MITTEILUNGEN - Kletterzentrum als Talentschmiede ausgezeichnet inklusive Jahresprogramm mit Kalender - Deutscher Alpenverein Aschaffenburg
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MITTEILUNGEN Nr. 1 • Januar - März 2020 • D 1968 amm zeichne t am H ahnenk ausge ainbike n ede Mount Talentschmi als tterz entrum Kle inklusive Jahresprogramm mit Kalender
Inhalt Bergsteigen / Wandern Große Sommer-Reib’n durch das Steinerne Meer Seite 9 Allgäuer Hauptkamm – Auf Höhenwegen von Hütte zu Hütte Seite 14 Klettersteige in den Gardaseebergen Seite 16 Klettersteigwoche Sextener Dolomiten Seite 23 Hoher Dachstein – Der Klettersteigklassiker mit Gletscherberührung Seite 26 Wandern am Gardasee Seite 31 Senioren Nächste Aktivitäten Seite 37 Mountainbiken Einen großen Schritt weiter – Wir kommen ans Bauen und ihr seid gefragt, mit anzupacken! Seite 5 „Krone der Provence Trilogie“ Seite 11 Hahnenkamm Mountainbike Trails Seite 35 Klettern Kletterzentrum Aschaffenburg wird Bayerisches Talentsichtungszentrum Seite 8 Lilly Neubürger klettert an die Spitze Seite 28 Jugendfreizeit 2019 im Ötztal Seite 30 Vereinsintern Editorial Seite 3 Ansprechpartner | Adressen | Impressum Seite 6 Jahresbeitrag 2020 und neue Mitgliedsausweise Seite 8 Neu in der Sektionsbücherei Seite 17 Alpenvereinsjahrbuch BERG 2020 Seite 17 Kalender 01/20-08/20 Seite 19 1. Mai 2020: Erster DAV-Sektionstag am Kletterpfeiler in Waldaschaff Seite 24 Vorträge im Winter 2019/20 Seite 31 Stammtisch Seite 32 Mitteilungen Online Seite 32 Wir begrüßen neue Mitglieder Seite 34 Sportgruppe Seite 34 Wanderplan 1/2020 Seite 35 2
Vereinsintern 2019 entschieden entgegen- wirkt. Die Versprechen Die Sektion Aschaffenburg entwickelte sich der UN Klimakonferen- auch im Jubiläumsjahr des Deutschen Alpen- zen in Paris 2015 und verein weiter. Wir freuen uns, dass der Mitglie- Kattowitz 2018 sowie im derzuwachs anhält. Der Deutsche Alpenver- nationalen Klimaziel bis ein hat 2019 erstmal die Grenze von 1.300.000 2030 müssen eingehal- Mitgliedern überschritten; dies entspricht ten werden. einem Zuwachs von 4,19 % auf Bundesebene. Als mitgliederstärkster Naturschutzverband In der Sektion Aschaffenburg haben wir frü- (seit 2005) sehen wir her als erwartet die Mitgliedergrenze von dies als unsere Pflicht an. 9.000 Mitgliedern überschritten. Die Sektion Es wurde die Einführung eines DAV-Klima- Aschaffenburg zählt damit zu den 39 Sektio- beitrages beschlossen. Hierfür wird ab 2021 der nen (von 366), die einen Mitgliederstand zwi- Verbandsbeitrag zweckgebunden als Klima- schen 5000 und 9999 Mitgliedern erreicht ha- beitrag um 1 € pro Mitglied mit Vollbeitrag er- ben. Die stärksten Zuwächse haben wir in den höht. Ein Gesamtkonzept ist unter Beteiligung Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen der Sektionen und Landesverbände mit kon- mit 26,1 %, gefolgt von den Erwachsenen zwi- kreten Umsetzungsvorgaben vorzulegen. Der schen 26 und 40 Jahren. Das bedeutet für die dafür notwendige Mitteleinsatz und die Mit- Sektion Aschaffenburg, Schritt zu halten, um telverteilung sind darzustellen. Angebote für die Teilnehmer und Ausbildun- gen der Trainer und Betreuer aufzustocken, MTB und Pedelecs damit die Bereiche von den Kindern bis zu Am 29.09.2019 wurde in Alzenau eine Koope- den Senioren attraktiv und interessant gestal- ration mit der Stadt Alzenau von den Verant- tet werden können. Hier sind wir auch immer wortlichen der AG Hahnenkamm, Bürgermeis- für Wünsche und Anregungen der Mitglieder ter Dr. Legler sowie dem 1. Vorsitzenden der offen. Unserem Jahresprogramm 2020 kön- Sektion Aschaffenburg unterzeichnet. Wir als nen Sie entnehmen, dass unser Ausbildungs- Sektion sind auch hier dabei, Verantwortung referent zusammen mit seinen ausgebildeten für den Naturschutz aktiv zu übernehmen, Trainern, Fachübungsleitern, Betreuern und damit ein geregeltes Miteinander von Wande- Leitern wieder attraktive Ausbildungen und rern, Mountainbikern, Forst und Jagdpächter Touren für alle Mitglieder anbietet. möglich sein wird. Das Mountainbiken erlebt durch immer neue Arbeitsgebiet Klima und Naturschutz Aktivitäten einen Aufschwung, so dass hier Auf der Jubiläumshauptversammlung im Handlungsbedarf besteht und in 2020 gleich Oktober 2019 in München wurde eine wich- drei Trainer mit ihren Ausbildungen beginnen. tige Resolution verabschiedet. Der Deutsche Zum Thema Pedelec gelten auch für uns die Alpenverein wendet sich damit an die Politi- Vorgaben des Deutschen Alpenverein, dass kerinnen und Politiker in Bund, Ländern und keine Ladestationen auf DAV-Hütten durch Kommunen sowie an die Vertreter der Indust- den DAV finanziert werden. rie. In der Resolution, die sich auch an die DAV- Mitglieder richtet, wird dazu aufgefordert, eine Sportklettern konsequente Klimapolitik zu unterstützen, die Der Bereich Sportklettern entwickelt sich sehr dem Klimawandel, der eine existenzielle Ge- gut. Wir können immer wieder Erfolge unserer fährdung der Menschheit zur Folge hat, Sportkletterer und Sportkletterinnen vermelden. 3
Vereinsintern Roxana Wienand hat sich mit ihrem Start auf auch nach außen vertreten haben. Dass alle nationaler und internationaler Bühne bereits Unternehmungen und Aktivitäten durchge- etabliert und Erfahrungen und einige Titel führt wurden und dies vor allem unfallfrei, und Platzierungen gesammelt. Ab 2020 wird zeugt von einem sehr hohen Ausbildungsni- sie nicht mehr im Jugendbereich, sondern in veau aller Betreuer. der Klasse der Erwachsenen antreten. Eine weitere herausragende Starterin ist Vorschau auf 2020 Lilly Neubürger, die seit 2019 für die Sektion - Wir planen, am 01.03.2020 mit den Mitglie- Aschaffenburg startet und mit ihren 11 Jahren dern des ehemaligen Kompetenzteams Klet- bereits in der bayerischen Elite angekommen terhalle, die ersten 5 Jahre unseres Boulder- ist. Die Bayerische Meisterschaft sollte nur und Kletterzentrums zu feiern. eine Zwischenstation sein. Das Trainerteam - Am 01.05.2020 wird an den Kletterpfeilern in um Paul Brosig und Thomas Riedel leistet hier Waldaschaff ein Fest für die ganze Sektion mit eine hervorragende Arbeit. Die Koordination und von den Gruppen der Sektion durchge- des gesamten Sportkletterns wird innerhalb führt. der Sektion und zum Bergsportfachverband - Die Mitgliederversammlung findet am Mon- von Karli Brosig in unermüdlicher Art und tag, dem11.05.2020 im Pfarrsaal der Herz Jesu- Weise durchgeführt. Euch allen vielen Dank. Kirche in Aschaffenburg statt. Das Boulder- und Kletterzentrum der Sektion - Vom 04. – 05.07.2020 finden im Kletter- und wurde offiziell vom Bergsportfachverband Boulderzentrum die Bayerischen Meister- Bayern zum Talentzentrum ernannt. schaften Lead und Speed der Jugend statt. Die klassischen Betätigungsfelder Der gesamte