GE/OFFICE GEV Autodesk Abos Querschnitt Workshop VESTRA Bahn (CH) - AKG Software

Die Seite wird erstellt Levi Marquardt
 
WEITER LESEN
GE/OFFICE GEV Autodesk Abos Querschnitt Workshop VESTRA Bahn (CH) - AKG Software
GE/OFFICE GEV

      Autodesk­Abos

Querschnitt­Workshop

  VESTRA Bahn (CH)
GE/OFFICE GEV Autodesk Abos Querschnitt Workshop VESTRA Bahn (CH) - AKG Software
AKG­Info             Inhaltsverzeichnis

    AKG­Info
     3    Editorial Neuerungen
    23    Veranstaltung VESTRA User Conference 2019
    29    Ausbildung VESTRA im Studium

    Produkte aktuell
                                                                                                                                   14
     4    VESTRA Bahn (CH)                                                IB messpunktplus: Terrestrisches Laserscanning (TLS)
     6    VESTRA Programmentwicklung
    19    GE/OFFICE GEV Mietmodell

    Aus der Praxis
    14    IB messpunktplus Terrestrisches Laserscanning
    22    IGS Visualisierungen mit VISUAL REALITY
    26    PAULUS & PARTNER Technikerarbeit

    Für die Praxis
                                                                                                                                   29
                                                                         Ausbildung: VESTRA im Studium
    10    Tipps & Tricks Gewusst wie
    20    Workshop Punktwolkenauswertung
    24    Workshop Querschnitt
    30    Workshop Differenzhöhenmodell

    Markt & Service
    32    Autodesk Software-Abonnements
                                                                                                                                   30
    34    News Veranstaltungshinweise und Mitteilungen                    VESTRA INFRAVISION-Workshop: Differenzhöhenmodell

    Impressum
                                      Geschäftsleitung:                Copyright © 2018 AKG Software Consulting GmbH
                                      Dipl.-Ing. Artur K. Günther      Alle Informationen in dieser Zeitschrift werden ohne Rücksicht
                                      Jutta Hacker-Günther             auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Waren-
                                      Dipl.-Ing. Arno Brüggemann       und Markennamen werden ohne Gewährleistung der freien
                                      Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Feser   Verwendbarkeit benutzt. AKG Software Consulting GmbH
                                      Dipl.-Ing. Jens Günther          kann für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine
    Hauptsitz der                     Redaktion:                       juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung überneh-
    AKG­Firmengruppe:                 Jana Viviane Schaub              men. Gezeichnete Beiträge stellen die Ansicht des Verfassers dar,
    Uhlandstraße 12                   Markus Körle                     nicht aber unbedingt die des Herausgebers oder der Redaktion.
    D-79423 Heitersheim               Daniela Lentschewski
    Tel.: +49 (0) 7634/56 12-0        Franz-Josef Knelangen            AKG®, AKG Software®, GE/Office®, KOSTRA®, OKview®,
    Fax: +49 (0) 7634/56 12-300                                        VESTRA®, VESTRA CAD®, VESTRA MAP®, VESTRA WEB®
                                      profile @ akgsoftware.de         und WEGWEIS® sind eingetragene Marken der AKG Software
                                      Auflage:                          Consulting GmbH. Die in dieser Zeitschrift verwandten Marken
                                      9.000 Exemplare                  und Bezeichnungen unterliegen dem Schutzrecht, auch wenn sie
                                      halbjährlich und kostenfrei      nicht gesondert ausgezeichnet sind. Alle Rechte inklusive foto-
                                                                       mechanische Wiedergabe und Speicherung in elektronischen
                                      Druck:                           Medien vorbehalten.
                                      Druckerei Winter
                                      D-79423 Heitersheim

2    PROFILE 2/2018
GE/OFFICE GEV Autodesk Abos Querschnitt Workshop VESTRA Bahn (CH) - AKG Software
Editorial      AKG­Info

Liebe Leserin, lieber Leser,
die zurückliegenden 12 Monate gehören für unser Unternehmen sicher zu
den aufregendsten und intensivsten in der mittlerweile 35­jährigen Firmen­
geschichte. Im Mittelpunkt stand natürlich die Einführung unserer neuen
Produktgeneration VESTRA INFRAVISION, was sowohl für Sie als un­
sere Kunden als auch für uns mit einigen Herausforderungen verbunden war.
Mittlerweile ist die Umstellungs­ und Einführungsphase nahezu beendet und
zahlreiche Kunden haben erste Projekte auf Basis des neuen Systems bereits
erfolgreich zum Abschluss gebracht.
Mit VESTRA INFRAVISION überzeugten wir aber auch im Neukunden­
geschäft, nicht zuletzt auf dem Schweizer Markt, wo wir seit einigen Jahren
eng mit der MGB Data AG mit Sitz im Kanton Graubünden zusammen­
arbeiten. Im Rahmen dieser Kooperation konnten verschiedenste Kunden
in den Bereichen Straßen­ und Bahnplanung gewonnen werden. Zur Intensivierung dieser
Zusammenarbeit wurde am 1. Juli 2018 am Standort Chur die AKG Software Schweiz GmbH ge­
gründet, deren Leitung der langjährige Geschäftsführer der MGB Data AG, Herr Gilbert Spieser,
übernommen hat. Neben dem Vertrieb werden er und sein Team sich zukünftig auch um die tech­
nische Kundenbetreuung vor Ort kümmern. Die AKG Software Schweiz GmbH wird gemeinsam
mit der MGB Data AG auch die Betreuung der Schweizer Autodesk­Kunden übernehmen. Die
MGB Data AG konnte sich hier in den letzten Jahren einen hervorragenden Ruf erarbeiten und
gilt zu Recht als der Software­Spezialist für die Infrastrukturplanung in der Schweiz.
Auch das Entwicklungsprojekt elKe (elektronische Kostenermittlung) war ein Schwerpunkt un­
serer Arbeit. Nachdem wir im vergangenen Jahr den Zuschlag zur Realisierung des verwaltungs­
internen Systems zur Kostenberechnung und ­kontrolle im Straßenbau nach AKVS 2014 erhalten
haben, konnte die Entwicklung im Sommer dieses Jahres plangemäß abgeschlossen werden. Das
System wurde in der Zwischenzeit von der Fachgruppe abgenommen und wird derzeit in den ein­
zelnen Straßenbauverwaltungen eingeführt.
Wenn wir nun für einen kurzen Moment innehalten, dürfen wir mit Stolz feststellen, dass die
AKG­Firmengruppe mit ihren Produkten und Leistungen bestens für die Herausforderungen der
Zukunft gerüstet ist. Nach einem ereignisreichen Jahr wollen wir gerne die Gelegenheit nutzen
und uns persönlich bei Ihnen für Ihr Vertrauen bedanken, z. B. auf der INTERGEO in Frankfurt,
bei der Autodesk University in Darmstadt oder auf der BIM World in München. Besonders
würden wir uns natürlich auch über einen Besuch der kommenden VESTRA User Conference
freuen. Die Agenda steht, und mit dem Europa­Park konnten wir eine deutschlandweit einmalige
Location für Sie reservieren.
Ich freue mich sehr darauf, Sie bei nächster Gelegenheit persönlich zu treffen und wünsche Ihnen
viel Spaß beim Lesen der aktuellen Ausgabe der PROFILE.

                                                                      Ihr Jens Günther

                                                                                     PROFILE 2/2018   3
GE/OFFICE GEV Autodesk Abos Querschnitt Workshop VESTRA Bahn (CH) - AKG Software
VESTRA aktuell              Bahn CH

      Die Fach-App VESTRA INFRAVISION Bahn berücksichtigt unterschiedliche nationale Standards.
      Hierzu zählen auch die Richtlinien der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Dieser Beitrag infor-
      miert den Bahnplaner in der Schweiz über die Möglichkeiten fahrdynamischer Berechnungen mit
      der Software.

