GE/OFFICE GEV Autodesk Abos Querschnitt Workshop VESTRA Bahn (CH) - AKG Software
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AKGInfo Inhaltsverzeichnis AKGInfo 3 Editorial Neuerungen 23 Veranstaltung VESTRA User Conference 2019 29 Ausbildung VESTRA im Studium Produkte aktuell 14 4 VESTRA Bahn (CH) IB messpunktplus: Terrestrisches Laserscanning (TLS) 6 VESTRA Programmentwicklung 19 GE/OFFICE GEV Mietmodell Aus der Praxis 14 IB messpunktplus Terrestrisches Laserscanning 22 IGS Visualisierungen mit VISUAL REALITY 26 PAULUS & PARTNER Technikerarbeit Für die Praxis 29 Ausbildung: VESTRA im Studium 10 Tipps & Tricks Gewusst wie 20 Workshop Punktwolkenauswertung 24 Workshop Querschnitt 30 Workshop Differenzhöhenmodell Markt & Service 32 Autodesk Software-Abonnements 30 34 News Veranstaltungshinweise und Mitteilungen VESTRA INFRAVISION-Workshop: Differenzhöhenmodell Impressum Geschäftsleitung: Copyright © 2018 AKG Software Consulting GmbH Dipl.-Ing. Artur K. Günther Alle Informationen in dieser Zeitschrift werden ohne Rücksicht Jutta Hacker-Günther auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Waren- Dipl.-Ing. Arno Brüggemann und Markennamen werden ohne Gewährleistung der freien Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Feser Verwendbarkeit benutzt. AKG Software Consulting GmbH Dipl.-Ing. Jens Günther kann für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine Hauptsitz der Redaktion: juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung überneh- AKGFirmengruppe: Jana Viviane Schaub men. Gezeichnete Beiträge stellen die Ansicht des Verfassers dar, Uhlandstraße 12 Markus Körle nicht aber unbedingt die des Herausgebers oder der Redaktion. D-79423 Heitersheim Daniela Lentschewski Tel.: +49 (0) 7634/56 12-0 Franz-Josef Knelangen AKG®, AKG Software®, GE/Office®, KOSTRA®, OKview®, Fax: +49 (0) 7634/56 12-300 VESTRA®, VESTRA CAD®, VESTRA MAP®, VESTRA WEB® profile @ akgsoftware.de und WEGWEIS® sind eingetragene Marken der AKG Software Auflage: Consulting GmbH. Die in dieser Zeitschrift verwandten Marken 9.000 Exemplare und Bezeichnungen unterliegen dem Schutzrecht, auch wenn sie halbjährlich und kostenfrei nicht gesondert ausgezeichnet sind. Alle Rechte inklusive foto- mechanische Wiedergabe und Speicherung in elektronischen Druck: Medien vorbehalten. Druckerei Winter D-79423 Heitersheim 2 PROFILE 2/2018
Editorial AKGInfo Liebe Leserin, lieber Leser, die zurückliegenden 12 Monate gehören für unser Unternehmen sicher zu den aufregendsten und intensivsten in der mittlerweile 35jährigen Firmen geschichte. Im Mittelpunkt stand natürlich die Einführung unserer neuen Produktgeneration VESTRA INFRAVISION, was sowohl für Sie als un sere Kunden als auch für uns mit einigen Herausforderungen verbunden war. Mittlerweile ist die Umstellungs und Einführungsphase nahezu beendet und zahlreiche Kunden haben erste Projekte auf Basis des neuen Systems bereits erfolgreich zum Abschluss gebracht. Mit VESTRA INFRAVISION überzeugten wir aber auch im Neukunden geschäft, nicht zuletzt auf dem Schweizer Markt, wo wir seit einigen Jahren eng mit der MGB Data AG mit Sitz im Kanton Graubünden zusammen arbeiten. Im Rahmen dieser Kooperation konnten verschiedenste Kunden in den Bereichen Straßen und Bahnplanung gewonnen werden. Zur Intensivierung dieser Zusammenarbeit wurde am 1. Juli 2018 am Standort Chur die AKG Software Schweiz GmbH ge gründet, deren Leitung der langjährige Geschäftsführer der MGB Data AG, Herr Gilbert Spieser, übernommen hat. Neben dem Vertrieb werden er und sein Team sich zukünftig auch um die tech nische Kundenbetreuung vor Ort kümmern. Die AKG Software Schweiz GmbH wird gemeinsam mit der MGB Data AG auch die Betreuung der Schweizer AutodeskKunden übernehmen. Die MGB Data AG konnte sich hier in den letzten Jahren einen hervorragenden Ruf erarbeiten und gilt zu Recht als der SoftwareSpezialist für die Infrastrukturplanung in der Schweiz. Auch das Entwicklungsprojekt elKe (elektronische Kostenermittlung) war ein Schwerpunkt un serer Arbeit. Nachdem wir im vergangenen Jahr den Zuschlag zur Realisierung des verwaltungs internen Systems zur Kostenberechnung und kontrolle im Straßenbau nach AKVS 2014 erhalten haben, konnte die Entwicklung im Sommer dieses Jahres plangemäß abgeschlossen werden. Das System wurde in der Zwischenzeit von der Fachgruppe abgenommen und wird derzeit in den ein zelnen Straßenbauverwaltungen eingeführt. Wenn wir nun für einen kurzen Moment innehalten, dürfen wir mit Stolz feststellen, dass die AKGFirmengruppe mit ihren Produkten und Leistungen bestens für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet ist. Nach einem ereignisreichen Jahr wollen wir gerne die Gelegenheit nutzen und uns persönlich bei Ihnen für Ihr Vertrauen bedanken, z. B. auf der INTERGEO in Frankfurt, bei der Autodesk University in Darmstadt oder auf der BIM World in München. Besonders würden wir uns natürlich auch über einen Besuch der kommenden VESTRA User Conference freuen. Die Agenda steht, und mit dem EuropaPark konnten wir eine deutschlandweit einmalige Location für Sie reservieren. Ich freue mich sehr darauf, Sie bei nächster Gelegenheit persönlich zu treffen und wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen der aktuellen Ausgabe der PROFILE. Ihr Jens Günther PROFILE 2/2018 3
VESTRA aktuell Bahn CH Die Fach-App VESTRA INFRAVISION Bahn berücksichtigt unterschiedliche nationale Standards. Hierzu zählen auch die Richtlinien der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Dieser Beitrag infor- miert den Bahnplaner in der Schweiz über die Möglichkeiten fahrdynamischer Berechnungen mit der Software. Von Thomas Prauß Allgemeines zur Überhöhung Man sollte meinen, dass die Berechnung einer Gleisüberhöhung im Kreisbogen eine triviale Aufgabe ist, die weltweit gleich gelöst wird, gelten doch überall die gleichen physikalischen Gesetze. Ist das auch so oder doch nicht? Um die Antwort auf diese etwas pro vokante Frage gleich vorwegzunehmen: Jein. Die Überhöhungsberechnung ge hört sicherlich nicht zu den kompli ziertesten Aufgaben, die ein Ingenieur im Rahmen der Planung einer Eisen bahnstrecke zu lösen hat. Andererseits muss man bei der Überhöhungs be Bahnbetreiber zum gleichen Ergebnis und dem Radius. Die Geschwindig rechnung immer auch die Wechsel gekommen sind, liegt an den unter keiten sind aufgespreizt und in drei wirkungen mit den anderen Parametern schiedlichen Eingangsb edingungen Bereiche unterteilt, wobei für VR grö in der Gleistrassierung im Auge behal (siehe Tabelle in Abbildung 1). ßer oder gleich 140 km/h