MUNCHEN E.V - JAHRES- UND WIRKUNGSBERICHT 2018 NACH DEM SOCIAL-REPORTING-STANDARD - Alzheimer ...
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ALZHEIMER GESELLSCHAFT MUNCHEN E.V. JAHRES- UND WIRKUNGSBERICHT 2018 NACH DEM SOCIAL-REPORTING-STANDARD www.agm-online.de 1
EDITORIAL GEGENSTAND UND UMFANG DES BERICHTS Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde der Alzheimer Gesellschaft München, Dieser Bericht spiegelt die Arbeit der Alzheimer Gesellschaft die Mitarbeiter und der Vorstand der Alzheimer Gesellschaft München freuen sich, München e.V. im Jahr 2018 wider. Der Bericht orientiert sich am Ihnen hiermit unseren jährlichen Wirkungsbericht vorzulegen, mit dem wir Sie - „Berichtsstandard für Soziale Organisationen“ (Social Reporting neben konkreten Fakten und Zahlen - über unsere Aktivitäten der vergangenen Standard, SRS Version 2014). zwölf Monate sowie besondere Ereignisse informieren möchten. Zur besseren Lesbarkeit des Berichts verwenden wir nur die weib- 2018 war aufgrund eines Geschäftsführerwechsels sowie weiterer personeller liche oder männliche Form. Dies impliziert keine Benachteiligung Veränderungen für die Alzheimer Gesellschaft intern ein bewegtes Jahr. Darüber des jeweils anderen Geschlechts. hinaus wurden bisherige Aktivitäten konsolidiert und das bestehende Beratungs- und Betreuungsangebot aktiv und breitflächig umgesetzt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: Besonderer Höhepunkt war die Auszeichnung des Projektes AGMaktiv für Men- Tobias Bartschinski schen mit Demenz in jungen Jahren und im frühen Stadium im Rahmen des (Geschäftsführung) Bayerischen Demenzpreises 2018 durch das Bayerische Staatsministerium für Mail: Dr. Katharina Bürger Gesundheit und Pflege. 1. Vorsitzende Vorstand info@agm-online.de Ferner erhielt die AGM eine Zuwendung über die Selbsthilfe-Förderung der Kran- Telefon: kenkassen, mit der wir eine neue Einbauküche realisieren konnten. Die Küche wur- 089 / 47 51 85 de unter tatkräftigem Einsatz vieler Helfer und Mitarbeiter selbst eingebaut und hat seitdem eine Vielzahl von köstlichen Gerichten – zubereitet von den Teilneh- mern der AGM-Kochgruppe – hervorgebracht. Unser herzlicher Dank geht auch an die Clarissa und Michael Käfer Stiftung, die unser Kochprojekt großzügig und unkompliziert unterstützen. IMPRESSUM Auch 2018 durfte die AGM wieder auf eine Vielzahl von Förderern und auf Mit- gliedsspenden zählen, ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle sehr herzlich bedanken. Bitte unterstützen Sie uns wei- Alzheimer Gesellschaft München e.V. terhin, damit wir Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zur Seite stehen Josephsburgstr. 92 und ihnen möglichst lange ein gutes Leben ermöglichen können. 81673 München Bitte bleiben Sie uns treu und unterstützen Sie weiterhin die wichtige Arbeit der Tel.: 089 / 47 51 85 Alzheimer Gesellschaft München. Mail: info@agm-online.de www.agm-online.de Herzlichen Dank, Ihre Katharina Bürger Redaktion, Text: Tobias Bartschinski, Geschäftsführer Alzheimer Gesellschaft München e.V. Unbenannt, Assistenz der Geschäftsführung Alzheimer Gesellschaft München e.V. Artdirektion: Marcus Kubicke Bilder: Katharina Pflug, Fotografie & Gestaltung Deutsche Alzheimer Gesellschaft Landesverband Bayern e.V. Alzheimer Gesellschaft München e.V 2 3
DAS LEBEN NACH DER ALZHEIMERDIAGNOSE Gott sei Dank gab es die Alzheimergesellschaft Mün- Überhaupt engagiert sich Bernd sehr in der Alzheimer chen (AGM). Durch die Gesprächsrunden und die vie- Gesellschaft. Es ist sein neuer Lebensinhalt. Mittler- len Freizeitangebote dort, wird einem die Angst vor weile leitet Bernd in der AGM einen Technikkurs für der Krankheit genommen. Für jeden ist etwas bei den Betroffene oder Angehörige, die Schwierigkeiten mit zahlreichen Freizeitangeboten dabei, wie beispielswei- ihrem PC oder dem Handy haben. Dazu muss man se Fahrradtouren, Wandern, Schwimmen, Kegeln, Mu- sagen, dass Bernd als Elektroingenieur schon immer seumsbesuche, Kochen, Kunst und Musik. ein totaler Technikfreak war. Glücklicherweise schrei- tet die Krankheit bei ihm nur sehr langsam voran. In Zusammen besuchen wir regelmäßig einen Qi Gong der Klinik hat man ihm damals gesagt, er könne noch Kurs, auf den wir auf keinen Fall mehr verzichten wol- 10 gute Jahre haben. len. All diese Aktivitäten fördern das Miteinander der Betroffenen und geben Halt. Ein Highlight im Jahr ist Bernd hat auch schon an einigen Arbeitsforen über natürlich der einwöchige, gemeinsame Urlaub mit der Alzheimer teilgenommen, hat mehrfach Interviews AGM und der französischen Alzheimer Gesellschaft gegeben und war sogar schon im Fernsehen zu se- aus Avignon, deren Leiterin aus Garmisch-Partenkir- hen. Durch die AGM ist er zum Beiratsmitglied für die chen kommt. Diese Urlaubsreisen finden abwechselnd Deutsche Alzheimer Gesellschaft gewählt worden. einmal in Frankreich und einmal in Deutschland statt. Der Beirat ist eine Gruppe von sieben Demenzkran- ken im Frühstadium aus verschiedenen Regionen, die ImFebruarvorgenau3Jahren,hatmeinMann,BerndHeise,die In der Regel findet diese Auszeit in einer Einrichtung sich zwei Mal im Jahr mit ihren Partnern - meist in statt, wo man gemeinsam miteinander lebt, kocht und Berlin - treffen. DiagnoseAlzheimererhalten.DaswarnatürlicheinSchockfüruns. isst. Dies verbindet ungemein und wir haben viel Spaß dabei. Außerdem werden Kleinbusse gemietet, mit de- Neuerdings ist Bernd durch die Deutsche Alzheimer DawarBerndgerademal61Jahrealt.Kurzdaraufhatessichso nen wir Ausflüge in die nähere oder weitere Umgebung Gesellschaft in die europäische Arbeitsgruppe von ergeben,dassBerndsFirmaPersonalabgebauthatunddieseGele- machen. Es bedarf natürlich einer umfangreichen Or- Menschen mit Demenz delegiert worden. Die „Euro- ganisation und Verantwortung, die die Mitarbeiter der pean Working Group of People with Dementia“ trifft genheithaternatürlichwahrgenommen,dieFirmamiteinerguten beiden Alzheimergesellschaften auf sich nehmen. sich viermal im Jahr irgendwo in Europa. Ziel ist es, Hiermit wollen wir ihnen ein dickes Lob aussprechen den Informationsaustausch über Ländergrenzen zu Abfindung zu verlassen. Glück im Unglück. und uns ganz herzlich bedanken. ermöglichen. AnfangswareseineschwereZeit,sichmitderSituationan- Seit zwei Jahren nimmt Bernd im Klinikum Rechts-der- Isar an einer Medikamentenstudie teil, bei der er einmal Wir wünschen uns, dass Bernd noch sehr lange an diesen Treffen teilnehmen kann. Und wir hoffen mit zufreunden.WirhattentotaleZukunftsangsteundhabenviel im Monat eine Infusion bekommt. Entweder mit Wirk- allen Betroffenen, dass es in naher Zukunft doch noch : stoff oder Placebo, wer weiß das schon. Vor kurzem medizinische Erfolge hinsichtlich Alzheimer gibt. miteinandergestritten.EswarkaumzumAushalten. hat er die Mitteilung bekommen, dass die Studie we- gen mangelnder Erfolgsaussichten abgebrochen wird. Hilde Eickhoff Wieder einmal. So etwas ist natürlich sehr frustrierend und nimmt einem die Hoffnung auf Heilung. Trotzdem gibt Bernd Heise nicht auf, er ist ein Kämpfer und wird bei der nächsten Studie weitermachen. 4 5
