Mitgliederversammlung am 21. April Prinz wurde ein Jong Gegen Rechtsextremismus - Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 03 2020 86 ...

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Mitgliederversammlung am 21. April Prinz wurde ein Jong Gegen Rechtsextremismus - Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 03 2020 86 ...
Monatszeitschrift der
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                                                                03 • 2020 • 86. Jahrgang

                       J RB I L A
Mitgliederversammlung am 21. April • Prinz wurde ein Jong • Gegen Rechtsextremismus

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Mitgliederversammlung am 21. April Prinz wurde ein Jong Gegen Rechtsextremismus - Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 03 2020 86 ...
DÜSSELDORFER
                                    BEKENNEN
                                  FARBE

Für Handwerker und Heimwerker
 Pinienstraße 20 • Düsseldorf • 0211 7373-0 • www.sonnen-herzog.com
Mitgliederversammlung am 21. April Prinz wurde ein Jong Gegen Rechtsextremismus - Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 03 2020 86 ...
Auf

                                                                                    Foto: Nicole Gehring
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        Wort
                                                                                                           Inhalt

                                                                                                           50 Jahre Schauspielhaus................................. 4
                                                                                                           Prinzenempfang im Henkelsaal....................... 7
                                                                                                           Jonges-Sitzung mit vollem Haus..................... 8
                                                                                                           Wirtschaftsförderung und Malerschule......... 10
         Leeve Jonges,
wenn nicht noch Unvorhergesehenes passiert, fällt am 26. März im Rathaus die
                                                                                                           Pressejahresrückblick................................... 11
Entscheidung: Nach vielen Jahren einer teilweise erbittert geführten Diskussion                            Gastkommentar: Sabine Leutheusser-
will das Kommunalparlament in Sachen Gaslaternen endlich entscheiden. Ich                                  Schnarrenberger............................................ 12
hoffe, dass am Ende ca. 10000 von noch 14000 verbliebenen Gaslaternen erhalten                             Ich bin ein Jong: Frank Burbach.................... 12
werden. Dann würde die Redensart „Ende gut, alles gut“ zutreffen. Warten wir
ab und seien wir optimistisch. Es gab einmal 17000 Gaslaternen in Düsseldorf.                              Gegen jeden Rechtsextremismus.................. 13
         Offenbar konnten oder wollten sich die beamteten Baumeister nicht                                 Däm Jong sinn Weit: Jutta Klein..................... 14
vorstellen, dass beachtlich große Teile der Stadtgesellschaft, insbesondere auch                           Kaffee mit dem Baas: Thomas Görner........... 15
die Initiative Düsseldorfer Gaslicht, und wir Jonges, gegen sie aufstehen würde.
                                                                                                           Jonges-Unternehmen: Dr. Lothar Kluba........ 16
Vorstellen konnten sich die Verantwortlichen auch nicht, dass der größte Teil der
Düsseldorfer Gaslaternen nach eingehender Prüfung durch das städtische Institut                            „SpendeZeit“-Gala.......................................... 17
für Denkmalpflege und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) als „Denkmal                                  Onger ons besuchte Attendorn...................... 18
von nationaler Bedeutung“ eingestuft würden                                                                Einladung Mitgliederversammlung................ 18
         Der Sinneswandel, den es inzwischen gegeben hat, ist mit zwei Namen
                                                                                                           Ein Wagen für die Toleranz............................. 19
besetzt: Die neue Stadtdezernentin Cornelia Zuschke hat schnell begriffen, was
ihr Vorgänger nicht begreifen wollte: In vielen Wohnvierteln hängt das Herz                                Element zur Heimat........................................ 19
an den historischen Lichtspendern. Sie sorgen für Atmosphäre und Flair. Und                                Benefizgala..................................................... 20
sie schaffen Wohlgefühl in einer zunehmend digitalen Welt. Offenbar war das                                Nachrichtenticker........................................... 21
Rathaus total verblüfft, als Stadtwerkechef Dr. Udo Brockmeier nach einem Ge-
spräch mit den Jonges die Gaslaternen zur Chefsache erklärte und 2015 die                                  Veranstaltungen............................................. 22
Zertifizierung erreichte. Heute sind die Stadtwerke Düsseldorf mit die Einzigen                            Geburtstage.................................................... 23
in Europa, die historische Gaslaternen reparieren und sogar komplett (u.a. auch                            Verstorbene.................................................... 23
das Gießen von Laternenmasten) erneuern können, so dass die Gaslaternen auch
                                                                                                           Impressum..................................................... 23
den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen.
         Ein hartes Stück Sach- und Protestarbeit geht dem Ende zu. Die Ini-
tiatoren der Aktion Gaslicht, viele Bürger*innen und auch wir Jonges dürfen
zufrieden sein mit der Besinnungskur. Wir fragen uns jetzt was mit den restli-
chen 4000 Gaslaternen passiert. Werden sie abgerissen oder bleibt der Korpus
erhalten und nur das Inlett wird mit LED ausgerüstet? Warten wir es ab. Und das
Rathaus hat sich für die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger offen gezeigt.
Kommunalpolitik beschreibt nämlich das Zusammenspiel von Bewohnern und                                                                                                      Monatszeitschrift der
                                                                                                                                                                            Düsseldorfer Jonges

ihren Verwaltern. Die Konfrontation früherer Jahre hat sich glücklicherweise nun
                                                                                                                                                                            03 • 2020 • 86. Jahrgang

                                                                                                                                   JUBI LAR
                                                                                                            Mitgliederversammlung am 21. April • Prinz wurde ein Jong • Gegen Rechtsextremismus

aufgelöst. Wenn denn alles so kommt, wie ich hoffe.
                                                                                                           N

                                                                                                                                                                       IM H E RZE
                                                                                                           – EI

Euer Baas

                                                                                                                                                                                                       Titel-Gestaltung:
                                                                                                           DT

                                                                                                                             N DER STA                                                                 Dominik
                                                                                                                                                                                                       Lanhenke,
Wolfgang Rolshoven                                                                                                                                                                                     Seiten 6 – 8
Mitgliederversammlung am 21. April Prinz wurde ein Jong Gegen Rechtsextremismus - Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 03 2020 86 ...
DIE
               FEIER
               DES
               AUGENBLICKS
               50 Jahre nach der Eröffnung wurde Bernhard Pfaus Schauspielhaus saniert

               Theater ist kein Kino und kein You-Tube-Video. Man         zusammenarbeitete, war ein Mann für das Bildungs-
               kann das Drama nicht wieder und wieder abspielen,          bürgertum, das seine intellektuelle Ruhe haben wollte.
               um sich jeder Geste, jeder Betonung zu vergewissern.       Er passte nicht mehr in eine Epoche, die eine Öffnung
               Es gibt immer eine Veränderung. Die Ungewissheit,          zur Realität verlangte.
               die Überraschung, die Eingebung sorgen für beson-
               dere Spannung. Auf der Bühne wird immer noch mit
               Begeisterung das Gegenwärtige gefeiert oder, wie
                                                                                     Günther Beelitz – der
               NRW-Ministerpräsident Armin Laschet beim Jubilä-                       erste Managertyp
               umsfest des Düsseldorfer Schauspielhauses schwärm-
               te, „der einzigartige Augenblick“. Und deshalb gibt        Der Umbruch war nicht leicht. Ein vierjähriger Zwi-
               es auch keine eindeutige Erinnerung an die 50 Jahre        schenakt unter der Intendanz von Ulrich Brecht ab
               des von Bernhard Pfau gebauten Theaters am Gustaf-         1972 verlief eher glücklos. Nacktszenen wie in Peter
               Gründgens-Platz. Jeder Zeuge der alten Zeiten hat,         Shaffers Pferde-Psychodrama „Equus“ (Regie: Kai
               wie Intendant Wilfried Schulz bemerkte, „eine eigene       Braak) sorgten für Zwischenrufe und Türenknallen.
               Geschichte des Schauspielhauses im Kopf“.                  Der Theaterbürger war noch nicht so abgehärtet wie
                        Ach ja – manche wissen es noch aus eigenem        heute. Und ein Regisseur ist nicht unbedingt der beste
               Erleben, wie zu Zeiten des Intendanten Karl Heinz          Intendant. Mit dem jungen Günther Beelitz, einem
               Stroux gemeckert wurde über die bürgerliche Elite in       früheren Assistenten von Stroux, trat 1976 der erste
               ihrem neuen „Betonpfannkuchen mit Schießschar-             Managertyp an – und brachte neue, herrlich umstritte-
               ten“. Draußen gab es Krawalle, während drinnen der         ne Ideen. Er führte selbst keine Regie, aber er machte
               kraftvolle Wolfgang Reinbacher in Büchners Tragödie        Unmögliches wahr. Er zog mit dem staunenden Pub-
               „Dantons Tod“ die Katastrophen der Revolution sicht-       likum an fremde Spielorte und ließ Peter Löscher die
               bar machte. Nicole Heesters, jung und wunderschön,         Schillerschen „Räuber“ als RAF-Bande in der Alten
               spielte damals die Lucille und erinnerte sich kürzlich     Messe inszenieren (der spätere Hollywoodstar Jürgen
               in der Rheinischen Post daran, dass die Inszenierungen     Prochnow spielte den Franz). Beelitz holte auch den
               von Stroux plötzlich als „Opas Theater“ galten. Stroux,    italienischen Träumer und Rebellen Roberto Ciulli ans
               ein Experte für das absurde Theater, der eng mit dem       Haus. Und er wagte Kulturpolitik.
               französisch-rumänischen Dramatiker Eugène Ionesco                    Mitten im Kalten Krieg reiste seine waghalsi-