    Von Thomas Prauß

    Allgemeines zur Überhöhung
    Man sollte meinen, dass die Berechnung
    einer Gleisüberhöhung im Kreisbogen
    eine triviale Aufgabe ist, die weltweit
    gleich gelöst wird, gelten doch überall
    die gleichen physikalischen Gesetze. Ist
    das auch so oder doch nicht?
       Um die Antwort auf diese etwas pro­
    vokante Frage gleich vorwegzunehmen:
    Jein. Die Überhöhungsberechnung ge­
    hört sicherlich nicht zu den kompli­
    ziert­esten Aufgaben, die ein Ingenieur
    im Rahmen der Planung einer Eisen­
    bahnstrecke zu lösen hat. Andererseits
    muss man bei der Überhöhungs­         be­    Bahnbetreiber zum gleichen Ergebnis        und dem Radius. Die Geschwindig­
    rechnung immer auch die Wechsel­             gekommen sind, liegt an den unter­         keiten sind aufgespreizt und in drei
    wirkungen mit den anderen Parametern         schiedlichen Eingangs­b edingungen         Bereiche unterteilt, wobei für VR grö­
    in der Gleistrassierung im Auge behal­       (siehe Tabelle in Abbildung 1).            ßer oder gleich 140 km/h noch Unter­
    ten. So sind in der Regel die Kreis­             Diese Einflussgrößen unterscheiden     schiede hinsichtlich der Verkehre ge­
    bogenradien in Verbindung mit der            sich natürlich von Bahnbetreiber zu        macht werden, die auf den Strecken
    Geschwindigkeit die bestimmende              Bahnbetreiber, von Land zu Land.           stattfinden sollen.
    Größe für die Überhöhung, aber es            Vergleicht man unter diesen Aspekten          Man kann die Aufteilung auch in ei­
    kann im Umkehrschluss ebenso not­            Deutschland und die Schweiz, so wird       nem Geschwindigkeitsstrahl darstellen
    wendig sein, von der Überhöhung auf          klar, warum die Frage nach der opti­       (siehe Abbildung 3).
    einen Kreisbogenradius oder eine Über­       malen Trassierung in beiden Ländern        Schweizer Überhöhungsberech­
    gangs­bogen­länge zurück ­zu­schließen       unter­ s chiedlich beantwortet wird.       nungen in VESTRA INFRAVISION
    oder Geschwindigkeiten anzupassen.           Deutschland ist im Vergleich zur Schweiz   Fach-App Bahn
       Die Ziel­setzung eines Planers ist da­    flächenmäßig knapp neun mal größer         Bei der Betrachtung der beiden oberen
    bei immer, die optimale Trassierung zu       und das Streckennetz ist rund sechs        Tabellen war uns schnell klar, dass die
    finden. Nur leider gibt es eben nicht die    mal länger. Die Anteile von Flachland,     in VESTRA vorhandenen fahrdyna­
    optimale Trassierung, letztlich muss         Mittel- und Hochgebirge sind vollkom­      mischen Berechnungen deutlich erwei­
    man (fast) immer Kompromisse einge­          men unterschiedlich.                       tert werden mussten, deckten sie bis da­
    hen.                                         Spezielles zur Überhöhungs­be­rech­        hin doch hauptsächlich die deutschen
       Die unterschiedlichen Bahnbetreiber       nung in der Schweiz (Normalspur)           Belange ab. Hinzu kommt, dass in der
    auf dieser Welt haben also ihre eige­        In Abbildung 2 sind die schweizeri­        Schweiz die Nomenklatur in Teilen
    nen, für ihre Verhältnisse optimalen         schen Berechnungsvorschriften für die      eine andere ist und somit Anpassungen
    Be­rech­nungsvorschriften entwickelt,        Berechnung der Regelüberhöhung für         in der Programmoberf läche und
    um die Kompromisse möglichst gering          normalspurige Gleise dargestellt. Man      im Listendesign notwendig wurden.
    zu halten und sich so der optimalen          sieht deutlich den Zusammenhang zwi­       Abschließend genießt der Über­höhungs­
    Trassierung anzunähern. Dass nicht alle      schen der Entwurfsgeschwindigkeit VR       fehlbetrag bei der praktischen Arbeit in
                                                                                            der Schweiz einen höheren Stellenwert
                                                                                            als in Deutschland. In der Schweiz wird
     BEDINGUNG              AUSWIRKUNG                                                      der Überhöhungsfehlbetrag in Längs­
     Topographie            Radien und Entwicklungslängen können beschränkt sein.           profilen und Überhöhungsbändern ge­
     Steigung/Gefälle       Beeinflusst Geschwindigkeit und Bremsverhalten, in Verbin-      meinsam mit der Überhöhung grafisch
                            dung mit dem Fahrzeugtyp und Gewicht                            dargestellt, was die Beurteilung des
     Fahrzeuge              Antriebsleistung                                                Über­höhungsfehlbetrags deutlich ver­
     Gewicht                leicht = schnell, schwer = langsam                              einfacht, insbesondere bei Korb­bögen.
                                                                                            In Deutschland ist ein rein numerischer
     Haltestellenabstand    Ein kleiner Haltestellenabstand macht z. B. hohe Geschwin-      Nachweis üblich.
                            digkeiten meist obsolet, da schnelle Fahrzeuge ihre Höchst-
                            geschwindigkeit gar nicht erreichen können.
                                                                                               Ein weiterer Unterschied zwischen der
                                                                                            Schweiz und Deutschland besteht in der
    Abb. 1: Beispiele für Einflussgrößen bei der Überhöhungsbetrachtung                     Art und Weise, wie die Über­höhung her­

4      PROFILE 2/2018
GE/OFFICE GEV Autodesk Abos Querschnitt Workshop VESTRA Bahn (CH) - AKG Software
Bahn CH   VESTRA aktuell

gestellt wird. Während in Deutschland                 Dipl.-Ing. (FH) Thomas Prauß
die notwendige Drehung der Schwelle                   Der Autor ist bei der AKG
immer um die Schienenoberkante (SO)                   Software Consulting GmbH in
der tieferen Schiene erfolgt, wird in der             Berlin tätig und für den Bereich
Schweiz die Schwelle um die Achse                     Vertrieb und Kundenbetreuung
                                                      mit dem Schwerpunkt Bahnbau
gedreht. In Deutschland nimmt man                     verantwortlich.
also wechselnde Höhenbezüge in Links­
und Rechtsbögen sowie das Hantieren
mit Hebungswerten in Gleisscheren in
Kauf, während die Schweizer Kollegen        VR = Fahrgeschwindigkeit der Zugreihe R (für Rapid) in km/h. Sie ist die
von solchen potentiellen Fehlerquellen      Basisgeschwindigkeit, die allen Überhöhungsberechnungen zugrunde gelegt
verschont bleiben.                          wird. Sie muss im Anforderungsprofil eines Projektes genannt werden.
   Abbildung 4 zeigt deutlich im Über­      NBS = Neubaustrecke
höhungsband die Darstellung beider          ATG = Alptransit Gotthard (Eisenbahn-Alpentransversale, Achse Gotthard,
Schienen jeweils ½ Ü oberhalb und un­       mit den Basistunnels am Gotthard und Ceneri)
terhalb der gedachten Gradiente. Die
Darstellung lässt sich aber auch auf die    Korbbogen = Folge von zwei oder mehr gleichsinnig gekrümmten Kreisbögen
linke oder rechte Schiene einschränken.     in einer Achse

                                                                                                      PROFILE 2/2018   5
GE/OFFICE GEV Autodesk Abos Querschnitt Workshop VESTRA Bahn (CH) - AKG Software
VESTRA aktuell        Programmentwicklung

                                 In dieser Serie informieren wir regelmäßig über wichtige
                                 Neuerungen aus der VESTRA-Entwicklung. Dieser Artikel ist
                                 als Ergänzung zu den Dokumenten „VESTRA New Features“
                                 (Information zu den Neuerungen in Text und Bild) und
    „VESTRA-Build-Info“ (Textdokument aller Neuerungen und Service Requests) zu sehen. Die
     Auswahl der Neuerungen gilt für alle VESTRA-Plattformen, wenn keine explizite Angabe der
     Plattform erfolgt.

    VESTRA INFRAVISION > Launcher > Neue
    Plattformen
    Im VESTRA INFRAVISION-Launcher wurde im Start­bereich
    die BricsCAD-Version auf die Version V18 umgestellt. Die
    bisherige Version V17 findet sich, soweit sie noch installiert
    ist, in der Instal­lationsübersicht. Über das Kontextmenü
    kann sie auch dort regist­riert und gestartet werden. In der
    Li­zenzanzeige erscheint der Hinweis „Die bisherige Lizenz
    ist be­reits vergeben.“, wenn die zuletzt verwendete Netz­
    lizenz aktuell nicht mehr verfügbar ist oder VESTRA INFRAVISION aus Versehen ein zweites
    Mal gestartet wird.

    Straßenbau > Längsschnitt/Querschnitt >
    Paralleles Arbeiten
    Das parallele Arbeiten im GEOkernel und Aufriss wurde durch
    eine Erweiterung der Registerkarten „Straße“ und „Bahn“ er-
    möglicht. In der Gruppe „Längs-, Querschnitt“ findet sich im
    Zusatzfeld „Spezial“ der Aufruf der Funktion „Aufriss (Parallel
    ohne Synchronisierung)“ als paralleler Prozess zum Lageplan, ähnlich wie beim Start aus dem VESTRA-
    Explorer in AKGCAD. Eine Meldung weist darauf hin, dass nicht an der gleichen Achse im Lageplan ge-
    arbeitet werden sollte, da keine Synchronisierung stattfindet.

