Kabine - Moderne Sklaverei - Kapers
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
kabine Ausgabe • Issue 3/2016 Zeitschrift der Vereinigung des Kabinenpersonals • Cabin Crew Union Moderne Sklaverei
Impressum Wirtschaftlich und politisch unabhängige In dieser kabine Zeitschrift der kapers, Gewerkschaft des Kabinenpersonals, Kloten Adresse für Verlag, Redaktion, Moderne Sklaverei 1-4 Anzeigenverkauf und Abonnemente: Sekretariat kapers Dorfstrasse 29a, CH-8302 Kloten FTL und andere Baustellen 5-6 Tel: 043 2 555 777 Fax: 043 2 555 778 www.kapers.ch Zumutbarkeit der Einsatzplanänderung für CCM 7 - 8 redaktion-kabine@kapers.ch Redaktion, Satz und Layout: Kampf oder Resignation 9 -13 Mario Kesselring Loss of Licence 14 - 18 Übersetzungen: Doris Affolter Der ultimative Passagierratgeber 19 - 20 Insertionstarife, Probenummern und Abonnementsbestellungen können beim Verlag angefordert werden. AHV - Pluss 21 - 22 Jahresabonnement: Fr. 30.- Layoutkonzept: Legal Matters 23 - 26 diezi.com Druck: Berufsprüfung 27 Offset Haller AG, Kaiserstuhlstrasse 36 8154 Oberglatt Berlitz 28 - 31 Auflage: 3‘000 Exemplare Nur gemeinsam sind wir stark 32 - 35 Erscheinungsdaten: 4 x pro Jahr International Youth Exchange 36 Verteiler: Aktiv- und Passivmitglieder der kapers, Direktion und Fachstellen der Beitrittserklärung 37 Swiss International Air Lines Ltd., Edelweiss und AbonnentInnen Moderne Sklaverei? 38 Nachdruck: Erlaubt nur mit Quellenangabe, drei Exemplare an das Sekretariat der kapers Manuskripte/Unterlagen: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen (Fotos etc.) kann keine Haftung übernommen werden. Der Verlag verpflichtet sich nicht zur Rücksendung Redaktions- und Insertionsschluss der nächsten Ausgabe: 24. November 2016 kabine 3/2016
> Moderne Sklaverei Erst kürzlich durfte man in der NZZ darüber le- von uns schon etwas, obwohl es zugegebenermas- sen, dass weltweit etwa 46 Millionen Menschen von sen nicht ganz einfach ist die Wertschöpfungskette Sklaverei betroffen sind. Natürlich kann man sich jedes Produktes zurück zu verfolgen, welches gerade darüber streiten, wie denn genau dieser Begriff de- auf meiner Einkaufsliste steht, um rauszufinden wie finiert wird und ob die Zahlen in jedem Fall richtig und unter welchen Bedingungen dieses hergestellt erfasst oder hochgerechnet wurden. Tatsache bleibt wurde. Es ist auch nicht ganz einfach, sich für al- aber, dass es immer noch, auch nach der offiziellen ternative Produkte zu entscheiden, wenn man in Abschaffung der Sklaverei in den allermeisten Staa- der eigenen Erwerbstätigkeit gerade so viel verdient, ten, eine erschreckend hohe Zahl an Menschen dass man knapp über die Runden kommt. Und ge- Mario Kesselring gibt, welche unter dieser unmenschlichen Art der nau hier kommen wir zum Punkt „das geschieht ja kapers Vorstandsmitglied Ausbeutung leiden. Die Facetten dieser neuen alles ganz weit weg“. Der Teufelskreis beginnt oft „Sklavenhaltung“ sind sehr vielfältig und eine Ab- bei uns und scheint sehr schwierig zu durchbrechen. grenzung zu einer sozialverträglichen Erwerbsarbeit Arbeitgeber in unseren Breitengraden müssen sich manchmal schwierig. Die Sklaverei im klassischen teilweise gegen Konkurrenz wehren, welche eben Sinne, sowie wir sie von den Geschichtsbüchern gerade mit Sklaven arbeiten oder sklavenähnlichen her kennen, als ganze Schiffsladungen von Sklaven Arbeitsbedingungen anwenden und können oder über den Atlantik fuhren, um diese Menschen dem wollen keine Gehälter zahlen, welche uns ermögli- Meistbietenden zu verhökern, gehören zwar tat- chen Produkte zu kaufen, welche solche Sklavenar- sächlich grösstenteils der Geschichte an. Dafür sind beit verhindert. Und so dreht sich der Teufelskreis neue, viel subtilere Formen der Ausbeutung dazu weiter. gekommen. Menschen in wirtschaftlichen Notlagen werden mit Krediten geködert, welche sie nie und Es gibt allerdings auch Arbeitgeber in der ersten nimmer zurückzahlen können oder man verspricht Welt (z.B. bekannte Hartdiscounter), welche im ihnen eine Tätigkeit mit einem gutem Verdienst, Geld schwimmen, sich als Wohltäter ausgeben welche sich aber in Tat und Wahrheit als das genaue und dabei Methoden benutzen, welche nicht ganz Gegenteil erweist. über alle Zweifel erhaben sind. Das Ganze würde ich zwar nicht unter dem Arbeitstitel Sklavenarbeit Jetzt kann man sich natürlich fragen: Was geht mich führen, aber wie soll ich es dann nennen? Als was das an? Das Ganze geschieht ganz weit weg (irgend- kann ich es bezeichnen, wenn ein Arbeitnehmer wo in der dritten Welt) und ich kann ja eh nichts nebst einer kleinen, verbindlich zugesicherten Ar- dagegen tun. Dagegen tun könnte jeder einzelne beitszeit, die meiste Zeit auf Abruf ohne Bezahlung Good Morning Zurich Flughafen Zürich Check-in 1 Check-in 2 Airport Center 043 816 35 10 043 816 85 78 043 816 35 43 www.flughafebeck.ch kabine 3/2016 1
bereit steht, um sofort einzuspringen, wenn der Ar- und Glauben zugemutet werden können“ Diese beitgeber seine Arbeitsleistung benötigt? Soll ich es Aussage lässt wie so oft einiges an Interpretations- „eine übermässige Bindung des Arbeitnehmers an spielraum offen. Eine genauere Erläuterung aus den Arbeitgeber“ nennen? Dass diese Arbeitnehmer dieser Studie zur Zumutbarkeit von Einsatzände- dann auch noch mit Arbeitspensen beschäftigt wer- rungen findet ihr auf Seite 7 dieser kabine. Die ge- den, welche gerade so tief sind, dass der Patron kei- samte Studie „Arbeitnehmerschutz für Kabinenper- ne Pensionskassenbeiträge zahlen muss, passt dann sonal von Luftfahrzeugen“ findet ihr auf der kapers vorzüglich in dieses Verhaltensmuster der moder- Homepage unter Verschiedenes: http://kapers.ch/ nen „Arbeitnehmerbindung“. de/mitglieder/dokumente/vertraege.html Wie verhält es sich bei uns in der Swiss Kabine? Da jegliches sozialpartnerschaftliche Einwirken der Ich erhalte zum Beispiel von meinem Arbeitgeber kapers auf die Swiss bisher kein Erfolg zeigte, um einen verbindlichen Arbeitsplan am 23. des Mo- eine für uns befriedigende Korrektur der bisherigen nats, wonach ich am Tag X um 06:00 Uhr morgens Praxis zu erzielen, hat die kapers beschlossen einen meinen Arbeitseinsatz beende. Wem gehören die ersten Schritt zu unternehmen, um diesen Interpre- restlichen 18 Stunden dieses Tages? Dem Arbeitge- tationsspielraum einzuengen. Wir wollen bei der ber? Darf die Swiss mir tatsächlich einige Tage vor Thematik „Freitage nach krank“ Klarheit schaffen. diesem Tag X eine Planänderung durchfunken, bei Ob wir Recht haben mit unserer Auffassung, dass welcher mein Arbeitstag um 22:00 statt wie geplant die Freitage da bleiben müssen wo sie ursprünglich um 06:00 endet? Wie sieht es aus, wenn ich krank geplant wurden oder ob sich die Auffassung der werde und anschliessend meine fest geplanten Frei- Swiss durchsetzt, wonach wir einfach Pech gehabt tage verliere? Habe ich einfach Pech gehabt, oder haben, wird nun vor Gericht geklärt. Wir bleiben nimmt sich die Swiss nicht doch zu viele Freiheiten dran! im interpretieren ihrer Freiheiten? Die kapers hat vor einiger Zeit eine Studie bei der Universität St. Gallen zu diesem Thema in Auftrag gegeben. Dort hiess es z. B. bei einer ausserordent- lichen Einsatzänderung: „Die Einsatzplanänderung muss einerseits objektiv notwendig, d. h. betrieblich erforderlich und im Interesse des Flugbetriebsunter- nehmens sein. Anderseits muss das Besatzungsmit- glied den angeordneten Dienst zu leisten vermögen und diese zusätzliche Leistung muss ihm nach Treu 2 kabine 3/2016