INDEX 02 GEGENSTAND UND 10 DAS GESELLSCHAFTLICHE PROBLEM 32 ORGANISATION 38 HIGHLIGHTS 2018 UMFANG DES BERICHTS Organisationsprofil 12 BISHERIGE LÖSUNGSANSÄTZE 33 Organigramm 42 FINANZEN IMPRESSUM 34 Organe des Vereins Buchführung und Rechnungslegung 14 UNSER LÖSUNGSANSATZ 35 Vorstand Vermögensaufstellung 03 EDITORIAL 37 Umwelt- und Sozialprofil Controlling 16 AKTIVITÄTEN UND Einnahmen und Ausgaben 04 TITELSTORY ERWARTETE WIRKUNGEN 43 Bußgeld- und Spendenentwicklung 44 Finanzielle Situation und Planung 08 VISION UND ANSATZ 18 AGMaktiv 45 Unsere Angebote 20 GESELLSCHAFTLICHE WIRKUNG 21 Eingesetzte Ressourcen (INPUT) Leistungen (OUTPUT) 22 Vorstandsarbeit Fortbildungen und Gruppenarbeit Fundraising 23 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 25 Wirkung (IMPACT) Evaluation und Qualitätssicherung 24 PLANUNG UND AUSBLICK Planung und Ziele 26 Entwicklungspotenziale und Chancen 27 Risiken 28 ORGANISATIONSSTRUKTUR UND TEAM Vorstellung der handelnden Personen 30 PARTNERSCHAFTEN, KOOPERATIONEN UND NETZWERKE 31 FÖRDERER 6 7
VISION UND ANSATZ .. "Ichtraume voneinemLand,in demMenschenmitAlzheimerdurch die .. irrenkonnen. Aufder SuchenachihremHaus,dem..furim- merverlorenenZuhause.Unddassda immerjemandist,dersagt:Kommen .. Sie,ichbringSienachHause." Die Diagnose Demenz stellt Erkrankte und deren Umfeld vor große He- Stella Braam rausforderungen und belastet den Alltag. Vor dem Hintergrund, dass aufgrund der voranschreitenden Alterung der Gesellschaft die Anzahl von Menschen mit Demenz stetig zunimmt, ist von einem wachsen- den Bedarf an Unterstützungs- und Hilfsangeboten auszugehen. ZUVERSICHT SCHAFFEN AUFKLÄRUNGS- HILFE ZUR ARBEIT LEISTEN SELBSTHILFE Die Alzheimer Gesellschaft Mün- Besonders wichtig ist es zudem, Dies alles gelingt nur mit einem gut auf- chen e.V. (hier auch AGM genannt), eine positive Wertschätzung für gestellten, hochmotivierten Personal. Die im Dezember 1986 als erste re- Menschen mit Demenz in die Ge- Alzheimer Gesellschaft München e.V. hat gionale Alzheimer Gesellschaft sellschaft zu tragen. Es muss Auf- dieses engagierte Team in den letzten Deutschlands gegründet, sieht den klärungsarbeit rund um das viel- Jahren aufgebaut. Dessen Anliegen ist es, zentralen Kern ihrer Arbeit in der schichtige Krankheitsbild geleistet Menschen mit Demenz einen Platz in der Unterstützung und Förderung eines werden, um eine nachhaltige Ent- Mitte der Gesellschaft zu geben und da- würdigen und selbstbestimmten stigmatisierung der Krankheit zu mit ihre Isolation zu vermeiden. Ein aktives Lebens für Menschen mit Demenz erreichen. Ziel ist es, fortlaufend Miteinander zwischen hauptamtlichen und und deren Angehörigen. Die Arbeit Versorgungslücken zu schließen, ehrenamtlichen Mitarbeitern und anderen der AGM verfolgt verschiedene Zie- neue Partner für dieses Thema zu Einrichtungen bildet dafür die entscheiden- le: Beide Gruppen zu stärken, ihr gewinnen und den vorhandenen de Basis. Dabei werden alle Angebote und Leben soweit es geht zu erleichtern, politischen Einfluss geltend zu Leistungen stets von dem Leitgedanken Mut zu machen und Zuversicht zu machen. „Hilfe zur Selbsthilfe“ getragen. schaffen. 8 9
DAS GESELLSCHAFTLICHE Die Probleme, die sich aus dem KEINE HILFSSYSTEME Der Mensch mit Demenz ist aber komplexen Krankheitsbild heraus nicht von Beginn an das passive FÜR JUNGE ERKRANKTE PROBLEM ergeben, sind vielschichtig: Opfer seiner geistigen Abbaupro- In der Gesellschaft ist das Thema zesse. Er kann anfangs noch viel Demenz trotz zunehmender Auf- Ihre Lebenslagen unterscheiden aktiv bewegen. Dazu gehört auch, klärungsarbeit bis heute von Vorur- sich deutlich von denen älterer wichtige Vorsorgemaßnahmen zu teilen besetzt. Dies liegt vor allem Erkrankter: Sie stehen in der Mit- treffen und die weitere Zukunft ak- daran, dass in der Öffentlichkeit te ihres Lebens, sind meist noch tiv zu gestalten. Vorausgesetzt, es überwiegend über die Krankheit im berufstätig, erziehen zum Teil sind passende Versorgungsstruk- fortgeschrittenen Stadium berich- minderjährige Kinder und müs- turen vorhanden und die Gesell- tet wird. Menschen mit Hirnerkran- sen vielfältige finanzielle und so- schaft unterstützt ihn darin. Beides kungen werden leicht stigmatisiert ziale Verpflichtungen erfüllen. Ein kann dazu beitragen, die Lebens- Die Zahl der Menschen, die an Demenz erkranken, wird in den nächsten Jahren aufgrund der steigenden – das Bild vom morbiden, alten weiteres großes Problem: Junge qualität des Erkrankten über eine Lebenserwartung kontinuierlich zunehmen. Somit wird das Thema Demenz unsere Gesellschaft heute und Menschen im Heim hat sich im Zu- Erkrankte fallen durch viele Ras- möglichst lange Zeit zu sichern. in Zukunft vor große Herausforderungen stellen. sammenhang mit Demenz in den ter unserer Hilfssysteme. Auch Köpfen festgesetzt. in München ist so gut wie keine Struktur für Menschen mit prä- ANGEHÖRIGE seniler Demenz vorhanden. Die UNTER DRUCK DEMENZKRANKE DEMENZKRANKE DEMENZKRANKE JUNGE MENSCHEN bestehenden Versorgungsstruk- IN DEUTSCHLAND IN BAYERN IN MÜNCHEN MIT DEMENZ turen sind auf die Kombination Ist die Krankheit fortgeschritten, Hochaltrigkeit, Pflegebedürftig- werden vor allem die Angehörigen Gegenwärtig leben in Deutschland In Bayern leben aktuell mehr als In München ist aufgrund der de- Was aber viele nicht wissen: Die keit und Demenz ausgerichtet. mit einer Vielzahl von Problemen etwa 1,7 Millionen Demenzkranke; 240.000 Menschen mit Demenz. mographischen Veränderungen Krankheit trifft auch jüngere Men- konfrontiert: Die Pflege und das Ungefähr 60 Prozent davon haben Bis zum Jahr 2020 werden es von einem Anstieg der ab 65-Jäh- eine Demenz vom Typ Alzheimer. schätzungsweise 270.000 sein. rigen Menschen mit Demenzer- schen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren. Wie viele Menschen vor PROBLEME NACH DER Kümmern um den Erkrankten kos- ten körperlich und psychisch Kraft. Jahr für Jahr treten