Vorstand möchte sich bei Ihnen Wandern und Touren in der Wandergruppe, für die Unterstützung und Treue bedanken Wandern im Seniorenbereich, Alpines Wan- und wünscht allen Mitgliedern, Freunden und dern, Touren, Hochtouren, Pistenskifahren Gönnern ein gesundes Neues Jahr, sowie bei sind nach wie vor gut besuchte Bereiche und all Ihren Touren einen unfallfreien Verlauf. werden von ihren Leitern gut organisiert und geführt. Das Skitourengehen erlebt zurzeit Berg Heil, einen auffällig starken Zulauf, dem durch die Ausbildung neuer Trainer Rechnung getragen Ihre Sektion Aschaffenburg werden muss. Reinhold Burger 1. Vorsitzender Jubilare, Aktive und Mitarbeiter der Ge- schäftsstelle PS: Wir suchen weitere ehrenamtlich Mitar- Zur Jubilarehrung am 15. November wurden beiter für folgende Bereiche: 142 Mitglieder eingeladen, davon 105 für 25 - Schatzmeister Jahre, 25 für 40 Jahre, 10 für 50 Jahre und so- - Referent für Öffentlichkeitsarbeit gar 2 für 60 Jahre. Desweiteren durften wir 9 - Referent für Sektionsveranstaltungen Aktive für ihr langjähriges ehrenamtliche Enga- Fühlen Sie sich angesprochen oder möchte gement und eine Mitarbeiterin der Geschäfts- Sie uns in weiteren Bereichen unterstüt- stelle für 15 Jahre Tätigkeit ehren. zen? Dann rufen Sie mich an. Ich bin er- Ich möchte mich bei allen bedanken, die in reichbar unter der Handy-Nummer 0170 2019 die Sektion unterstützt sowie in der Sek- 993 10 22. tion mitgearbeitet und sie nicht nur nach innen, 4
Mountainbike Einen großen Schritt weiter – Wir kommen ans Bauen und ihr seid gefragt, mit anzupacken! Wir sind unserem großen Ziel „legale Trails für erster Teilabschnitte beginnen zu können. Nun das Hahnenkammgebiet“ ein großes Stück seid ihr alle gefragt, mit anzupacken! nähergekommen. Nachdem Anfang Septem- ber die schriftliche Genehmigung der Unteren Leider konnten nicht alle Beteiligten beim Er- Naturschutzbehörde erteilt war, wurde am reichen dieses wichtigen Meilensteins dabei 13.09.2019 im Rathaus Alzenau der Träger- sein. Deshalb möchten wir unseren besonde- vertrag zwischen der Stadt Alzenau und dem ren Dank an Matthias Braun richten, der auf- Deutschen Alpenverein, Sektion Aschaffen- grund seines Unfalls beim Beheben der Sturm- burg, unterzeichnet. schäden nicht teilnehmen konnte. Er hat durch Damit ist der Startschuss gefallen und wir seine Mitarbeit und seine Unterstützung von können offiziell mit dem Bau legaler Trails der ersten Stunde an maßgeblich zu diesem Er- beginnen. Allerdings wurde der Stadtwald folg beigetragen. Wir wünschen ihm alles Gute am Hahnenkamm durch den verheerenden und drücken für seine schnelle Genesung alle Sturm stark in Mitleidenschaft gezogen. Viele Daumen. Bereiche konnten noch nicht gesichert werden Ein dicker Gruß und vielen Dank an alle, die das und sind momentan gesperrt. Wir von der AG Projekt bisher unterstützten und uns zukünftig stehen in ständigem Kontakt mit der Stadt Al- unterstützen wollen. zenau und der Forstabteilung und sind zuver- Eure Hahnenkamm Trail AG sichtlich, noch im September mit dem Bau RIDE ON! von links: Manuel Börner, Erik Hofmann, Felix Heyer, Benedikt Scholler, Bernd Handlbichler (Forstabteilung Alzenau), Reinhold Burger (DAV Aschaffenburg), BGM Dr. Alexander Legler, Sebastian Herbert, Robert Nagel, Felix Braun. 5
Vereinsintern Impressum Mitgliedermagazin Herausgeber Redaktion Deutscher Alpenverein Christine Fabos, Silke Jaxtheimer-Elter, Sektion Aschaffenburg e.V. Sandra Müller, Ilona Rauscher, Silke Rief, Auflage: 3.900 Stück – gedruckt auf umwelt- Dr. Peter Sickenberger freundlichem Papier. Die veröffentlichten Bei- Kontakt über die Geschäftsstelle träge geben die Meinung des Verfassers wie- E-Mail: info@alpenverein-aschaffenburg.de der. Erscheinungsweise: vierteljährlich. Der Redaktionsschluss für die Mitteilungen Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. 2/2020: 10.02.2020 Bildmaterial Satz & Druck Pixelio.de und Mitglieder des DAV Aschaf- Public-4u e.K., 63839 Kleinwallstadt fenburg; Titelbild: Matthias Knörzer; Sexte- Dauphin Druck GmbH, Großheubach ner Dolomiten Vorstand, Beirat, Referenten/innen und Beauftragte (Kontakt über die Geschäftsstelle, Tel. 06021-24081, E-Mail: info@alpenverein-aschaffenburg.de) Vorstand Referenten/innen und 1. Vorsitzender: Reinhold Burger, Glattbach Beauftragte 2. Vorsitzender: Markus Kunkel, Bessenbach Familiengruppe: Michael Patri, Aschaffen- 3. Vorsitzender: Markus Burger, Darmstadt burg Schriftführer: Dr. Peter Sickenberger, Goldbach Kletterpfeiler: Marco Büttner, Waldaschaff, Jugendreferent: Christoph Sauer, Aschaffenburg und Alexander Schäfer, Waldaschaff Ausbildungsreferent: Stefan Wiegand, Alzenau Material: Bernd Lenk, Haibach Naturschutzreferent: Simon Stenger, Goldbach Mountainbike: Bernd Schätzle, Hösbach Schatzmeister: Die Aufgaben werden kom- Senioren: Brigitte Sauer, Aschaffenburg, und missarisch von Dr. Peter Sickenberger wahr- Uschi Wenzel, Großostheim genommen. Sport- und Wettkampfklettern: Karl-Heinz Brosig Beirat Vorträge: Astrid Stüllein, Hösbach Jürgen Arz, Kleinwallstadt Wandern: Reinhold Brehm, Bessenbach Rainer Braun, Kleinostheim Wege: Josef Sickenberger, Kleinostheim Familiengruppen-, Fachübungs-, Jugendleiter siehe Aufstellung im Jahresprogramm und auf der Homepage 6
Vereinsintern Geschäftsstelle Leitung: Silke Jaxtheimer-Elter Finanzen: Monika Schwab Tourenverwaltung: Brigitte Meißner Verleihservice: Ulrike Reb Adressen Sektionsgeschäftsstelle Öffnungszeiten: Roßmarkt 43, 63739 Aschaffenburg Mittwoch 15 – 18 Uhr, Tel.: 06021-24081 Freitag 15 – 17 Uhr, https://alpenverein-aschaffenburg.de vormittags nach Vereinbarung; Mail: geschlossen: Karfreitag, 01.05., 15.08., 3.10., allgemein: info@alpenverein-aschaffenburg.de 01.11., 24.12. – 06.01. Touren: touren@alpenverein-aschaffenburg.de Verleih: verleih@alpenverein-aschaffenburg.de DAV Kletter- & Boulderzentrum Aschaffenburg Wendelbergstraße 36, 63739 Aschaffenburg Tel.: 06021-4394760 https://www.kbz-ab.de/ Mail: info@kbz-ab.de Öffnungszeiten: Montag 14 – 22 Uhr, Dienstag bis Donnerstag 10 – 22 Uhr, Freitag 10 – 23 Uhr, Samstag und Sonntag 10 – 22 Uhr (auch an Feiertagen) Kletterpfeiler Waldaschaff Aschaffstraße, 63857 Waldaschaff www.kletterpfeiler-waldaschaff.de. Öffnungsperiode: je nach Witterung vom 01. Mai bis 30. September (Öffnungszeiten werden auf der Homepage bekanntgegeben; tagesaktuelle Anfragen zu Öffnungszeiten unter 0176-69717585) Aschaffenburger Höhenweg (mit Aschaffenburger Biwak) Hochalpiner Übergang zwischen Edelhütte und Kasseler Hütte im Zillertal www.aschaffenburger-hoehenweg.de Bankverbindung ! Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg IBAN: DE45 7956 2514 0000 0720 01 Achtung BIC: GENODEF 1AB1 neue Bankverbindung 7