> Modern Slavery Just recently, we could read in the NZZ that appro- I label an employment where, apart from a small ximately 46 million people are affected by slavery amount of guaranteed working hours, the emplo- worldwide. Of course one can argue what exactly is yee is on stand-by most of the time without being meant by this term and if the figures are registered paid, in order to show up immediately, whenever and extrapolated correctly in each case. It is never- the employer needs man(or woman)power? Should theless a fact that even after the official abolishment I call it an “excessive bond between the employee of slavery, in most of the countries there is a frighte- and the employer”? The fact that the work quota ningly high number of people suffering from this of these employees is just below the level where the inhumane type of exploitation. The facets of this employer has to pay pension fund contributions, fits Mario Kesselring new type of ‘slave ownership’ are extremely diverse smoothly into the behaviour pattern of the modern Board Member of kapers and it not always easy to distinguish it from a social- “employee bond”. ly acceptable employment. Slavery in the classical sense, known to us from the history books, when whole shiploads full of slaves were carried over the Atlantic, in order to flog these men and women to the highest bidder, actually are a thing of the past. Pearls Instead, new, much more subtle forms of exploitati- on have popped up. People in economic distress are being lured with credits which they can’t pay back ever in their life or they are being promised a job with a good salary, which in reality turns out to be AMYLIN'S PEARL & JEWELLERY CO.,LTD the exact opposite. Of course you can now ask yourself: What has that got to do with me? The whole thing happens very far away (somewhere in the third world) and there is nothing I can do against it anyway. Actually, there AMYLIN’S PEARLS AND JEWELRY is something, which each one of us could do against www.amylinspearls.com it. But it is admittedly not that easy to trace back the cell phone: 0086 139 163 134 66 value creation chain of each product on my shop- ping list, in order to find out how and under what conditions it was produced. It is not very easy either Approaching 20 years of expertise in pearl jewelry sales to decide to buy alternative products, if the salary of Recommended as the top pearl shop to visit by your own job is just barely sufficient to get by. And Lonely Planet, Fodor's, Frommer's, Traveler, it is precisely here that we get to the point “it all Time Out, Yahoo Shopping ,etc. happens very far away anyway”. The vicious circle often starts with us and seems to be very difficult to The most reliable source in town for pearls of all colors, sizes and quality break. Employers in our part of the world have to Free exchange and full refund within 30 days with original receipt fight against competitors who actually do employ Fair and special price to all flight attendants of Air-Swiss slaves or offer work conditions which are close to You pay what you get and your satisfaction is guaranteed slavery. Such competitors cannot or do not want to pay salaries which would give us the opportunity to buy products, which prevent this type of slavery. As Shanghai Store Address : a consequence, the vicious circle keeps on turning. #30, 3rd floor, Han City, Fashion & Accessories Plaza, Indeed there are employers in the first world too #580 Nanjing West Road (e.g. well-known hard discounter), who are rol- Tel: 0086-21-5228-2372 ling in money and pose as benefactors, while using Email: amylinpearls@gmail.com methods which are not exactly beyond any doubt. amylin06@126.com I wouldn’t want to put it under the title “slave la- bour” – but how else should I call it? How should kabine 3/2016 3
How does the situation look for the Swiss cabin schedule changes’ taken from this study on page 7 of crews? For example, I get a binding work schedule this kabine. The entire study ‘Employee Protection on the 23rd of a month, according to which I finish for Cabin Crews in Aircraft’ is published on the ka- my assignment at 06:00 h in the morning on day pers website under Miscellaneous: X. Who do the remaining 18 hours of this day be- http://kapers.ch/en/members/documents/con- long to? To the employer? Is Swiss actually entitled tracts-regulations.html. to inform me by phone of a schedule change, where the end of my assignment will be at 22:00h only, in- Since not one single appeal by kapers based on so- stead of the planned 06:00h, just a few days before cial partnership had any success with Swiss whatso- this day X? And what is the situation if I get sick and ever, in order to achieve a correction of the present subsequently lose my fixed planned free days? Was common practice, which would be satisfactory for this just tough luck or could it be that Swiss takes us, kapers has decided to take a first step to confine too many liberties when interpreting their liberties? the room for interpretation. We want to establish A while ago, kapers commissioned St. Gallen Uni- clarity for the issue “free days after sickness”. A court versity to carry out a study in this context. In this will now decide if we are right with our opinion that study, we can read for example in connection with the free days must remain where they were original- extraordinary schedule changes: “On the one hand, ly planned or if the Swiss conception will prevail, the schedule change must be objectively necessary, according to which it is only tough luck for us. i.e. operationally required and in the interest of the We stay tuned! airline operator. On the other hand, the crew mem- ber must be capable of carrying out the assigned duty and it must be ensured that the additional ef- fort can be expected of them in good faith. As is of- ten the case, this statement leaves quite some room for interpretation. You will find a more detailed ex- planation in connection with the ‘reasonability of Die innovative Kindertagesstätte, die sich Ihren Arbeitszeiten anpasst! Egal ob Sie eine Kinderbetreuung an regelmässigen Wochentagen brauchen oder zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten arbeiten, bei uns erhalten Sie ein massgeschneidertes Angebot. Unsere Partner: Alte Mühle, 8302 Kloten kloten@strampolino.ch www.strampolino.ch 4 kabine 3/2016
