Mobilität und Logistik in Hessen - Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

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Mobilität und Logistik in Hessen - Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
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        Hessisches Ministerium
        für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung

        Mobilität und Logistik in Hessen
Mobilität und Logistik in Hessen - Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
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       IMPRESSUM
               Herausgeber

               Hessisches Ministerium                                                        HA Hessen Agentur GmbH
               für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung                                 Abraham-Lincoln-Straße 38-42
               Referat Öffentlichkeitsarbeit                                                 65189 Wiesbaden | Germany

               Postfach 3129                                                                 info@hessen-agentur.de
               65021 Wiesbaden | Germany                                                     www.hessen-agentur.de
               poststelle@hmwvl.hessen.de
               www.wirtschaft.hessen.de

               Redaktion

               Referat Verkehrspolitik, Logistik
               Sigrid Beyersdörfer
               Dr. Christian Langhagen-Rohrbach

               Gestaltung

               ansicht, kommunikationsagentur
               www.ansicht.com

               Juni 2007

               Fotos

               Titel:
               Deutsche Bahn, DB AG, Warter; Fraport AG; Hessisches Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen; jpunkt / photocase

               Innenseiten:
               Adam Opel GmbH: S. 8, 9; Alstom (Fotograf Bernd Rosental): S. 22; Amazon.de GmbH: S. 34; Dematic GmbH & Co KG: S. 35;
               Deutsche Bahn, DB AG: S. 5 Brenneken, S. 18 Warter, S. 19 Horn, S. 27 Müller-Elsner, S. 30 Piekarsky, S. 31, 41 Lautenschläger;
               Deutsche Telekom AG: S. 36; ESA: S. 39; fotolia: S. 37; Fraport AG: S. 10, 29; Hessische Flugplatz GmbH: S. 12, 13;
               HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt Frankfurt mbH: S. 32; Hessisches Landesamt für Straßen- und Verkehrs-
               wesen: S. 4, 15, 16, 38, 42, 43; PhotoAlto: S. 6; photodisc: S. 2; project photos: S. 28; Regionalmanagement Nordhessen GmbH:
               S. 26; RMV GmbH: S. 7, 20, 21, 23
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       INHALTSVERZEICHNIS
       01      Vorwort                                                     09      Nordhessen – das Deutschland-Hub
               An Hessen führt kein Weg vorbei                                     Die Lage ist gut …
               Historische Gunstlage                                               Zentraler Umschlagknoten
               Zentrale Lage in allen Epochen ................ 04                  Standort Nordhessen ................................ 26

       02      Hessens Mobilität in der Zukunft                            10      Logistik Südhessen
               Globalisierung und europäische Integration                          Luftfracht und Distribution
               Demographischer Wandel ........................ 06                  Logistikdienstleistungen ........................... 28

       03      Automotive                                                  11      Schienengüterverkehr
               Automobilhersteller in Hessen                                       Zukunft des Güterverkehrs
               Automobilzulieferer                                                 Wagenladungsverkehr
               Mobilitätscluster Nordhessen .................. 08                  Kombinierter Verkehr
                                                                                   Förderung des
       04      Aviation                                                            Schienengüterverkehrs ............................. 30
               FRA – Frankfurt Airport
               Jobmaschine Flughafen                                       12      Binnenschifffahrt
               Frankfurt Airport – intermodaler Knoten                             Wasserstraßen in Hessen
               Zukunft des Frankfurter Flughafens                                  Spezialisierte Hafenanlagen
               Flughäfen in Hessen ...................................10           Häfen am Main
                                                                                   Wasserstraße Rhein ................................... 32
       05      Staufreies Hessen 2015
               Innovationsprojekt                                          13      Intralogistik
               Zukunftsweisende Projekte                                           Was ist Intralogistik?
               Intelligente Straßen und Fahrzeuge ......... 14                     RFID – Zugpferd einer Branche ................ 34

       06      Schienenpersonenfernverkehr                                 14      Hessen auf dem Information Highway
               Hessen im Fernverkehrsnetz                                          Rückgrat der Wissensgesellschaft
               Frankfurt RheinMain plus ..............................18           Hessen – Optimaler Standort
                                                                                   für IKT-Unternehmen................................... 36
       07      Nahverkehr in Hessen
               Verkehrsverbünde                                            15      Innovative Mobilität
               Grundlagen des hessischen ÖPNV                                      Forschung und Ausbildung
               Ausschreibungen als Erfolgsprinzip                                  Cluster-Management
               Dichtere Nahverkehrsnetze                                           Consulting
               Attraktive Angebote                                                 Kongresse und Events ............................... 38
               und Serviceleistungen ............................... 20
                                                                           16      Kontakte .................................................... 42
       08      Radland Hessen
               Bedeutung des Radsports
               Radfernwege
               Investitionen im Radverkehr
               Elektronischer Radroutenplaner .............. 24

                                                                                                                                                      3
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       01 VORWORT

       An Hessen führt kein Weg vorbei

              HISTORISCHE GUNSTLAGE

              Die Mobilität von Gütern und Personen ist eine der we-                  attraktiver Handelsplatz schnell kontinentale
              sentlichen Grundlagen unserer Wirtschaft und unserer Ge-                Bedeutung erlangte. Davon profitiert die
              sellschaft – bei den Wegen zur Arbeit werden zunehmend                  Stadt noch heute – schließlich haben sowohl
              größere Entfernungen zurückgelegt, in der Freizeit wer-                 der Finanzplatz Frankfurt mit seiner Börse,
              den Aktivitäten an verschiedenen Orten ausgeübt und als                 als auch die Frankfurter Messe ihre Wurzeln
              Urlaubsziel werden ferne Länder ausgewählt. Die Aktions-                im Mittelalter.
              radien der Menschen sind in den vergangenen Jahren
              immer größer geworden. Auch im Wirtschaftsleben lässt                   ZENTRALE LAGE IN ALLEN EPOCHEN
              sich dies nachvollziehen – Lebensmittel werden aus immer
                                                                                      Die Erreichbarkeit als Wettbewerbsvorteil
              weiter entfernten Regionen „frisch auf den Tisch“ geliefert,
                                                                                      zieht sich wie ein roter Faden durch die
              bei der Herstellung hochwertiger Produkte nehmen die
                                                                                      hessische Geschichte: Durch seine zentrale
              Transporte von Vor- und Zwischenprodukten einen immer
                                                                                      Lage im Netz der Handelsstraßen bot sich
              höheren Stellenwert ein und die termingerechte Lieferung
                                                                                      Frankfurt auch als zentraler Knoten in den
              auf die Minute genau ist heute eher die Regel als die Aus-
                                                                                      aufkommenden Eisenbahnnetzen des 19.
              nahme.
                                                                                      Jahrhunderts an – bereits in den ersten Pla-
                                                                                      nungen für ein deutsches Eisenbahnnetz
              Basis all dieser Entwicklungen ist eine gut ausgebaute
                                                                                      von Friedrich List war Frankfurt als Kreu-
              Verkehrsinfrastruktur – erst sie ermöglicht es, die oben
                                                                                      zungspunkt vorgesehen. Mit dem Aufkom-
              beschriebene individuelle Mobilität auszuleben bzw. Güter
                                                                                      men des Automobils und dem Autobahn-
              über große Distanzen unkompliziert zu transportieren.
                                                                                      bau rückte das Rhein-Main-Gebiet einmal
              An Hessen führt in dieser Hinsicht kein Weg vorbei: Schon               mehr in die Mitte: Das Frankfurter Kreuz
              in der Historie lag Hessen günstig. Dies dokumentieren                  kann als erstes Autobahnkreuz gelten und
              die zahlreichen Pfalzen der deutschen Kaiser ebenso wie                 unterstreicht auch im Netz der Autobahnen
              die Tatsache, dass Frankfurt den Kreuzungspunkt bedeu-                  die Zentralität der Region. Dass sich in die-
              tender Handelsstraßen bildete. Erreichbarkeit spielte auch              ser Region ein Flughafen ansiedelte, als das
              in der Geschichte bereits eine Rolle, so dass Frankfurt als             Zeitalter der Luftfahrt begann, scheint bei-
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       nahe selbstverständlich. Dieser entwickelte
       sich parallel zum Aufstieg des Finanzplatzes
       von einem Flughafen mit nationaler Bedeu-
       tung zu einem der wichtigsten Airports in
       Kontinentaleuropa. Die vorläufig letzte Ge-
       neration der Verkehrsinfrastruktur bilden die
       Netzwerke des Datenverkehrs: Auch hier ist
       Hessen mit Frankfurt ein wichtiger Netzkno-
       ten – DE-CIX zählt zu den wichtigsten Inter-
       netknoten in Kontinentaleuropa.

