My home is my - ORF Public Value

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My home is my - ORF Public Value
Österreich-Kultur-Identität(en)

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                                  is my
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Public Value                                Jänner
                                            IDENTITÄT
                                                                 Juli
                                                                 INNOVATION

Bericht
2021 ⁄ 2022                                 Die da oben
                                            kommen               Im Spiegel des
Teil 2                                      ja nie zu uns
                                            Kim Kadlec,
                                                                 Imaginären
                                                                 Gerald Heidegger,
                                            „Am Schauplatz“      ORF.at

                                            Februar              August
                                            VERTRAUEN            ORIENTIERUNG
Stefanie
   Moshammer                                Fakten vor           Treffpunkt
                                            Meinung              und Fenster
                                            Peter Daser,         Thomas
                                            ORF-Redakteurs-      Brezina, ORF-
                                            sprecher             Kinderprogramm

                                            März                 September
                                            VERANTWORTUNG        INTEGRATION
                                                                 Ein Programm
                                                                 für alle
                         Die künstleri-                          Ali Cem Deniz, FM4
                         sche Heran-        Die Schönheit        Heimat Fremde
                         gehensweise        der Scherben         Heimat
                         von Stefanie       Elisabeth            Silvana Meixner,
                         Moshammer          Gollackner, ORF1     Minderheitenred.
                         (* 1988, Wien)
                         befindet sich
                         auf einem Dis-     April                Oktober
                         kurs zwischen      WERTSCHÖPFUNG        VIELFALT
                         Dokumentation
und konzeptioneller Fotografie. Stefanie
                                                                 Wo die Seele
Moshammer ist die Autorin von „Vegas
                                                                 Wurzeln schlägt
and She“ (Fotohof-Edition, 2014), „Land     Wer sind wir?        Alexandra Mantler,
of Black Milk“ (Skinnerboox, 2017) und      Katharina Schenk,    Redaktion
„Not just your face honey“ (Spector         Fernsehfilm          „Religion und Ethik“
Books, 2018). Sie erhielt zahlreiche
Auszeichnungen und Preise, unter
anderem den C/O Berlin Talent Award,        Mai                  November
den Outstanding Artist Award des            WISSEN               EUROPA
Bundesministeriums für Kunst und            Geschichte
Kultur Österreich, Images Vevey Bron-       gestaltet
color Prize, Wallpaper* New Generation      Gemeinschaft
Prize. Ihre Werke wurden in Galerien,       Tom Matzek,          Eine Luke ins
Museen und Messen in Europa, den            TV-Bildung,          Offene
                                            Wissenschaft und     Andreas Pfeifer,
USA und China ausgestellt, darunter
                                            Zeitgeschehen        ORF Berlin
Foam Photography Museum Amsterdam,
C/O Berlin, Museum für Angewandte
Kunst Wien, WestLicht Museum Wien,          Juni                 Dezember
Photo London Somerset House, Webber         FÖDERALISMUS         KULTUR
Gallery London, Red Hook Labs Brooklyn,     Wien ist anders
Fotografiska New York.                      Michaela Turan,      Von der Rück-
                                            ORF Wien             eroberung eines
                                            Regional, aber       umkämpften
Die ungekürzten Beiträge, weitere Artikel   nicht provinziell    Begriffs
und zusätzliche Informationen finden Sie    Martin Weberhofer,   Michael Meister,
auf zukunft.ORF.at.                         ORF Kärnten          TV-Kultur
My home is my - ORF Public Value
My
home
 is my… ist der zweite Teil des aktuellen
  Public Value-Berichtes, der nach der
         „digitalen Transformation“ im ersten Teil den
Themenkomplex „Österreich-Kultur-Identität(en)“ behandelt.

Was bedeutet Heimat? Welche Kulturen sind uns      lichen Redakteurinnen und Redakteure des ORF
fremd und warum? Womit identifizieren wir uns?     einen Blick hinter die Kulissen ihrer journalistischen
Wie behandelt der ORF diese Themen? Kultur-        Arbeit und beschreiben, mit welchen Ansprüchen
und Bildungsauftrag sowie ein facettenreicher      sie den öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllen. Ein-
Österreich-Bezug sind für den ORF gesetzliche      träge im Jahreskalender machen Sie u. a. darauf
Verpflichtungen und zugleich kreative Herausfor-   aufmerksam, welche Programm-Initiativen des ORF
derungen. Daher haben wir einen „Shootingstar“     2022 zu erwarten sind. Umfangreiche Zahlen,
der österreichischen Fotografieszene, Stefanie     Daten und Fakten zur ORF-Medienproduktion fin-
Moshammer, eingeladen, künstlerische Blickwinkel   den Sie auf „zukunft.ORF.at“ und im dritten Teil des
und Assoziationen dafür zu finden. Dem Jahresbe-   Berichtes „WERT über Gebühr“, der im Mai 2022
ginn entsprechend als Kalender gestaltet, ermög-   erscheinen wird.
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Die da oben                                                war, gerät ins Wanken. Zuliefer-, Gastronomie, und
                                                               Einzelhandelsbetriebe in den Gebieten haben mit

   kommen ja
                                                               wirtschaftlichen Einbußen zu kämpfen.
                                                               Von der Politik fühlen sich Betroffene verraten.
                                                               Von den Medien fühlen sie sich nicht gesehen und

     nie zu uns                                                nicht gehört. Konzernchef/innen, Politiker/innen
                                                               und Journalist/innen werden als „die da oben“ be-
                                                               zeichnet, die weit weg sind, die nicht greifbar sind,
            Kim Kadlec, „Am Schauplatz“                        nicht herkommen, nicht sehen, wie es wirklich ist,
                                                               so schildern es die Betroffenen. Die Journalist/in-
   Oft werden aus Massenkündigungen großer öster-              nen werden zu „den anderen“ – die über die eigene
   reichischer Betriebe Schlagzeilen in Tageszeitungen.        soziale Identität nichts wissen, nichts mit ihr ge-
   Doch die journalistische Aufmerksamkeit währt               mein haben, nicht dazugehören.
   nicht lange. Nachrichten über Schließungen von              „Am Schauplatz“ ist ein Fernsehformat, das es sich
   Werken in ländlichen Gebieten finden im tagesak-            zum Ziel macht, dieser Entwicklung entgegenzu-
   tuellen, meist hauptstadtzentrierten Journalismus           wirken. Wir Redakteur/innen haben die Möglichkeit
   wenig Platz. Warum? Die Redaktionen sind perso-             und die Ressourcen, in jene Regionen zu fahren, in
   nell dünn besetzt. Die Werke befinden sich oft viele        denen sich soziale Spannungen und gesellschaft-
   Kilometer weit von Wien entfernt. Und der Nach-             liche Probleme auftun, die (noch) nicht im Fokus
   richt über eine einzelne Werksschließung wird über-         der breiten Öffentlichkeit stehen.
   regional keine große Bedeutung zugeschrieben.               Über Monate hinweg sind wir in den von Massen-
   Unterdessen spielen sich in den Regionen Dramen             kündigungen betroffenen Gebieten unterwegs.
   ab. Denn die Werke waren meist die letzten gro-             In der Steiermark, in Oberösterreich und in Tirol
   ßen Arbeitgeber/innen in der Region. Oft verlieren          zeichnen wir die Erfahrungen der Menschen mit der
   mehrere Familienmitglieder gleichzeitig ihren Job,          Kamera auf. In der daraus entstehenden Fernseh-
   weil sie alle im Werk beschäftigt waren. Die SOZIALE        reportage lassen wir sie auf Augenhöhe als Expert/
   IDENTITÄT tausender Beschäftigter, die eng mit              innen ihrer Lebensrealität zu Wort kommen. Wir fra-
   der jahrelangen Tätigkeit in dem Werk verbunden             gen auch die Arbeitgeber/innen nach ihrer Position
                                                               und können Parallelen zwischen den Entwicklungen
                                                               in unterschiedlichen Regionen herausarbeiten. Das
            Identität
            ORF-Verhaltenskodex                                bietet uns die Möglichkeit, Einzelerfahrungen in
                                                               einen globalen Strukturwandel einzuordnen.
            Die Authentizität der Darstellung muss in          Die 50-minütige „Am Schauplatz“-Reportage mit
            jedem Fall gewährleistet sein. Journalistisch      dem Titel „Die letzte Schicht“ auf ORF2 verfolgen
            relevante Umstände für das Entstehen
                                                               rund 700.000 Zuseher/innen. Die Menschen sehen
            eines Beitrags sind kenntlich zu machen:
            z. B. besondere Bedingungen, Umstände
                                                               in der Reportage ungeschönt, was in ihrer und an-
            und Entwicklungen während der Dreh-                deren Regionen passiert und welche Auswirkungen
            arbeiten oder wenn (etwa wegen Betriebs-           das auf unsere Gesellschaft hat. Es ist „ihr“ ORF,
            geheimnissen) Material verwendet werden            der dies im öffentlich-rechtlichen Auftrag zeigt.
            muss, das die Person oder Einrichtung, auf         Es ist „ihr“ ORF, dessen Reporter/innen nach ihren
            die sich der Beitrag bezieht, zur Verfügung
                                                               Problemen, ihren Erfahrungen, ihren Positionen fra-
            gestellt hat. Das Publikum muss sich darauf
            verlassen können, dass in der Berichter-           gen. Es sind Journalist/innen „ihres“ ORF, die ihrer
            stattung jegliche manipulative Darstellung         sozialen Gruppe Gehör verschaffen … und nicht
            oder Inszenierung unterbleibt.                     mehr „die da oben“.

