DURCHBLICK - Seniorenlotse Bremen
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DURCHBLICK Nr. 189 - Oktober 2015 Nachrichten der Seniorenvertretungen in den Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven Gesetzgeber soll Pflege-Selbstverwaltung endlich auflösen Werner Kollmitz, Reinhard Leopold und Michael Thomsen haben in einem offenen Brief an Gesundheitsminister Hermann Gröhe den Referentenentwurf zum Pflegestärkungsgesetz II scharf kritisiert. Der bestehende Pflegenotstand werde damit nicht beseitigt. Werner Kollmitz hat fast 30 Jahre selbst in der Pflege gearbeitet und engagiert sich seit Jahren für eine menschenwürdige Pflege (www.menschenwürde-in-der-altenpflege.de). Reinhard Leopold hat seine Eltern viele Jahre in Heimen begleitet, war viele Jahre als sog. Bewohnerfürsprecher (externer Interessenvertreter von Heimbewohnern) von der Heimaufsichtsbehörde bestellt und gründete 2006 die unabhängige Selbsthilfe-Initiative "Heim-Mitwirkung" (www.heim-mitwirkung.de). Michael Thomsen hat als Fachkrankenpfleger für Geriatrische Rehabilitation und als Heimleiter gearbeitet. Heute wirkt er als Fachautor und bietet Einrichtungen der stationären Altenhilfe und für Fortbildung und individuelle Beratung an (www.altenpflege-experte.de). Die Hauptkritik der drei Pflege-Aktivisten richtet sich gegen die Pflegeselbstverwaltung. Sie setzt sich zusammen aus den Pflegekassen, Sozialhilfeträgern und Trägerverbänden (Diakonie, Caritas, AWO, DRK, Parität, ZWIST) sowie aus dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Leistungen (BPA). In dieser Zusammensetzung des Gremiums, so konstatieren die Kritiker, seien die Verhandlungen in erster Linie kostenorientiert und nicht qualitätsorientiert. Hinzu komme, dass für diejenigen, die die Leistungen zu zahlen haben, sowie für diejenigen, die in der Pflege arbeiten, weder ein Mitsprache- noch ein Mitentscheidungs- recht vorgesehen sei. Die sich häufenden negativen Berichte von pflegebetroffenen Menschen und Medien belegten deutlich die Probleme im Pflegebereich. Selbst die Niedersächsische Sozialministerin Cornelia Rundt hat in Pressemitteilungen die Rahmenbedingungen in der Pflege als skandalös bezeichnet. Sie werfen der bisherigen Pflegeselbstverwaltung vor, sie sei in der Vergangenheit ihrer Verpflichtung nach §75 Sozialgesetzbuch 11 (SGB XI) nicht in ausreichendem Maße nachgekommen und habe nicht für eine menschenwürdige Pflege gesorgt. Sie habe kläglich versagt und müsse deshalb aufgelöst werden. Der Gesetzgeber habe nun die Pflicht, die Angelegenheiten gesetzgeberisch neu zu regeln. Ziel dabei müsse sein, dass wieder mehr Menschen gerne und langfristig im Pflegebereich arbeiten wollen und können. Sie müssten z.B. ausreichend Zeit für ihre wertvolle Arbeit haben. Dazu seien deutlich bessere, verbindliche, bundeseinheitliche und nachprüfbare Personalschlüssel notwendig. Dies sei aber in dem neuen Gesetz nicht vorgesehen. Mit der Forderung, die Pflegeselbstverwaltung aufzulösen, stehen die drei engagierten Kritiker nicht alleine da. Den offenen Brief an Gesundheitsminister Gröhe haben namhafte Einzelpersonen und Organisationen mitunterzeichnet. Ihre Forderungen unterstützen unter anderem die Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA), die Bürger Initiative Gesundheit e.V., der Betreuungsverein Bremerhaven e.V., der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK-Nord- West), der Pflege-Selbsthilfeverband e.V., das Pro-Pflege-Selbsthilfenetzwerk, der Münchner Pflegekritiker Claus Fussek sowie weitere Einzelpersonen. (Quelle: Pressemitteilung heim-mitwirkung.de, Bremen, 18.August 2015) Der Durchblick ist erstmals im Dezember 1999 auf Initiative des Gründungsmitglieds Fritz Bauchwitz erschienen. Der vorliegende Durchblick ist eine Jubiläumsausgabe: die 100. Ausgabe unseres jetzigen Redakteurs Gerd Feller. Der Dank der Seniorenvertretung gilt Herrn Feller für sein so umfangreiches und ehrenamtliches Engagement. Der Vorstand der Senioren-Vertretung in der Stadtgemeinde Bremen
2 DURCHBLICK Nr. 189 – Oktober 2015 Als Tandem, mit Neugierde, Mut weiteren Umgebung, im Internet surfen und das und einem guten Konzept Herzstück von Vera „Meine Gesundheit“. Hier finden die Bewohner/innen Bewegungsvideos zum auf einem spannenden Weg ins Internet Mitmachen, Gehirnjogging sowie die Möglichkeit, die eigenen Aktivitäten zu dokumentieren. Da Es ist aufregend mitzuerleben, wie sich die werden natürlich bei jedem Treffen der 15 Seniorinnen und Senioren der Stiftungsresidenz Teilnehmer/innen die Aktivitäten untereinander Luisental unter der behutsamen Anleitung des verglichen und diskutiert. „Der Vergleich mit den Schulungsleiters Benjamin Walter die digitale Welt anderen spornt die Senioren an und motiviert sie, erobern: Selfies machen, im Internet surfen, E- noch ehrgeiziger zu sein“, erklärt Benjamin Walter. Mails schreiben oder skypen mit einem Tablet - vor Zusätzlich können selbstverständlich die „normalen ein paar Wochen wäre dies für die meisten Funktionen“ des Minicomputers mit den Teilnehmer des Vera - Projektes undenkbar Angehörigen und Freunden genutzt werden, z.B. gewesen, heute ist es fast schon Routine. E-Mails senden und empfangen, mit der Kamera Vera steht für: vernetzt und aktiv. Es ist fotografieren oder skypen. der Name einer interaktiven digitalen Informations- Im März 2015 startete das Schulungs- plattform, die für die Bewohnerinnen und programm für die Bewohner/innen in der Stiftungs- Bewohner der Bremer Heimstiftung entwickelt residenz Luisental in sorgfältig zusammengestell- wurde. Den Zugang zu dieser Plattform erhalten ten „kleinen Schritten“ ohne jede Überforderung. interessierte Bewohner/innen in acht Häusern der Dieses