       Nach der Wiedervereinigung Deutschlands
       erlangte die Region Kassel-Bad Hersfeld
       große Bedeutung – am Kirchheimer bzw.
       Hattenbacher Dreieck kreuzen sich Auto-
       bahnen aus allen Himmelsrichtungen. Von
       keiner anderen Region Deutschlands aus
       sind alle Orte über Nacht zu erreichen, so      destens 10.000 Menschen. Allein die in Nordhessen an-
       dass sich hier auf Grund der Erreichbarkeits-   sässigen Unternehmen erwirtschafteten deutschlandweit
       vorteile und des Arbeitskräftepotenzials ein    rund 25 % dieses Umsatzes (vgl. Klaus/Kille: TOP 100 der
       starker Distributionsstandort ausbildete,       Logistik, 4. Auflage, Hamburg).
       der deutschland- und europaweit zu den
                                                       Flankierend haben sich in Hessen auch Unternehmen
       bedeutendsten zählt. Zusammen mit den
                                                       angesiedelt, die den Verkehrsbereich durch wesentliche
       südhessischen Logistikunternehmen aus
                                                       Innovationen mit geprägt haben. Dazu gehören die zahl–
       dem Bereich der Luftfracht sowie den Logis-
                                                       reichen hessischen Automobilzulieferer ebenso wie Unter-
       tikdienstleistern dieser Region hat Hessen
                                                       nehmen aus dem Bereich Eisenbahntechnik. In Nordhes-
       allein 170.000 Beschäftigte in der Logistik –
                                                       sen haben sie sich zu einem Mobilitätscluster zusammen-
       das sind alle Personen in Logistikunterneh-
                                                       gefunden, in Mittel- und Südhessen haben sich eigene
       men bzw. mit logistischen Tätigkeiten in
                                                       Netzwerke etabliert, die die vorhandenen Unternehmen
       anderen Unternehmen. Allein mit den
                                                       stärken und Synergien nutzbar machen.
       sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
       liegt die Logistik in Hessen damit vor ande-
                                                       Hessen zählt somit zu den innovativsten Standorten der
       ren starken Branchen wie der Finanzwirt-
                                                       Mobilitäts- und Logistikwirtschaft mit hervorragender
       schaft oder dem Baugewerbe. Auch die
                                                       Erreichbarkeit, so dass es zu Recht heißt:
       Tatsache, dass in Hessen insgesamt 15 Un-
                                                       „An Hessen führt kein Weg vorbei.“
       ternehmen aus den „TOP 100 der Logistik“
       in Deutschland angesiedelt sind sowie na-
       hezu alle namhaften Stückgut-Kooperatio-
       nen, spricht für den Standort. Diese Unter-
       nehmen setzten 2004 zusammen mit den
                                                       Alois Rhiel
       Stückgutkooperationen fast 10 Milliarden €      Hessischer Minister für Wirtschaft,
       in Deutschland um und beschäftigten min-        Verkehr und Landesentwicklung

                                                                                                                        5
Mobilität und Logistik in Hessen - Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
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       02 HESSENS MOBILITÄT
          IN DER ZUKUNFT

       Globalisierung und europäische Integration

               Unternehmensnetzwerke sind eine der Antworten auf sich                           nalisiert hat. Die Arbeitsteilung wird ebenso
               verändernde Rahmenbedingungen, die auch in Hessen                                wie die Integration der mittel- und osteu-
               sicherstellen, dass der Standort international wettbe-                           ropäischen EU-Mitgliedstaaten dafür sor-
               werbsfähig bleibt. Durch die Globalisierung haben sich in                        gen, dass der Güterverkehr die nächsten
               den letzten Jahren die Ausgangsbedingungen des Wirt-                             Jahre und Jahrzehnte wachsen wird. Auch
               schaftens verschoben – Verflechtungen von Unternehmen                            in Zukunft wird sich an der Bedeutung der
               haben an Internationalität ebenso gewonnen wie die un-                           Straße als Verkehrsträger Nr. 1 im Güterver-
               ternehmensinternen Produktionsprozesse. Dazu kommen                              kehr wenig ändern. Um das Gesamtwachs-
               unterschiedliche Lohnniveaus in anderen Nationen, die                            tum jedoch aufnehmen zu können, wird es
               ebenso wie der Fall von Handelsschranken mit dazu bei-                           nötig sein, Konzepte zu entwickeln, die auch
               getragen haben, dass sich die Produktion stark internatio-                       die Bahn, das Binnenschiff und den Luftver-
                                                                                                kehr mit einbeziehen. Nur so wird es mög-

               Prognose der Güterverkehrsleistung in Deutschland
                                                                                                lich sein, die Umweltauswirkungen des
               nach Modi bis 2030 (in Milliarden tkm pro Jahr)                                  wachsenden Güterverkehrs zu minimieren.
         900                                                                                    Für Hessen gilt dies als Transitland inner-
                                                                                                halb Europas besonders. Mit Innovations-
         800
                                                                                                projekten wie „Staufreies Hessen 2015“
         700
                                                                                                versucht Hessen insbesondere mit Hilfe von
         600                                                                                    Telematiklösungen für fließenden Verkehr
         500                                                                                    zu sorgen. Diese sorgen für hohe Kapazitä-
         400                                                                                    ten der vorhandenen Verkehrswege, für
                                                                                                Zeitgewinne und damit Kostenvorteile.
         300
                                                                                                Gleichzeitig werden durch den reibungslo-
         200
                                                                                                sen Verkehrsablauf auch die Umweltwirkun-
         100                                                                                    gen reduziert und die Sicherheit auf den
           0                                                                                    Straßen erhöht.
               1995    2000     2005   2010   2015   2020   2025     2030      2035

                                                        Quelle: BMVBS / Progtrans 2006
                 Binnenschiff
                 Bahnen
                 LKW
Mobilität und Logistik in Hessen - Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
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                                                                  Mobilität in Hessen / Hessens Mobilität in der Zukunft

       Die zunehmende Komplexität von Lieferver-       ändern wird: Der Anteil der jüngeren Menschen wird abneh-
       flechtungen und Transportbeziehungen er-        men, während der der älteren steigt. Bereits dies bringt verän-
       fordert auch eine ganzheitliche Sichtweise      derte Mobilitätsbedürfnisse mit sich. So ist anzunehmen, dass
       auf die Beziehungen der Unternehmen un-         der Individualverkehr trotz abnehmender Gesamtbevölkerung
       tereinander. Das sog. „Supply chain mana-       zunächst noch einige Jahre ansteigen wird. Dies liegt u.a. daran,
       gement“ wird daher in Zukunft noch an           dass die künftigen Senioren andere Mobilitätsmuster gewöhnt
       Bedeutung gewinnen und dafür sorgen,            sind als die heutigen – so wird die PKW-Nutzung zum Beispiel
       dass die Nachfrage nach hoch qualifiziertem     allein deswegen noch zunehmen, weil heutzutage nur ein Teil
       Personal bei Logistikdienstleistern und -un-    der älteren Frauen einen Führerschein und ein Auto hat.
       ternehmen ansteigt. Um diese Nachfrage
       zu befriedigen, gibt es in Hessen zahlreiche
       private und öffentliche Ausbildungsstätten,
       die den Logistiknachwuchs ausbilden.

       DEMOGRAPHISCHER WANDEL

       Die derzeit vorliegenden Prognosen des
       Güterverkehrs erwarten erst ab 2035 eine
       Stagnation der Verkehrsleistungen bzw.
       einen leichten Rückgang – so lange wird es
       dauern, bis der demographische Wandel
       auch im Güterverkehr ankommt. In den Dis-
       tributionsverkehren werden sich in Regio-
       nen, die von starker Abwanderung betroffen
       sind, früher Veränderungen ergeben müs-         Bei den jüngeren Frauen sind es, ebenso wie bei den Männern
       sen – dies könnte zum Beispiel in Nordhes-      aller Altersklassen, nahezu alle. Zukünftige Nutzeransprüche,
       sen der Fall sein. Aber auch in Südhessen       innovative Konzepte in der Fahrzeugtechnik und die Sicherheit
       werden Schrumpfung und Wachstum der             des Straßenverkehrs stellen neue Anforderungen an die Fahr-
       Bevölkerung nah beieinander liegen. Dabei       zeuge und die Straßen selbst. Die Hessische Straßen- und Ver-
       spielen neben der natürlichen Bevölkerungs-     kehrsverwaltung hat bereits einen Leitfaden entwickelt, wie
       entwicklung auch Zu- und Abwanderung im         Straßen, Bürgersteige, Ampelanlagen etc. zu gestalten sind, um
       nationalen und internationalen Maßstab          allen Bevölkerungsgruppen ungehinderte Mobilität zu ermög-
       eine Rolle. Fest steht, dass sich die Zusam-    lichen.
       mensetzung der Bevölkerung deutlich ver-
                                                       Die veränderten Mobilitätsanforderungen werden auch Auswir-
                                                       kungen auf das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs
                                                       haben. Hier sind die Landkreise und Städte als Aufgabenträger
                                                       gefordert, entsprechende Konzepte zu entwickeln, die die
                                                       regionalen Bedürfnisse widerspiegeln und die Mobilität der
                                                       Bevölkerung in den jeweiligen Regionen sicherstellen
                                                       können.