                                                            Jänner
Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo
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Fakten vor                                                 es beim Thema Corona, bei der Gleichstellung der
                                                                Geschlechter, bei der Migration. Positionen mit

       Meinung
                                                                extremen Ansichten bekommen hier die meiste Auf-
                                                                merksamkeit, dafür sorgt das Geschäftsmodell der
                                                                Internetkonzerne.
               Peter Daser,                                     Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist das nicht
               ORF-Redakteurssprecher                           so. Hier gehört, siehe oben, das Berücksichtigen
                                                                der Vielfalt an IDENTITÄT en im Publikum zum
                                                                Auftrag und bildet ein wirksames Mittel gegen
     Der ORF ist per Gesetz zur umfassenden Informa-            eine Fragmentierung und Polarisierung der Ge-
     tion der Allgemeinheit über wichtige politische,           sellschaft. Grundlage dafür sind verlässliche und
     soziale, wirtschaftliche, kulturelle und sportliche        glaubwürdige Informationssendungen, basierend
     Fragen verpflichtet. Wobei sich das Angebot an             auf redaktioneller Unabhängigkeit.
     der „Vielfalt der Interessen aller Hörer und Seher         Wesentlich dabei ist die Ausgewogenheit. Natür-
     zu orientieren und sie ausgewogen zu berücksich-           lich enthält in der laufenden Berichterstattung
     tigen“ hat.                                                nicht jeder Nachrichtenbeitrag sämtliche Ge-
     Darum bemühen sich die Redaktionen des ORF                 sichtspunkte einer aktuellen Frage, aber in der
     jeden Tag – um etwas zu leisten, was in der Me-            Gesamtheit der Sendungen haben die Positionen
     dienwelt verlorengeht: die Gesellschaft über ein           einer pluralistischen Gesellschaft ihren Platz. So
     Grundgerüst an Tatsachen zu informieren. Diese             kommen in der politischen Berichterstattung re-
     Verständigung über und auf gemeinsam anerkann-             gelmäßig alle Parlamentsparteien zu Wort oder
     te Fakten ist nicht mehr selbstverständlich.               bei wirtschaftlichen Themen die Arbeitnehmer-
     Heute befeuern sogenannte „Soziale Medien“ ein             und Konsumentenseite ebenso wie die der Unter-
     Zersplittern der Gesellschaft in WELTANSCHAU-              nehmen.
     LICHE Gruppen, die eigene Meinungen mit Tatsa-             Schwieriger ist das bei der Wissenschaftsbericht-
     chen verwechseln – oder gar zu „alternativen Fak-          erstattung: hier gilt es, die Gefahr falscher Ausge-
     ten“ erklären. Der Ton wird schnell aggressiv, sei         wogenheit zu vermeiden – wenn etwa Minderhei-
                                                                ten-Positionen auf dieselbe Ebene wie etablierter
                                                                wissenschaftlicher Konsens gehoben würden. Dar-
                                                                über wird in den Redaktionen ausführlich diskutiert,
               Vertrauen                                        auch das ist Teil der öffentlich-rechtlichen Qualität.
               ORF-Gesetz                                       Dass absolute Objektivität und Ausgewogenheit
                                                                nicht existiert, ist eine Binsenweisheit, trotzdem
               § 4. (6) Unabhängigkeit ist nicht nur            sind wir in der Berichterstattung um eine Annähe-
               Recht der journalistischen oder
                                                                rung besonders bemüht. Mit den Fakten, die wir
               programmgestaltenden Mitarbeiter,
               sondern auch deren Pflicht.
                                                                liefern, soll dem Publikum eine wesentliche Vor-
               § 32. (1) Der Österreichische Rundfunk           aussetzung für die Teilnahme am demokratischen
               und seine Tochtergesellschaften haben            Diskurs möglich sein: das Bilden einer begründeten
               die Unabhängigkeit und Eigenverant-              Meinung, eines informierten Standpunktes – basie-
               wortlichkeit aller programmgestaltenden          rend auf anerkannten Tatsachen.
               Mitarbeiter sowie die Freiheit der journa-
               listischen Berufsausübung aller journa-
               listischen Mitarbeiter bei Besorgung aller
               ihnen übertragenen Aufgaben im Rahmen
               dieses Bundesgesetzes zu beachten.

                                                            Februar
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Die                                                    Der Unterschied (und das zeigten uns die weiteren
                                                             vielen Zuschriften) lag in den Lebensgeschichten.

   Schönheit
                                                             Die Menschen, die wir zeigen, sind keine „Betrof-
                                                             fenen“, sie sind „GEBROCHENE “, „Zerbrochene“.
                                                             Ein Sprung zieht sich durch ihre Oberfläche, eine

   der Scherben                                              Narbe ist sichtbar. Ihnen ist etwas zugestoßen, das
                                                             wieder geheilt ist, doch es bleibt in der Biografie
                                                             enthalten. Es verändert alles.
            Elisabeth Gollackner, ORF1                       Zum Beispiel die Geschichte des Mannes, der mit
                                                             Freunden in seiner Garage eine Überraschung für
   DOK1 als vergleichsweise junges Format im ORF             ein Brautpaar basteln möchte. Ein Sprengkörper
   lebt davon, dass es die Rahmen gewöhnlicher Do-           explodiert, reißt ihm einen Arm weg. Und er erzählt,
   kumentationen hin und wieder sprengen darf. Einer         unter Tränen, dass es nicht die große Sache ist – ein
   dieser Versuche war die Folge namens „Überlebt“,          Invalide zu sein – sondern dass es die täglichen klei-
   wo Menschen porträtiert wurden, die nur knapp             nen Handgriffe sind, die ihn so plagen. Und dass
   dem Tod entkommen sind. Die positive Resonanz             es aber eben genau dieser Unfall war, der ihn dazu
   darauf hat uns ermutigt, mehr daraus zu machen.           gebracht hat, über seine Grenzen zu gehen. Heute
   Und so entstand das fünfteilige Spin-off namens           besteigt er die höchsten Gipfel.
   „Der eine Moment“. Gibt es diesen einen Moment,           Oder die Alleinerzieherin, die plötzlich vor der Dia-
   der das Leben für immer verändert? Der die Wei-           gnose Blutkrebs steht. Und die tatsächlich eine
   chen neu stellt? In den (durch und durch positiven)       Stammzellenspenderin findet. „Ich lebe“, sagt sie.
   Zuschriften tauchte ein Satz auf, der uns stutzig         „Es ist ein Wunder.“
   gemacht hat: „Danke für diese Sendung! Endlich            Wir waren überrascht, welche starke Identifikati-
   zeigt der ORF authentische Menschen.“                     onsmöglichkeit diese Geschichten erzeugt haben.
   Die erste Gefühlsregung innerhalb der Redaktion           Und sie haben uns gezeigt, dass die Betroffenen
   war: Was soll das heißen? „Authentische Men-              in anderen Produktionen offenbar als „stark“ und
   schen“, die zeigen wir doch immer. Wir engagieren         „makellos“ gesehen werden: Es sind die, die sich
   keine Schauspieler/innen, wir versuchen, nicht zu         vor die Kamera trauen, die für etwas kämpfen, die
   viele Expert/innen auf einmal reinzunehmen. Wir           eine Agenda haben. Das ist auch gut so. Aber ge-
   sind ständig auf der Suche nach „normalen“ Men-           rade „Der eine Moment“ hat gezeigt, dass es beim
   schen, nach „Betroffenen“, wie sie so schön heißen.       Publikum noch eine andere Sehnsucht gibt: Nach
   Was war der Unterschied?                                  Brüchen, nach Makeln, nach Fehlern. „Endlich
                                                             authentische Menschen“ – endlich Menschen, die
                                                             genauso mit ihren Narben leben wie man selbst.
                                                             Das, was wir aus „Der eine Moment“ gelernt haben,
                                                             erinnert an die japanische Tradition des Kintsugi.
            Verantwortung
            ORF-Leitbild                                     Dort werden gebrochene Tassen nicht weggewor-
                                                             fen, sondern mit Gold gekittet. Der Bruch macht
            Der ORF ist sich seiner gesellschaftlichen       sie einzigartig. Der Makel wird vergoldet. Weil er
            und insbesondere sozialen Verantwortung          unsere IDENTITÄT, letztlich uns zu dem macht,
            bewusst und leistet einen wertvollen
                                                             was wir sind.
            Beitrag zur öffentlichen Meinungsvielfalt
            und Kommunikationsqualität und damit zu
            Toleranz, Solidarität und Integration in der
            Gesellschaft.