Als ich im Juli nach Ankunft in BOS mit meiner Crew vor der Immigration in der Crew-Warteschlange stand, war ich verwundert über die Crew vor uns. Die Uniformen hatte ich noch nie gesehen, und die Zusammensetzung der Crew war auch recht speziell: Die beiden Piloten und der Purser mit britischen Päs- sen, die restlichen CCM allesamt mit thailändischen Pässen in der Hand. > FTL und andere Baustellen Ein Blick auf die Kofferlabel verriet dann schnell Wir sind ja laut OM A dazu angehalten, unsere Ak- des Rätsels Lösung: Norwegian. Ihr Dreamliner aus tivitäten und Duties an Bord so zu koordinieren, London Gatwick war kurz vor uns gelandet. Die dass wir Zeit zum Essen und Trinken finden. Nach Negativschlagzeilen über Norwegian waren dieses Auffassung der Swiss wäre eine starre Regelung ja Jahr sehr prominent in der Fachpresse vertreten. auch nicht im Sinne der CCM, schliesslich dürfe Hier war ganz besonders die Rede von Lohn- und ein CCM auch bereits nach 4 Stunden FDP ein Sozialdumping unter europäischer Flagge, welche Recht auf Hunger haben und nicht, wie die FTL erst durch diverse undurchsichtige Schlupflöcher definieren, erst nach 6 Stunden FDP. Dieses nette, möglich gemacht wurde. Dass die Thai-CCM nicht flexible und vorausschauende Entgegenkommen Michael Singscheidt aufgrund ethnischer Faktoren und Kultur- sowie lässt sich im täglichen Flugbetrieb ja ohne Probleme kapers Vizepräsident Sprachkompetenz ex England und Skandinavien umsetzen… inzwischen auf vielen USA Strecken eingesetzt wer- den, ist wohl jedem klar. Der Preisdruck im Airline- Da der Workload eines CCM in der Regel aus- Business treibt also fragwürdige Entwicklungen vo- schliesslich von externen Faktoren abhängt, die aus- ran und die Kreativität beim Kostensparen scheint serhalb unseres Einflussbereiches liegen, wären ge- nahezu unbegrenzt zu sein. Diverse Manager schei- wisse Spielregeln seitens Swiss dringend notwendig nen es zu schaffen einer bereits ausgepressten Zitro- gewesen. Aber das Unmögliche möglich zu machen ne noch den letzten „Schweisstropfen“ zu entlocken. um die Bedürfnisse von Passagieren und Crew un- Die Einsatzpläne solcher Billigcrews unter EU-Flag- ter einen Hut zu bringen, kann das Management ge sind ja „glücklicherweise“ dank den grossartigen ja durchaus auch mit zwei zwinkernden Augen als Bemühungen der Europäischen Union FTL-kon- Jobenrichment betrachten. Und die Airlines sind form. Auf den von mir besuchten Informationsver- sich natürlich dessen bewusst, dass es in der Na- anstaltungen über die Philosophie der FTLs habe tur von uns auf Service trainiert und abgerichtete ich gelernt, dass der Sinn und Zweck der FTL die CCM liegt, es allen Recht zu machen. Daher ist es Und genau diese Inter- Vermeidung von Fatigue sei. Ebenfalls soll durch natürlich auch nicht sonderlich zielführend, wenn die FTL-Mindeststandards sichergestellt werden, ein CCM lieber pünktlich landen will, als einmal pretationsspielräume las- dass innerhalb Europas keine Airline durch Unter- 10 Minuten in Ruhe etwas Gescheites zu essen… bietung von Arbeitsbedingungen und Ruhezeiten sen es dann zu, dass en- konkurrenzfähiger operieren kann als eine andere. Es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele von Un- gagierte Manager noch Theorie und Praxis sind zweierlei Paar Schuhe und gereimtheiten in den FTL, welche wir in enger die mächtige Airline-Lobby hat der Europäischen Absprache mit anderen Gewerkschaften im In- Möglichkeiten finden, der Kommission bei diversen heiklen und unange- und Ausland zusammentragen um damit bei den nehmen Themen die Krallen gestutzt. Bestes Bei- nationalen Behörden und der EASA vorstellig zu Zitrone doch noch den spiel ist hier mal wieder das Thema Nutrition. Es werden. Leider lassen die FTL in vielen Bereichen ist ja schön, dass der Gesetzgeber uns CCM das derart grosse Interpretationsspielräume zu, dass wir einen oder anderen Mil- Grundrecht auf Ernährung während eines 11-stün- dringend mehr Klarheit brauchen. Und genau die- digen Shorthaul 4-Legger zugesteht. Den Mut al- se Interpretationsspielräume lassen es dann zu, dass liliter Flüssigkeit zu entlo- lerdings, dass die Airlines gezwungen werden, eine engagierte Manager noch Möglichkeiten finden, der saubere und transparente Lösung zu definieren, Zitrone doch noch den einen oder anderen Millili- cken. wie die Essenspausen verbindlich geregelt werden, ter Flüssigkeit zu entlocken. Ob es dann letztend- konnte die EASA leider nicht aufbringen. Somit lich Saft oder Schweiss ist, scheint dann eine andere konnte die Swiss die Verantwortung hier ganz sau- Frage zu sein. Milliliter ist Milliliter. ber und legal auf die CCM abschieben. kabine 3/2016 5
When in June, after arrival at BOS, I was queuing in front of the crew immigra- tion counter together with my crew, I was surprised at the crew in front of us. I had never seen these uniforms before and the crew composition was rather special: The two pilots and the purser had British passports, the rest of the CCM all had Thai passports in their hands. >FTL and Other Areas under Construction A glance at the baggage labels revealed the solution According to OMA, we are obliged to coordinate to the puzzle: Norwegian. Their Dreamliner from our activities and duties on board in such a way that London Gatwick had landed shortly before us. The we find enough time for eating and drinking. It is negative headlines about Norwegian had been quite Swiss’s opinion that a fixed regulation wouldn’t be in prominent in the trade press this year. They pointed the CCM’s interest; after all, CCM are also entitled out in particular the wage and social dumping under to be hungry after 4 hours FDP and not only, as European flag, which had only been made possible defined in the FTL, after 6 hours FDP. This overly through various obscure loopholes. It is probably nice, flexible and anticipatory good will is of course Michael Singscheidt clear to everybody that the Thai CCM had not been a trifle to apply in daily flight operation ….. kapers Vice-President assigned to the now numerous flights to the USA, departing from England and Scandinavia, for ethnic Since the workload of a CCM usually depends on considerations and culture, as well as language skills. external factors, which are outside our scope of So the pricing pressure within the airline industry influence, a minimum of regulations specified by promotes dubious developments and the creativity Swiss would have been urgently needed. But the for cost saving seems to be almost unlimited. Cer- management– with a twinkle in their eyes - can just tain managers even seem to be able to squeeze the simply consider making the impossible possible, in last drop of sweat out of an already dry lemon. order to reconcile the needs of passengers and crews, a job enrichment. And the airlines are of course “Fortunately”, the schedules of such low-cost crews aware that it is the nature of us service trained and under EU flag comply with the FTL, thanks to the drilled CCM to try to suit everybody. Therefore, it fantastic efforts of the European Union. At informa- is rather counterproductive if a CCM gives prefer- tion events about the philosophy of the FTL which ence to landing on time over having a decent meal I visited, I learned that the spirit and purpose of the in peace for 10 minutes. And it is precisely this FTL is the prevention of fatigue. Another point is that the FTL minimum standards are supposed to There are numerous further examples of inconsis- wiggle room which am- ensure that within Europe no airlines should have tencies within the FTL, which we are gathering in bitious managers take the opportunity to become more competitive by undercutting the work conditions and rest times. close cooperation with other unions in Switzerland and abroad, in order to address them to the national advantage of to squeeze authorities and the EASA. Unfortunately, the FTL But theory and practice are two different kettle of leave so much room for interpretation in many areas a few more millilitres of fish and the powerful airline lobby has clipped the that we urgently need more clarity. And it is pre- European commission’s claws in connection with cisely this wiggle room which ambitious managers liquid out of the lemon. various sensitive and uncomfortable issues. The take advantage of to squeeze a few more millilitres best example for this is once more ‘nutrition’. It is of liquid out of the lemon. If ultimately it is juice lovely that the legislator has granted us a basic right or sweat dripping out seems to be irrelevant. A mil- to nutrition during an 11-hour, 4-leg short-haul lilitre is a millilitre. assignment. However, EASA unfortunately didn’t bring up the courage to force the airlines to define a clear and transparent solution for the regulation of mandatory meal breaks. Consequently, Swiss had free rein to shift the responsibility upon the CCM in a completely legal way. 6 kabine 3/2016