    Lageplan > Beschriftung >
    Punktbeschriftung über Attribute
    (Plattform AKGCAD)
    Auf der Registerkarte „Beschriftung“ wurde
    die „Punktbeschriftung“ über Attribute ergänzt.
    Bisher konnten diese Attribute nur in den Ei­
    gen­schaften hinzugefügt werden. Die Ein­stel-
    lung der Darstellung umfasst Fachbedeutung,
    Nachkommastellen sowie Textbasispunkt und
    gilt pauschal für alle Attributbe­schriftungen.
    Der Stil legt fest, was beschrif­tet werden soll.
    Mit „Neu“ und „Löschen“ werden die Einstel­
    lungen der Punktbeschriftung auf die Auswahl
    der Objekte angewendet. Es entstehen keine
    Textobjekte in der Datenbank, es wird nur jeweils das Attribut am Datenbank-Objekt gespeichert oder
    entfernt. Alternative zur Attributbeschriftung: Wenn zur Be­schriftung echte Textobjekte gespeichert
    werden sollen, empfiehlt sich die Funktion „Texte aus Daten“.

6   PROFILE 2/2018
GE/OFFICE GEV Autodesk Abos Querschnitt Workshop VESTRA Bahn (CH) - AKG Software
Programmentwicklung         VESTRA aktuell

Lageplan > Ausgabe >
Export DWG
(Plattform AKGCAD)
Der Export DWG wurde überar­
beitet, um die Übergabe an die
anderen VESTRA INFRAVISION-
Plattformen zu vereinfachen. Die
Wizard-Struktur wurde angepasst,
der Schritt „Allgemein“ entfernt
und die Ausgabe erweitert. Im
ersten Schritt „Datei“ erfolgt die
Auswahl zwischen dem Export für
eine reine AutoCAD-Anwendung
oder dem VESTRA-gerechten Ex­
port mit Fachbedeutungen. Beim Speichern werden Linien aus der Kombination Gerade und Bogen
nicht mehr in Segmente getrennt. Die Linien aus Splines werden weiterhin getrennt, da diese nicht
in 2D-Polylinien ausgegeben werden können. Eine wesentliche Neuerung ist die spezielle Behandlung
von Höhen und Linienpunkten. Enthalten Linienpunkte Höhen, dann werden die Linien zusätz­
lich als 3D-Polylinien auf dem Layer „3D-Bruchkanten“ ausgegeben. Enthalten Linienpunkte Punkt­
namen, Informationen oder eine Höhe, dann werden diese zusätzlich als Block mit den entsprechenden
Attributen auf dem Layer „Linienpunkte“ ausgegeben.

Lageplan > Beschriftung >
Texte aus Daten
(Plattform AKGCAD)
 Eine neue Funktion „Texte aus
 Daten“ wurde implementiert, um
 Be­schrif­tungen aus Objektdaten
 variabel und bequem nach in-
 dividuellen Wünschen und An­
 forderungen der Anwender zu
 erzeugen. Nach der Selektion der
 Objekte im Lageplan erfolgt die
 Auswahl einer Beschrif­tungsdefi­
 nition, anhand derer die Texte
 erzeugt werden. Eine interne
Verknüpfung stellt sicher, dass
 die Zuordnung der Texte zu den
 Ob­jekten jederzeit verfügbar ist,
 um bei Datenänderungen die Texte automatisch aktualisieren zu können. Der Beschriftungsdialog er-
 zeugt für die selektierten Objekte neue Texte oder aktualisiert bestehende. Das Löschen erfolgt
 über die Auswahl „Keine Beschriftung“. Die Details zu Daten, Umfang und Darstellung werden unter
„Beschriftungsdefinition“ erstellt und bearbeitet. Neue Definitionen werden neu oder als Kopie einer
 bestehenden angelegt und im Projekt gespeichert. Sind schon Vorlagen im zentralen Katalogordner vor-
 handen, so werden diese automatisch ins Projekt übernommen. Die Definition wird über Variablen
 gesteuert und kann um manuelle Texte ergänzt werden. Folgende Variablen stehen zur Verfügung:
 Punktname, Koordinaten E und N, Höhe des Punkts (optional alle Höhen oder nur Höhen ungleich
 0 m), Fachbedeutungsschlüssel und Fachbedeutungsbezeichnung, Bemerkung und Information.
Alternative zur Texterzeugung: Wenn keine dauerhaft in der Datenbank gespeicherten Texte benötigt
 werden, können Höhe oder Punktname schnell mit der Punktbeschriftung über Attribute in der Grafik
 angezeigt und optional auch geplottet werden.

                                                                                       PROFILE 2/2018   7
GE/OFFICE GEV Autodesk Abos Querschnitt Workshop VESTRA Bahn (CH) - AKG Software
VESTRA aktuell         Programmentwicklung

    Straßenbau > Temporäre Achsbeschriftung
    (Plattform AKGCAD)
     Die Achsbeschriftung während der Konstruktion von
    Achsen im Straßen- und Bahnbau wurde neu entwi-
     ckelt. Die Aktivierung und Einstellung von Art und Um-
     fang der Beschriftung erfolgt in den Anzeigeeinstellungen,
     die auf der Registerkarte „Straße“ in der Gruppe
    „Achsen“ zu finden sind. Die gewünschten Stations-,
     Parameter- und Tangentendarstellungen werden einfach
     aktiviert. Eine spezielle zusätzliche Beschriftung gibt es
     bei der TS-Punkt-Konstruktion. Hier wird die temporäre
    Tangentenrichtung für den nächsten TS-Punkt einschließ-
     lich der Tangenten für die nächsten glatten Richtungswer­
     te angezeigt, um sofort gerade Werte fangen zu können.
    Als Sonderfall werden negative Stationsdifferenzen in Rot
     gekennzeichnet, damit sie auch ohne Blick in die Be­rech­
     nungs­liste sofort auffallen.

    Kanalplanung > Kanalmanager
    Die Funktion „Schacht einfügen“ wurde
    er­weitert. Wird bei der Option „Freie
    Positionie­rung“ ein bestehender Schacht
    selektiert, dann wird dieser mit all seinen
    Parametern in Strang/Haltung eingefügt.
    Es folgt eine Abfrage, ob die Schacht­position
    oder die Haltung in der Lage beibehalten
    werden soll. Zusätzlich wird angezeigt, dass
    ein bestehender Schacht digitalisiert wurde.
    Wenn eine freie Position abgegriffen wird,
    dann werden die Parameter gemäß den Einstellungen des Dialogs „Voreinstellung Schachtkonstruktion“
    gesetzt.
    Im Kanalmanager kann die Funktion zum Anpassen der Rohr-
    und Schachtsohlhöhen auch für eine Mehrfachselektion aus-
    ­geführt werden. Damit können 2D-Bestandsdaten sehr
     schnell auf 3D umgesetzt werden. Vor­aussetzung ist, dass die
    Ansicht auf „Detaildaten“ steht, damit in der Baumansicht die
    Multiselektion von Schächten bzw. Haltungen möglich wird.

                                           Die Detailanzeige im
                                           Kanalmanager wurde
                                           um Informationen zu
                                           den aktuell selektierten Daten von Schächten, Haltungen,
                                          Zuläufen und Einzugsgebieten erweitert. Dazu ist in der Tabelle
                                           im unteren Bereich des Kanalmanagers eine weitere Kategorie
                                          „Auswahl Kanalobjekte“ mit dem Eintrag „Anzahl, Bezeichnung“
                                           sichtbar.

8   PROFILE 2/2018
GE/OFFICE GEV Autodesk Abos Querschnitt Workshop VESTRA Bahn (CH) - AKG Software
Programmentwicklung        VESTRA aktuell

BIM­Modell > BIM­Viewer > Möblierung
(Plattform AKGCAD)
Mit Blick auf die Übernahme bestehender 3D-Viewer-
Projekte aus VESTRA seven wurde der BIM-Viewer
erweitert. Alle im 3D-Viewer-Ordner des Projekts
vorhandenen Szene-Dateien „SCOX“ werden auto-
matisch in den BIM-Viewer geladen, unter „Daten“ in der Baumansicht angezeigt und in der Grafik so-
fort dargestellt. Zur eindeutigen Unterscheidung im Datenbaum wird der Dateiname als Ordnername
verwendet. Wie alle anderen Datenquellen können die Szene-Objekte jederzeit ein- oder ausgeschaltet
werden.

