Nachhaltigkeitsbericht 2020 des Kreises Lippe - INDIKATORENGESTÜTZTE BESTANDSAUFNAHME AUF GRUNDLAGE DES ZUKUNFTSKONZEPTES LIPPE 2025

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Nachhaltigkeitsbericht 2020 des Kreises Lippe - INDIKATORENGESTÜTZTE BESTANDSAUFNAHME AUF GRUNDLAGE DES ZUKUNFTSKONZEPTES LIPPE 2025
Nachhaltigkeitsbericht 2020
des Kreises Lippe
INDIKATORENGESTÜTZTE BESTANDSAUFNAHME
AUF GRUNDLAGE DES
ZUKUNFTSKONZEPTES LIPPE 2025
Nachhaltigkeitsbericht 2020 des Kreises Lippe - INDIKATORENGESTÜTZTE BESTANDSAUFNAHME AUF GRUNDLAGE DES ZUKUNFTSKONZEPTES LIPPE 2025
Inhalt
Vorwort                                                                                                                        3
Ausgangslage                                                                                                                 4-5
Leitziele und Nachhaltigkeitsziele                                                                                           6-9
Auswahl der Indikatoren                                                                                                       10
Leitziele Zukunftskonzept Lippe 2025                                                                                    11 - 13
Erste Bestandsaufnahme                                                                                                  14 - 15
Leitziel 1: Führend… in der Digitalisierung                                                                                   16
Leitziel 2: Dynamisch… in der Wirtschaftsentwicklung                                                                          17
Leitziel 3: Fit … für den Arbeitsmarkt der Zukunft                                                                     18 - 20
Leitziel 4: Innovativ… als Bildungsregion                                                                                     21
Leitziel 5: Mustergültig… bei der Mobilität                                                                                   22
Leitziel 6: Leistungsfähig… in der Gesundheitsversorgung                                                               23 - 24
Leitziel 7: Im Fokus… Familie                                                                                                 25
Leitziel 8: Zielstrebig… bei der Integration                                                                                  26
Leitziel 9: Stark… in der Dorfentwicklung                                                                                     27
Leitziel 10: Vorweg… beim Natur-, Umwelt- und Klimaschutz                                                              28 - 29
Finanzieller Handlungsrahmen und Querschnittsthemen                                                                    30 - 31
Gesamtbetrachtung und Ausblick                                                                                         32 - 35

Impressum
Herausgeber:                  Verfasser:                                  Fotos:
Kreis Lippe - Der Landrat     Karin Drexhage, Leiterin Fachgebiet         Klaus-Dieter Fischer, Falko Sieker, Kreis Lippe,
Umwelt und Energie            Umweltrecht, Controlling; Dr. Ute Röder,    AdobeStock
Felix-Fechenbach-Str. 5       Leiterin Fachbereich Umwelt und Energie;
32756 Detmold                 Tracy Blattgerste; Lisa Grünreich           Layout:
Telefon: 05231 62-0                                                       k-konzept, Agentur für Werbung, Detmold
info@kreis-lippe.de           In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe
                              „Monitor Nachhaltige Kommune Kreis Lippe“   Druck und Verarbeitung:
www.kreis-lippe.de                                                        1. Auflage/August 2020
                              unter Mitwirkung aller Fachbereiche,
                              Fachdienste, dem Jobcenter Lippe, KVG       Bösmann, Medien und Druck GmbH & Co. KG,
                              Lippe und weitere.                          Detmold

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Nachhaltigkeitsbericht 2020 des Kreises Lippe - INDIKATORENGESTÜTZTE BESTANDSAUFNAHME AUF GRUNDLAGE DES ZUKUNFTSKONZEPTES LIPPE 2025
Liebe Bürgerinnen und Bürger,

Lippe ist unverwechselbar. Wir nehmen in vielen Berei-
chen eine Vorreiterrolle ein, vergessen dabei aber nicht
unsere Geschichte. Heimat trifft hier auf Innovation,
Tradition auf zukunftsweisende Projekte. Damit unser
Kreis auch in den kommenden Jahren eine starke, lebens-
werte Region bleibt, müssen wir auf aktuelle Entwicklun-
gen reagieren. Nachhaltiges Handeln wird dabei immer
bedeutender. Die Kreisverwaltung will Verantwortung
auch für die Zukunft übernehmen. Unsere Entscheidun-
gen und Aktivitäten sollen und müssen sich langanhaltend
positiv auf die Gesellschaft und unsere Umwelt auswirken.      Jahren beschäftigen werden. Zentrale Herausforderungen
                                                               stellen sich dabei zum einen in Bezug auf die ökologische
Mit dem Gedanken, unser Handeln im Kontext der Nach-           Tragfähigkeit, beispielsweise durch den Klimawandel oder
haltigkeit für jede Bürgerin und jeden Bürger transparent      den Verlust der biologischen Vielfalt. Andere entscheiden-
zu machen, waren wir auf der Suche nach einem passen-          de Herausforderungen sind die Erhaltung der Lebens-
den Rahmen: Wie lassen sich Erfolge und Hemmnisse              qualität in den Kommunen durch eine gesicherte Infra-
messen? Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht soll eine       struktur sowie die Bereitstellung von Arbeitskräften und
erste Bestandsaufnahme sein. Auf seiner Grundlage bauen        Innovationen in der Wirtschaft. Soziale Gerechtigkeit ist
wir auf und suchen nach passenden Strategien, um unse-         bei all diesen Prozessen eine weitere wichtige Säule.
ren Kreis in eine sichere Zukunft zu führen. Wir sind uns
einig: Wir wollen unseren Blick über den jeweils eigenen       Gerade die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie ver-
Wirkungskreis hinaus richten. Unterschiedliche Themen-         flochten lokales und globales Handeln miteinander ist. Eine
felder müssen verknüpft und zusammen gedacht werden.           nachhaltige und sozialverträgliche Planung ist daher unab-
                                                               dingbar. Es reicht nicht, nur erforderliche kurzfristige Maß-
Obwohl hochaktuell, stammt der Begriff „Nachhaltigkeit“        nahmen anzugehen. Auch die längerfristigen Entwicklun-
aus dem Jahr 1713. Damals umfasste die Bedeutung nur           gen müssen im Blick behalten und gesteuert werden.
die Forstwirtschaft. Der Grundsatz, aus dem sich die heu-
tige Bedeutung ableitet, besagt, dass der Mensch seiner        Nachhaltigkeit soll somit kein abstraktes Ziel bleiben. Der
Umwelt nur das entnehmen soll, was auch wieder nach-           Kreis Lippe will sich an seinen Taten messen lassen. In dem
wachsen kann, bei gleichzeitigem Erhalt der Stabilität des     ersten Nachhaltigkeitsbericht wird für die Lipperinnen
Systems. Gut 300 Jahre später steht Nachhaltigkeit jedoch      und Lipper nachvollziehbar, welche Ziele die Verwaltung
für viel mehr. Ökologische, soziale und ökonomische Nach-      verfolgt und wie sie die Umsetzung vorantreibt.
haltigkeit gehören zusammen, beeinflussen sich gegen-
seitig. Die Leitidee ist allerdings nicht verloren gegangen:   Ich hoffe, der Bericht gibt allen Leserinnen und Lesern
Innovation führt zu langfristig tragfähiger Bereitstellung     viele nützliche Informationen, aufschlussreiche Einblicke
von Ressourcen, diese werden genutzt für die Schaffung         und Anlass für einen Austausch über einen nachhaltigen
nachgefragter Produkte oder Dienstleistungen. Nachhal-         Weg in die Zukunft unseres Kreises.
tigkeit hat somit nicht nur viele Bedeutungen, sondern vor
allem viele Gesichter.                                         Ihr Landrat

Der Versuch, alle inhaltlichen Schattierungen gleichzeitig
abzubilden, birgt das Risiko der Konturlosigkeit und
Unschärfe. Daher orientiert sich der Nachhaltigkeitsbe-
richt an dem Zukunftskonzept Lippe 2025. Die Strategie         Dr. Axel Lehmann
definiert zehn Leitziele, die den Kreis in den kommenden

                                                                                                                           3
Nachhaltigkeitsbericht 2020 des Kreises Lippe - INDIKATORENGESTÜTZTE BESTANDSAUFNAHME AUF GRUNDLAGE DES ZUKUNFTSKONZEPTES LIPPE 2025
Ausgangslage: Mit den Beschlüssen
2015 in New York und 2018 in Lippe
DER KREISTAG BESCHLEUNIGTE DEN GESAMTPROZESS

Mit dem Zukunftskonzept Lippe 2025 hat der Kreis Lippe
eine Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft gegeben,
eine Vorstellung für Lippe im Jahr 2025.