T I T E L GE S C H I C H T E                                         04                                                      das tor 03 | 2020
Mitgliederversammlung am 21. April Prinz wurde ein Jong Gegen Rechtsextremismus - Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 03 2020 86 ...
und zur Öffnung der Verhältnisse bei. Die Toleranz am
                                                                         Düsseldorfer Theater war ohnehin gewachsen. Beelitz’
                                                                         Nachfolger Volker Canaris (1986-1996) betrat gewis-
                                                                         sermaßen befreites Terrain. Nach ihm glänzten zwei
                                                                         Frauen, die entspannt Regie führen durften: Anna Ba-
                                                                         dora (1996-2006) und Amélie Niermeyer (2006-2011).
                                                                         Bevor die letzte Chefin als Professorin nach Salzburg
                                                                         zog, wurde das Haus selbst zum Problem, zunächst nur
                                                                         wegen einer notwendigen Asbest-Sanierung. Schon
                                                                         damals wich man aus auf die Probebühne, in das ehe-
                                                                         malige Produktionszentrum der alten Paketpost am
                                                                         Bahnhof, was später als „Central“ zur dauerhaften
                                                                         Ausweichspielstätte wurde.
                                                                                  Nach einem unbefriedigenden Zwischenspiel
                                                                         unter dem Schweden Staffan Valdemar Holm (2011-
                                                                         12), der entnervt und krank das Handtuch warf, war
                                                                         es Günther Beelitz, der das nörgelnde Publikum als
                                                                         Sondereinsatzkommando erneut betörte und mit Pro-
                                                                         duktionen wie Klaus Manns „Mephisto“ und Baldur
                                                                         von Schirachs „Terror“, dem Mitspielstück über Recht
                                                                         und Moral, ins Theater zurücklockte. Neugierig und
                                                                         bestens gelaunt begegnete man dann dem neuen In-
                                                                         tendanten Wilfried Schulz, der seine Ära mit einer ful-
                                                                         minanten Inszenierung des vorzeitlichen Epos „Gil-
                                                                         gamesh“, übertragen von Raoul Schrott, im Zirkuszelt
                                                                         am Corneliusplatz eröffnete.
                                                                                  Schulz zeigte es den Düsseldorfern und der
                                                                         Welt: Tolles Theater kann man überall machen – im
             ge Truppe 1978 in die Sowjetunion, um 18 Tage lang          Zelt, im Central, im Dreischeibenhaus. Die Verhältnisse
             Schiller, Brecht und Kindertheater zu spielen. Neben        führten zu völlig neuen Erlebnissen. Es gab „Faust (to
             engagierten Mitgliedern des Freundeskreises waren,          go)“ in Kirchen und Aulen, die Bürgerbühne ließ auch
             misstrauisch beäugt von den sowjetischen Kontrollin-        Amateure mitspielen. Robert Wilsons hoch artifiziel-
             stanzen, auch die damaligen Düsseldorfer Theaterkri-        ler „Sandmann“ spielte zwar im Schauspielhaus, aber
             tiker dabei: Reinhard Kill von der Rheinischen Post,        inmitten einer Baustelle. Die Düsseldorfer lieben das
             Dieter Westecker von den Düsseldorfer Nachrichten           Provisorium. Immer wieder. Aber nicht für immer. Mit
             (später WZ) und ich für die NRZ. Damals gab es              gehobenen Gefühlen kehrt man zurück ins Schauspiel-
             kein Internet und keine Social Media. Unsere Berich-        haus am Gründgens-Platz, das für 60 Millionen Euro
             te mussten wir zu ungeplanter Zeit durchtelefonie-          von Stadt, Land und privaten Gönnern saniert wurde.
             ren, einmal half uns die Firma Mannesmann mit dem
             Fernschreiber. Unvergessen waren die leidenschaftli-
             chen Auftritte von Peter Simonischek und Charlot-
                                                                               Die Kunst des Kompromisses
             te Schwab in „Kabale und Liebe“, die wodkaseligen
             Verbrüderungen mit Unbekannten, die diplomatischen          Nein, es ist nicht wie neu! Die Schrammen an den
             Bemühungen von NRW-Kultusminister Jürgen Gir-               Klappsesseln im Zuschauerraum erzählen von vielen
             gensohn und die mit einer Hochzeit happy endende            Zuschauern. Die Vortragsecke im ersten Stock ist im-
             Liebesgeschichte zwischen der Düsseldorfer Kinder-          mer noch viel zu klein und niedrig, es gibt nie genug
             theaterchefin Barbara Oertel und dem georgischen            Platz für die Stückeinführung.Vieles würde man heu-
             Geiger Alexi Burduli aus Tiflis.                            te bequemer und großzügiger bauen. Die nüchtern-
                                                                         schwarzen Extra-Möbel, die man im Foyer aufgestellt
                                                                         hat, wirken seltsam wie Fremdkörper. Aber man setzt
                     Gastspielreisen nach Israel                         sich halt gerne mal mit dem Sekt an einen Tisch. Die
                                                                         Sanierung des Düsseldorfer Schauspielhauses war die
             Weitere Gastspielreisen nach Israel und ein von gro-        Kunst des Kompromisses.
             ßen diplomatischen Querelen begleiteter Austausch                    „Gemeinsam stolz“, so präsentierten Gene-
             mit dem Schauspielhaus Dresden in den letzten Jahren        ralintendant Wilfried Schulz und Christoph Ingen-
             der DDR trugen auf ihre Art ganz sicher zu Glasnost         hoven das Ergebnis einer Feinarbeit mit besonderen