Straßenbau > Querschnitt >
Allgemein > Temporäre Anzeige
 Im Querschnitt wurden die Standardwerte
 für neue Achsen unter „Allgemein“ angepasst.
 Die Schaltflächen der Beschriftungsoptionen
„Höhe über Null“, „Achsinformation“, „Lage
 der Gradiente“ und „Deckenbuchspur“ sind
 automatisch aktiv. Auf der Registerkarte
„Querschnitt“ unter „Allgemein“ können diese Darstellungen wie bisher geändert oder ausgeschaltet
 werden.

Lageplan > Ausgabe > Daten >
GE/OFFICE (Plattform AKGCAD)
Auf Basis des C01-Exports wurde eine neue
Ausgabe von Daten zum Programmsystem
 GE/OFFICE implementiert, die sich unter
„Ausgabe > Daten“ befindet. Neben den
 selektierten Daten im Format C01 werden die
 Sachdatenbank (GE6), der Achsspeicher (AXS)
 sowie die Struktur des Ebenenmanagers (PA3
 und TRC) im Ordner „GEOffice“ im Projekt ge-
 speichert. Der Inhalt dieses Ordners wird in GE/
 OFFICE einfach als Projekt angemeldet und die
 C01-Datei in die Grafik importiert. Danach steht
 das Projekt für die Arbeit im Grunderwerb zur Verfügung.

Fazit
 In diesem Artikel wurden einige ausgewählte Neuerungen in VESTRA INFRAVISION vorgestellt. Wir
 empfehlen die Lektüre der „New Features“ und „Build-Info“, um sich kontinuierlich über die Neue-
 rungen in den VESTRA-Builds auf dem Laufenden zu halten. Dieses Wissens-Update liefert neue Ideen
 zu Workflows und Lösungsansätze in der Anwendung der VESTRA-Module. Als Ergänzung zu den
 PDF-Dokumenten wurden wieder besondere Neuerungen im Umfeld der jeweiligen Fachschale
 als Lern-Video produziert. Diese neuen Lern-Videos finden Sie wie immer auf der Registerkarte
„Dokumentation > Zusätzliche Informationen“. Im Ordner „Videos“ liegt außerdem der Link zum
 AKG-YouTube-Kanal im Internet, in dem verschiedene Lern-Videos zur Verfügung stehen.

           Dipl.-Ing. Arno Brüggemann
           Der Autor ist als Geschäfts-
           führer der AKG Software
           Consulting GmbH verantwort-
           lich für den Bereich Kunden.

                                                                                      PROFILE 2/2018   9
GE/OFFICE GEV Autodesk Abos Querschnitt Workshop VESTRA Bahn (CH) - AKG Software
Tipps & Tricks       Gewusst wie

                                  In jeder PROFILE-Ausgabe finden Sie Tipps und Tricks, Hinweise
                                  zu Neuerungen, Antworten zu FAQs etc.

            VESTRA INFRAVISION > Launcher                                                                       #54
            Wie kann eine ältere Version von VESTRA INFRAVISION, die man im Launcher nicht mehr sieht,
            gestartet werden?

            Im VESTRA INFRAVISION-Launcher werden in der meist eingeklappten Installationsübersicht alle vor-
            handenen Versionen angezeigt. Über das „Kontextmenü“ kann eine INFRAVISION-Vorgängerversion
            registriert und danach gestartet werden.
            Hinweis: Zum Registrieren von ggf. vorhandenen und angezeigten Versionen VESTRA CAD und VESTRA
            CIVIL steht weiterhin die „AKG-App (64 Bit) registrieren“ zur Verfügung.

            VESTRA INFRAVISION > Straßenbau > Achskonstruktion                                                  #55
            Wie können Zwänge durch eine problematische Grunderwerbssituation in der Achskonstruktion
            berücksichtigt werden?

             Die Achskonstruktion über Elemente bietet mit dem Pufferelement „432 Radius an drei Tangenten“
             die Möglichkeit, neben der vorderen und hinteren Tangente der Nachbarelemente eine zusätzliche
            „Zwangs-Tangente“ vorzugeben, an die sich der gepufferte Radius anschmiegt, um einen vorgegebenen
            Zwangsabstand nicht zu unterschreiten.

10    PROFILE 2/2018
Gewusst wie       Tipps & Tricks

VESTRA INFRAVISION (AutoCAD und BricsCAD) > Transformation                                          #56
Wie kann man in den DWG-basierten VESTRA INFRAVISION-Plattformen AutoCAD und
BricsCAD die Ergebnisse im Projekt von Gauß-Krüger nach UTM transformieren?

Die Transformationsfunktion ist in den DWG-basierten VESTRA INFRAVISION-Plattformen AutoCAD
und BricsCAD voll in die Grafik integriert, d. h. man kann Objekte in der Zeichnung selektieren und
diese direkt transformieren. Die Geometrie wird transformiert, danach werden die Objekte neu gespei-
chert. Hinweis: Wenn man Ergebnisse aus VESTRA, die schon als C01-Datei vorliegen, von Gauß-Krüger
nach UTM transformieren möchte, so kann weiterhin das Stand-alone-Programm „AKGTrafo.exe“ ge-
nutzt werden. Als Spezialversion stellt auch der Kanalmanager die Transformation einer kompletten
Kanaldatenbank zur Verfügung.

VESTRA INFRAVISION AKGCAD > Lageplan > Hilfskonstruktionen                                          #57
Welche Möglichkeiten bietet VESTRA INFRAVISION AKGCAD beim Abgreifen von Koordinaten
aus der Grafik?

Die interne Funktion „GETPOS“ beinhaltet eine Mischung aus grafischem Abgreifen, Fangen auf Objekte
und verschiedensten Konstruktionen, die jeweils auch kombiniert werden können. Dabei wird je nach
Funktion und Ziel mit temporären Hilfspunkten gearbeitet. Zum Beispiel kann der Beginn einer Achse
als virtueller Schnitt zweier Gebäudeseiten mit Fangen auf den temporären Schnittpunkt in der Grafik
abgegriffen werden.

1.   Beim Fangen unterstützt AKGCAD neben der absoluten Position weitere abgeleitete Werte wie
     Zentrum, Mittelpunkt und Lot, die mit jeweils passendem Symbol durch eine grüne Hervorhebung
     angezeigt werden. Auch die temporären Ergebnisse von Hilfskonstruktionen können ganz normal
     gefangen werden.

2.   Im Feld „Modus“ stehen verschiedene
     Konstruktionsmodi zur Verfügung. Die
     benötigten Werte werden direkt im
     Eingabefeld erfasst: bei der Orthogonal-
     konstruktion z. B. die Ordinate und die
     Abszisse, bei Verlängerung die gewünschte
     Länge.

3.   Unterhalb des Eingabefelds ist die Werk-
     zeugleiste der „Hilfskonstruktionen“ an-
     geordnet. Hier finden sich geometrische
     Lösungen für Standardanwendungen wie
     Schnitte, Lot auf virtuelle Linie etc. Je nach
     Verfahren werden bis zu vier Hilfspunkte
     benötigt, die ohne Mausklick per „Mouse-
     Over“ festgelegt werden. Die Vorschau in
     Orange zeigt das Ergebnis, das einfach ge-
     fangen wird.

                                                                                       PROFILE 2/2018     11
Tipps & Tricks       Gewusst wie

            VESTRA INFRAVISION > Kanalmanager > Erfassung Stränge                                              #58
            Können die Vorgabeparameter für die Kanaldaten schon bei der Erfassung im Kanalmanager manuell
            angepasst werden?

            Direkt während des Digitalisierens von Strängen oder Haltungen können am zuletzt abgesetzten Objekt
            die Parameter in den Eingabefeldern im unteren Bereich des Kanalmanagers geändert werden, um die
            Voreinstellung zu übersteuern. Damit wird die Voreinstellung DN 300 ganz einfach auf DN 400 korri-
            giert. Alle Felder können im Dialog geändert werden. Beim Speichern in die Kanaldatenbank werden die
            übersteuerten Werte übernommen und dann sofort in der Kanalbeschriftung angezeigt.

            VESTRA INFRAVISION AKGCAD > DGM-Manager > Höhenlinien in Datenbank                                 #59

            Was sollte man bei der Definition einer Darstellung für das Speichern von Höhenlinien beachten?

            Für das Speichern der Höhenlinien eines DGM-Modells wird eine sogenannte Darstellung definiert.
            Diese kann eine oder mehrere Höhenstufen enthalten und dient der kompletten Speicherung aller
            aktuell gewünschten Höhenlinien. Bei Bedarf kann eine weitere Darstellung definiert werden, wenn
            eine zweite Variante der Höhenlinien erwünscht ist.
            Hinweis: Auch wenn mehrere Höhenlinienintervalle gespeichert werden sollen, bedarf es nur eines
            Darstellungssatzes mit den gewünschten Höhenlinien-Definitionszeilen.