Den Aufgaben der Zukunft sinnvoll zu begegnen bedeutet       Der Kreistag hat in diesem Gesamtprozess im März
eine nachhaltige Struktur für das künftige Handeln mit       2018 mit großer Mehrheit die Erarbeitung konkreter
klaren Zielen zu schaffen. Nur eine nachhaltige Entwick-     Kriterien beschlossen, die verdeutlichen sollen, wie sich
lung ist auch eine zukunftsfähige Entwicklung und kann       Entscheidungen über die Tages-, Finanz- und Wirtschaft-
negativen Trends entgegen wirken.                            lichkeitsbetrachtung hinaus auswirken. Dabei sollte auch
                                                             die Übertragbarkeit bereits vorhandener Indikatoren des
Nachhaltigkeit ist jedoch nicht nur lokal, sondern vor       Modellprojekts der Bertelsmann Stiftung zum kommuna-
allem auch global zu betrachten. Im September 2015           len Nachhaltigkeitsmanagement überprüft werden.
verabschiedeten die Vereinten Nationen auf einem Gipfel
in New York die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwick-         In diesem Projekt hat die Bertelsmann Stiftung - im
lung. Diese umfasst insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele        Konsortium mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt-
(Sustainable Development Goals = SDGs). Sie sollen die       und Raumforschung, dem Deutschen Landkreistag,
Grundlage dafür schaffen, dass weltweiter wirtschaftlicher   dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Städte- und
Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im    Gemeindebund, dem Deutschen Institut für Urbanistik,
Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde gestaltet wird.     Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen
                                                             in der Einen Welt sowie der deutschen Sektion des
                                                             Rates der Gemeinden und Regionen Europas – rund

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Nachhaltigkeitsbericht 2020 des Kreises Lippe - INDIKATORENGESTÜTZTE BESTANDSAUFNAHME AUF GRUNDLAGE DES ZUKUNFTSKONZEPTES LIPPE 2025
100 Indikatoren entwickelt, die die Nachhaltigkeitsziele der   Der Kreis Lippe stand daher vor der Herausforderung,
Agenda 2030 und die damit einhergehenden Änderungen            für alle Aufgabenbereiche der Kreisverwaltung Indikatoren
in unterschiedlichen Bereichen der Kommunalverwaltung          als Anzeiger für eine nachhaltige Entwicklung im Sinne
quantifizierbar machen sollen. Der Kreis Lippe ist eine der    der Agenda 2030 zu identifizieren. Das nun entwickelte
Modellkommunen dieses Projektes, die die Anwendbarkeit         Indikatorensystem soll nicht nur einer quantitativen Be-
der Indikatoren überprüft und an der Optimierung mit-          standsaufnahme dienen, sondern auch sichtbar machen,
arbeitet.                                                      dass das Zukunftskonzept Lippe 2025 ein Instrument der
                                                               Nachhaltigkeit im Sinne der UN-Ziele ist.

                                                                                               SDGs
                                                                                               Sustainable Development Goals:
                                                                                               17 Nachhaltigkeitsziele

                                                                                                                       5
Nachhaltigkeitsbericht 2020 des Kreises Lippe - INDIKATORENGESTÜTZTE BESTANDSAUFNAHME AUF GRUNDLAGE DES ZUKUNFTSKONZEPTES LIPPE 2025
Leitziele und Nachhaltigkeitsziele
DIE VERBINDUNG VON KOMMUNAL UND GLOBAL

Der erste Nachhaltigkeitsbericht des Kreises bezieht sich im Wesentlichen
auf zwei Quellen: Das Zukunftskonzept Lippe 2025 und die Agenda 2030
der Vereinten Nationen.

Die Ziele der Vereinten Nationen bilden eine Grundlage für   angestoßen, die die Arbeits- und Lebenswelt grundlegend
strategische Planungsprozesse innerhalb von Kommunen.        verändern wird. Die Globalisierung sowie der demografi-
So brachte der Deutsche Städtetag gemeinsam mit dem          sche Wandel beeinflussen die gesellschaftlichen Struktu-
Rat der Gemeinden und Regionen Europas die Resolution        ren. Umwelt- und Klimaschutz nimmt eine immer größere
„2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltig-        Bedeutung im Alltag und in der Politik ein.
keit auf kommunaler Ebene gestalten“ auf den Weg.
                                                             In den nächsten Jahren wird sich Lippe diesen vielfältigen
Ein starkes Signal für Bund und Länder, dass die kommu-      Herausforderungen stellen müssen. Um aus den aktuellen
nale Ebene hinter dem Programm steht und sich für die        Umbrüchen gestärkt herauszugehen, hat sich der Kreis auf
Realisierung engagieren wird. Daher ist es sinnvoll, die     den Weg zu einer ganzheitlichen Strategie gemacht – dem
strategische Planung des Kreises Lippe mit den Nachhal-      Zukunftskonzept Lippe 2025. Bei einem Zukunftsforum
tigkeitszielen der Agenda 2030 in Verbindung zu setzen       im April 2016 mit drei Landesministern ist es gelungen,
und auszuwerten. Dadurch kann der vorliegende Bericht        dafür gemeinsame Handlungsfelder und förderfähige
verdeutlichen, inwieweit die kommunale Zielsetzung im        Entwicklungsvorhaben zu identifizieren. Unter Beteiligung
Zukunftskonzept Lippe 2025 mit den globalen Entwick-         der Politik sowie einer Vielzahl von gesellschaftlichen
lungszielen harmonisiert und diese aufgreift.                Akteuren, Institutionen und der Wirtschaft sind weitere
                                                             Ideen eingeflossen. Das Konzept wurde schließlich 2017
Das Zukunftskonzept Lippe 2025                               vom Kreistag verabschiedet.
und seine Ziele
                                                             Das Zukunftskonzept basiert auf einer klaren Struktur für
Internationale und nationale Entwicklungen wirken sich       das künftige Handeln. Zehn Ziele und Handlungsfelder
immer stärker auf die Region aus. Die fortschreitende        definieren diese Struktur und sind der „Rote Faden“ für die
Digitalisierung hat eine vierte industrielle Revolution      Arbeit der Verwaltung. Im Jahr 2025 soll Lippe unter den
                                                             ländlich geprägten Regionen führend in der Digitalisierung
                                                             und dynamisch in der Wirtschaftsentwicklung sein.

                                                             Der Kreis soll sich als innovative Bildungsregion und
                                                             mustergültig bei der Mobilität erweisen. Wirtschaft und
                                                             Arbeitsmarkt werden zukunftsfest gemacht. Die ambulan-
                                                             te und stationäre Gesundheitsversorgung bleiben nicht nur
                                                             erhalten, sondern erfahren eine Optimierung.