Klettern Kletterzentrum Aschaffenburg wird Bayerisches Talentsichtungszentrum Im Rahmen der Bayerischen Jugendmeis- terschaften im Olympic Combined am 21./22.09.2019 wurde die DAV-Sektion Aschaffenburg für ihre Nachwuchsarbeit im Kletterzentrum geehrt. Das Kletterzentrum hatte dazu in einem ausführlichen Fragebo- gen Rechenschaft u.a. über Hallenausstat- tung und Trainingsorganisation gegeben. Zusammen mit sechs weiteren Hallen erfüllte das Kletterzentrum die vorgegebenen Krite- rien des Bergsport-Fachverbandes Bayern und darf sich künftig mit dem Titel „Talent- sichtungszentrum“ schmücken. Verliehen wurde dieser Status für „herausragende Ar- beit in Leistungssport und Talentförderung“. durch das Raster des Anforderungsprofils Die Auszeichnung war mit der Überreichung fielen. Für die Sektion sollte diese Auszeich- eines Schecks über 1000 € für die Wettkampf- nung Ansporn sein, auch in Zukunft Quali- teams verbunden und ermöglicht in Zukunft tät abzuliefern und in der nächsten Bewer- die Bezuschussung für Anschaffungen und bungsrunde im Jahr 2024 den erreichten Trainingsmaßnahmen. Bemerkenswert ist, Status zu halten. dass in der Auswertung einige größere Klet- Bericht: Karl-Heinz Brosig terzentren hinter Aschaffenburg lagen und Jahresbeitrag 2020 und neue Mitgliedsausweise Der Bankeinzug der Jahresbeiträge 2020 er- bleibt so lange gültig. Mitgliedsausweise folgt am 02.01.2020. sollten nicht verloren gehen. Eine Neuaus- stellung ist zwar möglich, jedoch müssen Eine dringende Bitte: Sollte bei der Abbu- wir dafür einen Selbstkostenpreis von 5,00 € chung Ihres Beitrags eine Unklarheit beste- in Rechnung stellen. hen, widersprechen Sie der Abbuchung bitte nicht, sondern schicken Sie uns eine kurze Die wenigen Barzahler werden gebeten, Mitteilung an info@alpenverein-aschaffen- ihren Beitrag (zuzüglich einer Bearbei- burg.de oder rufen Sie uns an. Wir können tungsgebühr von 10 €/Haushalt) bis zum dann die Fragen klären und Sie helfen da- 02.01.2020 auf das Sektionskonto (Raiffei- durch, sich und uns Bankgebühren zu erspa- sen-Volksbank Aschaffenburg eG, IBAN DE45 ren, die bis zu 15 € betragen. 7956 2514 0000 0720 01) einzuzahlen oder uns (gerne auch per Mail) eine Einzugser- Wie in den vergangenen Jahren werden die mächtigung zu erteilen. Barzahlerausweise neuen Mitgliedsausweise in der zweiten können aufgrund des hohen Verwaltungs- Februarhälfte direkt von der Druckerei ver- aufwands erst Ende Februar versendet wer- schickt. Bitte kontrollieren Sie in dieser Zeit un- den und für Sie besteht vor Zahlungseingang bedingt Ihren Posteingang! Ihr alter Ausweis kein Versicherungsschutz. 8
Bergsteigen/ Wandern Große Sommer-Reib’n durch das Steinerne Meer Tour: S 2019-10 (21.07. – 26.07.2019) Leitung: Steffen Belz Sonntag: Zu dritt ging´s um 02:00 Uhr auf die auf die bevorstehende Etappe durch die Autobahn, einmal quer durch Bayern. Nach- Hochebene des Steinernen Meers und auf dem wir schon auf der Fahrt nach Berchtes- der anderen Seite die gigantische Kulisse des gaden mit starkem Regen und Gewitter zu Watzmanns. Quasi im Vorbeigehen wurde kämpfen hatten, war abzusehen, dass heute natürlich auch noch der Kleine Hundstod mit- niemand trocken bleiben würde. Unterwegs genommen. Dem herzlichen Hüttenpersonal sammelten wir Estrella und Jaqueline ein, die ist es zu verdanken, dass wir an diesem Abend bereits am Vortag die Gegend erkundet hat- noch recht lange zusammengesessen haben. ten. Auch Kerstin und Simone waren früher angereist; sie trafen wir am Parkplatz Königs- Dienstag: Das Frühstück am Ingolstädter see. Während einer kurzen Regenpause ging´s Haus muss man einmal erlebt haben – Wahn- mit dem ersten Boot über den See nach St. sinn! So starteten wir gut gestärkt und voller Bartholomä. Ab dort stiegen wir im strömen- Elan. Doch schon kurz nachdem wir die Hütte den Regen über die Saugasse zum Kärlinger- aus den Augen verloren hatten, passierte et- haus (1631 m) auf. Dieses ist nicht unbedingt was, was uns die kommenden Tage noch vor für seine herzlichen Wirtsleut bekannt, aber einige Probleme stellen sollte: Die Sohle von wenigstens hatten wir ein Lager für uns allein Jaquelines rechtem Wanderschuh löste sich und verbrachten eine ruhige Nacht. komplett ab! Versuche, den Schaden mit Pan- zertape notdürftig zu reparieren, schlugen Montag: Nach einem späten und spärlichen fehl, zumal wir uns in einem Gelände beweg- Frühstück stiegen wir weiter hinauf ins ei- ten, wo gutes Profil unabdingbar war. Nach gentliche Steinerne Meer, wo wir schon bald dem langen Winter waren wir fast ausschließ- auf Fels, Schneefelder, Gämse und Murmel- lich an diesem Tag auf Schneefeldern unter- tiere stießen. Unser Ziel, das Ingolstädter Haus wegs. In der Folge mussten wir unzählige (2119 m), erreichten wir in etwas weniger als Stufen schlagen und gute Tritte anlegen, um drei Stunden. Nach Rast und Mittagessen auf sicher voran zu kommen. Das kostete einiges der Sonnenterrasse ging´s dann mit leichtem an Zeit und so erreichten wir erst nach knapp Gepäck auf den Großen Hundstod. Vom Gip- vier Stunden das Riemannhaus (2177 m). fel auf 2594 m hatten wir fantastische Sicht Nachmittags bestiegen wir noch die Gipfel 9
Bergsteigen/ Wandern Schönegg (2390 m), Wurmkopf (2450 m) und Sommerstein (2308 m). Mittwoch: Beim Frühstück auf der Sonnen- terrasse des Riemannhauses trafen wir die Entscheidung, die ursprünglich geplante Route für diesen Tag nicht zu gehen. Wir wären erneut den ganzen Tag im Schnee un- terwegs gewesen, was angesichts des schad- haften Schuhwerks zu riskant war. Als Alter- native ging es also auf kürzestem Weg wie- der unter die 2000er Marke, wo kaum noch Schneefelder auf uns warteten. Der Route der Maria-Alm-Wallfahrer folgend stiegen wir vormittags wieder bis zum Kärlingerhaus ab. Nach kurzer Diskussion mit dem Hütten- personal bekamen wir dort sogar schon vor 12 Uhr etwas zu trinken. Direkt im Anschluss führte unsere Route u. a. am Grünsee vorbei, wo wir uns natürlich die Chance auf ein küh- les Bad nicht entgehen ließen. Auch den Aus- sichtsgipfel Halsköpfl (1718 m) ließen wir uns nahmen sogar noch den letzten geplanten nicht entgehen, bevor wir die Wasseralm i. d. Gipfel, den Schneibstein (2275 m), mit. Röth (1423 m) erreichten. Sie ist für mich eine der schönsten Hütten überhaupt und wir Freitag: Nach dem Frühstück machten wir freuten uns über herzliche Bewirtung und den Tourabschluss. Der Weg zur nagelneuen einen langen Hüttenabend. Jenner-Gipfelstation ist nicht weit und so fuhren Donnerstag: Die längste Etappe der Wo- Simone, Kerstin, Jaqueline und Estrella mit der che stand an und es waren neben defekten Seilbahn ins Tal, um die Heimreise anzutreten. Schuhen auch schon Fuß- und Knieprobleme Wir anderen hatten für diesen Tag noch eine zu beklagen. Früh