12    PROFILE 2/2018
Gewusst wie       Tipps & Tricks

VESTRA INFRAVISION (AutoCAD und BricsCAD) > Kanalmanager > Fachbedeutungen                         #60
Was ist bei der Nutzung der Fachbedeutungen im Kanalmanager auf den DWG-basierten
Plattformen zu beachten, wenn im GEOkernel in der Fachbedeutungsverwaltung Änderungen an den
Kanalfachbedeutungen vorgenommen wurden?

Der Zugriff auf die Fachbedeutungen im Kanalmanager erfolgt derzeit programmtechnisch anders als
der Zugriff im GEOkernel und in den anderen Apps. Daher ist es wichtig, nach Änderungen in den
Fachbedeutungen den Kanalmanager neu zu starten: Beim Aufruf werden die Fachbedeutungen dann
aktualisiert.

VESTRA INFRAVISION AKGCAD > Fachbedeutungen                                                        #61
Wo werden Änderungen an der Darstellung von Fachbedeutungen der geschützten OKSTRA-
Länderkataloge gespeichert?

Die OKSTRA-Kataloge (OKSTRA.vfbx) für „AKG Standard“ und die verschiedenen Landesverwaltungen
sind im System als geschützte Fachbedeutungskataloge abgelegt. Es besteht aber die Möglichkeit, die
Parameter der Darstellung individuell anzupassen, wenn dies in einem Projekt erforderlich ist. Diese
Änderungen werden in einer Fachbedeutungsdatei im Projekt gespeichert (OKSTRA.vivx). Die Fachbe-
deutungsdatei enthält die geänderten Einstellungen als Differenz zur Vorgabe. Werden die Änderungen
nicht mehr benötigt, können sie in der Fachbedeutungsverwaltung pauschal auf den Standard zurückge-
setzt werden.

                                                                                      PROFILE 2/2018     13
Praxisbericht            messpunktplus

       Das Westerwälder Ingenieurbüro messpunktplus hat sich auf die komplexe Vermessung außer-
       gewöhnlicher Bauwerksfassaden spezialisiert. Zum Leistungsportfolio zählt ebenso Terrestrisches
       Laserscanning (TLS). Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den Einsatzmöglichkeiten dieses Mess­
       verfahrens anhand von drei Praxisbeispielen. Die Datenaufbereitung und DGM-Erstellung erfolg-
       ten bei den Projekten mit VESTRA.

     Von Jürgen Weber und Lutz Röpel                Die Überlegungen, ob auch mit dem        fließende Verkehr nur minimal be­
                                                 terrestrischen Laserscanner eine lang­      einträchtigt werden darf. Unter dieser
     Messverfahren per Laserscanning             gestreckte Anlage wirtschaftlich auf­       Voraussetzung haben Messmethoden
     Heute ist es bei langgestreckten            zumessen und wo die wirtschaftliche         wie MLS und ALS Vorteile, weil sie
     oder flächenhaft großen Projekten           Grenze erreicht ist, erfolgten in unserem   zeitlich sehr schnell durchführbar sind
     (Gelände­aufnahmen) oft üblich, für         Büro bereits sehr früh.                     und den Verkehr kaum behindern.
     eine ganzheitliche Aufnahme „Mobile            Während die Arbeit mit BIM-                 Doch auch bei diesen Aufnahme­
     Laserscanning“ (MLS) oder „Airborne         Modellen im Hochbau konsequent              methoden ist ein rein berührungs­
     Laser­s canning“ (ALS) einzusetzen.         weiter voranschreitet, fristen digi­        loses Messen meist nicht möglich. Für
     Wir bei messpunktplus haben uns mit         tale Planungs- und Bauvorgaben im           die Georeferenzierung der Scandaten
     der Frage beschäftigt, bis zu welcher       Bereich Straßen- und Tiefbau noch ein       (Punktwolken) ist es nach wie vor er­
     Größen­  ordnung (Ausdehnung) das           eher „stiefmütterliches Dasein“. Der        forderlich, Passpunkte zu bestim­
     Terrestrische Laserscanning (TLS) eine      Grund hierfür ist, dass Auftraggeber        men. Dafür muss in aller Regel der
     Chance hat und wie ein Messungs­            noch keine Informationsanforderungen        Verkehrsraum betreten werden, auch
     aufbau konzipiert werden könnte, da­        für ein modellorientiertes Planen und       wenn es nur die Gehwege oder Seiten­
     mit wirtschaftliches Messen möglich ist.    Bauen im Straßen- und Tiefbaubereich        streifen sind. Diese Passpunkte müs­
        Die Möglichkeiten für kleinere und       etabliert haben.                            sen wiederum verortet werden mit­
     mittlere Vermessungsbüros, MLS oder            BIM-orientiertes Planen wird zwar,       tels GNSS oder – wo es die Situation
     gar ALS selbstständig einzusetzen, sind     zumindest bei Großprojekten, bis 2020       nicht zulässt – klassisch durch einen
     begrenzt, da die Systeme in ihrer Hard-     seitens des Gesetzgebers gefordert, es      Polygonzug. Weiterhin müssen Punkte
     und Software sehr kostenintensiv sind.      wird aber heute schon vermutet, dass        aufgemessen werden, die für MLS und
     Ein Vermessungsbüro wird sich daher         sich BIM erst in rund zehn Jahren bran­     ALS „unsichtbar“ sind, z. B. Durchlässe
     sehr gut überlegen, solche Systeme an­      chenweit durchsetzen kann und zur           oder aber auch Sohlentiefen müssen
     zuschaffen. Die stete Frage wird sein,      Anwendung kommt. Der Markt bietet           meist nachgemessen werden. Hier setzt
     ob sich die Kosten in einem überschau­      zwischenzeitlich jedoch moderne und         nun eine zentrale Überlegung an: Wenn
     baren Rahmen amortisieren werden.           weitgehend ausgereifte Software für ein     das Betreten des Verkehrsraums unum­
        Daher bleibt oft der einzige Weg, eine   modellbasiertes Arbeiten im Straßen-        gänglich und eine Nachmessung meist
     großflächige Vermessung mittels MLS         und Tiefbaubereich. Messpunktplus           erforderlich ist, warum nicht gleich
     oder ALS vorzunehmen, diese Leistung        wird durch seine international ver­         das Polygonieren, die Polaraufnahme
     durch einen Drittanbieter einzukaufen       messungstechnische und paral­               und das terrestrische Scannen in
     und durchführen zu lassen. Zudem ist        lel 3D-konstruktive CAD-Tätigkeit           einem Arbeitsgang unter minimalster
     der Markt entsprechender Dienstleister      an interessanten und komplexen              Verkehrs­behinderung durchführen?
     für MLS und ALS noch sehr klein.            Hochbauprojekten schon seit geraumer           Aber wie bewältigt man eine sol-
        Den Schritt zu wagen, einen Laser­       Zeit mit diesem Thema konfrontiert.         che Aufgabe? Es gibt, wie bekannt,
     scanner für seine täglichen Ver­               Hierdurch bedingt sind wir auch          Totalstationen, die auch scannen kön­
     messungs­a rbeiten einzusetzen, ist für     schon seit einigen Jahren mit der           nen, nur sind diese Scan-Vorgänge in
     klassische Büros schon eher vorstell­       Bestands­  e rfassung mittels Laser­        aller Regel sehr zeitintensiv. Hier ist ein
     bar und auch umsetzbar. Nicht zuletzt       scanning und der anschließenden Be­         terrestrischer Scanner weitaus schnel­
     auch deshalb, weil potentielle Auftrag­     arbeitung und Aufbereitung der Punkt­       ler. Setzt man nun beide Systeme par­
     geber immer mehr nach Scan­d aten           wolken vertraut. Die Nutzung und            allel ein, kann die Polygonierung und
     (Punktwolken) fragen und diese an­          Auswertungsmöglichkeiten von Laser­         Polaraufnahme „unsichtbarer“ Punkte
     fordern. Auch für das in Zukunft im         scandaten sind nahezu unbegrenzt.           mit der Totalstation ausgeführt wer­
     Bauwesen vorgeschriebene Building              Im Zuge der Modernisierung und           den, und das Aufmaß erfolgt mit dem
     Information Modeling (BIM) wird             Erneuerung der Infrastrukturwege            Scanner. Damit nun für die Geo­
     man mit diesem Thema sicherlich kon­        der teils sehr maroden Straßen in           referenzierung der Punktwolken ge­
     frontiert.                                  Deutschland ist eine Bestandsaufnahme       nügend Passpunkte zur Verfügung
                                                 für die planenden Dienststellen und         stehen, müssen diese vor Ort außer­
                                                 Büros essentiell. Wurde früher die klas­    halb des Straßenraums bereitgestellt
                                                 sische Geländeaufnahme angewandt,           werden: in Form von Targets, Boden­
                                                 wird es heute immer schwieriger, diese      markierungen oder Messkugeln. Die
                                                 durch­ zuführen. Oberstes Ziel heu­         Pass­punkte werden ebenfalls mit der
                                                 tiger Straßenaufnahmen ist, dass der        Total­station koordinatenmäßig erfasst.