                                                             Für eine gestärkte Gesellschaft rückt die Verwaltung
                                                             Familiengerechtigkeit, Teilhabe und die Förderung des
                                                             ländlichen Raums in den Fokus. Beim Klima- und Arten-
                                                             schutz geht der Kreis mit gutem Beispiel voran.

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Nachhaltigkeitsbericht 2020 des Kreises Lippe - INDIKATORENGESTÜTZTE BESTANDSAUFNAHME AUF GRUNDLAGE DES ZUKUNFTSKONZEPTES LIPPE 2025
Leitziele und Handlungsfelder                                 Leitziel 5 – Mobilität
im Überblick                                                  Innovative Mobilitätsangebote ermöglichen in Lippe auch
                                                              in Zukunft die Fortbewegung für alle. Es erfolgt eine effek-
Leitziel 1 – Digitalisierung                                  tive Vernetzung von Bahn, Bus, Auto, Fahrrad und Fuß-
Lippe entwickelt sich zu einem in der Digitalisierung         gängern. Klimafreundliche multimodale Verkehrskonzepte
führenden Kreis. Digitale Prozesse helfen dabei, das          rücken in den Mittelpunkt.
wirtschaftliche Wachstum anzukurbeln und die Lebens-
verhältnisse zu verbessern. Dafür wird zum einen              Leitziel 6 – Gesundheit
die Infrastruktur ausgebaut, zum anderen werden               Die Gesundheitsversorgung reagiert auf die modernen
kleine und mittlere Unternehmen bei der Umstellung            Anforderungen. Stationäre und ambulante Pflege erfahren
unterstützt sowie die Verwaltung auf E-Government-            mehr Aufmerksamkeit. Das Wohl der Patienten steht an
Leistungen umgestellt.                                        oberster Stelle: Der Zugang zu Haus- und Fachärzten
                                                              wird als Teil der Daseinsvorsorge gesehen.
Leitziel 2 – Wirtschaft
Lippe setzt Maßstäbe für eine dynamische Wirtschaftsent-      Leitziel 7 – Familie
wicklung im ländlichen Raum. Dafür stellen Wissenstrans-      Für mehr Familiengerechtigkeit sollen Familie und
fer sowie die vernetzte Produktion maßgebliche Säulen         Beruf besser vereinbar sein. Kinder- und Jugendschutz
dar. Die Rahmenbedingungen werden geprüft                     ist Leitschnur des Verwaltungshandelns.
und angepasst, damit Unternehmen und Fachkräfte
einen attraktiven Wirtschaftsstandort vorfinden.              Leitziel 8 – Teilhabe
                                                              Der Kreis ist davon überzeugt, dass alle Menschen
Leitziel 3 – Arbeit                                           gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft sind. Die
Der Arbeitsmarkt wird fit für die Zukunft gemacht. Potenzi-   unterschiedlichen Fähigkeiten eines Jeden sollen
ale von Migranten und Arbeitslosen werden ausgeschöpft,       erkannt, genutzt und gefördert werden.
aktuelle Entwicklungen der Industrie 4.0 aufgegriffen und
mitgestaltet.                                                 Leitziel 9 – Dorfentwicklung
                                                              Auch in Zukunft bleiben die lippischen Dörfer lebenswert.
Leitziel 4 – Bildung                                          Die Infrastruktur vor Ort wird gesichert und örtliche Initiati-
Vernetzte Bildungsangebote lassen eine innovative             ven unterstützt.
Bildungsregion entstehen, von der alle profitieren. Die
Übergänge zu verschiedenen Bildungswegen werden               Leitziel 10 – Umwelt
erleichtert und Angebote ausgebaut und angepasst.             Lippe stellt sich seiner Verantwortung für den Umwelt-,
                                                              Klima- und Artenschutz. Erneuerbare Energien und eine
                                                              nachhaltige Kreislaufwirtschaft werden vorangetrieben,
                                                              der Nutzen einer gesunden Umwelt hervorgehoben.

                                                                                                                            7
Nachhaltigkeitsbericht 2020 des Kreises Lippe - INDIKATORENGESTÜTZTE BESTANDSAUFNAHME AUF GRUNDLAGE DES ZUKUNFTSKONZEPTES LIPPE 2025
Die Nachhaltigkeitsziele der                                Für diese drei Säulen haben die Staaten 17 Ziele
Vereinten Nationen                                          mit insgesamt 169 Unterzielen festgelegt.

„Niemand soll zurückgelassen werden“ – Dieses Ver-          Die weltweit geltenden Sustainable Development
sprechen gaben sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten      Goals (SDG) geben konkrete und überprüfbare Ziel-
Nationen bei der Erstellung der Agenda 2030. Das interna-   werte vor, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden
tionale Programm steht für eine nachhaltige Entwicklung     sollen. Knapp eine Million Bürgerinnen und Bürger,
sowohl in sozialen als auch in ökonomischen und ökologi-    Organisationen, Regierungsstellen und Fachleute
schen Bereichen.                                            beteiligten sich bei der Formulierung der Zielgrößen.

               Ziel 1: Armut in allen                 Ziel 7: Zugang                              Ziel 13: Umgehend
               ihren Formen und                       zu bezahlbarer,                             Maßnahmen zur
               überall beenden.                       verlässlicher,                              Bekämpfung des
                                                      nachhaltiger und                            Klimawandels und
                                                      moderner Energie                            seiner Auswirkungen
                                                      für alle sichern.                           ergreifen.

               Ziel 2: Den Hunger                     Ziel 8: Dauerhaftes,                        Ziel 14: Ozeane,
               beenden, Ernährungs-                   breitenwirksames und                        Meere und
               sicherheit und eine                    nachhaltiges Wirtschafts-                   Meeresressourcen
               bessere Ernährung                      wachstum, produktive                        im Sinne nachhaltiger
               erreichen und eine                     Vollbeschäftigung und                       Entwicklung erhalten
               nachhaltige Land-                      menschenwürdige                             und nachhaltig nutzen.
               wirtschaft fördern.                    Arbeit für alle fördern.

               Ziel 3: Ein gesundes                   Ziel 9: Widerstandsfähige                   Ziel 15: Landöko-
               Leben für alle Menschen                Infrastruktur aufbauen,                     systeme schützen,
               jeden Alters gewähr-                   breitenwirksame und                         wiederherstellen
               leisten und ihr Wohl-                  nachhaltige Industria-                      und ihre nachhaltige
               ergehen fördern.                       lisierung fördern und                       Nutzung fördern.
                                                      Innovationen unterstützen.

               Ziel 4: Inklusive,                     Ziel 10: Ungleichheit                       Ziel 16: Friedliche
               gleichberechtigte und                  in und zwischen                             und inklusive
               hochwertige Bildung                    Ländern verringern.                         Gesellschaften für
               gewährleisten und                                                                  eine nachhaltige
               Möglichkeiten lebens-                                                              Entwicklung fördern.
               langen Lernens für
               alle fördern.

               Ziel 5: Geschlechter-                  Ziel 11: Städte und                         Ziel 17: Umsetzungs-
               gleichstellung erreichen               Siedlungen inklusiv,                        mittel stärken und
               und alle Frauen und                    sicher, widerstandsfähig                    die globale Partner-
               Mädchen zur Selbst-                    und nachhaltig                              schaft für nachhaltige
               bestimmung befähigen.                  gestalten.                                  Entwicklung mit
                                                                                                  neuem Leben erfüllen.

               Ziel 6: Verfügbarkeit                  Ziel 12: Nachhaltige
               und nachhaltige Bewirt-                Konsum- und
               schaftung von Wasser                   Produktionsmuster
               und Sanitärversorgung                  sicherstellen.
               für alle gewährleisten.

