Mitteilungsblatt - NVV Höngg

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Mitteilungsblatt - NVV Höngg
Mitteilungsblatt
                                                                                                      Juni 2021

Zauneidechse

Editorial – Insekten als Nahrungsgrundlage
Liebhaberinnen und Liebhaber             funktioniert es auch bei den Käfern,   Massnahmen formuliert.
von Insekten? Wir Menschen               andere Insekten, wie zum Beispiel      An erster Stelle wird der Ausbau der
gehören auf jeden Fall nicht             die Heuschrecken häuten sich und       ökologischen Infrastruktur erwähnt,
dazu.                                    machen nur eine unvollkommene          ein Ziel, dass sich auch BirdLife
                                         Verwandlung durch. Larve ist ein       Schweiz auf die Fahne geschrieben
Dorothee Häberling
                                         Oberbegriff für das Stadium zwi­       hat. Weiter wird u.a. die Reduktion
Eine einzige surrende Mücke kann         schen Ei und Erwachsenenstadium:       des Einsatzes von Pflanzenschutz­
unseren Schlaf stören oder Wespen        Neben den Schmetterlingsraupen         mitteln und eine Insekten schonende
können den Grillabend vermiesen.         sind Maden oder Engerlinge be­         Bewirtschaftung gefordert.
Im Garten ärgern wir uns über die        kannte Vertreter.
Blattläuse oder die Raupen am
                                         Viele davon bezeichnen wir als
sorgfältig gepflegten Gemüse.
                                         Schädlinge und versuchen sie zu
In der Tierwelt sieht das ganz anders    bekämpfen. Mit Folgen! Denn die
aus. Unzählige Arten sind auf Insek­     angewendeten Mittel wirken oft nicht
ten angewiesen, lesen Sie dazu           nur auf die fokusierte Art sondern
mehr auf den nächsten Seiten.            viel breiter. Verschiedene Studien
Insekten bilden die grösste Tiergrup­    haben aufgezeigt, dass die Biomas­
pe mit ca. 1 Million Arten, in welcher   sen von Insekten in den letzten 30
sich die erwachsenen Tiere meist         Jahren um rund 75% gesunken ist.
stark von den früheren Entwick­          Der Handlungsbedarf ist erkannt, die
lungsstadien unterscheiden und oft       Naturschutzorganisationen    setzen
unterschiedliche Lebensräume brau­       sich zum Schutz der Insekten ein
chen.                                    und auch das Bundesamt für Um­
Der Zyklus Ei – Raupe – Puppe –          welt, Verkehr, Energie und Kommu­
Schmetterling ist gut bekannt. So        nikation UVEK hat im August 2019       Mauereidechse verzehrt eine Raupe

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Mitteilungsblatt - NVV Höngg
Sonnenanbeterinnen
Eidechsen auf dem Zürichberg
und in Höngg
Der Text stammt aus der Zeitschrift
"Igel&Umwelt" des Igelzentrums