Arbeitnehmerschutz für das Kabinenpersonal von Luftfahrzeugen Gutachten im Auftrag der kapers vom 17. Dezember 2007 > Zumutbarkeit der Einsatz- planänderung für das CCM Ein ausserordentlicher Einsatz kann von einem Ca- die Pflege von Beziehungen kann eine Art Ver- bin Crew Member nur verlangt werden, wenn es pflichtung darstellen, welche das Besatzungsmit- ihn zu leisten vermag und es ihm nach Treu und glied neben seiner Arbeitstätigkeit erfüllen möchte. Glauben zugemutet werden kann. Ob eine entspre- Schliesslich kann das Cabin Crew Member einem chende Einsatzplanänderung zumutbar ist hängt Verein angehören, der auf sein Mitwirken ange- deshalb von den persönlichen Voraussetzungen des wiesen ist oder es bekleidet politische oder andere Besatzungsmitglieds ab. Die Grenze der Zumutbar- Ämter, welche ebenfalls eine Teil seiner arbeitsfreien keit ergibt sich auch aus dem Persönlichkeitsschutz Zeit beanspruchen. der Art. 27 und 28 Zivilgesetzbuch (ZGB) sowie aus der Führsorgepflicht des Flugbetriebsunternehmers. Die Frage, ob die ausserordentliche Einsatzplan- Der Umfang des ausserordentlichen Einsatzes ist änderung rechtzeitig angeordnet wurde bzw. wann von entscheidender Bedeutung bezüglich des Kri- das Besatzungsmitglied vom Flugbetriebsunterneh- teriums der Zumutbarkeit. Ausserordentliche Ein- mer über den ausserordentlichen Einsatz informiert sätze sollen vom Besatzungsmitglied nur in Aus- wurde, spielt eine wesentliche Rolle. Kündigt der nahmefällen, d.h. in besonders dringlichen und Flugbetriebsunternehmer die Einsatzplanänderung betrieblich erforderlichen Notsituationen verlangt frühzeitig an, so kann das Besatzungsmitglied an- werden dürfen. Grundsätzlich sind die Einsatzpläne derweitige Verpflichtungen verschieben oder um- so zu gestalten, dass sie eingehalten werden können. disponieren. Hingegen hat der Flugbetriebsunter- Ausserordentliche Einsatzplanänderungen müssen nehmer auf das Cabin Crew Member besonders immer ein Ausnahmefall bleiben. Ausserordentliche Rücksicht zu nehmen, wenn ihm dieses eine private Einsätze müssen auf verschiedene Besatzungsmit- Verpflichtung lange im Voraus mitgeteilt hat. Je glieder aufgeteilt werden und können nicht nur von nach dem Grund, der zu einer ausserordentlichen einzelnen Cabin Crew Members verlangt werden. Einsatzplanänderung führt, kann eine frühere oder Je häufiger ein Besatzungsmitglied bereits mit Ein- spätere Orientierung des Cabin Crew Members ge- Je häufiger ein Besat- satzplanänderungen konfrontiert wurde, desto we- rechtfertigt sein. niger können ihm weitere Änderungen zugemutet zungsmitglied bereits mit werden. Bei der Frage der Zumutbarkeit von ausserordent- lichen Einsätzen sind nicht nur die Gesundheit Einsatzplanänderungen Eine weitere Schranke der Zumutbarkeit stellt die und Verfügbarkeit des Besatzungsmitglieds sowie konfrontiert wurde, desto Gesundheit des Besatzungsmitglieds dar. Sobald die rechtzeitige Ankündigung der Änderung von diese tangiert bzw. beeinträchtigt wird oder ist, Bedeutung. Wesentlich sind im Weiteren die wirt- weniger können ihm wei- darf der Flugbetriebsunternehmer das Cabin Crew schaftlichen und unternehmerischen Interessen des Member nicht mehr zu ausserordentlichen Einsät- Flugbetriebsunternehmers und die persönlichen tere Änderungen zuge- zen aufbieten. Ausserordentliche Einsätze müssen Interessen des Cabin Crew Members. Bei ausseror- immer ohne Gefährdung der Gesundheit geleistet dentlichen Einsätzen sind die Interessen des Flug- mutet werden. werden können. Wobei durch den Einsatz weder betriebsunternehmers und des Besatzungsmitglieds die physische noch die psychische Gesundheit ge- gegeneinander abzuwägen. Wessen Interessen Vor- fährdet werden dürfen. Bei gesundheitlichen Pro- rang haben, dürfte im Einzelfall nicht einfach zu blemen, wie z.B. bei Ermüdungserkrankungen oder beurteilen sein. Ökonomische Interessen des Flug- bei einer generell fehlenden zusätzlichen Belastbar- betriebsunternehmers haben in der Regel in den keit wegen fortgeschrittenem Alter, dürfen ausseror- Hintergrund zu treten, wenn die körperliche und dentliche Einsätze nicht mehr angeordnet werden. seelische Integrität des Besatzungsmitglieds durch Ein weiteres Kriterium bezüglich der Zumutbarkeit den Einsatz tangiert werden. Bei einer wirtschaftlich von ausserordentlichen Einsätzen stellt die zeitliche schwierigen Lage kann der Flugbetriebsunterneh- Verfügbarkeit des Besatzungsmitglieds dar. Jedes mer vorübergehend vom Besatzungsmitglied einen Besatzungsmitglied hat ausserhalb seiner arbeits- maximalen bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit vertraglichen Verpflichtungen noch weitergehende gehenden Einsatz fordern. Aufgaben zu erfüllen. Besonders zeitintensiv kann die Erfüllung familiärer Pflichten sein. Aber auch kabine 3/2016 7
>Reasonability of Schedule Changes for CCM Cabin crew members may only be expected to carry sort of obligation, which cabin crew members may out an extraordinary assignment, if they are capable want to fulfil besides their work. After all, a CCM of carrying it out and if it can be asked of them in may be member of an association which depends good faith. Consequently, it depends on the person- on their participation or it holds a political or other al condition of a crew member, if a corresponding office, which also absorbs part of their leisure time. schedule change can reasonably be expected. The The question, if the extraordinary schedule change limits of reasonability can be deducted from the had been communicated well in time, i.e. at what provisions on the protection of personality rights, point the crew member was informed by the airline stipulated in the Swiss Civil Code, art. 27 and 28, as operator about the extraordinary assignment, plays well as from the duty of care of the airline operator. a decisive role. If the airline operator announces the The extent of an extraordinary assignment is a de- schedule change at an early stage, the crew member cisive factor when determining the reasonability. may be able to shift or rearrange other obligations Only in exceptional cases, i.e. in particularly urgent and appointments. However, the airline operator and operationally critical situations should it be al- must be especially considerate of private obligations lowed to expect crew members to carry out extraor- of which a CCM has notified them well in advance. dinary assignments. Basically, flight schedules are to Depending on the reason for an extraordinary be planned in such a way that they can be adhered schedule change, it might make sense to inform the to. Extraordinary schedule changes must remain an CCM at an earlier or later point in time. exceptions. Extraordinary assignments