Motion - Flughafen München

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Motion - Flughafen München
/Motion
 Die Zeitung des Flughafens München

 September 2018

                                      HINTER DIE KULISSEN
                                   Geschichten über Mitarbeiter, die sich mit
                                 Herzblut für Passagiere und Besucher einsetzen
                                   oder für Sicherheit sorgen. Dazu: tolle Job­
                                  perspektiven für Quereinsteiger und Herbst-
                                           Events für die ganze Familie.
Motion - Flughafen München
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                Inhalt
                   04 – 05

          Partnerschaft
                                                       /CO2-neutral bis 2030
  Nah am Menschen: Mit viel Engagement                Vor zwei Jahren hat sich der Flughafen München das Ziel gesetzt,
   helfen Mitarbeiter Passagieren und
  Besuchern in schwierigen Lebenslagen.              Deutschlands erster CO2-neutral betriebener Airport zu werden. Eine
  Begegnungen: Junge Männer mit der                             Bilanz über die bisher erreichten Meilensteine.
 Muskelkrankheit Duchenne erlebten einen
   spannenden Tag im Besucherpark.

                                                  D
                   06 – 07                                 as Unternehmensziel               CO -Emissionen (kg CO /Pass.)
                                                                                                     2            2
                                                                                                                                     LED-Technik      umgestellt,
                                                                                    3,8

            Faszination                                    ist klar: Die CO 2-               3,74
                                                                                                                                     im  Mai dieses  Jahres   wur­
  Sicherheit geht vor: Motion hat Streifen­
                                                           Emissionen des Air­      3,7
                                                                                                                                     de die letzte Leuchte aus­
    fahrerin Christina Hoch während ihrer                  ports sollen bis 2030                                                     getauscht. Allein dieser
 Schicht auf dem Airport-Gelände begleitet.       um insgesamt 60 Prozent           3,6
                                                                                                                                     Wechsel bringt eine jähr­
                                                  gesenkt, die verbleibenden                                                         liche Einsparung von über
                   08 – 09                                                                                   3,56
                                                  40 Prozent durch geeignete                                                         2.600 Tonnen CO2.
             Überflieger                          K limaschut zmaßnahmen
                                                                                    3,5

     Top-Chancen für Quereinsteiger:              kompensiert werden. Dabei                                                3,41      Erneuerbare Energien
                                                                                    3,4
Wie Irene Kalweit im Lost & Found-Service         geht es um alle Emissionen,                                                        Mit einer großen Photovol­
       am Airport neu durchstartet.
                                                  die der Flughafen selbst be­                                                       taikanlage auf dem Dach
   Nacht der Ausbildung: Am 5. Oktober                                              3,3

lernen Schulabgänger Lehrberufe und duale
                                                  einflussen kann, wie bei­                  2015             2016         2017 Jahr
                                                                                                                                     des neuen Parkhauses am
   Studiengänge am Flughafen kennen.              spielsweise den CO2-Aus­                                                           Besucherpark spart der
                                                                                                 Sichtbare Erfolge
                                                  stoß von Fahrzeugen oder                Der CO2-Ausstoß des Airports               Flughafen künftig 600 Ton­
                   10 – 11
                                                  durch die Energiebereit­                 befindet sich im Sinkflug: Im             nen CO2 pro Jahr ein. Der
            Erlebniswelt                          stellung im eigenen Block­            vergangenen Jahr gingen die Emis­
                                                                                        sionen des Flughafens auf 3,41 kg
                                                                                                                                     Airport ist damit in die Pro­
  Airport-Auszeit: Moderatorin Anastasia          heizkraftwerk.                            CO2 pro Passagier zurück.                duktion erneuerbarer Ener­
Zampounidis erzählt im Interview in der Sport-­       »Wir haben mittlerweile                                                        gien eingestiegen. In den
  alm, wie sie sich auf Flugreisen ernährt.       eine Vielzahl von Maßnah­                                                          vergangenen zwei Jahren
 Event-Highlights: Bayerische Olympiade,          men und technischen Neuerungen auf den Weg hat das Unternehmen außerdem massiv in Elek­
  Feuerwehr-Action, Food-Festival … im
       Herbst ist einiges geboten.
                                                  gebracht, die uns in die Lage versetzen, unsere tromobilität investiert: Insgesamt 121 mit Ben­
                                                  CO2-Bilanz Schritt für Schritt zu verbessern«, zin oder Diesel angetriebene Fahrzeuge werden
                      12                          erklärt Flughafenchef Dr. Michael Kerkloh. Ein bis Jahresende durch Elektroautos ersetzt. Bis
             Unterwegs                            anschauliches Beispiel: Der Airport hat seine 2030 soll der gesamte Fuhrpark des Flughafens
                                                  gesamte Vorfeldbeleuchtung von konventionel­ CO2-neutral fahren.                                              /TL
  Englische Gegensätze: Die Hafenstadt
 Bristol und das mondäne Bath liegen per          len Natriumdampflampen auf energiesparende                                            www.munich-airport.de/klima
    Zug nur zehn Minuten auseinander.

                                                  Augenblick des Monats

           Zum Heftschwerpunkt
     In dieser Ausgabe blicken wir hinter
          die Kulissen der vielfältigen
        Airport-Welt. Eine Herzensan­
     gelegenheit: Wir zeigen Mit­arbeiter,
       die immer ein offenes Ohr haben
        und Menschen in schwierigen
      Situationen am Flughafen helfen.

Impressum
Herausgeber: Flughafen München GmbH,
Unternehmenskommunikation, Postfach
23 17 55, 85326 München | Produktion:
Corporate Media | Leitung: Petra Röthlein |
Redaktionsleitung: Christoph Obermeier COB
| Telefon: 089 975 412 01 | E-Mail: zeitung@
munich-airport.de | Chefin vom Dienst: Bar­
bara Welz BW | Redaktion: Simone Beckett SI ,
Barbara Welz BW, Katharina Kistler KK , Andrea
Rothäusler AMO | Layout: Publicis Pixelpark,
München | Anzeigen: 089 975 411 61, bettina.
schaller@munich-airport.de | Ständige Au-         330 ausgefallene Flüge, rund 30.000 betroffene Passagiere, 20.000 zurückgebliebene Gepäckstücke: Das ist die Bilanz des
toren: Bettina Dommnich BD , Martina Koch MK ,    Wochenendes 28./29. Juli. Das Terminal 2 am Flughafen München musste wegen einer Passagierin, die unkontrolliert in den
Christoph Henn CHE , Tobias List TL | Druck:      Sicherheitsbereich gelangt war, zeitweise gesperrt werden. Hunderte von Mitarbeitern, die nicht im Dienst waren, eilten an
Universal Medien GmbH | Auflage: 210.000 |        den Airport, um ihre Kollegen in den verschiedensten Bereichen zu unterstützen. Auch Einsatzkräfte aus dem Umland rückten
Erscheinungsweise: monatlich                      an, um zu helfen. Feldbetten und Versorgungszelte wurden aufgebaut, mehr als 10.000 Flaschen Wasser verteilt. /KK