etwa 300.000 Bis 2030 ist von einem Anstieg krankungen von ca. 24.200 (Stand Erreichen eines Alters von 65 Jah- DIAGNOSE Meist kommen finanzielle Belas- Neuerkrankungen auf. Nach Vo- auf 300.000 demenziell Erkrankter Dezember 2016) auf etwa 29.600 ren erkranken, ist nicht genau be- tungen hinzu, da der Angehörige rausberechnungen der Bevölke- in Bayern auszugehen. Fußnote 2) Betroffene im Jahr 2030 auszuge- kannt. Nach Daten aus den anglo- Ob alt oder jünger: Erkrankte und im Verlauf der Erkrankung häufig rungsentwicklung wird sich die Quelle: Bayerisches Staatsminis- hen. Das entspricht in dem Zeit- amerikanischen Ländern tritt im deren Angehörige werden durch die Arbeit und damit das Einkom- Krankenzahl bis zum Jahr 2050 auf terium für Gesundheit und Pflege, raum von 2016 bis 2030 einer re- Alter zwischen 45 und 64 Jahren die Diagnose Demenz schlagar- men reduzieren muss. Hier ist Hilfe etwa 3,0 Millionen erhöhen. Dies Februar 2017 lativen Zunahme von 22,3 Prozent. bei 5-20 von 100.000 Personen tig mit einer Reihe von scheinbar von außen wichtig, um den Men- entspricht einem mittleren Anstieg Fußnote 3) Quelle: Sozialreferat der eine Demenz ein. Legt man die- unlösbaren Problemen konfron- schen Unterstützungsmöglichkei- der Zahl der Erkrankten um 40.000 Landeshauptstadt München se Inzidenzraten zugrunde, so ist tiert. Auf der einen Seite die emo- ten aufzuzeigen. Denn ohne diese pro Jahr oder um mehr als 100 pro in Deutschland mit jährlich bis zu tionale Komponente: der Schock bleiben Depressionen häufig nicht Tag. Selbst wenn ein Durchbruch in 6.000 Neuerkrankungen bei den über die Diagnose und die Angst aus. Aber viele scheuen sich, Hilfe der Therapie gelingen sollte, so wer- unter 65-jährigen zu rechnen. vor den noch nicht absehbaren anzunehmen oder kennen die not- den davon wahrscheinlich nur Men- Fußnote 4) Quelle: Informationsblatt Folgen. Auf der anderen Seite wendigen Strukturen nicht. Dies schen mit minimal ausgeprägten “Die Häufigkeit von Demenzerkran- die Versorgungsproblematik: Di- birgt die Gefahr, dass Angehörige Defiziten profitieren. Für Demenz- kungen” von Deutsche Alzheimer rekt nach der Diagnose mangelt aufgrund der Überlastung selbst kranke mit deutlich ausgeprägter Gesellschaft e.V. Selbsthilfe De- es oft an den notwendigen Un- erkranken können und damit als Symptomatik sind unterstützende menz; Dr. Horst Bickel, Psychiatri- terstützungsstrukturen. Es gibt Hauptunterstützung ausfallen. Maßnahmen wie die Angebote der sche Klinik und Poliklinik der Tech- überwiegend nur eine punktuel- Alzheimer-Gesellschaften wichtiger nischen Universität München, Juni le, aber keine umfassende Bera- denn je. Fußnote 1) Quelle: Deutsche 2016 tung. Es mangelt an gebündelten Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbst- und untereinander vernetzten hilfe Demenz, Juni 2018 Hilfsangeboten. Viele Menschen mit Demenz und deren Angehö- rige fühlen sich deshalb häufig mit der Diagnose allein gelassen. Dies kann zu Verunsicherung und Rückzug führen. 10 11
BISHERIGE LOSUNGSANSATZE “IchnehmedieKrankheitmitHumor.WennichdieWorte nicht sofort finde, sage ich mir: ich kann warten.” Teilnehmer AGMaktiv-Treffen Besteht ein Verdacht auf Demenz, folgt der Gang zum Hausarzt oder in eine Diagnoseeinrichtung. Aber schon Mit beratender Unterstützung begleitet die AGM immer wie- dies kann ein Problem werden, da Menschen den Weg zum Arzt aus Angst vor der Diagnose scheuen. Dies der den Aufbau von neuen Angeboten unterschiedlicher stellt besonders eine Herausforderung für das direkte Umfeld dar. Ist die Diagnose schließlich gestellt worden, Einrichtungen. Wie beispielsweise das Marion von Tessin bekommen Betroffene und vor allem Angehörige häufig die Empfehlung, Beratungsstellen aufzusuchen, um Memory-Zentrum, eine Einrichtung zur Betreuung sowie Di- sich über weitere Unterstützungsangebote zu informieren. agnostik und Behandlung von Menschen mit Gedächtnisstö- rungen und Demenzerkrankungen. Auch die Vereine Carpe Diem e.V. und wohlBEDACHT e.V. richten ihre Angebote expli- DIE ANGEBOTSSTRUKTUR zit auf Menschen mit Demenzerkrankungen aus. Sie bieten IN MÜNCHEN Familien in München umfassende direkte Unterstützungsleis- tungen an und arbeiten, wie die AGM, kontinuierlich an einer Die Stadt München bietet ein Spektrum an Einrichtungen, die ältere Verbesserung der Versorgungsstruktur in der Landeshaupt- Menschen und ihre Angehörigen in unterschiedlichen Lebenslagen un- stadt. terstützen. In fast allen Stadtteilen vermitteln Alten- und Service-Zent- Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist ren Hilfeleistungen, koordinieren Dienste der häuslichen Versorgung und das Angebot von Hilfeleistungen im Bereich Demenz in der stellen selbst direkte Versorgungsleistungen (wie z. B. Mittagstische) für Stadt München jedoch insgesamt nicht ausreichend. Insbe- ältere Menschen auch mit psychischen Veränderungen oder Demenzer- sondere mangelt es weiterhin an Angeboten für junge Erkrank- krankungen zur Verfügung. te und für Menschen mit einer beginnenden Demenz bzw. im Zudem hat München diverse Fach- und Beratungssstellen, die pfle- frühen Stadium der Erkrankung. Seit Sommer 2017 gibt es für gende Angehörige und Interessierte bei Fragen zur häuslichen Betreu- diese Zielgruppe das Angebot AGMaktiv. Mehr dazu auf den ung und Versorgung beraten und unterstützen. Darüber hinaus werden Seiten 18-19. Gesprächsgruppen für Angehörige, Helferkreise zur stundenweisen Betreuung, Pflegekurse etc. angeboten. 12 13
UNSER LOSUNGSANSATZ Als ich wegen meiner Krankheit nicht mehr arbei- ten konnte, war ich sehr niedergeschlagen. Es war .. schwer fur mich. Ich brauche den Sport, hier kann ich aktiv sein und Freunde treffen. Teilnehmer Reiseprojekt STRATEGIE Zentraler Kern der Arbeit der Alzheimer Gesellschaft München e.V. ist der Erhalt der Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehö- rigen. Als Selbsthilfeeinrichtung sorgen wir unter dem Leitsatz “Hilfe zur Selbsthilfe” dafür, dass gemeinsam Lösungen für die Probleme im Alltag gefunden werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Angeboten für junge Erkrankte und für Menschen mit einer frühen Diagnose. BERATEN UND VERSORGUNGSNETZ BEGLEITEN SPANNEN Insgesamt ist das Unterstützungs- Weitere Aufgabe sind das Spannen Insgesamt umfasst die Arbeit an angebot der AGM zielgruppenspe- eines ambulanten Versorgungs- der direkten Zielgruppe eine Mi- zifisch oder abhängig vom Grad netzes und das Schaffen der drin- schung aus zeitnaher Beratung der Erkrankung: gend notwendigen Infrastruktur, und individueller Begleitung, Aus- Eine Kernaufgabe ist die Beratung. um den Familien ein lebenswertes tausch unter den Erkrankten und Vor allem Angehörige benötigen Leben zu Hause zu ermöglichen unter den Angehörigen, Aktivitä- im Verlauf einer Demenzerkran- und die Versorgungssituation zu ten zur Freizeitgestaltung und zur kung zunehmend Unterstützung. stabilisieren. Dabei hat die Alz- Entlastung. Hier vermittelt die AGM das not- heimer Gesellschaft e.V. immer Darüber hinaus stehen die Lob- wendige Wissen (u.a. Leistungen die vorhandenen Ressourcen und byarbeit und der Netzwerkgedanke der Pflegeversicherung) und zeigt den Empowermentgedanken im im Fokus der Arbeit. auf, welche Schritte zu welchem Blick. Das heißt, die vorhandenen Zeitpunkt notwendig sind. Dies Potenziale der Klienten werden führt zu einer gewissen Entlastung gestärkt und die autonome Le- der Angehörigen und zur Entspan- bensgestaltung unterstützt. nung der insgesamt schwierigen Situation zu Hause. 14 15
AKTIVITÄTEN UND ERWARTETE WIRKUNGEN ZIELGRUPPEN KURZBESCHREIBUNG AK TIVITÄTEN WIRKUNG Angehörige Bei Menschen mit Demenz verblasst im fortgeschritten Stadium das Krank- Gruppenangebote Gruppenangebote: Teilnehmer entlasten sich; Konsens in der Wahrnehmung heitsbewusstsein. Bei den Angehörigen dagegen steigen seelische und kör- Seminare/Vorträge der Belastungssituation; psychischer Ausgleich führt zu physischer Entlastung perliche Belastungen, wenn nicht für Entlastung gesorgt wird. Information und Beratung – damit Erhalt der Pflegefähigkeit Beratung geben Orientierung für das weitere Handeln. In der Gemeinschaft Entlastungsangebote Seminare/Vorträge: Informiert sein über Angebote und Strukturen (externe mit anderen finden Angehörige wieder Kraft und seelischen Halt. Die eigenen Ressourcen); Entwicklung von Handlungskompetenz; Teilnehmer entlasten sich Erfahrungen weitergeben zu können, eröffnet zudem neue Perspektiven für Beratung: Kenntnis über Krankheitsbild; Kenntnis über Unterstützungsstruktu- andere. Spezielle Angebote für Angehörige von Menschen mit Demenz in ren; Erkennen der individuellen internen und externen Ressourcen; individuelle frühen Stadien oder jüngeren Jahren gehen auf deren besondere Lebenssi- psychosoziale Stärkung; Entscheidungs- und Handlungskompetenz tuation ein. Die Vermittlung geschulter ehrenamtlicher Demenz-Helferinnen Entlastungsangebote: Gewinn von freier Zeit; Erhalt der Pflegefähigkeit; Präven- und -Helfer schafft für einige Stunden Freiräume zum Durchatmen. tion zur Vermeidung von Erschöpfungssyndromen Menschen mit Demenz Menschen mit Demenz finden vielfältige Formen der Unterstützung Gruppenangebote Gruppenangebote: Teilnehmer entlasten sich; Kompetenzerfahrung, Teilhabe; und Betreuung. Dazu gehört u.a: das Projekt "Demenz mitten im Beratung Stärkung der Sozialkompetenz Leben" speziell für jüngere Menschen mit einer Demenzdiagnose Seminare Beratung: Kenntnis über Krankheitsbild; Kenntnis über Unterstützungsstruktu- (unter 65 Jahre) und deren Angehörige. Ferner Seminare für Men- Betreuungs- und ren; Erkennen der individuellen internen und externen Ressourcen; individuelle schen im frühen Stadium einer Demenzerkrankung, Freizeittreffen, Aktivierungsangebote psychosoziale Stärkung; Entscheidungs- und Handlungskompetenz Bewegungsgruppen und ein Tanzcafé. Seminare: Kenntnis über Krankheitsbild; Kenntnis über Unterstützungsstruktu- ren; Erkennen der individuellen internen und externen Ressourcen; individuelle psychosoziale Stärkung; Entscheidungs- und Handlungskompetenz Betreuungs-/Aktivierungsangebote: Teilhabe; Erhalt der Fähigkeiten; Struktur des Tages / der Woche; Kennenlernen/ Annehmen fremder Hilfe; Verbleib in der eigenen häuslichen Umgebung Fachkräfte Pflegerinnen und Pfleger werden durch gezielte Fortbildungen, Informati- Fortbildung Entwicklung von Sach- und Handlungskompetenzen; onsveranstaltungen und Beratungen geschult, um gezielt den Umgang mit Information Verbesserung der Professionalität im Thema Demenz Menschen mit Demenz zu erlernen. Beratung Ehrenamtliche Für die Begleitung von Menschen mit Demenz zu Hause stehen geschul- Schulung Schulung: Sicherer Umgang mit Menschen mit Demenz und deren Angehörigen te freiwillig engagierte Helferinnen und Helfer bereit. Sie entlasten die Einsatz Einsatz: Von der Gesellschaft gebraucht fühlen; Beitrag zum Gemeinwesen Angehörigen für einen gewissen Zeitraum und beschäftigen sich mit den Betroffenen je nach deren Fähigkeiten. Öffentlichkeit Durch regelmäßige Maßnahmen erfolgt die Aufklärung der Öffentlichkeit Vorträge/Veranstaltungen Mehr Offenheit im Umgang mit Menschen mit Demenz; Abbau von zum Thema Demenz. Langfristig soll dies zur Entstigmatisierung der Krank- Presse- und Öffentlich- Ängsten beim Thema Demenz; weniger Berührungsängste; größere heit und zur Teilhabe von Menschen mit Demenz in der Gesellschaft führen. keitsarbeit Hilfsbereitschaft; höhere Akzeptanz des Themas; mehr Wissen 16 17
HINTERGRUND DEMENZ IM JÜNGEREN LEBENSALTER Im Alter von 45 bis 65 Jahren ist etwa jeder 1.000ste von einer Demenzerkrankung betroffen. In Deutschland sind es derzeit mehr als 25.000 Menschen. (Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz). Die Lebenslagen jüngerer Erkrankter un- terscheiden sich deutlich von denen älterer: Sie stehen mitten im Leben, sind meist noch berufstätig, erziehen zum Teil noch Kinder und müssen vielfältige finanzielle und soziale Verpflichtungen er- füllen. Zudem sind ihre Probleme anders als bei älteren Erkrankten, denn sie fallen durch viele Raster unserer Hilfesysteme. Auch in UNSER NEUES München liegt der Schwerpunkt in den Versorgungsstrukturen bei älteren Menschen mit Demenz. ANGEBOT: Mit dem im Sommer 2017 gestarteten Angebot AGMaktiv, geht die Alzheimer Gesellschaft Mün- chen e.V. explizit auf die Bedürfnisse von Men- schen mit Demenz im jüngeren Alter oder im frühen Stadium der Erkrankung ein. Nach einer Probephase wurde dieses Angebot 2018 intensiv ausgebaut und gehört nun zum Regelangebot. AGMaktiv stellt für diese Zielgruppe mehrfach wöchentlich stattfindende, sinnstiftende und res- sourcenorientierte Freizeit- und Aktivangebote zur AGMaktiv – DIE AKTIVITÄTEN: Verfügung. Ziel ist es, das Selbstwertgefühl der Klienten zu stärken und die bestehenden Fähig- • Aktivtreffen mit Ausflügen, Wanderungen, keiten zu fördern. Zudem werden soziale Kontakte Schwimmbad-Besuchen oder Radtouren und eine gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. • Freizeittreffen mit dem Besuch von kulturellen Damit sorgt AGMaktiv für eine Verbesserung der Einrichtungen, Stadtführungen im Münchner Lebensqualität sowohl für Betroffene als auch für Raum oder anderen Aktivitäten Angehörige, denn diese werden durch unsere An- • QiGong-Kurs unter Anleitung einer QiGong-Lehrerin gebote für mehrere Stunden pro Woche entlastet. • Kunst- und Bewegungsangebot unter fachlicher Anleitung Im Jahr 2018 hat an 124 Tagen eine Aktion von • Kochgruppe, die sich zum Kochen und Backen trifft AGMaktiv stattgefunden und insgesamt nahmen • Technikgruppe für Fragen rund um den PC, Handy etc. 762 Personen teil. • Reiseprojekt, jährlich für Betroffene und Angehörige Das Angebot AGMaktiv ist einzigartig in München und schließt eine wichtige Lücke in der Versor- gung von Menschen mit Demenz im jüngeren Lebensalter, bevor bereits etablierte Entlastungs- und Unterstützungsangebote greifen. 18 19