ging es los in Richtung lange 10-Stunden-Tour über das Hohe Brett Seeleinsee. Der Weg war recht anspruchs- (2340 m) und den Hohen Göll (2522 m) auf dem voll über mehrere steile Schneefelder und Programm. Geröll, weshalb wir hier eine längere Pause Fazit: Eine wundervolle Tour durch den National- einlegten und die traumhafte Kulisse auf uns park Berchtesgaden, das Steinerne Meer und sogar wirken ließen. Für ein Bad war es uns aber fast eine Königssee-Umrundung. Auch wenn wir die ein bisschen zu früh (und zu frisch). Um ein ursprünglich geplante Route nicht ganz gegangen paar Höhenmeter zu sparen, wichen wir über sind, würde ich sie jederzeit wieder genauso gehen. die Priesbergalm aus, wo wir die Chance zur Der malerische Grünsee ist eine willkommene Ab- Einkehr nutzten: Das leckere Käsebrot dort wechslung nach dem vielen Schnee und Fels ober- ist weit bekannt. Der Weg über die Königs- halb der 2000m-Grenze. Ich bedanke mich bei allen bachalmen hoch zum Carl-von-Stahl-Haus Teilnehmern für eine sehr kurzweilige Woche, an die (1736 m) zog sich dann noch ganz schön, ich gerne zurückdenke! aber nach insgesamt gut acht Stunden er- Bericht: Steffen Belz reichten wir unser Ziel. Zwei ganz Motivierte Fotos: Steffen Belz und Teilnehmer 10
Mountainbike „Krone der Provence Trilogie“ Tour-Nr.: MTB 2019-07 vom 31.08. – 09.09.2019 Leitung: Volkmar Zankl In den vergangenen Jahren hatten wir be- kurz danach bogen wir auf eine Schotter- reits die ersten beiden Teile befahren, das piste ab, die sich in weitausladenden Kehren „Vercors“ von Grenoble nach Sisteron und bis auf 2.400 Hm hochzog. Unser erstes Ah- die Anschlussroute des „Chemin de soleil“ Erlebnis als wir bei strahlend blauem Him- nach Nizza. Angekündigt und von allen mit mel auf die 3.000er des Grenzkammes und Spannung erwartet war, dass unsere dies- die über uns kreisenden Bartgeier blickten jährige Strecke, die mehr im Hochgebirgs- und anschließend mit dem ersten schmalen bereich der Provencalischen Alpen (Ubaye Wiesentrail belohnt wurden. Nach köstlicher Tal und westlich Mercantour Nationalpark) Mittagspause ging es auf Trails weiter hinab in der Nähe zur italienischen Grenze lag, die ins Tal der Ubaye in den kleinen Ort Jausiers, Krönung wird. Nach den Strapazen einer wo wir uns mit „glace artisanale“ stärken 13-stündigen Autofahrt trafen wir uns im konnten. In Barcelonette zog ein kurzes Ge- kleinen Ort Sambuco, im Stura Tal auf der witter auf, das wir professionell in einem Café italienischen Seite des Grenzpasses Col de aussaßen, um dann direkt in den malerischen Larche. Dort befindet sich die Hosteria de la Weiler Meolans zu fahren. Pace, ein bodenständiges Haus, das unser Guide Volkmar von zahlreichen Touren kennt Tag 2 Meolans – Seyne les alpes (1.700 Hm, und aufgrund der Gastlichkeit und hervorra- 50 km): Der Tag startet mit einem kargen genden Küche sehr zu schätzen weiß. französischen Frühstück und nimmt mit ei- nem netten Trail entlang der Ubaye Fahrt auf. Tag 1 Sambuco – Meolans Revel (1.600 Es folgt der lange und anstrengende Aufstieg Hm, 68 km): Wir fuhren zunächst 600 Hm auf zum 2.116 m hohen Pass „Col Bas“, 700 Hm der am Sonntag wenig frequentierten Pass- auf gutem Schotterweg, dann wechseln steile straße bis zur französischen Grenze. Schon Rampen und Schiebestrecken ab. Dafür 11
Mountainbike belohnt die Abfahrt durch den Bikepark eine Art Passhöhe erreichen. Nun meistern Montclar. Torsten findet die einzige Bar im wir die ewig lange, fordernde mit vielen tech- verlassen wirkenden Bike Resort, was zu einer nischen Passagen gespickte Abfahrt. Erholen hervorragenden Bewirtung führte. Die rest- können wir uns erst, als wir das Städtchen lichen Kilometer bis zu unserem Hotel „Zur Digne erreichen und mit etlichen „Panachés“ alten Linde“ sind nur noch Ausrollen. (franz. für „Radler“) auf diesen gelungenen Tag anstoßen. Tag 3 Seyne les Alpes – Digne les Bains (1.300 Hm, 55 km): Der heutige Tag ist einer Tag 4 Digne nach St. Andre les Alpes über der Höhepunkte der Tour, führt er doch durch den Pas de la Faye (1.700 Hm, 70 km): Von die einmaligen Trails der „Terres noires“ mit Digne fahren wir auf einer schmalen Straße ihren dunklen Schieferböden. Drei geniale mit wenig Verkehr, die uns immer höher und Trails an einem Tag auf diesen griffigen Böden näher an ein Bergmassiv heranbringt, über - jedem steht am Abend ein fettes Grinsen im das es mit dem Bike keinen Übergang zu Gesicht an diesem einmaligen Tourentag. Die geben scheint. Je näher wir kommen, desto erste Abfahrt führt uns von Seyne durch einen schmaler werden die Wege, bis wir schließlich lichten Kiefernwald und diverse Bachbetten auf einen steilen Wanderpfad abbiegen, der direkt zum Kaffeestopp vor die Haustür einer zielstrebig Richtung Felswand führt. Die Weg- „Gite étappe“ im kleinen Dorf Verdaches. Der anlage ist so geschickt, dass wir überraschend zweite Trail geht über viele Hänge und Mulden viel fahren können, bis wir schließlich direkt hinunter in den lebhaften Ort La Javie zur Mit- an der Felswand stehen. Dort schlängelt sich tagspause. Der dritte Abschnitt ist der längste der Pfad durch die Felsen und an zwei Stellen und schwierigste und beansprucht den ge- müssen wir uns die Bikes in „Kette hochrei- samten Nachmittag. Hier müssen zunächst chen“. Plötzlich stehen wir auf der Passhöhe diverse Steilanstiege bezwungen werden, in 1.700 m Höhe und werden mit einer phan- teils laufen wir in einem alten Bachbett. Auf tastischen Rundsicht, auch in die Kanzel von der Hochebene angekommen fordert uns ein Segelfliegern, belohnt. Es folgt ein bombasti- grobsteiniger Maultierweg, bis wir schließlich scher, fahrbarer Trail, der sich in vielen Kehren 12
Mountainbike den Berghang Richtung Thorame-Basse hi- nunterschwingt und uns nach St. Andre zur Einkehr unter einem Laubendach führt. Tag 6 Colle St Michel nach Colmar les Alpes über die Lacs de Lignin mit Detroit Scharte (1.600 Hm, 45 km): Diesen Tag hatte Volkmar als alpine und anspruchsvolle Querung ange- kündigt. Dummerweise hatte es ausgerech- net heute Nacht einen heftigen Hagelschauer gegeben, der das Sonnensegel der Gite zer- fetzte. Beim Aufbruch waren gerade mal 6 °C und überall noch Graupelkörner zu sehen, bis zum Passübergang hatten wir 1.000 Hm zu erklimmen. Den schmalen Trail durch einen Lärchenwald konnte man mit etwas Geschick der andere Teil die weitaus längere Variante und Power hochfahren. Im Laufe des Vormit- über die Rougnouse Scharte und den Skiort tags zogen die Wolken immer mehr zu, so Foux Allos, offroad, schön, anstrengend. Kal- dass Volkmar etwas aufs Tempo drückte. Am ter Wind und warmer Jubel unserer Mitfahrer eindrucksvollsten war eine längere Schiebe- empfangen uns am Col Allos, der natürlich passage kurz vor dem Pass, die sich