02                                                                                                                                                  BILDNACHWEIS: MARCO EINFELDT
Motion - Flughafen München
09 / 2018                                                                                                                                             CHECK-IN

                                                                                                                         Zwischenlandung
                  Lernen von                                 Mit im Boot sind einige große Unterneh-
                                                             men mit ihren Werkfeuerwehren: Neben                                Kolumne der kirchlichen
                                                                                                                                  Dienste am Flughafen

                  den Brand-
                                                             dem Flughafen München sind das Audi in In­
                                                             golstadt, Infraserv in Gendorf, Bayernoil in
                                                             Neustadt, BMW in München, Apleona in Otto-

                       Profis                                brunn, Mainsite in Obernburg, Bosch in Im-
                                                             menstadt, die TU Weihenstephan Freising
                                                             und die TU Garching, OMV und Wacker Che-
                                                             mie in Burghausen.
       Ohne Teamarbeit geht es nicht:                            Ihre Zusammenarbeit konzentriert sich
         Das weiß kaum jemand bes­                           vor allem auf das letzte Lehrjahr: In dieser
                                                                                                                              Liebe Leserinnen,
      ser als die Flughafenfeuerwehr.                        sehr intensiven Zeit der Ausbildung kommt                           liebe Leser,
                                                             ein Teil der Nachwuchskräfte aller Partner-
         Nicht verwunderlich, dass sie                       Werkfeuerwehren am Flughafen München                      ein Blinder sitzt am Wegesrand,
      auch ihren Nachwuchs gemein­                           zusammen, ein anderer trainiert bei Audi.                 erzählt der Evangelist Lukas. Je­
         sam mit anderen Werkfeuer­                          Vier Monate lang vervollkommnen die Aus-                  sus kommt des Weges. Der Blinde
                                                             zubildenden hier ihr Wissen in Theorie und                schreit in seiner Not, fordert unan­
                     wehren ausbildet.
                                                             Praxis und nutzen die Brandsimulationsan-                 genehm und lautstark Hilfe ein. Es
                                                             lage der Flughafenfeuerwehr ausgiebig.                    fehlt ihm an allem, nicht nur an Au­
                                BLICK HINTER DIE KULISSEN
                                                                                                                       genlicht, sondern auch an Arbeit,
                                                             Anspruchsvolle Prüfung                                    einem Dach über dem Kopf, an Le­
                                                             Für die große Qualität der umfangreichen                  bensqualität. Er macht auf sei­
                                                             Ausbildung spricht unter anderem, dass bis-               ne Situation aufmerksam, andere
                                                             her noch kein angehender Werkfeuerwehr-                   aber verbieten ihm den Mund.
                                                             mann und keine Werkfeuerwehrfrau durch                        Ein Mensch mit Behinderung
                                                             die anspruchsvolle Prüfung gefallen ist. Die              wird behindert. Er gehört nicht
                                                               besteht aus Brandbekämpfung und Men-                    dazu, ist ausgeschlossen aus einer
                                                                   schenrettung, technischer Hilfeleis-                Welt, in der nur die Gesunden und
                                                                     tung und dem Umgang mit gefähr-                   Leistungsfähigen Platz haben.
                                                                       lichen Gütern und Stoffen. Allein in                Aus einer solcher Welt kann
                                                                       diesem Sommer bestanden zwölf                   man – schneller als man denkt –
                                                                        junge Männer und eine Feuerwehr-               auch selbst ausgeschlossen wer­
                                                                        frau die Prüfung am Flughafen                  den: wenn nicht mehr alles glatt­
                                                                       München.                   /BD /KK             läuft, das Alter Spuren zeigt,
                                                                                                                       die Seele krank wird, der Körper
                                                                                                                       nicht mehr mitspielt, wenn man
      Gemeinsam                                                                                                        schwach und niedergeschlagen
       mit Feuer-                                                                                                      ist und einen die Erwartungen
    wehrkollegen
          anderer                                                                                                      überfordern.
       Unterneh-                                                                                                           Jesus hört das Schreien
      men übt der                                                                                                      und lässt sich auf den Mann am
      Nachwuchs,                              Ausbildung und Studium am Airport:                                       Wegesrand ein: »Was willst du,
   einen Brand zu                             noch bis 15. Oktober bewerben
         löschen.                                                                                                      dass ich für dich tun soll?« Und
                                              Der Flughafenkonzern bietet über 100 offene Plätze ab September          gibt ihm dann das, was in seiner
                                              2019 an. 14 spannende Ausbildungsberufe und fünf duale                   Macht steht.
                                              Studiengänge verschiedener Fachbereiche stehen zur Auswahl:
                                                                                                                           Was steht in unserer Macht?
                                              ¬ Die Bandbreite reicht von Einzelhandels-, Service-, E-Commerce-,      Was fragen wir Menschen am Rand
                                                Speditions-, Immobilien- und Büromanagementkaufleuten über             der Gesellschaft, auch hier bei uns
                                                Köche, Restaurantfachleute und Fachinformatiker bis hin                am Flughafen? Den Mut, zu fragen
                                                zu Fachkräften im Gastgewerbe, für Lagerlogistik oder Schutz
                                                und Sicherheit (m/w/d).                                                und dann zu tun, was möglich ist,
                                                                                                                       das wünscht sich und Ihnen
                                              ¬ Ein duales Studium kann am Münchner Flughafen unter anderem
                                                 mit dem Schwerpunkt Informatik/Wirtschaftsinformatik, Immobi­
                                                 lienwirtschaft oder Luftverkehrsmanagement absolviert werden.
                                                                                                                                  Stefan Fratzscher,
                                              Übrigens: Besonders gefragt sind zukünftige Werkfeuerwehr­-                  evangelischer Flughafenseelsorger
                                              leute, Mechatroniker und Studierende der Elektro- und Informati­
                                              onstechnik (m/w/d).

                                                                                       JE TZ T BEW                     Christophorus Kapelle im München Airport
                                                                               w w w.munic          ERBEN:
                                                                                           h-airpor t.de               Center, 24 Std. offen; Sa. 18 Uhr kath. Vor­
                                                                                                         /ausbildung   abendmesse; So. und Feiertage Gottesdienst:
                                                                                                                       kath. 10 Uhr, evang. 11 Uhr / Kirchl. Dienste
                                                                                                                       Mo. – Fr. 8 – 16 Uhr und nach Vereinbarung
                                                                                                                       / Raum für Gebet und Stille im Terminal 2
                                                                                                                       (Ebene H, nicht-öffentlicher Bereich)

BILDNACHWEIS: YORCK DERTINGER                                                                                                                                  03
Motion - Flughafen München
PARTNERSCHAFT

                                                                  BLICK HINTER DIE KULISSEN

             HILFE
         MIT HERZBLUT
                   Sie haben ein offenes Ohr und sind zur Stelle, wenn es drauf ankommt:
           Zahlreiche soziale Dienste sind fester Bestandteil des Serviceangebots für Passagiere
                  und Besucher am Münchner Flughafen. Motion hat Mitarbeiter getroffen,
            die sich jeden Tag mit Leidenschaft und viel persön­lichem Engagement für Menschen
                                    in schwierigen Lebenslagen einsetzen.