Konzept wurde von Betreuern, bestehend Heimstiftung über einen eigenen Tablet - PC, der aus Schüler/innen, Studierenden und Ehrenamt- Ihnen zur Verfügung gestellt wird. Die lichen, unterstützt. Es wurden gut harmonierende Internetplattform wurde von dem Oldenburger Tandems aus Bewohnerinnen/Bewohnern und Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Informatik Betreuern gebildet. Vertieft wurde jede der elf nach der Projektidee der Bremer Heimstiftung Schulungseinheiten durch Hausaufgaben und Wie- entwickelt. Für diese Idee wurde die Stiftung 2013 derholungen. Besonders enthusiastisch wurden mit dem AOK – Leonardo, dem Gesundheitspreis alle Funktionen der Kamera ausprobiert. Es gab für digitale Prävention, ausgezeichnet. Das Projekt Selfies mit und ohne Tandempartner, Fotos der wird seitdem durch das Bundesministerium für Nachbarn, Blumen und Bäume, kleine Videos Bildung und Forschung gefördert. Die wurden gedreht und viel Gelächter bei den Selfies, seniorengerechte auf dem Minicomputer installierte bis ein Foto gut genug war. Anschließend wurden Startseite des Vera – Programms erleichtert den Mails mit den Bildern im Text oder als Anhang an Senioren/innen den Zugang zur digitalen Welt. die Tischnachbarn verschickt. Durch diese einfache Technik sollen sie motiviert Freude am Lernen und Ausprobieren moti- werden, körperlich, geistig und sozial aktiver zu vierte alle 15 Teilnehmer/innen dabeizubleiben. werden, um so Lebensqualität, Teilhabe und Nach der Schulung kommen viele von ihnen mit Gesundheit zu verbessern. einigen ehrenamtlichen Betreuern zum Vera – Clubtreffen mittwochs nachmittags zusammen, um zu fachsimpeln, weiterzulernen und zu diskutieren. Inzwischen ist der Tablet – PC für viele der Senioren/Seniorinnen zu einem selbstver- ständlichen Helfer für mehr Teilhabe und mehr Kontakte auf Augenhöhe mit der jüngeren Generation geworden. Dies macht sie stolz und selbstbewusster. Für mich als Betreuerin war es eine Bereicherung, an dieser Entwicklung teilzunehmen. Birgit Maass Gesundheit Die Startseite des Vera – Programms ist unterteilt in sechs größere und zwei schmalere Der Gesetzgeber hat sich längst aus der Felder sowie den Aktivitätsindex, auf dem ein gesundheitspolitischen Verantwortung kleines orangefarbenes Männchen, die in der verabschiedet jeweiligen Woche geleisteten Aktivitäten anzeigt. Das Leistungsrecht für Gesetzlich Durch eine leichte Berührung der Felder wird die Versicherte basiert auf Regelungen, die von den gewünschte Funktion gestartet. Zum Beispiel der Selbstverwaltungsorganen umzusetzen sind. Der Kalender, Informationen im Haus, der näheren und (Fortsetzung auf Seite 3)
DURCHBLICK Nr. 189 – Oktober 2015 3 (Fortsetzung von Seite 2) Vereinigung (KZV) im Lande Bremen der Öffent- politische Gesetzgeber hält sich aus den An- lichkeit vorgestellter „Patientenpass für Ältere, spruchsrechten der Versicherten in der Kranken- Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftige“ versorgung für Diagnostik und Therapie heraus. zusätzlich genutzt werden. Die Pässe werden in Die Einzelrechte der Patienten/Versicherten den zahnärztlichen Praxen vorgehalten und werden definiert im „Gemeinsamen Bundes- können dort nachgefragt werden. ausschuss Ärzte/Krankenkassen/Krankenhäuser“, also auf der Interessenebene der Funktionäre. Auch alle daraus resultierenden Vergütungen und Honorare regeln die Selbstverwaltungsorgane in „eigener Verantwortung“. Nur auf der Einnah- menseite der Krankenkassen werden die Beitragszahler vom Gesetzgeber herangezogen. Ausgeschmückt wird diese Verpflichtung des Beitragszahlers mit der Etikette des bestehenden Wettbewerbs. Soll heißen, das Kassenmitglied kann frei entscheiden, in welcher Höhe es den Zusatzbeitrag einer Krankenkasse akzeptiert. Diese sind zwar nur marginal zwischen 0,3% und 0,8% unterschiedlich, aber wenn Kündigungs- fristen eingehalten werden, kann der Beitrags- zahler die Kasse wechseln. Wer macht das schon aus dem genannten Grund! Aus der Verantwortung hat sich der Gesetzgeber auch verabschiedet: Er regelt in Wirklichkeit nicht, wieviele Ärzte sich in den Städten und Gemeinden niederlassen dürfen. Es Für eine zahnärztliche und pflegerische bestehen zwar Grundsätze der Bedarfsplanungen Betreuung von älteren Patienten, Menschen mit als Vorschrift für die Entscheider der Kassen- Behinderungen und Pflegebedürftigen sind ärztlichen Vereinigung (KV) und Krankenkassen, Informationen über zahnmedizinische Vorbehand- sie werden aber ohne Rücksicht auf Einhaltung lungen, bestehende Versorgungen mit Zahnersatz, allseits unterlaufen. Resultat ist heute, dass in den Informationen zu Allgemeinerkrankungen und ländlichen Gebieten die Hausärzte fehlen und in Medikationen mit Auswirkungen auf den Bereich den Städten an jeder Ecke ein Facharzt oder des Mundes und der Zähne von großer Hausarzt zu finden ist. Natürlich hat die Bedeutung. All dieses findet Platz in dem neuen Bundesregierung das Problem erkannt und hat Pass. Empfehlungen für die Selbstverwaltungsorgane Bei Änderung der Lebensumstände, zum ausgesprochen! Nirgendwo sind aufgrund der Beispiel bei einem Umzug in ein Altersheim oder in butterweichen „Empfehlungen“ Resultate im Sinne eine Pflegeeinrichtung, gehen diese Informationen der Patienten/Versicherten zu erkennen. Die KV´n manchmal verloren. Die KZV will mit dem neuen und die Krankenkassen verhandeln aus ihrer Sicht Patientenpass wichtige zahnmedizinische und die finanziellen Konsequenzen, die in der Regel andere Hinweise, die für eine weitere Betreuung sich nicht zum Vorteil der Versicherten und Bei- der Betroffenen von Wichtigkeit sind, auf einfache tragszahler auswirken. Als Kenner der Materie Art verfügbar machen und damit eine zuverlässige