das tor 03 | 2020                                                   05                                                T I T ELGES CH I CH TE
Mitgliederversammlung am 21. April Prinz wurde ein Jong Gegen Rechtsextremismus - Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 03 2020 86 ...
Tücken. Denn das 1960 von Bernhard Pfau geplante,
               1970 eröffnete Schauspielhaus gilt als architektonisches
               Heiligtum und durfte unter den strengen Augen des
               Denkmalschutzes nur behutsam saniert und moder-
               nisiert werden. Tatsächlich blieb der Look prinzipiell
               unangetastet. Auf dem rosagrauen Marmorboden im
               Foyer stehen nach wie vor die gelb leuchtenden Zy-
               lindertische, der von alten Farbschichten befreite Sicht-
               beton ist hell wie einst im Mai 1970, man hockt lässig
               auf Lederkissen auf dem geschwungenen Mäuerchen,
               und der neue Teppichboden im Treppenhaus hat genau
               das richtige Terracotta-Orange.
                         Abgerissen wurde der Kassenbereich, der da-
               mals eine Notlösung war und, so Ingenhoven, „wie
               ein Propfen“ vor dem Eingang saß. Jetzt ist die große        die Behinderten endlich barrierefreien Zugang ermög-
               Glastür frei zugänglich, dahinter leuchtet und lockt         lichen, sondern auch eine überraschende Dekoration.
               eine LED-Wand mit zehn Bildschirmen. Auch Theater            Die Amsterdamer Designerin Petra Blaisse mit ihrer
               braucht Reklame. Ein neuer Pavillon in respektvoller         Firma „Inside Outside“ hat objekthafte Vorhänge ent-
               Entfernung auf dem Platz dient als Kassenhäuschen            worfen, die als Zeichen des Jahres 2020 die Wandkunst
               und Parkhauszugang. Mit Stöckelschuhen über die              von Günter Grote ergänzen soll. Oben im Wandelgang
               Baustelle zur Premiere zu gelangen, wird sicher noch         verhängte sie die helle Wand mit 137 Metern eines
               ein Weilchen eine Herausforderung bleiben – aber das         bräunlich-golden schimmernden, gepunkteten Stoffs,
               finden die Düsseldorfer ja eher amüsant.                     der nun Grotes goldenes Mosaik flankiert. Im Kleinen
                         Seit Beginn der Spielzeit darf man wieder ins      Haus befestigte sie schwarzweiße Stoffe mit Kabelbin-
               Schauspielhaus gehen – und kicherte über aufgeris-           der. Werkstatt-Stil, sehr cool.
               sene Wände, fehlende Klos und Garderoben. Mit er-                      Das alles ist Geschmacksache und sorgt gewiss
               staunlicher Gelassenheit ertrugen die Künstler bei den       für Irritationen, zumal Petra Blaisse unten, im Erdge-
               Proben den Dreck und Lärm der Bauarbeiten. „Es               schoss des Großen Hauses, andersfarbige Vorhänge an-
               gab heftige Reibungen zwischen den Interessen des            gebracht hat. Die leuchten in einem frischen Grüngelb,
               Theaters und des Baubetriebs“, bekennt Schulz und            unterbrochen von durchsichtigen Ausschnitten, dämp-
               lächelt dabei fein, denn es ist friedlich geblieben: „Es     fen angenehm den Schall, können aber jederzeit auch
               hat große Toleranz gegeben.“ Das liegt bestimmt zu           aufgezogen werden, um den Blick in den Hofgarten
               einem großen Teil an der ausgeglichenen Wesensart des        ganz freizugeben. Nach Ansicht von Ingenhoven hät-
               Chefs, der sich nicht nur künstlerisch, sondern auch         te Bernhard Pfau das Experiment goutiert, denn: „Er
               diplomatisch als Glücksfall für Düsseldorf erwiesen hat.     hatte einen Hang zur Farbe.“ Aber nicht zum Vorhang,
                                                                            auch wenn der die Wellenbewegung der Fassade und
                                                                            der Polyester-Reliefs von Günter Grote aufnimmt.
                               Noch ein Unvollendetes                       Aber was wäre ein solches Bauprojekt ohne Diskussi-
                                                                            ons-Stoff?
               Eine Weile wird Wilfried Schulz noch gute Nerven                       Mindestens 8.000 Besucher kamen zum
               und Humor gebrauchen können. Denn, wie jeder se-             Tag der Offenen Tür, um mal zu gucken, es standen
               hen kann, bleibt das Schauspielhaus auch nach dem            Schlangen vor dem Eingang. Ganz im Sinn des Inten-
               großen Jubiläumsfestival ein Unvollendetes. Der Kö-          danten. Anders als 1970 soll das Theater betont offen
               Bogen II mitsamt dem Gründgens-Platz wird erst im            sein. Dazu passt, dass man die bräunliche Glasfassade
               Herbst fertig sein, und wie der Gutachterstreit um die       der Vergangenheit gegen transparente Fenster einge-
               immer noch nicht gleichmäßig gefärbten Alu-Teile der         tauscht hat. Helles Tageslicht flutet nun ins Foyer, bei
               geschwungenen Theaterfassade ausgeht, das weiß noch          Einbruch der Dunkelheit können die Magnolien im
               niemand. Der Düsseldorfer Stararchitekt Christoph In-        Hofgarten beleuchtet werden und sorgen für Natur-
               genhoven, Baumeister des Gesamtkomplexes, besteht            theater, das auch von der Terrasse der neuen, kühl-
               auf einer perfekten Oberfläche: „Amorphe Formen              elegant eingerichteten Theater-Gastronomie Schil-
               vertragen keine Farbunterschiede.“                           lings aus bewundert werden kann. Die Bar im noblen
                        Auch im Inneren wird noch diskutiert. Denn          Grau verspricht gehobenen LIfestyle. Daneben wurde
               man wollte, so Ingenhoven, dem Haus „etwas Selbst-           die Kantine des Schauspielhauses mit einer gläsernen
               bewusstes hinzufügen“. Bei aller Liebe zum Denkmal           Wand zum Guckkasten gemacht. Das, könnte man sich
               soll man doch merken, dass sich die Zeiten geändert          vorstellen, ist vielleicht etwas zu viel der Nähe. Das
               haben. Und so gibt es nicht nur neue Garderoben und          Ensemble hat ja auch einen Rückzugsort verdient. Ich
               Toiletten in Anthrazit sowie gläserne Aufzug-Röhren,         glaube, da muss noch ein Vorhang hin.        Text und Fotos:
                                                                                                                           Birgit Kölgen

T I T E L GE S C H I C H T E                                           06                                                            das tor 03 | 2020
Mitgliederversammlung am 21. April Prinz wurde ein Jong Gegen Rechtsextremismus - Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 03 2020 86 ...
Diesmal gehörte die
                    Bühne den Düsseldorfer
                      Karnevalisten allein
                           Beim Empfang des Prinzenpaares
                     überreichte Prinz Axel seinen Aufnahmeantrag

                       Beim karnevalistischen Abend der Düsseldorfer Jonges
                       mit dem Empfang des Prinzenpaares gehörte die Büh-
                       ne im Henkelsaal diesmal den Düsseldorfer Karnevalis-
                       ten ganz allein. Und dies wussten die Garden von Rot-
                       Weiss und Blau-Weiss sehr gut zu nutzen. Neben den
                       Garden begleiteten rund 100 Musiker das Prinzenpaar
                       Axel I. und Venetia Jula zu einem prächtigen und mit
                       viel Musik begleiteten Besuch bei den Jonges.
                                Die Jonges wurden dann direkt ins Programm
                       eingebunden. Mit gemeinsamem Schunkeln und Sin-
                       gen flotter rheinischer Weisen kam schnell Stimmung
                       in den Saal. Dazu trugen maßgeblich der Solotanz von
                       Michele Schummers (Rot-Weiss) und der Tanz der
                       Showtanzgruppe von Blau-Weiss bei, die mit elf Tän-
                       zerinnen teils sehr akrobatische Einlagen und schwung-
                       volle Tänze boten.
                                Bei der Jonges-Sitzung im Hilton-Hotel hatte
                       Prinz Axel ein Versprechen abgegeben, nämlich schnell
                       Mitglied bei den Jonges werden zu wollen. Und noch
                       auf der Bühne gab er am Dienstag unter dem Beifall
                       des Saales seinen Aufnahmeantrag ab. Von den Jonges
                       erhielt er den traditionellen Prinzenteller, in den sein
                       Name schon eingraviert war. Der Prinz der vorigen
                       Session, Jongesmitglied Martin Meyer (Martin I.), be-
                       kam den Prinzenteller zur Erinnerung in Miniaturver-
                       sion. Seine Venetia Sabine (Sabine Ilbertz) war an die-
                       sem Abend verhindert.
                                Josef Hinkel, Vorsitzender des Fördervereins
                       Düsseldorfer Karneval e.V., hatte den Jonges mit launi-
                       gen Worten das Prinzenpaar vorgestellt. Prinz Axel ist in
                       der Nähe des Hofgartens geboren und hat Mathematik
                       studiert.Venetia Jula, Mitglied des Amazonenkorps, hat
                       ihre Schulausbildung in England absolviert und arbeitet
                       als Projektmanagerin bei der Santander Bank. Gemein-
                       sames Hobby von beiden ist die Jagd, wobei sie auch
                       bereits gemeinsam auf der Pitsch waren.
                       Fünf Jonges erhielten vom Prinzenpaar den Prin-
                       zenorden: Jochen Büchsenschütz, Timo Greinert, Dr.
                       Reinhold Hahlhege, Franz-Josef-Siepenkothen und
                       Günther Zech. Abschließend gab es dann noch einen
                       prächtigen Ausmarsch des Prinzenpaares und das Jon-
                       geslied mit Livebegleitung durch das Orchester ArDo
                       unter Leitung von Uwe Dominick. Text: Manfred Blasczyk
                                                               Fotos: Jürgen Markus

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Mitgliederversammlung am 21. April Prinz wurde ein Jong Gegen Rechtsextremismus - Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 03 2020 86 ...
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                                                               Der
                                                              passt
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                                                              Euch!                                                Elferrat

            Sitzungspräsident Simon Lindecke
                                                                »
                                                      Prinz Axel erklärt während der
                                                          Jonges-Sitzung seinen
                                                        Einstieg als neues Mitglied

                                               So eine Chance lässt sich der Baas nicht entgehen. Als
                                               Prinz Axel (Both) auf der Bühne der Jonges-Sitzung er-
                                               klärte, dass er noch nicht Mitglied, aber zu 100 Prozent
                                               entschlossen sei, es zu werden, überreichte Wolfgang
                                               Rolshoven ihm sofort einen Aufnahmeantrag – zusam-
                                               men mit einem Scheck in Höhe von 1111,11 Euro für
                                               das Kinderhospiz Regenbogenland und für die Sing-
                                               pause des Städtischen Musikvereins. Beide Einrichtun-
                                               gen werden vom Prinzenpaar unterstützt. Venetia Jula
                                               (Falkenburg) bedankte sich für die Spende und stimm-
                                               te die Jonges auf ihr neues Mitglied ein: „Der passt zu
                                               Euch!“
Rabaue                                                  Dass die Jonges Karneval feiern und eine un-
                                               terhaltsame Sitzung organisieren können, haben sie mit         Venetia Jula
                                               ihrer 65. Sitzung bewiesen. Sitzungspräsident Simon
                                               Lindecke legte mit enormem Tempo los. Die rund 800
                                               Gäste im Saal des Hilton-Hotels hatten noch nicht alle
                                               ihre Getränke bestellt, da zog das Prinzenpaar bereits
                                               ein – angeführt von der Prinzengarde Blau-Weiss.
                                                        Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Gei-
                                               sel war auch noch nicht eingetroffen – allerdings nicht,
                                               wie Spötter meinten, weil er durch die Umweltspur
                                               aufgehalten wurde: Wie viele Karnevalsaktivisten hat
                                               auch ein Oberbürgermeister am Abend oft mehrere je-
                                               cke Veranstaltungen. Geisel musste von der AWO zur
                                               Jonges-Sitzung eilen. Passend zur Verspätung trug Tho-
                                               mas Geisel eine Bundesbahn-Mütze.