                                                                  TOBIAS LIST     BERND DUCKE

                       FLUGHAFENVEREIN                                                                    STREETWORKER
                    Thomas Bihler, 1. Vorsitzender                                                  Jessica Gürtler, Sozialarbeiterin,
                       »Wir haben als Mitarbeiter des                                                und Markus Jaehnert, Diakon
                   Flughafens vor mehr als 20 Jahren den                                       »Seit November sind wir als Streetworker auf dem
                   Flughafenverein München gegründet,                                  Campus des Flughafens unterwegs. Wir unterstützen wohnungslose
                um Menschen zu helfen, die unverschuldet in                             Menschen dabei, der Obdachlosigkeit zu entkommen. Das Projekt
                    Not geraten sind. Seitdem konnte der                                   trägt den Namen MOSE, die Abkürzung steht für ›Menschen
                  Verein in zahlreichen Fällen schnell und                             ohne Obdach sozial ein­gliedern‹. Um mit Obdachlosen ins Gespräch
                unbürokratisch Hilfe leisten. In direkter Nach­                           zu kommen, braucht es Geduld und Einfühlungsvermögen. Im
                    barschaft zum Airport – aber auch in                                besten Fall können wir Wohnungs­lose in eine neue Unterbringung
                   vielen inter­nationalen Hilfsprojekten.«                              vermitteln oder sie zumindest über­zeugen, medizinische oder
                                                                                                      andere Hilfe in Anspruch zu nehmen.«
                         www.flughafenverein.de,
                         info@flughafenverein.de                                                   www.munich-airport.de/streetworker,
                                                                                                mosestreetworkerprojekt@munich-airport.de

04                                                                                                                                       SCHRIF TART: ARCHISTICO VON FONTSQUIRREL
Motion - Flughafen München
09 / 2018                                                                                                                              PARTNERSCHAFT

                                                                    MOBILITY SERVICE
                                                                        Vanessa Knappe,
                                                                                                           Schweres Schicksal
                                                                     Aicher Ambulanz Union                    Begegnung im Besucher-
                                                                  »Ich betreue mit rund 250 Kollegen
                                                              der Aicher Ambulanz Union am Flughafen
                                                                                                                park: Junge Männer
                                                                täglich mehr als 1.000 Passagiere mit         mit der Muskelkrankheit
                                                                    eingeschränkter Mobilität. Wir
                                                               unterstützen Rollstuhlfahrer, sehbehin­           Duchenne verleben
                                                                derte oder hörgeschädigte Passagiere
                                                              sowie Menschen mit Lernschwierigkeiten
                                                                                                             einen spannenden Tag am
                                                                 und kognitiver Beeinträchtigung bei         Flughafen und informieren
                                                                 den Wegen vom und ins Flugzeug. Für
                                                                  Menschen mit Einschränkungen ist            über die Stiftung, die ihre
                                                              Mobilität in jeder Form wichtig, denn Rei­
                                                               sen bedeutet Freiheit und Lebensquali­
                                                                                                                 Interessen vertritt.
                                                              tät. Dieser Service ist für Passagiere mit
                                                              eingeschränkter Mobilität übrigens über­
                                                                                                           Als Polizeioberkommissar kennt Alex
                                                                       all in Europa kostenlos.«
                                                                                                           Schnitzlbaum den Flughafen aus dem Eff­
                                                                      www.munich-airport.de/               eff. Im Besucherpark fand er sich jetzt aber
                                                                           barrierefrei
                                                                                                           in einer ungewohnten Situation wieder, als
                                                                                                           er hinter dem Infostand der Duchenne-
                                                                                                           Stiftung stand. Sein großes Anliegen: mehr
                                                                                                           Öffentlichkeit für die seltene Krankheit
                                                                                                           herstellen, von der auch sein 15-jähriger
                SOZIALDIENSTE FÜR                                                                          Sohn betroffen ist. »Der Fachbegriff dafür
                                                                                                           lautet Duchenne-Muskeldystrophie, land­
                   PASSAGIERE                                                                              läufig Muskelschwund. Sie betrifft fast nur
               Karin Alt und Gaston Descy                                                                  Jungs.« Ein Defekt auf dem X-Chromosom
                »Wir leisten – im Team mit dem                                                             ist die Ursache für die Erbkrankheit, unter
           katholischen Flughafenseelsorger Franz                                                          der in Deutschland etwa 3.000 Menschen
               Kohlhuber – Hilfe für Reisende, die                                                         leiden. Sie beginnt meist im Kindergarten­
            sich in einer Notlage befinden. Wir sind
          Ansprechpartner in den verschiedensten
                                                                                                           alter mit motorischen Auffälligkeiten, weil
              Situationen. Es können kleine Dinge                                                          sich die Beinmuskulatur zurückbildet. Ge­
             sein, wie jemanden zuhause zu infor­                                                          hen fällt den Jungen zunehmend schwer,
           mieren oder Kontakt mit einem Konsulat
                                                                                                           im Alter von acht bis 13 Jahren sind fast
          auf­zunehmen. Auch bei schweren Schick­
          salsschlägen stehen wir den Betroffenen                                                          alle auf einen Rollstuhl angewiesen. Spä­
             zur Seite und begleiten sie ein Stück                                                         ter lassen auch andere Muskeln nach, bis
          auf ihrem Weg. Da jeder Fall ganz anders                                                         hin zu Herzproblemen und Schwierigkeiten
            ist, erarbeiten wir jeden Tag aufs Neue
                     individuelle Lösungen.«                                                               beim Atmen. Bisher ist keine Heilung mög­
                                                                                                           lich. »Wir betroffenen Familien haben uns
                    www.munich-airport.de/
                      kirchliche-dienste,
                                                                                                           in der Duchenne-Stiftung zu einem star­
                    ksd@munich-airport.de                                                                  ken Netzwerk zusammengeschlossen«,
                                                                                                           sagt Alex Schnitzlbaum. Eines der Ziele:
                                                                                                           den Jungen ihr Leben so lebenswert wie
                                                                                                           möglich zu machen. Dazu gehören Hilfsan­
                                                                                                           gebote aller Art, aber auch außergewöhn­
                                                                  FLUGHAFENPFARRER                         liche Erlebnisse für die jungen Männer. Da­
                                                                 Stefan Fratzscher (links) und             für hatte Alex Schnitzlbaum gesorgt: Die
                                                                       Franz Kohlhuber,                    Jungs schnupperten Flughafenluft und
                                                                evangelischer und katholischer             absolvierten eine ausführliche Besucher­
                                                                     Flughafenseelsorger                   rundfahrt über den Airport.             /BD