must be dis- tributed among various crew members and cannot Not only health and disposability of the crew mem- be expected from individual cabin crew members. ber, as well as the timely information about the The more often a crew member is has been con- change are significant, when it comes to the issue of fronted with schedule changes, the less any further reasonability of an extraordinary assignment. Other The more often a crew schedule changes can reasonably be expected from important aspects are the economic and entrepre- her/him. neurial interests of the airline operator, as well as the member is has been con- personal interests of the cabin crew member. In case fronted with schedule A further limit of reasonability is the health of crew members. As soon as the health is or will be affected of extraordinary assignments, the interests of the airline operator and those of the cabin crew mem- changes, the less any or impaired, the airline operator is not allowed any bers are to be weighed against each other. It might more to call up a cabin crew member for an ex- not be obvious in each individual case whose inter- further schedule changes traordinary assignment. It must be possible to carry ests have priority. As a rule, economic interest of the out extraordinary assignments without somebody’s airline operator have to be overruled, if the physical can reasonably be ex- health being compromised. Neither the physical, and mental integrity of a crew member is affected nor the mental health may be compromised with by the assignment. In an economically difficult situ- pected from her/him. an assignment. In case of health problems, such as ation, the airline operator is temporarily permitted illness due to fatigue or a general lack of additional to expect from crew members an exceptional effort, resilience due to advanced age, no extraordinary as- which may go up to the limits of their capacity. signments may be imposed on CCM. Another criterion in connection with the reason- ability of extraordinary assignments is the dispos- ability of crew members in terms of time. All crew members have additional tasks and obligations to fulfil, outside their employment contract. Comply- ing with family duties can be particularly time con- suming. But also maintaining relations can be some 8 kabine 3/2016
Ein Austritt aus der Gewerkschaft ist eine Resignation; denn es bedeutet, als Nicht-Mitglied kein Stimmrecht zu haben >Kampf oder Resignation? Immer wieder fragen uns Mitglieder, was wir ei- Genau in diesen Bereichen haben wir sehr viel er- gentlich tun, sei es aus Interesse oder als Vorwurf reicht und verhindert, mussten aber auch einige gemeint. Insbesondere, wenn es um Themen geht, Niederlagen einstecken. In der Dezember 15 Aus- die von grosser Brisanz sind wie z. B. die Spesen, gabe der kabine publizierten wir eine Übersicht un- die neue Arztzeugnis Regelung oder die FCG QS serer erreichten Ziele, wie auch einen Ausblick, wel- Funktion. che Themen wir uns für 2016 vorgenommen haben. Enttäuschte Mitglieder richten ihre Wut und Fru- Dies waren: stration an die kapers und künden ihre Mitglied- Nina Endrich schaft mit dem Vorwurf, wir hätten nichts unter- Information und Vorgehensweisen bei Verdacht kapers Vorstandsmitglied nommen und eine Mitgliedschaft bringe deshalb auf kontaminierte Kabinenluft nichts. Hier erreichten wir zusammen mit der Aeropers und IPG, dass die Swiss endlich nach 8 Jahren Still- Ein Austritt aus der Gewerkschaft ist eine Resignati- schweigen Anfang dieses Jahres eine Kommunika- on; denn es bedeutet, als Nicht-Mitglied kein Stimm- tion veröffentlich hat. In der Zwischenzeit haben recht zu haben. Genau dieses Stimmrecht ist aber so wir gemeinsam ein Handout für die Crewmember wichtig, wenn es um Abstimmungen für einen GAV zusammengestellt, welches Informationen zur De- und um dessen Bestandteile geht, um die Wahl des finition von Cabin Air Quality, wie auch mögliche kapers Vorstands, die Genehmigung des Jahresbe- Symptome, Vorgehensweisen und eine Checkliste richts, der Buchhaltung und Finanzen, sprich der für einen Arztbesuch liefert. Dieses Hand-out ist Jahresleistung des Kapers Vorstandes. Es bedeutet fertig erstellt und genehmigt und sollte hoffentlich auch, dass jegliche rechtliche oder beratende Unter- in den nächsten Wochen endlich zu eurer Verfü- stützung seitens kapers für das CCM fehlt. gung stehen (elektronisch und als Papierversion). Ob es nun mehr Sinn Für die kapers bedeuten weniger Mitglieder auch Umgang mit Flight Fatigue Vorfällen weniger Stimmkraft gegenüber der Firma, um Hierzu trifft sich unterdessen monatlich die Fati- macht, aus Frust über wichtige Anliegen und Forderungen zu stellen. Es gue Safety Action Group (FSAG), in welcher auch bedeutet auch geringere Mitgliederbeiträge. Ein- kapers vertreten ist. Dank der Swiss Fatigue Policy das Nicht-Erreichte zu nahmen, die eine Gewerkschaft benötigt, um recht- kann und muss sich jedes Crewmember aufgrund resignieren und der ka- liche Abklärungen und Gerichtskosten begleichen ‚operationneller fatigue‘ vom Dienst abmelden, zu können. Diese haben sich in den letzten Jahren wenn die Sicherheit der Flugoperation nicht mehr pers den Rücken zu dre- gehäuft, weil es immer mehr Themen gibt, bei de- gewährleistet werden kann. Gemäss der ‚Fatigue nen wir eine andere Meinung vertreten als die Swiss Policy‘ und der ‚Just Culture‘ (siehe Anmerkung hen oder diese erst recht und als einzige Lösung der Rechtsweg eingeschlagen 1) hat die Linie und Dispo dies kommentarlos und werden muss. ohne Druck auf das CCM auszuüben entgegen zu zu unterstützen in ihrem nehmen. Im Weiteren ist es Pflicht, dies via ‚SRS Auf einigen Themen hat die kapers Mitbestimmung, Fatigue‘ zu rapportieren und die zur Verfügung ste- Kampf muss jeder von auf anderen Themen jedoch nur Mitspracherecht. henden detaillierten Fragen zu beantworten. Bei Uneinigkeit heisst das, dass wir entweder die euch selbst entscheiden. Swiss vor Gericht ziehen oder aber klein beigeben Unser nächstes Ziel ist, dass jegliches Melden von müssen. Dann gibt es Themen, bei denen uns eine ‚Fatigue‘ einerseits als solches und nicht als ‚Krank‘ rechtliche Handhabung fehlt, wie bei der neuen im System ausgewiesen und zudem vertraulich be- Arztzeugnis Regelung oder der FCG QS Definition. handelt wird. Nur dies entspricht unseres Erachtens Bei solchen Fällen versuchen wir die Swiss zu über- der ‚Just Culture‘. Die Anzahl gemeldeter ‚Fatigue‘ zeugen, mit uns nach besseren Lösungen zu suchen. Fälle nimmt seit der Einführung bei den Flight Crew wie auch Cabin Crew Member stetig zu. Auf den Themen Arbeitsplatz und Arbeitsmittel ha- Die Ursachen, welche zur ‚Fatigue‘ geführt haben, ben wir Mitspracherecht, auf dem Thema Gesund- werden in der FSAG analysiert und wo nötig eine heit sogar Mitbestimmung. Empfehlung mit Massnahmen erstellt, mit der For- derung von der Linie, diese umzusetzen. kabine 3/2016 9