Dr. Bibermann und Christian Pape                                                                                De Fetzer

J ONGE SS IT Z U N G                                               08                                     das tor 03 | 2020
Mitgliederversammlung am 21. April Prinz wurde ein Jong Gegen Rechtsextremismus - Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 03 2020 86 ...
KG Regenbogen

                                       Der Redner Christian Pape, als „Eisbrecher“
                              verpflichtet, hatte leichtes Spiel: „Ihr seid ja schon jut
                              drauf!“ Mit seinen Gags sorgte er dafür, dass es so blieb:
                              „Früher haben wir Orgien gefeiert, heute bejubeln wir                        Prof. Andreas Meyer-Falcke,
                              zehn Jahre veganes Bügeln!“ Tusch!                                 Dorothée Schneider, Cornelia Zuschke,
                                       Die Swinging Fanfares gehören seit gefühl-               Helga Stulgies und Burkhard Hintzsche
                              ten hundert Jahren zu den Leistungsträgern des Win-
                              terbrauchtums. Mit ihrem Hit „Düsseldorfer Näch-
                              te“ begeisterten sie auch in diesem Jahr den Saal
                              - und zwar nicht nur mit der Musik, die zum Mit-
                              klatschen zwingt, auch durch den Text, der die Libe-
                              ralität der Düsseldorfer widerspiegelt: „Egal, wo Du
                              herkommst, egal, was Du machst …“ In Düsseldorf
                              sind eben alle willkommen.
                                       Ausländer sowieso. Und der Amerikaner John
                              Doyle ganz besonders. Der Comedian lebt seit über 20
                              Jahren in Deutschland und hat eine jecke Freude daran,
                              sich mit den Feinheiten der deutschen Sprache ausei-
                              nanderzusetzen. Vor allem die Redewendungen haben
                              es ihm angetan. Beispiel: „Er hat eine Leiche im Kel-
                              ler.“ Da er das anfangs wörtlich genommen hat, kann
                              er heute von den kuriosesten Erlebnissen berichten.
                              Die Jonges und ihre Begleitungen hatten Tränen in den
                              Augen – vor Lachen.
                                       Die KG Regenbogen ist ein weiterer Beleg da-                                  Wolfgang Trepper
                              für, wie bereichernd Vielfalt ist. Die Jonges feierten vor
                              allem die durchweg männliche Tanzgruppe. Die Jonges
                              sind eben wie Düsseldorf – weltoffen und tolerant.
                                       Die Toleranz der Jonges geht soweit, dass sie
                              zulassen, dass einer der Höhepunkte ihres Programms
                              aus Köln kommt: das Tanzcorps Fidele Sandhasen. Wo-
                              bei Tanzcorps eine leichte Untertreibung ist: Die Sand-
                              hasen sind eine Akrobatikgruppe mit einem atembe-
                              raubenden Tempo. Schon beim Zuschauen geriet man
                              ins Schwitzen.
                                       Nach vier Stunden Programm ohne Pause
                              gab es vorübergehend erste Ermüdungserscheinun-
                              gen. Lachs oder Roastbeef waren verspeist, der Wein
                              ausgetrunken, die Champagnertrüffel von Heinemann
                              aufgefuttert – doch im Vorraum des Saales erwachten
                              bei Suppen und Schumacher Altbier schnell wieder die
                              Lebensgeister. The show must go on! Auch dafür sind
                              die Jonges bekannt.                       Text: Joachim Umbach
                                                                         Fotos: Jürgen Markus

                                                                                                                     Fidele Sandhasen

das tor 03 | 2020                                                 09                                             J ON GES S I TZ U N G
Mitgliederversammlung am 21. April Prinz wurde ein Jong Gegen Rechtsextremismus - Monatszeitschrift der Düsseldorfer Jonges 03 2020 86 ...
Interessantes zur Düsseldorfer Malerschule und zur Arbeit der Wirtschaftsförderung

                                                          Düsseldorf pur -
                                                          das stieß auf
Annette Klerks und Theresa Winkels
                                                          reges Interesse
Die Düsseldorfer Malerschule und die           Straßen.“ Inge Sauer arbeitet dabei mit vier
Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt      Schulen zusammen und sieht ihre Bemü-
Düsseldorf - zwei Themen, wie sie unter-       hungen als „identitätsstiftende Heimatkun-
schiedlich kaum sein können; dennoch ka-       de“. Zusammen mit Studenten der Hein-
men sie beim Heimatabend der Jonges bes-       rich-Heine-Universität hat sie zudem ein
tens an. Das war Düsseldorf pur und traf die   Projekt gestartet, die Erinnerung auch digi-
Stimmung im Henkelsaal.                        tal über eine neue Web-Seite zu bewahren
         Inge Sauer aus dem Kunstpalast be-    und einer breiteren Öffentlichkeit zugäng-
richtete von ihren vielfältigen Bemühun-       lich zu machen.                                                                      Inge Sauer
gen, die Düsseldorfer Malerschule lebendig              Theresa Winkels und Annette
zu halten und die Namen der berühmten          Klerks erläuterten vor den Jonges die breit    tige Ämterlandschaft mit Genehmigungen
Maler im Fokus der Öffentlichkeit sichtbar     angelegten Bemühungen, Unternehmen             der unterschiedlichsten Art oder auch die
zu machen. Viele Straßennamen (Corne-          in der Landeshauptstadt anzusiedeln. Da-       Suche nach passenden Grundstücken. Im
lius, Bendemann, Schadow) sind nach ih-        bei haben sie nationale Player genauso im      Blick haben die Wirtschaftsförderer wegen
nen benannt. Mit großformatigen Plakaten       Blick wie Firmen aus dem nahen und fer-        des bevorstehenden Brexit ebenso Lon-
der Werke der Maler ist sie in den Straßen     nen Ausland. Es geht weniger um Geld als       don wie beispielsweise auch Indien, von wo
präsent unter dem Motto „Da sind sie ja!       vielmehr um die Vereinfachung und Be-          sich jüngst ein großes IT-Beratungsunter-
- Die Düsseldorfer Malerschule in unseren      schleunigung von Wegen durch die vielfäl-      nehmen in Bilk angesiedelt hat. Erfolgreich
                                                                                              auch die Bemühungen bei der Ansiedlung
                                                                                              des Euref-Campus, für den ein äußerst ver-
                                                                                              kehrsgünstig gelegenes Grundstück in un-
                                                                                              mittelbarer Nähe des Flughafens und des
                                                                                              Fernbahnhofs gefunden wurde. Dort sollen
                                                                                              ab 2023 rund 3.000 Menschen arbeiten.
                                                                                                       Die Mitarbeiter der Wirtschafts-
                                                                                              förderung verstehen sich als Team, wo-
                                                                                              bei eine der vornehmsten Aufgabe ist, die
                                                                                              Vorzüge „der schönsten Stadt am Rhein“
                                                                                              auch in die Köpfe derer zu bringen, die sich
                                                                                              der Stadt erst annähern oder gar hier an-
                                                                                              siedeln möchten. Sie sehen sich als Binde-
                                                                                              glied zur Wirtschaft mit zwei Zielrichtun-
                                                                                              gen: Unternehmen, die hier ansässig sind,
                                                                                              und Unternehmen, die nach Düsseldorf
                                                                                              geholt werden sollen. Wichtigstes Argu-
                                                                                              ment dabei: „Besser sein als die Konkurren-
                                                                                              ten.“ Immerhin gibt es in Düsseldorf mit
                                                                                              seinen 640.000 Einwohnern rund 530.000
                                                                                              Jobs. Im Jahr 2019 kamen neu hinzu 39 ja-
                                                                                              panische und 50 chinesische Firmen. Über-
                                                                                              haupt ist Düsseldorf in NRW Zugpferd bei
                                                                                              internationalen Investitionen, von denen 42
                                                                                              Prozent auf die hiesige Region entfielen.