14      PROFILE 2/2018
messpunktplus   Praxisbericht

Der „Materialaufwand“ einer solchen
Messung ist allerdings durch die Stative
mit Aufbau (Prismen, Targets) nicht zu
unterschätzen.
  Anhand der nachfolgenden, durch
unser Büro durchgeführten drei Praxis­
beispiele möchten wir die vielfältigen
Nutzungsmöglichkeiten näher beschrei­
ben.
Praxisbeispiel 1: Bestandsaufnah­
me eines historischen Stadtkerns
Zum historisch ortsbildgerechten
Ausbau einer Durchfahrtsstraße und der
angrenzenden Freiflächen und Plätze
war seitens unseres Auftraggebers eine
detailgetreue Bestandsaufnahme ge­
fordert. Gewünscht war zudem die
Möglichkeit, die späteren Planungs­
varianten dreidimensional realis­
tisch zu visualisieren. Aufgrund der
Anforderungen entschlossen wir uns,
die Bestandsaufnahme des kom­
pletten Streckenabschnitts inklu­
sive der Seitenflächen auf einer Länge
von knapp 1 km im terrestrischen
Laserscanverfahren in Farbe zu erfassen.
   Der Laserscanner misst in kür­
zester Zeit eine große Anzahl dreidi­
mensionaler Punkte und schaff t hier­
durch eine räumliche Punktszene
unserer Welt. Jeder Punkt liegt mit sei­
nen Koordinaten fest. Zur kompletten
Erfassung waren rund 80 Scan­Stand­
punkte erforderlich. Als Auflösung
wählten wir einen Punktabstand von
ca. 6 mm auf 10 m Entfernung.
   Das Terrestrische Laserscanning, die
Bestimmung des Festpunktfelds (Poly­
gonzugmessung), die Einmessung der
Targets und das Aufmaß von verdeckten
bzw. aus den späteren Punkt wolken
nicht ersichtlichen Punkten wurden
hier parallel durch zwei Vermessungs­
ingenieure durchgeführt.
   Die anschließende Registrierung
der einzelnen Punktwolken erfolgt bei
messpunktplus immer Target­basiert.
Eine Target­basierte Registrierung ist
das „A und O“ für jeden, der einen
Genauigkeitsnachweis erbringen muss
und garantiert durch die Ausgleichung
ein optimales Ergebnis aller Scans.
Ein ausführliches Protokoll ist hierbei
selbstverständlich.
   Die Datenauf bereitung zu Lage­
plänen und Schnitten erfolgt Layer­
bzw. Ebenen­strukturiert direkt in
der Punktwolke. Auch eine direkte
Vermaschung zu einem Oberflächen­
modell ist gebietsabhängig mög­
lich. Im Normalfall wird die end­
gültige Datenauf bereitung und
DGM­Erstellung zur Abgabe an den
Auftraggeber jedoch in VESTRA vor­
genommen.

                                                            PROFILE 2/2018   15
Praxisbericht           messpunktplus

       Eine Bestandserfassung mittels          Hierzu werden die Daten so aufbe­         Aufmaß aufgenommen wurden, oder
     Terrestrischem Laserscanning bietet da­   reitet und komprimiert, dass sie ganz     Vektorgrafi ken in den Export einge­
     rüber hinaus reizvolle Mehrwerte. Das     einfach per USB­Stick oder Cloud­         bunden werden.
     Verfahren hat dokumentarischen Wert.      Service bereitgestellt und ohne zusätz­     Unser Datenexport bietet dem je­
     Es konserviert die reale Situation zur    liche Software im Standard­Webbrowser     weiligen Bearbeiter ohne zusätzliche
     Zeit der Erfassung. Unter Umständen       geöff net, betrachtet und bei Bedarf      Software oder CAD­Kenntnisse viele
     kann dies bei nachträglichen Fragen       ausgewertet werden können. Diese          Vorteile. So kann sich z. B. der pla­
     oder Analysen von Bedeutung sein.         Auswertungen können wiederum als          nende Ingenieur immer vor Ort im
       Neben der normalen Daten auf­           DXF­Datei in die jeweils vorhandene       georeferenzierten 360°­Panorama des
     bereitung bieten wir unseren Kunden       CAD­Software importiert werden.           Scanners bewegen und ist immer mit
     und Projektpartnern an, die ausge­           Um das vermessene Projekt opti­        der Bestandssituation vertraut.
     werteten Punktwolken zu exportieren       mal zu dokumentieren und zu veran­          Zur Ausschreibung der Maßnahme
     und bei Bedarf auch anderen Nutzern       schaulichen, können auch Videos, die      kann der Mitarbeiter seine örtliche
     im Internet zur Verfügung zu stellen.     vor Ort gegebenenfalls parallel zum       Bestandserfassung „vom Schreibtisch

                                                                      Abb. 6: VESTRA-Lageplan mit VESTRA-DGM in per-
                                                                      spektivischer Ansicht