noch Unter ten. So sind in der Regel die Kreis Diese Einflussgrößen unterscheiden schiede hinsichtlich der Verkehre ge bogenradien in Verbindung mit der sich natürlich von Bahnbetreiber zu macht werden, die auf den Strecken Geschwindigkeit die bestimmende Bahnbetreiber, von Land zu Land. stattfinden sollen. Größe für die Überhöhung, aber es Vergleicht man unter diesen Aspekten Man kann die Aufteilung auch in ei kann im Umkehrschluss ebenso not Deutschland und die Schweiz, so wird nem Geschwindigkeitsstrahl darstellen wendig sein, von der Überhöhung auf klar, warum die Frage nach der opti (siehe Abbildung 3). einen Kreisbogenradius oder eine Über malen Trassierung in beiden Ländern Schweizer Überhöhungsberech gangsbogenlänge zurück zuschließen unter s chiedlich beantwortet wird. nungen in VESTRA INFRAVISION oder Geschwindigkeiten anzupassen. Deutschland ist im Vergleich zur Schweiz Fach-App Bahn Die Zielsetzung eines Planers ist da flächenmäßig knapp neun mal größer Bei der Betrachtung der beiden oberen bei immer, die optimale Trassierung zu und das Streckennetz ist rund sechs Tabellen war uns schnell klar, dass die finden. Nur leider gibt es eben nicht die mal länger. Die Anteile von Flachland, in VESTRA vorhandenen fahrdyna optimale Trassierung, letztlich muss Mittel- und Hochgebirge sind vollkom mischen Berechnungen deutlich erwei man (fast) immer Kompromisse einge men unterschiedlich. tert werden mussten, deckten sie bis da hen. Spezielles zur Überhöhungsberech hin doch hauptsächlich die deutschen Die unterschiedlichen Bahnbetreiber nung in der Schweiz (Normalspur) Belange ab. Hinzu kommt, dass in der auf dieser Welt haben also ihre eige In Abbildung 2 sind die schweizeri Schweiz die Nomenklatur in Teilen nen, für ihre Verhältnisse optimalen schen Berechnungsvorschriften für die eine andere ist und somit Anpassungen Berechnungsvorschriften entwickelt, Berechnung der Regelüberhöhung für in der Programmoberf läche und um die Kompromisse möglichst gering normalspurige Gleise dargestellt. Man im Listendesign notwendig wurden. zu halten und sich so der optimalen sieht deutlich den Zusammenhang zwi Abschließend genießt der Überhöhungs Trassierung anzunähern. Dass nicht alle schen der Entwurfsgeschwindigkeit VR fehlbetrag bei der praktischen Arbeit in der Schweiz einen höheren Stellenwert als in Deutschland. In der Schweiz wird BEDINGUNG AUSWIRKUNG der Überhöhungsfehlbetrag in Längs Topographie Radien und Entwicklungslängen können beschränkt sein. profilen und Überhöhungsbändern ge Steigung/Gefälle Beeinflusst Geschwindigkeit und Bremsverhalten, in Verbin- meinsam mit der Überhöhung grafisch dung mit dem Fahrzeugtyp und Gewicht dargestellt, was die Beurteilung des Fahrzeuge Antriebsleistung Überhöhungsfehlbetrags deutlich ver Gewicht leicht = schnell, schwer = langsam einfacht, insbesondere bei Korbbögen. In Deutschland ist ein rein numerischer Haltestellenabstand Ein kleiner Haltestellenabstand macht z. B. hohe Geschwin- Nachweis üblich. digkeiten meist obsolet, da schnelle Fahrzeuge ihre Höchst- geschwindigkeit gar nicht erreichen können. Ein weiterer Unterschied zwischen der Schweiz und Deutschland besteht in der Abb. 1: Beispiele für Einflussgrößen bei der Überhöhungsbetrachtung Art und Weise, wie die Überhöhung her 4 PROFILE 2/2018
Bahn CH VESTRA aktuell gestellt wird. Während in Deutschland Dipl.-Ing. (FH) Thomas Prauß die notwendige Drehung der Schwelle Der Autor ist bei der AKG immer um die Schienenoberkante (SO) Software Consulting GmbH in der tieferen Schiene erfolgt, wird in der Berlin tätig und für den Bereich Schweiz die Schwelle um die Achse Vertrieb und Kundenbetreuung mit dem Schwerpunkt Bahnbau gedreht. In Deutschland nimmt man verantwortlich. also wechselnde Höhenbezüge in Links und Rechtsbögen sowie das Hantieren mit Hebungswerten in Gleisscheren in Kauf, während die Schweizer Kollegen VR = Fahrgeschwindigkeit der Zugreihe R (für Rapid) in km/h. Sie ist die von solchen potentiellen Fehlerquellen Basisgeschwindigkeit, die allen Überhöhungsberechnungen zugrunde gelegt verschont bleiben. wird. Sie muss im Anforderungsprofil eines Projektes genannt werden. Abbildung 4 zeigt deutlich im Über NBS = Neubaustrecke höhungsband die Darstellung beider ATG = Alptransit Gotthard (Eisenbahn-Alpentransversale, Achse Gotthard, Schienen jeweils ½ Ü oberhalb und un mit den Basistunnels am Gotthard und Ceneri) terhalb der gedachten Gradiente. Die Darstellung lässt sich aber auch auf die Korbbogen = Folge von zwei oder mehr gleichsinnig gekrümmten Kreisbögen linke oder rechte Schiene einschränken. in einer Achse PROFILE 2/2018 5
VESTRA aktuell Programmentwicklung In dieser Serie informieren wir regelmäßig über wichtige Neuerungen aus der VESTRA-Entwicklung. Dieser Artikel ist als Ergänzung zu den Dokumenten „VESTRA New Features“ (Information zu den Neuerungen in Text und Bild) und „VESTRA-Build-Info“ (Textdokument aller Neuerungen und Service Requests) zu sehen. Die Auswahl der Neuerungen gilt für alle VESTRA-Plattformen, wenn keine explizite Angabe der Plattform erfolgt. VESTRA INFRAVISION > Launcher > Neue Plattformen Im VESTRA INFRAVISION-Launcher wurde im Startbereich die BricsCAD-Version auf die Version V18 umgestellt. Die bisherige Version V17 findet sich, soweit sie noch installiert ist, in der Installationsübersicht. Über das Kontextmenü kann sie auch dort registriert und gestartet werden. In der Lizenzanzeige erscheint der Hinweis „Die bisherige Lizenz ist bereits vergeben.“, wenn die zuletzt verwendete Netz lizenz aktuell nicht mehr verfügbar ist oder VESTRA INFRAVISION aus Versehen ein zweites Mal gestartet wird. Straßenbau > Längsschnitt/Querschnitt > Paralleles Arbeiten Das parallele Arbeiten im GEOkernel und Aufriss wurde durch eine Erweiterung der Registerkarten „Straße“ und „Bahn“ er- möglicht. In der Gruppe „Längs-, Querschnitt“ findet sich im Zusatzfeld „Spezial“ der Aufruf der Funktion „Aufriss (Parallel ohne Synchronisierung)“ als paralleler Prozess zum Lageplan, ähnlich wie beim Start aus dem VESTRA- Explorer in AKGCAD. Eine Meldung weist darauf hin, dass nicht an der gleichen Achse im Lageplan ge- arbeitet werden sollte, da keine Synchronisierung stattfindet. Lageplan > Beschriftung > Punktbeschriftung über Attribute (Plattform AKGCAD) Auf der Registerkarte „Beschriftung“ wurde die „Punktbeschriftung“ über Attribute ergänzt. Bisher konnten diese Attribute nur in den Ei genschaften hinzugefügt werden. Die Einstel- lung der Darstellung umfasst Fachbedeutung, Nachkommastellen sowie Textbasispunkt und gilt pauschal für alle Attributbeschriftungen. Der Stil legt fest, was beschriftet werden soll. Mit „Neu“ und „Löschen“ werden die Einstel lungen der Punktbeschriftung auf die Auswahl der Objekte angewendet. Es entstehen keine Textobjekte in der Datenbank, es wird nur jeweils das Attribut am Datenbank-Objekt gespeichert oder entfernt. Alternative zur Attributbeschriftung: Wenn zur Beschriftung echte Textobjekte gespeichert werden sollen, empfiehlt sich die Funktion „Texte aus Daten“. 6 PROFILE 2/2018