frage ich mich, aus welchen Gründen das Hilfestellung für das Pflegepersonal und den Bundesgesundheitsministerium und die 16 betreuenden Zahnarzt und Arzt geben. Länderministerien eine gewaltige Anzahl von Der Patientenpass wird zunächst in einer Bürokraten beschäftigt. Substantielle Leistungen in Start-Auflage an die Praxen in Bremen und der Krankenversorgung werden dort jedenfalls Bremerhaven verteilt und kann entsprechend der nicht getroffen. Die Übernahme politischer Nachfrage bei der KZV nachbestellt werden. Mit Verantwortung sieht jedenfalls anders aus. diesem Angebot soll eine kommunikative Lücke in Günter Steffen der Patientenversorgung geschlossen werden. Dr.D.Mittermeier, Vorsitzender KVZ Bremen Neuer Patientenpass beim Zahnarzt Anmerkungen der Redaktion: Der DURCHBLICK Neben dem „Bonusheft“, das ständiger hat in der Vergangenheit schon mehrfach auf Begleiter beim Zahnarztbesuch sein sollte (ein solche besonders in Notfallsituationen nützlichen Eintrag pro Jahr fortlaufend bringt einen finan- Unterlagen hingewiesen. Erinnert sei z.B. an die ziellen Bonus bei der Versorgung mit Zahnersatz) Liste in der „Notfalldose“ (www.notfalldose.de) (Fortsetzung auf Seite 4) sollte ein jetzt von der Kassenzahnärztlichen
4 DURCHBLICK Nr. 189 – Oktober 2015 (Forsetzung von Seite 3) der unseligen Wachstumsideologie, die allmählich oder an die Checkliste der Patienteninitiative unsere Demokratie zu gefährden beginnt, weil sie „Ambulante Versorgungsbrücken e.V.“ zur Vorbe- den „einfachen“ Menschen aus dem Blick verliert? reitung eines Krankenhausaufenthalts. Mit dem Da reden alle vom demografischen Wandel Patientenpass der KZV können die allgemein- und der zunehmenden Zahl älterer Menschen. Wer medizischen Informationen durch die zahnärzt- bildet den größten Teil unter ihnen? Die lichen ergänzt werden. Beide zusammen sind dann „Generation Sparbuch“, die Menschen, die nicht so auch wertvolle Hilfen für Angehörige und andere viel verdienen, dass sie an den Investment- betreuende Personen von älteren, nicht mehr geschäften der Großbanken teilnehmen können. alltagskompetenten Menschen. Für diese Kunden lässt das Einkommen nur kleine, risikolose Rücklagen auf einem Sparbuch für Die Wurzel des Übels besondere Ausgaben zu. Und diese „Generation ist oft das Übel an der Wurzel. Sparbuch“ wird bei dem kapitalistischen Charakter Prof.Dr.med.Gerhard Uhlenbrock unserer Wirtschaft nicht aussterben, sondern anwachsen. Die Großbanken nehmen schon jetzt den Kleinkunden nicht mehr ernst, sondern Zur Diskussion gestellt nehmen ihn aus. Sie arbeiten mit unserem Geld, von Gerd Feller wir bedienen die Automaten, und erhalten dafür, dass wir der Bank Geld überlassen und deren Automaten statt Ansprechpartner Arbeit mitmachen, extrem niedrige Zinsen und zahlen durch Gebühren noch drauf. Ein tolles, in Filialen der Sparkasse? unverschämtes System, oder? Und die Sparkasse mit ihrer Bürgernähe? Sie Aus Anlass des 190.Geburts- plant weiter die Schließung von Filialen in den tags der Sparkasse in Bremen brachte das Stadtteilen und damit den Abbau ihrer regionale Fernsehmagazin „Buten un binnen“ am Versorgungsinfrastruktur, gibt die Nähe zum 31.08.2015 einen Beitrag, der sich im Kunden auf und reduziert den Kundendienst. Wesentlichen mit der Frage beschäftigte, welchen Manche Leute loben das online-banking, Einfluss und welche Macht dieses Unternehmen und viele finden sich auch am Automaten zurecht, inzwischen in Bremen besitzt. Es ist nicht zu sofern dieser einen freundlichen technischen leugnen, dass die Sparkasse sehr viel zur Charakter besitzt und funktioniert. Aber die Entwicklung der Wirtschaft und Kultur in Bremen Erfahrungen zeigen, dass diese Formen, beigetragen hat. Aber der Gründergeist von 1825 Bankgeschäfte abzuwickeln, altersbedingt immer scheint bis auf wenige Reste entschwunden zu schwieriger werden, vor allem, wenn Sehfähigkeit sein. und Gedächtnis nachlassen. Die Probleme Ursprünglich wurde dieses Institut für alle nehmen selbst dann zu, wenn die Menschen den Bürger/-innen der Stadt gegründet, damit sie ihr Umgang mit dem PC und Internet jahrelang Geld sicher anlegen konnten. Im Laufe der Zeit gepflegt haben. Getopt wird alles, wenn die kam es zur Einrichtung eines dichten Filialnetzes. Automaten nicht funktionieren, wenn sie Über- So war die Sparkasse, auch was die Standorte weisungsträger nicht mehr herausgeben oder die betraf, eine bürgernahe Institution. Die zahlreiche Bankkarte einbehalten. In dieser Situation wächst Präsenz von Ansprechpartnern in den Ortsteilen der Ärger und gewinnt das Gespräch am Schalter war im Vergleich mit anderen Banken ein großer wieder an Bedeutung. Wettbewerbsvorteil. Daran hat sich aber leider in Bei der Sparkasse kommt erschwerend jüngster Zeit einiges geändert. hinzu, dass man bisher bestimmte alltägliche Die Milliardenumsätze der Sparkasse Aktionen gar nicht per Automaten abwickeln kann, lassen sich heute wohl nicht mit Giro- und z.B. Überweisungen vom Sparbuch aufs Girokonto Sparkonten und Kleinkrediten der „einfachen“ oder Barabhebungen vom Sparbuch. Da muss Bremer Bürger/innen erreichen. Dafür muss man man aufgrund des Personalabzugs den An- auf anderen Märkten arbeiten, was auch absolut sprechpartner dort aufsuchen, wo in einem verständlich ist. Es scheint aber dem Bericht Sparkassenraum noch einer vorhanden ist. Beson- zufolge der Sparkasse gut zu gehen. ders für behinderte und ältere Menschen bedeutet Gerade deshalb stellt sich die Frage, das in der Regel längere, beschwerliche, teils warum die Chefetage der Sparkasse den bereits in kostspieligere Wege und Vertrauensverlust, weil den letzten Jahren spürbaren Schwund der Filialen man das Personal nicht mehr so gut kennt, und weiter betreiben und damit Wettbewerbsvorteile insgesamt Unzufriedenheit. Beim heutigen aufgeben und den ursprünglichen Anspruch auf Finanzgebahren der Bankinstitute fühlt man sich soziales Engagement schmälern will. Nur wegen dabei über den Tisch gezogen. (Fortsetzung auf Seite 5)