GESELLSCHAFTLICHE WIRKUNG Bei den Beratungen sind immer individuelle Sorgen EINGESETZTE LEISTUNGEN (OUTPUT) und aktuelle Probleme im Alltag des Klienten das RESSOURCEN (INPUT) Thema des Gesprächs. Einige Fragen kommen je- doch regelmäßig in jeder Beratung vor. Am häufigs- ten thematisiert wurden im Jahr 2018 Fragen zum Krankheitsbild, gefolgt von Fragen zur häuslichen Versorgung. Diese Zahlen spiegeln sehr deutlich die Grundsätze unserer Beratungsarbeit wider, nämlich 317.000 € Personalkosten 4251 Anzahl der Beratungen insgesamt 2018 die Familien im ambulanten Bereich zu stärken. (2017: 3547) Die am häufigsten angesprochenen Themen der Beratung im Überblick: Art der Beratungen 187.000 € Sachkosten 2403 1517 303 28 Telefon Schriftlich Persönlich Hausbesuch Beratung Menschen mit Demenz 4543 h der 40 ehrenamtlichen Helfer 386 314 weiblich männlich im Bereich der Betreuungs- und Entlastungsangebote 1540 h der 20 ehrenamtlichen Helfer 12% Menschen mit Demenz 10% Menschen mit Demenz im Bereich Gruppenarbeit Alleinlebend in Beratung jünger als 65 in Beratung BERATUNGSTHEMEN Beratung Angehörige Krankheitsbild/Versorgung (Diagnoseeinrichtung, psychiatrische Symptomatiken) Häusliche Versorgung (z.B. Infos zu Pflegediensten, hauswirtschaftlicher Versorgung) Hilfe zur Teilhabe (z.B. Organisation Begleitdienst zu wöchentlichem Sporttermin) 1187 1064 1138 2150 h des ehrenamtlichen Vorstands 1249 398 weiblich männlich Psychosoziale Themen (Umgangsfragen, ethische Fragestellungen) 664 Stationäre Versorgung (Thema Pflegeheim) 410 Teilstationäre Versorgung (z.B. Infos zur Tagespflege) Betreuung/Rechtsfragen (Vorsorgevollmacht, Betreuung) Andere Wohnformen (z.B. Wohngemeinschaften) 366 407 64 16% der Klienten Case Management* Wirtschaftliche Hilfen ( Beratung bezüglich Leistungen der Sozialgesetzbücher) 44 *CM= mehr als drei Beratungskontakte mit den Klienten und eine weitere Einrichtung ist in der Fallarbeit einbezogen 20 21
VORSTANDSARBEIT PRESSE- UND ÖFFENT- In sieben Vorstandssitzungen, sechs Telefonkonferenzen und bei ei- nem Klausurtag hat der Vorstand sich im Jahr 2018 regelmäßig aus- LICHKEITSARBEIT getauscht. Darüber hinaus erfolgten regelmäßige Absprachen mit der • Versand von 11 Online-Newslettern im Jahr zu den wichtigsten AGM-Geschäftsführung. Im Fokus stand vor allem die kontinuierliche Themen und Terminen an ca. 565 Empfänger Analyse der finanziellen Situation des Vereins und die Entwicklung • Quartalsweiser Versand von Mitteilungen an die Mitglieder entsprechender Maßnahmen (u.a. Fundraising). Ferner die Unterstüt- • Kino-Matinee anlässlich des Welt-Alzheimertages mit dem Film zung des hauptamtlichen Teams sowie die Weiterentwicklung der “Aus dem Takt - Wenn Demenz den Rhythmus vorgibt” Perspektive des Vereins. • Klavierabend mit jungen Preisträgern von „Jugend musiziert“ der Jugendmusikschule Gräfelfing e.V. in den Räumlichkeiten von PIANO-Fischer im Lehel FORTBILDUNGEN • Veröffentlichungen in verschiedenen Fachpresse-Titeln • Vermittlung und Veröffentlichung von Interviews in UND GRUPPENARBEIT Printmedien und Hörfunk • Kontinuierliche Aktivitäten auf Facebook und auf der Website der AGM • Regelmäßige Auftritte und Vorträge bei Fachveranstaltungen • Erstellung des 3. Social Reports der AGM Die Mitarbeiter der AGM nehmen regelmäßig an Fortbildungen und Supervisionen teil. 2018 lagen die Schwerpunkte weiterhin auf den Themen frühe Demenz-Diagnose, Hospiz- und Palliativ-Versorgung und Fundraising. FUNDRAISING Für das Jahr 2018 gab es insgesamt 101.195 Seitenaufrufe (2017: 96.925) zu verzeichnen, was • Online-Spenden über das 2017 optimierte einem Anstieg von etwa 4 % gegenüber dem Vor- Portal der Alzheimer Gesellschaft München jahr entspricht. • Akquise von Unternehmensspenden Bei den Einzelseiten wurde eindeutig am häufigs- (z.B. gesammelte Mitarbeiter-Spenden verschiedener Firmen) ten die Startseite aufgerufen (7.949 Klicks). • Ansprache von Stiftungen Das Wissensportal EinblickDemenz mit seinen • Anlassspenden (u.a. Trauerfallspenden) drei Ausgaben in 2018, verzeichnete insgesamt • Vorträge bei Firmen, die sich im Rahmen der CSR 1.361 Klicks. Beliebt waren auch die Seiten "Hilfe für Angehö- (Corporate Social Responsibility) bei der AGM engagieren rige" (1.463) und "Beratung" (2.111) sowie „Demenz • Persönliche Kontaktpflege in jungen Jahren“ (von 2.147 Klicks in 2017 auf 1.659 Klicks in 2018). Ferner ist das Interesse am Projekt AGMaktiv (664 Klicks 2018, 188 Klicks 2017 = Plus von 253,19 %) gestiegen. 22 23
PLANUNG ZIELE DER BERATUNG UND AUSBLICK Das Kernziel unserer Beratungen ist, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern bzw. zu erhalten. Im Beratungsgespräch geben wir durch eine Analyse der individuellen Si- tuation Anstöße zu folgender Entwicklung: • Wissen vermitteln PLANUNG UND ZIELE • Verstehen entwickeln • Verhalten ausrichten und Handlungskompetenz entwickeln • Entspannung der Situation Aufgrund des erwarteten Anstiegs der Menschen mit Demenzerkran- • Lebensqualität verbessern kungen versteht es die Alzheimer Gesellschaft München e.V. als ihren Auftrag, sich künftig noch stärker für die Belange von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen und ihre Positionierung in der Gesell- schaft einzusetzen. Dazu gehört es, bestehende Angebote zu erweitern und neue Projekte voranzutreiben. Damit verbunden ist der Ausbau des Netzwerkes und die Gewinnung neuer Partner und Förderer. WIRKUNG (IMPACT) Ein wichtiges Ziel für 2019 ist die Fortführung und Aufrechterhaltung • Nachweisbare Erhöhung der von AGMaktiv. So gibt es inzwischen eine große Auswahl von Ange- Lebensqualität boten. Zu