Mobilitätsauskünfte als Türöffner zur Inter- und Multimodalität
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KUNDEN & MARKETING Mobilitätsauskünfte als Türöffner zur Inter- und Multimodalität Der RMV bietet Kunden seit Jahresanfang eine verkehrsmittelübergreifende multimodale Auskunft an Markus Huber, Till Sommerfeld, Hofheim; Dirk Reddmann, Franz Weigt, Berlin I m Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) Ausgangslage am Die Ausgangssituation ist prinzipiell sind die RMV-App und die Webseite www. Mobilitätsmarkt günstig, um den Umweltverbund (ÖV und rmv.de anerkannte Begleiter der Nutzer NMIV) zu stärken, neue Mobilitätsangebo- des Öffentlichen Personennahverkehrs in Das Mobilitätsverhalten in Deutschland te (Sharing, Ausbau der Zugangsstellen) der Region und erfüllen bereits eine Vielzahl wandelt sich langsam. Vor allem im ur- attraktiver zu gestalten und die Verkehrs- der Fahrgastwünsche. Die Information über banen Raum wird die Verkehrsmittelwahl mittel untereinander besser zu vernetzen. den Nahverkehr sowie der Fahrkartenkauf vieler Menschen flexibler und individuel- Dies erhöht die Chance, multimodale oder über das mobile Endgerät sind etabliert. ler. Der Besitz eines eigenen Autos verliert sogar intermodale Verkehrsmittelkombi- Parallel zur Weiterentwicklung von App und zunehmend an Bedeutung. Mehr Wege nationen in die bestehenden Mobilitäts- Website treibt der Verbund die Integration werden mit dem ÖPNV und dem nicht- routinen der Menschen zu integrieren. von Angeboten aus den alternativen Mobi- motorisierten Individualverkehr (NMIV) Bisher bleiben jedoch die Kunden- und litätsbereichen (Carsharing, Bikesharing et zurückgelegt. Wesentliche Treiber dieser Nutzungszahlen bei den Mobilitätsan- cetera) und die Verknüpfung des ÖPNV mit Veränderungen sind der technologische bietern hinter den Erwartungen zurück. anderen Verkehrsträgern (Fahrrad, Auto) vo- Fortschritt mit der Verbreitung und dem Scheinbar sind den Kunden die Zugangs- ran. Dabei bietet der Verbund seinen Kun- Bedeutungsgewinn von Smartphones und hürden für die multi- und intermodale den sukzessive Angebote mit größerer Integ- des mobilen Internets sowie das steigen- Nutzung der Angebote noch zu hoch und rationstiefe und steigendem Kundennutzen: de Umweltbewusstsein, aber auch die dro- die Vorteile zu gering. Nutzung des eTickets als Mobilitätskarte henden Einschränkungen bei der privaten (seit 2012), intermodaler Kartendienst (seit Pkw-Nutzung (Diesel-Fahrverbote). Zudem Diese Barrieren abzubauen und die einfa- 2016), multimodale Auskunft (seit 2019). Da- bieten immer mehr Mobilitätsanbieter und che Nutzung von ÖV und NMIV sowie al- rauf aufbauend soll in den kommenden Jah- -plattformen attraktive und leistungsfähige ternativen Mobilitätsangeboten zu ermög- ren eine multimodale Mobilitätsplattform Angebote in den Bereichen Car-, Bike- und lichen, ist das Ziel verschiedener am Markt produktiv gesetzt werden. Ride-Sharing. existierender oder im Aufbau befindlicher Mobilitätsplattformen. Die existierenden Plattformen verknüpfen die vorhandenen Angebote, fokussieren sich jedoch meist auf überregionale Anbieter oder auf Ange- bote, die einem bestimmten Firmenkon- sortium angehören. Kleinere lokal oder regional operierende Mobilitätsanbieter werden bei diesen Plattformen nur sehr selten berücksichtigt. Basis der Mobilitätsplattformen sind Auskunftssysteme, die nutzerfreundliche verkehrmittelübergreifende mono- und intermodale Verbindungen anzeigen. Aus Sicht der Autoren sind Neutralität und Diskriminierungsfreiheit bei der Darstel- Foto: RMV lung der Verbindungsergebnisse sicher- zustellen, wenn das Angebot erfolgreich Abb. 1: Screenshot aus dem ReKoMo-Imagefilm. sein soll. 6 DER NAHVERKEHR 1+2/2019 Nutzung unter www.rms-consult.de zeitlich unbefristet genehmigt durch DVV Media GmbH, 2018 - 2021