DURCHBLICK Nr. 189 – Oktober 2015 5 (Fortsetzung von Seite 4) Die im o.a. Artikel des Weser-Reports Wenn die Sparkasse wirklich weitere zitierte Aussage des Sprechers des Verkehrs- Filialen schließt, ohne vorher eine gründliche senators, Jens Tittmann, zur Situation am ZOB, Standortanalyse durchzuführen, die auch die dass auch bei Einigung über die Grund- Interessen der Kunden berücksichtigt, z.B. die stücksfragen über Nacht kein neuer ZOB aus dem Probleme von Älteren und Behinderten, wird die Boden gestampft werden könne, spricht für die Sparkasse für die Klientel, der sie nach den bisherige Untätigkeit und wohl auch Unfähigkeit ursprünglichen Grundsätzen ein besonderes der Verantwortlichen in der Verkehrsbehörde, Interesse entgegenbringen sollte, fragwürdig und zumindest was den ZOB betrifft. überflüssig. Die betroffenen Kunden können sich Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt das mit den gleichen Probleme dann auch bei anderen Thema die Bremer Seniorenvertretung. Schon näher angesiedelten Geldinstituten herumschla- 2002 hatte sie nach Auflösung des Standorts des gen, sparen dabei wenigstens noch längere Wege Zentralen-Omnibus-Bahnhofs vor dem Übersee- und haben vielleicht sogar einen Bankschalter mit museum und dem Hauptbahnhof eine Petition bei Ansprechpartner. Man sollte dann mit dem der Bremischen Bürgerschaft gegen die Notlösung Wechsel der Bank nicht länger zögern. am Breitenweg und für die Rückverlegung an den Verluste von Wettbewerbsvorteilen, von alten Standort eingereicht, weil wir die Situation für Vertrauen und von Kunden sollten der Sparkasse die Reisenden beim Umsteigen am Breitenweg nicht egal sein. Sie muss zwar zeitgemäß u.a. für sehr gefährlich und die Infrastruktur dort für operieren, sollte dabei jedoch nicht so völlig unzureichend hielten. Die Petition wurde rücksichtslos vorgehen, wie es bei vielen 2003 zurückgewiesen. Großbanken inzwischen üblich geworden ist. Unsere Argumente wurden beiseite geschoben. Inzwischen haben sie sich alle als richtig bestätigt. Belegt wird das durch zwei Aus der Gutachten, die der Verkehrssenator 2009 und zuletzt 2014 in Auftrag gab. Sowohl die jeweilige Senioren-Vertretung Regierungskoalition als auch die Opposition haben in der Stadtgemeinde es in 13 Jahren nicht geschafft, das Problem ZOB Bremen zu lösen. Die Seniorenvertretung hat nicht nur ZOB in der Endlosschleife protestiert, sondern auch nach alternativen Standorten gesucht. Eine Rückverlagerung auf den ehemaligen Standort erschien aussichtslos, weil Der Bremer Zentral-Omnibus-Bahnhof die Partei der Grünen die Wiese vor dem Bahnhof (ZOB) ist weiterhin Gegenstand der öffentlichen erhalten wollen. Das Investorengrundstück vor Diskussion. So erschien im Weser-Report vom dem Bahnhof ist verkauft. Das Haus des 19.08.2015 ein Artikel, der auf die teils Verkehrssenators nahm abseits gelegene katastrophalen Verhältnisse des Provisoriums am Standorte am Bahnhof Mahndorf oder am Breitenweg hinweist. Flughafen ins Visier. Damit hätte der ZOB seine Nicht nur die Busreisenden, sondern auch Zentralität verloren. Ein zügiges und barrierefreies die Anwohner beschweren sich zunehmend über Umsteigen in die unterschiedlichen Verkehrsträger die augenblicklichen Zustände. Besonders wird (DBAG, Reise- und Fernbusse, BSAG) an von ihnen kritisiert, dass zentralen Verkehrsknoten wäre nicht mehr möglich – für die zunehmende Zahl der Busreisenden gewesen. Die Seniorenvertretung schlug 2013 beim Ein- und Aussteigen kaum genügend Platz letztlich das Gelände zwischen dem UNIVEG- und etliche Gefahren durch den fließenden Gebäude (ehemals Fruchthof) und dem Güter- Verkehr bestehen, bahnhof vor, weil dort unsere Forderung an einen – ausreichende Informationsquellen zu den Ab- attraktiven ZOB erfüllt werden könnte, nämlich eine fahrtszeiten und sonstigen Reisebedingungen zentrale, sichere, barrierefreie, leicht erreichbare fehlen, und mit dem ÖPNV eng vernetzte Lage zu haben. – dort kein Angebot von Toiletten existiert, Das ist schon wieder zwei Jahre her. Und – niemand von den Toiletten vor dem Cinemaxx nun, wie vorausgesagt, eskaliert die Situation am weiß, Breitenweg. Die SV hält es für eine Schande, dass – sich der Müll ausbreitet und den Bremer Gästen zum Aus- oder Umsteigen ein – sogar an die Hauswände gepinkelt wird. solches unzumutbares Provisorium angeboten Wer als Anlieger das Fenster öffnet, muss sich auf wird. Unter diesen Umständen kann man den Lärm, Zigarettenqualm oder Uringestank einstel- Busreisenden nur empfehlen, sitzen zu bleiben len. Ein herrlicher Empfang für Bremens Touristik- und weiterzufahren. Das kann nicht im Sinne der Gäste, oder? (Fortsetzung auf Seite 6)