Die Zauneidechse – Schönheit
im Schuppenkleid
Ende März im «Igelfreundlichen
Garten» am Zürichberg: Es regt sich
was im Asthaufen. Da! Ein Zaun­
eidechsenmännchen schlüpft gera­
de aus seinem Winterversteck und
sucht sich einen Stein für sein erstes
Sonnenbad nach den langen Win­
termonaten. Noch ist die 20 bis 25
cm lange braune Echse mit dem
kräftigen Körper und dem kurzen
stumpfen Kopf etwas träge, denn ih­
re Aktivität ist wie bei allen wechsel­
warmen Tieren von der Um­
                                          Zauneidechse im Hochzeitsgewand
gebungstemperatur abhängig. Etwa
10 Tage nach dem ersten Sonnen­           senen Randgebieten entlang von         macht für die Dezimierung beispiels­
bad löst sich die alte Haut in Fetzen     Strassenböschungen, Hecken oder        weise durch Fressfeinde.
ab, und das Männchen zeigt sein           strukturreichen Waldrändern. Auch
                                                                                 Die Mauereidechse – wärme­
grün leuchtendes Prachtkleid.             am Rand von Flüssen und Feucht­
                                          gebieten fühlt sie sich wohl, sofern   liebende Kulturfolgerin
Zauneidechsen kommen in der
                                          trockene, gut besonnte Plätze vor­     Viel wärmeliebender als die Wald­
Schweiz im Mittelland und in den
                                          handen sind. Vermehrt siedelt diese    eidechse ist das Mauereidechsen­
grossen Alpentälern vor. In Höhen
                                          Art zudem auf Bahndämmen, in           männchen, das Ende Februar in der
über 1000 Metern begegnet man ih­
                                          Kiesgruben und naturnahen Gärten.      Frühlingssonne auf der Schotterflä­
nen fast nur an sonnigen Hangla­
                                                                                 che eines Bahndammes sitzt. Es ist
gen. Seit der Intensivierung der          Ihr in der Schweiz momentan rück­
                                                                                 von schlanker Gestalt mit einem lan­
Landwirtschaft und dem damit ein­         läufiger Bestand ist weitgehend zer­
                                                                                 gen, dünn auslaufenden Schwanz
hergehenden Verschwinden von              splittert, was den Austausch unter
                                                                                 und einem spitzen Kopf, der wie der
Magerwiesen und Trockenhängen             den einzelnen Populationen er­
                                                                                 Rumpf abgeflacht ist. Letzteres und
lebt die Zauneidechse in naturbelas­      schwert und sie somit anfälliger
                                                                                 die muskulösen Beine mit den lan­
                                                                                 gen Zehen helfen ihm, sich in Fels­
                                                                                 spalten und Mauerritzen zu verkrie­
                                                                                 chen. Nach dem ersten Sonnenbad
                                                                                 beginnt das Männchen, das äusser­
                                                                                 lich kaum vom Weibchen zu unter­
                                                                                 scheiden ist, mit der Häutung und
                                                                                 den Revierkämpfen. Diese sind
                                                                                 beim Erwachen der Weibchen 3 bis
                                                                                 4 Wochen später bereits abge­
                                                                                 schlossen. Dabei stecken die domi­
                                                                                 nantesten Männchen ein je nach
                                                                                 Nahrungsangebot 15 bis 50 Qua­
                                                                                 dratmeter grosses Revier ab, in de­
                                                                                 nen sich häufig mehrere Weibchen
                                                                                 aufhalten.
                                                                                 Natürlicherweise kommt die Maue­
                                                                                 reidechse auf der Alpensüdseite, im
                                                                                 Wallis und in der Westschweiz vor.
                                                                                 Die Bestände in der Zentral­ und
                                                                                 Ostschweiz gehen alle auf Ausset­
Weibchen der Zauneidechse