                                                                 »Die kirchlichen Dienste am Flughafen
                                                                sind eine Einrichtung der evangelischen
                                                                und katholischen Kirche. Als Gesprächs­
                                                                    partner und Seelsorger stehen wir
                                                               konfessions­übergreifend für Menschen in
                                                                  Notfällen bereit. Kurzum: Wir sind für
                                                              die Menschen mit ihren Freuden, aber auch          Die Deutsche Duchenne-Stiftung
                                                                in ihren Ängsten, Sorgen und Nöten da –       setzt sich dafür ein, die Lebens­situation
                                                                  dann, wenn das Leben glattläuft, aber           erkrankter Menschen und ihrer
                                                                     auch wenn es schwer wird. In der          Familien zu verbessern und ihnen eine
                                                                Christophorus-Kapelle halten wir regel­         Zukunft zu ermöglichen. Sie vergibt
                                                                  mäßig evange­lische und katholische         einen Forschungspreis und veranstaltet
                                                                    Andachten und Gottesdienste ab.«              alljährlich einen Fachkongress.
                                                                                                                 Für ihre Arbeit ist die Stiftung auf
                                                                      www.munich-airport.de/
                                                                                                                       Spenden angewiesen.
                                                                         kirchliche-dienste,
                                                               stefan.fratzscher@munich-airport.de,            www.deutsche-duchenne-stiftung.de
                                                                franz.kohlhuber@munich-airport.de

BILDNACHWEIS: ICON MADE BY FREEPIK FROM W W W.FL ATICON.COM                                                                                                05
Motion - Flughafen München
FASZINATION

     BLICK HINTER DIE KULISSEN
                                                                                                                        AM SCHREIBTISCH

     Auf Streife am
                                                                                                                 Der Tag beginnt für Christina Hoch mit
                                                                                                                 einer Teambesprechung und der Arbeit
                                                                                                                 am Computer: »Ich protokolliere, was
                                                                                                                 sich bei der letzten Streifenfahrt ereignet

     Flughafen
                                                                                                                 hat, tippe Zeugenbe­f ragungen ab und
                                                                                                                 bringe die Schadensmeldungen der
                                                                                                                 letzten Schicht zu Papier.« Im Fachjargon
                                                                                                                 heißt das: »Observieren, dokumentieren,
                                                                                                                 aufschreiben.«

     Schichtdienst für die Sicherheit:
     An 365 Tagen im Jahr sind die                        Ich finde es atemberau-
     Beschäftigten der Konzernsicher­
                                                        bend, den Flugzeugen bei
     heit rund um die Uhr am Airport
                                                        meinen Streifenfahrten so
     unterwegs. Sie kennen jeden
     Winkel des Flughafens und arbei­                         nahe zu sein!
     ten Hand in Hand mit der Bundes-
     und Landes­polizei, der Vorfeld­
     aufsicht und der Verkehrsleitstelle.
     Immer mit dabei ist das Funk­gerät –
     im Notfall müssen die Sicherheits-
     profis schnell vor Ort sein. Motion
     hat Streifenfahrerin Christina Hoch
     während ihrer Schicht begleitet.

      BET TINA DOMMNICH      YORCK DERTINGER

                           KONTROLLFAHRT AM ZAUN
          Richtig viele Kilometer legt Christina Hoch
        an einem Arbeitstag zurück. In wechselnden
            Routen fahren sie und ihre Kollegen vom
       operativen Sicherheitsdienst den Flughafen­
       zaun ab. »Wir überprüfen, ob alles unauffällig
             aussieht, der Zaun intakt ist und nichts
            herumsteht.« Mit dem schwarzen Gerät
          registriert sie sich an jedem Kontrollpunkt
             entlang der Strecke. Fällt ihr etwas Un­
             gewöhnliches auf, notiert die gebürtige
         Rumänin das auf ihrem Klemm­
             brett. Klare Regelung: Wenn
           ein Flugzeug auf dem Rollfeld
       unterwegs ist, muss das Auto der
              Konzernsicherheit warten.

06                                                                         BILDNACHWEIS: ICONS MADE BY FREEPIK FROM W W W.FL ATICON.COM; SCHRIF TART: BYROW VON BENJAMIN GREEN
Motion - Flughafen München
09 / 2018                                                                                                                                              FASZINATION

                                                                                                                                          BAHN FREI FÜR DEN
                                                                                                                                           RETTUNGSDIENST
                                                                                    Mir Macht es Spaß,
                                                                                   schnell vor Ort zu sein                    Auftrag aus der Einsatzzentrale
                                                                                   und Verantwortung zu                               der Konzernsicherheit: Es
                                                                                                                             gibt einen medizinischen Notfall,
                                                                                         übernehmen.
                                                                                                                              eine Reisende soll ins Freisinger
                                                                                                                                    Krankenhaus transportiert
                                                                                                                                werden. Jetzt muss es schnell
                                                                                                                                 gehen. Mit Blaulicht fährt der
                                                                                                                                Malteser-Rettungswagen aufs
                                                                                                                            Flughafengelände. Am Tor warten
                                                                                                                                  schon Christina Hoch und ihr
                                                                                                                             Kollege Nenad Prijovic (rechts im
                                                                                                                              Bild). Sie begleiten die Sanitäter
                                                                                                                           und den Arzt zur Notfall-Ambulanz
                                                                                                                               des Airports und wieder zurück.
                                                                                                                                  Ihr Auftrag: dafür zu sorgen,
                                                                                                                             dass niemand unkontrolliert den
                                                                                                            Absolut –      wir      Sicherheitsbereich betritt.
                                                                                                         tragen dazu bei, dass
                                                                                                            der Flughafen
                                                                                                               sicher ist.

                                                UNTERWEGS IM
                                                    TERMINAL
                                         Ist alles ruhig? Braucht
                                         jemand Hilfe? Christina
                                              Hoch streift durch
                                        das Flughafengebäude.
                                           Bei Problemen greift
                                             sie ein oder holt die
                                             Kollegen der Polizei
                                        zur Verstärkung. Wach­
                                                                           Ziemlich dicker
                                          sam zu sein gehört zu
                                        den wichtigsten Aufga­
                                                                      Kratzer! Wo und wie ist
                                                                         das passiert? Wir
                                           ben der 49-Jährigen:
                                        »Wir sind die Augen des
                                                    Flughafens.«
                                                                     brauchen auf jeden Fall
                                                                             ein Foto.

                                                                                   SCHADEN AM FAHRZEUG
                                                                              Christina Hoch ist während ihrer Schichten
                                                                              überall am Airport unterwegs – die Kfz-
                                                                              Werkstatt kennt sie aber besonders gut.
                                                                              Wann immer ein Fahrzeug aus dem großen
                                                                              Fuhrpark des Flughafens eine Schramme
                                                                              oder eine Beule abbekommt, dokumentiert
                                                                              sie den Schaden. Kfz-Mechaniker Patrick
                                                                              Fischl (links im Bild) unterstützt sie bei der
                                                                              Bestandsaufnahme.