KUNDEN & MARKETING Welche Wünsche haben die dem ÖPNV, oder von Fußwegen zu verein- gelegt. Die Chipkarte ist nicht nur Träger- Fahrgäste von heute? fachen. medium für Fahrkarten des RMV, sondern kommt auch bei verschiedenen Mobilitäts- Mit der Suche nach der richtigen Verbin- Bei den Sharing-Angeboten soll nicht anbietern der Region als Zugangsmedium dung und dem Fahrkartenkauf existieren mehr eine Anmeldung bei jedem Partner zum Einsatz. für die Nutzung des ÖPNV zwei grund- und eine Sammlung von Apps auf dem legende Nutzungshürden. Um diese Zu- Smartphone das Ziel sein, sondern eine Die Integration alternativer Mobilitäts- gangshemmnisse abzubauen, arbeiten die Mobilitäts-App, welche den Zugang und dienstleistungen wurde in den vergan- Akteure der Verkehrsbranche daran, diese die Nutzung von ÖPNV und anderen Mo- genen Jahren innerhalb mehrerer For- beiden Aspekte für den Nutzer einfach und bilitätsanbietern gewährleistet, aber auch schungs- und Entwicklungsprojekte intuitiv zu gestalten. Dabei wurden bereits die Planung der Mobilität mit eigenen Ver- vorangetrieben. Zu nennen sind hier die große Fortschritte erzielt. Mit dem Aufkom- kehrsmitteln unterstützt. Dabei wünschen Projekte namo (Nahtlose, barrierefreie In- men neuer Mobilitätsangebote außerhalb sich die Kunden weitreichende Einfluss- formations- und Mobilitätsketten für ältere des ÖPNV und den von den Kunden in an- möglichkeiten bezüglich der individuell Menschen), DYNAMO (Dynamische, naht- deren Bereichen des täglichen Lebens ge- optimalen Kombination der Verkehrsmit- lose Mobilitätsinformation) und ReKoMo lernten Vorteilen der Digitalisierung steigt tel und der passenden Umsteigepunkte. (Regionale Kooperations- und Mobilitäts- auch die Erwartung der Fahrgäste an die Während der Nutzung und bei möglichen plattform, vgl. Abb. 1). In diesem Rahmen Auskunft und den Vertrieb. Die Unterneh- Problemen während der Fahrt möchten die konnten der RMV und seine Tochterfirma, men des öffentlichen Verkehrs haben dies Kunden mit Hinweisen auf dem Smartpho- die Rhein-Main-Verkehrsverbund Service- erkannt und die Erwartungshaltung zu ihrer ne unterstützt werden, um schnell, pünkt- gesellschaft mbH (rms), in den Bereichen Zielstellung gemacht. Aufgabe ist es daher, lich und einfach ans Ziel kommen. Verlangt multimodale Auskunft, digitale Reisebe- attraktive Informations-, Buchungs- und wird ein effektives Management von Ab- gleitung, Barrierefreiheit und Social Media Abrechnungsprozesse anzubieten, die alle weichungen gegenüber der ursprünglich wichtige Erfahrungen sammeln und ge- relevanten Mobilitätsanbieter und -formen geplanten Verbindung. meinsam mit Partnern neue Technologien berücksichtigen und die volle Flexibilität entwickeln. Zudem wurde die Zusammen- und Benutzerfreundlichkeit liefern. RMV will Stärkung arbeit mit den Mobilitätsanbietern wäh- des Mobilitätsverbunds rend der Projekte vertieft. Die pilotierten Systemseitig muss sichergestellt werden, Funktionen wurden bei der Erstellung der dass sich die Kunden bei der Planung ih- War die langjährige Kooperation des RMV Digitalisierungsstrategie des RMV bewer- rer Mobilität deutlich weniger Gedanken mit Carsharing-Organisationen zunächst tet und werden bei positivem Ergebnis in machen müssen als bisher. Sie überlas- stark vom Marketing getrieben, ergaben den Regelbetrieb überführt. sen die Planung gern ihrem Smartphone sich mit der Einführung des eTicket Rhein- beziehungsweise den dort installierten Main neue Möglichkeiten der Vernetzung. Status Quo der digitalen Apps. Damit dies verkehrsträgerübergrei- Dank