Programmentwicklung VESTRA aktuell Lageplan > Ausgabe > Export DWG (Plattform AKGCAD) Der Export DWG wurde überar beitet, um die Übergabe an die anderen VESTRA INFRAVISION- Plattformen zu vereinfachen. Die Wizard-Struktur wurde angepasst, der Schritt „Allgemein“ entfernt und die Ausgabe erweitert. Im ersten Schritt „Datei“ erfolgt die Auswahl zwischen dem Export für eine reine AutoCAD-Anwendung oder dem VESTRA-gerechten Ex port mit Fachbedeutungen. Beim Speichern werden Linien aus der Kombination Gerade und Bogen nicht mehr in Segmente getrennt. Die Linien aus Splines werden weiterhin getrennt, da diese nicht in 2D-Polylinien ausgegeben werden können. Eine wesentliche Neuerung ist die spezielle Behandlung von Höhen und Linienpunkten. Enthalten Linienpunkte Höhen, dann werden die Linien zusätz lich als 3D-Polylinien auf dem Layer „3D-Bruchkanten“ ausgegeben. Enthalten Linienpunkte Punkt namen, Informationen oder eine Höhe, dann werden diese zusätzlich als Block mit den entsprechenden Attributen auf dem Layer „Linienpunkte“ ausgegeben. Lageplan > Beschriftung > Texte aus Daten (Plattform AKGCAD) Eine neue Funktion „Texte aus Daten“ wurde implementiert, um Beschriftungen aus Objektdaten variabel und bequem nach in- dividuellen Wünschen und An forderungen der Anwender zu erzeugen. Nach der Selektion der Objekte im Lageplan erfolgt die Auswahl einer Beschriftungsdefi nition, anhand derer die Texte erzeugt werden. Eine interne Verknüpfung stellt sicher, dass die Zuordnung der Texte zu den Objekten jederzeit verfügbar ist, um bei Datenänderungen die Texte automatisch aktualisieren zu können. Der Beschriftungsdialog er- zeugt für die selektierten Objekte neue Texte oder aktualisiert bestehende. Das Löschen erfolgt über die Auswahl „Keine Beschriftung“. Die Details zu Daten, Umfang und Darstellung werden unter „Beschriftungsdefinition“ erstellt und bearbeitet. Neue Definitionen werden neu oder als Kopie einer bestehenden angelegt und im Projekt gespeichert. Sind schon Vorlagen im zentralen Katalogordner vor- handen, so werden diese automatisch ins Projekt übernommen. Die Definition wird über Variablen gesteuert und kann um manuelle Texte ergänzt werden. Folgende Variablen stehen zur Verfügung: Punktname, Koordinaten E und N, Höhe des Punkts (optional alle Höhen oder nur Höhen ungleich 0 m), Fachbedeutungsschlüssel und Fachbedeutungsbezeichnung, Bemerkung und Information. Alternative zur Texterzeugung: Wenn keine dauerhaft in der Datenbank gespeicherten Texte benötigt werden, können Höhe oder Punktname schnell mit der Punktbeschriftung über Attribute in der Grafik angezeigt und optional auch geplottet werden. PROFILE 2/2018 7
VESTRA aktuell Programmentwicklung Straßenbau > Temporäre Achsbeschriftung (Plattform AKGCAD) Die Achsbeschriftung während der Konstruktion von Achsen im Straßen- und Bahnbau wurde neu entwi- ckelt. Die Aktivierung und Einstellung von Art und Um- fang der Beschriftung erfolgt in den Anzeigeeinstellungen, die auf der Registerkarte „Straße“ in der Gruppe „Achsen“ zu finden sind. Die gewünschten Stations-, Parameter- und Tangentendarstellungen werden einfach aktiviert. Eine spezielle zusätzliche Beschriftung gibt es bei der TS-Punkt-Konstruktion. Hier wird die temporäre Tangentenrichtung für den nächsten TS-Punkt einschließ- lich der Tangenten für die nächsten glatten Richtungswer te angezeigt, um sofort gerade Werte fangen zu können. Als Sonderfall werden negative Stationsdifferenzen in Rot gekennzeichnet, damit sie auch ohne Blick in die Berech nungsliste sofort auffallen. Kanalplanung > Kanalmanager Die Funktion „Schacht einfügen“ wurde erweitert. Wird bei der Option „Freie Positionierung“ ein bestehender Schacht selektiert, dann wird dieser mit all seinen Parametern in Strang/Haltung eingefügt. Es folgt eine Abfrage, ob die Schachtposition oder die Haltung in der Lage beibehalten werden soll. Zusätzlich wird angezeigt, dass ein bestehender Schacht digitalisiert wurde. Wenn eine freie Position abgegriffen wird, dann werden die Parameter gemäß den Einstellungen des Dialogs „Voreinstellung Schachtkonstruktion“ gesetzt. Im Kanalmanager kann die Funktion zum Anpassen der Rohr- und Schachtsohlhöhen auch für eine Mehrfachselektion aus- geführt werden. Damit können 2D-Bestandsdaten sehr schnell auf 3D umgesetzt werden. Voraussetzung ist, dass die Ansicht auf „Detaildaten“ steht, damit in der Baumansicht die Multiselektion von Schächten bzw. Haltungen möglich wird. Die Detailanzeige im Kanalmanager wurde um Informationen zu den aktuell selektierten Daten von Schächten, Haltungen, Zuläufen und Einzugsgebieten erweitert. Dazu ist in der Tabelle im unteren Bereich des Kanalmanagers eine weitere Kategorie „Auswahl Kanalobjekte“ mit dem Eintrag „Anzahl, Bezeichnung“ sichtbar. 8 PROFILE 2/2018
Programmentwicklung VESTRA aktuell BIMModell > BIMViewer > Möblierung (Plattform AKGCAD) Mit Blick auf die Übernahme bestehender 3D-Viewer- Projekte aus VESTRA seven wurde der BIM-Viewer erweitert. Alle im 3D-Viewer-Ordner des Projekts vorhandenen Szene-Dateien „SCOX“ werden auto- matisch in den BIM-Viewer geladen, unter „Daten“ in der Baumansicht angezeigt und in der Grafik so- fort dargestellt. Zur eindeutigen Unterscheidung im Datenbaum wird der Dateiname als Ordnername verwendet. Wie alle anderen Datenquellen können die Szene-Objekte jederzeit ein- oder ausgeschaltet werden. Straßenbau > Querschnitt > Allgemein > Temporäre Anzeige Im Querschnitt wurden die Standardwerte für neue Achsen unter „Allgemein“ angepasst. Die Schaltflächen der Beschriftungsoptionen „Höhe über Null“, „Achsinformation“, „Lage der Gradiente“ und „Deckenbuchspur“ sind automatisch aktiv. Auf der Registerkarte „Querschnitt“ unter „Allgemein“ können diese Darstellungen wie bisher geändert oder ausgeschaltet werden. Lageplan > Ausgabe > Daten > GE/OFFICE (Plattform AKGCAD) Auf Basis des C01-Exports wurde eine neue Ausgabe von Daten zum Programmsystem GE/OFFICE implementiert, die sich unter „Ausgabe > Daten“ befindet. Neben den selektierten Daten im Format C01 werden die Sachdatenbank (GE6), der Achsspeicher (AXS) sowie