SCHRIF TART: BYROW VON BENJAMIN GREEN                                                                                                                              07
Motion - Flughafen München
ÜBERFLIEGER

      BLICK HINTER DIE KULISSEN

     Irene Kalweit startete am Flughafen München neu
     durch: Im Lost & Found-Service hat sie einen Job mit
     spannenden Perspektiven gefunden, der sich auch
     gut mit dem Familienleben vereinbaren lässt.
       ANDREA ROTHÄUSLER          AESTHETIK A

                                                            D
                                                                     ie Kinder waren ein ganz entschei­
                                                                     dender Grund, mich um die Stelle
                                                                     zu bewerben«, erinnert sich Flug­
                                                                     hafenmitarbeiterin Irene Kalweit
                                                            mit einem Schmunzeln im Gesicht. Da­
                                                            mit meint die dreifache Mama aber nicht
                                                            in erster Linie ihren eigenen Nachwuchs,
                                                            sondern unbegleitete Minderjährige (so­
                                                            genannte »Unaccompanied Minors«), die
                                                            ohne ihre Eltern mit dem Flugzeug ver­
                                                            reisen und entsprechend betreut werden
                                                            müssen. Aber von vorn: Irene Kalweit arbei­
                                                            tet im Lost & Found-Service am Flughafen
                                                            München. Eine ihrer Aufgaben: Sie beglei­
                                                            tet kleine Weltenbummler auf ihrer letzten
                                                            Reiseetappe – vom Flugzeug bis in den
                                                            Abholbereich, wo ihre Angehörigen war­
                                                            ten. »Dieser Part macht mir besonders viel
                                                            Spaß. Vor allem, weil die Kinder, wie alle
                                                            Menschen, ganz verschieden sind: Man­
                                                            che sind recht schüchtern, andere erzählen
                                                            dir gleich ihre Lebensgeschichte. Über ein
                                                            freundliches Gesicht zum Empfang freuen
                                                            sich aber alle«, berichtet die Freisingerin.
                                                                Aber auch für ihre eigene Familie hat ihr
                                                            Job Vorteile: Denn die Arbeit in Teilzeit und

08                                                                      SCHRIF TART: TOMATO ROUND VON W W W.JARCHIVE.ORG
Motion - Flughafen München
09 / 2018                                                                                                                                                                       ÜBERFLIEGER

                                                                                                       Wenn Passagiere kein
mit einem individuell auf sie zugeschnittenen                                                          Deutsch oder Englisch
Schichtplan macht es für die Freisingerin leich­                                                            sprechen, nimmt
ter, den Spagat zwischen Beruf und Kindern zu                                                         Irene Kalweit Bildüber­
                                                                                                       sichten zur Verständi­
stemmen. »Bis zu diesem Sommer war meine
                                                                                                                gung zu Hilfe.
jüngste Tochter noch in der Schule – da war es
toll, dass ich nur in der Frühschicht arbeite und
mittags daheim sein konnte. Schön, dass bei uns
im Unternehmen auf Familien Rücksicht genom­
men wird«, sagt Irene Kalweit. Personalreferen­
tin Cordula Weidner bestätigt das: »Die Verein­
barkeit von Job und Familienleben ist uns sehr
wichtig. Wir suchen explizit auch nach Querein­
steigern, gerne in Teilzeit, die Lust haben, am
Flughafen zu arbeiten.«
     Dieses Modell hat auch Irene Kalweit ge­
wählt: Nachdem sie ursprünglich eine phar­
mazeutische Ausbildung gemacht hatte, war                                           bei Erwachsenen, mit denen Irene Kalweit tag­
sie nach der Elternzeitpause zunächst am                                            täglich zu tun hat. Ganz wichtig ist in ihrem Job:               QUEREINSTEIGER GESUCHT!
Check-in einer Fluggesellschaft am Münch­                                           die richtigen Fragen stellen, ihrem Gegenüber
ner Airport angestellt, bevor sie vor drei Jah­                                     zuhören und sich – egal wie stressig es auch
ren in den Flughafen München Konzern wech­                                          ist – durch nichts aus der Ruhe bringen lassen.
selte. Der Bereich, in dem sie arbeitet, bietet                                     Denn die Reisenden, die zu ihr an den Lost &                         Lust auf einen Job am Flughafen?
                                                                                                                                                   Für mehr als 40 Airlines bietet die aerogate,
verschiedene Dienstleistungen rund um die                                           Found-Schalter im Terminal 1 kommen, haben
                                                                                                                                                  ein Tochterunternehmen des FMG-Konzerns,
Passagier- und Flugzeugabfertigung an – und                                         in der Regel ihr Gepäck vergessen oder verlo­                    ver­schiedenste Dienstleitungen rund um
spannende Jobperspektiven (siehe Kasten).                                           ren. Oder es kann vorkommen, dass während der                    die Passagier- und Flugzeug­abfertigung
Irene Kalweit sagt: »Ich komme jeden Tag ger­                                       Reise etwas an Koffer und Co. beschädigt wurde.                 an. Aktuell werden Ramp Agents (m/w/d)
ne in die Arbeit – jeden Tag hat man es mit ganz                                    »Schwierig wird es, wenn die Passagiere dann                    und Check-in Agents (m/w/d) – auch ohne
                                                                                                                                                               Vorerfahrung – sowie
neuen Passagieren oder Situationen zu tun. Da                                       kein Deutsch oder Englisch sprechen. Aber mit­                 Mitarbeiter im Bereich Ticketing (m/w/d) –
kommt keine Langeweile auf.«                                                        hilfe von Bildübersichten und notfalls mit Hän­                      mit Vorerfahrung – gesucht. Nach
                                                                                    den und Füßen verständigen wir uns schon«,                      Absprache ist die Arbeit in Teilzeit möglich.
Spannende Jobperspektiven mitten im Flug-                                           sagt Irene Kalweit. Wirklich kritische Situatio­               Infos zu den Jobs und zur Bewerbung unter
                                                                                                                                                        www.munich-airport.de/karriere.
hafengeschehen                                                                      nen hat sie keine erlebt: »Wenn viel los ist oder             Für Fragen steht Personalreferentin Cordula
Wer ihr gegenübersteht, merkt schnell: Ein Lä­                                      man es mit einem schwierigen Fall zu tun hat,                     Weidner per E-Mail zur Verfügung unter
cheln hat die Freisingerin immer auf den Lippen.                                    kann ich mich voll auf meine Kollegen verlassen.                 personal.aerogate@munich-airport.de.
Das hilft bei den kleinen Reisenden, aber auch                                      Wir halten zusammen.«

                                                                                                    BLICK HINTER DIE KULISSEN

                                             Nacht der Ausbildung am 5. Oktober
                                  Orientierungshilfe bei der Berufswahl und Einblicke in die vielfältigen
                          Lehrberufe und dualen Studiengängen, die am Flughafen München angeboten werden,
                             bietet die Nacht der Ausbildung im Forum des München Airport Centers (MAC).