                                                           März
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Wer sind                                                  machte. Man denke an Catalina Molina, die nach
                                                                 Kurzfilm-Anfängen ihre klare und starke filmische

     wir?
                                                                 Stimme u. a. durch ihre Arbeit an den „Landkrimis“
                                                                 entwickeln konnte. Oder auch Mirjam Unger, die
                                                                 der ORF vom Kino in die Welt der TV-Serien geholt
                                                                 hat, wo sie neben Harald Sicheritz Regie bei den
              Katharina Schenk, Fernsehfilm                      „Vorstadtweibern“ geführt hat und im Anschluss in
                                                                 der neuen Serie „Tage, die es nicht gab“ ihre ganz
     Es gibt so etwas wie eine filmische Identität. Sie          eigene IDENTITÄT entwickeln konnte.
     ist etwas, das wir vielleicht nicht in Worte fassen         Identität hat viel mit Wahrhaftigkeit zu tun. Wahr-
     können, aber das wir kollektiv spüren, wenn wir             haftig erzählen kann man nur dann, wenn man
     österreichische Filme und Serien sehen. Es ist              sich nicht vollständig dem äußeren Zwang unter-
     etwas Einendes, das sich manifestiert, ein tiefer           werfen muss. Das ist eine der Rahmenbedingun-
     wahrer Kern, ein Teil davon Mentalität, ein Teil da-        gen, die der ORF den kreativen Filmschaffenden
     von gemeinsam erlebte Geschichte, ein Teil davon            bieten muss. Ganz besonders gilt das für Autorin-
     sozialer Raum. Aber wir spüren: Es ist etwas, dass          nen und Autoren. Hier die Möglichkeit zu geben,
     sich von allem Anderen absetzt.                             gesellschaftliche Entwicklungen aufzugreifen,
     Nie zuvor ist es im fiktionalen Bereich mehr um             Geschichte unter neuen Blickwinkeln zu erzählen,
     Identität gegangen als jetzt. Der Markt ist fast            Erzähltraditionen aufzubrechen, Tabus zu brechen
     unüberschaubar geworden, die Angebote an das                oder einfach Menschen von heute zu erzählen, das
     Publikum sind es ebenso. Weiter kommt nicht das             ist die Aufgabe des ORF.
     Allgemeine, das Gleichförmige – weiter kommt das,           So entstanden zum Beispiel die aufsehenerregen-
     was sich seiner selbst sicher ist, weiter kommen            den Werke von David Schalko, von „Braunschlag“
     Geschichten, die wissen, was sie sind, woher sie            bis „M“; so konnte Marvin Kren seinen „Freud“ erzäh-
     kommen und was sie wollen.                                  len; so konnten sowohl die seriellen Erstlingswerke
     Identität ist die Antwort auf die Frage, wer man            „Janus“ von Jakob Groll und Sarah Wassermair als
     selbst ist. Diese Erkenntnis ist ein Prozess, ein Weg,      auch das heuer fertig gestellte „Alles finster“ der
     den wir mit den KREATIVE n gemeinsam gehen,                 Nachwuchs-Autorin Selina Kolland entstehen.
     der sich über Jahre und etliche Projekte erstreckt.         Filme und Serien aus Österreich sollten letztendlich
     Man denke an Andreas Prochaska, der seine ers-              immer auch die Frage beantworten: Wer sind wir?
     ten Schritte als Regisseur bei „Kommissar Rex“              Das ist ein Kriterium auf der Suche nach Stoffen, es
                                                                 ist der Kompass bei der Zusammenarbeit mit den
                                                                 Filmschaffenden dieses Landes. Und es ist wich-
                                                                 tig, dass wir weiterhin die Rahmenbedingungen
                                                                 schaffen, damit man sich dieser Frage von allen
                                                                 Seiten her künstlerisch nähern kann, gerade weil
              Wertschöpfung                                      es manchmal unangenehm ist, der Wahrheit ins
              ORF-Gesetz                                         Auge zu blicken.
                                                                 Ich bleibe geneigt zu glauben: Selbsterkenntnis ist
              § 10. (8) Als Kultursender soll der Österrei-      der erste Schritt zur Besserung.
              chische Rundfunk sowohl Berichterstatter
              wie eigenständiger Produzent sein und vor
              allem Auftraggeber, Arbeitgeber und Forum
              österreichischer Kreativität und Gegen-
              wartskunst.

                                                              April
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Geschichte                                               Bewusst wurden die jeweiligen Muttersprachen
                                                            der Protagonist/innen belassen – Slowenisch, Ita-

     gestaltet
                                                            lienisch, Deutsch. Diese Selbstverständlichkeit von
                                                            Vielfalt kam beim Publikum gut an. Nicht nur das.
                                                            Die Forscher stellten fest, dass während des An-

   Gemeinschaft                                             schauens der Dokumentation „nationalistische Hal-
                                                            tungen abnahmen“, ebenso wie „die Bereitschaft zu
                                                            Konflikt und „Kampf“. Mit Hilfe von Familiensagas
            Tom Matzek, TV-Bildung,                         über vier Generationen wurde in jedem Bundesland
            Wissenschaft und Zeitgeschehen                  eine eigene Perspektive auf das 20. Jahrhundert
                                                            eröffnet. In Tirol ging es um ein Ehepaar, das auf
   Geschichtsdokumentationen sind mehr als die Ab-          die Lage der deutsch- und ladinisch-sprachigen
   bildung HISTORISCHE r Abläufe. Sie tragen zur            Südtiroler/innen in Italien aufmerksam machen
   nationalen IDENTITÄT einer Gesellschaft bei.             wollte – sogar mit Sprengstoff. Im Mittelpunkt der
   Eine Studie des Publizistik-Instituts der Universität    Wienfolge standen jüdische Unternehmer, die aus
   Wien zeigt am Beispiel von „Universum History“, wie      dem damaligen Galizien nach Wien kamen und Aus-
   die Reflexion von nationaler Identität positive Ef-      grenzung und Verfolgung erlebten.
   fekte auf Pluralismus und Demokratieverständnis          Im Burgenland wiederum war eine Familie zerris-
   hat. Die „Universum History“-Reihe „Unser Öster-         sen zwischen der Zugehörigkeit zu Ungarn und zum
   reich“ hat in einer neunteiligen Reihe versucht, die     neu entstandenen Österreich. In der steirischen
   Vielfalt unseres Landes, die ihren Ausgangspunkt         Episode führte die Liebe einen deutschsprachigen
   im Habsburger-Reich genommen hat, darzustellen.          Bauern und eine slowenische Erntehelferin zusam-
   Von Beginn an begleitete Univ.-Prof. Jürgen Grimm        men. In ihrem Hof direkt an der Grenze verbinden
   vom Institut für Publizistik der Universität Wien die-   sie „Stajerska“ und Steiermark auf sehr persönliche
   ses Projekt.                                             Weise.
   Beispiel Kärnten: in dieser Folge wurde eine slowe-      Neun Dokumentationen, neun Bundesländer, neun
   nisch-stämmige Bauernfamilie aus dem dreispra-           Familien, die für die Vielfalt Österreichs standen.
   chigen Gebiet am Fuß der Karawanken von 1918 bis         Dieses Konzept führte nicht nur zu einem Publi-
   zur Gegenwart porträtiert. Es geht um Verfolgung         kumserfolg (mit im Schnitt 500.000 Zuseher/in-
   und Vertreibung in der NS-Zeit sowie die Konflikte       nen pro Folge) und zu einer Romy-Auszeichnung.
   zwischen den Volksgruppen in der Nachkriegszeit.         Die Untersuchungen von Univ.-Prof. Jürgen Grimm
                                                            konstatierten: die Serie „steigert hochsignifikant
                                                            den Kosmopolitismus, insbesondere die Reflexion
            Wissen                                          der nationalen Identität und die Akzeptanz von
            ORF-Programmrichtlinien                         Diversität im Lande.“
                                                            Diese Diversität – Vielfalt und Verschiedenartig-
            Die Vermittlung von Wissenschaft
            bezieht sich sowohl auf gesicherte
                                                            keit – abzubilden, ist Aufgabe eines Rundfunks der
            wissenschaftliche Erkenntnisse und              Gesellschaft. Geschichtsdarstellung hat dabei eine
            neue wissenschaftliche Thesen. Ziel             Schlüsselfunktion, in dem sie den Respekt vor an-
            ist es, über Themen der Wissenschaft            deren durch die Kenntnis von deren Geschichte
            nicht nur zu informieren, sondern               fördert. „Universum History“ hat sich das zur Auf-
            dadurch auch zu besserem Verständ-
                                                            gabe gemacht und wird das mit Reihen wie „Unser
            nis aktueller Probleme und deren
            Zusammenhänge beizutragen und                   Österreich“ fortsetzen.
            damit unter anderem Lebenshilfe
            zu bieten.