Einhaltung der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers triebsarzt hat die Swiss nicht entsprochen. Aus die- Die Swiss gibt uns auf den Fürsorgethemen immer sem Grund sahen wir uns gezwungen, das Bundes- wieder Anlass, intervenieren zu müssen. Einmal ist amt für Gesundheit (BAG), das Staatssekretariat für es die Kälte in den Galleys, wobei sie das Problem Wirtschaft (Seco), das Bundesamt für Zivilluftfahrt jetzt mit Schlafsäcken und Isolationsmatten ver- (BAZL) sowie die Schweizerische Unfallversiche- sucht zu lösen. Ein andermal sind es die zu schwe- rung (SUVA) einzuschalten und um Hilfe zu bitten. ren Pivot Bins, worüber die Swiss lediglich ein In- Wie üblich bei den Bundesstellen, wird die Verant- formationsblatt an die CCM verteilen wollte. Wir wortung hin und her geschoben, währendem sich haben von der Swiss verlangt, zusammen mit uns die CCM in dem viel zu kleinen Galley auf dem effektive und sinnvolle Massnahmen zu erarbeiten. A32P gegenseitig auf die Füsse treten. Die SUVA Auch die unzumutbaren Arbeitsplatzverhältnisse im ist nun aber nach Abklärungen mit dem BAZL auf A32P sind nach wie vor pendent. Unserem Antrag unseren Antrag eingetreten und es folgt ein erstes zur Beurteilung des Arbeitsplatzes durch einen Be- gemeinsames Meeting im Oktober Reduzierung der Arbeitsbelastung auf dem A32P Dank vieler Rückmeldungen und der kapers wurde auf den längeren Flügen die Flexbox von der Ben- Die Umwelt liegt uns am Herzen. to Box abgelöst. Dadurch wurde insbesondere dem grossen Abfallproblem Rechnung getragen und das Dank modernster Technologie kommen 90% weniger Chemikalien bei uns zum Handling für die CCM etwas vereinfacht. Das Lay- Einsatz. Somit können wir umweltverträglicher produzieren – ein gutes Gefühl. out des Galleys und die engen Platzverhältnisse aber können wir nicht ändern. Wir haben die Swiss seit Beginn des Projekts vor den psychischen und phy- sischen Stressfaktoren für die Crew gewarnt. Zudem haben wir gefordert, dass das Produkt der Kapazi- tät angepasst werden muss und aufgrund fehlender Ergonomie und Platzverhältnisse kaum mehr als ein Sandwich Service durchführbar ist. Zumindest versucht die Swiss, gewisse technische Mängel zu verbessern. Einführung der B777 und CSeries Auch hier konnten wir auch dank euren Rapporten unseren Einfluss walten lassen und erreichen, dass die Serviceabläufe auf der B777 angepasst und ver- einfacht wurden. Wie oben erwähnt, haben wir ein grosses Augenmerk auf die Last der Hatracks und Serviceabläufe. Dazu beobachten wir eure Rück- meldungen. Täglich gibt es adhoc Themen, die teilweise sehr schnell eine Lösung erfordern. So mussten wir euer abschliessbares Crew Gepäck Compartment Offset Haller AG im B777 verteidigen, welches das Produkt für die Kaiserstuhlstr. 36 neuen Premium Meals in der Y-Cl benützen wollte. 8154 Oberglatt wir drucken grüner. Ebenso war eine Umplatzierung des Medical Equip- diezi.com Tel. 044 886 31 00 ments auf der A32P Flotte aufgrund eines tech- info@offsethaller.ch nischen Mangels erforderlich. Da dieses Equipment www.offsethaller.ch in ein abschliessbares Compartment verstaut wer- den muss, blieb nur eines der Crew Gepäck Com- 10 kabine 3/2016
partment übrig. Gleichzeitig muss der Arbeitgeber The workforce is able to distinguish between the aber den Diebstahlschutz für Arbeitnehmer wahren. above and understand the conditions under which Aus diesem Grund haben wir von der Swiss ver- disciplinary action shall not apply. langt, dass trotz dieser Umplatzierung nach wie vor genug Platz vorhanden sein muss, damit die CCM A Just Culture is defined as a culture in which ihre Wertsachen einschliessen können, ansonsten front line operators or others are not punished würde die Swiss ihre Fürsorgepflicht verletzen. for intentional or unintentional actions, omis- sions or decisions taken by them that are com- Dies sind nur ein paar wenige Themen, die uns täg- mensurate with their experience and training, lich beschäftigen, egal ob wir im Flugdienst oder in but where gross negligence, wilful violations and den Ferien sind. destructive acts - also called unacceptable behavi- our - are not tolerated. Wer die Entwicklung innerhalb der Firma und im Konzern etwas mitverfolgt, wird hoffentlich feststel- len, dass ohne Gewerkschaft Vieles in Bezug auf un- sere Arbeitsbedingungen und unseren Arbeitsplatz anders aussehen würde. Auch wenn die kapers aus eingangs erwähnten Gründen nicht alles so verän- dern vermag, wie sich das alle wünschen, so setzen wir doch bei unserer Arbeitgeberin immer wieder ein starkes Zeichen, dass wir für unsere Arbeitsbe- dingungen und unseren Arbeitsplatz kämpfen und nicht jegliche Optimierungen kommentarlos hin- nehmen. Das funktioniert nur mit Hilfe unserer Mitglieder; mit der Unterstützung von EUCH. Ob es nun mehr Sinn macht, aus Frust über das Nicht-Erreichte zu resignieren und der kapers den Rücken zu kehren oder diese erst recht in ihrem Kampf zu unterstützen muss jeder von euch selbst entscheiden. 1) 4.2.2.1 Just Culture In SWISS we are strongly committed to the Just Culture, which is based on a proper assessment of the source of undesired outcomes: errors or viola- tions. It recognizes that, in cases of gross negligence or wilful violation there is a need for disciplinary action. In many other cases however, where unin- Ab sofort 10% Rabatt tentional behaviour is involved, disciplinary action is not appropriate and instead a proper analysis of für kapers Mitglieder the outcome should be used for identification of system weaknesses. Errors shall be understood but neither deliberate nor wilful serious violations can be tolerated. The workforce shall understand the definition of opera- tional behaviour that is unacceptable; kabine 3/2016 11
Cancelling the membership of a union is a resignation indeed, because not being a member means to waive one’s right to vote > Fight or Resign? Time and again members ask us what we are actually These were the following: doing. Sometimes it is out of interest, sometimes it is meant as criticism, in particular when talking about Information and procedures in case of a suspected controversial issues, such as the travel expenses, the contamination of cabin air new medical certificate regulations or the FCG QS Together with Aeropers and IPG we achieved that function. after 8 years of silence, Swiss finally published an information at the beginning of this year. In the Disappointed members direct their anger and frustra- meantime, we have jointly compiled a handout for tion at kapers and cancel their membership with the crew members, which provides information about allegation that we didn’t do anything and that there- the definition of cabin air quality, as well as possible fore a membership is pointless. symptoms, procedures and a checklist for a medical Nina Endrich consultation. This handout is ready and approved Board Member of kapers Cancelling the membership of a union is a resigna- and we hope that it will finally be available for you tion indeed, because not being a member means to within the next weeks (electronically, as well as paper waive one’s right to vote. But it is exactly this right copies). to vote which is so important, when CLAs or parts thereof are to be decided on, when kapers Board Handling of flight fatigue cases members are elected, when the annual report, the In the meantime, the Fatigue Safety Action Group book-keeping and finances, i.e. the performance of (FSAG) holds monthly meetings, in which a kapers the kapers Board, must be approved. It also means representative participates as well. Owing to the that any legal or advisory support for the CCM from Swiss Fatigue Policy, each crew member may and kapers’ side is missing. must withdraw from flight duty due to ‘operational fatigue’, whenever she/he cannot guarantee the safe- For kapers, less