Was will ich nach der Schule machen? Ist eine                                                                                            ihres Tätigkeitsfeldes. Am wichtigsten dürfte
Ausbildung das Richtige für mich? Kommt viel­                                                                                            aber für die Berufsanfänger sein, dass ihnen an
leicht ein duales Studium infrage? Welche be­                                                                                            den Infoständen nicht nur die Ausbilder Rede und
ruflichen Chancen bietet mir der Flughafen Mün­                                                                                          Antwort stehen, sondern auch die Azubis selbst
chen? Auf diese und viele weitere Fragen liefert                                                                                         Auskunft geben. An weiteren Stationen können
die Nacht der Ausbildung Antworten: Die Veran­                                                                                           die Besucher verschiedene Berufe direkt vor Ort
staltung richtet sich an Schüler sowie ihre Eltern                                                                                       kennenlernen. Per Shuttle-Bus geht es dazu un­
und Lehrer. Sie ist eine Art »Schaufenster«, die                                                                                         ter anderem in die Frachthallen, die Terminals
den Besuchern zeigt, welche Menschen in welchen                                                                                          oder die Shops des Flughafens. Während des
Berufen am Airport-Campus arbeiten.                                                                                                      gesamten Abends finden zudem Vorträge und
    In Form eines zentralen Marktplatzes prä­                                                                                            Workshops statt, in denen Unternehmen sich
sentieren sich im MAC-Forum rund 20 am Airport                                                                                           und ihre Lehrberufe vorstellen.            /AMO
ansässige Ausbildungsbetriebe – teilweise mit                                              Bei der Nacht der Ausbildung gibt es Infos               Los geht es um 16:30 Uhr, der Eintritt ist frei.
spannenden Exponaten wie Feuerwehrfahrzeu­                                                 aus erster Hand von den aktuellen Azubis                      Weitere Infos zur Nacht der Ausbildung:
                                                                                                 der Unternehmen am Airport.                                            www.munich-airport.de
gen und Einsatzwägen oder Demonstrationen

BILDNACHWEISE: ALE X TINO FRIEDEL; ICONS MADE BY FREEPIK FROM W W W.FL ATICON.COM                                                                                                              09
Motion - Flughafen München
ERLEBNISWELT

                                    /Airport-Auszeit
                               mit Anastasia Zampounidis
           Ihre Fans kennen die Moderatorin Anastasia Zampounidis seit Langem aus dem TV – und
   neuerdings auch als Bestseller-Autorin. Auf der Sonnenterrasse der Sportalm plaudert sie über die Vorzüge
                des Münchner Airports und über ihren Antrieb in Sachen zuckerfreie Ernährung.
                                                                        MARTINA KOCH   AESTHETIK A

        Anastasia Zampounidis
     ist eine deutsch-griechische
       Moderatorin und Autorin.
  Bekannt wurde die Wahlberlinerin
        1999 mit ihrer Sendung
  »MTV Select« beim Musiksender
MTV. Einige Jahre moderierte sie die
      Außenwetten bei der legen­-
 dären Samstagabend-Show »Wet­
   ten, dass..?«. Außerdem war sie
  Gastgeberin weiterer Musik- und
Boulevardformate bei verschiedenen
       Sendern. Ihre Expertise in
    Ernährungsfragen brachte die
   49-Jährige etwa in der ZDFneo-
  Sendung »Da wird mir übel« ein.
Seit vergangenem Jahr ist sie außer­
           dem Buchautorin.

           Ihre Leidenschaft
   ist eine Ernährung, die komplett
  ohne Industriezucker auskommt.
     Seit sie sich 2006 dafür ent­­-    Frau Zampounidis, gefällt es Ihnen am Münchner Airport?         In die Versuchung, mal zu sündigen, kommen Sie nie?
schied, zuckerfrei zu leben, bezeich­   Anastasia Zampounidis: Ich reise viel und es gibt durch­        Doch! Manchmal esse ich auf Reisen auch ungutes
   net sie sich selbst als »trockene
     Sugarholic«. 2017 landete sie      aus Flughäfen, an denen ich ungern strande. Aber in Mün­        Zeug, so dogmatisch bin ich da nicht. Aber zwei Regeln
  mit ihrer ersten Veröffentlichung     chen macht es Spaß, etwas Aufenthalt zu haben.                  werden nie gebrochen: kein Zucker! Und: nicht hungern!
    gleich einen Bestseller: In »Für                                                                    Um Letzteres auszuschließen, habe ich immer etwas zu
 immer zuckerfrei. Schlank, gesund
     und glücklich ohne das süße
                                        Wie vertreiben Sie sich dann die Zeit?                          essen dabei. Ich bin ein »Meal-Prep-Fan«, wie
  Gift« erzählt sie von ihrer Ernäh­    Zum Beispiel ist das Shopping-Angebot hier ungewöhn­            man so sagt. Das soll heißen: Ich bin jemand, der ger­
rungsumstellung und gibt Tipps, wie     lich groß. Einmal wollte ich mir ganz spontan noch Sport­       ne Mahlzeiten vorkocht. (Zum Beweis holt sie zwei Ein­
 eine zuckerfreie Ernährung gelingt.
                                        kleidung kaufen, das ist hier kein Problem. Ein anderes         machgläser aus ihrer Tasche.)
    Ende September erscheint die
  Fortsetzung »Für immer zucker­        Mal verpasste ich meinen Flug und musste eine ganze
frei – meine Glücks­r ezepte« (Bastei   Weile auf den nächsten warten. Das war während einer            Ungewöhnlicher Reiseproviant. Was ist das?
      Lübbe, 18 Euro). Hier verrät      Weltmeisterschaft und im München Airport Center konn­           In einem Glas sind gebackene Süßkartoffeln, verfeinert mit
   sie zuckerfreie Gerichte für jede
            Stimmungslage.              te man auf einer riesengroßen Leinwand die Spiele ver­          Olivenöl, Kurkuma, Zimt, Salz und Pfeffer. Und im anderen
                                        folgen. Da saß ich plötzlich zwischen lauter Australiern        ist eine Mischung aus gerösteten Leinsamen, Sesam, Kür­
                                        und Italienern und habe Fußball geschaut, das war toll.         bis- und Sonnenblumenkernen. Das sieht nach wenig aus.
                                        Ich hatte hier auch schon Business-Meetings oder habe           Aber es dauert ewig, bis ich die Körner gekaut habe, und ich
                                        am Airport übernachtet. Ich bin gern hier.                      könnte sie auch als Salat-Topping verwenden. Die Körner
       Ihr Ruhepol am Airport:                                                                          machen satt und enthalten viel gesundes Fett.
             die Sportalm               Seit zwölf Jahren ernähren Sie sich zuckerfrei. Ist das
     In der Sportalm mit ihrem          nicht ziemlich schwierig auf Reisen?                            Die Vorbereitung macht bestimmt Arbeit ...
  rusti­k alen, alpenländischen In-
    ter­ieur und der gemütlichen        2006 hat sich dadurch in meinem Leben einiges verändert.        Schon klar, das erfordert vorausschauende Planung, aber
Sonnen­t errasse fühlt sich Anastasia   Seitdem konnte ich nicht mehr überall so einkehren wie zu­      die wird schnell zur Routine. Wer sich zwei Mal die Wo­
      Zampounidis den Bergen            vor. Aber wirklich problematisch ist es nicht. Und schon gar    che eine Stunde Zeit nimmt, um gesunde Mahlzeiten zum
   ein Stück näher. Passend zum
                                        nicht am Münchner Airport, hier finde ich immer was. Außer­     Mitnehmen oder zum Aufwärmen vorzubereiten, kommt
   alpinen Flair gibt es hier viele
    bayrische Schmankerl, tolle         dem: Bei den ganzen Unverträglichkeiten, die heute so en        prima über die Runden. Alles eine Frage der Prioritäten­
 Burger- und Salat-Kreationen und       vogue sind – Gluten, Fructose, Lactose – sind die Kellner da­   setzung. Bei Flügen habe ich immer mindestens drei Ein­
        leckere Nudelgerichte.          ran gewöhnt, ständig nach den Zutaten eines Gerichts ge­        machgläser dabei, natürlich in Handgepäckformat.
  Terminal 2, Ebenen 03 und 04,
    öffentlicher Bereich, täglich       fragt zu werden. Im Zweifel lasse ich das Dressing weg und
          von 6:30 bis 22 Uhr.          mache ein paar Spritzer Zitrone oder Essig auf den Salat.       Respekt! Und viel Erfolg mit Ihrem zweiten Buch.