                                                       Mai
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Regional, Wien ist
   aber nicht    anders
     provinziell                                                    Michaela Turan, ORF Wien

                                                           Dieser Slogan ist auch nach mehr als 20 Jahren
            Martin Weberhofer, ORF Kärnten                 noch gültig. Wien ist die einzige Millionenstadt
                                                           Österreichs. In Wien leben nicht nur Menschen
   Unser Senderclaim lautet in diesem Sinne auch           aus zahlreichen Nationen – Deutsche, Türkinnen,
   „Daheim in der Welt“. Das bedeutet also, Regionali-     Kroaten, Syrer, Ungarinnen etc. – sondern auch
   tät in all ihren Facetten zu leben und zu transpor-     Menschen aus anderen Bundesländern, etwa Stei-
   tieren, andererseits aber auch Weltoffenheit. Wir       rerinnen, Vorarlberger und Salzburgerinnen haben
   versuchen, nicht nur im Zentralraum des Landes          hier ihre neue Heimat gefunden.
   vertreten zu sein, sondern vor allem auch in den        Diese „neuen“ Wienerinnen und Wiener orientieren
   Regionen und Tälern Präsenz zu zeigen. Wir wollen       sich an der Nützlichkeit der medial vermittelten
   auf der einen Seite Spiegelbild des Landes sein,        Information in der Großstadt und an dem Gebrauchs-
   aber auch audiovisuelle Bühne. Brauchtum und            wert des Programms für Menschen mit urbaner
   Tradition, auch das LÄNDLICHE , finden in unse-         Lebensweise. Diesen URBANE n Medien-Wiener/
   ren Programmen genauso Platz wie Innovation. Wir        innen bietet der ORF Wien eine eigene Heimat
   senden live von traditionellen Festen und Brauch-       an, eine multimediale Spiegelung der fließenden
   tumsveranstaltungen, berichten aber auch von            IDENTITÄT.
   großen Forschungseinrichtungen. Und versuchen,          Der Bogen reicht von der jungen Wiener Musik und
   all jenen Initiativen eine Plattform zu bieten, die     Kleinkunst über Kultur bis zu Servicetipps. Von Be-
   der Landflucht entgegenwirken und sich für die At-      richten über die Demonstration auf dem Helden-
   traktivierung der dezentralen Regionen einsetzen.       platz über die Premiere des neuesten James Bond-
   Auf der anderen Seite ist uns aber auch die Multi-      Films, vom Faschingsumzug in Simmering bis zum
   kulturalität, der Blick über die Grenzen hinaus ein     Neustifter Kirtag. Und für jene Stadtbewohner/in-
   ganz wichtiges Anliegen. Gerade im Schnittpunkt         nen, die unsere Sprache nicht perfekt beherrschen
   der drei Kulturräume Österreich / Italien / Slowenien   (oder auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten),
   mit der wechselvollen Geschichte und dem über           bringen wir das Wichtigste der Woche zusammen-
   viele Jahrzehnte alles andere als einfachen Mitein-     gefasst als „Nachrichten in einfacher Sprache“.
   ander der Völker und Volksgruppen. Ausgehend von        ORF Wien ist für alle da.
   der Olympiabewerbung „Senza confini – Ohne Gren-
   zen“ in den 1990er Jahren haben wir diesen Drei-
                                                                    Föderalismus
   regionen-Gedanken aufgegriffen und eine tägliche                 ORF-Gesetz
   dreisprachige Radiosendung mit dem Titel „Servus
   Srecno Ciao“ etabliert, seit vielen Jahren gibt es               § 4. (1) Der Österreichische Rundfunk hat für die
   hier auch eine wöchentliche TV-Rubrik. Vor allem                 Information über die Bedeutung, Funktion und
   im Hinblick auf das Zusammenleben der Kärntner                   Aufgaben des Bundesstaates sowie die Förderung
                                                                    der regionalen Identitäten der Bundesländer zu
   Volksgruppen füreinander konnten wir hier ganz
                                                                    sorgen.
   entscheidend zum gegenseitigen besseren Ver-                     § 5. (5) Der Österreichische Rundfunk hat einen
   ständnis beitragen und wohl auch mithelfen, den                  angemessenen Anteil seiner Finanzmittel für die
   Boden für die endgültige Lösung der Kärntner Orts-               Tätigkeiten der neun Landesstudios vorzubehalten.
   tafelfrage aufzubereiten.
                                                      Juni
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Im Spiegel                                             bis zum Schlafen abzudecken verspricht. Man be-
                                                           stätigt die je eigene IDENTITÄT in bestimmen

     des
                                                           Gruppen, ist im virtuellen globalen, aber meist so-
                                                           gar sehr lokalen Dorf. Viele Gruppen mit lokalen
                                                           Namen haben die Funktion des Dorfes, der klei-

   Imaginären                                              nen Gruppe in den digitalen Raum getragen. Und
                                                           auch wenn Herbert Marshall McLuhan kein Internet
                                                           kannte, so hatte er doch eine Ahnung davon, dass
            Gerald Heidegger, ORF.at                       die elektr(on)ische „Erweiterung des Menschen“
                                                           gerade dieses Phänomen nach sich ziehen werde.
   „Heimat ist nicht der Ort, er ist die Summe der Ge-     Die Welt schrumpft auf das Dorf, aber der über-
   fühle“, konstatierte der französische Revolutions-      schaubare Raum bleibt das Leitbild im Zeitalter
   politiker Louis Antoine Léon de Saint-Just. Sein        der Überfülle von Möglichkeiten. Wer heute das
   Befund wäre für die DIGITALE Gegenwart zu               Wort „Homepage“ verwendet erscheint ebenso re-
   erweitern: Heimat ist nicht der Ort, nicht nur die      tro wie das Wort „Internet“ zu verwenden. Längst
   Summe des Gefühls – Heimat ist die Summe der            sind wir so vernetzt, dass wir uns über die Art der
   Gewohnheiten, der Praktiken und Wiederholungen,         Vernetzung keine Gedanken machen zu brauchen.
   die für das Leben Stabilität versprechen. Heimat        Das aber fördert genau die Sehnsucht nach Ver-
   ist die Wiederholung bestimmter Handlungen und          ankerung. Man kehrt an gewisse Orte und Gruppen
   Rituale. Noch „schnell mein Facebook, Insta oder        zurück, die Stabilität versprechen. Früher nannte
   WhatsApp“ checken ist eine von den Ritualen, die        man es die „Topoi“, die Orte und Plätze, an denen
   viele Menschen in ihrem Alltag wiederholen. Meist       das Wissen und schon gemachte Erfahrung liegt.
   sogar von ihrem Smartphone aus, das ja beinahe          Heute ist es die Wiederkehr an bestimmte Medien
   alle Bedürfnisse des Alltags abseits von Ernährung      und dort in bestimmte Räume, die das Erwartungs-
                                                           verhalten bestimmt. Aber es ist auch die Sugges-
                                                           tion gewisser Stabilitäten.
                                                           Was für Medienmacher/innen oft noch schwer vor-
                                                           stellbar ist, ist der Umstand, dass sich viele Leute
                                                           gerade im vernetzten Zeitalter über ein vor allem
                                                           lokales Bedürfnis ihre Welt stricken. Das begrün-
                                                           det möglicherweise auch in der Pandemie, warum
            Innovation                                     die Summe der Verhalten uneinheitlicher scheint
            ORF-Gesetz
                                                           als gedacht. „Österreich ist ein imaginärer Name“,
            § 10. (3) Das Gesamtprogramm hat sich
                                                           hat der Liberale Victor Franz von Adrian-Werburg
            um Innovation zu bemühen.                      einmal festgehalten. Als er seinen Satz schrieb, be-
            § 4e. (1) Der Österreichische Rundfunk         fand sich Österreich im Vormärz 1843 und blickte
            hat zur Erfüllung des öffentlich-rechtli-      auf ein Reich mit sehr vielen unterschiedlichen
            chen Kernauftrags auch ein Online-             Identitäten. Weniger sind es im Österreich des
            Angebot bereitzustellen, das insbesondere
                                                           digitalen Zeitalters sicher nicht geworden.
            sendungsbegleitende und in direktem
            Zusammenhang mit seinen Rundfunk-
            programmen stehende Inhalte zu um-
            fassen hat.