intensiver Zusammenarbeit wur- Informationskanäle des RMV fend möglich ist, gilt es, auch den Zugang de das eTicket zur Mobilitätskarte für das zu den diversen Sharing-Angeboten, aber RheinMain-Gebiet und damit der Grund- Obwohl es noch gar nicht so lange her ist, auch die Planung der Nutzung des eige- stein für die Rolle des RMV als starker Part- wirkt die Vorstellung, sich den Fahrplan nen Fahrrades, gern in Kombination mit ner des Mobilitätsverbundes in Hessen aus eher schweren und unhandlichen Fahr- ANZEIGE Mobilität neu denken – Fahrgastinformation mit Mehrwert Von FIS über CCTV bis WLAN 2.0: Zuverlässige Systeme für Ihre Fahrzeuge aus einer Hand. Jetzt mehr erfahren: Einfach QR-Code scannen oder www.gsp-berlin.de DER NAHVERKEHR 1+2/2019 7 Nutzung unter www.rms-consult.de zeitlich unbefristet genehmigt durch DVV Media GmbH, 2018 - 2021
KUNDEN & MARKETING len Portal des RMV verfügbar. Über Schnitt- Zum Autor stellen werden die Informationen der Mo- Markus Huber (49) ist seit 2009 Bereichsleiter Innovation und neue Ge- bilitätsanbieter stadtmobil RheinMain, schäftsfelder bei der Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV) mit dem book-n-drive, Scouter, Flinkster, MVGmein- Schwerpunkt Entwicklung von Informations-, Ticketing und Mehrwertdiens- Rad, car2go, BYKE, Call a Bike und nextbi- ten für den E-und M-Commerce. Zusammen mit seinem Team entwickelt er Ideen und Geschäftsmodelle zur Einführung und zum Betrieb neuer Produkte ke abgefragt. Darüber hinaus kommen die und Dienstleistungen im Bereich ÖPNV und Mobilität. Daten der Parkraumanbieter (DB BahnPark und der PBG Frankfurt) zur Anzeige. Inte- griert ist zudem die Möglichkeit, Taxis von Taxi Deutschland online zu bestellen. Zum Autor Über Schnittstellen werden Verfügbarkei- Till Sommerfeld (35) ist seit 2006 bei der Rhein-Main-Verkehrsverbund ten und weitere Informationen abgefragt GmbH (RMV) im Bereich Innovation und neue Geschäftsfelder tätig. Dort lei- und im Hintergrund zwischengespeichert. tet er unter anderem Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit den Schwer- punkten Integration von neuen Mobilitätsformen sowie Elektromobilität. Wei- Die Standorte der Mobilitätsangebote ter befasst er sich mit der nachhaltigen Weiterentwicklung der mobilen und werden dann auf einer OSM-Karte – mit digitalen RMV-Vertriebs- und Informationskanäle und der strategischen Ent- intelligenter Filterfunktion – angezeigt. wicklung des Verbundes. Er ist verantwortlich für die Realisierung der multi- modalen Auskunft und die Entwicklung der RMV-Mobilitätsplattform. Auf der Detailseite der jeweiligen Ange- bote werden die zur Verfügung stehenden Fahrzeugdaten (Verfügbarkeit, Fahrzeug- typ, Kennzeichen, Tankfüllung, Preise) und Zum Autor Standortangaben (Belegungszahlen, Ad- Dirk Reddmann (46) ist Projektleiter bei der Rhein-Main-Verkehrsverbund resse, Öffnungszeiten, Tarife) angezeigt. Servicegesellschaft mbH (Niederlassung Berlin). Der Dipl.-Geograph hat sich Ebenso kann hier der Standort des Fahr- auf die Konzeption und Umsetzung von Innovationsprojekten im ÖPNV spezi- alisiert. Als Projektkoordinator gehören die Integration komplementärer Mobi- zeugs oder des Parkhauses als Start oder litätsangebote in das ÖPNV-Angebot, die Elektromobilität und die Einführung Ziel in die Verbindungsauskunft übernom- innovativer Vertriebsverfahren zu seinen fachlichen Themenschwerpunkten. men werden. Bei den meisten Anbietern ist über einen Link zur Partner-App oder -Web- seite auch die Buchung oder Reservierung möglich. Mit der Kartenanwendung haben die Nutzer zudem die Angebote außerhalb Zum Autor des ÖPNV im Rhein-Main-Gebiet sowie in Franz Weigt (39) ist Mitarbeiter der