schon von bei Motorradfahrern beliebt ist. Es folgen weitem als Strich im Felshang abzeichnete. unendliche 20 km Abfahrt auf schmaler und Alle waren happy schließlich gut auf der 2.475 wenig befahrener Passstraße. m hohen Detroit Scharte angekommen zu sein. Von hier hat man einen phantastischen Tag 8 Jausiers zurück nach Sambuco über Blick auf das Hochplateau der Lignin Seen, den Col de Larche (1.100 Hm, 40 km): Den das von mehreren Mooren durchsetzt ist. Das letzten Tag fahren wir kräftesparend auf dem Sahnehäubchen, war die sagenumwobene einfachsten Weg über die Passstraße des Col Abfahrt bis hinunter nach Colmar les alpes mit de Larche zurück nach Italien, in unser schö- fast 2.000 Hm, die nahezu in der Gesamtheit nes Gasthaus in Sambuco. Wir genießen das fahrbar ist und mehr als zwei Stunden in An- tolle mehrgängige Abendessen im stilvollen spruch nimmt. Gastraum und plaudern über die Berge der „Hoch-Provence“ und neue Ziele an der Bar. Tag 7 Colmar les Alpes nach Barcelonnette/ Jausiers über den Col Allos (1.750 Hm, 67 Die Tour war eine runde Sache. Jeder Tag km): Um von Colmar zurück ins Ubaye Tal brachte neue Überraschungen und wun- zu gelangen, mussten wir den Hochgebirgs- derbare Ausblicke in einer einmaligen Land- pass des Col Allos (2.300 m) überwinden, schaft, in der es südlich des Alpenhauptkam- der direkt an den Mercantour Nationalpark mes noch viel zu entdecken gibt. Wir kom- (Radfahren streng verboten) grenzt. Bis Allos men wieder! fahren wir gemeinsam auf einemTrail, den wir mit einer kurzen, aber steilen Schiebepassage Bericht: Sabine, Torsten, Roman, Peter, Andi, Jürgen, erkämpfen müssen. Während ab hier der eine Volkmar Teil die ca. 1.000 Hm lieber bei gleichmäßiger Fotos: Volkmar Zankl Steigung auf der Passstraße fährt, wählt 13
Bergsteigen/ Wandern Allgäuer Hauptkamm – Auf Höhenwegen von Hütte zu Hütte Tour: S 2019-11 (06.08. – 11.08.2019) Leitung: Steffen Belz Dienstag: Treffpunkt um 4:00 Uhr am Pend- lerparkplatz Aschafftal zur Fahrt an die Fell- hornbahn. Die Wetterprognose verhieß nichts Gutes und so nutzen wir die vorhan- dene Seilbahn zum Fellhorngipfel (2038 m). Im strömenden Regen standen wir am Gip- felkreuz, bei langsam nachlassendem Nieder- schlag ging‘s über den Grat rüber zur Kanzel- wand, wo Wegebauer mit schwerem Gerät im Fels dem Wetter trotzten. An eine Begehung des Gipfelklettersteigs war bei diesen Ver- hältnissen nicht zu denken und so gingen wir über den Normalweg kurz zum Gipfelkreuz, bevor wir zur Kühgundalpe ab- und anschlie- ßend zur Fiderepasshütte (2070 m) aufstie- gen. Hier nutzen wir den Rest des Tages, um uns aufzuwärmen und zu trocknen. Mittwoch: „Sturm und starkes Gewitter ab 11 Uhr“ sagten die Wetterdienste vorher. Auch heute stand der ursprünglich in Erwägung gezogene Mindelheimer Klettersteig nicht zur Debatte und so stiegen wir recht früh auf zur machen, bevor wir über den Schrofenpass Fiderescharte. Ab dort folgten wir dem Krum- und den Mutzentobel zur Rappenseehütte bacher Höhenweg zur Mindelheimer Hütte (2091 m) aufstiegen. Unterwegs trafen wir auf (2013 m). Dank des frühen Aufbruchs kamen die hier so bekannten Steinböcke, die schein- wir trocken dort an und konnten das aufzie- bar schon die Fotografen suchten, denn sie hende Unwetter mit einem Bier in der Hand kamen bis auf wenige Meter heran. Der Weg von der Terrasse aus beobachten. Den Rest war nach den Wetterkapriolen der vorheri- des Tages verbrachten wir mit Wellness in der gen Tage abenteuerlich und zeitweise sehr Panoramadusche und unzähligen Runden rutschig. Gemeistert haben wir ihn natürlich Mäxchen (Lügenpasch), während draußen ge- trotzdem ohne größere Probleme. An der fühlt „die Welt unterging“. Zum späten Abend Hütte konnten wir ausgiebig die Sonne ge- beruhigte sich das Wetter und wir konnten ein nießen und sogar ein eigenes Zimmer ergat- paar wolkenfreie Blicke auf die noch vor uns tern. So hatten wir hier den schönsten Hüt- liegenden Täler und Gipfel erhaschen. tenabend und die ruhigste Nacht. Die Wirts- leute waren trotz des großen Andrangs sehr Donnerstag: Der erste Schön-Wetter-Tag herzlich und alles war sehr gut organisiert. erwartete uns beim Aufwachen mit blauem Himmel, Sonnenschein und Panorama. Des- Freitag: Menschenmassen waren an diesem wegen entschieden wir uns, einen Abstecher Morgen unterwegs. Alle wollten zum Hohen zum südlichsten deutschen Grenzstein zu Licht (2651 m), die meisten jedoch noch weiter 14
Bergsteigen/ Wandern über den Heilbronner Höhenweg. Wir waren Sonntag: Der Wind hatte die Wolken und den allerdings recht flott unterwegs, so dass wir Nebel über Nacht weggeblasen und so stie- den größten Teil der anderen Bergsteiger hin- gen wir nach dem Frühstück in der Hütte bei ter uns ließen. Allerdings haben wir vermut- strahlendem Sonnenschein die letzten Meter lich deshalb den Abzweig zum Hohen Licht zum Gipfel des Nebelhorns (2221 m) auf. Dort verpasst und so fanden wir uns plötzlich schon konnten wir nochmal die Sicht auf Schneck an der Schlüsselstelle, einer kurzen Stahlleiter und Höfats genießen, die uns am Vortag nicht und einer kurz darauf folgenden Eisenbrücke gegönnt gewesen war. Fast ungläubig blick- wieder. Stetig dem Auf und Ab des Felsengra- ten wir rüber zum Fellhorn, wo wir Anfang der tes folgend gelangten wir zunächst an den Woche gestartet waren. Einige Gipfel, die wir Bockkarkopf (2609 m). Im Abstieg ging‘s dann von hier aus der Ferne betrachteten, hatten über den Schwarzmilzferner und den dorti- wir in den letzten Tagen besucht und den Grat gen Pausenplatz, ein flaches Hochplateau. zwischen dem Hohen Licht und der Mädele- Der größte Teil der Gruppe nahm hier ein gabel hatten wir begangen. Dankbar, dass im ausgiebiges Sonnenbad, während wir zu dritt Großen und Ganzen alles gut über die Bühne und ohne Gepäck noch auf die Mädelegabel gegangen war, stiegen wir zur Mittelstation (2644 m) kletterten. Der Abstieg zur Kemptner der Nebelhornbahn ab. Von dort ging‘s ins Tal Hütte (1846 m) zog sich noch mal gewaltig, so und mit den Autos weiter nach Sulzberg, wo dass wir nach gut sieben Stunden die letzten wir zum Abschluss im Biergarten des Gasthofs Plätze auf der Terrasse ergattern konnten. Die „Zum Hirschen“ einkehrten. Kemptner Hütte ist das erste Etappenziel des Fernwanderwegs E5 (Oberstdorf-Meran) und Fazit: Auch wenn uns Petrus in dieser Woche so war es nicht verwunderlich, dass außer uns nicht immer wohlgesonnen war und wir des- knapp 300 andere Gäste an diesem Tag dort wegen einige Highlights nicht machen konn- nächtigten. Für den kommenden Tag verhieß ten, konnte jeder für sich wertvolle Erfahrungen die Wetterprognose wieder nichts Gutes. und Erinnerungen sammeln, die für künftige Vorhaben sicher nützlich sind. Die verpassten Samstag: Wir schliefen