10                                                                                                                       BILDNACHWEISE: ICONS MADE BY FREEPIK FROM W W W.FL ATICON.COM
09 / 2018                                                                                                                                            ERLEBNISWELT

              /Highlights im Herbst
         Dieser Herbst wird bunt: Mit jeder Menge Feuerwehr-Action
      und Blaulicht, Maßkrug-Weitschieben und einem eigenen Festbier­
        anstich zur Wiesnzeit ist am Flughafen mächtig viel geboten.
                                                                       SIMONE BECKET T
                                                                                                                               Zeit für Genuss
                                 16. September                                                             3. Oktober             Vom 7. bis 9. September
                           FEUERWEHRFEST                                                     BAYERISCHE OLYMPIADE                können Reisende und Be­
          Der Tipp für alle Feuer­wehrleute von mor­                             Zur Wiesnzeit wird’s auch im Besucher­             sucher beim Food-
          gen ist der 16. September: Mit Spezialfahr­                            park recht zünftig: stimmungsvolle              Festival Taste & Style am
          zeugen aller Art beeindrucken die Flugha­                              Blasmusik, Schuhplattler und die urigen         Airport neue kulinarische
          fenfeuerwehr und das Feuerwehrmuseum                                   Disziplinen der Bayerischen Olympia­
          Bayern große und kleine Fans im Besu­                                  de versprechen einen Haufen Gaudi für
                                                                                                                                     Trends entdecken.
          cherpark. Von der riesigen Drehleiterhüpf­                             Trachtler jeden Alters. Vom Würschtl­
          burg über die Feuerwehrausbildung für                                  schnappen über Maßkrug-Weitschieben,
                                                                                                                               Frisch zubereitet, raffiniert arrangiert
          Kinder, tollen Mitmach- und Bastelaktio­                               Kühe melken und Türme aus Bierkästen
                                                                                                                               und unkompliziert auf die Hand ser­
          nen bis hin zu kostenlosen Feuerwehr-Air­                              bauen: Am 3. Oktober sind Geschicklich­
                                                                                                                               viert: Bei Taste & Style kommen Ge­
          port-Touren für Kids: Geboten wird ein bun­                            keit und eine große Portion Heimatver­
                                                                                                                               nießer aus der Region und Passagiere
          tes Rahmenprogramm. Mit etwas Glück                                    bundenheit gefragt. Alle kleinen Olympi­
                                                                                                                               aus aller Welt zusammen. Highlights an
          gibt es außerdem einen VIP-Feuerwehr-                                  oniken können an diesem Tag übrigens
                                                                                                                               allen drei Tagen sind Live-Kochvorfüh­
          tag für die ganze Familie zu gewinnen.                                 gratis an den Airport-Touren teilnehmen.
                                                                                                                               rungen: Profi-Köche lassen sich in die
                                                                                                                               Töpfe schauen und nehmen die Gäste
                                                                                                                               auf eine kulinarische Weltreise mit. Un­
                                                                                                                               ter anderem präsentieren Lucki Mau­
                                                                                                                               rer bayerisches Sushi, Dominik Wetzel
                                                                                                                               polynesisches Ceviche, Stefan Wiertz
                                                                                                                               Prime-Beef-Burger und Veronique
                                                                                                                               Witzigmann »Schmarrn« im kubani­
                                                                                                                               schen Stil. Jeweils um 19:45 Uhr mi­
                                                                                                                               xen Barkeeper bei Cocktail-Shows ihre
                                                                                                                               Lieblings-Drinks zum Probieren.
                                                                                                                                    An allen drei Tagen locken nachhal­
                                                                                                                               tig produzierende Betriebe und Manu­
                                                                                                                               fakturen an Marktständen mit feinen
                                                                                                                               Delikatessen: etwa mit französischer
                                                                                                                               Salami, Büffelfleisch und -mozzarella,
                                                                                                                               Honig, Gewürzen oder Gin. Food Trucks
                                                                                                                               lassen mit ihren Kreationen aus erst­
                                                                                                                               klassigen Zutaten und zu fairen Preisen
                                                                                                                               das kulinarische Herz der Gäste höher­
                                                                                                                               schlagen. Im Angebot sind zum Beispiel
                                                                                                                               vegane und indische Spezialitäten,
                                                                                                                               Flammkuchen, bayerisches »Pulled
                                                                                                                               Pork«, Burger und Burritos sowie ge­
                          AM AIRPORT                                                      IS O'ZAPFT                           rolltes Eis – ein Trend aus Asien: Dabei
                                                                                                                               handelt es sich um frische Eiscreme, die
                                                                                                                               nicht in Kugeln verkauft wird, sondern in