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Nachhaltigkeitsbericht 2020 des Kreises Lippe - INDIKATORENGESTÜTZTE BESTANDSAUFNAHME AUF GRUNDLAGE DES ZUKUNFTSKONZEPTES LIPPE 2025
Zusammenführung des                                          Für eine einheitliche Bewertungsgrundlage, ob die Ziel-
Zukunftskonzeptes Lippe 2025                                 vorgaben der Vereinten Nationen sowie des Bundes und
mit den SDGs                                                 des Landes NRW erreicht wurden, braucht es vergleich-
                                                             bare Daten. Daher werden für den Nachhaltigkeitsbericht
Damit die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen            des Kreises Lippe die Leitziele und Handlungsfelder des
die Zielsetzungen der Agenda 2030 erreichen können, ist      Zukunftskonzeptes mit den SDGs zusammengeführt.
eine Nachhaltigkeitsstrategie nötig. Zwar geben Bund und     Es zeigt sich dabei, dass das Zukunftskonzept – ohne es
Länder hierfür eine Grundlage vor, letztendlich müssen       explizit herausgestellt zu haben – die Ziele der Agenda
jedoch die Kommunen konkrete Aktivitäten beisteuern,         2030 stützt.
damit die Strategien aufgehen. Dabei ist es aber auch
erforderlich, dass die Städte und Kommunen auf die           Das Zukunftskonzept des Kreises Lippe definiert einen
individuelle Situation vor Ort reagieren – eigene Konzepte   umfangreichen Handlungsrahmen, um den Kreis pro-
für eine nachhaltige Entwicklung sind unerlässlich. Die      aktiv zukunftssicher aufzustellen. Um die Instrumente
Kommunen sind ein zentraler Akteur: Sie erheben Daten,       der Agenda 2030 einem realistischen Praxistest zu unter-
messen Indikatoren, bewerten und setzen Maßnahmen            ziehen, werden die global formulierten SDGs mit den
um. Nachhaltigkeit beginnt in den Kommunen.                  lippischen Zielen harmonisiert. So wird die Agenda 2030
                                                             im konkreten Verwaltungshandeln verankert und ihre
                                                             Umsetzung auf kommunaler Ebene transparent.

                                                                          Mit diesem Vorgehen soll gleichermaßen den
                                                                            globalen wie auch den regionalen Anfor-
                                                      Agenda 2030             derungen zur Darstellung und Auswer-
                                                                                tung von Zielstellungen Sorge getragen
                                                                                 werden. Im Folgenden wird dargestellt,
        Zukunftskonzept                                                          wie die Ziele und Handlungsfelder
        Lippe 2025                                    17 Globale                 des Zukunftskonzeptes 2025 samt
                                                      Nachhaltigkeits-
                                                                                Indikatoren den Entwicklungszielen der
                                                      ziele
                                                                               Vereinten Nationen direkt oder indirekt
        10 Kommunale                                                         zugeordnet werden können.
        Leitziele

                            Verzahnung
                            beider Strategien

                            Zuordnung der
                            Leitziele zu den SDGs
                            und Auswahl der
                            Indikatoren

                                                                                                                       9
Nachhaltigkeitsbericht 2020 des Kreises Lippe - INDIKATORENGESTÜTZTE BESTANDSAUFNAHME AUF GRUNDLAGE DES ZUKUNFTSKONZEPTES LIPPE 2025
Auswahl der Indikatoren                                       Der Kreis Lippe hat überprüft, inwieweit diese Indikatoren
                                                              Anwendung finden können. Im Ergebnis hat der Bericht
Indikatoren sind messbare und quantifizierbare Größen         viele Beispiele des vorhandenen Indikatoren-Kataloges
und ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit. Auf ihrer      übernommen, rund die Hälfte der Indikatoren hat die
Basis kann man beschreibende und maßgebende Aus-              Verwaltung darüber hinaus modifiziert oder auch selbst
sagen treffen, zum Beispiel zu Zustand, Entwicklung und       entwickelt. Die ausgewählten Indikatoren sind aussa-
Wechselwirkungen zwischen ökologischen, ökonomischen          gekräftig, verständlich und von geringer Komplexität.
und sozialen Faktoren.                                        Dadurch machen sie eine Zielüberprüfung mit überschau-
                                                              barem Aufwand möglich ohne Selbstzweck zu werden.
Indikatoren sind unverzichtbar, wenn es darum geht,
Entwicklungen transparent und messbar zu machen.              Für den ersten Nachhaltigkeitsbericht war es zunächst
Nachhaltigkeitsindikatoren sind aus politisch vereinbarten    wichtig, dass für die jeweiligen Indikatoren bereits Daten
Zielen abzuleiten, nur dann ist eine indikatorengestütze      vorhanden waren und nicht neu erhoben werden mussten.
Erfolgskontrolle möglich. Aus den Ergebnissen lässt sich      Zukünftig wird die Verwaltung aber neue Indikatoren unter
für Politik und Verwaltung weiterer Handlungsbedarf er-       Berücksichtigung der oben genannten Prüfkriterien ein-
mitteln. Knappe finanzielle und personelle Ressourcen sind    führen und die entsprechenden Daten erheben.
ein zwingendes Argument für eine indikatorengestützte
Betrachtung.

Die Bertelsmann Stiftung hat mit dem bundesweit be-
achteten Projekt zum kommunalen Nachhaltigkeitsma-
nagement einen Indikatoren-Katalog bereitgestellt, der die
Nachhaltigkeit für Kommunen darstellbar und kommuni-
zierbar macht. Geeignete Indikatoren wurden beispiels-
weise mithilfe der Kriterien Validität, Datenverfügbarkeit,
Datenqualität und Funktion ausgewählt.

10
LEITZIELE ZUKUNFTSKONZEPT (ZK) LIPPE 2025

Übersicht der ausgewählten Indikatoren

Leitziele ZK Lippe   Indikatoren                                                        Nachhaltigkeits-
2025                                                                                    ziele/SDGs

LZ 1:                Breitbandversorgung
Führend in der
Digitalisierung      Verwaltungsdienst­leistungen – hybrid

                     Verwaltungsdienst­leistungen – digital

LZ 2:
Dynamisch in
der Wirtschafts-     Breitbandversorgung
entwicklung

                     Hochqualifizierte

                     Bruttoinlandsprodukt

                     Existenzgründungen

LZ 3:                Bruttoinlandsprodukt
Fit für den
Arbeitsmarkt         SGB II-Quote
der Zukunft
                     SGB II-/SGB XII-Quote

                     Arbeitslosenquote SGB II

                     Arbeitslosenquote SGB III

                     Kinderarmut

                     Jugendarmut

                     Altersarmut

                     Einkommensverteilung – niedriges Einkommen

                     Einkommensverteilung – mittleres Einkommen

                     Einkommensverteilung – hohes Einkommen

                     Ergänzer

                     Beschäftigungsquote – gesamt

                     Beschäftigungsquote Altersgruppe 15 bis 24 Jahre

                     Beschäftigungsquote Altersgruppe 25 bis 54 Jahre

                     Beschäftigungsquote Altersgruppe 55 bis 64 Jahre

                     Quote Alleinerziehende mit Leistungsbezug nach SGB II

                     Langzeitarbeitslosenquote

                     Beschäftigungsquote Ausländer – gesamt

                     Beschäftigungsquote Ausländer – Altersgruppe bis 25 Jahre

                     Beschäftigungsquote Ausländer – Altersgruppe bis 25 bis 55 Jahre

                     Beschäftigungsquote Ausländer – Altersgruppe über 55 Jahre

                                                                                                           11
Leitziele ZK Lippe     Indikatoren                                                     Nachhaltigkeits-
 2025                                                                                   ziele/SDGs