Rhein-Main-Verkehrsverbund Service- ihrer Nähe gut im Blick. gesellschaft mbH (Niederlassung Berlin) im Bereich Mobile Dienste. Seit 2007 arbeitet er schwerpunktmäßig an den Themen Ticketing und Verbin- dungsauskunft im ÖPNV. Ausgewählte Projekte sind Weiterentwicklung und Bei der Realisierung des Dienstes wurde Begleitung der Umsetzung von RMV-App und RMVsmart-App oder die Rea- deutlich, dass die Heterogenität der von lisierung einer multimodalen Auskunft für den RMV. den Anbietern genutzten Schnittstellen eine große Herausforderung darstellt. Zwar gibt es durchaus Tendenzen diese zu stan- dardisieren – dennoch müssen sich die Entwickler momentan noch mit sehr un- terschiedlichen Arten von Schnittstellen auseinandersetzen. Genutzt werden in der planbüchern herauszusuchen, wie eine nem Technologiepartner HaCon den hohen RMV-Kartenanwendung offene (Open API), Geschichte, die mit den Worten „Es war Qualitätsansprüchen der Nutzer bei zuneh- standardisierte (zum Beispiel IXSI) sowie einmal…“ beginnt. Eingeleitet wurde der mender Anfragelast gerecht werden sowie proprietäre Schnittstellen. Wandel weg vom Fahrplanbuch im RMV eine stetige und sukzessive Weiterentwick- mit der Inbetriebnahme der ersten elek lung der Auskunftssysteme sicherstellen. Die multimodale Auskunft tronischen Fahrplanauskunft. Dieses Sys- tem ist inzwischen als Tür-zu-Tür-Auskunft Multimodaler Kartendienst als Vorüberlegungen zentrales Element der Webseite rmv.de. Zwischenstufe zur Integration Täglich werden über 2 Mio Verbindungen Vor der Integration einer multimodalen berechnet und dargestellt. Auf dem Weg zu einer multimodalen Aus- Auskunft ist eine strategische Entschei- kunft hat der RMV gemeinsam mit der dung notwendig, wie ein Verkehrsverbund Seit dem Jahr 2010 wird diese Webseite Agentur Open New Media den multimo- oder Verkehrsunternehmen mit den neuen durch die RMV-App ergänzt, die neben der dalen Kartendienst umgesetzt. In dieser Mobilitätsformen und -angeboten umge- Verbindungsauskunft auch Vertriebskanal Online-Kartenanwendung lassen sich Bike- hen möchte. Diese Bewertung hat der RMV für das RMV-HandyTicket ist. Für die Ge- und Carsharing-Angebote sowie Parkmög- vorgenommen. Anhand des Standes der legenheitsnutzer bietet das mobile Portal lichkeiten und Taxiangebote im Rhein- wissenschaftlichen Forschung ist davon m.rmv.de unterwegs die wichtigsten Infor- Main-Gebiet komfortabel erkunden und auszugehen, dass stationsbasiertes Bike- mationen rund um den RMV. Über Jahre teilweise die Buchung anstoßen (Abb. 2). und Carsharing sich hervorragend mit den konnte der Verbund gemeinsam mit sei- Das Angebot ist in der RMV-App im mobi- Angeboten des ÖPNV ergänzt. Insgesamt 8 DER NAHVERKEHR 1+2/2019 Nutzung unter www.rms-consult.de zeitlich unbefristet genehmigt durch DVV Media GmbH, 2018 - 2021
KUNDEN & MARKETING Grafiken: ©RMV Abb. 2: Screenshots aus dem multimodalen Kartendienst und dem Taxi-Dienst. ist die Nutzungshäufigkeit der Sharing-An- Free-Floating Carsharing wird vom Ver- ke und Eigenständigkeit nicht zu verlieren. gebote pro Kunden derzeit noch relativ ge- bund trotz der kontrovers diskutierten Wir- In einer fairen Kooperation sehen sie unter ring. Der Nutzerkreis der genannten Ange- kungen auf die Umwelt als Baustein eines anderem folgende Vorteile: bote weist aber einen überdurchschnittlich funktionierenden Verkehrsmittelangebotes hohen Besitz von ÖV-Zeitkarten auf. Ein und als Ergänzung des ÖPNV gesehen. –– Erhöhung der Sichtbarkeit und Wahr- Teil der ÖV-Nutzer nutzt die Sharing-An- nehmung der eigenen Angebote, gebote in speziellen Situationen (Tages- Die ÖV-Branche ist sich an dieser Stel- –– Gewinnung von Neukunden, randlagen, Freizeit, One-Way-Fahrten), le nicht