        Abb. 7 und 8:
        360°-Panorama des Scan-
        Standpunkts

16      PROFILE 2/2018
messpunktplus        Praxisbericht

aus“ durchführen. Er hat durch die
Datenaufbereitung die Möglichkeit,
Massen und Längen zu messen,
Befestigungs-, Pf laster- und Bord­
steinarten zu ermitteln usw.
   Bei eventuellen Unstimmigkeiten im
Zuge der Bauausführung ist immer der
ehemalige Bestand dokumentiert und           Das Leistungsspektrum von messpunktplus in der Ingenieurvermessung
dient so bei Bedarf zur Beweissicherung.     umfasst die Begleitung von Hoch- und Tiefbauprojekten sowie Industrie­
Praxisbeispiel 2: Bestandsauf­               anlagen aller Art von der Entwurfs- über die Ausführungsphase bis
nahme einer Landesstraße im                  hin zur Überwachung, Beweissicherung und Dokumentation. Für die-
schwierigen topografischen Umfeld            se Aufgabenfelder wenden wir die neuesten Verfahren an und nutzen
Zur dringend anstehenden Ausbau­             modernste Instrumente mit höchster Präzision.
planung eines freien Strecken­
abschnitts in einem tief eingeschnit­        Neben der Vermessungsleistung bieten wir unseren Kunden ebenso die
tenen Eifel-Tal waren wir mit den            Konstruktion und Aufbereitung komplexer 3D-Bestandsmodelle an und
Entwurfs­vermessungsarbeiten beauf­          begleiten diese bis zur Bauausführung.
tragt. Der zur Vermessung anstehende
Straßenzug war sehr kurvenreich und          Neben den klassischen Instrumenten werden an die jeweiligen Projekte
für den Verkehrsteilnehmer ausgespro­        angepasste Messsysteme im Bereich der Photogrammetrie und des
chen unübersichtlich. Die Bergseite des      Laserscannings eingesetzt. Unter den sich rasant entwickelnden flächen-
Straßenverlaufs war geprägt von steilen,     haften Aufnahmeverfahren stellen die o. a. Möglichkeiten einen innova-
teilweise überhängenden Felswänden.          tiven Zweig dar. Sie ermöglichen eine zeit- und kosteneffiziente Erfassung
Bei der Bestandserfassung sollten            der Objekte auch im befahrbaren Raum und seiner Umgebung (Straßen,
diese Strukturen für eine Beurteilung        Wege, Flüsse, Bahntrassen usw.).
durch den Geologen und für zukünf­
tige Felssicherungsmaßnahmen detail­         Seit 2010 erfassen wir Straßenoberflächen, Deponien und auch große
getreu miterfasst werden. Eine (teil­        Geländeflächen mittels Drohne, Terrestrischem, Mobilem oder Airborne
weise) Einengung der Fahrspuren zur          Laserscanning.
Durchführung der Vermessungsarbeiten         Wofür vermessen wir?
hätte eine Ampelregelung erfordert und       Vermessung schafft Bestandskenntnis. Ein vermessungstechnisch
musste vermieden werden.                     er­fasstes, zusammenhängendes, dreidimensionales Bestandsaufmaß lie-
   Zur Bestandserfassung des ca. 2,3 km      fert geometrisch und inhaltlich exakte Grundlagen für die Planung. Das
langen Streckenabschnitts mit einer          Bestands­aufmaß führt zum Bestandsplan oder auch zum 3D-Bestands­
fast durchgehenden Neigung von min­          modell. Diese Grundlagen müssen vor allem eines: zutreffend sein! Sie
destens 10 % und den vorgenannten            müssen die reale Situation maßlich und geometrisch exakt wiedergeben.
Anforderungen entschlossen wir uns
auch hier für den Einsatz des terrestri­     Mit dem Einsatz moderner Messtechnik
schen Laserscanners.                         ist dies heute problemlos möglich, denn
   Eine herkömmliche tachymet­               moderne Vermessungstechnik macht das
rische Aufnahme war durch die to­            Aufmaß zu dem, was es immer schon sein
pografischen Gegebenheiten und die           wollte: exakt, präzise, genau!
Vor­ g abe, weitgehend auf Verkehrs­
sicherungsmaßnahmen zu verzichten,
ausgeschlossen.                              messpunktplus         messpunktplus
   Durch die steil anstehenden berg­         Talstraße 20          Barwiese 3
seitigen Felswände konnten die ca. 130       57648 Unnau           57627 Hachenburg
Scan-Standpunkte fast durchgehend
auf der Talseite hinter der Schutzplanke   neriert, um die Geländestruktur de­        Mittel­rheintal, über zwei Straßen und
angeordnet werden. Zur späteren            tailgetreu zu erfassen. Insgesamt wur­     Mitarbeiterparkplätze der angrenzenden
Registrierung der Scans im UTM-            den mehr als 11.000 Einzelpunkte           Industrie­b etriebe. Die Vermessung
System erfolgten auch hier die paral­      gemessen bzw. digitalisiert. Eine sol­     musste ohne Beeinträchtigung des Bahn-
lele Festpunktbestimmung in Lage und       che Punktdichte und detailgetreue          und Straßenverkehrs stattfinden.
Höhe sowie die Einmessung der Targets      Abbildung der Geländeoberfläche wäre         Folgende Anforderungen wur­
mit dem Tachymeter (siehe Abbildung        sicherlich mit einer gewohnten tachy­      den seitens der Brückenbauabteilung
7 und 8).                                  metrischen Aufnahme nicht möglich          an das Bestandsaufmaß gestellt (siehe
   Bedingt durch die topografischen        gewesen.                                   Abbildung 11 bis 13):
Gegeben­   h eiten war eine GNSS-          Praxisbeispiel 3: Bestandsaufnah­me
Bestimmung der Punkte nur am               einer Talbrücke zur 3D-Aufbereitung        • Aufmaß der Brückenunterseite und
Anfang und Ende der Strecke möglich.       Bei der nahe Koblenz gelegenen Koppel­       Pfeiler
Zur Aufbereitung der Bestandsdaten         steinbrücke in Lahnstein handelt es sich   • Aufmaß der Widerlager und
wurden in einem mittleren Abstand          um eine 5-Feldbrücke mit ca. 160 m           Böschungen unterhalb der Brücke
von 5 m auf Basis einer vorhergehenden     Länge (siehe Abbildung 10). Sie führt      • Aufmaß der Oberleitung und be­
Bestandstrassierung Querprofilschnitte     über die zweigleisige, elektrifizierte       nachbarten Maste der Fahrdrähte
in VESTRA aus den Punktwolken ge­          und hoch frequentierte Bahnstrecke im        (Stege müssen erkennbar sein)

                                                                                                        PROFILE 2/2018         17
Praxisbericht               messpunktplus

     • Aufmaß der Gleise
     • Lagerhöhe/Abstand zwischen
       Pfeilerkopf und Steg des Brücken­
       balkens
     • Abstand zwischen Pfeilerkopf und
       Quersteg des Brückenbalkens
     • Abstand zwischen Schienen und
       Pfeilern

        Bereits im Vorfeld der jetzt anste­
     henden Brückensanierung hatten wir
     zum Nachweis der Fahrbahn­ und
     Oberflächenentwässerung der angren­
     zenden Gebiete die B 49 mittels ALS
     und MLS erfasst. Die Bearbeitung er­
     folgte damals unter Einarbeitung des
     Katasternachweises im UTM­System.
     Die Dokumentation der Brücke als
     Planungsgrundlage zur Sanierung
     musste nun jedoch im Maßstab 1 vor­
     liegen. Hierzu war es erforderlich, die
     bisherigen Punktwolken und Luftbilder
     ins gewählte GK­System zu transformie­
     ren. Die gesamte bereinigte Punktwolke
     der Koppelsteinbrücke besteht aus ca.
     1,8 Milliarden Scanpunkten (siehe
     Abbildung 14).
        Die derzeitigen vielfältigen Auswerte­
     und Nutzungsmöglichkeiten zei­
     gen schon jetzt, dass die Laser­
     scantechnologie in Zukunft immer
     mehr Anwendung finden wird, denn
     die Vorteile gegenüber herkömmlichen
     Vermessungsverfahren sind geradezu
     revolutionär. Neben der Erfassung ei­
     ner immensen Datenmenge inner­
     halb kürzester Zeit sind vor allem die
     Genauigkeit und die Dokumentation
     der erzeugten Daten hervorzuheben.
        Aus den beim Laserscanning entstan­
     denen Punktwolken ist die Erzeugung
     exakter und realistischer 3D­Modelle
     samt Visualisierung möglich. Darüber
     hinaus besitzt das Verfahren einen do­
     kumentarischen Wert, der die reale
     Situation zur Zeit der Erfassung kon­
     serviert. Dies kann bei späteren Fragen
     oder Analysen von Nutzen sein.

                 Jürgen Weber
                 Der Autor ist Inhaber des
                 Ingenieurbüros messpunktplus
                 und bereits seit über 20 Jahren
                 versierter VESTRA-Anwender.

                  Lutz Röpel
                 Der Vermessungsingenieur ist
                 seit 2016 bei messpunktplus
                 und überwiegend im Außen-
                 dienst mit der Durchführung
                 komplexer und schwieriger
                 Messaufgaben betraut.

18      PROFILE 2/2018
GE/OFFICE GEV            GE/OFFICE aktuell

  Das Programm GE/OFFICE GEV mit ALKIS ist die „kleine Schwester“ des Systems GE/OFFICE
  Grunderwerb BASt, das in den Straßenbauverwaltungen der Bundesländer nahezu flächen-
  deckend für die Bewältigung der Aufgaben zur Sicherung und Entschädigung der Bedarfsflächen
  im Verkehrswegebau im Einsatz ist.

Von Hendrik Steiger                     ladefähigen Adresse der Eigentümer.         Hardware­Dongles mehr erforderlich,
                                        Die jeweilige Planungssoftware der          sodass das Warten auf die Lieferung ent­
GE/OFFICE GEV ALKIS umfasst die         Anwender liefert ja sicherlich eine Über­   fällt. Das Programm kann einfach auf
sachdatentechnische Aufbereitung der    sicht über die von der Baumaßnahme          der AKG­Website bestellt und herunter­
Grunderwerbsunterlagen vom Daten­       betroffenen Flächen und Teilflächen         geladen werden; für die Freischaltung
import der ALKIS­NAS­Daten bis          der Flurstücke. Diese Flächen und           erhält man einen Link per E­Mail.
zum Grunderwerbsverzeichnis (GEV)       deren Eigenschaften wie Erwerbsart,         GE/OFFICE GEV ALKIS muss nun
inklusive Datenhaltung und Bereit­      Erwerbszweck, Nutzungsart und GE­           nicht mehr gekauft, sondern kann auch
stellung der GE/OFFICE­kompatiblen      Nummer können nun in GE/OFFICE              kurzzeitig für einen konkreten Auftrag
Transportdatenbank zur Übergabe an      GEV zu den Flurstücken eingegeben           gemietet werden. Angeboten wird
die Auftraggeber und Behörden. Das      werden. Das Datenendprodukt bildet          eine vierteljährliche oder jährliche
Produkt ist für Anwender gedacht,       die variantenreiche Ausgabe des GEV         Nutzung. Eine Verlängerung oder
die nicht mit der Planungssoftware      in einer Excel­Datei zur weiteren           Wiederaktivierung ist natürlich jeder­
VESTRA plus Grunderwerb arbeiten        Ver wendung und natürlich die               zeit möglich. Damit steht ab sofort für
können bzw. eine Alternative zum        GE/OFFICE­Projektdatenbank zur              GE/OFFICE GEV ALKIS eine kun­
OKSTRA­Austauschformat suchen und       Übergabe.                                   denfreundliche Beschaff ungsvariante
dennoch GE/OFFICE­gerechte Daten           Oft werden Softwarelösungen für          ohne Vertragsbindung zur Verfügung.
liefern möchten.                        den Anwendungsbereich Grunderwerb
   Nach dem Import der ALKIS­NAS­       nicht ständig benötigt. Wenn doch,
                                                                                                Dipl.-Phys. Hendrik Steiger
Daten stehen im Projekt alle not­       dann eher recht kurzfristig und eilig.
wendigen Angaben zu Flurstücken,        Aus diesem Grund hat AKG den Zu­                       Der Autor ist Produktmanager
Grundbüchern sowie Eigentümern zur      gang zu GE/OFFICE GEV ALKIS be­                        für Grunderwerb und Liegen-
                                                                                               schaften bei der AKG Software
Verfügung und können gegebenenfalls     schleunigt und vereinfacht. Für die                    Consulting GmbH in Berlin.
vervollständigt werden, z. B. mit der   Freischaltung von Lizenzen sind keine