                                                                                                                           Text: Manfred Blasczyk
                                                                                                                           Fotos: Wolfgang Harste

V ORTRA G                                                          10                                                        das tor 03 | 2020
Jonges-Themen kommen
bei den Medien gut an
Joachim Umbach präsentierte den Presse-Jahresrückblick

                                                                                                                          Joachim Umbach
Die Geschäftsstelle der Jonges hat im letzten Jahr flei-   4. Plattformen für Diskussionen: Die Jonges helfen
ßig alle verfügbaren Zeitungsausschnitte gesammelt.            bei der Meinungsbildung – zum Beispiel durch
Insgesamt waren es 312 Artikel und Meldungen. Be-              Podiumsgespräche zu wichtigen Themen. Da ging
rücksichtigt man, dass nicht alle Print-Berichte er-           es zum Beispiel um die Zukunft des Opernhau-
fasst werden konnten und noch zahlreiche TV-, Hör-             ses. Auch zur Frage, ob Wohnraum in Düsseldorf
funk-, Online- und SocialMedia-Veröffentlichungen              überhaupt noch bezahlbar ist, gab es eine Politi-
hinzukommen, kann man davon ausgehen, dass 2019                ker-Runde. Höhepunkt in diesem Jahr wird die
an jedem Wochentag mindestens zwei Informatio-                 Kandidatendiskussion zur OB-Wahl sein.
nen veröffentlicht wurden, die von den Jonges initi-
iert wurden oder in denen sie vorkamen.                    Im Jahr 2019 haben die Jonges in Sachen Medien-
         Medienexperte Joachim Umbach (früher              arbeit vieles professionell und richtig erledigt. Doch
Chefredaktion NRZ / zuletzt Chefredakteur und              auch sie müssen sich den neuen Herausforderungen
Mediendirektor Schwäbische Zeitung) bewertete              stellen. Joachim Umbach empfahl den Jonges eine
dieses Ergebnis als sehr positiv. Vor allem vor dem        Kommunikationsstrategie, die auch neue Medien
Hintergrund, dass sich die Medienlandschaft auch           wie Online-Formate und Socialmedia mit einbindet.
in Düsseldorf dramatisch verändert: Printauflagen          Baas Wolfgang Rolshoven bestätigte, dass es bereits
schrumpfen, Lokalredaktionen werden geschlossen            in den nächsten Wochen eine Konferenz geben wird,
oder reduziert, und auch bei den klassischen elektro-      die sich mit diesen Themen beschäftigen wird.
nischen Medien wie TV und Hörfunk kriselt es.                                                     Text: en
                                                                                                  Foto: Wolfgang Harste
         Warum konnten sich die Jonges trotzdem so
gut „verkaufen“. Sie haben, so Joachim Umbach, vor
allem vier Erwartungen sehr gut bedient:

1. Personen-Stories: Medien sind immer besonders
    interessiert, wenn man Nachrichten mit Namen
    verbinden kann. Als Beispiele nannte er die Akti-

                                                                               ET KÜTT,
    on „Jonges auf Diät“ oder die große mediale und
    gesellschaftliche Präsenz von Baas Wolfgang Rols-
    hoven.

2. Aktualität: Es wird immer wichtiger, bei aktuellen
    Themen schnell zu reagieren. Als Bundesfinanz-
                                                                              WIE ET KÜTT.
    minister Olaf Scholz drohte, Männer-Vereinen die
    Gemeinnützigkeit zu entziehen, ist das hervorra-                            Das Leben passiert. Wir versichern es.
    gend praktiziert worden. Die Antwort der Jonges
    („Angriff auf das Ehrenamt“) kam schnell und war
    in der Aussage eindeutig.

3. Relevante Themen: Die Themen, die von den
    Jonges besetzt werden, müssen wohlüberlegt sein,
    sie sollten eine allgemeine Relevanz für die Stadt
    Düsseldorf haben. Die Baumpflanzaktion nach
    dem verheerenden Sturm Ela hat alle Düsseldorfer
    angesprochen. Die Bemühungen, die Gaslaternen
    zu retten, auch. Bei solchen Themen ist es richtig                                    Immer da. Immer nah.

    und wichtig, sich eindeutig zu positionieren.

das tor 03 | 2020                                                  11                                        PRESSEJ AHRESR Ü CK B LI CK
Gastkommentar                Düsseldorfer Jonges -
                                                                          da bin ich dabei!

Gemeinsam                                                                           »
für unsere                                                                Ich bin ein
offene Gesellschaft!                                                       Jong, weil
Am 30. März 2020 findet im Düsseldorfer Landtag die Auffüh-
                                                                           es mir als
rung des Theaterstücks „Spiel um Zeit – Das Mädchenorches-
ter von Auschwitz“ nach der dramaturgischen Vorlage von Arthur           Düsseldorfer
Miller statt. Der Düsseldorfer Jong Sascha Dücker hat mit seinem
„Jungen Ensemble Marigengarden“ die Idee zu dieser Veranstal-             eine Pflicht
tung geliefert. Ich unterstütze diese Aufführung sehr gerne: Bei
der Gedenkveranstaltung zum Novemberpogrom im Düsseldor-                    ist, mich
fer Landtag wurde deutlich, welche Kraft vom Engagement jun-
ger Menschen ausgeht. Deshalb ist es mehr als nur ein Zeichen,
wenn Ende März junge Menschen ihre ganz persönliche Ausein-
                                                                             für die
andersetzung mit dem Zivilisationsbruch, für den Auschwitz stell-
vertretend steht, auf die Bühne bringen.
                                                                         Heimatstadt
         In Düsseldorf gibt es schon länger einige Initiativen und
Institutionen, die über die NS-Zeit aufklären, antisemitismuskri-        einzusetzen,
tische Bildungs- und Aufklärungsformate anbieten, gegen Antise-
mitismus auf- und für unsere Demokratie einstehen. Düsseldorf             und ich die
nimmt Antisemitismus als gesamtgesellschaftliche Herausforde-
rung wahr und bemüht sich nach Kräften, dagegen vorzugehen.
         Ich bitte Sie als Düsseldorfer Jonges darum, sich weiterhin
                                                                         Gemeinschaft
für unsere Grund- und Menschenrechte einzusetzen und Aktio-
nen zur Aufklärung, Sensibilisierung und Prävention zu unterstüt-
                                                                        der Jonges sehr
zen, voranzubringen, für Projekte zu werben.
         Kürzlich blickten wir auf 75 Jahre Befreiung des deut-              schätze
schen Konzentrationslagers Auschwitz zurück, am 8. Mai werden
wir und unsere europäischen Nachbarn 75 Jahre Kriegsende zele-
brieren. Zugleich erleben wir den Aufstieg von Kräften, die genau
                                                                                    «
jene „Stunde null“ nicht als Befreiung, sondern als bittere Nie-
derlage erleben und darstellen wollen. Ich wünsche mir, dass wir
alle etwas gegen solche nationalistische und völkische Narrative
unternehmen. Als Düsseldorfer Jonges sind Sie ein Heimatverein,
der sich der für Düsseldorf prägenden Weltoffenheit verpflichtet
fühlt. Ich ermutige Sie, diesen Weg weiterzugehen und bitte Sie
um Ihre Unterstützung. Gern biete ich auch meine Unterstüt-
zung an:Wenn Sie von Veranstaltungen oder Projekten zum The-
ma Antisemitismus wissen, die noch der ideellen oder finanziellen
Hilfe bedürfen, melden Sie sich gerne bei meinem Büro. Wenn
Sie das Stück „Spiel um Zeit“ unterstützen möchten, hält mein
Büro ebenfalls nützliche Informationen für Sie bereit. Ich wün-
sche den Jongs weiterhin viel Erfolg!                                        Frank Burbach
                                                                             Managing Director
 S
  abine Leutheusser-Schnarrenberger                                          einer von uns
 Antisemitismus-Beauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen                  seit 2. Oktober 2018

G A S TKOM M E N TA R                                              12
Thema Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in NRW

Mit einem
Gefühl großer
Beklommenheit                                                                                             Dr. Ingo Wolf und Alexander Häusler

Zwei ausgewiesene Experten hatten die Jonges zum        liche Protestmilieus und Kameradschafts-Kampag-
Thema „Aktuelle Entwicklungen in Rechtsextre-           nen. Nicht selten bleibe es nur bei der Drohkulisse.
mismus und Rechtspopulismus in NRW“ zu Gast:            Es komme zu rassistischen Zuspitzungen, anlassbe-
Alexander Häusler, Dipl. Sozialwissenschaftler und      zogenen Straftaten und häufig zur Online-Radika-
wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsschwer-    lisierung. Deutlich machte er dabei auch, dass Düs-
punktes Rechtsextremismus/Neonazismus der Hoch-         seldorf nicht unbedingt als Schwerpunkt im rechten
schule Düsseldorf, und Dr. Ingo Wolf, Staatsminister    Spektrum anzusehen sei. Mit der Garather „Bruder-
a.D, von Juni 2005 bis Juli 2010 Innen- und Sportmi-    schaft Deutschland“ hatte sich aber auch hier eine
nister des Landes NRW.                                  Gruppierung aus Schlägern und Hooligans gebildet,
         Beide führten mit Sachverstand, Hinter-        die dem rechten Spektrum zuzuordnen sei. Zu den
grundwissen und einem großen Maß an Sensibili-          Herausforderungen rechnet er, dass Rechtsextremis-
tät durch dieses Thema, was im Henkelsaal mit gro-      mus vorbeugend als kommunale Querschnitts-Auf-
ßem Beifall bedacht wurde. Gleichzeitig machte sich     gabe begriffen werden müsse, dass ein kommunales
während der beiden Vorträge ein deutliches Gefühl       Handlungskonzept gegen Rechtsextremismus entwi-
von Beklommenheit breit.                                ckelt und dass die besondere Bedeutung der bevorste-
         Wolf erinnerte daran, dass etwa seit 2015      henden NRW-Kommunalwahl für die AfD im Auge
„ein Stück Entgrenzung eingetreten ist“. Die neue       behalten werde.                     Text: Manfred Blasczyk
                                                                                                  Foto: Wolfgang Harste
Rechte versuche, in die Mitte der Gesellschaft ein-
zudringen, wo beispielsweise Klimadiskussionen
und Digitalisierung Ängste auslösen. Er sieht die
große Gefahr, dass sich aus Ideologie eine neue Re-                     Jetzt: Deutsche Bank mit Apple Pay.
alität entwickelt. Für ihn ist es wichtig, junge Men-
schen früh zu informieren und bei Straftaten auf                        Ba Bing: So einfach
jeden Fall richtig durchzugreifen. „Wir leben seit
vielen Jahrzehnten in Frieden, dafür lohnt es sich                      kann bezahlen sein.
zu kämpfen. Wir müssen alle gesellschaftspolitisch                      #PositiverBeitrag
Flagge zeigen.“
         Alexander Häusler unterstrich, dass sich das
Rechtsaußenspektrum geändert habe. Alte Kon-
zepte zur Bekämpfung greifen nicht mehr. Mit den
neuen Rechtsaußenparteien in unseren Nachbar-
ländern hätten sich neue Ansprachen und Insze-
nierungen ergeben, die nach Deutschland abfärben.
Zudem scheinen nach seinen Worten „heute viele
Sachen sagbar geworden“, die früher so nicht mög-
lich gewesen seien. („Das wird man doch noch sa-
gen dürfen!“). In der Gesellschaft finde eine Polari-
sierung statt. Am rechten Rand führe dies zu einer                      Sprechen Sie mit uns:
„Selbstermächtigung als rechte Ordnungskaft“.                           Filiale Düsseldorf
                                                                        Königsallee 45-47
Grenzen des rechtlich tolerierbaren werden ausge-                       40212 Düsseldorf
testet, so Häusler.                                                     Telefon (0211) 883-1122