den angebotenen Aktionen gehören aktuell unter anderem Museumsbesuche, Kirchenführungen, Kunst- und Bewegungsange- • Höherer Grad der Selbständigkeit bote, Radausflüge und eine Technik Sprechstunde. • Bessere Tagesstrukturierung Darüber hinaus sollen die Schulungs- und Fortbildungsangebote der • Gesellschaftliche Teilhabe Alzheimer Gesellschaft München erweitert und in der Erwachsenen- • Emotionales Wohlbefinden bildung neue Angebote geschaffen werden. Ziel ist es, mehr Wissen über Demenzerkrankungen zu vermitteln und damit mehr Aufmerk- • Soziale Bindung samkeit für das Thema zu generieren. Zudem sollen durch mehr • Gestärkte Fähigkeiten Fortbildungen weitere neue Demenzhelfer gewonnen werden, um die • Aktivität und Gemeinschaft Versorgung im ambulanten Bereich zu unterstützen. Ein weiteres Ziel für 2019 ist die Entwicklung einer Möglichkeit, sich von der AGM online beraten zu lassen. Menschen, die nicht mehr selbst zu uns kommen können oder Angehörige, die weit entfernt wohnen, kön- nen so von unserer Beratung profitieren. EVALUATION UND QUALITÄTSSICHERUNG Die “Expertengruppe Demenz 30plus”, in der die Alzheimer Gesellschaft Mitglied ist, wird 2019 weitergeführt. Die Expertengruppe hat zum Ziel, Alle Beratungstätigkeiten werden über ein Statistik-Programm (SO- die Bedürfnisse von jüngeren Demenzkranken und ihren Familien zu DAB) erfasst und jährlich ausgewertet. Ergebnisse der statistischen identifizieren. Dabei liegt das Augenmerk auf der Optimierung der Ver- Erhebungen fließen gemeinsam mit detaillierten Sachberichten in die sorgungsstrukturen. Verwendungsnachweise für öffentliche Geldgeber ein. Zudem erfol- Die Alzheimer Gesellschaft München versteht sich als Einrichtung der gen punktuelle Umfragen nach internen Seminaren. Selbsthilfe, mit dem Schwerpunkt der Beratung von Menschen mit De- Zur Qualitätssicherung führt die Alzheimer Gesellschaft München mit menz und deren sozialem Umfeld. Die Beratung ist und bleibt neben al- den Mitarbeitern regelmäßige Supervisionen und Fallbesprechungen len neuen Projekten die Basis unserer Arbeit. durch. 24 25
ENTWICKLUNGSPOTEN- RISIKEN ZIALE UND CHANCEN GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT VON DEMOGRAPHIE UNTERNEHMEN BEDARFSGERECHTE VERSORGUNG Derzeit leben in Deutschland 1,7 schränkungen und Überlastung Gesunderhaltung und die Verbes- Aufgrund der demographischen Entwicklung ist von Die Zahl großer Unternehmen, die sich für soziale Pro- Millionen Menschen mit einer De- ein, die nicht selten zu ernsthaften serung der Lebensqualität von einem zunehmenden Beratungsbedarf auszugehen. jekte engagieren, steigt seit einigen Jahren kontinu- menzerkrankung. In Bayern sind Erkrankungen führen. pflegenden Angehörigen, ist es Um diesem weiter nachzukommen, kooperiert die ierlich. Die Alzheimer Gesellschaft München möchte über 240.000 Personen betroffen. Die langjährige Arbeit mit Angehö- dringend erforderlich eine passge- Alzheimer Gesellschaft München bereits eng mit diese Entwicklung nutzen und weitere Förderpartner Direkt nach der Diagnosestellung rigen von Menschen mit Demenz naue Struktur zu entwickeln. unterschiedlichen Partnern und schult Mitarbeiter gewinnen, die im Sinne des CSR-Gedankens (CSR = leben die meisten Menschen mit hat gezeigt, dass obwohl es in der Hier sehen wir künftig dringenden aus anderen Unternehmen/Bereichen für das The- Corporate Social Responsibility) handeln. Ein wichti- Demenz zu Hause und werden von Region eine Vielzahl von Unter- Handlungsspielraum, die Versor- ma Demenz. ger Teil des Networkings ist auch hier eine effektive Familienangehörigen versorgt und stützungsangeboten gibt, Ange- gung und Betreuung von Men- Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit. gepflegt. Die Angehörigen sind hörige nur schwer Zugang zum schen mit Demenz umfassend dabei täglich sehr starken psy- Versorgungssystem finden und und bedarfsorientiert im Sinne chischen und physischen Belas- dass sie weit über ihre eigene Be- von Case-Management zu inten- GESELLSCHAFTLICHE tungen ausgesetzt und kämpfen lastungsgrenze hinaus versuchen, sivieren. Dazu braucht es mehr darüber hinaus mit den sozialen die neue Lebenssituation allein zu personelle Ressourcen und finan- ENTWICKLUNG und finanziellen Folgen der Er- meistern. Es fehlt hier an individu- zielle Mittel. Gespräche mit För- krankung. Bei längerer Belastung eller und bedarfsgerechter Unter- derern und Unterstützern werden Insgesamt hat das Thema Demenz aufgrund der älter treten eigene gesundheitliche Ein- stützung. Mit Blick auf die eigene bereits geführt. werdenden Bevölkerung und der steigenden Krank- heitszahlen zuletzt in Gesellschaft und Medien stark an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklung gilt es zu nutzen, um den Kreis an Partnern, Förderern und Unterstützern kontinuierlich zu vergrößern. Neben dem inhaltlichen Schwerpunkt, den die Alzheimer Ge- RESSOURCEN sellschaft München auf Selbsthilfe und Beratung legt, soll deshalb noch stärker der Fokus auf eine weitere Trotz des steigenden Beratungsbedarfs werden die Professionalisierung im Bereich der Vertriebs- und öffentlichen Zuschüsse nur bedingt erhöht. Die Res- Netzwerkarbeit gelegt werden. sourcen sind knapp, deshalb suchen wir immer nach alternativen Finanzierungsquellen und weiten diesen Bereich kontinuierlich aus. Es zeichnet sich ab, dass neue soziale Brennpunkte in den Fokus rücken und es deshalb bei den öffentlichen Geldern zu Budgetverschiebungen kommen kann. Es muss deshalb verstärkt unsere Aufgabe bleiben, hier nachhaltige Lösungen durch vorhandene Ressourcen zu finden und vor allem ein tragfähiges gesellschaftli- che Netzwerk im Sinne einer “Caring Community” zu bleiben bzw. dieses auszuweiten. Im Jahr 2019 wird die Alzheimer Gesellschaft München deshalb auch versuchen, neue Unternehmen als Kooperationspart- ner zu gewinnen. 26 *Quelle: Der Paritätische Gesamtverband 27