members means less power when con- ty of a flight operation any more. According to the fronting the company in order to address concerns or ‘Fatigue Policy’ and the ‘Just Culture’ (see footnote demands. It also means getting less membership fees. 1) the line management and Dispo have to acknow- A union needs this income to pay for legal investi- ledge it without any further comment and without gations and court fees. These have increased during exerting any pressure on the CCM. Furthermore, it is the last years, because there are more and more is- a requirement to submit an ‘SRS fatigue’ report and sues where our views differ from Swiss’s opinion and to answer the respective detailed questions. where legal action is the only way out. Our next goal is that any reporting of fatigue will be There are some areas where kapers has a right of co- identified in the system separately, rather than to ap- determination, but for others, we only have a right pear as ‘krank’ (=sick) and that it will be treated con- to say. This means that in case of a disagreement, we fidentially. In our opinion, this is the only way that either have to take Swiss to court or to cave in. Then it will comply with the ‘Just Culture’. The number of there are issues, where we have no legal lever, such as fatigue cases is constantly increasing in the flight crew, in the case of the new medical certificate regulation or as well as the cabin crew categories, since the introduc- the definition of the FCG QS function. In these cases tion of the new system. The reasons leading to fatigue we try to convince Swiss to look for better solutions are being analysed by the FSAG and where necessary together with us. a recommendation for measures is set up with the de- mand for the line management to implement these. We have a right to say in connection with the subjects work place and work equipment and even a right of Complying with the employer’s duty of care co-determination for health issues. Unfortunately, Swiss continues to give us reasons to intervene in connection with duty of care issues. On It is precisely in these areas where we have achieved one occasion it is the cold in the galleys, where they and prevented a great deal, even if we also had to ac- are trying to solve the problem with sleeping bags cept a few defeats. In the December 15 edition of and insulation blankets. On another occasion it is the kabine, we published an overview of the achieved the pivot bins which are too heavy, the solution of goals, as well as an outlook of our tasks for 2016. which was supposed to be a mere information leaflet for the CCM. We demanded from Swiss that they 12 kabine 3/2016
work out effective and useful measures together with be guaranteed to lock up their valuables. Otherwise us. Also the unacceptable work place conditions in Swiss would infringe their duty of care. the A32P are still pending. Swiss has not complied with our request for an inspection of our work place These are only a couple of subjects which keep us by a company physician. For this reason, we saw our- busy every day, irrespective of us being on holiday or selves forced to involve the Federal Office of Public on flight duty. Health (FOPH), the State Secretariat of Economic Affairs SECO, the Federal Office of Civil Aviation Those who have followed the development within (FOCA), as well as the Swiss accident insurance com- the company and the LH group will hopefully realise pany SUVA and to ask for their support. As usual, the that without a union, a lot of things in connection responsibility is shuffled off from one federal office to with our working conditions and work place would the next, while the CCM step on each other’s toes in look quite differently. Even if for reasons men- those tiny galleys on the A32P. However, after con- tioned earlier, kapers is not in a position to change sultation with the FOCA, SUVA has approved of our everything the way we all desire, we repeatedly set a request and a first meeting will take place in October. strong mark towards our employer that we are figh- ting for our working conditions and our work place Reduction of the work load on the A32P and won’t simply accept any type of optimisation Thanks to a lot of feedback and the intervention of without any further comment. This works only with kapers, the Flexbox was replaced by the Bento Box the help of our members, with the support of YOU. on longer flights. This change took in particular the huge waste problem into account and the handling The decision if it makes more sense to resign out of for the CCM became somewhat easier. Unfortunately, frustration about the things kapers didn’t achieve and we cannot change the galley layout and the confined to turn your back on your union, or if you should working spaces. Since the beginning of the project, we support it even more in its fight, remains up to each have warned Swiss of the physical and mental stress one of you. factors for the crews. In addition we demanded that The decision if it makes the product be adapted to the capacity and suggested 1) 4.2.2.1 Just Culture that hardly more than a sandwich service is feasible, In SWISS we are strongly committed to the Just Cul- more sense to resign out due to the missing ergonomics and space. At least Swiss is trying to improve certain technical shortcomings. ture, which is based on a proper assessment of the source of undesired outcomes: errors or violations. of frustration about the It recognizes that, in cases of gross negligence or wil- things kapers didn’t Introduction of the B777 and the CSeries ful violation there is a need for disciplinary action. In Also in this connection we could exert our influence many other cases however, where unintentional beha- achieve and to turn your with the help of your reports and achieved that the viour is involved, disciplinary action is not appropriate service procedures on the B777 were adapted and and instead a proper analysis of the outcome should back on your union, or simplified. As mentioned above, we pay close atten- be used for identification of system weaknesses. tion to the weight of the baggage racks and the service if you should support it procedures and observe your feedback carefully. Errors shall be understood but neither deliberate nor wilful serious violations can be tolerated. The work- even more in its fight, re- Ad hoc issues pop up daily, which sometimes require force shall understand the definition of operational a swift solution. One of them was that we had to de- behaviour that is unacceptable; mains up to each one of fend your lockable crew baggage compartment in the B777, which the product department wanted to use The workforce is able to distinguish between the abo- you. for the new premium meals in Y-class. Another one ve and understand the conditions under which disci- was that the relocation of the medical equipment on plinary action shall not apply. the A32P fleet became necessary, due to a technical deficiency. Since this equipment must be stowed in A Just Culture is defined as a culture in which front a lockable compartment, the only option was one of line operators or others are not punished for inten- the crew baggage compartments. However, the em- tional or unintentional actions, omissions or deci- ployer must also provide theft protection for the em- sions taken by them that are commensurate with ployees. For this reason we demanded from Swiss that their experience and training, but where gross neg- in spite of this relocation, enough room for the CCM ligence, wilful violations and destructive acts - also called unacceptable behaviour - are not tolerated. kabine 3/2016 13