         Es würden in der rechten Szene heute viel-
fach Ängste durch die Flüchtlingsdebatte erzeugt,                       deutsche-bank.de/ApplePay
Menschen wüden aufgewiegelt, es gebe unterschied-

das tor 03 | 2020                                                13                                                               VO RTR AG
Per Paternoster                                                                                                                                      Däm Jong sinn Weit

zum Herzen
Jutta Klein fand in der Bank mehr als materielle Werte

Für die gebürtige Düsseldorferin, Tochter                                                                                             Klein sagt das nicht resigniert, sondern sie
eines Filmkaufmanns, war die Banklehre                                                                                                lächelt wissend und souverän. „Übersehen
nach dem Wirtschaftsabitur eine eher nüch-                                                                                            Sie nicht den Vorteil: Ich lernte über ihn
terne Angelegenheit. Hatte sie denn ande-                                                                                             Menschen und Orte kennen, die anderen
re Berufsträume damals? „Nein, mir ging es                                                                                            verborgen bleiben.“ Sie nimmt sich ein-
damals wie vielen. Was nun?“ Sie ließ sich                                                                                            fach nicht so wichtig, hat lieber ein offe-
von den Eltern überzeugen, dass das Bank-                                                                                             nes Ohr für andere, Familie und Freunde.
gewerbe der Weg sei, von dem man später
in vielfältige andere Berufszweige abbiegen
und sich fortbilden konnte. Rückschauend
                                                                                                                                               Sein „ruhender Pol“
war es die richtige Wahl. Doch es kam an-
ders. Sie blieb dabei, entwickelte sich zur                                                                                           Sie ist stolz auf zwei erwachsene Kinder ihr
Wertpapierspezialistin. Und weil eine Bank                                                                                            dreijähriges Enkelkind Elisa. „Einfach herr-
halt nicht nur Kunden betreut, sondern                                                                                                lich die Jugend noch einmal heranwachsen
auch Menschen verbindet, schien sie in ih-                                                                           Jutta Klein      zu sehen. Hoffentlich in einer toleranten
rer freundlichen und zurückhaltenden Art,                                                                                             Gesellschaft“. Jutta Klein liebt die Natur,
in ihrer Bodenhaftigkeit dort genau richtig.                             Und so ein Gerät befand sich mal in der                      Berge, Wälder, Seen und Meer. „Ich kann
                                                                         Dresdner Bank an der Kö, wo auch ein                         mich nicht entscheiden, wo ich lieber bin.
                                                                         junger Mann namens Heribert Klein arbei-                     Was Jutta nicht mag sind Einfallslosigkeit,
     Zurückhaltung als Stärke                                            tete. Er stieg zu Jutta in den Klapperkasten                 Gleichgültigkeit, Neid, Disziplinlosigkeit und
                                                                         und sie fuhren – mit Überschlag - in eine                    Falschheit. Was sie mag: verlässliche Men-
Dann kam die Sache mit dem „Paternoster“.                                fast 50jährige berufliche sowie private Be-                  schen, die authentisch sind, die gute Ideen
Für jüngere Jonges hier die Beschreibung,                                ziehung und Ehe. Natürlich streiten und                      haben, ehrlich, fröhlich, und klug sind, mit
was das für ein Ding ist: Eine Sonderform                                diskutieren auch sie mal. „Wir lassen es                     Güte im Herzen. Deshalb unterstützt sie ih-
von Aufzug zur Personenbeförderung, die in                               aber immer im gegenseitigen Miteinander                      ren Heribert, Menschen, denen es nicht so
der heutigen Zeit durch moderne Aufzüge                                  enden.“ Wie geht das, wenn man so lange                      gut geht, zu helfen. „Dass dabei die Familie
ersetzt wurde und kaum noch vorhanden                                    an der Seite eines redegewandten und of-                     manchmal zu kurz kommt, ist unser Preis.“
ist. Kabinen aus Holz, die ohne Stopp auf                                fensiv agierenden Netzwerkers lebt, der                      Und da passt Jutta Klein sehr gut zu ihrem
und abfahren. Man muss an der Zieletage                                  Gott und die Welt kennt, darunter viele                      Mann, der mit seiner sicher eher extrover-
rechtzeitig raushüpfen. Sonst muss man nach                              wirkliche Promis, der sehr erfolgreich gro-                  tierten, einnehmenden und ehrgeizigen Art
dem oberen Stock oder im Keller den Über-                                ße Veranstaltungen organisiert, der immer                    übrigens auch nie die Bodenhaftigkeit verlor.
schlag in die andere Richtung ertragen. Der                              an der Front des Geschehens agiert? „Man                     Sie ist für ihn wichtig. „Sie ist mein ruhen-
ist klappernd und laut.                                                  muss schon kompromissbereit sein.“ Jutta                     der Pol.“                       Text: Wolfgang Frings
                                                                                                                                                                         Foto: privat

  Wir erhalten Werte.                                                                                                                     „Ich möchte mich sicher fühlen.
                                                                                                                                          Vor allem Zuhause.“
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DÄM JON G S IN N W E IT                                                                                         14                                                       das tor 03 | 2020
Auf einen Kaffee mit dem Baas

Dunkelkammer an
der Schadowstraße
Hoffnung auf die neue City und alte Glanzzeiten
Retro ist in. An der Schadowstraße bricht     nis: Ich kaufe, was ich auch anfassen kann.
die alte in die neue Zeit ein, so jeden-      Eingefleischte Fotografen oder Filmer
falls scheint es. Foto Koch, ein Ankerplatz   wollen wissen, was besonders gut oder
dieser Einkaufsstraße, will im Keller des     weniger gut in der Hand liegt. Daraus hat
Hauses ein Labor einrichten. Wer mag,         Görner ein Konzept entwickelt. Der sta-
kann dort wieder in die analoge Fotogra-      tionäre Handel ist nicht Feind, sondern
fie eintauchen. In eine Dunkelkammer          der Freund des Online-Handels gewor-
mit viel Chemie, von jeher ein Platz für      den. Sein Vater hat für den Versandhan-
Kreative mit Sinn für Handarbeit.             del in den 70igern schon die Plattform                                       Thomas Görner
          Kundenbindung nennt Thomas          geschaffen. Im Geschäft zahlen Kunden
Görner das. Der 37 Jahre alte Geschäfts-      nicht mehr als bei Koch im Netz.                       Im Zweifel hilft einem Geschäfts-
führende Gesellschafter des Fotohauses,                 Görner weiß, wie Entscheidungs-     mann immer auch die eigene Fitness.
in Kanada und USA ausgebildet, weiß           prozesse ablaufen. Die gute Beratung, das     Auch hier hat sich Görner den direkten
von seiner Kundschaft viel mehr als an-       Vorhandensein von Ware und ein attraktiver    Zugriff gesichert. Eine Frau vertreibt von
dere Einzelhändler. Sie folgen dem „per-      Preis – so soll´s funktionieren. Und wenn     Derendorf eine Vielzahl von frischen Säf-
fekten Bild“ und damit technischen Ent-       die Stadt mit einem neuen Fotozentrum         ten, die „das Beste aus ihrem Leben her-
wicklungen. Deshalb beanspruchen sie          über den Namen Gursky ein neues Label         ausholen“ (Werbetext). Mit dieser Frau ist
auch längere Beratungszeiten. Oft ist die     schafft, „dann hilft das natürlich sehr“.     Görner verheiratet.            Text und Foto: ls
Gratis-Beratung die Geburtsstunde eines
Stammkunden.
          Görner war Gast in der Reihe
                                                 BRORS Gold- & Silberwaren Handels- & Auktionshaus GmbH
„Auf einen Kaffee beim Baas“. Mit Weh-