die Struktur des Ebenenmanagers (PA3 und TRC) im Ordner „GEOffice“ im Projekt ge- speichert. Der Inhalt dieses Ordners wird in GE/ OFFICE einfach als Projekt angemeldet und die C01-Datei in die Grafik importiert. Danach steht das Projekt für die Arbeit im Grunderwerb zur Verfügung. Fazit In diesem Artikel wurden einige ausgewählte Neuerungen in VESTRA INFRAVISION vorgestellt. Wir empfehlen die Lektüre der „New Features“ und „Build-Info“, um sich kontinuierlich über die Neue- rungen in den VESTRA-Builds auf dem Laufenden zu halten. Dieses Wissens-Update liefert neue Ideen zu Workflows und Lösungsansätze in der Anwendung der VESTRA-Module. Als Ergänzung zu den PDF-Dokumenten wurden wieder besondere Neuerungen im Umfeld der jeweiligen Fachschale als Lern-Video produziert. Diese neuen Lern-Videos finden Sie wie immer auf der Registerkarte „Dokumentation > Zusätzliche Informationen“. Im Ordner „Videos“ liegt außerdem der Link zum AKG-YouTube-Kanal im Internet, in dem verschiedene Lern-Videos zur Verfügung stehen. Dipl.-Ing. Arno Brüggemann Der Autor ist als Geschäfts- führer der AKG Software Consulting GmbH verantwort- lich für den Bereich Kunden. PROFILE 2/2018 9
Tipps & Tricks Gewusst wie In jeder PROFILE-Ausgabe finden Sie Tipps und Tricks, Hinweise zu Neuerungen, Antworten zu FAQs etc. VESTRA INFRAVISION > Launcher #54 Wie kann eine ältere Version von VESTRA INFRAVISION, die man im Launcher nicht mehr sieht, gestartet werden? Im VESTRA INFRAVISION-Launcher werden in der meist eingeklappten Installationsübersicht alle vor- handenen Versionen angezeigt. Über das „Kontextmenü“ kann eine INFRAVISION-Vorgängerversion registriert und danach gestartet werden. Hinweis: Zum Registrieren von ggf. vorhandenen und angezeigten Versionen VESTRA CAD und VESTRA CIVIL steht weiterhin die „AKG-App (64 Bit) registrieren“ zur Verfügung. VESTRA INFRAVISION > Straßenbau > Achskonstruktion #55 Wie können Zwänge durch eine problematische Grunderwerbssituation in der Achskonstruktion berücksichtigt werden? Die Achskonstruktion über Elemente bietet mit dem Pufferelement „432 Radius an drei Tangenten“ die Möglichkeit, neben der vorderen und hinteren Tangente der Nachbarelemente eine zusätzliche „Zwangs-Tangente“ vorzugeben, an die sich der gepufferte Radius anschmiegt, um einen vorgegebenen Zwangsabstand nicht zu unterschreiten. 10 PROFILE 2/2018
Gewusst wie Tipps & Tricks VESTRA INFRAVISION (AutoCAD und BricsCAD) > Transformation #56 Wie kann man in den DWG-basierten VESTRA INFRAVISION-Plattformen AutoCAD und BricsCAD die Ergebnisse im Projekt von Gauß-Krüger nach UTM transformieren? Die Transformationsfunktion ist in den DWG-basierten VESTRA INFRAVISION-Plattformen AutoCAD und BricsCAD voll in die Grafik integriert, d. h. man kann Objekte in der Zeichnung selektieren und diese direkt transformieren. Die Geometrie wird transformiert, danach werden die Objekte neu gespei- chert. Hinweis: Wenn man Ergebnisse aus VESTRA, die schon als C01-Datei vorliegen, von Gauß-Krüger nach UTM transformieren möchte, so kann weiterhin das Stand-alone-Programm „AKGTrafo.exe“ ge- nutzt werden. Als Spezialversion stellt auch der Kanalmanager die Transformation einer kompletten Kanaldatenbank zur Verfügung. VESTRA INFRAVISION AKGCAD > Lageplan > Hilfskonstruktionen #57 Welche Möglichkeiten bietet VESTRA INFRAVISION AKGCAD beim Abgreifen von Koordinaten aus der Grafik? Die interne Funktion „GETPOS“ beinhaltet eine Mischung aus grafischem Abgreifen, Fangen auf Objekte und verschiedensten Konstruktionen, die jeweils auch kombiniert werden können. Dabei wird je nach Funktion und Ziel mit temporären Hilfspunkten gearbeitet. Zum Beispiel kann der Beginn einer Achse als virtueller Schnitt zweier Gebäudeseiten mit Fangen auf den temporären Schnittpunkt in der Grafik abgegriffen werden. 1. Beim Fangen unterstützt AKGCAD neben der absoluten Position weitere abgeleitete Werte wie Zentrum, Mittelpunkt und Lot, die mit jeweils passendem Symbol durch eine grüne Hervorhebung angezeigt werden. Auch die temporären Ergebnisse von Hilfskonstruktionen können ganz normal gefangen werden. 2. Im Feld „Modus“ stehen verschiedene Konstruktionsmodi zur Verfügung. Die benötigten Werte werden direkt im Eingabefeld erfasst: bei der Orthogonal- konstruktion z. B. die Ordinate und die Abszisse, bei Verlängerung die gewünschte Länge. 3. Unterhalb des Eingabefelds ist die Werk- zeugleiste der „Hilfskonstruktionen“ an- geordnet. Hier finden sich geometrische Lösungen für Standardanwendungen wie Schnitte, Lot auf virtuelle Linie etc. Je nach Verfahren werden bis zu vier Hilfspunkte benötigt, die ohne Mausklick per „Mouse- Over“ festgelegt werden. Die Vorschau in Orange zeigt das Ergebnis, das einfach ge- fangen wird. PROFILE 2/2018 11
Tipps & Tricks Gewusst wie VESTRA INFRAVISION > Kanalmanager > Erfassung Stränge #58 Können die Vorgabeparameter für die Kanaldaten schon bei der Erfassung im Kanalmanager manuell angepasst werden? Direkt während des Digitalisierens von Strängen oder Haltungen können am zuletzt abgesetzten Objekt die Parameter in den Eingabefeldern im unteren Bereich des Kanalmanagers geändert werden, um die Voreinstellung zu übersteuern. Damit wird die Voreinstellung DN 300 ganz einfach auf DN 400 korri- giert. Alle Felder können im Dialog geändert werden. Beim Speichern in die Kanaldatenbank werden die übersteuerten Werte übernommen und dann sofort in der Kanalbeschriftung angezeigt. VESTRA INFRAVISION AKGCAD > DGM-Manager > Höhenlinien in Datenbank #59 Was sollte man bei der Definition einer Darstellung für das Speichern von Höhenlinien beachten? Für das Speichern der Höhenlinien eines DGM-Modells wird eine sogenannte Darstellung definiert. Diese kann eine oder mehrere Höhenstufen enthalten und dient der kompletten Speicherung aller aktuell gewünschten Höhenlinien. Bei Bedarf kann eine weitere Darstellung definiert werden, wenn eine zweite Variante der Höhenlinien erwünscht ist. Hinweis: Auch wenn mehrere Höhenlinienintervalle gespeichert werden sollen, bedarf es nur eines Darstellungssatzes mit den gewünschten Höhenlinien-Definitionszeilen. 12 PROFILE 2/2018