ORGANISATIONS- STRUKTUR UND TEAM MITGLIEDER ORGANISATIONS- ENTWICKLUNG ORGANISATIONS- STRUKTUR Derzeit hat die Alzheimer Gesell- Trotz der wachsenden Angebots- Die Alzheimer Gesellschaft Mün- schaft München 433 Mitglieder struktur und des zunehmenden chen ist ein eingetragener Verein. (Stand: 31.12.2018). Bedarfs an Beratungen, ist die Zahl Die Mitglieder wählen den Vorstand der Mitarbeiter in der Geschäfts- Die Geschäftsstelle wird durch und haben damit direkten Einfluss stelle der Alzheimer Gesellschaft eine Geschäftsführung geleitet. Im auf die Arbeit des Vereins. Zudem München auch 2018 weiterhin kon- Team arbeiten mit der Geschäfts- VORSTELLUNG DER haben sie teil an dessen vielfälti- stant geblieben. Gleichzeitig hat führung aktuell acht feste Mitar- gen Angeboten und erhalten re- es einige Personalveränderungen beiterinnen und Mitarbeiter (davon HANDELNDEN PERSONEN gelmäßig neueste Informationen, gegeben und in der Beratungsstel- 4 in Vollzeit und 4 in Teilzeit) sowie wie beispielsweise vierteljährlich le Demenz sind zwei neue Mitar- eine Werkstudentin in jeweils ver- das Heft "Alzheimer Info" der Deut- beiterinnen ins Team gekommen. schiedenen Bereichen. Darüber schen Alzheimer Gesellschaft e.V. Die Position "Presse und Öffent- hinaus sind für die Alzheimer Ge- Die acht hauptamtlichen Mitarbeiter, von denen vier in Vollzeit Selbsthilfe Demenz. lichkeitsarbeit" wurde Anfang 2018 sellschaft München drei Honorar- und vier in Teilzeit arbeiten, betreuen folgende Bereiche: beendet und dafür im Jahr 2019 Mitarbeiterinnen tätig. von links nach rechts.: die neue Stelle Assistenz der Ge- Der Vorstand ist grundsätzlich Iris Gorke, Beratungsstelle Demenz schäftsführung geschaffen. ehrenamtlich tätig und setzt sich Sandra Han, Werkstudentin aktuell aus einer Vorsitzenden, ei- Beate Brielmaier, Verwaltung ner Stellvertreterin, einem Schatz- Unbenannt, Verwaltung meister sowie vier Beisitzern zu- Semra Altınışık, Beratungsstelle Demenz sammen. (Vertretung in der Elternzeit von Dagmar Aimer) Die Alzheimer Gesellschaft Mün- Alexandra Fertig, Fachstelle für pflegende Angehörige chen e.V. verfügt zudem über ei- Ulrike Sundermann, Verwaltung nen umfangreichen Kreis an eh- Viola Graus, Projekt Frühe Diagnose, Beratungsstelle renamtlichen Mitarbeitern, die vor Tobias Bartschinski, Geschäftsführung allem als Helfer/innen für Men- schen mit Demenz und deren An- (Stand Juni 2019) gehörige im Einsatz sind. 28 29
PARTNERSCHAFTEN, FÖRDERER KOOPERATIONEN An dieser Stelle danken wir folgenden Institutionen, Firmen und Stiftungen sehr herzlich für die ideelle und UND NETZWERKE finanzielle Unterstützung unserer Arbeit und die Förderung aktueller Projekte in den vergangenen Jahren. Die Alzheimer Gesellschaft München arbeitet im Inte- In Kooperation mit einigen Alten- und Service-Zen- resse von Menschen mit Demenz und ihren Familien tren werden Betreuungs- und Aktivierungsgruppen mit möglichst vielen Facheinrichtungen und Verbän- für Menschen mit Demenz angeboten. METZGEREI KIESL den zusammen, um diesen die Sichtweise und die Fachliche Kontakte bestehen zu den klinischen Ein- Bedürfnisse der Betroffenen nahezubringen. richtungen der Technischen Universität München Mitarbeiter der Geschäftsstelle und Vorstandsmit- (TU), der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) glieder sind in verschiedenen Facharbeitskreisen und München und der Hochschule München. Gremien, u.a. der Beratungs- und Fachstelle für pfle- Die Alzheimer Gesellschaft München e.V. ist Mit- gende Angehörige und der LAG Selbsthilfe Bayern glied bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. CHARLOTTE UND WERNER aktiv. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem - Selbsthilfe Demenz (Berlin), deren Landesverband HERRMANN STIFTUNG Sozialreferat, dem Referat für Gesundheit und Um- Bayern (Nürnberg) sowie im PARITÄTischen Wohl- welt, der Landeshauptstadt München und dem Baye- fahrtsverband, Bezirksverband Oberbayern. rischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. ERNST UND ROSA SCHOCK STIFTUNG PHILIP E. RUTH-STIFTUNG 30 31
ORGANISATION ORGANIGRAMM MITGLIED BEI Deutsche Alzheimer Gesellschaft Selbsthilfe Demenz e.V., Berlin Deutsche Alzheimer Gesellschaft Landesverband Bayern e.V. (BAlzG), Nürnberg Paritätischer Wohlfahrtsverband Bayern e.V LEISTUNGEN IM ÖFFENTLICHEN AUFTRAG PROJEKTE Frühe Diagnose, Viola Graus Fachstelle für pflegende Angehörige (mit Beratung und niedrigschwelligen Betreuungsangeboten nach § 45 b) Beratungsstelle Demenz (mit Demenz-Telefon, Angehörigen-Telefon, Koordinierung Helfernetzwerk) FACHSTELLE MITGLIEDER FÜR PFLEGENDE VEREINSAUFGABEN VERSAMMLUNG ANGEHÖRIGE Vereinsinterne Projekte Alexandra Fertig AGMaktiv Demenz-Wegweiser Welt-Alzheimertag Name Alzheimer Gesellschaft München e.V. Sitz München VORSTAND Rechtsform eingetragener Verein (e.V.) BERATUNGSSTELLE PD Dr. med. Katharina Bürger Kontaktdaten Josephsburgstr. 92, 81673 München Renate Wiesent Telefon 089 / 47 51 85 DEMENZ Josef Schregle Fax 089 / 470 29 79 Peggy Franze Semra Altınışık Iris Gorke mail info@agm-online.de Dr. Stephanie May web www.agm-online.de Martin Stählin Peter Sprenger Gründung Dezember 1986 Link zur Satzung www.agm-online.de/fileadmin/downloads/AGM_Verein/160414_Satzung.pdf Registereintrag Eingetragen im Vereinsregister München VR 12013 Steuerbescheid erlassen vom FA München für Körperschaften am 30.11.2016 Bescheid vom FA gemäß § 60 AO erlassen vom FA München für Körperschaften am 23.11.2016; Satzung VERWALTUNG entspricht Anforderungen der Gemeinnützigkeit GESCHÄFTSFÜHRER Beate Brielmaier Tobias Bartschinski Unbenannt Ulrike Sundermann Gemeinnützigkeit Die Alzheimer Gesellschaft München e.V. ist nach dem Bescheid des Finanzamtes München für Körperschaften vom 30.11.2016, Steuernummer 143/210/40048, wegen der Förderung der freien Wohlfahrtspflege als gemeinnützigen Zwecken dienend, von der Körperschaftssteuer befreit. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Wohlfahrtszwecke im Sinne des Abschnitts “steuerbegünstigte Zwecke der Abgabeordnung vom 01.01.1977” in der jeweils gültigen Fassung und zwar durch die Förderung des Wohlergehens der Menschen, die von der Alzheimerschen Krankheit oder ähnlichen Leiden direkt oder indirekt betroffen sind. Stand: 01. Juni 2019 32 33