                                                                                                                           7
Mobilität und Logistik in Hessen - Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
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       03 AUTOMOTIVE                                                                     AUTOMOBILZULIEFERER

                                                                                         Zahlreich vertreten sind in Hessen auch
                                                                                         die Automobilzulieferer: Hier sind be-
                                                                                         kannte Namen zu nennen wie Siemens
                                                                                         VDO, wo zum Beispiel Audio- und Naviga-
       Automobilhersteller in Hessen
                                                                                         tionssysteme gefertigt werden, Continen-
                                                                                         tal (Fahrerassistenzsysteme) oder eher
              Neben seiner Stärke in den Bereichen Finanzwirtschaft,
                                                                                         kleinere Unternehmen wie die Norma-
              Chemie und Logistik ist Hessen auch ein bedeutender
                                                                                         Gruppe aus Maintal, die Befestigungs-
              Standort der Verkehrswirtschaft – an erster Stelle ist hier
                                                                                         systeme, Schlauchschellen und weitere
              die Automobilbranche zu nennen, die in Hessen stark ver-
                                                                                         Kleinteile produziert, oder Veritas in Geln-
              treten ist. Opel verfügt inzwischen mit seinem Stammwerk
                                                                                         hausen, die sich auf Spritzgießverfahren
              in Rüsselsheim über das modernste Automobilwerk der
                                                                                         und so genannte Fluidsysteme (Kraftstoff-
              Welt. Dort können bis zu vier verschiedene Modelle
                                                                                         systeme und anderes) spezialisiert hat.
              gleichzeitig produziert und jährlich insgesamt 270.000
              Autos hergestellt werden. Rüsselsheim hat als Sitz des In-                 Die südhessischen Automobilzulieferer
              ternationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ)                      haben sich im Automotive Cluster Rhein-
              noch besondere Bedeutung – es ist für einen Großteil der                   Main-Neckar organisiert, das die Region
              Fahrzeugneuentwicklungen innerhalb des GM-Konzerns                         zwischen Gießen und Heidelberg sowie
              zuständig.                                                                 zwischen Mainz und Fulda abdeckt. Allein
                                                                                         in diesem Cluster haben sich 350 Automo-
              Für den Automobilvertrieb ist das Rhein-Main-Gebiet
                                                                                         bilzulieferer zusammengefunden, um mit-
              deutschlandweit eine herausragende Adresse: Hier haben
                                                              ˇ                          einander zu kooperieren und Synergien
              zum Beispiel der Deutschland-Vertrieb von Fiat, Skoda,
                                                                                         nutzen zu können. Das Automotive Cluster
              Mitsubishi oder Kia ihren Sitz, Kia hat zudem ein eigenes
                                                                                         Rhein-Main-Neckar ist zudem Teil des
              Entwicklungs- und Designzentrum am Standort, Hyundai
                                                                                         „Europe Innova“-Projektes „Transnational
              hat seine Europazentrale in Offenbach angesiedelt und
                                                                                         Clustering in the Automotive Sector“
              steuert von hier aus seine Aktivitäten auf dem europäi-
                                                                                         (TCAS), in dem sich verschiedene
              schen Markt.
                                                                                         Automobilcluster Europas organisiert
                                                                                         haben. Neben Clustern aus Slowenien,
                                                                                         Großbritannien, Frankreich, den Nieder-
                                                                                         landen und Polen ist auch die Region
                                                                                         Nordhessen, vertreten durch ihr Netzwerk
                                                                                         der Mobilitätswirtschaft MoWiN.net, Mit-
                                                                                         glied des EU-Programms TCAS. Im Rah-
                                                                                         men des Projekts werden internationale
                                                                                         Kooperationen und der Austausch der
                                                                                         Clustermanager untereinander gefördert.
                                                                                         TCAS wird von der Hessen Agentur koor-
                                                                                         diniert.
Mobilität und Logistik in Hessen - Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
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       MOBILITÄTSCLUSTER NORDHESSEN

       Das Mobilitätscluster Nordhessen deckt
       die Branchen Fahrzeugbau/Automotive,
       Bahntechnik, Logistik und Mobilitätsma-
       nagement ab – in diesen Bereichen gibt
       es insgesamt 4.500 Unternehmen in Nord-
       hessen, die 67.000 Mitarbeiter beschäf-
       tigen. Damit ist das Mobilitätscluster
       Arbeitgeber für 21% der nordhessischen
       Beschäftigten. Im Segment Automotive
       haben – wie in Süd- und Mittelhessen –
       zahlreiche Automobilzulieferer ihre Stand-
       orte in Nordhessen, zum Beispiel Conti-
       nental in Korbach. Dort werden PKW-
       Reifen produziert, gelagert und von dort
       aus in ganz Europa verteilt. Weitere Unter-
       nehmen aus Nordhessen sind neben an-
       deren WEGU in Kassel (Schwingungs-              Im zweitgrößten VW-Werk der Welt werden Getriebe, zum Bei-
       dämpfer), Konvekta in Schwalmstadt              spiel das moderne Direktschaltgetriebe, Abgasanlagen sowie
       (Klimaanlagen), AKG in Hofgeismar (Kühl-        Karosserieteile hergestellt. Das Volkswagen-Werk Kassel ist kon-
       systeme), Hübner in Kassel (Einstiegs- und      zern- und weltweites Kompetenzzentrum für die Gießereitech-
       Gelenksysteme) oder TI Automotive in            nik, für den Getriebe- und Abgasanlagenbau sowie für das
       Fuldabrück (unter anderem Kraftstoff-           Formhärten. Somit werden von Baunatal aus alle Aktivitäten in
       leitungen). Nordhessen nimmt auch als           den genannten Bereichen koordiniert. Im VW-Werk werden ca.
       Komponenten- und Systemlieferant für            11.000 Mitarbeiter beschäftigt. Zudem ist an mehreren Stand-
       große Automobilkonzerne einen hohen             orten im Raum Kassel das größte Teilelager weltweit, das VW
       Stellenwert ein: So produziert Daimler in       Original-Teile-Center (OTC), angesiedelt. Auf der Fläche von
       seinem Werk in Kassel Achsen für Nutz-          rund 120 Fußballfeldern beschäftigt Volkswagen hier noch ein-
       fahrzeuge, die von Nordhessen aus in alle       mal 3.000 Mitarbeiter, weitere 1.200 arbeiten bei Logistikdienst-
       Welt geliefert und in allen Kontinenten         leistern. Derzeit werden im OTC rund 400.000 Original-Teile
       eingesetzt werden. Auf 100.000 m Pro-
                                          2
                                                       gelagert und weltweit versandt. Durch die immer kürzeren
       duktionsfläche werden im Jahr rund              Produktzyklen wird mittelfristig mit einem Anstieg der zu lagern-
       650.000 Achsen für alle Nutzfahrzeugar-         den Ersatzteile um 20.000 Stück pro Jahr gerechnet. Den Jahres-
       ten, angefangen beim Kleintransporter           umsatz des OTC gibt Volkswagen mit vier Milliarden € an.
       bis hin zu schweren LKW, hergestellt.

                                                                                                                           9
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       04 AVIATION

       FRA – Frankfurt Airport

              Der Frankfurter Flughafen ist nicht nur für Hessen von                oder Landungen nicht befriedigen. Um das
              Bedeutung – auf Grund seiner Funktion als Heimatbasis                 erwartete Wachstum im Luftverkehr bewälti-
              der Lufthansa und als internationales Drehkreuz ist er                gen zu können, plant der Flughafenbetrei-
              für Hessen ebenso wie für Deutschland ein Garant für                  ber daher aktuell den Bau einer weiteren
              schnelle und unkomplizierte Erreichbarkeit.                           Landebahn. So wird im Jahr 2020 mit gut
                                                                                    88 Millionen Passagieren im Jahr zu rechnen
              Dabei hat sich der Flughafen während der letzten Jahre                sein und das Luftfrachtaufkommen soll auf
              zu einem der wichtigsten Flughäfen in Kontinentaleuropa               über 3 Millionen Tonnen ansteigen. Zur
              entwickelt. Im Jahr 2006 wurden fast 53 Millionen Passa-              Passagierabfertigung ist daher zusätzlich
              giere abgefertigt und über 2 Millionen Tonnen Luftfracht              ein drittes Terminal vorgesehen. Da ein Teil
              umgeschlagen. Damit liegt der Flughafen beim Luftfracht-              des Passagieraufkommens mit dem Einsatz
              umschlag auf Platz 1 in Europa und ist hinsichtlich der Pas-          neuer Flugzeuge des Typs Airbus A380 ver-
              sagierzahl und der beförderten Luftfracht einer der „Top              bunden ist, wird am Flughafen eigens eine
              10-Flughäfen“ weltweit. Insgesamt können von Frankfurt                Werft für diese Großflugzeuge errichtet.
              307 Ziele in 109 Ländern direkt erreicht werden. Dies                 Zudem zählt der Flughafen zu den ersten
              unterstreicht die Bedeutung des Frankfurter Flughafens:               Flughäfen weltweit, die sich auf diesen
              Jeder zweite Passagier steigt dort in die Maschine um,                neuen Flugzeugtyp vorbereitet haben und
              die ihn dann schließlich zum Ziel bringen wird.                       die nötigen Abfertigungseinrichtungen
                                                                                    vorhalten.
              Um das Passagier- und Luftfrachtaufkommen abwickeln
              zu können, wurden 2006 fast 490.000 Flugbewegungen
              durchgeführt – das sind bis zu 1.500 Bewegungen an
              einem Tag. Da das Start- und Landebahnsystem an seine
              Grenzen gestoßen ist, kann der Flughafen die wachsende
              Nachfrage der Fluggesellschaften nach weiteren Starts
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       JOBMASCHINE FLUGHAFEN