6 DURCHBLICK Nr. 189 – Oktober 2015 (Fortsetzung von Seite 5) nierung im Arbeitsleben (z.B. gleiche Löhne für Bremer Bürger/-innen sein. Frauen und Männer, flexibler Renteneinstieg). Angesichts des auch zukünftig noch wach- Die Seniorenvertretung ist der Meinung, senden Fernbusverkehrs fordert die Senioren- dass der ständige Faktencheck und das anhal- vertretung Bremen den Senat auf, endlich eine tende Jammern und Klagen nicht mehr ausrei- zeitnahe und sachgerechte Lösung für den chen. Es liegt auch besonders im Interesse der Standort ZOB durch- und umzusetzen. Gerd Feller jüngeren Generationen, dass die zuständige Sozialpolitik und die Medien das Kernproblem der Altersarmut „Armut“ ernsthaft anfassen, nämlich den Wandel Wann werden endlich die Ursachen von der einst angestrebten sozialen Markt- angepackt? wirtschaft zum rücksichtslosen Kapitalismus, der weitgehend für die prekären Arbeitsmarktverhält- nisse verantwortlich ist. Hier liegen die eigent- Seit mehr als fünf Jahren wird in Politik, lichen Ursachen. Mit besserer Bildung allein lässt Medien und Öffentlichkeit über das Thema Armut sich Armut nicht verhindern. Das belegen die für und insbesondere Kinder- und Altersarmut geredet Wissenschaft und Industrie ausgebildeten und geschrieben, auch in Bremen. Im Wesentli- Fachkräfte, die mit Taxifahren und anderen für sie chen wird dabei immer wieder auf alarmierende unterqualifizierten Tätigkeiten Geld verdienen Studien über das hohe Armutsrisiko in unserem müssen. Bundesland hingewiesen, werden Zahlen aus Es wäre wirklich an der Zeit, dass Bremen Statistiken zitiert und Vergleiche zur sozialen und ebenso die anderen Bundesländer in Berlin Struktur und zur Lebensqualität in Stadtteilen Druck machen, damit sich die Bundespolitik gezogen. Außerdem finden sich Mahnungen, dass endlich damit beschäftigt, die unser Wirtschafts- sich bei der Altersvorsorge etwas ändern müsse. system betreffenden „heißen Eisen“ neu zu Als Voraussetzung zur Vermeidung von Alters- schmieden. Es müssten zum Wohle aller Bürger/- armut werden meistens eine gute Schulbildung, innen sozial verträglichere Wege und Lösungen eine geregelte Beschäftigung und der Abschluss gefunden werden. Gerd Feller einer betrieblichen oder privaten Altersvorsorge genannt. Richtig! Aber vieles davon funktioniert nur, wenn alle Beteiligten ernsthaft mitspielen. Datensammlung zur Pflegesituation Liest man in der Presse (vgl. Weser-Report v.26.08.15,S.1), dass eine senatorische Dienst- im Land Bremen stelle notleidenden Rentnern empfiehlt, sie sollten sich in Begegnungsstätten helfen lassen oder Statistische Daten sollen erfahrungs- öfters mal Zuschüsse für Seniorenreisen nutzen, gemäß mit Vorsicht behandelt und ausgewertet scheint es an der Bereitschaft zu ernsthafter werden. Ist man sich aber des Vorgehens bei ihrer Problemlösung zu mangeln. Erhebung bewusst und behandelt man sie Mit solchen Ratschlägen lässt sich das dementsprechend, dann können sie uns bei der Armutsproblem nicht lösen. Gewiss, jeder ist letz- Darstellung unserer Positionen und bei der ten Endes für sein Leben verantwortlich und muss Argumentation für oder gegen eine Gegebenheit zu seinem Wohlergehen auch selbst beitragen. eindrucksvoll unterstützen. Aber wenn die Umstände ihm keine Chance dazu Der DURCHBLICK hat schon öfters solche lassen, sollte die Solidargemeinschaft dafür sor- statistischen Daten veröffentlicht. Die Reaktionen gen, dass alle eine Chance erhalten. Stattdessen darauf waren positiv, so auch auf den letzten wird lieber an Symptomen herumgedocktert. DURCHBLICK (Nr.188, S.7/8), der allgemeine Die Bremer Seniorenvertretung fordert Daten zur Pflegebedürftigkeit im Land Bremen schon lange, endlich die eigentlichen Ursachen der präsentierte. Anlass war die jüngste Mitteilung des Altersarmut gründlicher zu diskutieren, durchgrei- Senats zum Thema „Gute Pflege als Grundlage für fende Lösungen zu erarbeiten und diese konse- ein selbstbewusstes Leben“. In diesem Bericht quent umzusetzen. Es geht um bisher verweigerte finden sich auch genauere Angaben zu den grundlegende Verbesserungen in der Altersvorsor- Stadtteilen Bremens und Bremerhavens. ge (z.B. zur Sicherung des Lebensstandards), um Die Redaktion des DURCHBLICK kündigte nachhaltige Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt an, eventuell diese Daten zusammenzufassen und (z.B. Ausbau des Mindestlohns, Verzicht auf Tarif- so zu speichern, dass sie schnell ohne Umstände unterlaufungen, Abbau von Leiharbeit, Gewährlei- für die Arbeit der Delegierten zur Verfügung gestellt stung eines optimalen Arbeitsschutzes, ausrei- werden können. chende Gesundheitsvorsorge, betriebliche Weiter- Inzwischen wurden auf der Grundlage des bildung) und um die Gleichberechtigung der Ge- aktuell vorliegenden Pflegeinfrastrukturberichts (Fortsetzung auf Seite 7) schlechter und die Vermeidung von Altersdiskrimi-
DURCHBLICK Nr. 189 – Oktober 2015 7 (Fortsetzung von Seite 6) und Tipps eingebracht. Herausgeber sind edition die statistischen Daten des Landes Bremen und axent und das Projektteam Stadtteilplan für Ältere der Bremer und Bremerhavener Stadtteile in Schwachhausen. Der Beirat Schwachhausen zusammengefasst. Nach Möglichkeit soll diese und Ansgar K.H. Matuschak mit seiner GWA Mana- Sammlung je nach Datenlage und Bedarf gement GmbH haben das Projekt finanziell unter- fortgeschrieben werden. Delegierte, die daran stützt. interessiert sind, können die Daten in der Der Schwachhauser Plan ist bereits der Geschäftsstelle einsehen bzw. per Mail abrufen. Es sechste in der Reihe „Bremer Stadtteilpläne für wird darauf hingewiesen, dass bei der Verwendung ältere Menschen“. Er markiert unter anderem die auf korrekte Quellenangaben geachtet wird. GF Standorte von Café-Treffs, Wochenmärkten, Postfi- lialen, Sportvereinen, Beratungsstellen, Apotheken Entrümpeln! und Seniorenwohnanlagen. Dabei zeigt sich auch das Besondere des Stadtteils aus Senioren-Sicht: Es ist bald wieder soweit: Die Sommer- Naherholung und Bewegung im Grünen, Sightsee- Garderobe wird verstaut. Ist das nicht der richtige ing und Kultur fast direkt vor der Haustür werden Zeitpunkt sich zu trennen? Vielleicht nicht nur von hier besonders geschätzt. Gleichwohl zeigte sich in dem blauen Pulli oder dem Wickelkleid? Wir den Beteiligungsrunden auch, dass vielen Senio- hängen an unseren Sachen. Nicht nur an rinnen und Senioren die eine oder andere „Ecke“ Kleidungsstücken. Schwachhausens weniger bekannt ist. Der Stadt- Trennung