                                                GOLD ANKAUF
klagen hat er es nicht, wenn er über Ge-
schäftseinbrüche durch überlange Bauzei-
ten spricht. Er setzt alle Hoffnungen auf
die neue City und die neue Schadowstra-
ße und ist überzeugt, dass sie in zwei Jah-
                                                 Aktueller Kurs unter 0211 - 371900
ren an alte Glanzzeiten anknüpfen wird.                                                                                 Wir kaufen:
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          Händler Görner wartet nicht auf                                                                             Goldschmuck
das, was kommt, sondern ist direkt betei-                                                                        Designerschmuck
ligt. Als Vorsitzender der Werbegemein-                                                              Zahngold (auch mit Zähnen)
                                                                                                             Altgold in jeder Form
schaft Cityring und als Mitglied der IHK                                                                   (
                                                                                                     Uhren (Rolex,  Breitling usw.)
ist er mittendrin in der Planung. Fast 30                                                                         Brillantschmuck
Minuten tauschten er und Baas Wolfgang                                                                lose Brillanten · Diamanten
                                                                                                              Industriegold/Silber
Rolshoven Erwartungen aus: Zu Fragen                                                                                        Münzen
der Aufenthaltsqualität in der Schadow-                                                                                  Tafelsilber

                                                GERN AUCH                                                     FAMILIEN
straße und der möglichen Veränderungen

                                                HAUSBESUCHE                      B R O R S UNTERNEHMEN
im Bereich Karstadt/Kaufhof. Dazu wa-
bern viele Gerüchte durch die Stadt. Etwa
um das Möbelhaus Ikea. Sucht es einen                                                1 9 8 2
Platz an der Schadowstraße?
          65 Mitarbeiter sind bei Koch um       Öf fnung szeiten:                              Fürstenwall 214 (Ecke Cor neliusstraße)
Kundennähe bemüht. Customer Cen-                                                                                  in 40215 Düsseldorf
                                                                                 0211 - 371900
                                                 M o- Fr : 0 9 :30 - 18:00 Uhr
tricity, heißt das neudeutsch. Und diese         Sa:       09 :30 - 14: 00 Uhr                                 www.brors-schmuck.de
Nähe basiert auf einer simplen Erkennt-

das tor 03 | 2020                                                  15                                               KAFFE EG ES PR ÄCH
Der Historiker
mit Bohrer
Der Schlesier Dr. Lothar Kluba (59)
passt bestens ins Rheinland

Wenn die Mutter Krankenschwester ist,
der Vater Maschinenbauingenieur, dann
ist die Chance groß, dass der Sohn mal
Zahnarzt wird. So begründet er mit char-
mantem polnischem Akzent und ver-                                                                                         Dr. Lothar Kluba
schmitzt seinen beruflichen Werdegang.
Der war zu Beginn nicht einfach. Denn        Westdeutschland,“ sagt er schmunzelnd.        spiegeln, gehe nicht gut. „Es reicht nicht,
Lothar Kluba wuchs auf im Dorf Mala-         Dort lebende Tanten nahmen Kluba bei          Rezepte auszustellen. Deshalb komme
pane, in der sich polnische und deutsche     sich auf, er verbesserte bei der Otto-Ben-    ich morgens schon um sechs, um den Tag
Kultur und Zugehörigkeit jahrhunderte-       ecke-Stiftung in Tönisvorst sein Deutsch      genau zu planen.“ Noch Zeit für Hob-
lang überschnitten.                          und machte das deutsche Abi. Seine Mut-       bies? Hin und wieder jagt Lothar Kluba
        In der Schule lernte er Pol-         tersprache? „Ich habe keine Mutterspra-       und weiß natürlich, dass das oft kritisch
nisch, Russisch, Französisch und Eng-        che, sondern eine Omasprache. Die rede-       gesehen wird. „Mein Opa nahm mich
lisch. Deutsch war dort lange verpönt. In    te nämlich als Kind immer deutsch mit         immer mit in den Wald und erklärte ihn
Oppeln (pol.: Opole) machte er sein Ab-      mir.“ Jetzt denke und träume er Deutsch.      mir. Wir Menschen sind genetisch ent-
itur. Wenn man ihn detailliert über Kai-     Kluba blieb auf der Suche, studierte in       weder Jäger oder Sammler. Aber ich esse
ser Otto I, Maria Theresia und die „polni-   Tübingen Humanmedizin, dann kurz              das Wildfleisch mit Respekt vor dem Tier,
schen Teilungen“ erzählen hört, dann fragt   mittelalterliche, russische und ukrainische   bewusst, vollständig und nur bei Eigenbe-
man sich: Wieso ist der nicht Geschichts-    Geschichte, schließlich wieder Medizin.       darf, weil es gut ist.“ Das sei fern ab von
lehrer geworden? „Nein, ich wollte schon     Gesichtschirurgie faszinierte ihn. Dazu       den schrecklichen Schlachthöfen und der
mit acht Arzt werden. Übrigens im immer      musste man allerdings auch noch Zahn-         Massentierhaltung.
umstrittenen Gebiet Oberschlesien liegt      medizin studieren. Es folgten zwei Jahre              Er mag die Martinsgans seiner
es doch besonders nahe, sich mit Historie    als Assistenzarzt in Nagold und ein Jahr      Frau, hasse Grießsuppe (Kindheitstrau-
zu befassen“ Lothar Kluba begann seinen      in einer Essener Praxis, bis der diplomier-   ma) und hintergangen zu werden. „Wenn
Berufsweg als MTA (Medizinisch-Tech-         te Spezialist für Implantologie eine eigene   ein Patient wenig Geld hat, soll er es sa-
nischer Assistent).                          Praxis in Düsseldorf eröffnete.               gen. Wir finden dann schon einen Weg.
                                                                                           Ich weiß aus früherer Zeit, wie es ist,
                                                                                           kein Geld zu haben.“ Seit der Sitzungs-
     Omasprache Deutsch                         Jugend, ein Zustand des                    gast Kluba mal eine Venetia mit Zahn-
                                               Geistes, nicht des Körpers                  weh abends mitsamt Gefolge in die Praxis
In seinem Büro hängt ein Konfuzius-                                                        brachte und notbehandelte, ist er Mit-
Spruch: ,Wer ständig glücklich sein will,    Was muss man denn als Zahnarzt mitbrin-       glied des Karnevalvereins „Tills Freun-
muss sich oft ändern´. Das hieß, er musste   gen. „Empathie und ein paar Fertigkeiten      de“. Außerdem gehört der Jong zur TG
raus in die Welt, am besten nach Deutsch-    mit den Händen.“ Dem Patienten das            Jöngkes. Der rheinische Schlesier wirkt
land, wo schon Verwandte lebten. 1981        Gefühl vermitteln, man behandle ihn wie       viel jünger als er ist und hält es mit der
trat er eine Reise in die Türkei an. „Auf    einen geliebten Verwandten. Sich öffnen       Erkenntnis des Krakauer Benediktinerpa-
dem Wiener Bahnhof stieg ich ‚verse-         für Sorgen und Ängste. Das gelte auch im      ters Leon Knabit: „Jugend ist ein Zustand
                                                                                                                        Text: Wolfgang Frings
hentlich‘ in den falschen Zug um, nach       Verhältnis zu Mitarbeitern. Das nur vorzu-    des Geistes!“                Foto: privat

U NT E RN E H M E N V O N J ONG ES                               16                                                        das tor 03 | 2020
Düsseldorf hat ein großes Herz
„SpendeZeit“-Gala 2020: 80.000 Euro für bedürftige Kinder