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zungen oder Verschleppungen zu­         Flanken­ oder Schwanzwurzelbe­                 zweites Mal Eier. Eine Schweizer
rück. Mauereidechsen sind schon         reich seiner Partnerin. Das Weib­              Studie konnte zudem nachweisen,
lange Kulturfolger und wurden be­       chen zieht daraufhin das Männchen              dass in mindestens 87 Prozent der
reits in römischer Zeit durch den       über etwa 50 cm hinter sich her und            Gelege die Jungtiere in den Eiern
Weinanbau entlang des Rheins nach       hilft ihm so, die Paarung zu vollzie­          nicht alle denselben Vater haben.
Norden verschleppt. Auch die späte­     hen.
                                                                                       Futtersuche
re Entwaldung zahlreicher Gebiete       Obwohl es sich nicht nur mit diesem
begünstigte die Ausbreitung der Art.                                                   Nach zwei bis drei Monaten schlüp­
                                        einen Weibchen paart, versucht das             fen die gerade einmal 45 bis 65 mm
Heutzutage reisen Mauereidechsen        Männchen, andere Konkurrenten
als blinde Passagiere in Güterzügen                                                    grossen und 0,4 g leichten Zaun­
                                        von ihr fernzuhalten, indem es die             eidechsen im «Igelfreundlichen Gar­
von der Alpensüdseite in den Nor­       Auserwählte einige Stunden oder
den und siedeln dann häufig als Ers­                                                   ten» – ab Frühsommer bis in den
                                        sogar Tage lang bewacht.                       Herbst. Der Schlupferfolg der jungen
tes entlang der Eisenbahnlinien.
                                        Schwerarbeit                                   Eidechsen hängt dabei von vielen
Obwohl die Verwendung von Herbi­                                                       Faktoren ab, doch generell hat ein
ziden in Weinbaugebieten sowie der      Unsere Bahndammbewohnerin, das
                                        Mauereidechsenweibchen, vergräbt               Gelege, in dem nur wenige, dafür
Ersatz von Trockenstein­ durch Be­
tonmauern dieser Eidechsenart zu
schaffen machen, breitet sie sich
seit einigen Jahrzehnten weiter aus
und hat sich sogar in menschenge­
machten Lebensräumen etabliert.
Gerade im städtischen Umfeld weist
sie häufig sehr hohe Dichten auf.
Auch die überdurchschnittlich war­
men Jahre tragen zu ihrer erfolgrei­
chen Ausbreitung bei. So konnte
man im Berner Oberland beispiels­
weise nachweisen, dass sich Mauer­
eidechsen in immer höheren Lagen
ansiedeln.
Mit Imponiergehabe zum Ziel
Zurück auf dem Zürichberg: Mittler­
weile ist es Ende April, und das
Zauneidechsenmännchen         begibt
sich auf Brautschau. Gerade hat es
seine Favoritin entdeckt, betritt ein
                                        Revierkampf oder Paarung? Mauereidechsen gehen bei beidem nicht zimperlich vor
neuer Freier die Bühne. Unser
Männchen versucht zunächst, den         Anfang Mai, vier Wochen nach der
Neuankömmling durch Imponierge­         Paarung, seine bis zu zehn Eier in             grosse Eier liegen, die besten Chan­
habe einzuschüchtern. Beeindruckt       einer vegetationsarmen Schuttfläche            cen. Ein früher Schlupfzeitpunkt
dies nicht, kann es zwischen den        unterhalb von Felsen oder Mauern.              steigert ausserdem die Überle­
Männchen zum Kommentkampf –             Dabei wühlt das Muttertier bis zu 20           benschancen, weil so doch immer­
einem ritualisierten Kräftemessen –     cm lange Gänge ins lockere Erd­                hin sechs bis neun Wochen bleiben
kommen, bei dem die beiden sich         reich, an deren Ende die Eier in klei­         für den Aufbau von Fettreserven
abwechslungsweise in den Hinter­        ne Höhlen gelegt werden. Diese                 zum Überwintern.
kopf beissen, bis der eine aufgibt      Grabarbeiten können bis zu vier                Die frisch geschlüpften Eidechsen
und flüchtet.                           Stunden dauern und sind sehr an­               sind bereits vom ersten Tag an auf
Ist der Nebenbuhler vertrieben, nä­     strengend. Leichter geht es, wenn              sich selbst gestellt. Sobald alle Dot­
hert sich das Männchen vorsichtig       Mauerritzen oder Steinplatten als              terreste aufgebraucht sind, müssen
dem Weibchen. Dieses bleibt nun         Versteck für die Eier vorhanden                sie auf die Jagd gehen. Dabei kon­
entweder liegen und ist damit paa­      sind. Je nachdem, wie viel Wärme               zentrieren sie sich vorerst auf klei­
rungsbereit, oder es signalisiert dem   und Feuchtigkeit das Gelege an sei­            nere Beutetiere wie Spinnen,
Männchen durch Beissen seinen           nem Standort bekommt, dauert die               Raupen und kleinere Heuschrecken,
Unwillen. Die eigentliche Paarung       Brutzeit zwischen sechs und elf Wo­            von denen sie täglich vier bis sechs
wird kurz und grob vollzogen. Dabei     chen. Manchmal legt die Eidechsen­             Stück erbeuten. Das Zauneidech­
verbeisst sich das Männchen in den      dame später in der Saison noch ein             senmännchen im Igelgarten erwischt