Gewusst wie Tipps & Tricks VESTRA INFRAVISION (AutoCAD und BricsCAD) > Kanalmanager > Fachbedeutungen #60 Was ist bei der Nutzung der Fachbedeutungen im Kanalmanager auf den DWG-basierten Plattformen zu beachten, wenn im GEOkernel in der Fachbedeutungsverwaltung Änderungen an den Kanalfachbedeutungen vorgenommen wurden? Der Zugriff auf die Fachbedeutungen im Kanalmanager erfolgt derzeit programmtechnisch anders als der Zugriff im GEOkernel und in den anderen Apps. Daher ist es wichtig, nach Änderungen in den Fachbedeutungen den Kanalmanager neu zu starten: Beim Aufruf werden die Fachbedeutungen dann aktualisiert. VESTRA INFRAVISION AKGCAD > Fachbedeutungen #61 Wo werden Änderungen an der Darstellung von Fachbedeutungen der geschützten OKSTRA- Länderkataloge gespeichert? Die OKSTRA-Kataloge (OKSTRA.vfbx) für „AKG Standard“ und die verschiedenen Landesverwaltungen sind im System als geschützte Fachbedeutungskataloge abgelegt. Es besteht aber die Möglichkeit, die Parameter der Darstellung individuell anzupassen, wenn dies in einem Projekt erforderlich ist. Diese Änderungen werden in einer Fachbedeutungsdatei im Projekt gespeichert (OKSTRA.vivx). Die Fachbe- deutungsdatei enthält die geänderten Einstellungen als Differenz zur Vorgabe. Werden die Änderungen nicht mehr benötigt, können sie in der Fachbedeutungsverwaltung pauschal auf den Standard zurückge- setzt werden. PROFILE 2/2018 13
Praxisbericht messpunktplus Das Westerwälder Ingenieurbüro messpunktplus hat sich auf die komplexe Vermessung außer- gewöhnlicher Bauwerksfassaden spezialisiert. Zum Leistungsportfolio zählt ebenso Terrestrisches Laserscanning (TLS). Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den Einsatzmöglichkeiten dieses Mess verfahrens anhand von drei Praxisbeispielen. Die Datenaufbereitung und DGM-Erstellung erfolg- ten bei den Projekten mit VESTRA. Von Jürgen Weber und Lutz Röpel Die Überlegungen, ob auch mit dem fließende Verkehr nur minimal be terrestrischen Laserscanner eine lang einträchtigt werden darf. Unter dieser Messverfahren per Laserscanning gestreckte Anlage wirtschaftlich auf Voraussetzung haben Messmethoden Heute ist es bei langgestreckten zumessen und wo die wirtschaftliche wie MLS und ALS Vorteile, weil sie oder flächenhaft großen Projekten Grenze erreicht ist, erfolgten in unserem zeitlich sehr schnell durchführbar sind (Geländeaufnahmen) oft üblich, für Büro bereits sehr früh. und den Verkehr kaum behindern. eine ganzheitliche Aufnahme „Mobile Während die Arbeit mit BIM- Doch auch bei diesen Aufnahme Laserscanning“ (MLS) oder „Airborne Modellen im Hochbau konsequent methoden ist ein rein berührungs Lasers canning“ (ALS) einzusetzen. weiter voranschreitet, fristen digi loses Messen meist nicht möglich. Für Wir bei messpunktplus haben uns mit tale Planungs- und Bauvorgaben im die Georeferenzierung der Scandaten der Frage beschäftigt, bis zu welcher Bereich Straßen- und Tiefbau noch ein (Punktwolken) ist es nach wie vor er Größen ordnung (Ausdehnung) das eher „stiefmütterliches Dasein“. Der forderlich, Passpunkte zu bestim Terrestrische Laserscanning (TLS) eine Grund hierfür ist, dass Auftraggeber men. Dafür muss in aller Regel der Chance hat und wie ein Messungs noch keine Informationsanforderungen Verkehrsraum betreten werden, auch aufbau konzipiert werden könnte, da für ein modellorientiertes Planen und wenn es nur die Gehwege oder Seiten mit wirtschaftliches Messen möglich ist. Bauen im Straßen- und Tiefbaubereich streifen sind. Diese Passpunkte müs Die Möglichkeiten für kleinere und etabliert haben. sen wiederum verortet werden mit mittlere Vermessungsbüros, MLS oder BIM-orientiertes Planen wird zwar, tels GNSS oder – wo es die Situation gar ALS selbstständig einzusetzen, sind zumindest bei Großprojekten, bis 2020 nicht zulässt – klassisch durch einen begrenzt, da die Systeme in ihrer Hard- seitens des Gesetzgebers gefordert, es Polygonzug. Weiterhin müssen Punkte und Software sehr kostenintensiv sind. wird aber heute schon vermutet, dass aufgemessen werden, die für MLS und Ein Vermessungsbüro wird sich daher sich BIM erst in rund zehn Jahren bran ALS „unsichtbar“ sind, z. B. Durchlässe sehr gut überlegen, solche Systeme an chenweit durchsetzen kann und zur oder aber auch Sohlentiefen müssen zuschaffen. Die stete Frage wird sein, Anwendung kommt. Der Markt bietet meist nachgemessen werden. Hier setzt ob sich die Kosten in einem überschau zwischenzeitlich jedoch moderne und nun eine zentrale Überlegung an: Wenn baren Rahmen amortisieren werden. weitgehend ausgereifte Software für ein das Betreten des Verkehrsraums unum Daher bleibt oft der einzige Weg, eine modellbasiertes Arbeiten im Straßen- gänglich und eine Nachmessung meist großflächige Vermessung mittels MLS und Tiefbaubereich. Messpunktplus erforderlich ist, warum nicht gleich oder ALS vorzunehmen, diese Leistung wird durch seine international ver das Polygonieren, die Polaraufnahme durch einen Drittanbieter einzukaufen messungstechnische und paral und das terrestrische Scannen in und durchführen zu lassen. Zudem ist lel 3D-konstruktive CAD-Tätigkeit einem Arbeitsgang unter minimalster der Markt entsprechender Dienstleister an interessanten und komplexen Verkehrsbehinderung durchführen? für MLS und ALS noch sehr klein. Hochbauprojekten schon seit geraumer Aber wie bewältigt man eine sol- Den Schritt zu wagen, einen Laser Zeit mit diesem Thema konfrontiert. che Aufgabe? Es gibt, wie bekannt, scanner für seine täglichen Ver Hierdurch bedingt sind wir auch Totalstationen, die auch scannen kön messungsa rbeiten einzusetzen, ist für schon seit einigen Jahren mit der nen, nur sind diese Scan-Vorgänge in klassische Büros schon eher vorstell Bestands e rfassung mittels Laser aller Regel sehr zeitintensiv. Hier ist ein bar und auch umsetzbar. Nicht zuletzt scanning und der anschließenden Be terrestrischer Scanner weitaus schnel auch deshalb, weil potentielle Auftrag arbeitung und Aufbereitung der Punkt ler. Setzt man nun beide Systeme par geber immer mehr nach Scand aten wolken vertraut. Die Nutzung und allel ein, kann die Polygonierung und (Punktwolken) fragen und diese an Auswertungsmöglichkeiten von Laser Polaraufnahme „unsichtbarer“ Punkte fordern. Auch für das in Zukunft im scandaten sind nahezu unbegrenzt. mit der Totalstation ausgeführt wer Bauwesen vorgeschriebene Building Im Zuge der Modernisierung und den, und das Aufmaß erfolgt mit dem Information Modeling (BIM) wird Erneuerung der Infrastrukturwege Scanner. Damit nun für die Geo man mit diesem Thema sicherlich kon der teils sehr maroden Straßen in referenzierung der Punktwolken ge frontiert. Deutschland ist eine Bestandsaufnahme nügend Passpunkte zur Verfügung für die planenden Dienststellen und stehen, müssen diese vor Ort außer Büros essentiell. Wurde früher die klas halb des Straßenraums bereitgestellt sische Geländeaufnahme angewandt, werden: in Form von Targets, Boden wird es heute immer schwieriger, diese markierungen oder Messkugeln. Die durch zuführen. Oberstes Ziel heu Passpunkte werden ebenfalls mit der tiger Straßenaufnahmen ist, dass der Totalstation koordinatenmäßig erfasst. 14 PROFILE 2/2018