generell fällt uns häufig schwer, teilplan soll auch als quartiersübergreifender Weg- auch wenn der Keller, Dachboden oder die weiser dazu beitragen, Schwachhausen noch Schränke bereits vollgestopft sind und wir auch all besser kennen zu lernen. die anderen Dinge nicht wieder angefasst haben. Seit Ende 2011 sind Vieles staubt vor sich hin. Es fällt uns schwer, weil Stadtpläne für Gröpe- mit jedem Teil Erinnerungen verknüpft sind. lingen, Walle, die Vahr, Schöne Momente bleiben jedoch, wie die Gefühle Huchting und die an den Tanzabend oder an den Tag als der Unfall Neustadt erschienen, passierte. Dafür muss weder der alte CD-Player ersterer inzwischen in noch das kaputte Fahrrad aufbewahrt zu werden. zweiter Auflage. Den Schließen wir die Augen, kommen die Erinne- Erfolg ihres Konzepts rungen an die Musik und das Geräusch des schreiben die Heraus- bremsenden Autos von ganz allein. Die geber in erster Linie der Erinnerungen werden nicht gelöscht. Nutzerbeteiligung zu: „Gerade die Tipps und Ideen Entrümpeln heißt auch Ballast abzuwerfen. der Seniorinnen und Senioren machen den Nicht nur in der Wohnung, sondern auch in Stadtteilplan authentisch und alltagstauglich.“ Auch unserem Innern. Vielleicht hilft die Entscheidung, das Medium Stadtplan ist bewusst gewählt: Er sich von allem zu befreien, was ein Jahr nicht illustriert anschaulich die Infrastruktur vor Ort und getragen oder genutzt wurde. Neue Energie ist die motiviert, diese aktiv für sich zu nutzen. Weitere Folge. Stadtteilpläne sind in Planung. Diese neu gewonnene Freiheit räumt uns Der Stadtteilplan Schwachhausen ist in die Chance ein, sich für Neues zu interessieren. Form einer handlichen Broschüre mit integrierter Das können vielleicht neue Ideen sein, für deren Straßenkarte im Dienstleistungszentrum Schwach- Umsetzung jetzt Zeit ist, oder auch interessante hausen-Nord, Kuhlenkampffallee 65a, bei Themen der Seniorenvertretung, an denen man vacances, Hollerallee 13, und in vielen anderen sich gerne beteiligen möchte. Einrichtungen und Geschäften vor Ort kostenlos Fangen Sie an, Mut gehört nicht dazu. erhältlich. Elke Scharff (Pressemitteilung edition axent, Bremen, 20.08.2015) Ein weiteres Beispiel für die Stadtteilplan Schwachhausen unzureichende Hospiz- und Palliativ- für ältere Menschen versorgung in Bremen und umzu? Den eigenen Stadtteil noch einmal neu entdecken. Das können nun die Seniorinnen und Seit etlichen Jahren bemüht sich die Senioren in Schwachhausen. Mit einem eigens für Bremer Seniorenvertretung wegen des Genera- sie entwickelten Stadtteilplan. Etliche der tionswandels um den Ausbau einer ausreichenden Schwachhauser Seniorinnen und Senioren haben ambulanten und stationären Hospiz- und Palliativ- (Fortsetzung auf Seite 8) selbst daran mitgewirkt und ihre Wünsche, Ideen
8 DURCHBLICK Nr. 189 – Oktober 2015 (Fortsetzung von Seite 7) gelobt wurden? Geldmangel kann die Ursache für versorgung. Im Rahmen dieser Tätigkeiten unter- die Untätigkeit nicht sein, solange noch viele stützt die SV auch die Aktivitäten von Mark hunderttausend Euro für autofreie Sonntage und Castens, der bereits mehrfach und auch erfolg- andere Events ausgegeben werden, die zur reich zu demselben Anliegen Petitionen auf Bun- Beseitigung von menschlichem Leid nichts des- und Landesebene eingebracht hat. beisteuern. Gerd Feller/Mark Castens Vor wenigen Tagen erreichte ihn ein Telefonat, dass erneut zeigt, wie wichtig für Gestorben wird immer. schwerst- und sterbenskranke Menschen im länd- Darüber gesprochen zu wenig. lichen Raum neben der ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung auch ein wohnortnahes statio- näres Angebot ist. Die Tochter einer fast 70jährigen Vom 05. bis 20.Oktober 2015 finden die Mutter, die über sein Engagement von einem 1. Bremer Hospiztage mit Lesungen, Filmen, Arbeitskollegen erfuhr, berichtete ihm von dem Musik, Informationen, Vorträgen, Puppentheater Leid, dass ihre kleine Familie zur Zeit ertragen und Theater statt. Sie werden organisiert vom muss. Hospiz- und Palliativverband Bremen e.V. Anlass Die Fakten: Die Mutter leidet bereits seit ist der diesjährige Welthospiztag am 10.Oktober. einigen Jahren an Krebs und wurde bis vor kurzem Diese Tage sollen genutzt werden, um in in ihrer Wohnung ca. 60km südlich von Bremen Bremen und Bremerhaven auf die Belange von ihrem Ehemann, dem Sohn, seiner Ehefrau, schwerstkranker und sterbender Menschen sowie dem ambulanten Palliativdienst und dem ambu- ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen und lanten Hospizdienst betreut. Nun aber hat sich die über die Hospizidee zu informieren. Situation derart verschärft, dass die Familie Die einzelnen Veranstaltungen verteilen überfordert ist und eine stationäre Versorgung sich auf verschiedene Orte. Genauere Informa- notwendig wurde. tionen zum Programm können unter folgenden Bereits als sich diese Situation ankündigte, Adressen abgerufen werden. machten sich die Angehörigen und Beteiligten auf Hospiz- und PalliativVerband Bremen e.V. den Weg und erkundigten sich in ihrer ländlichen Riekestraße 2, 28359 Bremen, Tel. 04 21 - 7 94 94 57 www.HPV-Bremen.de Region über einen freien Platz in der Alten- und http://www.lag-hospiz-bremen.de/cms/media/pdf/Bremer- Krankenpflege, weil es am Wohnort keine statio- Hospiztage.pdf nären Angebote der Hospiz- und Palliativver- (Pressemitteilung HPV Bemen, 14.09.2015) sorgung gibt. Leider vergeblich, es ließ sich auch beim besten Willen nichts machen. Nun musste die Mutter in der Terminal- phase ihres Lebens ca. 60km vom Wohnort entfernt in ein Zweibettzimmer eines Bremer Kran- kenhauses verlegt werden, das selbst über kein Impressum Angebot der stationären Palliativversorgung ver- fügt. Gern