       Das steigende Passagier- und Frachtauf-
       kommen wird dazu beitragen, dass am
       Flughafen Frankfurt weitere Arbeitsplätze
                                                       nen S-Bahnhof, sondern auch einen eigenen ICE-Bahnhof. Damit
       entstehen: Bereits heute ist der Frankfurter
                                                       ist der Flughafen unmittelbar an das Hochgeschwindigkeitsnetz der
       Flughafen mit fast 70.000 Beschäftigten
                                                       Bahn angeschlossen. Zusätzlich werden den Bahnreisenden wei-
       die größte Arbeitsstätte Deutschlands,
                                                       tere Services angeboten: So sorgt das Projekt „Zug zum Flug“ da-
       noch vor dem VW-Werk in Wolfsburg. Rund
                                                       für, dass bereits am Bahnhof eingecheckt werden kann. Dies spart
       12.000 Menschen arbeiten direkt bei der
                                                       den Passagieren am Flughafen Zeit und unterstützt die Verlage-
       Betreibergesellschaft Fraport, die neben
                                                       rung von Inlandsflügen auf die Bahn. So wird die Umwelt geschont
       dem Frankfurter Flughafen weitere Flug-
                                                       und gleichzeitig die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Flug-
       häfen in Deutschland, Europa und anderen
                                                       hafens, der mehr Langstreckenflüge anbieten kann, gesichert.
       Kontinenten betreibt und so auch als
       Betreibergesellschaft zu den „global play-
                                                       Neben der Erreichbarkeit des Flughafens mit dem PKW durch die
       ern“ unter den Dienstleistern zählt. Durch
                                                       Nähe zum Frankfurter Kreuz wird die Anbindung an die Region
       den Flughafenausbau wird mit steigendem
                                                       durch S-Bahn-Verbindungen und zahlreiche Regionalbuslinien
       Beschäftigungswachstum gerechnet – der-
                                                       vervollständigt.
       zeit kommen auf jeden Beschäftigten am
       Flughafen weitere 1,77 Beschäftigte in
       Deutschland. Zu jedem Euro erwirtschafte-       Flughafen Frankfurt
       tem Bruttoeinkommen am Flughafen kom-           · jährlich so viele Passagiere wie Italien Einwohner
                                                       · Nummer 1 bei Luftfracht in Europa
       men zusätzliche zwei Euro außerhalb des
       Flughafens. Eine zusätzliche Bedeutung                 in Millionen Passagieren                         in Millionen Tonnen
                                                       90                                                                              3,2
       hat der Flughafen Frankfurt bei der Stand-                                                                                      3,0
                                                       80                                                                              2,8
       ortwahl vieler nationaler und internationaler
                                                                                                                                       2,6
       Unternehmen, die die ausgezeichnete             70                                                                              2,4
       Erreichbarkeit von Stadt und Region über                                                                                        2,2
                                                       60
                                                                                                                                       2,0
       das Flughafendrehkreuz zu schätzen wissen.      50                                                                              1,8
                                                                                                                                       1,6
                                                       40                                                                              1,4
       FRANKFURT AIRPORT –                                                                                                             1,2
                                                       30                                                                              1,0
       INTERMODALER KNOTEN
                                                                                                                                       0,8
                                                       20
                                                                                                                                       0,6
       Der Flughafen bietet nicht nur im Luftver-                                                                                      0,4
                                                       10
       kehr eine hervorragende Erreichbarkeit – er                                                                                     0,2
                                                       0                                                                               0
       ist auch ein gutes Beispiel für die gelungene
       Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger:             1970    1975    1980    1985    1990    1995     2000   2005    2020
       So hat der Flughafen nicht nur einen eige-                                                                    Quelle: Fraport

                                                                                                                                       11
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              ZUKUNFT DES FRANKFURTER FLUGHAFENS                                     FLUGPLÄTZE IN HESSEN

              Der Luftverkehr ist der am schnellsten wachsende Ver-                  Neben dem Frankfurter Flughafen gibt es in
              kehrssektor – dabei sichert der Luftverkehr die von den                Hessen weitere Flugplätze mit regional un-
              Bürgern und der Wirtschaft im Wettbewerb gewünschte                    terschiedlichen Profilen. Hierzu zählen die
              Mobilität. Diese Mobilität will auch die Hessische Landes-             Flugplätze in Egelsbach, Reichelsheim/
              regierung dauerhaft sichern.                                           Wetterau, Allendorf/Eder und Kassel-Calden.
                                                                                     Als Ergänzung im Einzugsgebiet Südhessens
              Der Flughafen Frankfurt hat für Hessen und Deutschland                 ist der Flughafen Frankfurt-Hahn zu nennen,
              eine zentrale Bedeutung. Derzeit operiert der Flughafen                der zu den weltweit am schnellsten wach-
              jedoch an der Kapazitätsgrenze – die Nachfrage nach                    senden Frachtflughäfen gehört und bei den
              „Slots“ liegt deutlich über dem Angebot. Um die künftige               so genannten „low cost carriern“ seinen
              Nachfrage bewältigen zu können, wird angestrebt, im Jahr               stetigen Wachstumskurs fortsetzt.
              2020 insgesamt 701.000 Flugbewegungen pro Jahr bzw.
              bis zu 126 Flugbewegungen pro Stunde abwickeln zu                      Der Flugplatz in Egelsbach wurde unlängst
              können.                                                                erweitert und ergänzt so den Frankfurter
                                                                                     Flughafen im Bereich der sog. „business
              Diese Verkehrsleistung wird große Herausforderungen                    aviation“, also für spezialisierte individuelle
              an die Koordination der Verkehrsträger stellen – mit dem               Angebote für Geschäfts- und Privatreisende,
              intermodalen Ansatz des Frankfurter Flughafens bietet                  die mit kleinen Jets abgewickelt werden.
              Hessen hier ideale Rahmenbedingungen. Gemeinsam mit                    Die Abwicklung dieser Spezialflüge in Egels-
              den Luftverkehrsunternehmen soll darauf hingewirkt wer-                bach entlastet den Frankfurter Flughafen
              den, dass Wirtschaftwachstum und Umweltbelastungen                     zusätzlich, vor allem für die Abfertigung
              entkoppelt werden. So wird der Frankfurter Flughafen                   mittlerer und großer Flugzeuge.
              auch in Zukunft seinen Beitrag zur Sicherstellung der
              Mobilität leisten können.                                              Dasselbe Segment bedient in Nordwesthes-
                                                                                     sen der Flugplatz Allendorf/Eder. Dieser
                                                                                     Flugplatz wurde im Rahmen einer privat-
                                                                                     öffentlichen Partnerschaft von der in Allen-
                                                                                     dorf ansässigen Heizungstechnikfirma
                                                                                     Viessmann, der Gemeinde Allendorf, dem
                                                                                     Landkreis Waldeck-Frankenberg sowie dem
                                                                                     Land Hessen ausgebaut. Derzeit entfällt
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                                                                                           Mobilität in Hessen / Aviation

       rund ein Drittel der Flugbewegungen auf
       die Geschäftsfliegerei, die übrigen Flugbe-
       wegungen stammen von Privatfliegern, zum
       Beispiel Mitgliedern des Luftsportvereins
       Ederbergland.