messpunktplus Praxisbericht Der „Materialaufwand“ einer solchen Messung ist allerdings durch die Stative mit Aufbau (Prismen, Targets) nicht zu unterschätzen. Anhand der nachfolgenden, durch unser Büro durchgeführten drei Praxis beispiele möchten wir die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten näher beschrei ben. Praxisbeispiel 1: Bestandsaufnah me eines historischen Stadtkerns Zum historisch ortsbildgerechten Ausbau einer Durchfahrtsstraße und der angrenzenden Freiflächen und Plätze war seitens unseres Auftraggebers eine detailgetreue Bestandsaufnahme ge fordert. Gewünscht war zudem die Möglichkeit, die späteren Planungs varianten dreidimensional realis tisch zu visualisieren. Aufgrund der Anforderungen entschlossen wir uns, die Bestandsaufnahme des kom pletten Streckenabschnitts inklu sive der Seitenflächen auf einer Länge von knapp 1 km im terrestrischen Laserscanverfahren in Farbe zu erfassen. Der Laserscanner misst in kür zester Zeit eine große Anzahl dreidi mensionaler Punkte und schaff t hier durch eine räumliche Punktszene unserer Welt. Jeder Punkt liegt mit sei nen Koordinaten fest. Zur kompletten Erfassung waren rund 80 ScanStand punkte erforderlich. Als Auflösung wählten wir einen Punktabstand von ca. 6 mm auf 10 m Entfernung. Das Terrestrische Laserscanning, die Bestimmung des Festpunktfelds (Poly gonzugmessung), die Einmessung der Targets und das Aufmaß von verdeckten bzw. aus den späteren Punkt wolken nicht ersichtlichen Punkten wurden hier parallel durch zwei Vermessungs ingenieure durchgeführt. Die anschließende Registrierung der einzelnen Punktwolken erfolgt bei messpunktplus immer Targetbasiert. Eine Targetbasierte Registrierung ist das „A und O“ für jeden, der einen Genauigkeitsnachweis erbringen muss und garantiert durch die Ausgleichung ein optimales Ergebnis aller Scans. Ein ausführliches Protokoll ist hierbei selbstverständlich. Die Datenauf bereitung zu Lage plänen und Schnitten erfolgt Layer bzw. Ebenenstrukturiert direkt in der Punktwolke. Auch eine direkte Vermaschung zu einem Oberflächen modell ist gebietsabhängig mög lich. Im Normalfall wird die end gültige Datenauf bereitung und DGMErstellung zur Abgabe an den Auftraggeber jedoch in VESTRA vor genommen. PROFILE 2/2018 15
Praxisbericht messpunktplus Eine Bestandserfassung mittels Hierzu werden die Daten so aufbe Aufmaß aufgenommen wurden, oder Terrestrischem Laserscanning bietet da reitet und komprimiert, dass sie ganz Vektorgrafi ken in den Export einge rüber hinaus reizvolle Mehrwerte. Das einfach per USBStick oder Cloud bunden werden. Verfahren hat dokumentarischen Wert. Service bereitgestellt und ohne zusätz Unser Datenexport bietet dem je Es konserviert die reale Situation zur liche Software im StandardWebbrowser weiligen Bearbeiter ohne zusätzliche Zeit der Erfassung. Unter Umständen geöff net, betrachtet und bei Bedarf Software oder CADKenntnisse viele kann dies bei nachträglichen Fragen ausgewertet werden können. Diese Vorteile. So kann sich z. B. der pla oder Analysen von Bedeutung sein. Auswertungen können wiederum als nende Ingenieur immer vor Ort im Neben der normalen Daten auf DXFDatei in die jeweils vorhandene georeferenzierten 360°Panorama des bereitung bieten wir unseren Kunden CADSoftware importiert werden. Scanners bewegen und ist immer mit und Projektpartnern an, die ausge Um das vermessene Projekt opti der Bestandssituation vertraut. werteten Punktwolken zu exportieren mal zu dokumentieren und zu veran Zur Ausschreibung der Maßnahme und bei Bedarf auch anderen Nutzern schaulichen, können auch Videos, die kann der Mitarbeiter seine örtliche im Internet zur Verfügung zu stellen. vor Ort gegebenenfalls parallel zum Bestandserfassung „vom Schreibtisch Abb. 6: VESTRA-Lageplan mit VESTRA-DGM in per- spektivischer Ansicht Abb. 7 und 8: 360°-Panorama des Scan- Standpunkts 16 PROFILE 2/2018
messpunktplus Praxisbericht aus“ durchführen. Er hat durch die Datenaufbereitung die Möglichkeit, Massen und Längen zu messen, Befestigungs-, Pf laster- und Bord steinarten zu ermitteln usw. Bei eventuellen Unstimmigkeiten im Zuge der Bauausführung ist immer der ehemalige Bestand dokumentiert und Das Leistungsspektrum von messpunktplus in der Ingenieurvermessung dient so bei Bedarf zur Beweissicherung. umfasst die Begleitung von Hoch- und Tiefbauprojekten sowie Industrie Praxisbeispiel 2: Bestandsauf anlagen aller Art von der Entwurfs- über die Ausführungsphase bis nahme einer Landesstraße im hin zur Überwachung, Beweissicherung und Dokumentation. Für die- schwierigen topografischen Umfeld se Aufgabenfelder wenden wir die neuesten Verfahren an und nutzen Zur dringend anstehenden Ausbau modernste Instrumente mit höchster Präzision. planung eines freien Strecken abschnitts in einem tief eingeschnit Neben der Vermessungsleistung bieten wir unseren Kunden ebenso die tenen Eifel-Tal waren wir mit den Konstruktion und Aufbereitung komplexer 3D-Bestandsmodelle an und Entwurfsvermessungsarbeiten beauf begleiten diese bis zur Bauausführung. tragt. Der zur Vermessung anstehende Straßenzug war sehr kurvenreich und Neben den klassischen Instrumenten werden an die jeweiligen Projekte für den Verkehrsteilnehmer ausgespro angepasste Messsysteme im Bereich der Photogrammetrie und des chen unübersichtlich. Die Bergseite des Laserscannings eingesetzt. Unter den sich rasant entwickelnden flächen- Straßenverlaufs war geprägt von steilen, haften Aufnahmeverfahren stellen die o. a. Möglichkeiten einen innova- teilweise überhängenden Felswänden. tiven Zweig dar. Sie ermöglichen eine zeit- und kosteneffiziente Erfassung Bei der Bestandserfassung sollten der Objekte auch im befahrbaren Raum und seiner Umgebung (Straßen, diese Strukturen für eine Beurteilung Wege, Flüsse, Bahntrassen usw.). durch den Geologen und für zukünf tige Felssicherungsmaßnahmen detail Seit 2010 erfassen wir Straßenoberflächen, Deponien und auch große getreu miterfasst werden. Eine (teil Geländeflächen mittels Drohne, Terrestrischem, Mobilem oder Airborne weise) Einengung der Fahrspuren zur Laserscanning. Durchführung der Vermessungsarbeiten Wofür vermessen wir? hätte eine Ampelregelung erfordert und Vermessung schafft Bestandskenntnis. Ein vermessungstechnisch musste vermieden werden. erfasstes, zusammenhängendes, dreidimensionales Bestandsaufmaß lie- Zur Bestandserfassung des ca. 2,3 km fert geometrisch und inhaltlich exakte Grundlagen für die Planung. Das langen Streckenabschnitts