ORGANE DES VEREINS DIE MITGLIEDERVERSAMMLUNG DER VORSTAND Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ des Vereins. Sie wird mindestens einmal jährlich vom 1. Der Vorstand der Alzheimer Gesellschaft Mün- Die Geschäftsführung des Vereins obliegt dem Vorsitzenden schriftlich einberufen und hat insbesondere folgende Aufgaben: chen e.V. versteht sich als ausführendes Organ Vorstand. Er führt die Beschlüsse der Mitglie- der Mitgliederversammlung. Die Mitgliederver- derversammlung aus. Er kann einzelne Mitglie- • Wahl des Vorstandes sammlung wählt jeweils für die Dauer von zwei der des Vorstandes, des Vereins und der Beiräte • Wahl von Delegierten für die Delegiertenversammlung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Jahren aus den Reihen ihrer Mitglieder einen mit besonderen Aufgaben betrauen, eine Ge- • Wahl zweier Rechnungsprüfer, die dem Vorstand nicht angehören dürfen, für die Dauer von 2 Jahren Vorstand. Er besteht aus dem Vorsitzenden, des- schäftsstelle einrichten und eine hauptamtliche • Beschlussfassung über den Vereinshaushalt sen Stellvertreter und dem Schatzmeister sowie Geschäftsführung bestellen. Die Geschäftsfüh- • Entgegennahme des Jahresberichts und des Berichts der Rechnungsprüfer vier Beisitzern. Die Mitgliederversammlung kann rung nimmt an den Vorstandssitzungen teil und • Entlastung des Vorstandes nach Bedarf bis zu vier Ersatzbeisitzer wählen. hat Antragsrecht im Vorstand. Sie unterliegt den • Festsetzung der Höhe des Mitgliedsbeitrags Wiederwahl ist zulässig. Sollte der Vorsitzende, Weisungen des Vorstandes. Der Vorstand kann • Bildung von Beiräten sein Stellvertreter oder der Schatzmeister aus- die Aufgabenverteilung im Vorstand durch den • Beschlussfassung über Satzungsänderungen fallen, bestimmt der Vorstand bis zum Ende der Erlass einer Geschäftsordnung mit Wirkung für • Beschlussfassung über Anschluss an andere Organisationen Amtsperiode einen Ersatz aus seinen Reihen. die Geschäftsführung regeln. • Beschlussfassung über die Auflösung des Vereins Hauptamtliche Mitarbeiter können nicht in den Vorstand des Vereins gewählt werden. DIE BEIRÄTE Der Verein setzt Beiräte ein, die den Vorstand bei der Durchführung der Aufgaben des Vereins beraten und unterstützen. Die Mitglieder der Beiräte werden vom Vorstand berufen. Der Beirat der Alzheimer Gesellschaft München besteht aktuell aus vier Personen. 34 v.li.: Martin Stählin, Peter Sprenger, Dr. Katharina Bürger, Dr. Stephanie May, Renate Wiesent, Josef Schregle, Peggy Franze 35
DER VORSTAND DER ALZHEIMER UMWELT- UND SOZIALPROFIL GESELLSCHAFT MÜNCHEN Dr. Katharina Bürger, Renate Wiesent, Stellvertreterin Josef Schregle, Schatzmeister Die Alzheimer Gesellschaft Mün- Die Arbeitszeiten sind familien- 1. Vorsitzende chen e.V. achtet aus Kosten- und freundlich flexibel, mit einer Ker- Dr. Katharina Bürger ist Fachärztin Renate Wiesent (geboren 1958), Josef Schregle (geboren 1950 in Umweltgründen auf einen sparsa- narbeitszeit von 9 bis 17 Uhr. für Psychiatrie und Psychothera- verwitwet, zwei Kinder, wohnt in München) hat an der LMU Be- men Energieverbrauch. Die Büro- Homeoffice ist gestattet, wenn es pie; Ausbildung in den Kliniken der München Trudering und arbeitet triebswirtschaft studiert; von räume werden mit Fernwärme familiäre Bedingungen erfordern Technischen Universität München bei ihrem Sohn Florian, der ein Ver- 1978 bis Februar 2016 war er in beheizt und in allen Räumen wer- und die Arbeitsaufgaben es zulas- und des Klinikums der Universität sicherungsmakler-Büro betreibt. verschiedenen Funktionen bei der den Energiesparlampen genutzt. sen. Gemeinsame Mittagspausen, München. 2007-2009 Oberärztin Frau Wiesents erlernter Beruf, in Linde AG beschäftigt, dabei in den Grundsätzlich reisen die Mitarbei- bei denen auf gesunde Ernährung der gerontopsychiatrischen und De- dem sie viele Jahre gerne und mit letzten Jahren als Verantwortli- ter mit öffentlichen Verkehrsmit- geachtet wird und gemeinsame menzfachstation in der Psychiatri- viel Freude gearbeitet hat, ist Er- cher für Finanzen und Controlling teln zu externen Terminen. Einen Sportaktivitäten sorgen für ein an- schen Klinik in der Nussbaumstras- zieherin. Als ihr Mann sich dann der Engineering Division. Seit 1975 Firmenwagen gibt es nicht. Bei genehmes Arbeitsklima. Es finden se. Seit 2009 Oberärztin am Institut selbstständig machte, unter- ist er mit einer Münchnerin verhei- Reisen innerhalb Deutschlands regelmäßig im Jahr Mitarbeiterge- für Schlaganfall- und Demenzfor- stützte sie ihn und gab ihren Be- ratet. Das Ehepaar Schregle hat werden Flüge vermieden. Mit Bü- spräche und Supervisionen statt. schung, Klinikum der Universität ruf dafür auf. 2008 wurde bei Frau vier erwachsene Kinder, fünf En- romaterialien wird sparsam um- Zusätzliche soziale Leistungen wie München, Campus Großhadern. Wiesents Mann Herbert eine Alz- kel ergänzen die „Großfamilie“. 30 gegangen indem z.B. Druckpapier betriebliche Altersvorsorge können Mitglied der Alzheimer Gesellschaft heimer-Demenz diagnostiziert. In Jahre lang lebte Familie Schregle beidseitig bedruckt wird. die Mitarbeiter in Anspruch nehmen. München seit 1996. den Jahren bis zu seinem Tod im in München, dann zog sie nach “Seit über 20 Jahren habe ich beruf- Dezember 2016, begleitete Rena- Königsdorf in der Nähe von Bad lich mit der (Früh-) Diagnostik von te Wiesent ihn durch alle Phasen Tölz und wohnt seit Januar 2016 in Demenzerkrankungen und der Be- der Erkrankung. Grainau bei Garmisch. gleitung von Demenzkranken und „Die Alzheimer Gesellschaft Mün- „Ich bin gerne ehrenamtlich für ihren Familien zu tun. Über all die chen habe ich im Jahr 2008 ken- die AGM als Schatzmeister tä- Jahre habe ich die Zusammenar- nengelernt und bin für die Unter- tig, weil ich die Arbeit der vielen beit mit der Alzheimer Gesellschaft stützung und Beratung, die mein Menschen, die ehrenamtlich bzw. München sehr geschätzt und als Mann und ich in den Folgejahren hauptamtlich bei der AGM tätig überaus hilfreich empfunden. Mei- dort erfahren haben, heute noch sind, sehr zu schätzen gelernt ne Wertschätzung der Arbeit der dankbar. Nachdem ich so viel Gu- habe. Meine Aufgabe sehe ich da- AGM und die wenigen Fortschritte, tes durch die AGM erlebt habe, rin, die finanziellen und organisa- die leider seit Ende der 90er Jahre fühle ich mich ihr sehr verbunden. torischen Voraussetzungen dafür auf dem Gebiet der medikamentö- Besonders am Herzen liegt mir zu verbessern, dass die AGM ihre sen Therapie von Demenzerkran- der Kontakt zu Betroffenen und wertvolle Arbeit weiterhin leisten kungen gemacht werden konnten, Angehörigen, weil ich weiß, dass kann, der Verein gesund und sta- haben mich bewogen, mich im die Aktivitäten der AGM Lebens- bil bleibt und darüber hinaus sein Vorstand der AGM für die Belange qualität und Lebensfreude bedeu- Aufgabengebiet erweitern kann der Erkrankten und ihrer Familien zu ten. Ferner finde ich es wichtig, zum Wohle der zunehmenden An- engagieren. Sehr wichtig sind mir der Gesellschaft die Angst vor De- zahl der von Demenz betroffenen dabei die Stärkung der AGM sowie menz zu nehmen und dies immer Menschen." die Öffentlichkeitsarbeit, um letzt- wieder zu thematisieren. Da gibt lich noch mehr Unterstützung und es noch viel zu tun!” Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen aufzubauen." 36 37
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