       Der Flugplatz Reichelsheim/Wetterau hat
       ebenfalls ein eigenes Profil – er wird zwar
       auch für „business aviation“ im nördlichen
       Rhein-Main-Gebiet genutzt, hat aber als Ret-
       tungshubschrauberstandort insbesondere
       Bedeutung für die medizinische Ambulanz
       und das Rettungswesen. Der Flugplatz wird
       2007 ausgebaut und erhält eine neue Start-           /// SUCCESS STORY //////////////////////////
       und Landebahn, um den Flugbetrieb nach
       Europarecht im bisherigen Umfang beibe-
                                                                                             Der Flugplatz Egelsbach
       halten zu können. Von den Kosten des Aus-
                                                                                             kann mittlerweile auf eine
       baus in Höhe von 3,9 Millionen € trägt das
                                                                                             Geschichte von mehr als
       Land 3,1 Millionen €.
                                                                                             50 Jahren zurückblicken –

       Der Flughafen Kassel-Calden wird derzeit                                              letzter Meilenstein in der
       im Großraum Kassel für Geschäfts- und                                                 Flugplatzentwicklung war
       Charterflugverkehr genutzt. Auf Grund der           die vom Land Hessen mitfinanzierte Verlängerung der
       zentralen Lage in Deutschland und des po-           Start- und Landebahn auf 1.400 m; damit können in Egels-
       tenziellen Anschlusses Nordhessens an glo-          bach auch weiterhin Maschinen mit einem Gewicht von bis
       bale Passagier- und Warenströme plant die           zu 20 Tonnen starten und landen. Der Ausbau war durch
       Betreibergesellschaft auch einen Ausbau             europarechtliche Anforderungen nötig geworden. 2006
       des Flughafens. Danach soll der Flughafen           wurden in Egelsbach rd. 75.000 Flugbewegungen abge-
       Ausgangspunkt für zahlreiche Flüge u.a. für
                                                           wickelt, so dass der Flugplatz der verkehrsreichste Ver-
       „low cost carrier“ sein. Auch der Logistik-
                                                           kehrslandeplatz der allgemeinen Luftfahrt in Deutschland
       standort Nordhessen erwartet von dem Aus-
                                                           ist und seinen „großen Bruder“, den benachbarten Flugha-
       bau einen Impuls und es werden zahlreiche
                                                           fen Frankfurt, entlasten kann. Neben zahlreichen Maschinen
       neue Arbeitsplätze am und um den Flug-
                                                           für die Geschäftsfliegerei sind in Egelsbach auch die hessi-
       hafen erwartet.
                                                           schen Polizeihubschrauber stationiert.

                                                                                                                          13
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       05 STAUFREIES HESSEN 2015

       Innovationsprojekt

              Mit dem Innovationsprojekt „Staufreies Hessen 2015“ ver-               ZUKUNFTSWEISENDE PROJEKTE
              folgt die Landesregierung das Ziel, Hessen trotz weiter
                                                                                     Von Januar 2005 bis heute sind zukunfts-
              steigenden Verkehrsaufkommens bis 2015 staufrei zu ma-
                                                                                     weisende Projekte zur Verbesserung der
              chen. Im Transitland Hessen ist der Problemdruck bereits
                                                                                     Verkehrslageanalyse und -prognose, der
              heute hoch: Deutschlands größter Flughafen und die Au-
                                                                                     Verkehrssteuerung sowie Projekte zur Ver-
              tobahnen A3 und A5 sorgen für das höchste Verkehrsauf-
                                                                                     meidung von unfall- und baustellenbeding-
              kommen in ganz Deutschland. Gegenüber dem bundes-
                                                                                     ten Staus im Einsatz.
              deutschen Durchschnitt von täglich rund 52.000 Fahrzeu-
              gen pro Autobahnkilometer werden hessische Autobah-
                                                                                     Die temporären Seitenstreifenfreigaben an
              nen täglich von rund 63.000 Fahrzeugen genutzt, im
                                                                                     den Autobahnen A3 und A5 stellen sicher,
              Rhein-Main-Gebiet sind es deutlich über 100.000 Fahr-
                                                                                     dass die Seitenstreifen in Spitzenzeiten als
              zeuge pro Tag, am Frankfurter Kreuz sogar über 330.000.
                                                                                     vierte Fahrstreifen durch dynamische Anzei-
              Mit dem Projekt „Staufreies Hessen 2015“ werden innova-
                                                                                     gen mitgenutzt werden können und sich die
              tive Maßnahmen entwickelt und in Hessen erprobt, bevor
                                                                                     Kapazität einer dreistreifigen Autobahn um
              sie dann weltweit zum Einsatz kommen.
                                                                                     bis zu 25 % erhöht. Die freigegebenen
                                                                                     Seitenstreifen werden per Video von der
              Von grundsätzlicher Bedeutung für den Erfolg von „Stau-
                                                                                     Verkehrszentrale Hessen beobachtet, um
              freies Hessen 2015“ ist die erfolgreiche Vernetzung zahl-
                                                                                     schnell reagieren zu können, wenn der Sei-
              reicher Akteure aus Forschung, Industrie und Politik.
                                                                                     tenstreifen wieder als Standstreifen benötigt
              Nur so kann erreicht werden, dass in diesem „Think tank“
                                                                                     wird, zum Beispiel nach einer Panne oder
              tatsächlich die gewünschten innovativen Maßnahmen kon-
                                                                                     einem Unfall. Die Wirkungen dieser Maß-
              zipiert und entwickelt werden, die für den Erfolg sorgen.
                                                                                     nahmen sind durchweg positiv: So ist die
              Das Land Hessen hat daher unter dem Dach „Staufreies
                                                                                     Zahl der Unfälle gesunken und der Ver-
              Hessen 2015“ Experten verschiedenster Fachrichtungen
                                                                                     kehrsfluss hat sich merklich verbessert. Für
              aus Verkehrswissenschaft, Informationstechnologie, Tele-
                                                                                     die nahe Zukunft ist daher vorgesehen, die
              kommunikation und Automobilindustrie zusammenge-
                                                                                     temporäre Seitenstreifenfreigabe auch an
              führt, um Maßnahmen für moderne Stauprävention,
                                                                                     weiteren Streckenabschnitten zu realisieren,
              optimales Verkehrsmanagement, Vernetzung der Ver-
                                                                                     so dass dann etwa 60 km der Bundesauto-
              kehrsträger und intelligente Leit- und Informationssysteme
                                                                                     bahnen in Hessen damit ausgestattet sind.
              zu entwerfen.
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                                                                           Mobilität in Hessen / Staufreies Hessen 2015

       Einen wichtigen Beitrag zur Stauvermeidung       Die neuen „Dynamischen Informationstafeln mit Reisezeitanzeige“
       leisten auch Netz- und Streckenbeeinflus-        (DIRA) zeigen – im Gegensatz zu den alt bekannten Schildern mit
       sungsanlagen. Netzbeeinflussungslagen            Kilometerentfernungen – die voraussichtliche Reisezeit zum ange-
       werden zur Lenkung der Verkehrsströme            gebenen Ziel (z.B. Anschlussstellen oder Autobahnkreuze, points
       eingesetzt: Ist ein Teilabschnitt bereits hoch   of interest, wie z.B. dem Flughafen oder der Commerzbank-Arena
       belastet, werden die Autofahrer durch            in Frankfurt) in Abhängigkeit zur Verkehrslage dynamisch und ak-
       Wechselwegweisung über Strecken, die             tuell in Minuten an. DIRA sind bereits an der Anschlussstelle Fried-
       weniger stark befahren sind, zu ihrem Ziel       berg auf der A5 und an der Anschlussstelle Hanau auf der A3 in
       geleitet. Streckenbeeinflussungsanlagen          Betrieb.
       sorgen für einen reibungslosen Verkehrs-
       fluss auf stark befahrenen Streckenabschnit-     Einen hohen Stellenwert im Programm „Staufreies Hessen 2015“
       ten, zum Beispiel durch an die jeweilige         nimmt die Verbesserung der Datengrundlage, auf der die aktuelle
       Verkehrssituation angepasste Geschwindig-        Verkehrslage, Verkehrsprognosen sowie Staumeldungen basieren,
       keitsbeschränkungen. Im Rahmen von               ein. Im Projekt DIANA (Dynamic Information And Navigation Assist-
       „Staufreies Hessen 2015“ werden zur An-          ance) wird auf Floating Car Data (FCD) zurückgegriffen, also auf
       zeige auch „Dynamische Wegweiser mit             Informationen aus Fahrzeugen, die gerade unterwegs sind und
       integrierten Stauinformationen“ (dWiSta)         Informationen über die Strecke, auf der sie sich bewegen, „live“ an
       eingesetzt, um die Autofahrer mit Wechsel-       die Verkehrszentrale Hessen senden. So können schneller präzise
       wegweisungsempfehlungen oder Freitext,           Daten erzeugt werden, die helfen, den Verkehrsfluss zu optimieren.
       wie z.B. Reisezeitverlängerungen, dyna-
       misch zu informieren. Durch die Zusatzinfor-
       mationen konnte eine höhere Akzeptanz
       und Wirksamkeit der Anzeigen erreicht
       werden.