mit einer Bestandsaufmaß führt zum Bestandsplan oder auch zum 3D-Bestands fast durchgehenden Neigung von min modell. Diese Grundlagen müssen vor allem eines: zutreffend sein! Sie destens 10 % und den vorgenannten müssen die reale Situation maßlich und geometrisch exakt wiedergeben. Anforderungen entschlossen wir uns auch hier für den Einsatz des terrestri Mit dem Einsatz moderner Messtechnik schen Laserscanners. ist dies heute problemlos möglich, denn Eine herkömmliche tachymet moderne Vermessungstechnik macht das rische Aufnahme war durch die to Aufmaß zu dem, was es immer schon sein pografischen Gegebenheiten und die wollte: exakt, präzise, genau! Vor g abe, weitgehend auf Verkehrs sicherungsmaßnahmen zu verzichten, ausgeschlossen. messpunktplus messpunktplus Durch die steil anstehenden berg Talstraße 20 Barwiese 3 seitigen Felswände konnten die ca. 130 57648 Unnau 57627 Hachenburg Scan-Standpunkte fast durchgehend auf der Talseite hinter der Schutzplanke neriert, um die Geländestruktur de Mittelrheintal, über zwei Straßen und angeordnet werden. Zur späteren tailgetreu zu erfassen. Insgesamt wur Mitarbeiterparkplätze der angrenzenden Registrierung der Scans im UTM- den mehr als 11.000 Einzelpunkte Industrieb etriebe. Die Vermessung System erfolgten auch hier die paral gemessen bzw. digitalisiert. Eine sol musste ohne Beeinträchtigung des Bahn- lele Festpunktbestimmung in Lage und che Punktdichte und detailgetreue und Straßenverkehrs stattfinden. Höhe sowie die Einmessung der Targets Abbildung der Geländeoberfläche wäre Folgende Anforderungen wur mit dem Tachymeter (siehe Abbildung sicherlich mit einer gewohnten tachy den seitens der Brückenbauabteilung 7 und 8). metrischen Aufnahme nicht möglich an das Bestandsaufmaß gestellt (siehe Bedingt durch die topografischen gewesen. Abbildung 11 bis 13): Gegeben h eiten war eine GNSS- Praxisbeispiel 3: Bestandsaufnahme Bestimmung der Punkte nur am einer Talbrücke zur 3D-Aufbereitung • Aufmaß der Brückenunterseite und Anfang und Ende der Strecke möglich. Bei der nahe Koblenz gelegenen Koppel Pfeiler Zur Aufbereitung der Bestandsdaten steinbrücke in Lahnstein handelt es sich • Aufmaß der Widerlager und wurden in einem mittleren Abstand um eine 5-Feldbrücke mit ca. 160 m Böschungen unterhalb der Brücke von 5 m auf Basis einer vorhergehenden Länge (siehe Abbildung 10). Sie führt • Aufmaß der Oberleitung und be Bestandstrassierung Querprofilschnitte über die zweigleisige, elektrifizierte nachbarten Maste der Fahrdrähte in VESTRA aus den Punktwolken ge und hoch frequentierte Bahnstrecke im (Stege müssen erkennbar sein) PROFILE 2/2018 17
Praxisbericht messpunktplus • Aufmaß der Gleise • Lagerhöhe/Abstand zwischen Pfeilerkopf und Steg des Brücken balkens • Abstand zwischen Pfeilerkopf und Quersteg des Brückenbalkens • Abstand zwischen Schienen und Pfeilern Bereits im Vorfeld der jetzt anste henden Brückensanierung hatten wir zum Nachweis der Fahrbahn und Oberflächenentwässerung der angren zenden Gebiete die B 49 mittels ALS und MLS erfasst. Die Bearbeitung er folgte damals unter Einarbeitung des Katasternachweises im UTMSystem. Die Dokumentation der Brücke als Planungsgrundlage zur Sanierung musste nun jedoch im Maßstab 1 vor liegen. Hierzu war es erforderlich, die bisherigen Punktwolken und Luftbilder ins gewählte GKSystem zu transformie ren. Die gesamte bereinigte Punktwolke der Koppelsteinbrücke besteht aus ca. 1,8 Milliarden Scanpunkten (siehe Abbildung 14). Die derzeitigen vielfältigen Auswerte und Nutzungsmöglichkeiten zei gen schon jetzt, dass die Laser scantechnologie in Zukunft immer mehr Anwendung finden wird, denn die Vorteile gegenüber herkömmlichen Vermessungsverfahren sind geradezu revolutionär. Neben der Erfassung ei ner immensen Datenmenge inner halb kürzester Zeit sind vor allem die Genauigkeit und die Dokumentation der erzeugten Daten hervorzuheben. Aus den beim Laserscanning entstan denen Punktwolken ist die Erzeugung exakter und realistischer 3DModelle samt Visualisierung möglich. Darüber hinaus besitzt das Verfahren einen do kumentarischen Wert, der die reale Situation zur Zeit der Erfassung kon serviert. Dies kann bei späteren Fragen oder Analysen von Nutzen sein. Jürgen Weber Der Autor ist Inhaber des Ingenieurbüros messpunktplus und bereits seit über 20 Jahren versierter VESTRA-Anwender. Lutz Röpel Der Vermessungsingenieur ist seit 2016 bei messpunktplus und überwiegend im Außen- dienst mit der Durchführung komplexer und schwieriger Messaufgaben betraut. 18 PROFILE 2/2018
GE/OFFICE GEV GE/OFFICE aktuell Das Programm GE/OFFICE GEV mit ALKIS ist die „kleine Schwester“ des Systems GE/OFFICE Grunderwerb BASt, das in den Straßenbauverwaltungen der Bundesländer nahezu flächen- deckend für die Bewältigung der Aufgaben zur Sicherung und Entschädigung der Bedarfsflächen im Verkehrswegebau im Einsatz ist. Von Hendrik Steiger ladefähigen Adresse der Eigentümer. HardwareDongles mehr erforderlich, Die jeweilige Planungssoftware der sodass das Warten auf die Lieferung ent GE/OFFICE GEV ALKIS umfasst die Anwender liefert ja sicherlich eine Über fällt. Das Programm kann einfach auf sachdatentechnische Aufbereitung der sicht über die von der Baumaßnahme der AKGWebsite bestellt und herunter Grunderwerbsunterlagen vom Daten betroffenen Flächen und Teilflächen geladen werden; für die Freischaltung import der ALKISNASDaten bis der Flurstücke. Diese Flächen und erhält man einen Link per EMail. zum Grunderwerbsverzeichnis (GEV) deren Eigenschaften wie Erwerbsart, GE/OFFICE GEV ALKIS muss nun inklusive Datenhaltung und Bereit Erwerbszweck, Nutzungsart und GE nicht mehr gekauft, sondern kann auch stellung der GE/OFFICEkompatiblen Nummer können nun in GE/OFFICE kurzzeitig für einen konkreten Auftrag Transportdatenbank zur Übergabe an GEV zu den Flurstücken eingegeben gemietet werden. Angeboten wird die Auftraggeber und Behörden. Das werden. Das Datenendprodukt bildet eine vierteljährliche oder jährliche Produkt ist für Anwender gedacht, die variantenreiche Ausgabe des GEV Nutzung. Eine Verlängerung oder die nicht mit der Planungssoftware in einer ExcelDatei zur weiteren Wiederaktivierung ist natürlich jeder VESTRA plus Grunderwerb arbeiten Ver wendung und natürlich die zeit möglich. Damit steht ab sofort für können bzw. eine Alternative zum GE/OFFICEProjektdatenbank zur GE/OFFICE GEV ALKIS eine kun OKSTRAAustauschformat suchen und Übergabe. denfreundliche Beschaff ungsvariante dennoch GE/OFFICEgerechte Daten Oft werden Softwarelösungen für ohne Vertragsbindung zur Verfügung. liefern möchten. den Anwendungsbereich Grunderwerb Nach dem Import der ALKISNAS nicht ständig benötigt. Wenn doch, Dipl.-Phys. Hendrik Steiger Daten stehen im Projekt alle not dann eher recht kurzfristig und eilig. wendigen Angaben zu Flurstücken, Aus diesem Grund hat AKG den Zu Der Autor ist Produktmanager Grundbüchern sowie Eigentümern zur gang zu GE/OFFICE GEV ALKIS be für Grunderwerb und Liegen- schaften bei der AKG Software Verfügung und können gegebenenfalls schleunigt und vereinfacht. Für die Consulting GmbH in Berlin. vervollständigt werden, z. B. mit der Freischaltung von Lizenzen sind keine PROFILE 2/2018 19