                                                        Juli
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Treffpunkt                                            österreichischem Klang, das angefangen von den
                                                           Figuren der Vorschulsendung „ABC BÄR“ bis zu den

   und Fenster
                                                           Präsentator/innen von „Hallo OKIDOKI“, „Museum
                                                           AHA“, „1000 Tricks“ oder „Schmatzo“ alle verwen-
                                                           den. Kinder, die im Programm vorkommen, können
            Thomas Brezina,                                in ihrem Dialekt sprechen, wenn sie das wollen,
            ORF-Kinderprogramm                             und bringen so zusätzliche Klangfarben aller ös-
                                                           terreichischen Bundesländer ein. Die Förderung
                                                           von Sprache nimmt eine vordergründige Rolle im
   Für Kinder jedes Alters stellt die Erforschung und      gesamten öffentlich-rechtlichen Kinderprogramm
   Entdeckung der Welt rund um sich eine große Her-        ein. So soll unter anderem durch gestaltete Buch-
   ausforderung dar. Der Radius der Expeditionen ins       vorstellungen die Sprach- und Lesefreude unter-
   Leben wird dabei immer größer.                          stützt werden.
   Kinderprogramme sollen Treffpunkt mit Freund/           Im „OKIDOKI“-Rahmenprogramm „Hallo OKIDOKI“,
   innen sein und ein Fenster nach draußen bieten.         das in mehreren Einstiegen das Gesamtprogramm
   Die eigenproduzierten Sendungen eines öffent-           verbindet, wird die lokale Lebenswelt so abgebildet,
   lich-rechtlichen Senders haben eine bedeutende          wie sie Kinder entweder schon kennengelernt ha-
   Möglichkeit zur IDENTITÄTSSTIFTUNG , Mei-               ben oder kennenlernen werden. Es wird auch Wert
   nungsbildung und gleichzeitig einer Erweiterung         auf ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis der
   des Blicks beizutragen. Außerdem leisten sie einen      Moderator/innen, Sprecher/innen und Protagonist/
   wertvollen Beitrag, Kindern in einer Welt Orientie-     innen gelegt. Ganz nach dem Motto „Dialog, Aus-
   rung zu bieten, die immer stärker durch Fake News       tausch und Beteiligung“ werden Kinder hier ernst
   und Social Media geprägt ist.                           genommen, ihre Fragen finden Gehör, ihre Ideen
   „OKIDOKI“, das Kinderprogramm des ORF, hat              fließen auch aktiv mit eingeschickten Handyvi-
   diesen Aufgaben immer große Bedeutung zuge-             deos in das Programm ein. Die Inhalte von „Hallo
   messen.                                                 OKIDOKI“ begeistern für Klima und Umwelt, Flora
   Es beginnt mit der Sprache, die die Grundlage je-       und Fauna, Sport und Bewegung, Kunst und Kultur,
   der kulturellen Identifikation darstellt. Wert gelegt   Geschichte und Politik, Bräuche und Traditionen
   wird auf klares, gendergerechtes Hochdeutsch mit        der eigenen Umgebung sowie anderer Kulturen.
                                                           Eine selbstverständliche Abbildung der heutigen
                                                           Gesellschaft in ihrer Vielfältigkeit ist Teil des Auf-
                                                           trags, genauso wie der Blick über Grenzen. Die
            Orientierung                                   Wertschätzung des Regionalen und die Neugier
            ORF-Jugendschutzbestimmungen                   auf die Verschiedenartigkeit sowie Diversität von
                                                           Menschen und Ländern ergänzen einander.
            Zusätzlich zum Altershinweis (12+, 16+,
            18+) erfolgt zu Beginn einer gekenn-
                                                           Identität bedeutet im Falle von Kinderprogramm,
            zeichneten Sendung ein akustisches             sich in den eigenproduzierten Sendungen in einem
            Tonsignal und die Einblendung eines            vertrauten Umfeld wiederzufinden, darin bestärkt
            Hinweises auf die Art der Gefährdung.          zu werden und von dort den Blick immer weiter
            Diese Deskriptoren können „Gewalt“,            hinaus in die Welt zu lenken. Im Vordergrund stehen
            „Angst“, „Sex“ oder „Desorientierung“
                                                           das Verbindende und gleichzeitig das Erkennen und
            heißen. Auf der ORF-TVthek und
            TV.ORF.at wird der Gefährdungs-                Spüren der eigenen Wurzeln.
            hinweis bei den entsprechenden
            Sendungen immer angezeigt.

                                                      August
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Ein                                                   Heimat
   Programm                                               Fremde
     für alle                                               Heimat
            Ali Cem Deniz, FM4                                     Silvana Meixner,
                                                                   Minderheitenredaktion
   Als Jugendlicher hörte ich viel FM4 und träumte
   dabei oft davon, selbst dort zu arbeiten. Irgend-      Der Mensch mit seinen Ressourcen, Herausforde-
   wann wurde der Traum wahr, doch mir war zu die-        rungen und Bedürfnissen steht stets im Interesse
   sem Zeitpunkt nicht bewusst, wie unwahrschein-         von „Heimat Fremde Heimat“. Mit der fünfteiligen
   lich diese Realisierung eigentlich gewesen ist. In     Serie „Erklär mir, wie du lebst“ wurde der Aspekt der
   österreichischen Redaktionen arbeiten noch immer       Behinderung in die Betrachtungen miteinbezogen.
   sehr wenige Menschen mit einem sogenannten Mi-         Lebensrealitäten von Menschen mit Behinderun-
   grationshintergrund, mit unterschiedlicher „ETHNI-     gen werden dem Publikum nähergebracht. Redak-
   SCHE r IDENTITÄT “. Mehr als im Büro merke ich         teurin Ajda Sticker hat sich in deren Lebensall-
   das, wenn ich etwa in einem Jugendzentrum eine         tag begeben, um zu erfahren, welchen Barrieren
   Geschichte aufnehme. Für die Jugendlichen ist es       und Vorurteilen sie begegnen, aber auch welche
   enorm spannend, dass ich mit meinem türkischen         Perspektiven und Wünsche sie haben. Die Serie –
   Migrationshintergrund als Journalist im ORF arbeite.   realisiert mithilfe des Sozialministeriums und mit
   Was mir aber leider häufig auffällt, ist, dass sie     Unterstützung des ORF-Beauftragten für Barrie-
   die öffentlich-rechtlichen Angebote wenig oder         refreiheit Franz-Joseph Huainigg – besticht durch
   gar nicht konsumieren. Der Grund ist simpel: Viele     ihre Nachhaltigkeit. Zum Abbau von Vorurteilen
   können sich im Programm nicht wiedererkennen.          sollen Schüler/innen die Thematik behandeln und
   FM4 hat hier in den letzten Jahren einiges nachge-     in direkten Kontakt mit den Protagonist/innen kom-
   holt. Wir erzählen in Beiträgen von den Erfahrungen    men. Darüber hinaus wurden alle Beiträge mit der
   geflüchteter Menschen oder reden mit schwarzen         Audiodeskription versehen. Neu ist auch die Idee
   Aktivist/innen über Rassismus. Doch es kann und        der offenen Audiodeskription der Moderation und
   muss noch viel mehr getan werden, denn der Anteil      am Beitragsanfang, um dem gesamten Publikum
   von Österreicher/innen mit Migrationshintergrund       diese akustische Erfahrung vermitteln zu können.
   wächst. Das Publikum, das FM4, aber auch der ge-
   samte ORF erreichen will, schaut heute anders aus
   als vor zehn Jahren. An diese Realität muss sich
   ein moderner öffentlich-rechtlicher Rundfunk an-
   passen.
   Das Ziel muss es deshalb sein, nicht nur die Viel-              Integration
   falt der unterschiedlichen Communitys abzubilden,               ORF-Gesetz

   sondern auch diese Vielfalt in den Redaktionen
                                                                   § 10. (3) Das Gesamtangebot hat sich
   zu fördern, damit möglichst viele Menschen ein                  um Qualität, Innovation, Integration,
   Programm-Angebot bekommen, in dem sie sich                      Gleichberechtigung und Verständigung
   wiedererkennen können.                                          zu bemühen.

                                               September
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Wo die Seele                                                Neuregelung der Sterbehilfe, der Pflegenotstand
                                                                und die Klimakrise für rege Werte-Diskussionen.

     Wurzeln
                                                                In dieser gesellschaftspolitischen Situation, die ge-
                                                                prägt ist von großer Unsicherheit bezüglich Gegen-
                                                                wart und Zukunft, aber auch von einer Sehnsucht