                                                                                                                           15
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              Häufig sind es jedoch notwendige Straßenerhaltungsmaß-               INTELLIGENTE STRASSEN
              nahmen, die zu stockendem Verkehr oder Staus führen.                 UND FAHRZEUGE
              Hessen misst daher bei „Staufreies Hessen 2015“ auch
                                                                                   Die „Intelligente Straße“ funktioniert aber
              dem Baustellenmanagement einen hohen Stellenwert bei.
                                                                                   nur, wenn es ergänzend auch „Intelligente
              So werden derzeit Tagesbaustellen nach frei definierbaren
                                                                                   Fahrzeuge“ mit zukunftsweisenden Techno-
              und festen Regeln bewertet und terminiert, damit ihre
                                                                                   logien gibt. Hierzu gehören z.B. Abstands-
              Auswirkungen auf den fließenden Verkehr so gering wie
                                                                                   assistenten, Spurhaltesysteme und gegen-
              möglich bleiben.
                                                                                   seitige Gefahrenwarnungen. Die Umsetzung
                                                                                   erfolgt durch Strategien und Neuentwick-
                                                                                   lungen fahrzeug- und zentralenseitiger
                                                                                   Technologien in Kooperation mit Opel bei
                                                                                   dem Projekt DIAMANT (Dynamische Infor-
                                                                                   mationen und Anwendungen zur Mobilitäts-
                                                                                   sicherung mit Adaptiven Netzwerken und
                                                                                   Telematik-Infrastruktur) sowie im Rahmen
                                                                                   des europäischen Projektes CVIS (Coopera-
                                                                                   tive Vehicle Infrastructure Systems) sowie
                                                                                   der bundesweiten F+E Vorhaben AKTIV
                                                                                   (Adaptive kooperative Telematikanwen-
                                                                                   dungen im Verkehr) und SIM-TD (Sichere
                                                                                   und intelligente Mobilität – Testfeld
                                                                                   Deutschland).

                                                                                   Unzureichende Informationen und Dienst-
                                                                                   leistungen führen zurzeit noch zu wesentli-
                                                                                   chen Problemen im Verkehr. Durch „Inno-
                                                                                   vative Mobilitätsangebote“ zur besseren
                                                                                   Fahrzeugauslastung im öffentlichen Verkehr
                                                                                   und im motorisierten Individualverkehr
                                                                                   muss dem entgegengewirkt werden. Dazu
                                                                                   tragen bessere Informationen und Wegwei-
                                                                                   sungen zu Bahn- und Busangeboten sowie
                                                                                   Konzepte zu Pendlerparkplätzen und Car-
                                                                                   und Vanpoolingsystemen sowie „Electronic
                                                                                   Ticketing“ bei, genauso wie auch moderne
                                                                                   und interaktive Internetangebote wie
                                                                                   www.staufreieshessen2015.de und
                                                                                   www.verkehrsinfo.hessen.de.
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                                                                            Mobilität in Hessen / Staufreies Hessen 2015

       Zentral gesteuert werden die Maßnahmen          Der Bedarf an Mobilität wächst; die Kosten hierfür werden steigen.
       und Aktivitäten in der Verkehrszentrale Hes-    Die Politik kann durch Strukturverbesserungen und intelligente
       sen der Hessischen Straßen- und Verkehrs-       Lösungen den Bedarfs- und Kostenanstieg moderater gestalten.
       verwaltung in Frankfurt-Rödelheim. Auto-        Mit dem hessischen Netzwerk aus Wirtschaft und Industrie,
       matische Prozesse auf Grundlage verbes-         Wissenschaft und Forschung wird Hessen ein geeignetes Modell
       serter Steuerungsalgorithmen sowie intelli-     entwickeln, um die Mobilität zu einem zukunftsträchtigen Erfolgs-
       gente Methoden und Verfahren unterstüt-         faktor auszubauen.
       zen das eingesetzte Personal bei der Wahr-
       nehmung dieser Aufgaben. Über moderne
       Medien wie das Internet können Verkehrs-
       teilnehmer auch direkt auf angebotene
                                                            /// SUCCESS STORY //////////////////////////
       Dienstleistungen zugreifen. Durch die zu-
       nehmende Kooperation der Aufgaben- und
       Verkehrsträger in der Rhein-Main-Region                                        Die ivm ist in der Rhein-Main-
       wird die Verkehrszentrale Hessen auch im                                       Region tätig. Über Zuständig-
       regionalen Verkehrsmanagement gefordert.                                       keitsgrenzen hinweg bildet die
       Sie bildet einen wichtigen Baustein, wenn                                      ivm eine Schnittstelle zwischen
       es um die Bewertung, Abstimmung und                                            ihren 18 Gesellschaftern (8
       Aktivierung verkehrsträgerübergreifender                                       Städte, 8 Landkreise, den Län-
       Maßnahmen für einen reibungslosen Ver-                                         dern Hessen und Rheinland-
       kehrsablauf zum Nutzen der Verkehrsteil-
                                                           Pfalz) und fördert die Bündelung regionaler Kompetenzen
       nehmer geht.
                                                           auf der strategischen Ebene des Individualverkehrs (IV) und
                                                           des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Sie ist eine
       Unabhängig von den Lösungen des Ver-
                                                           regionale Kooperation im Sinne des hessischen Ballungs-
       kehrsmanagements und der Verkehrstele-
                                                           raumgesetzes. Die Abkürzung „ivm“ steht für „Integriertes
       matik zur Verbesserung des Verkehrsflusses
                                                           Verkehrsmanagement Region Frankfurt RheinMain“. Als
       sind im hessischen Autobahnnetz noch
       einige bauliche Lückenschlüsse erforderlich         regionaler Dienstleister erarbeitet sie mit den Partnern der

       – so zum Beispiel an der A66 im Osten zwi-          Region Grundlagen für ein integriertes, intermodales Ver-
       schen Fulda und Neuhof und im Westen                kehrsmanagement. Zu den Kooperationspartnern zählen
       an der Anschlussstelle Bergen-Enkheim in            neben dem RMV auch die Hessische Straßen- und Ver-
       Frankfurt (Riederwaldtunnel). Auch in Mittel-       kehrsverwaltung. Gemeinsam werden Konzepte erarbeitet,
       und Nordhessen stehen die Lückenschlüsse            die auch künftig die Mobilität im Ballungsraum Frankfurt
       an den Autobahnen A44 und A49 im                    RheinMain sicherstellen sollen. Dabei spielt auch das Pro-
       Blickfeld hessischer Verkehrspolitik.               jekt „Staufreies Hessen 2015“ eine große Rolle. Zu den
                                                           weiteren Projekten der ivm gehören z.B. das Pendlernetz
                                                           RheinMain – eine Online-Vermittlungsbörse für Fahrge-
                                                           meinschaften – der Radroutenplaner oder das Manage-
                                                           ment bzw. die Verarbeitung regionaler Verkehrsdaten
                                                           aus verschiedenen Quellen.

                                                                                                                          17
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       06 SCHIENENPERSONENFERNVERKEHR

       Hessen im Fernverkehrsnetz

              Hessen ist hervorragend in das Schienenfernverkehrsnetz
              eingebunden. Die besten Verbindungen bestehen ausge-
              hend vom Frankfurter Hauptbahnhof in alle Richtungen:
              Mit dem ICE, IC und EC sind deutsche und europäische
              Groß- und Hauptstädte von Frankfurt aus schnell erreich-
              bar. In Frankfurt starten auch Züge des Hochgeschwindig-
              keitsverkehrs nach Frankreich und erreichen Paris in etwa
              4 Stunden.

              Neben dem Frankfurter Hauptbahnhof gibt es in Hessen                   Mittels der Hochgeschwindigkeitsverbin-
              zahlreiche weitere Städte, die Anschluss an das ICE-Hoch-              dungen sind die meisten deutschen Groß-
              geschwindigkeitsnetz der Deutschen Bahn haben. Dies                    städte auf der Schiene schnell erreichbar –
              sind Wiesbaden, Darmstadt, Fulda, Hanau, Kassel und                    so dauert die Fahrt mit dem ICE vom
              Limburg. Mit dem Fernbahnhof verfügt der Flughafen                     Frankfurter Flughafen nach Köln über die
              Frankfurt zudem über einen eigenen ICE-, IC- und EC-An-                Neubaustrecke Köln – Rhein-Main weniger
              schluss. Zusammen mit dem Flughafen-Regionalbahnhof,                   als eine Stunde. Hessen ist insgesamt sehr
              dem Busbahnhof, der Autobahnanbindung und der Mög-                     gut an die vorhandenen Neubaustrecken
              lichkeit, das Flugzeug als weiteres Verkehrsmittel zu nut-             der Bahn angebunden. Dies ist zum einen
              zen, ist das Airrail-Center Teil eines beispielgebenden                die Strecke Hannover – Kassel – Fulda –
              intermodalen Umsteigeknotens. Dabei wird das Angebot                   Würzburg, über die im Norden Hamburg,
              durch Zusatzdienstleistungen – wie das Projekt „Zug zum                Hannover und Berlin binnen kürzester
              Flug“ – abgerundet.                                                    Reisezeiten zu erreichen sind. Im Süden
                                                                                     besteht Anschluss an die Neubaustrecke
                                                                                     nach München, so dass Reisende nach
                                                                                     München, Nürnberg und Ingolstadt
                                                                                     schnell am Ziel sind.
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                                                                   Mobilität in Hessen / Schienenpersonenfernverkehr