                                                                                                                            3
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hingegen pro Tag bis zu acht rund 1        werfen des Schwanzes. Er bricht        noch bis zum ersten Kälteeinbruch
cm grosse Insekten. Morgens lauert         dabei dort ab, wo ihn der Angreifer    Anfang November nach Fressba­
er während dem Sonnenbad auf               gepackt hält. Der abgeworfene          rem. Dann schlüpfen sie in eine
Heuschrecken. Wird es tagsüber zu          Schwanz bewegt sich heftig und         frostfreie Spalte am Bahnhofsge­
heiss, jagt er im Schatten der Gebü­       lenkt den Beutegreifer ab. So ent­     bäude. Ein solch gutes Winterquar­
sche nach Spinnen, Raupen, Wan­            kommt die Eidechse, die jedoch mit     tier, in dem die Temperatur nicht
zen oder Käfern. Da diese oft              ihrem Schwanz erheblich an Beweg­      unter fünf Grad fällt, wird oft von
bewegungslos verharren, muss er            lichkeit eingebüsst und einen Gross­   mehreren Tieren gleichzeitig be­
sie züngelnd erspüren. Dabei nimmt         teil ihrer Fettvorräte verloren hat.   nutzt.
er Geruchsstoffe auf und befördert         Der neu nachwachsende Schwanz          Die Mauereidechse kann man als
diese via Mund ins Jacobsonsche            wird auch kürzer sein als der alte.    einzige einheimische Echse aber
Organ, in welchem sie identifiziert                                               auch in den kalten Monaten ausser­
                                           Vorbereitungen für die halb­
werden. In der kleinen Trockenwiese                                               halb ihres Verstecks beobachten.
neben dem Gartenhäuschen gibt es           jährige Ruhezeit
                                                                                  Sie wählt für das winterliche Son­
reichlich Kleintiere, die dort ihre Fut­   Unser bereits sechsjähriges Zaun­
                                                                                  nenbad einen Untergrund, der auf
terpflanzen haben. Die fette Wiese         eidechsenmännchen hat direkt nach
                                                                                  etwa 12 bis 14 Grad erwärmt ist –
des Bauern neben den Familiengär­          der Paarungszeit intensiv zu jagen
                                                                                  und erträgt dann auch Lufttempera­
ten ist hingegen bereits gemäht und        begonnen und besitzt nun in Leber,
                                                                                  turen um den Gefrierpunkt. Doch
so für das Echsenmännchen kaum             Schwanz und Bauchhöhle prall ge­
                                                                                  erst wenn die Frühlingssonne wieder
futterversprechend.                        füllte Fettspeicher. So kann es sich
                                                                                  richtig scheint, kriechen auch die an­
                                           vor dem Weibchen an seinen Über­
Der Trick mit dem abgeworfe­                                                      deren heimischen Eidechsen aus ih­
                                           winterungsplatz, eine Holzbeige ne­
nen Schwanz                                                                       ren Verstecken hervor… um eine
                                           ben        dem       Gartenhäuschen,
                                                                                  weitere Saison im Zeichen der Son­
Auch die Mauereidechse, die zün­           zurückziehen. Da die Körpertempe­
                                                                                  ne zu verbringen.
gelnd ihr Revier nach Nahrung              ratur der wechselwarmen Echse
durchstreift, ist stets wachsam. Sie       stets der Aussentemperatur ent­        Eidechsen in Höngg
hat es in ihrem Territorium oft gleich     spricht, führt der herannahende        Eine grosse Population Mauer­
mit mehreren Hauskatzen zu tun.            Winter bald zur Kältestarre. In die­   eidechsen lebt in der Mauer
Die «Stubentiger» sind bei der Ei­         sem Zustand sind Herzschlag und        oberhalb des Rebberges bei der
dechsenjagd derart erfolgreich, dass       Atemfrequenz stark verlangsamt.        Kirche Höngg. Von dort aus breiten
sie lokal ganze Populationen ausrot­       Anders als beim Winterschlaf des       sie sich durch die Gärten bis zum
ten können.                                Igels, kann die Eidechse nicht aus     Wald hinauf aus.
Wird die Eidechse trotz aller Vorsicht     ihrer Erstarrung erwachen, falls es
                                                                                  Auch in den Eidechsenburgen auf
von einem Fressfeind gepackt, bleibt       zu kalt werden sollte.
                                                                                  der Kappenbühlwiese, die 2005 vom
ihr als letzte Massnahme das Ab­           Die jungen Mauereidechsen suchen       NVV erstellt wurden, leben Mauer­
                                                                                  eidechsen.
                                                                                  Die Zauneidechse ist viel seltener
                                                                                  anzutreffen, wir vermuten, dass sie
                                                                                  von der Mauereidechse verdrängt
                                                                                  wird. An der Grenze zu Ober­
                                                                                  engstringen lebt eine ansehliche
                                                                                  Population. Stefan Hohler konnte sie
                                                                                  ausgiebig fotografieren und sogar
                                                                                  einen kurzen Film aufnehmen, den
                                                                                  mal auf der Facebook­Seite des
                                                                                  NVV Höngg finden kann.