hätte die Familie sie wenigstens in die Landesseniorenvertretung Obhut der Palliativstation am Klinikum Links der Tivoli-Hochhaus, 4.Etage, Z.14 Bahnhofsplatz 29 Weser gegeben, die über zwölf Palliativbetten in 28195 Bremen, Einzelzimmern verfügt. Aber auch hier waren alle Tel.: (0421) 3 61 67 69 Betten belegt. Das ist eine Situation, die eine E-Mail: Seniorenvertretung@soziales.bremen.de Familie verzweifeln lässt. www.seniorenlotse.bremen.de/senioren- vertretung In Niedersachsen stellt sich die Frage, woher die Hospiz-LAG-Niedersachsen gegenüber Der DURCHBLICK ist das Mitteilungsblatt der Politik die Meinung vertritt, dass die Angebote der Seniorenvertretungen im Lande Bremen der stationären Hospizversorgung nicht wohnort- Redaktion: nah sein müssten. Und auch für Bremen stellen Gerd Feller (V.i.S.d.P) sich Fragen. Inwieweit sollte bei Bremer E-Mail: gerd.h.feller@nord-com.net Planungen zur Hospiz- und Palliativversorgung das Der DURCHBLICK Umland berücksichtigt werden? Wie sieht die erscheint monatlich auch im Internet unter Bereitschaft der beiden nachbarlichen Bundes- www.seniorenlotse.bremen.de/senioren- vertretung/Durchblick länder aus, bei palliativen Versorgungsangeboten zum Wohle der Betroffenen mal endlich Redaktionsschluss: Jeweils der 15. des Monats, zusammen zu arbeiten? Warum sind in Bremen der dem nächsten Erscheinungstermin nicht längst an allen Krankenhäusern die vorausgeht. palliativen Liaisondienste eingerichtet, die vor 2 Jahren auch von der Gesundheitsbehörde so hoch
DURCHBLICK Nr. 189 – Oktober 2015 9 Bakıcı Topluluk (Caring Community) tüketim malları ve hizmetlerin temini ile Konutların gelecekteki tasarımı bağımsız yaşamı destek. BAGSO Pozisyon kağıdında bu talepler daha ayrıntılı olarak açıklanmıştır. Aynı zamanda Bir eve sahip olma hissi, her yaşta yerleşim alanlarında sosyal ağların teşvik edilmesi önemlidir, ancak uygun fiyatlı konut eksikliği gerektiği vurgulanıyor. Bunlar, aile ve mahalle, artmaktadır. Bu gelişmeden, hem genç ve hem de toplum yaşam düzenlemeleri içermektedir. Konut yaşlı insanlar etkileniyor. Fakat ikinci gurup, yakınında uygun fiyatlı sosyal hizmetler gönüllü deneyimler gösteriyorki daha büyük sorunlar teklifleri gibi karşılaşma, tavsiye ve yardım yaşamakta, sadece konutlarda uygun fiyat değil, kombinasyonu ile basit ve uygun fiyatlı destek ve aynı zamanda erişilebilirlik, yaşam ortamı ve onlar güven sunmaktır . için bakım tesislerine erişilebilirlik daha büyük bir Yaşlılıkta uygun fiatlı konut konusu ile Bremen sorun oluyor. Yaşlılar genelde evde gençlerden Yaşlılar Temsilciliği çalışma grubu İnşa, İkamet ve daha fazla vakit geçiriyorlar. Onlar genellikle Ulaşım da ilgilenmektedir.Özellikle yerleşim hareketliliklerinde sınırlıdırlar ve aynı zamanda alanlarında fırsatlar açısından bir Bakıcı Topluluk kendi ihtiyaçlarını temin etme ve toplumsal yaşama (Caring Community) oluşumuna yönelik bağlantıyı koruma onlar için zordur. çalışmalarda Pozisyon kağıdı BAGSO, değerli bir Ev satın alma toplumsal bir sorumluluktur. yardımcı olarak görülüyor. Bu nedenle, gelecekte nasıl birlikte oturmak ve (Kaynak: BAGSO, "yaşlılıkta İkamet - veya: Yarın yaşamak istiyoruz sorusu ile ilgili federal devlette, nasıl yaşamak istiyoruz?", 2014 Bonn) eyaletlerde ve belediye kurumlarında programlar G. Feller var. Federal Yaşlı Organizasyonları Birliği ( Bun- desarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organi- Yaşlılar ev ziyaretleri ile Sosyal Yardım sationen -BAGSO) yaşlı ve çok yaşlı insanlar için bir yaşam, özellikle geleceğe yönelik formlar çalışması geliştirmekte. Bu nedenle 2014 de, ayrıntılı bir Bremen-Blumenthal Yeni teklifler pozisyon kağıdı "yaşlılıkda yaşam" düzenlendi. Şu şekilde: "yaşlanan bir toplumda yardım için artan Yaşlılar ev ziyaretleri ile Sosyal Yardım ihtiyaç, gelecekte tüm kuşaklar, kültürler ve çevre çalışması aktiviteleri hakkında toplumsal katılım insanların yerleşim alanlarında sosyal işbirliğinin etkindir ve yardımcı olamaktir, kendi evcimenlik tasarımında aktif olarak katılımları ''giderek daha yaşamı mümkün olduğunca uzun süre korumak. önemli olacak".Belediyelerde sosyal panlama ve Yaşlıların izolasyonu, kendi kendine yardım ve kentsel gelişme görevi, müştereken sorumlu karşılıklı yardım güçlendirilmesi, counteracted komşuluk bakım topluluğu (Caring Community) edilebilirve böylece vatandaşların ve paydaşların açısından sivil katılım alanına gerekli destek katılımı ile ilçesinde yaşlı yaşam kalitesi sitede sağlamaktır." geliştirmek için olabilir. Bu 15 Mart 21 9.Bremer Talepte özellikle: Palyatif Kongresi kapsamında Bremer Glocke 1. Yaşlılıkta uygun Konut, örneğin, maliyet düzenlenen bir panelde sosyolog ve sağlık bilgisi- gelişimine yasal kira yardımı adaptasyonu, toplum aktivisti Prof. Annelie Keil, tarafından toplu konutun yeniden canlandırılması; doğrulandı ve ötenazi konu ile ilgilenildi. Görüşme 2. Engelsiz daire ve ev; sırasında, diğerleri arasında geldi yaşlılıkta yaşam 3. Yeni binalar ve tadilatlı binalarda yorgunluğu ve dil yaşlı intiharları yükselen sayısı erişilebilirlik için yasal dayanak; konuşuldu. Bu bağlamda Prof. Keil izolasyon ve 4. Destekleyici yaşam çeşitliliği düzenlemesi; umutsuzluk karşı tedbirler olarak yaşlılar ile yaşlı Komşuluk yardımı gerçekleştirilmesi; bakımı ve sosyal çalışmalarının önemine açıkça 5. Kalkınma ve genişleme teknolojisi tabanlı; işaret etti. 6. Destek Sistemleri; Erişilebilirlik için Bremen yaşlılar temsilciliği yıllardır tüm engelsiz bina imarında mimar ve ustaların Bremen ilçelerinde böyle aranjmanlar olmas için hassasiyeti; çalışıyor. Durchblick dergisi geçmiş başarıları 7. Bilgi, etkilenenler için danışmanlık ve raporlamışdı, şimdi bir başka başarıya bildirebiliyor. destek; Şimdiye kadar teklif Obervieland, Hemelingen ve 8. Yaşlanma odaklı, güvenli ve aktiv bir Gröpelingen bir dayanak kazanmıştır. Şimdi biz yaşam ortamı tasarımı, Blumenthal Bremen-Nord´da da yerleşmiş 9. Yeni sosyal, kültürel buluşma yerleri ve olduğundan mutluyuz. Bazıları belki bu kadar ama mevcut sosyal , kültürel buluşma yerlerinin çok mütevazı bir başarı olduğunu diyecekler. Ama yenilenmesi; hepimizin bildiği gibi, "iyi bir şey biraz zaman itiyacı 10. İşleyen bir toplu ulaşımın oturum yerleri var". Proje devam alır ve yaşadığını, böylece yakınlarında kurulması; karşılanması gereken koşullar, bir gecede 11. Yerleşim alanlarına yakın, günlük ihtiyaç (Devami sayfa 10)