   schlägt                                                      nach individueller Spiritualität und Beheimatung,
                                                                sind die Programmangebote der multimedialen Ab-
                                                                teilung „Religion und Ethik“ des ORF in TV, Radio
            Alexandra Mantler,                                  und Online gefragter denn je und bieten Interes-
            Redaktion „Religion und Ethik“                      sierten – unabhängig von ihrem weltanschaulichen
                                                                Hintergrund – vielfältige Angebote.
   Während der Corona-Krise haben Religionen laut               Versammlungsverbote und Lockdowns wurden für
   Jocelyne Cesari, Professorin für Religion und Poli-          jene Menschen zur Herausforderung, für die der
   tik an der Universität Birmingham, weltweit einen            Besuch eines Gottesdienstes ein wöchentliches
   Aufschwung erfahren. Religionen hätten jene Si-              Ritual darstellt, das neben den spirituellen Aspek-
   cherheit geboten, die manche säkulare Institution            ten auch für Vertrautheit, Gemeinschaft und Hei-
   nicht habe geben können, so Cesari. Dabei gehe es            mat steht. Seit der Coronapandemie überträgt der
   nicht nur um materielle Sicherheit, sondern auch             ORF an jedem Sonn- und Feiertag Gottesdienste
   um psychologische Unterstützung. RELIGIÖSE s                 im Fernsehen und Radio, die auch als Livestream
   wirkt IDEN TITÄT sstiftend – Wertewandel und                 auf religion.ORF.at abrufbar sind. Diese bieten für
   Säkularisierung zum Trotz. Gerade in Krisenzeiten            viele Menschen ein Stück spirituelle Heimat – me-
   suchten Menschen nach Sinn, Orientierung und                 dial vermittelt.
   Gemeinschaft.                                                Der ORF beleuchtet in seinen Programmen das Wir-
   Zudem haben sich in den vergangenen beiden Jah-              ken aller anerkannten Religionsgemeinschaften in
   ren angesichts der Corona-Pandemie auch neue                 Österreich, journalistisch, kritisch und unabhängig.
   ethische Fragen gestellt: Wie ist es um das Ver-             Mit jener Sachkompetenz, die eine Fachredaktion
   hältnis von individueller Freiheit und gesellschaft-         auszeichnet, werden in der tagesaktuellen Be-
   licher Solidarität bestellt? Welcher Schutz gebührt          richterstattung, in den Magazinen „Praxis“ (Ö1)
   vulnerablen Gruppen? Ist eine Impfpflicht ethisch            und „Orientierung“ (ORF2) und auf religion.ORF.at
   vertretbar oder gar geboten? Weiters sorgten die             gesellschaftspolitisches Engagement ebenso wie
                                                                Entwicklungen und Konflikte an den Schnittstellen
                                                                von Religion und Politik thematisiert.
                                                                Doch das Verständnis von Religion und Spirituali-
            Vielfalt                                            tät kann sich in einer Zeit der zunehmenden Indivi-
            ORF-Gesetz                                          dualisierung nicht mehr nur auf die institutionellen
                                                                Religionsgemeinschaften beschränken, sondern
            § 4. (1) Der Österreichische Rundfunk hat für die
            angemessene Berücksichtigung aller Alters-
                                                                muss heute weiter gefasst werden: Es geht letztlich
            gruppen, die angemessene Berücksichtigung der       um die großen Fragen des Lebens und seiner End-
            Anliegen der Familien und der Kinder sowie der      lichkeit, um Schuld und Vergebung, um Werte und
            Gleichberechtigung von Frauen und Männern, die      Ziele, um ethische Forderungen und Grenzen, um
            angemessene Berücksichtigung der Bedeutung          das Woher und Wohin des Menschen. Diese Fragen
            der gesetzlich anerkannten Kirchen und Religions-
                                                                beschäftigen weit mehr Menschen als nur jene, die
            gesellschaften zu sorgen.
            § 4. (2) Das Angebot hat sich an der Vielfalt der   sich selbst als religiös bezeichnen würden, und sie
            Interessen aller Hörer und Seher zu orientieren     kommen in Sendungen wie „Kreuz und Quer“, „Lo-
            und sie ausgewogen zu berücksichtigen.              gos“ oder „TAO“ zur Sprache und ins Bild.

                                                      Oktober
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Eine Luke                                             die Gegenwart etwas zu ernüchternd – außerdem
                                                           ist Journalismus kein Beitrag zur politischen Sonn-

       ins Offene
                                                           tagsrhetorik. Er könnte sich allerdings auf ein un-
                                                           feierliches Diktum des Gründervaters Robert Schu-
                                                           man berufen: „Europa lässt sich nicht mit einem
              Andreas Pfeifer, ORF Berlin                  Schlage herstellen und auch nicht durch eine ein-
                                                           fache Zusammenfassung. Es wird durch konkrete
                                                           Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität
     Dass Europa doch ein wenig mehr als ein papie-        der Tat schaffen.“
     renes Phantasiegebilde ist, zeigt sich neuerdings     Konkrete Beispiele gefällig? Seit 25 Jahren ver-
     im Abbau seiner realpolitischen Errungenschaf-        anschaulicht der ORF mit der täglichen Nach-
     ten: Wer im Stau an einer Schengengrenze steht        richtensendung „Südtirol heute“ das politische,
     oder seine Erasmus-Erfahrungen online auf dem         gesellschaftliche und kulturelle Alltagsgeschehen
     häuslichen Sofa machen muss, sehnt sich nach          der italienischen Provinz Bozen. Diese Sendung
     verlorenen Freiheitsräumen. Ansonsten hat uns         wird auch in den Nachbarregionen Trentino und
     ausgerechnet eine globalisierte Epidemie auf          Tirol ausgestrahlt. Zur grenzüberschreitenden Ge-
     unsere individuellen, regionalen oder nationalen      schwisterlichkeit in der „Europaregion Tirol“ hat sie
     Daseinsdimensionen reduziert. Europa ist – auch       mehr beigetragen als die Beschwörungsformeln
     im politischen Diskurs – keine feste, vielmehr eine   ihrer Landeshauptleute bei pflichtschuldigen Drei-
     ferne Größe.                                          ländertagen.
     Was also könnte öffentlich-rechtlicher Journalis-     Auf größerer Bühne: Der ORF unterwandert mit
     mus zur Rekonvaleszenz des schon in präpandemi-       seinen Korrespondentinnen und Korrespondenten
     scher Zeit kränkelnden Europabewusstseins seines      in Madrid, Rom, Paris, Brüssel, Budapest, Berlin,
     Publikums beitragen?                                  London oder Moskau täglich die Grenzbalken der
     Die Aufdeckung der Paradoxie, dass der Wieder-        Abschottung in der politischen oder individualis-
     aufbau des Kontinents mit den Milliarden ebenje-      tischen Selbstgewissheit. Ein Beitrag zur Aufbre-
     ner EU finanziert wird, die für die Populist/innen    chung algorithmisch verengter Echoräume ist das
     ihrer Mitgliedsstaaten als Angriffsfläche herhalten   allemal.
     muss, zählt zu seinem Pflichtprogramm. Doch das       Aber ist derlei Journalismus auch identitätsstiftend,
     heimelige Gefühl einer „EUROPÄISCHE n IDENTI-         noch dazu in einem europäischen Sinn? Das wäre
     TÄT “ wird sich damit nicht einstellen. Für Lobge-    wohl zu viel oder vielleicht zu wenig verlangt. Jeden-
     sänge auf die ohnehin brüchigen Wertetraditionen      falls ist die Maxime, der ORF habe die Aufgabe,
     von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit erscheint     die „österreichische Identität“ seines Publikums zu
                                                           stärken, zu eng gefasst. Der Philosoph Konrad Paul
                                                           Liessmann schreibt: „Wer als Mensch wissen will,
              Europa
              ORF-Gesetz
                                                           wer er ist, muss wissen, von wem er sich unter-
                                                           scheidet.“ Das wäre ein brauchbares Heilmittel
              § 4. (1) Der Österreichische Rundfunk        gegen eine allzu defensive Identitätspolitik, die
              hat für die Förderung des Verständ-          ihr Augenmerk ausschließlich ins Innere, auf die
              nisses für die europäische Integration       jeweils eigene Unverwechselbarkeit richtet. Euro-
              zu sorgen.
                                                           päisches Bewusstsein hingegen entsteht durch den
              (4) Insbesondere Sendungen in den
              Bereichen Information, Kultur und            Blick nach draußen. Diesen Job kann Journalismus
              Wissenschaft haben sich durch hohe           leisten. In einer Zeit der identitären Grenzschlie-
              Qualität auszuzeichnen.                      ßungen bleibt er eine Luke ins Offene.

                                                       November
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Von der                                          mann Erwin Pröll d’accord. Den Begriff zu entideo-
                                                         logisieren, von Tümelei und Kitsch loszusprengen,

    Rückerobe-
                                                         ist ein Anliegen der ORF-Kultur. Eine neue Doku-
                                                         Reihe, die ab Sommer 2022 auf Sendung geht,
                                                         versucht eine mentalitätsgeschichtliche Landes-

     rung eines                                          vermessung, eine aktuelle Bestandsaufnahme, wie
                                                         sich die Bewohner/innen der Bundesländer im ös-

   umkämpften
                                                         terreichischen Gesamtkontext wahrnehmen, wird.
                                                         Titel: „Weites Land“. Untertitel: „Heimat Vorarlberg“,
                                                         „Heimat Kärnten“, „Heimat Burgenland“ usw. Die