einig und verfolgt daher unter- –– Mehrnutzung und Steigerung der Fahr- aus Gründen wie Komfort, Flexibilität und schiedliche Strategien. Der RMV hat sich zeugauslastung, +Schnelligkeit oder zum Transport größe- klar für einen kooperativen Ansatz beim –– Generierung von Mehrerlösen, rer Güter. Eine grundlegende Veränderung Umgang mit alternativen Mobilitätsange- –– positive Imagebildung. des kompletten Mobilitätsverhaltens fin- boten entschieden. Die seit Jahren geübte det nicht statt. Studien kamen auch zu dem partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Im Rahmen des Betriebs der multimoda- Ergebnis, dass vor allem stationsgebunde- Augenhöhe wird gemeinsam mit den Mo- len Auskunft müssen diese Vorteile nun nes oder hybrides Carsharing dazu führen bilitätsanbietern weiterverfolgt. Für diese ausgespielt werden, um auch diejenigen kann, den Zweitwagen abzuschaffen. Auch ist es dabei entscheidend, die eigene Mar- Mobilitätsanbieter von einer Mitarbeit zu ANZEIGE Digitalisierung im ÖPNV Innovation macht mobil! Mit effizienten Lösungen unterstützen wir unsere Kunden bei der Gestaltung der Mobilität von morgen – und das schon seit über 20 Jahren. Wir kommen aus der Praxis und denken voraus, immer mit dem Fahrgast im Fokus. So begleitet Sie die rms in die digitale Zukunft des ÖPNV. 20 Jahre Planung Sprechen Sie uns an! Von Frankfurt und Berlin aus sind wir in ganz Deutschland für Sie da. Beratung www.rms-consult.de Service Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH • Am Hauptbahnhof 6, 60329 Frankfurt am Main • Am Hamburger Bahnhof 4, 10557 Berlin Nutzung unter www.rms-consult.de zeitlich unbefristet genehmigt durch DVV Media GmbH, 2018 - 2021
KUNDEN & MARKETING Abb. 3: Die Oberfläche der multimodalen Auskunft. überzeugen, die momentan noch nicht be- und einer qualitativen Marktforschung hat auf Basis der sogenannten „Web-App“ von reit sind, ihre Schnittstellen zu öffnen. der RMV seine Webseite für mobile Endge- HaCon. Diese rein browserbasierte Lösung räte neu aufgesetzt. Besonders die praxis- wurde entsprechend den Anforderungen des Grundanforderungen bezogenen und detailreichen Hinweise der RMV aufgesetzt. Die Benutzerführung macht für die Realisierung Nutzer waren bei der Entwicklung hilfreich. es den Kunden möglich, die Ergebnisse und Dabei haben die Probanden folgende As- deren Anzeige an ihre Bedürfnisse anzupas- Ausgehend von den Ergebnissen der ge- pekte als wichtige Faktoren für den Erfolg sen. Die Ergebnisse werden in Tabs und Clus- nannten F+E-Projekte, den Erkenntnissen einer multimodalen Auskunft genannt: tern angezeigt. Dies ermöglicht eine intuitive aus Expertengesprächen, der systemati- Bedienung der neuen mobilen RMV-Aus- schen Analyse anderer Auskunftssysteme –– intelligente Benutzerführung und an- kunft. Reservier- oder buchbar sind die Mo- sprechendes Design, bilitätsangebote von stadtmobil RheinMain, –– schnelle Berechnung der intermodalen eMobil RheinMain, car2go, nextbike und Taxi Verbindungen, Deutschland. Zudem werden auch Verbin- –– problemlose Durchführbarkeit und gute dungen unter Nutzung des eigenen Fahrrads Qualität der Verbindungen, angezeigt. Auf der Karte können die Kunden –– Integration vieler Mobilitätsanbieter, sich zudem alle Zugangspunkte wie Bahnhö- –– integrierte Reservierungs- und Bu- fe und Haltestellen aber auch Carsharing-Au- chungsmöglichkeit der Angebote, tos/Stationen und Leihfahrräder anzeigen –– Busse und Bahnen als priorisierte Ver- lassen. Komfortfunktionen (Teilen, Kalen- kehrsmittel, derexport, Linienverlauf, Erreichbarkeitssu- –– Ergänzung des ÖV durch alternative Mo- che et cetera) runden das Angebot ab. bilitätsangebote, –– kombinierte Nutzung muss einen deut- Die in