10 DURCHBLICK Nr. 189 – Oktober 2015 (Sayfa devami 9) yaratılmaz. Başlangıçta, yani 2008 yılından bu Size ihtiyaç var! yana, 2012 yılında sosyal otorite tam zamanlı ve Siz, birçok alanda yardımcı olabilirsiniz, uygun şekilde gönüllü aktörlerin çalışmalarını Deneyim paylaşımı, doğruladı anlamına Obervieland ve Hemelingen iki Deneyim kazanma, model koştu. Bu Gröpelingen sosyal İnsanlar Anlama, ALTENARBEIT- ev ziyaretleri katılım için Daha iyi insanlar tarafından anlaşılma, uygulanan ve kısa bir süre sonra önce bir rapor Sevinç paylaşma! sundu (bkz. Hayır Durchblick. 183, s.7 / 8). Şimdi Blumenthal SV Doris Mohr dördüncü site olarak Engelli olmak işgücü piyasasında izlediğini Yönetim Kuruluna 18:03:15 (SfSKJF, Ref. Aufsuchende Altenarbeit) belirtti. Yetkili hiçbir engel olamamalıdır koordinatörü, Bayan Aki Kazak, Vakıf köyünde Rönnebeck merkezli bir tam zamanlı uzman Engelli insanlar çoğu işsizlik oranlarını ve istihdam bulunmaktadır. Bu Bremen Ev Vakfı, altı mahalle, ve meslek bulma vasıflı işçi sıkıntısı azalan hizmet merkezi Blumenthal ve gelecekteki Lüssum dönemlerinde ayrımcılığa maruz - Genel Eşit ve kuşaklı evine çalışmalarında desteklenmektedir. Muamele Yasası (AGG) o kesinlikle yasaklamasına Ana odak az veya hiçbir sosyal temas var rağmen. "Siyaset, iş ve toplum işgücü piyasasında yaşlılarda ev ziyaretleri, organizasyonundadır. handikapların engel olmaması için herşeyi Düzenli ziyaretler ilçesinde güvenilir temasların yapması gerekir", diyor Federal kurulmasını teşvik için tasarlanmıştır. Kuşaklar Antidiskrminierungsstelle (ADS) başkanı Christine arası deneyim paylaşımı yoluyla tekrar dost ve Lüders, 3 Aralık'ta "Engelli Kişilerin Uluslararası yardımcı mahallelerde inşa edilecek. Gönüllü Gününde". Mektupların ve telefon görüşmeleri ziyaretçiler ayrıca talep üzerine mekanları ve çoğu sakatlıkları nedeniye ayrımcılığa uğrayan olayları ve destek hakkında sizi bilgilendirebiliyor. insanlar tarafından ADS danışmanlarına Belirli endişeleri için, diğer yardımlar talep üzerine ulaşmakta. Çeyrek ayrımcılık "sakatlık" zemini ile düzenlenebilir. Deneyim alır gönüllü personel ekibi, ilgili tavsiyeler için tüm istekleri (yüzde 27.35), bir süredir göstermiştir ki bir zamanlar Kazak daha fazla. Örneğin, part time çalışan bir engelli, kadın, yaşlı ev ziyaretleri üzerine inşa etmek hastalık süreleri yüzünden kalıcı bir pozisyon elde istiyor. Gelecek ziyaretçiler bağımsız zamanlama edemeyen. Ya da bir vatandaş durumunda, işveren anlamlı ve uyarıcı görevi ile sunuluyor. Tabii ki, onun sakatlık sebebiyle erken emeklilik içine iterek seyahat masrafları tazmin edilecek ve ekip eğitimi kurtulmak isteyen. Özellikle sık sık engellilerin düzenli döviz ek olarak ziyaret edilebilir. Bremen- işveren bunları aşan ya da bu etkilenen kısa Nord birçok göçmen yaşıyor ve bu nedenle de ev aramayı sonbahar görevleri atar fırsatlar reddedilir aramaları için anadili ve tercüman bulmak için hakkında da ya da performans değerlendirmesinde gerekli olabilir. Bremer kıdemli temsilcisi yeni ayrımcılığa uğradıklarını söyledi. "Almanya'da ciddi Koordinasyon Birimi memnuniyetle karşılıyor ve dahil almak ve tam güçle uygulanmasını mücadele kadın Kazak Blumenthaler ev aramaları genişleyen şirketlerin birçok olumlu örnekler vardır. Herkes için peşinde her başarılar diliyor. Biz birlikte Bayan adalet isteyen bir toplum, burada acil önlemler Kazak başvurma, Blumenthal yaşlılar için bu gerekiyor "Christine Lueders dedi. Ancak ne yazık aralıkta gönüllü katılmak isteyen yaşlılar istiyor. Biz ki, hala yanlış kanı yayılır, engelli işçiler iş gücüyle de acilen gönüllü gönüllü arıyoruz. İletişim: Aki sunmak mümkün değildir ya da operasyon için bir Kazak, Outreach Altenarbeit-ev ziyaretleri yük haline gelebilir. "Dünya Engelliler Günü" anma Blumenthal, Dillener Straße 1, 28777 Bremen, Tel:. günü olarak Birleşmiş Milletler tarafından 1993 0421/69668551 veya blumenthal@aufsuchende- yılında ilan edilmiştir. Bu engelli insanların sorunları altenarbeit.de konusunda bilinçlendirilmesi ve hala mevcut Gönüllü çalışma için çağrı da kamuoyuna dezavantajları azaltılmasına katkıda bulunmayı hedefleniyor. Blumenthal, aynı zamanda diğer amaçlamaktadır. ADS genel Benim Ağustos ilçelerde sadece ve sadece diğer yerlere fahri 2006'da Eşit Muamele Yasası (AGG) yürürlüğe gönüllü yaşlılarda değil, aynı zamanda gönüllüleri girmesiyle birlikte kurulmuştur. Hukukun amacı ırk de memnuniyetle karşılıyor. Gerd Feller ayrımcılığını önlemek olduğundan veya etnik ( AUFSUCHENDE ALTENARBEIT HAUSBESUCHE – Neues köken, cinsiyet, din veya inanç, engellilik, yaş ya Angebot in Bremen-Blumenthal, DURCHBLICK Nr.184, S.6) da cinsel kimlik ya da ortadan kaldırır. Engelli olmak işgücü piyasasında hiçbir engel olmamalıdır. Tercüme: Dipl.jur. Feride Abdeljalil (Kaynak: PM der Antidiskriminierungsstelle des Bundes v. Editör: Zeynep Sümer 02.12.2014) (Mit Unterstützung der Senatskanzlei, (Behinderungen dürfen keine Hürde auf dem Arbeitsmarkt sein, Referat Integration) DURCHBLICK Nr. 184, S.8)
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