aus und warteten, bis Highlights laufen ja bekanntlich nicht weg und die ganzen E5-Aspiranten aufgebrochen wa- so haben wir schon einen Grund (vielleicht ge- ren. Ganz gemütlich packten wir uns trocken meinsam) nochmal hierher zu kommen. Auch und warm ein für den ungemütlichen Abstieg ich nehme einige Eindrücke und Ideen für die in die Spielmannsau. Von dort brachte uns der Zukunft mit und möchte mich an dieser Stelle Bergsteigerbus nach Oberstdorf. Es hörte auf ganz herzlich bei meinen Teilnehmern Dörte, zu regnen und beim Aussteigen konnten wir Victor, Markus, Silvan, Thomas und Michael für das vertraute Geräusch von bayrischem Blech eine schöne Woche mit viel Gelächter, Glück im vernehmen. Auf dem kürzesten Weg pilgerten Spiel und eine tolle Zeit am Berg bedanken! Bis deshalb wir zum Oberstdorfer Dorffest. Gut zum nächsten Mal. gestärkt ging es am Nachmittag zur Nebel- hornbahn und von dort weiter zum Edmund- Bericht & Fotos: Steffen Belz Probst-Haus (1930 m). Das Nebelhorn machte an diesem Tag seinem Namen alle Ehre, denn die Sicht war unter 50 m. Auch diesen Abend retteten wir mit etlichen Würfelrunden, bevor wir zum letzten Mal in die Stockbetten klet- terten. 15
Bergsteigen/ Wandern Klettersteige in den Gardaseebergen Tour: S 2019-05 Kst (01. – 08.09.2019) Leitung: Walter Hofmann, Bernd Herold Wer den Gardasee noch nie aus der Klettersteig- perspektive gesehen hat, der hat etwas ver- säumt: Grandiose Ausblicke über eine herrliche Landschaft, eine wunderbare Belohnung für die lange Anfahrt und die großen Anstrengun- gen der Woche. Es hatte sich wieder eine tolle Truppe zusammengefunden. Viele kannten sich schon aus den vergangenen Jahren, und die Neuen fügten sich gut in die Gemeinschaft ein. Alle freuten sich auf die gemeinsamen Touren. Zum Eingewöhnen stand der „Sentiero attre- zato Colodri“ auf dem Programm, ein leichter weite Wiese betraten mit einem atemberau- Klettersteig hoch über Arco, der uns die ersten benden Panoramablick. Wohlweislich hatten herrlichen Ausblicke über den Gardasee bot. wir am Morgen zwei Autos so postiert, dass Klein, aber fein, so überraschte uns die „Via wir uns den beschwerlichen Abstieg sparten. ferrata Rio Salagoni“, die uns in einer Schlucht Über die „Ferrata Susatti“ wandelten wir über am Felsen entlang über Wasser hangeln, über weite Strecken auf schattigen Pfaden hoch Seilbrücken balancieren ließ und uns zwi- auf den Cima Carpi. Von dort blickten wir auf schendurch eine so seltsam anmutende Flora grüne bewaldete Berge und dunkle Seen. bot, dass wir uns nicht gewundert hätten, Endlich lag auch mal eine kleine Hütte auf un- wenn ein Saurier um die Ecke gelugt hätte. serem Weg, wo wir uns ein Bierchen oder eine Zitronenlimonade gönnen und unsere nass- Der Steig „Via dell´Amiciza“ ließ uns über geschwitzten T-Shirts trocknen konnten. Nach lange steile, manchmal etwas wackelige und dem Abstieg wollten wir noch im See baden. alte Leitern 1220 m am Berg hinaufklettern. Die meisten nutzten aber auch hier die Gele- Immer hatten wir fantastische Sicht auf die genheit, bei einem Bier, Eis und Kaffee zusam- Dächer von Riva und den blauen See. Hautnah menzusitzen und zu plaudern. Einen Genuss erlebten wir dort oben den Flug zweier Base- der besonderen Art erwartete uns auf der „Via Jumper in Wing-Suit, die sich von der steilen ferrata Gerardo Sega“. Auf schmalen Bandwe- Felswand in die Tiefe stürzten. Wir hörten das gen wandelten wir in luftiger Höhe, zum Teil Flattern, als sie ihren Fledermausanzug aus- ungesichert und mit ein bisschen Nerven- breiteten, und sahen zu, wie sie über Riva se- kitzel, immer aber mit Ausblicken auf unge- gelten und erst kurz vor der Landung einen wöhnliche Felsformationen, Schluchten und kleinen Fallschirm öffneten. Wälder. Da uns am Montagvormittag und am Weil die Wetterlage in der zweiten Wochen- Freitag Regen und Gewitter in unseren sport- hälfte unsicher war, wagten wir uns gleich am lichen Aktivitäten ausbremsten, kamen auch nächsten Tag an die „Via ferrata Ernesto Che Bummel- und Shoppingstreifzüge in Arco Guevara“ mit 1400 Hm heran. Der anstren- und Riva nicht zu kurz. Einen musikalischen gende, steile und vor allem lange Anstieg Hochgenuss erlebten die, die sich am Abend raubte uns die letzten Kraftreserven, bevor wir trotz Regen nochmal aufmachten, um ein in – oben angekommen – eine wunderbare Arco angekündigtes Konzert zu besuchen. 16
Bergsteigen/ Wandern Ein Bergsteigerchor trug vielstimmig und teilweise mit Soloeinlagen italienische Volkslieder vor. Die Inbrunst und das Können, mit der die Sänger ihre Lieder darboten, berührten die Herzen der Zu- hörer. Alles in allem war es eine gelun- gene, wunderschöne und erlebnisreiche Woche. Danke an Wum, Bernd und un- seren Schlussmann Matthias. Wir haben uns bei euch immer wohl und gut aufge- hoben gefühlt. Bericht: Margit Gertig Fotos: Bernd Herold, Walter Hofmann Alpenvereinsjahrbuch BERG 2020 BERG 2020 bietet zum Schwerpunktthema das Urgestein des Verwall im Süden bilden Arlberg-Region mit Lechtaler Al- einen vielfältigen Lebens- pen spannende Geschichten, tief- und Naturraum. gründige Portraits, Diskussionen Klimaerwärmung: Die und traumhafte Landschaftsauf- Gletscher schmelzen, der nahmen. Es ist zu einem Preis von Permafrost taut auf – wel- 20,90 EUR in der Geschäftsstelle che Auswirkungen hat das erhältlich. Gratisbeilage: Die neu auf den Naturraum Alpen? aufgelegte AVKarte „3/2 Lechtaler Aber auch: Wie hat sich das Alpen, Arlberg“. Bergsteigen in Patagonien gewandelt? Außerdem er- Aus dem Inhalt: Die Arlbergre- zählt Laura Dahlmeier im gion hat viel zu bieten – der Kalk Interview, was sie an den der Lechtaler im Norden und Bergen fasziniert. Neu in der Sektionsbücherei „Dolomiten“ heißt der neueste Wanderführer aus der Reihe MM-Wandern des Michael Müller Verlags. „Alpenglühen“ ist auch für Erwachsene magisch: schroffe Felszacken, die im letzten Abendlicht rotgolden in den Himmel ragen. Dabei haben die Dolomiten nicht nur Fels und gewaltige Wände für Bergsteiger zu bieten. Florian Fitz stellt 35 Touren für Familien, ambitionierte oder Genuss- Wanderer in dieser beliebten Region vor, z. B. auf der Seiser Alm, der größten Hochalm Europas, im Gadertal (dem ladinischen Val Badia) und dem anschlie- ßenden Hochabteital sowie rund um Villnösser und Grödner Tal und schließlich im Süden im Eggental und dem Val di Fassa. 17
Verbunden mit der Heimat – zuhause und unterwegs! Bleiben Sie informiert – mit Ihrer gedruckten Tageszeitung und den aktuellsten Nachrichten direkt auf Ihrem Handy. Das ist PrintPlus. Nur 0,99 € monatlich.* Einfach und verständlich. Foto: Ranta Images/gettyimages.de www.main-echo.de/print-plus Hotline (0 60 21) 39 63 16 *monatliche Zuzahlung zum bestehenden Print-Abonnement.