       FRANKFURT RHEINMAIN PLUS

       Allerdings bestehen im Hochgeschwindig-
       keitsnetz gerade im Rhein-Main-Gebiet
       noch verschiedene Engpässe. Mit Hilfe des
       Konzepts „Frankfurt RheinMain plus“ sollen
       diese Schritt für Schritt behoben werden.
       Die Maßnahmen in diesem Paket zielen auf
       Kapazitätssteigerungen im Nah- und Fern-
       verkehr im Knotenpunkt Frankfurt und auf
       den Zulaufstrecken Frankfurt – Fulda sowie
       Frankfurt – Mannheim. Die geplanten Neu-
       baustrecken in den Zulaufkorridoren sollen
       mittelfristig die hoch belasteten Bestands-
       strecken entlasten, die Fern-, Regional- und
       Nahverkehrsverbindungen beschleunigen
       sowie die unterschiedlichen Ansprüche von
       Regional-, Fern- und Güterverkehr auf einer
       Strecke durch Nutzung verschiedener Glei-
       se entzerren. Entlastungen auf den hoch
       belasteten Bahnstrecken und eine Beschleu-
       nigung des Fernverkehrs werden darüber
       hinaus durch den Ausbau von Signal- und
       Stellwerkstechnik sowie der Strecken für
       den S-Bahn-Verkehr erreicht. Zu den wich-
       tigsten Maßnahmen gehört die Kapazitätser-
       weiterung des Frankfurter S-Bahn-Tunnels,       Von besonderer Bedeutung ist der Ausbau des Knotens am Frank-
       der Bau der nordmainischen S-Bahn zwi-          furter Stadion, dem entscheidenden Verflechtungspunkt der südli-
       schen Frankfurt und Hanau, der Ausbau der       chen und südwestlichen Zulaufstrecken nach Frankfurt. Am Knoten
       S-Bahn nach Bad Vilbel und Friedberg so-        Frankfurt-Stadion wurde eine erste Bauphase bereits zur Fußball-
       wie die Einrichtung einer S-Bahn nach Ried-     WM 2006 abgeschlossen. Ebenfalls abgeschlossen ist die Einrich-
       stadt – die Ried-S-Bahn wurde bereits in Be-    tung eines elektronischen Stellwerks am Frankfurter Hauptbahn-
       trieb genommen, während sich die übrigen        hof, das die Voraussetzung für Folgemaßnahmen am Frankfurter
       Vorhaben in der Planungsphase befinden.         Hauptbahnhof ist.

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       07 NAHVERKEHR IN HESSEN                                                       Gerade wenn individuelle Mobilität in Zeiten
                                                                                     der Globalisierung und begrenzten Energie-
                                                                                     vorräte teurer wird, steigt die Bedeutung
                                                                                     des ÖPNV, vorrangig als Verkehrsmittel für
                                                                                     den Weg zur Arbeit, zunehmend aber auch
       Verkehrsverbünde
                                                                                     zur Teilnahme an vielfältigen Freizeitange-
                                                                                     boten.
              Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Hessen ist
              im NVV (Nordhessischer Verkehrsverbund) und im RMV
                                                                                     Die Wahrnehmung des hessischen ÖPNV in
              (Rhein-Main Verkehrsverbund) organisiert, die zu den
                                                                                     kommunaler Verantwortung in 21 Landkrei-
              größten Verkehrsverbünden in Deutschland gehören.
                                                                                     sen, 5 kreisfreien Städten sowie 7 Sonder-
              Auf Grund der engen Verflechtungen zur Region Rhein-
                                                                                     statusstädten hat sich in Hessen bewährt.
              Neckar zählt der südhessische Landkreis Bergstraße zum
                                                                                     Dabei werden die überregionalen Verkehre
              Verbundgebiet des VRN (Verkehrsverbund Rhein-Neckar).
                                                                                     in den drei Verkehrsverbünden, die lokalen
                                                                                     Verkehre bei Lokalen Nahverkehrsgesell-
              Vor Gründung der hessischen Verkehrsverbünde 1995
                                                                                     schaften (LNG) organisiert. Um weitere Ver-
              war der ÖPNV für den Kunden sehr kompliziert – allein in
                                                                                     waltungskosten in größeren arbeitsfähigen
              Nordhessen gab es 43 unterschiedliche Tarife, von Mar-
                                                                                     Organisationseinheiten einsparen zu kön-
              burg und Fulda bis zur Landesgrenze im Süden sogar fast
                                                                                     nen, sollten Nachbarkommunen in verstärk-
              100 unterschiedliche Systeme. Mit der Einigung auf einen
                                                                                     tem Maße gemeinsame LNG gründen.
              verbundweit einheitlichen Tarif mit einem einheitlichen
              Ticket konnte die Transparenz und Attraktivität für den
                                                                                     GRUNDLAGEN DES HESSISCHEN ÖPNV
              Fahrgast deutlich gesteigert werden. Gleichzeitig sorgen
              integrale Taktfahrpläne für verbundweite Anschluss- und                Mit dem Gesetz über den öffentlichen Per-
              Übergangssicherheit, im NVV sogar mit einer 5-Minuten-                 sonennahverkehr in Hessen (ÖPNVG) wurde
              Pünktlichkeitsgarantie.                                                eine Grundlage für einen modernen und
                                                                                     effizienten ÖPNV als echt kommunales Poli-
              Neben der Sicherung eines Mobilitätsangebotes für alle                 tikfeld geschaffen. Das Nebeneinander un-
              Bevölkerungsgruppen als staatliche Aufgabe im allgemei-                übersichtlicher Fördertöpfe wurde beendet
              nen Interesse wird ein verlässliches Netzangebot im Nah-               und die Finanzierung in Hessen gebündelt.
              verkehr mit einer dichten Taktung von Bussen und Bahnen                Statt aufwändiger Einzelanträge können die
              zunehmend zum Standortfaktor einer prosperierenden Re-                 Kommunen auf mehrjährige Budgets ver-
              gion: Für zahlreiche Unternehmen ist die Erreichbarkeit im             trauen. Zielvorgaben für die Qualität der
              Nahverkehr ein wichtiger Punkt, der bei Ansiedlungsfra-                Bus- und Bahnverkehre und ein Bonus-
              gen mitentscheidend ist.
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                                                                            Mobilität in Hessen / Nahverkehr in Hessen

       Malus-System setzen Anreize, damit sich die     Wie die bisherigen Erfahrungen im Ausschreibungswettbewerb
       Kommunen ständig um Leistungsverbesse-          zeigen, können Ausschreibungen dazu führen, dass Fahrgäste bei
       rungen zu Gunsten der Kunden bemühen.           gleichem Fahrpreis quantitativ und/oder qualitativ mehr Mobilität
                                                       bekommen und die Steuerzahler dadurch entlastet werden, da für
       Durch die Einführung des Besteller-Ersteller-   das Verkehrsangebot weniger Subventionen nötig sind. Indem die
       Prinzips auf drei Ebenen schafft Hessen         Ausschreibungen nicht nur Verbindungsqualitäten vorgeben, son-
       Transparenz im teilweise stark vermischten      dern auch Vorgaben zu den zu verwendenden Fahrzeugtypen, den
       Nebeneinander von Aufgaben, Verantwor-          einzuhaltenden Abgasnormen oder zur Anwendung von Lohnmin-
       tung und Zuständigkeiten. Gesetzlicher          desttarifen für das Fahrpersonal machen, tragen sie gleichzeitig
       Auftrag der Landkreise und 12 Städte als        auch zur Lösung von umwelt- und beschäftigungspolitischen Zielen
       Aufgabenträger ist es, eine ausreichende        bei. Vielfach werden nach Ausschreibungen bereits neue Fahrzeu-
       Versorgung der Bevölkerung mit Nahver-          ge eingesetzt, die besonders schadstoffarm sind. Außerdem konn-
       kehrsleistungen sicherzustellen. Verkehrs-      ten nach Kostensenkungen im Busverkehr von bis zu 30 % frei
       verbünde und LNG sind die „Besteller“ im        werdende Mittel für zusätzliche Angebote eingesetzt und das
       Auftrag der Gebietskörperschaften und           Nahverkehrsangebot in den letzten Jahren kontinuierlich ausge-
       leisten die Organisation des ÖPNV. Bei          weitet werden.
       den Verkehrsunternehmen als „Ersteller“
       liegt ausschließlich die unternehmerische
       Aufgabe des Erbringens von Verkehrsleis-
       tungen.