Mauereidechse im Wald beim Friedhof

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Mitteilungsblatt - NVV Höngg
Unsere nächsten Anlässe
Hinweise Coronavirus
Der Natur­ und Vogelschutzverein Höngg führt Veranstaltungen gestützt auf das Schutzkonzept von BirdLife Schweiz
durch. Dabei gelten die bekannten Regeln wie Händehygiene, Maskenpflicht und Abstand halten. Bitte besuchen Sie
am Vortag des Anlasses unsere Webseite für Informationen zur Durchführung: www.nvvhoengg.ch

        Exkursion – Sumpfgebiet Wildert
        Samstag, 5. Juni 2021, 07.30 – ca. 14.00 Uhr
Das Feuchtgebiet «Wildert» war einst ein Gletschersee, der nach der letzten
Eiszeit langsam völlig verlandete. Der entstandene Sumpf wurde auf einem Teil
der Flächen trocken gelegt um Torf (abgestorbenes Pflanzenmaterial) abzubauen
und als Brennmaterial zu nutzen. Zudem wurde Holz im Wildert genutzt und
durch Streumahd in den offenen Flächen eine vielfältige Landschaft geschaffen.
Diese Vielfalt bietet heute Lebensraum für verschiedene Tier­ und Pflanzenarten
(u.a. Teichrohrsänger)
Leitung: Fiorella Ruchti & Stefan Wymann, Anmeldung erwünscht bis 3. Juni an
fiorella.ruchti@uzh.ch
Treffpunkt: Bahnhof Fehraltorf 7:30 Uhr (S3, Abfahrt Zürich HB um 07.04 Uhr,
Perron 43/44, Rtg. Wetzikon), 07.29 Uhr Fehraltorf an; Rückkehr: ca. 14.00 Uhr
Zürich HB. Billett Zürich HB – Fehraltorf retour lösen!
Mitnehmen: gutes Schuhwerk, dem Wetter angepasste Kleidung, Feldstecher,
Zwischenverpflegung, ev. Fernrohr. Bitte Maske mitbringen!
Besonderes: Durchführung nur bei passablen Bedingungen