Jahresprogramm 01/20-08/20 Bergsteigern/ Wandern Sportgruppe Familiengruppe Allgemein Jugend Klettern Mountainbikegruppe Skifahren Senioren Januar Februar 1 Mi 1 1 Sa 2 Do 2 So 3 Fr 3 Mo 6 4 Sa 4 Di DAV-Stammtisch 5 So 5 Mi 6 Mo 2 6 Do Jugend 7 Di DAV-Stammtisch 7 Fr Sportgruppe FG/Klettern W 2020-09 8 Mi 8 Sa 9 Do Jugend 9 So Klettermax MTB 10 Fr Sportgruppe FG/Klettern 10 Mo 7 11 Sa Klettermax 11 Di 12 So 12 Mi W 2020-05 W 2020-03 13 Mo Vortrag 3 13 Do Jugend 14 Di 14 Fr Sportgruppe FG/Klettern 15 Mi 15 Sa 16 Do Jugend 16 So W 2020-04 Wandern 17 Fr Sportgruppe FG/Klettern 17 Mo 8 18 Sa 18 Di Senioren 19 So Wandern 19 Mi 20 Mo 4 20 Do Jugend 21 Di Senioren 21 Fr Sportgruppe FG/Klettern 22 Mi 22 Sa 23 Do Jugend 23 So 24 Fr Sportgruppe FG/Klettern 24 Mo 9 25 Sa 25 Di 26 So 26 Mi 27 Mo 5 27 Do 28 Di 28 Fr 29 Mi 29 Sa Jugend 30 Do Jugend 31 Fr Sportgruppe FG/Klettern
Jahresprogramm 01/20-08/20 Bergsteigern/ Wandern Sportgruppe Familiengruppe Allgemein Jugend Klettern Mountainbikegruppe Skifahren Senioren März April 1 So 1 Mi 2 Mo 10 2 Do Jugend 3 Di DAV-Stammtisch 3 Fr Sportgruppe FG/Klettern Jugend 4 Mi 4 Sa 5 Do Jugend 5 So Klettermax 6 Fr Sportgruppe FG/Klettern 6 Mo 15 7 Sa Klettermax 7 Di DAV-Stammtisch W 2020-06 8 So MTB 8 Mi 9 Mo 11 9 Do W 2020-08 10 Di 10 Fr MTB 11 Mi S 2020-15 11 Sa 12 Do Jugend 12 So 13 Fr Sportgruppe FG/Klettern 13 Mo 16 14 Sa S 2020-15 14 Di 15 So 15 Mi 16 Mo 12 16 Do 17 Di Senioren 17 Fr 18 Mi 18 Sa MTB 2020-07 19 Do Jugend 19 So MTB 2020-07 Familiengruppe 20 Fr Sportgruppe FG/Klettern 20 Mo 17 21 Sa Wettkampf 21 Di Senioren 22 So Wettkampf Wandern 22 Mi MTB 2020-08 23 Mo 13 23 Do Jugend 24 Di 24 Fr Sportgruppe FG/Klettern MTB 2020-09 S 2020-16 MTB 2020-08 25 Mi 25 Sa K 2020-H Jugend 26 Do Jugend 26 So Wandern 27 Fr Sportgruppe FG/Klettern Jugend 27 Mo 18 28 Sa Familiengruppe 28 Di 29 So 29 Mi MTB 2020-08 30 Mo 14 30 Do Jugend 31 Di 31
Jahresprogramm 01/20-08/20 Bergsteigern/ Wandern Sportgruppe Familiengruppe Allgemein Jugend Klettern Mountainbikegruppe Skifahren Senioren Mai Juni 1 Fr Familiengruppe Jugend DAV-Tag 1 Mo 23 2 Sa 2 Di DAV-Stammtisch 3 So 3 Mi 4 Mo 19 4 Do MTB 2020-03 5 Di DAV-Stammtisch 5 Fr Klettermax 6 Mi MTB 2020-10 6 Sa 7 Do Jugend 7 So 8 Fr Sportgruppe FG/Klettern 8 Mo 24 9 Sa Klettermax 9 Di 10 So MTB 10 Mi 11 Mo Mitgliederversammlung 20 11 Do Jugend K 2020-02 12 Di 12 Fr 13 Mi 13 Sa 14 Do Jugend 14 So MTB 15 Fr Sportgruppe FG/Klettern 15 Mo 25 16 Sa MTB 2020-11 16 Di Senioren 17 So 17 Mi 18 Mo 21 18 Do Jugend S 2020-01 19 Di Senioren 19 Fr Sportgruppe FG/Klettern 20 Mi 20 Sa Jugend 2020-04 S 2020-02 MTB 21 Do 21 So Familiengruppe Wandern MTB 2020-01 E MTB 2020-01 22 Fr Sportgruppe FG/Klettern 22 Mo 26 K 2020-01 23 Sa 23 Di 24 So Wandern 24 Mi 25 Mo 22 25 Do Jugend S 2020-06 26 Di 26 Fr Sportgruppe FG/Klettern 27 Mi 27 Sa S 2020-07 28 Do Jugend 28 So 29 Fr Sportgruppe FG/Klettern 29 Mo 27 30 Sa 30 Di 31 So 31
Jahresprogramm 01/20-08/20 Bergsteigern/ Wandern Sportgruppe Familiengruppe Allgemein Jugend Klettern Mountainbikegruppe Skifahren Senioren Juli August 1 Mi 28 1 Sa S 2020-10 S 2020-07 2 Do Jugend 2 So S 2020-04 3 Fr Sportgruppe FG/Klettern 3 Mo 33 4 Sa Wettkampf 4 Di DAV-Stammtisch 5 So 5 Mi S 2020-12 6 Mo 29 6 Do 7 Di DAV-Stammtisch 7 Fr Wandern 8 Mi 8 Sa 9 Do S 2020-12 Jugend 9 So MTB K 2020-03 S 2020-06 S 2020-03 Sportgruppe 10 Fr FG/Klettern 10 Mo 34 K 2020-05 11 Sa 11 Di Jugend 12 So MTB FG 12 Mi 13 Mo 30 13 Do MTB 2020-05 S 2020-08 14 Di 14 Fr 15 Mi 15 Sa 16 Do Jugend 16 So S 2020-13 Sportgruppe 17 Fr FG/Klettern 17 Mo 35 18 Sa 18 Di 19 So Wandern 19 Mi 20 Mo 31 20 Do S 2020-09 21 Di Senioren 21 Fr 22 Mi 22 Sa Klettermax 23 Do Jugend 23 So S 2020-14 24 Fr 24 Mo 36 MTB 2020-06 Sportgruppe FG/Klettern 25 Sa 25 Di 26 So 26 Mi 27 Mo 32 27 Do 28 Di 28 Fr 29 Mi 29 Sa 30 Do 30 So 31 Fr S 2020-10 31 Mo 37
Bergsteigen/ Wandern Klettersteigwoche Sextener Dolomiten Tour: S 2019-18 (08.09. – 14.09.2019) Leitung: Edgar Stenger Nach einer staulastigen Anreise erreichen wir zunächst die Nordtiroler Alpen. Was für ein Anblick: Schnee bis in die Tallagen. „Oh je, oh je, bei so viel Schnee, Klettersteig ade.“ Diese fürchterlichen Gedanken kreisten wohl bei allen Teilnehmern. Vielleicht aber doch mit ei- nem kleinen Hoffnungsschimmer, dass es auf der Alpensüdseite etwas besser ausschauen würde. Dem war aber nicht so. Der „Winterzau- ber“ reichte bis auf eine Höhe von etwa 2300 m. Nachdem wir unsere Unterkunft, den Gast- hof Huber in Prags erreicht hatten, wurden von unserem Tourenführer Edgar u. a. die Wetteraussichten für die kommende Woche abgefragt. Eine hervorragende Prognose wurde uns präsentiert: Schon ab dem nächs- ten Tag sonniges Wetter und angenehme Temperaturen – und so soll es die ganze Wo- che bleiben. So begann der erste Tag der Tourenwoche tatsächlich, wie angekündigt, mit viel Son- nenschein. Der für diesen Tag vorgesehene Klettersteig auf den Monte Piano wurde je- doch aus Sicherheitsgründen (noch vorhan- dener Restschnee) nach hinten verschoben. So entschloss sich Edgar, eine Wanderung Stellungen aus dem 1. Weltkrieg. An diesem auf die Strudelköpfe (2307 m) durchzufüh- Tag waren wir sechs Stunden unterwegs. Am ren. Wir fuhren zunächst auf die Plätzwiese, nächsten Tag stand der technisch schwierigste eine Hochalm auf 2000 m Höhe. Von dort Steig auf dem Programm: der „Via ferrata Et- ging es weiter auf die Strudelköpfe, von wo tore Bovero“, der auf den „Col Rosa“ (2166 m) wir einen überwältigenden Ausblick auf die hinaufführt. Ausgangspunkt war der Camping- umliegende Bergwelt der Dolomiten hatten platz nahe Cortina d’Ampezzo. Die 1000 Hm im (z. B. Drei Zinnen, Monte Cristallo u.v.m.). Anstieg verliefen über teilweise senkrechte und Nach ca. fünf Stunden waren wir wieder ausgesetzte Steilstufen. Vom Gipfel boten sich am Ausgangspunkt. Am zweiten Tag war es fantastische Blicke nach Cortina. möglich, den „Hauptmann-Bilgeri-Steig“ zu Der Abstieg führt über einen gut gestuften begehen. Hierbei handelt es sich um einen Bergpfad zum Ausgangspunkt, den wir nach relativ kurzen, mäßig schwierigen Steig auf ca. 6,5 Stunden wieder erreichten. Am Tag 4 den Monte Piano (2320 m). Auf dem flachen pausierten wir mit den Klettersteigen und un- Gipfelplateau erkundeten wir dann die alten ternahmen eine Hochgebirgswanderung 23