Zu Beginn der dritten „SpendeZeit“-Ga-
la war Moderator und Ex-Schwimm-
star Christian Keller noch vorsichtig: „In
den beiden ersten Jahren haben wir 66.000
Euro für bedürftige Kinder gesammelt, heu-
te sollten wir aber die 100.000 Euro schaf-
fen.“ Das Ergebnis der Kunstversteigerung
hat dann nicht nur Christian Keller über-
rascht, sondern auch die Charity-Lady des
Abends, Anja-Katharina Baudeck vom Vor-
stand des Vereins „SpendeZeit“. Bei der drit-
ten „SpendeZeit“-Gala kamen 80.000 Euro
zusammen. Damit stieg die Gesamtsumme
auf 146.000 Euro. Überschwängliches Lob
von allen Seiten: „Das ist großartig!“                                        Baudeck zur Rheinischen Post, aber auch        ne feiern und davon durchaus etwas verste-
          Zur Versteigerung standen im                                        „einige von uns selbst initiierte Projekte.“   hen, aber gleichzeitig würden sie sich auch
Rahmen der Aktion „Künstler für Kin-                                                    Die Versteigerung der Kunstwer-      sehr stark in sozialen Bereichen engagieren:
der“ markante Werke von Kanjo Také, HA                                        ke war der dritte und abschließende Höhe-      „Das zeichnet uns aus!“. Außerdem sei der
Schult, Jacques Tilly, Robinson Tilly, Bernd                                  punkt der Veranstaltung im Hotel De Me-        Karneval keine geschlossene Veranstaltung, er
Schwarzer, Adam Karamanlis, Victor Pop-                                       dici in der Altstadt.Vor über 200 Gästen der   sei offen und multikulturell. Bei Publikum
ov, Elena Panknin,Winie Hungenbach und                                        Gala hatte der Verein „SpendeZeit“ und Jon-    kamen diese Worte gut an: starker Beifall!
Ivana Hammerle-Smytz. Mit 18.500 Euro                                         ges-Baas Wolfgang Rolshoven zuvor bereits               Den gab es auch für Altstadt-Bä-
erzielte Bernd Schwarzers Marilyn Mon-                                        eine Organisation und ein Düsseldorfer Un-     cker Josef Hinkel, der zusammen mit sei-
roe-Porträt das beste Ergebnis. Auf dem                                       ternehmen für ihr besonderes ehrenamtli-       ner Frau Nicole den Ehrenamts-Preis für
zweiten Platz landete das von Elena Pan-                                      ches Engagement ausgezeichnet. Rolshoven,      ein Düsseldorfer Unternehmen erhielt. Der
knin gemalte und gespendete Porträt von                                       der das „SpendeZeit“-Team beratend unter-      in vielfältiger Weise sozial engagierte Düs-
Campino. Ihr Werk wechselte für 10.500                                        stützt, hob hervor, dass ohne Ehrenamt und     seldorfer bedankte sich gerührt: Es mache
Euro den Besitzer. Es könnte demnächst                                        soziales Engagement vieles in Deutschland      Spaß, gemeinsam miteinander und fürein-
noch wertvoller sein: Der „Tote Hosen“-                                       nicht mehr funktionieren würde. Und des-       ander Gutes zu tun.
Sänger hat versprochen, das Bild noch mit                                     halb seien diese Preise so wichtig.                     In den Sozialen Medien wurde die
seinem Autogramm zu veredeln.                                                           Ausgezeichnet wurden stellvertre-    dritten „SpendenZeit“-Gala euphorisch
          Gefördert werden mit diesen Spen-                                   tend für die aktiven Helfer des Karnevals      gefeiert. Hier einige Kommentare: „Well
den unter anderem der neueVerein „Round-                                      und der vielen Vereine des Winterbrauch-       done!“, „Sehr schöne Bilder“, „Tolle Akti-
about Kids“, der sich zum Beispiel um die                                     tums das Comitee Düsseldorfer Carne-           on“ „Wow, mega!“ oder „Wäre gern dabei
Leseförderung von Kindern kümmert. Ein                                        val (CC). Präsident Michael Laumen nahm        gewesen“
Teil des Betrages geht an den Kinderschutz-                                   den vom Künstler Detlef Kebs gestalteten                Bei einem solchen Erfolg wird es
bund und seine verschiedenen Aktivitäten.                                     Ehrenpreis entgegen und betonte in seiner      im nächsten Jahr sicher eine Wiederho-
Berücksichtigt werden, so Anja-Katherina                                      Dankesrede, dass die Karnevalisten zwar ger-   lung geben …                 Text: Joachim Umbach
                                                                                                                                                           Fotos: Wolfgang Harste

                                  19 9 4
                    IE D S E IT
          M ITG L
                                                                                                          
                                      HÖREN                                                            ,$ %%%  %  % $ ,$  
                                    VERSTEHEN                                                          $% %  $%  $ $ 
                                     HANDELN                                                            %   %  %%  %%
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                                           T E L . : 0 2 11 / 1 7 3 4 5 0                                                $%$ $%% 
                                  INFO@HOERGERAETE-AUMANN.DE
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das tor 03 | 2020                                                                                 17                                                  SPEN DEZ EI T- G ALA
Einladung zur Mitgliederversammlung
                                            am Dienstag, 21. April 2020, 18.00 Uhr                                                       Henkel-Saal, Ratinger Straße 25 in Düsseldorf

                                            Für den Fall, dass die Mitgliederversammlung am 21. April 2020 nicht ihr Ende
                                            finden sollte, wird vorsorglich auch für Mittwoch, 22. April 2020, ab 00:00 Uhr zur
                                            Mitgliederversammlung in den Henkel-Saal eingeladen.

                            1 Begrüßung und grundsätzliche Ausführungen durch den Baas                         Antrag eines Mitglieds:
                            2 Feststellung der Beschlussfähigkeit                                          	„Der Jahresbeitrag in Höhe von derzeit 50,00 Euro wird
                            3 Genehmigung der Tagesordnung                                                     mit Wirkung ab dem 01.01.2021 auf 70,00 Euro festgesetzt.“
                            4	Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung                            Antrag eines Mitglieds:
                               vom 16. April 2019                                                          	„Der Jahresbeitrag in Höhe von derzeit 50,00 Euro wird
                            5 Jahresbericht erstattet durch den Schriftführer und Stadtbildpfleger             mit Wirkung ab dem 01.01.2021 auf 65,00 Euro festgesetzt.“
                            6 Kassenbericht für HV und DJgGmbH erstattet durch den Schatzmeister               Anträge zur Festsetzung der Aufnahmegebühr:
                            7 Bericht der Rechnungsprüfer                                                      Antrag eines Mitglieds:
   TA G E S O R D N U N G

                            8 Feststellung des Jahresabschlusses und Jahresbericht 2019                    	„Die einmalige Aufnahmegebühr in Höhe von derzeit 20,00 Euro
                                                                                                               wird mit Wirkung ab dem 01.01.2021 auf 100,00 Euro festgesetzt.“
                            9 Entlastung des Schatzmeisters
                                                                                                               Antrag eines Mitglieds:
                            10 Entlastung des Vorstandes
                                                                                                           	„Die einmalige Aufnahmegebühr in Höhe von derzeit 20,00 Euro
                            11 Festsetzung des Mitgliedsbeitrages und der Aufnahmegebühr.
                                                                                                               wird mit Wirkung ab dem 01.01.2021 auf 40,00 Euro festgesetzt.“
                               Anträge zur Festsetzung des Mitgliedsbeitrags:
                                                                                                               Antrag des Vorstands:
                               Antrag des Vorstands:
                                                                                                           	„Die einmalige Aufnahmegebühr in Höhe von derzeit 20,00 Euro
                            	„Der Jahresbeitrag in Höhe von derzeit 50,00 Euro wird mit Wirkung               wird mit Wirkung ab dem 01.01.2021 auf 30,00 Euro festgesetzt.“
                               ab dem 01.01.2021 auf 75,00 Euro festgesetzt.“
                                                                                                           12 Wahl des Ehrenrates auf 4 Jahre
                               Antrag eines Mitglieds:
                                                                                                           13 Wahl der Vorsitzenden des Schiedsgerichtes auf 4 Jahre
                            	„Der Jahresbeitrag in Höhe von derzeit 50,00 Euro wird mit Wirkung
                                                                                                           14	Verleihung der silbernen und goldenen Treuenadel
                               ab dem 01.01.2021 auf 65,00 Euro und mit Wirkung ab dem 01.01.2023
                                                                                                               für 25 bzw. 50 Jahre Mitgliedschaft im Heimatverein
                               auf dann 75,00 Euro festgesetzt.“
                                                                                                           15 Verschiedenes

                            Heimatverein Düsseldorfer Jonges e.V.                                          Gemäß § 7, Ziffer 7.3 unserer Satzung erfolgt keine gesonderte Einladung.
                            Wolfgang Rolshoven, Baas                                                       Die an der Jahreshauptversammlung teilnehmenden Mitglieder werden
                                                                                                           gebeten, sich entsprechend zu legitimieren und sich in die ausliegenden
                                                                                                           Anwesenheitslisten einzutragen und die Stimmzettel in Empfang zu nehmen.

Onger ons besuchte Hansestadt im Sauerland
Attendorn - das verbindet man meist mit                                    kann. Glühwein, Bratwurst, Christbaum-
Atta Tropfsteinhöhle und Biggesee. Unsere                                  schmuck und Stände mit Dingen, die man
Tischgemeinschaft hat diesen Ort im südli-                                 immer schon haben wollte. Zum Abendes-
chen Sauerland für einen Besuch ausgesucht.                                sen geht es dann ins nahegelegene 4-Ster-
Wusstet Ihr, dass es sich um eine Hanse-                                   ne-Restaurant auf Burg Schnellenberg.
stadt handelt? Wir entdecken ein schmuckes                                 Hier werden die Tischmitglieder und ihre
Städtchen mit gepflegten Häusern, einem                                    Frauen (27 Personen) in gepflegtem Ambi-
großen Dom, einladenden Cafes und einem                                    ente mit Gänsekeule und -brust verwöhnt.
kleinen hübschen Weihnachtsmarkt. Sehr                                     Zurück ging es dann – leider bei reichlich
übersichtlich, aber mit allem, was man so auf                              Regen – ins heimische Düsseldorf.
einem Markt zur Weihnachtszeit entdecken                                                                      Text: Siegfried Willecke
                                                                                                              Foto: privat

A US F L U G / M I T G L I E D ER V ER SA M M LU NG                                                   18                                                                      das tor 03 | 2020
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