        Exkursion – Bergvögel am Klausenpass
        Samstag, 3. Juli 2021, ganztags
Die Exkursion führt uns auf den Klausenpass. Wir starten schon über der
Waldgrenze und wandern durch alpine Weiden und Matten. Wir hoffen typische
Hochgebirgsarten wie den Bergpieper oder die Alpenbraunelle beobachten zu
können.
Leitung: Michel Brun, Michael Furrer, Anmeldung bis Freitag, 18. Juni an
michelandre.brun@gmail.com. Teilnehmerzahl beschränkt.
Treffpunkt: Zürich HB 6:30 Uhr, Perron S25 nach Linthal, Abfahrt 6:43; Klausen
Passhöhe an 9:10; Rückfahrt spätestens. 16:19 – Ankunft Zürich HB 18:48
Mitnehmen: Feldstecher, Fernrohr, Verpflegung, gutes Schuhwerk
(Wanderschuhe) wir bewegen uns im alpinen Gelände! Bitte Maske mitbringen!
Besonderes: Durchführung nur bei passablen Bedingungen; wird am Freitag, 2.
Juli 2021 mitgeteilt.

        Exkursion – Abendstimmung im Neeracherried
        Freitag, 27. August 2021, 18:00 – 21:30 Uhr
Das Naturzentrum Neeracherried ist an diesem Abend exklusiv für den NVV
geöffnet. Von den Hides aus lassen sich die ersten Limikolen beobachten, welche
auf ihrem Weg ins Winterquartier Rast machen. Wir geniessen die
Abendstimmung und essen das mitgebrachte Picknick. Wer Lust hat, sieht sich im
Zentrum um und probiert den Flugsimulator aus.
Leitung: Dorothee Häberling, Anmeldung erwünscht bis 23. August an
dorothee.haeberling@gmx.ch.
Treffpunkt: Naturzentrum Neeracherried, Türöffnung 18:00, 18:30, 19:00 Uhr
Zürich HB ab 17:22 mit S15, Ankunft Oberglatt 17:39, weiter um 17:44 mit Bus
510 Rtg. Kaiserstuhl, bis Riedt bei Neerach, Riedacher an 17:56 oder jeweils 30
Minuten später!
Rückreise: Riedt bei Neerach 21:32, Ankunft Zürich HB 22:06 oder 1 Std. früher.
Mitnehmen: Feldstecher, Fernrohr, Verpflegung
Besonderes: Durchführung bei jedem Wetter!

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Mitteilungsblatt - NVV Höngg
Unsere nächsten Anlässe
       Naturspaziergang – Vielfältige Hecken
       Samstag 2. Oktober 2021, 14:00 – 16:00 Uhr
Hecken mit verschiedenen Sträuchern sind ein wertvoller Lebensraum. Im Herbst
laden die Beeren viele Vögel zum Naschen ein.
Im Frühling locken die Insekten, zudem bieten die Büsche gute Verstecke für die
Nester. Der Spaziergang führt zur Werdinsel, wo der NVV arten­ und
strukturreiche Gehölze fördert.
Leitung: Benjamin Kämpfen, Dorothee Häberling, Verena Steinmann
Treffpunkt: Meierhofplatz
Besonderes: Bitte Maske mitbringen!

        2021 Arbeitstag – Anpacken im Herbst
        Samstag, 23. Oktober 2021, 9 – 13 Uhr, anschliessend gemeinsames
Mittagessen. Wer noch nicht müde ist, hilft am Nachmittag die Arbeiten zu
beenden.
Gemeinsam erreichen wir viel! Auf unseren Pachtflächen werden Wiesen
gesäubert, Hecken zurück geschnitten und vieles mehr angepackt. Wir freuen
uns über alle fleissigen Hände mit und ohne Vorkenntnisse.
Anmeldung schriftlich bis Montag 18. Oktober bei Hans­Peter Wydler,
hpwy@gmx.ch
Treffpunkt: wird nach der Anmeldung bekannt gegeben
Mitnehmen: Robuste, warme Schuhe und Kleider, wenn vorhanden
Arbeitshandschuhe