Workshop VESTRA INFRAVISION & InfraWorks Immer mehr Bestandsaufnahmen werden mit Laserscannern oder Drohnen durchgeführt. Das Ergebnis sind Punktwolkendaten. Aber der bewährte Lageplan hat (noch) nicht ausgedient. Hier hilft eine gute und schnelle Auswertung der Punktwolke. Spezielle Auswertungsprogramme sind meist teuer. Eine passende Alternative bietet die Software InfraWorks von Autodesk. Viele Büros haben InfraWorks im Hause, weil sie sich für eine Autodesk AEC-Collection entschieden haben. Dann kann auch die weitere Bearbeitung z. B. in AutoCAD Civil 3D erfolgen, um einen Lageplan und/oder ein DGM zu erstellen. Noch besser allerdings ist eine weitere Bearbeitung in VESTRA INFRAVISION. Warum wird in diesem Workshop beschrieben. Um die Punktwolke in InfraWorks einlesen zu können, Am besten funktioniert die automatische Liniener- muss sie als ReCap-Projekt-Datei (RCP) vorliegen. kennung bei Fahrbahnmarkierungen. Es spielt keine Dazu werden die Rohdaten in ReCap eingelesen und Rolle, ob es sich um eine durchgezogene oder unter- vorverarbeitet. Autodesk ReCap beherrscht die vie- brochene Linie handelt. len gängigen Scannerformate. Die Bilder einer Gelän- deaufnahme, die mit einer Drohne erstellt wurden, können in ReCap Photo ausgewertet werden. Auch hier erhält man unter anderem eine RCP-Datei. Es besteht auch die Möglichkeit, Punktwolkendaten aus verschiedenen Quellen (z. B. Drohne, Mobilscanner) in einer Punkt wolke zu kombinieren. Um eine homogene Geländeberechnung in Infra- Works zu gewährleisten, ist dies auch für aneinander- grenzende Punktwolken zu empfehlen. In InfraWorks wird die Punktwolke über die Datenquellen eingele- sen und konfiguriert. Bevor nun eine Linienextrak- tion durchgeführt werden kann, muss vorher eine Geländeoberfläche gerechnet werden. Um die Linien- elemente in der Punktwolke gegebenenfalls besser Die gefundene Linie wird automatisch weiterverfolgt, sichtbar zu machen, können verschiedene Punkt wol- auch durch Kurven hindurch. Sollte die automatische kenthemen ausgewählt werden. Gute Erfolge bei einer Linienverfolgung abbrechen, ohne dass das Ende der graustufigen Punktwolke erzielt man oft mit dem Linie in der Punktwolke erreicht wurde, kann neu an- Thema „Intensität“. Hier wird jeder Intensitätsstufe gesetzt werden. Linienteilstücke lassen sich später von 0 bis 255 eine Farbe zugeordnet. wieder zu einer Linie zusammenfassen. Wenn nun mindestens eine Linie einer Fahrbahn (z. B. die Mittellinie) extrahiert ist, besteht die Möglichkeit, sich einen Querschnitt dieser Achse anzeigen zu las- sen. In dieser Querschnittansicht können Scheitel- punkte von Linien gesetzt werden. Springt man nun mit dem Querschnitt um ein festes Stationsintervall nach vorne oder zum nächsten Linienpunkt der Achse, werden die Scheitelpunkte in den Querprofilen zu Linien verbunden. So können Geländebruchkanten aus der Punktwolke einfach extrahiert werden. Im nächsten Schritt kommt die Funktion „Extraktion linearer Objekte“ zum Einsatz. Nach dem Start der Funktion öffnet sich ein Dialog, in dem der Typ der zu extrahierenden Linie gewählt werden kann. Hier wird auch der Modus bestimmt, wie die Linie erzeugt wer- den soll (automatisch oder manuell). 20 PROFILE 2/2018
VESTRA INFRAVISION & InfraWorks Workshop Zu den Achslinien können auch Querprofillinien ge- neriert werden, in InfraWorks Transversalen genannt. Die extrahierten Linien und auch die Transversalen können mit der Funktion „Punktwolkenextrahierung exportieren“ ausgegeben werden. Hierbei werden die linearen Objekte als SHP-Datei und die Scheitelpunkte der Transversalen als CSV-Datei gespeichert. Man könnte nun die CSV-Datei in AutoCAD Civil 3D importieren und sich Civil 3D-Punkte erzeugen lassen. Die SHP-Datei könnte man mit dem Befehl „MAPIMPORT“ nach Civil 3D holen, um ein DGM aus den Punkten und den Linien als Bruchkanten zu erzeugen. Der große Nachteil ist allerdings, dass aus den Linien, denen wir in InfraWorks ein Attribut wie Fahrbahnrand, Bordsteinober- oder -unterkante zugeordnet haben, einfache 3D-Polylinien ohne Attribute werden. Sie werden von Civil 3D beim Import auch nur auf dem aktuellen Layer abgelegt. Es besteht dann nicht die Möglichkeit einer Stilisierung über die Attribute. Dies wäre zwar bei einem Import über das Map- Aufgabenfenster möglich, allerdings lassen sich dann solche Kartenelemente keinem DGM zuordnen. Wenn man die stilisierten Kartenelemente auflöst, erhält man wieder nur 3D-Polylinien. Sehr viel besser ist hier ein Import mit VESTRA INFRAVISION, denn hier können die eingelesenen Linien mit Fachbedeutungen versehen werden. Am allerbesten eignet sich VESTRA INFRAVISION AKGCAD, weil hier 2D-Polylinien im Lageplan zur Darstellung genutzt werden und im Hintergrund die gleiche Linie als 3D-Polylinie in ein DGM eingefügt werden kann. Unter VESTRA INFRAVISION AutoCAD oder BricsCAD wird diese Art der Verarbeitung vonseiten des CAD-Programms nicht unterstützt. Dort werden nur 3D-Polylinien verwendet, die es zwar ermöglichen, Fachbedeutungen zuzuordnen, aber Liniensignaturen von 3D-Polylinien können nicht darge- stellt werden. Die Vorgehensweise ist folgende: Beim Import der SHP-Datei können den ESRI-Shape-Attributen AKG-Attribut- typen zugewiesen werden. So wurde dem „FeatureCode“ die „Fachbedeutung“ zugeordnet. Nach dem Einlesen können den einzelnen FeatureCodes in der Fachbedeutungszuordnung die jeweiligen Fachbedeutungen und somit auch ein Darstellungsstil mitgegeben werden. Das Ergebnis kann dann in die Datenbank übernom- men werden. Danach können die Querprofilpunkte aus den Transversalen eingelesen werden. Für das Einlesen der CSV-Datei wird der Spaltenimport ver- wendet. Danach kann wie gewohnt ein DGM erstellt und für weitere Planungen genutzt werden. Dipl.-Ing. (FH) Andreas Adam Der Autor arbeitet als Experte für InfraWorks, AutoCAD und AutoCAD Civil 3D bei der AKG Software Consulting GmbH im Support. PROFILE 2/2018 21
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