       AUSSCHREIBUNGEN ALS ERFOLGSPRINZIP

       Mit der Umsetzung eines gestuften Aus-
       schreibungskonzeptes haben sich die hessi-
       schen Aufgabenträger für einen Weg der
       Effizienz im ÖPNV entschieden. Wiederkeh-
       rende Ausschreibungen sollen Anreize für
       Angebotsverbesserungen setzen, sowohl
       durch konventionelle als auch durch neue
       Unternehmen. Im Unterschied zur Direkt-
       vergabe von Dauermonopolen führt die            Initiativen von kommunalen Aufgabenträgern haben in Hessen
       Öffnung des ÖPNV-Marktes für eine Vielzahl      dazu geführt, einen für den Fahrgast attraktiven und bezahlbaren
       von Anbietern schneller zu Innovationen,        ÖPNV bei gleichzeitiger Beschäftigungssicherung des hessischen
       besseren Qualitäten, mehr Kundennähe            Mittelstandes zu sichern und fortzuentwickeln. Der ÖPNV in Hes-
       und Kostensenkungen. Nur so werden auch         sen war noch nie auf so einem hohen Standard. Allein der RMV hat
       in Zeiten knapper Kassen die berechtigten       seinen Aufwandsdeckungsgrad in der Zeit von 1996 bis 2006 von
       Ansprüche der Fahrgäste erfüllt werden          44,1 auf 54,5 % gesteigert. Gleichzeitig stiegen die Fahrgastzahlen
       können.                                         um 21,6 %. Diesen Standard gilt es zu halten und trotz der be-
                                                       grenzten Mittel weiterzuentwickeln.

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              Ausschreibungen im Schienenpersonennahverkehr tragen
              ebenfalls zu einem vielfältigen modernen Angebot auf Hes-
              sens Schienen bei: In Mittelhessen fährt die Hessische Landes-
              bahn (HLB) auf einigen Strecken, die Odenwaldbahn wird von
              der Firma VIAS betrieben und im Bereich zwischen Wester-
              wald und Wiesbaden betreibt die Firma VECTUS zahlreiche
              Routen. In Nordhessen engagiert sich die Firma CANTUS.

              DICHTERE NAHVERKEHRSNETZE

              Auch die Nahverkehrsnetze wurden in den letzten Jahren               In den Ausbau der Nahverkehrsinfrastruktur
              deutlich dichter – sowohl in Nord- als auch in Südhessen. In         hat das Land Hessen seit 1996 mehr als 1,4
              Südhessen wurden einige S-Bahn-Projekte wie der Ausbau               Milliarden € investiert – in diesen Investitio-
              der S-Bahn-Linien S1 und S2 im Rodgau oder die S7 in Rich-           nen enthalten sind Maßnahmen, die vom
              tung Riedstadt abgeschlossen. Weitere S-Bahn-Strecken sind           Ausbau der Schieneninfrastruktur bis hin
              in Planung, zum Beispiel die nordmainische S-Bahn sowie der          zum Neubau oder der Renovierung einzel-
              Ausbau der Linie S6 in Richtung Friedberg. Auch die Regio-           ner Haltestellen reichen. Dazu kommen
              naltangente West, eine tangentiale Verbindung von Neu-Isen-          pro Jahr bis zu 580 Millionen € (2006), mit
              burg über den Frankfurter Flughafen und Frankfurt-Höchst             denen der Nahverkehr aus Landesmitteln
              nach Bad Homburg, wird als Projekt weiterverfolgt.                   zusätzlich zu den Einnahmen aus dem Fahr-
                                                                                   scheinverkauf finanziert wird.
              In Nordhessen wurde das Kasseler Straßenbahnnetz seit Mitte
              der 1990er Jahre konsequent in das Umland hinein erweitert           ATTRAKTIVE ANGEBOTE
              – hier werden moderne Zweisystemfahrzeuge eingesetzt, die            UND SERVICELEISTUNGEN
              sowohl im Straßenbahnnetz als auch auf den Gleisen der
                                                                                   Unabhängig vom Ausbau der Infrastruktur
              Deutschen Bahn eingesetzt werden können. Die „Regiotram“
                                                                                   sind die hessischen Verkehrsverbünde
              verkehrt mittlerweile auf mehreren Linien und verbindet
                                                                                   kreativ und innovativ, um neue Fahrgäste zu
              Kassel so mit Hessisch-Lichtenau, Hofgeismar, Wolfhagen,
                                                                                   gewinnen. So wird das Fahrkartensortiment
              Melsungen und Treysa.
                                                                                   ständig den Bedürfnissen der Kunden an-
                                                                                   gepasst. Seit Verbundstart entstand eine
                                                                                   Vielzahl von Sonderfahrkarten wie z.B. das
                                                                                   Kombiticket für Messen und Konzerte, das
                                                                                   Hessenticket, das Jobticket sowie die Schü-
                                                                                   lerjahreskarte. Übergangstarife in angren-
                                                                                   zende Verkehrsverbünde ermöglichen eine
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                                                                            Mobilität in Hessen / Nahverkehr in Hessen

       weitere unkomplizierte Nutzung des Ver-
       kehrsangebotes, ohne eine neue Fahrkarte
                                                             /// SUCCESS STORY //////////////////////////
       lösen zu müssen.

                                                                                             Die Fahrgäste
       Auch für die Senioren gibt es spezielle An-
       gebote: Mit der „NordhessenKarte 60plus“                                              In den hessischen Ver-
       bietet der NVV Senioren Mobilität im ge-                                              kehrsverbünden hat sich in
       samten Verbundgebiet zu einem günstigen                                               den letzten Jahren einiges
       Preis. Für Reisende, die die öffentlichen
                                                                                             getan – 2004 wurde be-
       Verkehrsmittel flexibel nutzen möchten und
                                                                                             gonnen, Nahverkehrsleis-
       ohnehin nicht morgens zur Hauptverkehrs-
                                                            tungen öffentlich auszuschreiben. Mittlerweile wurden fast
       zeit unterwegs sein müssen, hat auch der
                                                            25 % der Buslinien ausgeschrieben. Dabei konnten in
       RMV ein Angebot in seinem Portfolio: Mit
                                                            einzelnen Linienbündeln Einsparungen von bis zu 30 %
       der 9-Uhr-Zeitkarte kann täglich ab 9 Uhr
                                                            realisiert werden, die neue Strecken und dichtere Takte mit-
       bis Betriebsschluss der gewünschte Tarif-
       bereich zum günstigeren Preis befahren               finanzieren. Dabei haben private Busunternehmen 20 %

       werden.                                              der Ausschreibungen gewonnen; Kooperationen von pri-
                                                            vaten und kommunalen Verkehrsunternehmen fast 30 %.
       Als besonderes Bonbon für den Fahrgast               Bahnbusgesellschaften konnten 19 % der Ausschreibun-
       bietet der NVV seit 2006 eine „5-Minuten-            gen für sich entscheiden, kommunale Verkehrsunterneh-
       Garantie“ an: Ist der Bus oder die Bahn              men 11 %. Nur 16 % der Ausschreibungen gingen an
       mehr als 5 Minuten verspätet, gibt es den            internationale Konzerne – damit zeigt sich, dass auch die
       vollen Fahrpreis zurück. Nach 20 Uhr über-           Ausschreibungen ein Mittel sind, um die Wettbewerbs-
       nimmt der NVV sogar die Kosten für ein               fähigkeit der Unternehmen vor Ort zu erhalten. Dies ist
       Taxi. Auch in Frankfurt und Wiesbaden
                                                            positiv für alle Beteiligten: Die Busfahrer können sich über
       werden solche Mobilitätsgarantien für den
                                                            sichere Arbeitsplätze freuen, die Fahrgäste profitieren von
       Nachtbusverkehr angeboten – ist dieser
                                                            modernen Fahrzeugen und verbesserten Angeboten, die
       mehr als 20 Minuten verspätet, werden die
                                                            nachhaltig den Nahverkehr insgesamt stärken.
       Kosten für ein Taxi erstattet. Einen ähnlichen
       Service erhalten auch die Inhaber einer per-
       sönlichen Jahreskarte im RMV, auch dann,
       wenn sich ihre Reisezeit durch Verspätun-        Nach dem Herunterladen einer Software und dem einmaligen
       gen um insgesamt mehr als 20 Minuten ver-        Anmelden im Internet kann der Fahrschein jederzeit unter-
       längert. Zusätzlich können sie vergünstigt       wegs direkt auf das Handy geladen werden. In Hanau gibt es
       Fahrzeuge bei verschiedenen Autovermie-          mit dem Chipkarten-basierten System „Get in“ ein ähnliches
       tungen oder im Rahmen von Car-Sharing in         System zum elektronischen Ticketing. Der RMV sieht sich zu-
       Anspruch nehmen.                                 nehmend als Mobilitätsdienstleister denn ausschließlich als
                                                        Verkehrsverbund. So werden in den Mobilitätszentralen, im
       Der RMV setzt auch auf technische Innova-        Internet und auch mobil Informationen zu anderen Verkehrs-
       tionen. Da heutzutage ohnehin nahezu jeder       trägern, zum Beispiel dem Auto, angeboten. So hat jeder
       Fahrgast mit einem Handy unterwegs ist, hat      Verkehrsteilnehmer die Möglichkeit, nach den eigenen Be-
       der RMV das Handyticket, bislang für das         dürfnissen und der aktuellen Verkehrslage zu entscheiden,
       Frankfurter Stadtgebiet, eingeführt.             welches Verkehrsmittel für seinen Zweck das optimale ist.

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