der Auskunft angezeigten Verbin- lichen Mehrwert bieten (zum Beispiel dungen können nur so gut sein, wie die hinsichtlich Erreichbarkeit, Zeit, Preis, genutzte Datenbasis. Dies bedeutet, dass Komfort). die Mobilitätsanbieter über entsprechende Hintergrundsysteme verfügen müssen, die Technischer Hintergrund zudem über leistungsfähige Schnittstellen angesprochen werden können. RMV und rms haben auf Basis der im F+E-Projekt DYNAMO entwickelten Aus- Viele Optionen machen die optimale kunft und den eben genannten Nutzer- Auskunft zur Herausforderung rückmeldungen die Anforderungen an die multimodale Auskunft definiert. Die Reali- Die Kunden erhalten mit einer Verbin- Abb. 4: Anzeige der Erreichbarkeiten. sierung der multimodalen Auskunft erfolgte dungsanfrage schnell und unkompliziert 10 DER NAHVERKEHR 1+2/2019 Nutzung unter www.rms-consult.de zeitlich unbefristet genehmigt durch DVV Media GmbH, 2018 - 2021
KUNDEN & MARKETING verschiedene mono- und intermodale ternehmen im RMV unterschiedlich. Spezi- Auskunft zu Beginn des Jahres 2019 ist für Tür-zu-Tür-Verbindungsauskünfte mit Echt- ell im Berufsverkehr dürfen Fahrräder teil- den RMV ein bedeutender Meilenstein. zeitinformationen und Preisangaben. Be- weise nicht mitgenommen werden. Ist die In einem ersten Schritt bietet der RMV rechnungsgrundlage ist ein abgestimmtes Mitnahme möglich, kann es beispielsweise den Kunden die multimodale Auskunft Regelwerk, das unter anderem eine exakte an langen Wochenenden im Frühling zu ei- im Rahmen eines Beta-Testes auf seiner Parametrisierung der Umsteigepunkte und ner extremen Nachfrage nach Fahrradstell- mobilen Webseite (m.rmv.de) an und löst Verbindungen ermöglicht und somit die plätzen kommen, die nicht bedient werden dabei das bisherige mobile Portal des Heterogenität der Mobilitätsangebote be- kann. Eine Beauskunftung mit Fahrradmit- RMV ab. Während der Beta-Phase soll rücksichtigt. Mit diesem Regelwerk können nahme führt dann unter Umständen zu un- gemeinsam mit der RMV-Community die etwa Einstellungen für die Fußwege im Vor- zufriedenen Kunden. Qualität der Auskunft durch Anpassun- und Nachlauf einer Reisekette, die jewei- gen am Regelwerk verbessert werden. Zu ligen Distanzen der Reiseabschnitte, die Für die Vielzahl der zu berücksichtigenden einem späteren Zeitpunkt soll die Web- Geschwindigkeiten aller Verkehrsmittel, Faktoren müssen die richtigen Einstellun- App mit der multimodalen Auskunft auch die Umstiegszeiten oder die Entleih- und gen gefunden werden. Naturgemäß erge- als neue RMV-Auskunft in die RMV-App Rückgabezeiten der Sharing-Angebote vor- ben sich im Betrieb noch weitere Wünsche und in die RMV-Webseite integriert wer- genommen werden. Die Herausforderung an die Auskunft. Falls diese nicht in den den. bestand darin, den „goldenen“ Mittelweg Parametern einstellbar sind, soll die Wei- für die jeweiligen Regelungen zu finden. terentwicklung angestoßen werden. Nächster Halt: Mobilitätsplattform In Tests wurde deutlich, dass bei einer mul- Darstellung der Ergebnisse timodalen Auskunft die Nutzerpräferenzen in Clustern Die neue Auskunft soll auch die Basis viel weiter auseinander gehen, als bei der einer regionalen Mobilitätsplattform im klassischen Fahrplanauskunft. Beispiel- Die Ergebnisse der multimodalen Aus- Verbundgebiet sein. Auf dieser wird die gebend sollen folgende Punkte genannt kunft werden in sogenannten Clustern gesamte Servicekette „Informieren – Bu- werden, die im Rahmen der Realisierung (Abb. 3) dargestellt. Cluster 1 zeigt reine chen – Bezahlen“ für alle Verkehrsformen intensiv diskutiert wurden: ÖV-Verbindungen an. Es wird davon aus- aus einer Hand und mit einer einzigen gegangen, dass monomodale ÖV-Verbin- Registrierung