 LZ 4:                  Teilnahme Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“
 Innovativ als
 Bildungsregion         Ausbildungsplätze

                        Schulabbrecherquote

                        MINT– Fortbildungen

                        Fortbildungen Fachunterricht

 LZ 5:                  Modal Split (Fußgänger)
 Mustergültig
 bei der Mobilität      Modal Split (Radfahrer)

                        Modal Split (ÖPNV)

                        Modal Split (Motorisierter Individualverkehr - MIV)

                        Verunglückte im Straßenverkehr

                        Unfallhäufungsstellen

                        Umweltfreundlicher motorisierter Individualverkehr

 LZ 6:                  Krankenhausbettendichte (inkl. Psychiatrie)
 Leistungsfähig
 in der Gesundheits-    Bettendichte Vorsorge- und Reha-Einrichtungen
 versorgung
                        Pflegebedürftige in ambulanter Pflege

                        Pflegebedürftige in teilstationärer Pflege

                        Pflegebedürftige in vollstationärer Pflege

                        Plätze in Pflegeheimen

                        Ärzteversorgung Hausärzte

                        Ärzteversorgung Fachärzte

                        Kinder mit Übergewicht

                        Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten

 LZ 7:                  Schulabbrecherquote
 Im Fokus ... Familie
                        Betreuung von Kindern – unter 3-Jährige in Tageseinrichtungen

                        Betreuung von Kindern – 3 bis 5-Jährige in Tageseinrichtungen

                        Betreuung von Kindern – unter 3-Jährige in Tagespflege

                        Wahlbeteiligung Erstwähler

 LZ 8:                  Schulabbrecherquote Ausländer
 Zielstrebig bei
 der Integration        Beschäftigungsquote Ausländer - Altersgruppe bis 25 Jahre

                        Beschäftigungsquote Ausländer - Altersgruppe 25 bis 55 Jahre

                        Beschäftigungsquote Ausländer - Altersgruppe über 55 Jahre

                        Erfüllung der Schwerbehindertenquote beim Kreis Lippe

 LZ 9:                  Flächenverbrauch
 Lippe erhält seine
 Dörfer durch eine      Preisgebundener Mietwohnungsbestand
 Stärkung der
 Lebensqualität         Wohnraumförderung

12
Leitziele ZK Lippe   Indikatoren                                                  Nachhaltigkeits-
2025                                                                              ziele/SDGs

LZ 10:               Anteil Erneuerbare Energien am Energieverbrauch
Vorweg beim
Natur-, Umwelt-,     CO2- Ausstoß
Klimaschutz
                     Fließgewässerqualität

                     Abfallmenge Kreishaus

                     Energieverbrauch Kreishaus

                     Verbrauch Recyclingprodukte Kreishaus

                     Nachhaltige Beschaffung Kreis Lippe

                     Wasserverbrauch Kreishaus

                     Flächenverbrauch

                     Abwasserbehandlung

                     Unbelastetes Grundwasser

                     Abfallmenge

                     Grundwasserförderung

                     Naturschutzflächen

                     Nachhaltige Forstwirtschaft

                     Artenvielfalt

Finanzieller         Verhältnis der Beschäftigungsquoten von Frauen und Männern
Handlungsrahmen
und Querschnitts-    Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern
themen
                     Frauenanteil in Stadträten und Kreistagen

                     Verschuldung im Kernhaushalt

                     Zinslastquote

                     Fremdkapitalquote

                     Fair-Trade-Kommunen

                                                                                                 13
Erste Bestandsaufnahme als solide Basis
ENTWICKLUNGEN WERDEN AUFGEZEIGT

Die Methodik                                                Die Bestandsaufnahme betrachtet die Entwicklung aller
                                                            zuvor ausgewählten Indikatoren mit den Ergebniswerten
Der erste Nachhaltigkeitsbericht des Kreises Lippe dient    für die Jahre 2012, 2015 und 2018 (teils aufgrund der
als quantitative Bestandsaufnahme. Die erhobenen Daten      Datenverfügbarkeit für andere Jahre). Für einige Indika-
wurden zu einem einheitlichen Werk zusammengefasst,         toren existieren keine Vergleichsdaten aus Vorjahren.
das den derzeitigen Zustand des Kreises Lippe beschreibt.   Bei diesen wird eine Entwicklung erst ab der nächsten
Auf Grundlage dessen kann ein kontinuierlicher Verbesse-    Erhebung sichtbar sein. Einzelne Indikatoren finden sich
rungsprozess stattfinden, an dem sich auch die Weiterge-    in zwei Leitzielen wieder, weil sie entsprechend für beide
staltung des Zukunftskonzeptes orientiert.                  Ziele von Relevanz sind.

                                                            Die nachfolgenden Tabellen gliedern sich nach den
                                                            jeweiligen Leitzielen des Zukunftskonzeptes Lippe 2025.

14
Die Datenquellen                                         deutliche Verbesserung
                                                         des Ergebniswertes
Die Ergebniswerte stammen unter anderem aus bereits
vorhandenen und intern durchgeführten Datenerhebun-      leichte Verbesserung
gen, wie z. B. der Energieverbrauch im Kreishaus, aus    des Ergebniswertes
dem Datenportal „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann
Stiftung und aus amtlichen Statistiken des Landes und    keine/geringfügige
des Bundes.                                              Veränderung

Die Bewertung                                            leichte Verschlechterung
                                                         des Ergebniswertes
Zu jedem Indikator werden die Ergebniswerte, sofern
verfügbar, für die Jahre 2012, 2015 und 2018 sowie       deutliche Verschlechterung
deren Tendenzentwicklung insbesondere zum Vorjahr        des Ergebniswertes
(2015 zu 2018) abgebildet. Die Zielerreichung wird
anhand einer fünfstufigen Skala bewertet, die sich wie
folgt erklärt:
                                                         Datenlage lässt derzeit
                                                         keinen Vergleich zu

                                                                                      15
LEITZIEL 1:
FÜHREND … IN DER DIGITALISIERUNG

Lippe entwickelt sich zu einem
in der Digitalisierung führenden Kreis

 Handlungsfelder                      Indikatoren                                     2012       2015      2018       Tendenz
 ZK 2025

 Netze auswerfen:                     Breitbandversorgung                             –          –         87 %
 Digitale Infrastruktur               (Anzahl Haushalte mit Breitband-                                     (2019)
 ausbauen                             versorgung (= o. > 30 Mbit/s)) /
                                      (Anz. Haushalte insg.) * 100
 Neues Denken:
 Eine regionale Innovations-
 und Digitalisierungsstrategie
 starten

 Arbeit sichern:                      – Indikatoren im Aufbau –
 Wachstum und Bildung
 starten

                                      Verwaltungsdienstleistungen – hybrid            –          100       250
                                      Anz. online verfügbarer Verwaltungs-                                 (2019)
                                      dienstleistungen gem. OZG in nicht voll
 Service ausbauen:                    digitalem Prozess (hybrid) beim Kreis Lippe
 Neue digitale
 Ange­bote in der
 Verwaltung schaffen                  Verwaltungsdienstleistungen – digital           –          –         1
                                      Anz. online verfügbarer Verwaltungs-                                 (2019)
                                      dienst­leistungen gem. OZG in voll
                                      digitalem Prozess beim Kreis Lippe

Bewertung:                                                         Verwaltungsdienstleistungen wurden mit dem Start der
Die Daten zur Breitbandversorgung sind dem Breitbandatlas des      Behördenrufnummer 115 im Kreis Lippe digital erfasst. Mit
Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)   dem Onlinezugangsgesetz (OZG) werden die Anzahl der Dienst-
entnommen. Die darin dargestellten Werte zur Versorgung mit        leistungen und der Grad der Digitalisierung fortgeschrieben.
> 50Mbit/s entsprechen faktisch vor Ort der realen Situation zur
Versorgung mit > 30Mbit/s. Historisch handelt es sich eher um      Das Gesetz endet jedoch vor der Verwaltungstür. Eine weitere
Schätzwerte, da sich die Struktur und Berechnung des Breitband-    Umsetzung innerhalb obliegt damit der eGovernment-Strategie
atlasses geändert hat, so dass ältere, aussagekräftige Daten zur   der jeweiligen Behörde. Aus diesem Grund sind die Verwaltungs-
Breitbandversorgung nicht vorhanden sind.                          dienstleistungen in den zwei unterschiedlichen Stufungen
                                                                   (hybrid und digital) dargestellt.