Bergsteigen/ Wandern vom Pragser Wildsee (1494 m) durch das Grün- erfolgreich geschafft. waldtal auf die Hochalpen-Hütten (2214 m). Es war eine unvergessliche Tourenwoche. Diese urige Jausenstation lädt unbedingt zum Dazu trug auch die in allen Belangen gut aus- Verweilen ein. Höhepunkt der Wanderung war gewählte Unterkunft im Hotel Edelweiß in der Hochalpensee auf 2252 m, ein blau schim- Prags bei. Hier bekamen wir ein super Früh- merndes Auge inmitten einer prachtvollen stück und ein ausgezeichnetes Abendessen. Hochgebirgslandschaft. Insgesamt waren wir Die Truppe wurde hervorragend geführt von wiederum 6,5 Stunden unterwegs. Edgar. Unser besonderer Dank gilt seinem Ver- Am letzten Tourentag war der „Alpini-Steig“ antwortungsbewusstsein und seinem stetigen (B) an der Reihe. Vom Fischleintal ging es zu- Blick für die Einhaltung von Sicherheitsmaß- nächst zur Zsigmondy-Hütte (2235 m) und nahmen. Unter seiner Führung fühlten wir uns dann weiter Richtung Giralbajoch. Nach dem außerordentlich gut aufgehoben. Auch dan- obligatorischen Partnercheck am Einstieg des ken wir unserem Schlussmann Eberhard, der Steiges ging es über luftige Trassen durch die die kommunikative, unterhaltsame Truppe zu- Westflanke bis zum bekannten Fotomotiv aus sammengehalten hat. Zum Abschluss möchte dem innersten Schluchtwinkel. Der weitere ich noch einen Gruß an Petrus schicken, der Verlauf des Steiges verlief teilweise recht aus- uns ein traumhaftes Wetter bescherte. gesetzt zur Elferscharte (2600 m). Der lange Abstieg (ca. 1300 m) war sehr anspruchsvoll Bericht und Fotos: Matthias Knörzer und erforderte zum Teil höchste Konzentra- tion. Nach neun Stunden war auch diese Tour 1. Mai 2020: Erster DAV-Sektionstag am Kletterpfeiler in Waldaschaff Das Vorstandsteam hat für den 1. Mai 2020 eine neuartige Veranstaltung konzipiert: Alle Gruppen der Sektion bereiten Aktionen vor. Alle Mitglieder sind herzlich willkommen. Wann: Freitag, 1. Mai 2020 ab 13 Uhr Wo: Waldaschaff: Kletterpfeiler/Wanderheim Was: Kinderprogramm u. a. Seilrutsche, Geocaching, Schnupperklettern, flotte Musik, Wirts- haussingen der Seniorengruppe im Wanderheim, Bikepark der Gemeinde Waldaschaff Versorgung: Kaffee und Kuchen, Hüttenessen, Getränke Der Vorstand und die Sektions- gruppen freuen sich sehr über regen Besuch. Der nächste Tag ist Samstag und damit für die meisten arbeitsfrei. Ein guter Grund mehr, sich mal anzusehen, was in der Sektion so alles los ist. Text: Dr. Peter Sickenberger 24
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Bergsteigen/ Wandern Hoher Dachstein – Der Klettersteigklassiker mit Gletscher- berührung Tour: S 2019-17 (31.08. – 03.09.2019) Leitung: Alexander Leckert Anfang September fand die Klettersteig- und um unsere Unterkunft zu erreichen. Drei Gletschertour zum Hohen Dachstein statt. Nächte lang sollte die Simonyhütte (2.203 Trotz eines guten und informativen Vortref- m) uns beherbergen. Die Hütte ist sehr schön fens in Ottels Biergarten konnten wir nicht ausgestattet und dient vielen Alpinschulen erahnen, was uns in diesen vier Tagen alles als Ausbildungsstation. Der Gletscher ist nicht erwarten würde. Rucksäcke gepackt mit weit und auch rund um die Hütte gibt es Steigeisen, Pickel, Klettersteigset, Helm und zahlreiches Übungsgelände. Trotz einer Geh- guter Kleidung starteten wir am Samstag, zeit von „nur“ vier Stunden, waren wir beim dem 31.08.2019, in aller Frühe um 5 Uhr in leckeren Abendessen alle sehr müde und Richtung Ramsau am Dachstein. Mit Sandel, geschafft. Das frühe Aufstehen, die dünne Simone und Steffi waren die Frauen in der Luft und das schwierige Gelände zur Hütte Überzahl. Oliver, der uns auch sicher mit hinunter hatten uns ziemlich zugesetzt. Den- seinem Auto hin- und zurückgefahren hat, noch wurde die Tour für den nächsten Tag konnte unserem Tourenleiter Alex Leckert geplant und besprochen. Das Wetter war gut männliche Unterstützung geben. gemeldet, also nahmen wir gleich sonntags den Gipfel, den Hohen Dachstein, in Angriff. Auf der Autobahn kamen wir gut durch und In Seilschaft über den Gletscher gehen, Steig- nahmen gleich die Dachstein-Südwandbahn, eisen an den Füßen – für Simone war das eine um bei schönstem Sonnenschein auf 2.700 m ganz neue Erfahrung und auch für mich war am Hunerkogel den Hallstädter/Schladminger es fast ganz neu. Fasziniert von der Natur und Gletscher zu betreten. Der Wind pfiff ordent- den vielen Eindrücken, erklommen wir immer lich und wir rüsteten uns für die erste Tour. Es mehr Höhe. Rasch hatten wir die „Schulter“ war noch genug Zeit und so wählten wir un- erreicht. Ab hier führt der anspruchsvolle sere Route über einen einfachen Klettersteig Schulter-Klettersteig auf den Gipfel. Es war zum Kleinen und Hohen Gjaidstein (2.794 m), Sonntag und dementsprechend viel los. 26
Bergsteigen/ Wandern Aber wir kamen zügig voran und standen Wir haben alle Möglichkeiten genutzt, alles bald in 2.995 m Höhe auf dem Gipfel „Hohen ausprobiert und auch die Spaltenbergung Dachstein“. Für den Abstieg wählten wir die haben wir erneut geübt. Es war ein interes- „Normal-Route“ über den „ersten Klettersteig santer, lehrreicher Tag, an dem wir viel Spaß der Welt“ (aus dem Jahr 1843 – von Friedrich hatten. Danke an Alex für diese schönen Simony erbaut), den Randkluftsteig. Die Übungsstunden. Randkluft und der Übergang zum Gletscher waren für alle gut machbar. Doch nun hieß Und wieder hat der Wetterbericht gehalten, es wieder Steigeisen anlegen und anseilen. was er versprochen hatte. Am Dienstag gab Recht steil ging es an großen Gletscher- es Sonne! Mit gepackten Rucksäcken haben spalten vorbei, rasch bergab. Auf der Seet- wir die Simonyhütte verlassen, gingen erneut halerhütte machten wir Rast und schließlich über den Gletscher in Richtung Dachstein- schafften wir es gerade so vor dem großen bahn. Wir übten verschiedene Techniken im Regen zurück zur Simonyhütte. Es war ein Eis, setzten eine Eisschraube und schulten wunderschöner Tag mit wundervollen Ein- den Blick für gute Wege auf dem Gletscher. drücken. Wir hatten viel gelernt über Glet- Nun wollten wir die schöne Sonne weiter aus- scher, Spalten, Blankeis, Schneebrücken und nutzen und begingen den Koppenkar-Kletter- richtiges Verhalten am Berg. steig, auf den Kleinen und Großen Koppen- Ab jetzt war Dauerregen angesagt. Es sollte karstein. Ein schöner, recht ausgesetzter Klet- etwa 30 Stunden lang regnen. Also was tun? tersteig über den Westgrat. Die Stahlseile wa- Für Montag konnten wir keine Tour planen – ren vereist von Regen, Wind und Kälte. Über das macht bei Starkregen einfach keinen Spaß Leitern, Seilbrücke und schöne Kletterstellen und auch wenig Sinn. Da das Wetter sich an ging es hinauf auf 2.863 m. Ein schöner Gipfel die Vorhersage hielt, beratschlagten wir beim zum Abschluss dieser großartigen Bergtour. nächsten Frühstück, was wir tun sollten. Blei- Ganz herzlichen Dank an die ganze Gruppe ben und auf Sonne für Dienstag hoffen oder und an Alex für die Teamleitung. Es war ein- lieber gleich abreisen. Alex wollte uns gerne fach herrlich. so viel von seinem Wissen weitergeben, dass wir glücklicherweise beschlossen haben, zu Bericht und Fotos: Stephanie Arbeiter bleiben. Nach Ausschlafen, ausgiebigem Frühstück und einer Morgengym- nastik – dank Sandel – fingen wir an mit der Theorie. Über Tourenpla- nung, Knotenkunde, Wissen über Gletscher und das Verhalten in die- sem Gelände kamen wir hin zu prak- tischen Übungen. Im Gastraum wa- ren Haken an der Decke vorhanden. So haben wir Selbstrettung aus der Gletscherspalte ausprobieren und lernen können. Nachmittags gin- gen wir in die überdachte Doline. Ein tolles Übungsgelände zum Klet- tern, Abseilen, üben von Kletter- steigen aller Schwierigkeitsstufen. 27
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