In der kabine vor einem Jahr habe ich über die Fluguntauglichkeit und deren Folgen geschrieben. Die zahlreichen Mails zu diesem Thema haben gezeigt, dass das Interesse an einer Versicherung, welche die Erwerbsunfähigkeit (Loss of Licence) versichert, bei unseren Mitgliedern gross ist. > Loss of Licence – Airport Income Protection von Helvetia Es freut mich, dass ich euch heute die Airport Income vetia Versicherungen, Spezialagentur Flughafen im Protection von Helvetia vorstellen kann. Die Schwei- Operations Center 1, Büro D1 0-218 werden euch zer Versicherung Helvetia versichert Mitarbeitende gerne detailliert die Airport Income Protection vor- im Fall von Erwerbsunfähigkeit oder unverschuldeter stellen. Anhand der nachstehenden Übersicht könnt Arbeitslosigkeit. Versicherte sind gegen mögliche fi- ihr euch bereits jetzt ein Bild von den Rahmenbedin- nanzielle Notlagen infolge Erwerbsunfähigkeit durch gungen der Airport Income Protection machen. Unfall oder Krankheit oder unverschuldeter Arbeits- losigkeit abgesichert. Die Mitarbeiter/innen der Hel- Karin Waber Stadler kapers Vorstandsmitglied Begeisterung? 12-10525 06.16 «Wenn meine Zahlungs- verpflichtungen abgesichert sind.» Exklusiv für Kunden* der Spezialagentur Flughafen! Helvetia Airport Income Protection. Lebensstandard wahren, Verpflichtungen absichern. Ihre Schweizer Versicherung. 14 kabine 3/2016
kabine 3/2016 15
16 kabine 3/2016
A year ago, I wrote an article in the kabine about the disability to fly and its consequences. The numerous mails we received in this context showed that the interest of our members in a loss of licence insurance is quite big. >Loss of Licence I am pleased to present to you today the Airport Income Protection insurance by Helvetia. The Swiss insu- rance company Helvetia insures employees in case of earning disability or incapacity for work through no fault of their own. Insured persons are protected against possible financial distress due to disability through accident or sickness or unemployment through no fault of their own. The agents of Helvetia Insurances, Specialized Agency Airport, in the Operations Center 1, office D1-0218, will gladly provide detailed infor- mation about the Airport Income Protection insurance. With the help of the overview below you can get a first idea of the parameters of Airport Income Protection, already now. Karin Waber Stadler Board Member of kapers kabine 3/2016 17
18 kabine 3/2016
> DER ULTIMATIVE PASSAGIER-RATGEBER Obwohl mittlerweile der Sommer und damit auch - Reklamieren Sie, falls Ihr Lieblingsmagazin nicht die schier endlosen Passagierströme vorbei sind, ist an Bord erhältlich ist. Man wird sich sofort auf den es nie zu spät, um einen kleinen Ratgeber für das Weg machen, um Ihnen die bulgarische Ausgabe von korrekte Verhalten als Fluggast zusammenzustellen. Heim&Hobby zu besorgen. Denn die nächste Feriensaison kommt bestimmt! - Lassen Sie sich keinesfalls von irgendwelchen Si- - Machen Sie allen von Beginn weg klar, dass Sie cherheitshinweisen ablenken. Sie brauchen weder wichtig sind. Ihre Zeit ist viel zu kostbar, um Will- die Kopfhörer abzunehmen, noch den Ton ihres kommensgrüsse zu erwidern oder gar ein Telefonge- gerade laufenden Youtube-Videos leiser zu drehen, Sunil Mann spräch zu unterbrechen. Und das an den Ecken selt- nicht einmal von der Zeitung müssen Sie aufsehen. CCM und Schriftsteller sam abgerundete Metallgestell, das etwas verloren vor Telefonieren Sie auch ruhig weiter, schliesslich sind dem Eingang der Passagierbrücke herumsteht und die Börse in Singapur und damit der globale Finanz- ungefähr halb so gross ist wie ihr Handgepäck, ist markt einzig von Ihren Anweisungen abhängig. Oder vermutlich moderne Kunst. Ignorieren Sie es! Ihre Tochter, die zum ersten Mal eigenhändig eine Lasagne zubereitet. Im Fall eines Unglücks wird sich - Werden Sie mit einem freundlichen >Grüezi!< oder das Ihnen zugeteilte Crewmitglied ohnehin neben >Guete Morge!< begrüsst, schauen Sie die entspre- Sie setzen und Ihnen nochmals in aller Ruhe alle zu chende Person sauertöpfisch an und weisen Sie mit ergreifenden Massnahmen erklären. unverhohlenem Vorwurf zurecht, dass es gefälligst >Bonjour!< heisse. Allerdings dürfen Sie das nur, - Die beste Zeit, um die Toilette aufzusuchen, ist kurz wenn Sie aus dem französischsprechenden Teil der vor dem Start oder gleich vor der Landung. Denn Schweiz stammen. dann muss man garantiert nicht anstehen, wie Insi- der wissen. Lassen Sie sich von keinerlei Einwänden - Befindet sich Ihr Sitz wider Erwarten nicht in der der Crew aufhalten. Mit dem andauernden Erwäh- Businessklasse, müssen Sie unbedingt Ihre kürzlich nen der Sicherheit will man Sie bloss einschüchtern. erfolgte Hüftoperation/Ihre schwärende Wunde am Erfolgt der Getränkeservice, lassen Sie sich unbe- Unterschenkel/Ihre religiöse Gesinnung, die Ihnen dingt alle erhältlichen Erfrischungen aufzählen. Alle. verbietet auf Sitzen zu reisen, die weniger als dreitau- Fragen Sie dann nach Ananassaft oder nehmen Sie send Franken kosten, erwähnen. Schwenken Sie dazu schlicht ein Fläschchen Wasser. Ihre Frequent-Flyer-Bescheinigung (oder nötigenfalls auch die Miles&More-Karte, Flugbegleiter lassen - Will man Ihnen irgendwelche trockenen Apéro- sich leicht von offiziell aussehenden Dokumenten knabbereien im billigen Plastiksäckchen andrehen, beeindrucken). Hilft das alles nicht, betonen Sie, dass verziehen Sie angewidert das Gesicht und haken man Ihnen ein Upgrade zugesichert hat. Vermeiden nach, ob nicht etwas anderes erhältlich sei. Norma- Sie dabei unter allen Umständen, konkrete Namen lerweise ist das der Fall, wie Sie als Vielflieger natür- oder Dienststellen zu nennen, sonst könnte irgendje- lich wissen. Leider ist Ihnen auch die weit verbreitete mand auf die Idee kommen, Rücksprache zu halten. und sehr ärgerliche Unsitte bekannt, dass die Crew Kaviarblinis und Hummercocktails gerne zurückbe- - Selbstverständlich verdient Ihr verschrumpeltes hält, um sich später selber daran gütlich zu tun. Windjäckchen eine Gepäckablage für sich ganz al- lein. Empören Sie sich entsprechend, sollte jemand - Entdecken Sie ein Crewmitglied weit vorn in der es wagen, ein Gepäckstück dazuzulegen. Sollte die Kabine, das hinter einem Trolley steht und Getränke Ablage vertikal über ihrer Sitzreihe bereits voll sein, ausschenkt, machen Sie sich unbedingt bemerkbar! rollen Sie mit den Augen und verwerfen Sie genervt Winken Sie mit beiden Händen, pfeifen Sie oder die Hände. Nützt das nichts, schauen Sie hilf- und rufen verzweifelt. Man wird Sie dann allen anderen ratlos in der Kabine umher und täuschen aufkom- Sitzreihen vor Ihnen vorziehen und Sie auf der Stelle mende Panik vor. Garantiert wird dann jemand an- bedienen. Denn die Zeitungen sind nicht grundlos gewieselt kommen und ihr Gepäck dreissig Zentime- voller Schlagzeilen über Passagiere, die auf Langstre- ter weiter hinten in eines der gähnend leeren Abteile ckenflügen elendiglich verhungern und verdursten verfrachten. mussten, weil die Crew sie nicht beachtet oder ein- kabine 3/2016 19
Sie können auch lesen