16
LEITZIEL 2:
DYNAMISCH … IN DER WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG

Lippe setzt Maßstäbe für eine dynamische
Wirtschaftsentwicklung im ländlichen Raum

 Handlungsfelder                Indikatoren                                          2012     2015     2018     Tendenz
 ZK 2025

 Rahmen-                        Breitbandversorgung                                  –        –        87 %
 bedingungen                    (Anz. Haushalte mit Breitbandversorgung                                (2019)
 gestalten:                     (= o. > 30 Mbit/s)) / (Anz. Haushalte insg.) * 100
 Infrastruktur und
 Flächenangebot

 Kluge Köpfe finden:            Hochqualifizierte                                    9,3 %    10,6 %   11,5 %
 Ausbildung stärken,            (SvB mit akademischen Berufsabschluss am                               (2017)
 Arbeitskräfte                  Arbeitsort) / (SvB am Arbeitsort) * 100
 qualifizieren und
 Fachkräfte sichern

 Kooperation                    Bruttoinlandsprodukt                                 26.504   28.409   29.215
 ermöglichen:                   (Bruttoinlandsprodukt) / (Anz. Einwohner)                              (2016)
 Netzwerke aufbauen
 für eine dynamische
 Wirtschafts­entwicklung
                                Existenzgründungen                                   6,7      6,1      7,7
                                (Anz. Neuerrichtungen von                                              (2017)
 Stärken benennen:
                                Gewerbe­betrieben) / (Anz. Einwohner) * 1.000
 Lippe ein unverwech-
 selbares Image geben

Bewertung:
Die wirtschaftliche Entwicklung in Lippe entspricht weitgehend
dem landesweiten Trend und ist damit insgesamt positiv.
Verglichen mit den Entwicklungen der übrigen Kreise in Ostwest-
falen gehört Lippe insbesondere bei den Existenzgründungen
zur Spitzengruppe und erfüllt damit den Anspruch, der im Leitziel
gesetzt wird.

Es kann erwartet werden, dass die positive Tendenz sich weiter
verstärken wird, wenn die Projekte „Innovation Campus“ in Lemgo
und „Kreativ Campus“ in Detmold in vollem Umfang und in allen
Wachstumskernen zu laufen beginnen.

                                                                                                                      17
LEITZIEL 3:
FIT … FÜR DEN ARBEITSMARKT DER ZUKUNFT

Lippe macht fit für den
Arbeitsmarkt der Zukunft

 Handlungsfelder    Indikatoren                                             2012     2015     2018     Tendenz
 ZK 2025

                    Bruttoinlandsprodukt                                    26.504   28.409   29.215
                    (Bruttoinlandsprodukt) / (Anz. Einwohner)                                 (2016)

                    SGB II-Quote                                            9,8 %    9,7 %    9,8 %
                    (Anz. Leistungsberechtigte nach SGB II) /
                    (Anz. Einwohner unter 65 J.) * 100

                    SGB II-/SGB XII-Quote                                   10,5 %   10,4 %   10,9 %
                    (Anz. Leistungsberechtigte nach SGB II                                    (2017)
                    und SGB XII) / (Anz. Einwohner) * 100

                    Arbeitslosenquote SGB II                                5,4 %    5,1 %    4,2 %
                    (Anz. Arbeitslose Rechtskreis SGBII / Anz. zivile Er-
                    werbstätige + Arbeitslose Rechtskreis SGB II) * 100

                    Arbeitslosenquote SGB III                               2,2 %    1,9 %    1,6 %
                    (Anz. Arbeitslose Rechtskreis SGB III / Anz.
                    zivile Erwerbstätige + Arbeitslose Rechtskreis
                    SGB III) * 100

                    Kinderarmut                                             14,9 %   15,0 %   16,2 %
 Schritt halten:    (Anz. Nicht-Erwerbsfähiger Leistungsbezieher                              (2017)
 Kompetenzen        unter 15 J. + Nicht-Leistungsberechtigter
 erhalten und       in Bedarfsgemeinschaften unter 15 J.
 ausbauen           [Anm: = alle unter 15-Jährigen, die selbst oder
                    indirekt durch die Bedarfsgemeinschaft Leistungen
                    nach SGB II erhalten]) / (Anz. Einwohner unter
 Anschluss          15 J.) * 100 – Stichtag SGB II-Bezieher: Dez. –
 herstellen:
 Chancen            Jugendarmut                                             11,4 %   11,6 %   12,0 %
 Benach­teiligter   (Anz. SGB II-Leistungsbezieher 15-17 J. +                                 (2017)
 auf dem            Anz. SGB II-Nicht-Leistungsberechtigter
 Arbeitsmarkt       in Bedarfsgemeinschaften 15-17 J.
 verbessern         [Anm: = alle 15- bis 17-Jährigen, die selbst oder
                    indirekt durch die Bedarfsgemeinschaft Leistungen
                    nach SGB II erhalten]) / (Bevölkerung 15-17 J.)
                    * 100 – Stichtag SGB II-Bezieher: Dez. –

                    Altersarmut                                             2,5 %    3,0 %    3,0 %
                    (Bezieher von Grundsicherung ab 65 J. – Stichtag:                         (2017)
                    im Dezember –) / (Anz. Einwohner ab 65 J.) * 100

                    Einkommensverteilung – niedriges Einkommen              48,4 %   50,1 %   49,3 %
                    (Anz. Haushalte mit Gesamtnettoeinkommen bis                              (2017)
                    u. 25.000 € pro Jahr) / (Anz. Haushalte insg.) * 100

                    Einkommensverteilung – mittleres Einkommen              33,3 %   32,1 %   32,2 %
                    (Anz. Haushalte mit Gesamtnettoeinkommen                                  (2017)
                    zw. 25.000 € und 50.000 € pro Jahr) / (Anz.
                    Haushalte insg.) * 100

                    Einkommensverteilung – hohes Einkommen                  18,3 %   17,8 %   18,3 %
                    (Anz. Haushalte mit Gesamtnettoeinkommen                                  (2017)
                    über 50.000 € pro Jahr) / (Anz. Haushalte
                    insgesamt) * 100

18
Handlungsfelder     Indikatoren                                             2012     2015     2018     Tendenz
ZK 2025

                    Ergänzer                                                29,7 %   28,8 %   26,9 %
                    (Anz. erwerbstätiger ALG II-Bezieher (ELB)
                    [=Aufstocker/ Ergänzer] gesamt) / (Erwerbs­
                    fähiger Leistungsbezieher (ELB) gesamt) * 100