und Abrechnung angebo- Optimaler Umsteigepunkt ÖV zu Sharing: dungen auch in Zukunft die meistgewähl- ten werden. Der RMV als starker Partner Auf Grund des zumindest in Ballungsge- ten Verbindungen sein werden. Cluster 2 im Mobilitätsverbund stellt somit die bieten großen Angebotes an Sharing-Fahr- und 3 zeigen intermodale Verbindungen Weichen für eine verträgliche Verkehrs- zeugen gibt es viele Möglichkeiten den an, die den ÖV mit den Bike- oder Carsha- wende in einer pulsierenden und poly- Verkehrsträger zu wechseln. Welche wer- ring-Angeboten kombinieren. Unter zentrischen Region. Mit Hilfe der Mobili- den angezeigt? Hier ist die optimale Ab- „Mehr“ findet der Fahrgast weitere Verbin- tätsplattform werden alle Verkehrsträger stimmung zu finden, die für die Nutzer zur dungen auf Basis der verschiedenen Ver- des Umweltverbundes gefördert. Zudem bestmöglichen Verbindung führt. kehrsmittel. soll es durch die erhofften höheren Nut- zerzahlen möglich werden, Bike- und Für eine sinnvolle Beauskunftung von sta- Eine weitere spannende Funktion ist die Carsharing auch außerhalb der Ballungs- tionsgebundenen Carsharing-Angeboten Erreichbarkeitssuche von einem beliebigen räume bereitzustellen, wo sich diese ist eine Betrachtung von Hin- und Rückweg Ort (Abb. 4) aus. Diese stellt dar, welche bisher weder rentieren noch angesiedelt notwendig. Der Rückweg kann in der aktu- Orte in einem bestimmten Zeitabschnitt haben. ellen Ausbaustufe der Auskunft aufgrund erreicht werden können. der Komplexität nicht berücksichtigt wer- Zudem sind RMV und rms in zentraler Po- den. Trotzdem werden One-Way-Fahrten Einführungsstrategie sition an der bundesweiten, zukunftswei- mit stationsgebundenem Carsharing dem senden Initiative „Mobility Inside“ beteiligt Kunden angeboten und Informationen zur Im Rahmen der Entwicklung wurde das und bündeln dort gemeinsam mit Bran- Angebotsform angezeigt. neue Angebot bereits ausführlich getes- chenpartnern das vorhandene fachliche tet und auf Basis der qualitativen Markt- und technische Know-How. Ziel ist eine Fahrradmitnahme: Die Regelungen zur forschung mit Einzelinterviews optimiert. einheitliche Lösung für eine ganzheitliche Fahrradmitnahme sind bei den Verkehrsun- Die Liveschaltung der multimodalen Mobilität in Deutschland. Zusammenfassung / Summary Mobilitätsauskünfte als Türöffner Expanded mobility information as a gateway zur Inter- und Multimodalität to intermodal and multimodal transport Der Rhein-Main-Verkehrsverbund arbeitet daran, seine Position als The Rhein-Main-Verkehrsverbund is working on consolidating its posi- starker Partner im Mobilitätsverbund weiter auszubauen. Dabei sollen tion as a major partner in the mobility network. Alongside the further auch alternative Mobilitätsangebote stärker in die verbundeigenen In- development of bus and train services, alternative mobility offers will formations- und Vertriebskanäle integriert werden. Vor diesem Hinter- be better integrated in network information and sales channels. Against grund bietet der RMV seinen Kunden seit Anfang 2019 eine multimo- this background, RMV is offering its clients multimodal transport infor- dale Auskunft an. Diese beinhaltet zusätzlich zum Öffentlichen Verkehr mation from early 2019. This includes additional information services auch Bike- und Carsharing- sowie Taxi-Angebote und bildet die Basis outside of public transport such as bike and car sharing and taxis and für die zukünftige RMV-Mobilitätsplattform. forms the basis for the future RMV mobility platform. DER NAHVERKEHR 1+2/2019 11 Nutzung unter www.rms-consult.de zeitlich unbefristet genehmigt durch DVV Media GmbH, 2018 - 2021
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