        Naturspaziergang – Moosvielfalt
        Sonntag, 5. Dezember 2021, 14 – 16 Uhr
Moose sind omnipräsent und doch laufen wir meistens daran vorbei. Auf dem Na­
turspaziergang im Advent schauen wir uns die Moose ganz genau an. Wir neh­
men die Moose im Wald unter die Lupe, schauen wie sie unterschiedlich
aussehen und entdecken eine unglaubliche Vielfalt und Schönheit dieser grünen
Waldbewohner.
Zudem erfahren wir, was Moose denn von den Blütenpflanzen unterscheidet und
was sie für unser Ökosystem so wertvoll macht. Begleitet wird der Naturspazier­
gang von stimmungsvollen Lichtern.
Wer hat, bringt eine Handlupe mit.
Besonderes: Bitte Maske mitbringen!
Leitung: Sonja Hassold (Botanik Exkursionen), Silvana Wölfle, Verena Steinmann
Treffpunkt: Haltestelle Schützenhaus Höngg, Bus Nr. 38

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Mitteilungsblatt - NVV Höngg
Vogelportrait: Kuckuck

                                                                                           Merkmale
                                                                                           Graue Oberseite,
                                                                                           „gesperberte“ (gebänderte) Unterseite,
                                                                                           spitz­zulaufende Flügel;
                                                                                           gebogener, gelber Schnabel und
                                                                                           gelbes Auge

                                                                                           Gesang / Ruf
                                                                                           Namensgebender „Kuck­uck“ Balzruf
                                                                                           des Männchens

                                                                                           Zugverhalten
                                                                                           Nur 3 – 4 Monate bei uns, die restliche
                                                                                           Zeit verbringt er teilweise in Ost­ und
                                                                                           Südeuropa, und zieht weiter mit
                                                                                           Zwischenstopps in Südsudan, Zentral­
                                                                                           und Westafrika.
Der fliegende Kuckuck mit seinem gebänderten Bauch, der an einen Sperber erinnern lässt
                                                                                           Brutbiologie
Den Gesang des Kuckucks                         Nest aufsucht und blitzschnell ein Ei      Brutparasit, der seine Eier in fremde
kennt man seit der Kindheit                     legt und gleich noch ein bereits vor­      Nester legt
und weiss, dass sich viele Sa­                  handenes Ei herunterschlingt, damit
gen um ihn drehen, auch wenn                    der Tausch nicht sofort auffliegt. Ein     Brutbestand Schweiz
die wenigsten ihn je zu Gesicht                 weiterer Trick ist ihre Gefiederfär­
                                                                                           Ca. 20‘000 Brutpaare
bekommen haben.                                 bung, die der eines Sperbers, seines
                                                Zeichens Vogeljäger, sehr ähnelt           Abnahme im Mittelland, stabil in
Fiorella Ruchti                                                                            Feuchtgebieten und höheren Lagen
                                                und somit die zukünftigen Wirtsel­
Den Kuckuck kennt man von seinem                tern in die Flucht schlägt.
zweisilbigen Ruf, der als „kuck­uck“                                                       Vorkommen Höngg
                                                Um sein Überleben zu sichern hat
zur vollen Stunde aus der alten                                                            Selten im Durchzug zu sehen oder
                                                der frischgeschlüpfte Kuckuck einige
Kuckucksuhr ertönt. Im Frühling von                                                        hören
                                                Tricks auf Lager. Zuerst befördert
Ende April bis Juli kann man ihn                das wenige Stunden alte Kuckucks­
auch draussen hören, dann nämlich                                                         Zeit in die Berge geht, wird ihn aber
                                                küken alle anderen Eier oder Jun­
wenn die Männchen aus dem südli­                                                          mit etwas Glück noch bis Anfang Juli
                                                gen aus dem Nest, um alle elterliche
chen Afrika zu uns zurückgekehrt                                                          rufen hören.
                                                Fürsorge für sich zu sichern. Dann
sind und um ein Weibchen werben,                beginnt es zu betteln und lernt, wel­
bevor sie bereits im Juli wieder weg­           che Bettelrufe ihm am meisten Fut­
ziehen, da sie sich ja nicht mit der            ter einbringen, denn es braucht die
aufwendigen Jungenaufzucht her­                 gleiche Menge Nahrung wie etwa 4­
umschlagen müssen.                              6 Jungvögel seiner Wirtsart und ist
Tatsächlich ist er in der Schweiz weit          entsprechend lautstark.
verbreitet, wenn auch nicht häufig.             Als Insektenfresser ist der Kuckuck
Der Grund dafür ist, dass sich das              in den letzten 50 Jahren viel seltener
Weibchen auf verschiedene Wirtsvö­              geworden, vor allem im Unterland.
gel spezialisiert, die in diversen Ha­          Wo er heute vorkommt, sind die Le­
bitaten vorkommen. Sie sucht sich               bensbedingungen für verschiedene
nämlich ein geeignetes Nest, in wel­            Vogelarten und seine Leibspeise –
ches sie ihr Ei legt, um es dann von            Schmetterlingsraupen – vorteilshaft
den ahnungslosen Nestbesitzern                  und zeugen somit von einer biodi­
ausbrüten zu lassen. Oft sind diese             versen Landschaft. Im Mittelland
Adoptiveltern Bachstelzen, Hausrot­             hingegen, wo durch die intensivierte
schwanz, Pieper und Teichrohrsän­               Landwirtschaft weniger Lebensraum
ger. Das Weibchen beobachtet                    und Insekten zur Verfügung stehen
zuerst tagelang die Gewohnheiten                (siehe Editorial), ist er eher auf dem
seiner „Opfer“, bevor sie in einem              absteigenden Ast. Wer in nächster
günstigen Moment das unbewachte                                                           Im Sitzen lässt er oft seine Flügel hängen