     Begriffs                                            Verwendung des Begriffs Heimat verstehen wir als
                                                         bewusste Ansage: Nicht Postkarten-Landschaften
                                                         mit ihrer autochthonen, rustikal gewandeten und
            Michael Meister, TV-Kultur                   altem Handwerk nachgehenden Bevölkerung soll
                                                         gezeigt werden. Vielmehr wird der Versuch unter-
   Heimat: das Versprechen auf ein imaginäres Idyll,     nommen, darzustellen, wie sich österreichische
   Marketing-Tool von Tourismus-Expertinnen und          KULTURELLE IDEN TITÄT im ersten Viertel
   Zeitschriften-Herausgebern, chauvinistischer          des 21. Jahrhundert konstituiert. Die erste Ausga-
   Kampfbegriff gegen alles Fremde und von der Lin-      be, die derzeit produziert wird, macht Station in
   ken jahrzehntelang verpöntes Un-Wort. Und heute?      Vorarlberg. Da lernen wir den Zuwanderer kennen,
   „Ich will den Terminus nicht der (extremen) Rechten   dessen Dialekt ausgeprägter zu sein scheint als je-
   überlassen“, sagt Wiens Alt-Bürgermeister Michael     ner der Alteingesessen. Da erkennen wir, dass sich
   Häupl in Felix Breisachs Kultur-Doku „Mein Land,      nicht alle Klischees widerlegen lassen. Ein junges
   dein Land“ und ist damit ganz mit Ex-Landeshaupt-     Paar erzählt, dass es eine im Ländle so wichtige
                                                         Devise längst umgesetzt hat: Schaffe, schaffe,
                                                         Häusle baue. Und ein Fleischdelikatessen-Produ-
                                                         zent sagt, dass Heimat für ihn etwas Hochemo-
                                                         tionales sei, dass ihm ein wohliges Gefühl berei-
            Kultur                                       te. Heimat ist also nicht bloß die Landschaft, der
            ORF-Gesetz
                                                         man erwächst, sondern auch ein Sentiment, eine
            § 4. (1) Der Österreichische Rundfunk        Erinnerung, vielleicht an die Kindheit, vielleicht an
            hat für die Vermittlung und Förderung        den Kasperl. Letzterer zählt zu den „Ikonen Öster-
            von Kunst, Kultur und Wissenschaft           reichs“, wie eine bereits laufende Doku-Reihe der
            sowie für die Vermittlung eines              ORF-KULTUR heißt. Da wird jenes materielle wie
            vielfältigen kulturellen Angebots zu
                                                         immaterielle Erbe des Landes vor den Vorhang
            sorgen. Insbesondere Sendungen in
            den Bereichen Information, Kultur und
                                                         geholt, auf das wir oft so stolz sind, ohne etwas
            Wissenschaft haben sich durch hohe           dafür geleistet zu haben. Dazu zählen etwa Ruhm
            Qualität auszuzeichnen.                      und Ruin des Hauses Habsburg, das Kreisky-Tele-
            § 4c. (1) Der Österreichische Rundfunk       fon oder die Gugelhupf-Form. Denkt man an deren
            hat nach Maßgabe der wirtschaftlichen        Inhalt und Wirkung, lässt sich bilanzieren: Heimat
            Tragbarkeit ein Fernseh-Spartenpro-
                                                         kann man sich auch auf der Zunge zergehen lassen.
            gramm zu veranstalten, das ein um-
            fassendes Angebot von Sendungen mit
            Informations- oder Bildungscharakter
            sowie von Kultursendungen beinhaltet.

                                                     Dezember
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Juli                                           August                                        September
Fr Praterkonzert der Wiener Symphoniker         1   Mo „Liebesg’schichten und Heiratssachen“ 1      Do               Ö3-Schultüte               1
Sa Gesundheitsinitiative am Wörthersee          2   Di Ö1 „Diagonal“ zum Tod von Graham Bell 2      Fr     25. Todestag von Viktor Frankl       2
So Im Sommer: „Weites Land Österreich“          3   Mi                                       3      Sa Fußball-WM d. Frauen 2023 / Quali.       3
Mo            „Ö3 Hoamatsound“                  4   Do       Ö3: „Treffpunkt Liebe usw.“     4      So                                          4
Di           Ö1: „Morgenjournal“                5   Fr                                       5      Mo Ö1 zum 110. Geburtstag v. John Cage 5
Mi              Tag des Kusses                  6   Sa Atombomenabwurf auf Hiroshima 1945 6         Di              „UNIVERSUM“                 6
Do       Electric Love Festival 2022            7   So                                       7      Mi              zukunft.ORF.at              7
Fr                                              8   Mo                                       8      Do                „Tirol heute“             8
Sa             Beginn: Opferfest                9   Di    60. Todestag von Hermann Hesse     9      Fr                                          9
So Formel 1 Grand Prix von Österreich          10   Mi                                      10      Sa      Welttag der Suizidprävention       10
Mo                                             11   Do      „Hör- & Seebühne“ ORF Graz      11      So Tag d. offenen Tür: Funkhaus Eisenstadt 11
Di              Ende: Opferfest                12   Fr         Grafenegg Musikfestival      12      Mo       Radio Kärnten „Streitkultur“      12
Mi                                             13   Sa             Linkshändlertag          13      Di        Tag der positiven Denkens        13
Do      „Hör- & Seebühne“ Eintritt frei!       14   So                                      14      Mi                                         14
Fr                                             15   Mo            Mariä Himmelfahrt         15      Do            Tag der Demokratie           15
Sa          Salzburger Festspiele              16   Di             Elvis-Presley-Tag        16      Fr          „Oberösterreich heute“         16
So          Tag der Gerechtigkeit              17   Mi           Forum Alpbach – Ö1         17      Sa                                         17
Mo           Nelson-Mandela-Tag                18   Do                                      18      So Im Herbst: Bundespräsidentschaftswahl 18
Di                                             19   Fr         „Niederösterreich heute“     19      Mo         Sprich-wie-ein-Pirat-Tag        19
Mi ORF-V: Eröffnung Bregenzer Festspiele       20   Sa             „ZIB“ auf TikTok         20      Di              Weltkindertag              20
Do     50 Jahre Landesstudio Salzburg          21   So                                      21      Mi        Thomas Bernhard-Festival         21
Fr                   „ZIB 2“                   22   Mo      Ö3 am Morgen: „Ö3 Wecker“       22      Do              Autofreier Tag             22
Sa                                             23   Di                                      23      Fr            Tag der Bisexualität         23
So              Tag der Freude                 24   Mi        Tag der seltsamen Musik       24      Sa              Rupertitag (S)             24
Mo                                             25   Do                                      25      So             Rosch ha-Schana             25
Di                 „ZIB 100“                   26   Fr         Tag des Toilettenpapiers     26      Mo                                         26
Mi                                             27   Sa            FM4: „DaviDecks“          27      Di             Welttourismustag            27
Do 120. Geburtstag von Sir Karl Popper         28   So                                      28      Mi     80. Geburtstag von Donna Leon       28
Fr              Tag des Tigers                 29   Mo            Ö1: „Abendjournal“        29      Do                                         29
Sa 75. Geburtstag von A. Schwarzenegger        30   Di                                      30      Fr                                         30
So     Tag der Erstbesteigung des K2           31   Mi                                      31