                    Beschäftigungsquote                                     54,8 %   57,0 %   60,0 %
                    (SVB an Wohnort im Alter v. 15-64 J.) /
                    (Anz. Einwohner im Alter v. 15-64 J.) * 100)
Schritt halten:     – Stichtag für SvB: 30.06. –
Kompetenzen
erhalten und        Beschäftigungsquote AG 15 bis 24 Jahre                  32,7 %   34,1 %   35,8 %
ausbauen            (SVB an Wohnort im Alter v. 15-64 J.) /
                    (Anz. Einwohner im Alter v. 15-64 J.) * 100
                    – Stichtag für SvB: 30.06. –
Anschluss
herstellen:         Beschäftigungsquote AG 25 bis 54 Jahre                  64,5 %   66,2 %   69,0 %
Chancen             (SVB an Wohnort im Alter von 25-54 J.) /
Benach­teiligter    (Anz. Einwohner im Alter v. 25-54 J.) * 100
auf dem
Arbeitsmarkt        Beschäftigungsquote AG 55 bis 64 Jahre                  44,9 %   50,1 %   55,6 %
verbessern          (SVB an Wohnort im Alter v. 55-64 J.) /
                    (Anz. Einwohner im Alter v. 55-64 J.) * 100
                    – Stichtag für SvB: 30.06. –

                    Quote Alleinerziehende mit Leistungsbezug               13,4 %   14,1 %   12,9 %
                    nach SGB II
                    (Anz. Alleinerziehende nach SGB II) / (Anz.
                    erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach SGB II)
                    * 100

                    Langzeitarbeitslosen-Quote                              3,9 %    4,2 %    3,6 %
                    (Anz. Arbeitslose mit Dauer der Arbeitslo­sigkeit > 1                     (2017)
                    Jahr) / (Anz. Arbeitslose + Anz. SvB am
                    Wohnort) * 100

                    Beschäftigungsquote Ausländer – gesamt                  33,7 %   35,8 %   36,5 %
                    (Anz. ausländische SvB am Wohnort im Alter
                    von 15-64 J. / Anz. Ausländer im Alter von
                    15-64 J.) / (Anz. SvB am Wohnort im Alter
Perspektiven        von 15-64 J. gesamt / Anz. Einwohner im Alter
entwickeln:         von 15-64 J. gesamt) * 100
Mit einem
„Zweiten Arbeits-   Beschäftigungsquote Ausländer –                         19,0 %   20,9 %   22,3 %
markt“ Chancen      Altersgruppe bis 25 Jahre
geben               (Anz. ausländische SvB am Wohnort bis 25 J. /
                    Anz. Ausländer bis 25 J.) / (Anz. SvB am
                    Wohnort bis 25 J. gesamt / Anz. Einwohner
Potentiale          bis 25 J. gesamt) * 100
ausschöpfen:
Migrantinnen        Beschäftigungsquote Ausländer –                         38,3 %   40,3 %   40,8 %
und Migranten       Altersgruppe 25 – 55 Jahre
frühzeitig in       (Anz. ausländische SvB am Wohnort bis 25 J. /
Arbeit bringen      Anz. Ausländer bis 25 J.) / (Anz. SvB am
                    Wohnort bis 25 J. gesamt / Anz. Einwohner
                    bis 25 J. gesamt) * 100

                    Beschäftigungsquote Ausländer –                         30,0 %   32,9 %   35,9 %
                    Altersgruppe über 55 Jahre
                    (Anz. ausländische SvB am Wohnort über 55 J. /
                    Anz. Ausländer über 55 J.) / (Anz. SvB am
                    Wohnort über 55 J. gesamt / Anz. Einwohner
                    über 55 J. gesamt) * 100

                                                                                                                 19
Bewertung:                                                            Größter Akteur bei der Armutsbekämpfung in Lippe ist das kom-
Die Betrachtung der verschiedenen Indikatoren im Leitziel 3 kann      munale Jobcenter. Aus den Daten des Jobcenters lassen sich die
leider keinen einheitlichen positiven Trend für den Kreis Lippe bei   hauptsächlichen Linien der Armutsentwicklung aufzeigen, sowohl
den Themen Beschäftigung, Einkommensverteilung und Armuts-            in ihren positiven als auch negativen Trends. Die Kennziffer der
entwicklung abbilden.                                                 Erfolge lässt sich aus der Anzahl der jährlichen Integrationen
                                                                      generieren, die das Jobcenter für alle Zielgruppen gleichermaßen
Der Kreis Lippe hat auch im regionalen Vergleich auf OWL-             leistet. Die Anzahl derer, die dauerhaft durch diese Betreuungs-
Ebene eine verhältnismäßig hohe und auch verfestigte Quote            und Vermittlungsleistungen aus dem Leistungsbezug zurück in
an Leistungsbeziehenden im SGB II (Grundsicherung für Arbeit-         Arbeit kommen, wäre eine Kennzahl für die Nachhaltigkeit dieser
suchende), die aber weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt         Vermittlungsbemühungen.
des Landes Nordrhein-Westfalen (11,0 - 11,9 zwischen 2012 und
2018) liegt. Bei der Betrachtung der Entwicklung der SGB II-Quote     Die Struktur der Leistungsbeziehenden innerhalb von Bedarfs-
wird deutlich, dass es sich hierbei nicht um ein konjunk­turelles     gemeinschaften hat sich in den letzten Jahren deutlich gewan-
Problem der ansässigen Wirtschaft handelt, sondern vielmehr           delt. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen ist gerade in der Zeit
um ein gewachsenes strukturelles Problem in manchen Regionen          zwischen 2015 und 2017/2018 angestiegen. Die Fragestellung,
aus den letzten drei Jahrzehnten. Im Gegensatz dazu ist aber          warum sich die Gesamtanzahl der Hilfebedürftigen im Jobcenter
eine positive Entwicklung der lippischen Wirtschaft vor allem im      damit nicht nach unten korrigiert, hat zwei entscheidende Gründe.
letzten Jahrzehnt mit Produktion- und Beschäftigungsgewinnen          Zum einen der Verbleib vieler Erwerbstätigen im SGB II-Bezug
zu verzeichnen. Insgesamt ist der positive Trend der Steigerung       aufgrund prekärer Beschäftigung (working poor) und eine an-
des Bruttoinlandsprodukts mit einem wachsenden Wohlstand der          haltende Zuwanderung von Migrantinnen und Migranten aus
Beschäftigten einhergegangen. So stieg die Anzahl der sozial-         der EU, Drittstaaten und Krisengebieten, die häufig unmittelbar
versicherungspflichtigen Beschäftigten im Kreis Lippe von 2012        nach Ankunft in den Leistungsbezug verschiedener Sozialsysteme
von 122.877 auf über 135.000 im Jahr 2019. Diese 13.000 Stellen       einmünden. Ein Teil davon schafft es nicht, durch Erwerbstätigkeit
erhöhen insgesamt das Bruttosozialprodukt in Lippe erheblich,         dauerhaft aus dem Bezug von öffentlichen Transferleistungen zu
sinkende Arbeitslosenzahlen im SGB II und besonders im SGB III        kommen.
(Leistungen und Maßnahmen zur Arbeitsförderung) waren eine
positive Folge. Das Handlungsfeld wird sich hier zunehmend mit        Für den gesamten Personenkreis gibt es bereits seit Jahren ein
den Auswirkungen der Digitalisierung auf verschiedene Tätigkeits-     breites Spektrum an Förderangeboten, die dem Jobcenter durch
felder befassen müssen.                                               seinen Auftrag und seiner Fokussierung auf gesetzlich begründete
                                                                      Instrumente der Arbeitsmarktförderung möglich sind. Für einen
Die positiven Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklung           großen Teil der Zugewanderten reichen die Unterstützungs- und
und des Abbaus der Arbeitslosenzahlen haben sich allerdings           vor allem Qualifizierungsangebote, für den Anteil, der zurückbleibt,
nicht auf alle gesellschaftlichen Gruppen in Lippe gleichmäßig        allerdings nicht. Der besondere Erfolg der Inte­gration während der
verteilt. Der Blick auf die Indikatoren zum Anwachsen der unter-      erhöhten Flüchtlingsmigrationen hat aber gezeigt, dass gerade
schiedlichen Hilfequoten von SGB II bis SGB XII, die sich sehr        eine konzertierte Beteiligung aller nötigen Institutionen bei der
stark in einer ausweitenden Kinder-, Jugend- und Altersarmut          Arbeitsmarktförderung erfolgreich ist.
zeigen, verdeutlichen ein Problem zunehmender ökonomischer
und damit auch immer mehr gesellschaftlicher Ungleichheit in          In 2019 konnte die Einführung des Sozialen Arbeitsmarktes be-
Lippe.                                                                sonders durch Förderungen nach § 16i SGB II erfolgreich um-
                                                                      gesetzt werden. Die 148 vermittelten Personen hätten ohne das
Erwerbstätigkeit stellt den zentralen Faktor zur Verhinderung von     neue Gesetz zur Förderung und die dafür extra bereitgestellten
Armut dar. Obwohl die Zahl der Erwerbs­tätigen in Lippe deutlich      Mittel höchstwahrscheinlich niemals mehr in den Arbeitsmarkt
zugenommen hat und die Anzahl der Arbeitslosen kontinuierlich         vermittelt werden können. Besonders erfolgreich hat sich durch
zurückgegangen ist, ist die Gesamtanzahl der Hilfebedürftigen im      das Gesetz auch die Bedeutung der beschäftigungsbegleitenden
Jobcenter Lippe im Verhältnis zum Rückgang der Arbeitslosigkeit       Beratung bewährt. Menschen, die es ansonsten gewohnt waren
nur wenig gesunken. Deutlich verfestigt haben sich Langzeitleis-      nach einer Maßnahme oder einem kurzen Arbeitsverhältnis
tungsbezug und Langzeitarbeitslosigkeit. Besonders im Rechts-         wieder in die Arbeitslosigkeit zurückzukehren, haben durch die
kreis SGB II war festzustellen, dass Erwerbstätigkeit nicht immer     Einführung des Sozialen Arbeitsmarkts in Lippe eine langfristige
vor geringem Einkommen und Armut schützt. Die Zunahme von             Perspektive bekommen. Die zu Grunde liegende Idee, Arbeit statt
Niedriglohnbeschäftigung sowie atypischen Beschäftigungs-             Arbeitslosigkeit zu finanzieren, kann jetzt positiv auf einer öko-
formen schon vor der Arbeitsmarktreform führten dazu, dass die        nomischen Basis belegt werden. In einer weiteren Phase wird in
Armutsrisikoquote von Erwerbstätigen seit Anfang des letzten          2020 die Bekämpfung der beginnenden Langzeitarbeitslosigkeit
Jahrzehnts deutlich angestiegen und besonders hoch bei Allein-        durch eine gezielte Ausweitung der Förderung nach § 16e SBG II
erziehenden ist. Daran hat auch die Einführung des Mindestlohns       eingeleitet.
nicht wesentlich etwas geändert.