                                                                                                                                       7
Mitteilungsblatt - NVV Höngg
Aktuelles aus dem Vorstand
Generalversammlung 2021
Etwas ungewöhnlich war die Gene­
ralversammlung 2021 unseres Ver­
eins ­ wohl zum ersten Mal wurde
sie schriftlich durchgeführt. Der
Rücklauf hat uns überwältigt: 133
Stimmzettel sind eingegangen. Mit
den doppelt zählenden Familienmit­
gliedschaften belief sich das Stim­
mentotal auf 145 Stimmen. Alle
Traktanden wurden mit sehr gros­
sem Mehr angenommen.
Wir freuen uns sehr über diese Re­
sultate und das Vertrauen. Beson­
ders erfreulich ist, dass wir mit       Das neue Co­Präsidium: neu mit Fiorella Ruchti und wie bisher mit Benjamin Kämpfen
Silvana Wölfle und Stefan Hohler
zwei neue Vorstandsmitglieder ha­
ben ­ herzlich willkommen! Aus dem
Vorstand zurückgetreten ist Lydia
Buholzer, welcher wir vielmals dan­
ken für die geleistete Arbeit. Ein
ganz spezieller Dank für ihren riesi­
gen Einsatz geht an Dorothee Hä­
berling, welche aus dem Co­
Präsidium zurückgetreten ist. Sie hat
den Verein in den letzten Jahren
                                        Willkommen im Vorstand: Silvana Wölfle und Stefan Hohler
massgeblich geprägt und bleibt uns
zum Glück aber noch im Vorstand
erhalten.

Informationen
    Web                                 Unsere Dachverbände                             Kontakt
Auf der Website des NVV                 Der NVV Höngg ist eine lokale Sektion           NVV Höngg
Höngg finden Sie alle Infor­            des Kantonalverbandes ZVS/BirdLife Zü­          8000 Zürich
mationen zu unseren Veran­              rich und des nationalen Naturschutzver­         info@nvvhoengg.ch
staltungen sowie Berichte               bandes Schweizer Vogelschutz SVS/               044 362 14 18, Dorothee Häberling
über Exkursionen und Ar­                BirdLife Schweiz:
beitstage:                                                                              Spendenkonto: PC 80­20119­0
                                        www.birdlife­zuerich.ch
www.nvvhoengg.ch                        www.birdlife.ch                                 Impressum
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                                                                                        Ruchti, Stefan Hohler
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Neuigkeiten über die                                                                    Marcel Ruppen, www.vogelbilder.ch;
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