   I
      n Bayern startet mit dem Oktoberfest traditionell die schönste Zeit des Spätsommers. Auch                                zarten Röllchen – und vor den Augen der
      das Airbräu – die einzige Flughafenbrauerei der Welt – befindet sich ab dem 22. September                                Gäste zubereitet. Ein abwechslungs­
      im Wiesn-Fieber. Passend zum Start des größten Volksfestes der Welt wird dann am Airport                                 reiches Musikprogramm sorgt jeweils
    das eigens von Braumeister René Jacobsen kreierte Festbier Gaudium ausgeschenkt. Mit einer                                 ab 19 Uhr für eine entspannte Atmo­
    Stammwürze von 15 Prozent passt es perfekt zur traditionell bayerischen Küche des Airbräus.                                sphäre. Das Food-Festival hat an allen
    Feierlich angezapft wird das süffige Gaudium nach dem ökumenischen Festgottesdienst im                                     drei Tagen von 12 bis 21 Uhr geöffnet.
    Airbräu-Biergarten um 10 Uhr – natürlich mit stimmungsvoller Unterhaltungsmusik.                                          Besucher parken fünf Stunden kosten­
                                              Weitere Infos zu Veranstaltungen am Flughafen: www.munich-airport.de/events      los im Parkhaus P20.                /BW
                                                                                                                                                              Alle Infos:
                                                                                                                                    www.munich-airport.de/tasteandstyle

BILDNACHWEISE: ROTH PHOTOGR APHY, AESTHE TIK A , BERND DUCKE , ICONS MADE BY FREEPIK AND SMASHICONS FROM W W W.FL ATICON.COM                                        11
UNTERWEGS

                  KoNTraSTprogramm
Krasser könnte der Gegensatz kaum ausfallen: Hier die lebendige Hafen­stadt Bristol mit ihrer coolen Kunstszene.
   Nur einen Katzensprung entfernt ist das mondäne Bath, Welt­kulturerbe und berühmt für sein Thermalbad.
                                                                            HORST JAHNKE

                                                                          10 Minuten

                                                                               PP
                                                                        UNSER TI

                                                                      WOHIN IN ...

                                                                          ... Bristol

                                                                      Zum Schlemmen
                                                                   Unbedingt die Pizzas im
                                                                   Pi Shop und den Mega-
                                                                  Burger von Three Brother
                                                                     Burgers probieren.
     Wandmaler: Graffiti-Künstler zeigen auf dem Upfest, Euro­                                                          Gotische Schönheit: Bath Abby, die Abteikirche der Stadt,
          pas größtem Street-Art-Festival, ihre Werke.               Zum Übernachten                                                 mit ihren markanten Türmen.
                                                                  Vom 16. Stock des Stadt­
                                                                   hotels Radisson Blu die
                                                                   Aussicht auf den Hafen

     B                                                                                                               B
                                                                          genießen.
           ristol ist bunt und vielfältig: Schon die impo­                                                                    ath, die beschauliche Stadt am Fluss Avon,
           sante Kathedrale samt Kreuzgang und ro­                                                                            liegt nur zehn Minuten mit dem Zug von
           mantischem Garten ist absolut sehenswert,                        ... Bath                                          Bristol entfernt. Es ist eine Wellness-Oa­
     und die ehrwürdige Universität genießt einen aus­                 Zum Tee trinken                                 se, die schon die Kelten und Römer vor über 2.000
     gezeichneten Ruf. Mit den Studenten hat sich eine             Ein Tässchen Tee – und                              Jahren zu schätzen wussten. Täglich sprudeln
                                                                  dazu die lokale Gepäck­
     überaus kreative Szene entwickelt, nicht zuletzt                                                                  1,2 Millionen Liter Wasser aus natürlichen Quel­
                                                                  spezialität Bath Buns im
     seit der aus Bristol stammende (und auf Ano-                Garden Café des Holburne-                             len, im gut erhaltenen Tempel- und Badekomplex
     nymität bedachte) Künstler Banksy mit seinen                     Museums kosten.                                  lassen sich römische Badefreuden erahnen. Heu­
     Graffitis für internationale Aufmerksamkeit sorgt.              Zum Übernachten                                   te empfiehlt sich ein Bad im Pool auf der Dach­
     Street-Art ist allgegenwärtig. Eine Tour mit den            Im Francis Hotel – stilvoller                         terrasse des Thermae Bath Spa: Hier entspannen
     Straßenkünstlern des Veranstalters »Where the                kann man nicht wohnen.                               die Gäste im wohlig-warmen Wasser und genie­
     Wall« zeigt, wo einst triste Wände zu farbenfrohen                Zum Schmökern                                   ßen dabei den fantastischen Blick auf die histo­
     Kunstwerken gestaltet wurden. Hip und trendy ist              Romane wie »Stolz und                               rische Altstadt. Wer sich dann im eleganten Res-
                                                                  Vorurteil« oder »Northan­
     auch die Harbourside, die Gegend um den Hafen.               ger Abbey« machten Jane                              taurant Pump Room bei dezenten Pianoklängen
     Hier gibt es unzählige Cafés, Bars – und das Re­             Austen, die einige Jahre in                          einen Lunch schmecken lässt, fühlt sich in längst
     staurant Salt & Malt, in dem es die besten Fish                Bath lebte, berühmt.                               vergangene Zeiten zurückversetzt.
                                                                   Zur Einstimmung lesen
     and Chips der Stadt gibt. Der Cabot Tower auf dem              oder gleich das Jane-
                                                                                                                           Stilvolle Bürgerhäuser prägen das Stadtbild,
     Brandon Hill erinnert an den venezianischen See­            Austen-Festival (14. bis 23.                          allen voran das Royal Crescent, eine 180 Me­
     fahrer John Cabot, der 1497 von Bristol aus in See            September) besuchen.                                ter lange Häuserzeile von 30 in einem Halbrund
     gestochen war und beim Versuch, die Nordwest­                                                                     angelegten Stadthäusern. Hier wohnten einst
     passage zu finden, Neufundland entdeckte. Auch                                                                    wohlhabende Kurgäste. Sie flanierten zum Se­
     der erste Ozeandampfer der Welt lief 1843 in Bris­                                                                hen und Gesehenwerden durch einladende Gär­
     tol vom Stapel, erstmals ein Schiff mit Stahlrumpf                                                                ten und Parks. Bath ist eine Stadt zum Wohlfüh­
     und Schraubenantrieb, das der geniale Ingenieur                DESTINATION: BRISTOL
                                                                                                                       len mit einladenden Geschäften und Tea Rooms
     Isambard Brunel konstruiert hatte und mit dem er             FLUGDAUER: 2:00 STUNDEN                              mit einzigartiger Atmosphäre. Das begeisterte
     die Schifffahrt revolutionieren sollte. Heute ist das        WANN: MEHRMALS TÄGLICH                               auch schon die britische Schriftstellerin Jane
     Trockendock mit der »SS Great Britain« das tou­             FLUGZEUGTYP: EMBRAER 145                              Austen, die selbst einige Jahre dort verbracht
     ristische Highlight, der Rundgang an Bord wird zu                 www.flybmi.com                                  hatte. Sie schwärmte in einem Roman: »Oh! Who
     einer unvergesslichen Zeitreise.                                                                                  can ever be tired of Bath?«

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