                                                                                                        PROFILE 2/2018         19
Workshop         VESTRA INFRAVISION & InfraWorks

     Immer mehr Bestandsaufnahmen werden mit Laserscannern oder Drohnen durchgeführt. Das
     Ergebnis sind Punktwolkendaten. Aber der bewährte Lageplan hat (noch) nicht ausgedient. Hier
     hilft eine gute und schnelle Auswertung der Punktwolke. Spezielle Auswertungsprogramme
     sind meist teuer. Eine passende Alternative bietet die Software InfraWorks von Autodesk. Viele
     Büros haben InfraWorks im Hause, weil sie sich für eine Autodesk AEC-Collection entschieden
     haben. Dann kann auch die weitere Bearbeitung z. B. in AutoCAD Civil 3D erfolgen, um einen
     Lageplan und/oder ein DGM zu erstellen. Noch besser allerdings ist eine weitere Bearbeitung
     in VESTRA INFRAVISION. Warum wird in diesem Workshop beschrieben.

     Um die Punktwolke in InfraWorks einlesen zu können,      Am besten funktioniert die automatische Liniener-
     muss sie als ReCap-Projekt-Datei (RCP) vorliegen.        kennung bei Fahrbahnmarkierungen. Es spielt keine
     Dazu werden die Rohdaten in ReCap eingelesen und         Rolle, ob es sich um eine durchgezogene oder unter-
     vorverarbeitet. Autodesk ReCap beherrscht die vie-       brochene Linie handelt.
     len gängigen Scannerformate. Die Bilder einer Gelän-
     deaufnahme, die mit einer Drohne erstellt wurden,
     können in ReCap Photo ausgewertet werden. Auch
     hier erhält man unter anderem eine RCP-Datei. Es
     besteht auch die Möglichkeit, Punktwolkendaten aus
     verschiedenen Quellen (z. B. Drohne, Mobilscanner)
     in einer Punkt wolke zu kombinieren.
     Um eine homogene Geländeberechnung in Infra-
     Works zu gewährleisten, ist dies auch für aneinander-
     grenzende Punktwolken zu empfehlen. In InfraWorks
     wird die Punktwolke über die Datenquellen eingele-
     sen und konfiguriert. Bevor nun eine Linienextrak-
     tion durchgeführt werden kann, muss vorher eine
     Geländeoberfläche gerechnet werden. Um die Linien-
     elemente in der Punktwolke gegebenenfalls besser         Die gefundene Linie wird automatisch weiterverfolgt,
     sichtbar zu machen, können verschiedene Punkt wol-       auch durch Kurven hindurch. Sollte die automatische
     kenthemen ausgewählt werden. Gute Erfolge bei einer      Linienverfolgung abbrechen, ohne dass das Ende der
     graustufigen Punktwolke erzielt man oft mit dem          Linie in der Punktwolke erreicht wurde, kann neu an-
     Thema „Intensität“. Hier wird jeder Intensitätsstufe     gesetzt werden. Linienteilstücke lassen sich später
     von 0 bis 255 eine Farbe zugeordnet.                     wieder zu einer Linie zusammenfassen.
                                                              Wenn nun mindestens eine Linie einer Fahrbahn (z. B.
                                                              die Mittellinie) extrahiert ist, besteht die Möglichkeit,
                                                              sich einen Querschnitt dieser Achse anzeigen zu las-
                                                              sen. In dieser Querschnittansicht können Scheitel-
                                                              punkte von Linien gesetzt werden. Springt man nun
                                                              mit dem Querschnitt um ein festes Stationsintervall
                                                              nach vorne oder zum nächsten Linienpunkt der Achse,
                                                              werden die Scheitelpunkte in den Querprofilen zu
                                                              Linien verbunden. So können Geländebruchkanten
                                                              aus der Punktwolke einfach extrahiert werden.

     Im nächsten Schritt kommt die Funktion „Extraktion
     linearer Objekte“ zum Einsatz. Nach dem Start der
     Funktion öffnet sich ein Dialog, in dem der Typ der zu
     extrahierenden Linie gewählt werden kann. Hier wird
     auch der Modus bestimmt, wie die Linie erzeugt wer-
     den soll (automatisch oder manuell).

20   PROFILE 2/2018
VESTRA INFRAVISION & InfraWorks                 Workshop

Zu den Achslinien können auch Querprofillinien ge-
neriert werden, in InfraWorks Transversalen genannt.
Die extrahierten Linien und auch die Transversalen
können mit der Funktion „Punktwolkenextrahierung
exportieren“ ausgegeben werden. Hierbei werden die
linearen Objekte als SHP-Datei und die Scheitelpunkte
der Transversalen als CSV-Datei gespeichert.
 Man könnte nun die CSV-Datei in AutoCAD Civil
 3D importieren und sich Civil 3D-Punkte erzeugen
 lassen. Die SHP-Datei könnte man mit dem Befehl
„MAPIMPORT“ nach Civil 3D holen, um ein DGM
 aus den Punkten und den Linien als Bruchkanten zu
 erzeugen. Der große Nachteil ist allerdings, dass aus
 den Linien, denen wir in InfraWorks ein Attribut
 wie Fahrbahnrand, Bordsteinober- oder -unterkante zugeordnet haben, einfache 3D-Polylinien ohne Attribute
 werden. Sie werden von Civil 3D beim Import auch nur auf dem aktuellen Layer abgelegt. Es besteht dann
 nicht die Möglichkeit einer Stilisierung über die Attribute. Dies wäre zwar bei einem Import über das Map-
 Aufgabenfenster möglich, allerdings lassen sich dann solche Kartenelemente keinem DGM zuordnen. Wenn man
 die stilisierten Kartenelemente auflöst, erhält man wieder nur 3D-Polylinien.
Sehr viel besser ist hier ein Import mit VESTRA INFRAVISION, denn hier können die eingelesenen Linien mit
Fachbedeutungen versehen werden. Am allerbesten eignet sich VESTRA INFRAVISION AKGCAD, weil hier
2D-Polylinien im Lageplan zur Darstellung genutzt werden und im Hintergrund die gleiche Linie als 3D-Polylinie
in ein DGM eingefügt werden kann. Unter VESTRA INFRAVISION AutoCAD oder BricsCAD wird diese Art der
Verarbeitung vonseiten des CAD-Programms nicht unterstützt. Dort werden nur 3D-Polylinien verwendet, die
es zwar ermöglichen, Fachbedeutungen zuzuordnen, aber Liniensignaturen von 3D-Polylinien können nicht darge-
stellt werden.
Die Vorgehensweise ist folgende: Beim Import der SHP-Datei können den ESRI-Shape-Attributen AKG-Attribut-
typen zugewiesen werden. So wurde dem „FeatureCode“ die „Fachbedeutung“ zugeordnet. Nach dem Einlesen
können den einzelnen FeatureCodes in der Fachbedeutungszuordnung die jeweiligen Fachbedeutungen und somit
auch ein Darstellungsstil mitgegeben werden.

Das Ergebnis kann dann in die Datenbank übernom-
men werden. Danach können die Querprofilpunkte
aus den Transversalen eingelesen werden. Für das
Einlesen der CSV-Datei wird der Spaltenimport ver-
wendet. Danach kann wie gewohnt ein DGM erstellt
und für weitere Planungen genutzt werden.

 Dipl.-Ing. (FH) Andreas Adam
           Der Autor arbeitet als Experte
           für InfraWorks, AutoCAD und
           AutoCAD Civil 3D bei der AKG
           Software Consulting GmbH im
           Support.

                                                                                               PROFILE 2/2018    21
Sie können auch lesen