                 Oktober                                          November                                         Dezember
Sa             Weltvegetariertag                1   Di               Allerheiligen              1   Do               Welt-Aids-Tag                1
So   Im Oktober: Lange Nacht der Museen         2   Mi               Allerseelen                2   Fr   Tag f. d. Abschaffung der Sklaverei      2
Mo         Tag der deutschen Einheit            3   Do            Weltmännertag                 3   Sa Tag der Menschen mit Behinderung           3
Di                Jom Kippur                    4   Fr       50 Jahre „Licht ins Dunkel“        4   So                  2. Advent                 4
Mi   5.–9.10. ORF Radio Tirol Oktoberfest       5   Sa  Tag des Freiwilligenmanagements         5   Mo            „ZIB“ um 19.30 Uhr              5
Do            55. „musikprotokoll“              6   So                                          6   Di   80. Geburtstag von Peter Handke          6
Fr   Welttag für menschenwürdige Arbeit         7   Mo    Beginn: 27. UN-Klimakonferenz         7   Mi 50. Geburtstag von Hermann Maier           7
Sa                                              8   Di             Weltschenktag                8   Do     Mariä Empfängnis / Bodhi-Tag           8
So                                              9   Mi                                          9   Fr        Ö1: „Demokratiewebstatt“            9
Mo       Tag der Volksabstimmung (K)           10   Do       Welttag der Wissenschaft          10   Sa         Tag der Menschenrechte            10
Di                                             11   Fr        Beginn der Faschingszeit         11   So                  3. Advent                11
Mi             „Vorarlberg heute“              12   Sa                                         12   Mo                                           12
Do             FM4: „Tribe Vibes“              13   So Ö1: 80. Geburtstag v. Lothar Zagrosek   13   Di             FM4: „Sleepless“              13
Fr                                             14   Mo                                         14   Mi ORF III: „Auf eine Melange mit Musalek“   14
Sa        Musik im Studio: Zeitimpuls          15   Di     St. Leopold / Leopolditag (W,N)     15   Do              „Kärnten heute“              15
So                TELETEXT                     16   Mi            Tag für Toleranz             16   Fr                                           16
Mo                                             17   Do     Internationaler Studententag        17   Sa                                           17
Di   DIE.NACHT: „Willkommen Österreich“        18   Fr                                         18   So           Chanukka – Lichterfest          18
Mi                                             19   Sa                                         19   Mo                                           19
Do                „Wien heute“                 20   So Internationaler Tag der Kinderrechte    20   Di              Ö1: Freak-Radio              20
Fr                                             21   Mo          Fußball-WM in Katar            21   Mi            „Steiermark heute“             21
Sa        Ö3: „Frag das ganze Land“            22   Di                                         22   Do                                           22
So                                             23   Mi             „Südtirol heute“            23   Fr                                           23
Mo                                             24   Do                                         24   Sa     Heiliger Abend / LiD-Liveshow         24
Di                                             25   Fr      Tag gegen Gewalt an Frauen         25   So    Christtag (1. Weihnachtsfeiertag)      25
Mi   Nationalfeiertag / 9 Plätze – 9 Schätze   26   Sa                                         26   Mo Stephanitag (2. Weihnachtsfeiertag)       26
Do          Geburtstag Bahá’u’lláhs            27   So                1. Advent                27   Di                                           27
Fr                                             28   Mo                                         28   Mi      Tag der Unschuldigen Kinder          28
Sa             Welt-Internet-Tag               29   Di            ORF III: „Erlesen“           29   Do                                           29
So                                             30   Mi                                         30   Fr                                           30
Mo                 Halloween                   31                                                   Sa                  Silvester                31
Jänner                                            Februar                                            März
Sa               Neujahrskonzert                1   Di        Chinesisches Neujahr               1   Di           Faschingsdienstag               1
So                                              2   Mi   Beginn: Olympische Winterspiele         2   Mi Ö3: Nachrichten zu jeder vollen Stunde    2
Mo           Nachmittag: „ZIB-Flash“            3   Do   135. Geburtstag von Georg Trakl         3   Do                                           3
Di               Welt-Braille-Tag               4   Fr  Radio Salzburg: Mozartwettbewerb         4   Fr          Start „Starmania22“              4
Mi    90. Geburtstag von Umberto Eco            5   Sa    Beginn: Semesterferien (W, N)          5   Sa   Ö1, Sieger/innenprojekte „track 5‘ “    5
Do Fünfter und letzter Teil „Maria Theresia“ 6      So    dokFilm: Klammer gegen Russi           6   So                                           6
Fr           Orthodoxes Weihnachten             7   Mo               „konkret“                   7   Mo 150. Geburstag von Piet Mondrian          7
Sa    75. Geburtstag von David Bowie            8   Di          Safer Internet Day               8   Di              Weltfrauentag                8
So                                              9   Mi                                           9   Mi       ORF III: „Heimat Österreich“        9
Mo                                             10   Do            Hizir-Fastentag               10   Do                                          10
Di Beginn: Letzte Staffel „Vorstadtweiber“ 11       Fr  Schließe-neue-Freundschaften-Tag        11   Fr            3sat: „Kulturzeit“            11
Mi             ORF III: „kultur heute“         12   Sa Beginn: Semesterferien (B, K, S, T, V)   12   Sa                                          12
Do              „Aktuell nach eins“            13   So Bundespräsidentenwahl Deutschland        13   So „Dober dan, Koroška“ in der TVthek       13
Fr           „Gute Nacht Österreich“           14   Mo             Valentinstag                 14   Mo                „ZIB Nacht“               14
Sa ORF-S: FIS Abfahrt Herren Zauchensee 15          Di           ORF1: „ABC Bär“                15   Di        ORF2: „bewusst gesund“            15
So     Ö1 – Irina Wanka liest Gedichte         16   Mi                                          16   Mi aspekte Festival für Neue Musiwk – Ö1    16
Mo    1.000. Ausgabe „Millionenshow“           17   Do                  „ECO“                   17   Do            St. Patrick’s Day             17
Di               Landkrimi „Vier“              18   Fr   „Mayrs Magazin – Wissen für alle“      18   Fr         Holi – Fest der Farben           18
Mi ORF III: „Nachrichten in einfacher Sprache“ 19   Sa     Beginn: Semsterferien (O, St)        19   Sa          Josefitag (K, St, T, V)         19
Do                                             20   So    Tag der sozialen Gerechtigkeit        20   So „Hinter den Kulissen der Volksoper“      20
Fr         „Mauthausen – Zwei Leben“           21   Mo                                          21   Mo        Welt-Down-Syndrom-Tag             21
Sa    Hahnenkamm Abfahrt Kitzbühel             22   Di                                          22   Di    75. Geburtstag von André Heller       22
So          „Das Schweigen der Alten“          23   Mi                                          23   Mi 80. Geburtstag von Michael Haneke        23
Mo        Tag des herzhaften Lachens           24   Do          „Aktuell nach fünf“             24   Do                                          24
Di       23. Nightrace in Schladming           25   Fr     Sag’s multi - Redewettbewerb         25   Fr        ORF1: „Hallo Österreich“          25
Mi             ORF III: „DialogForum“          26   Sa                                          26   Sa          Ö1: „Mittagsjournal“            26
Do            Holocaust-Gedenktag              27   So      Gemeinderatswahlen Tirol            27   So               Oscars 2022                27
Fr              ORF2-Oper: „Tosca“             28   Mo         Ohne-Facebook-Tag                28   Mo                                          28
Sa            Tag des Blindenhundes            29                                                    Di             ORF1: „ZIB 18“               29
So                                             30                                                    Mi                                          30
Mo 225. Geburtstag von Franz Schubert 31                                                             Do      Transgender Day of Visibility       31

                    April                                              Mai                                              Juni
Fr                1. April-Tag                1     So     Tag der Arbeit / Staatsfeiertag     1     Mi         Im Juni: „Mutter Erde“            1
Sa   Beginn des Fastenmonats Ramadan          2     Mo Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen 2        Do             „ARTE Journal“                2
So              Welt-Party-Tag                3     Di          Tag der Pressefreiheit         3     Fr                                           3
Mo                                            4     Mi              Florianitag (O)            4     Sa                Schawuot                   4
Di       Start: Diagonale Filmfestival        5     Do                                         5     So             Pfingstsonntag                5
Mi                                            6     Fr                                         6     Mo                                           6
Do                                            7     Sa     „Musik im Studio“ – Radio Tirol     7     Di        Radio NÖ: „100 Dinge“              7
Fr   Fußball-WM der Frauen 2023 / Quali.      8     So     Muttertag / Tag der Befreiung       8     Mi                                           8
Sa    Eröffnung der Osterfestspiele 2022      9     Mo                                         9     Do            „Salzburg heute“               9
So     Präsidentschaftswahl Frankreich       10     Di       Public Value Bericht Teil 3      10     Fr                                          10
Mo                                           11     Mi   ORF III: „MERYNS Sprechzimmer“       11     Sa          „Erlebnis Österreich“           11
Di              ORF2: „Thema“                12     Do                                        12     So       Vatertag / Pfingstsonntag          12
Mi            FM4: „Bonustrack“              13     Fr   Journalismusfest Innsbruck Radio     13     Mo                                          13
Do        Gründonnerstag / Vaisakhi          14     Sa        Eurovision Song Contest         14     Di          Weltblutspendentag              14
Fr            Karfreitag / Pessach           15     So 160. Geburtstag v. Arthur Schnitzler 15       Mi        40. Goldegger Dialoge             15
Sa                                           16     Mo                                        16     Do        Sommernachtskonzert               16
So            Ö3-„Musikfeiertag“             17     Di                                        17     Fr                                          17
Mo   ORF-B: Nachhaltigkeitsschwerpunkt       18     Mi       14. Literaturfest Salzburg       18     Sa Ö1 Schwerpunkt zu Paul McCartney         18
Di                                           19     Do           „Burgenland heute“           19     So                                          19
Mi         Österreich vom Feinsten           20     Fr Radio-Kabarettpreis „Salzburger Stier“ 20     Mo           Weltflüchtlingstag             20
Do                Ridván-Fest                21     Sa                                        21     Di             ORF2: „Report“               21
Fr           FM4: „Jugendzimmer“             22     So  Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt   22     Mi                                          22
Sa   St. Georgsfest (serbisch: Durdevdan)    23     Mo                                        23     Do     23.6 bis 26.6 Bachmannpreis          23
So         Ostersonntag (orthodox)           24     Di             „kreuz und quer“           24     Fr                                          24
Mo                                           25     Mi         Lange Nacht der Chöre          25     Sa „100 Jahre Niederösterreich“ – ORF NÖ    25
Di   Jahrestag: Katastrophe v. Tschernobyl   26     Do                                        26     So                                          26
Mi               Jom haScho’a                27     Fr                                        27     Mo         ORF2: „kulturMontag“             27
Do         Küsse deinen Partner-Tag          28     Sa                                        28     Di        Christopher Street Day            28
Fr                                           29     So 62. Narzissenfest – ORF Steiermark 29         Mi      ORF III: „treffpunkt Medizin“       29
Sa              Walpurgisnacht               30     Mo     Aktionstage für Nachhaltigkeit     30     Do                                          30
                                                    Di           Weltnichtrauchertag          31
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