20
LEITZIEL 4:
INNOVATIV … ALS BILDUNGSREGION

Lippe profiliert sich als innovative
Bildungsregion für alle

 Handlungsfelder          Indikatoren                                                  2012       2015       2018       Tendenz
 ZK 2025

                          Netzwerk Schule-Beruf                                        –          25         31
                          Anz. Beteiligte im Netzwerk Schule-Beruf
                          der Koordinierungsstelle Schule-Beruf

                          Regionales Bildungsnetzwerk                                  8          12         19
 Strukturen               Anz. Mitglieder im Jour fixe
 weiter-                  des Regionalen Bildungsnetzwerks
 entwickeln:
 Vernetzte Bildung        Kinderbetreuung der unter 3-Jährigen                         20,0 %     24,2 %     26,3 %
 sichert Erfolge          (Anz. Kinder unter 3- Jährige in Tageseinrichtungen
                          und Kindertagespflege) / (Anz. Kinder im Alter von
                          unter 3 J. insg.) * 100
 Zugänge
 ermöglichen:             MINT-Maßnahmen                                               13.784     16.340     25.908
 Bildungsangebote         Anz. Teilnehmerstunden der Schüler in Maßnahmen
 mit Zukunft              zur Förderung von Kompetenzen in Mathematik,
 (unter anderem           Informatik, Naturwissenschaft und Technik - MINT
 Digitalisierung 4.0)     (Vertiefte Berufsorientierung)

                          Teilnahme Landesinitiative                                   –          7.214      10.120
 Übergänge                „Kein Abschluss ohne Anschluss“
 gestalten:               Anz. der Schüler im Landesprogramm:
 Zu einem Leben           Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)
 ohne Brüche
 beitragen                Ausbildungsplätze                                            2.226      2.004      2.133
                          Anz. der neu abgeschlossenen Ausbildungsplätze

                          Schulabbrecherquote                                          1,6 %      1,8 %      2,2 %
                          (Anteil Schulabgänger ohne jeglichen Abschluss) /
                          (Anz. Schulabgänger insg.) * 100

                          MINT-Fortbildungen                                           10         38         73
                          Anz. der MINT-Fortbildungen für Lehrkräfte
 Neues Denken:
 Lernen und Lehren        Fortbildungen Fachunterricht                                 –          73         108
 verändern                Anz. der Fortbildungsveranstaltungen zu standard-
                          und kompetenzorientiertem Fachunterricht
                          für Lehrkräfte

Bewertung:                                                           Die kommunale Medienbildungsagentur Lippe berät Schulträger
Im Regionalen Bildungsnetzwerk ist eine zunehmende Anzahl von        und Schulen zum Einsatz digitaler Werkzeuge im Unterricht, bei
Bildungsakteuren über die Steuerungsstrukturen in den Themen-        der Erstellung von schulischen Medienkonzepten sowie kommu-
feldern in einer Vielzahl von Arbeitskreisen miteinander vernetzt.   nalen Medienentwicklungsplänen. Das Kompetenzteam des
Beispielhaft zeigt dies die Anzahl der Beteiligten im Netzwerk       Kreises Lippe bietet unter anderem Fortbildungsveranstaltungen
Schule-Beruf der Koordinierungsstelle Schule-Beruf (Schu.B)          zum Digitalen Lernen an. Die Anzahl der Fortbildungsveranstal-
sowie die Anzahl der Teilnehmenden im Jour fixe des Regionalen       tungen für Lehrkräfte hat sich im Zeitverlauf deutlich erhöht.
Bildungsnetzwerks mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen
Handlungsfeldern. Die entwickelten Strukturen und entsprechen-       Die entwickelten Bildungsangebote im MINT-Bereich wie auch im
den Diskussionsplattformen mit Fachleuten der Bildungsregion         Bereich des Übergangs Schule-Beruf werden von einer steigenden
tragen dazu bei, die Herausforderungen der Bildungslandschaft        Anzahl von Schülerinnen und Schülern im Kreis Lippe in Anspruch
effektiv zu besprechen und zeitnah geeignete Maßnahmen zu            genommen. Ab 2019 ist auch die kulturelle Bildung ein eigenstän-
initiieren.                                                          diges Handlungsfeld und wird in den nachfolgenden Berichten
                                                                     ebenfalls berücksichtigt werden.
Das Regionale Bildungsnetzwerk unterstützt die lippischen Kom-
munen und Bildungseinrichtungen auf vielfältige Weise bei den
Herausforderungen der Digitalisierung.

                                                                                                                                  21
LEITZIEL 5:
MUSTERGÜLTIG … BEI DER MOBILITÄT

Lippe entwickelt sich zu einer Region
vernetzter und funktioneller Mobilität

 Handlungsfelder           Indikatoren                                                     2012       2015        2018        Tendenz
 ZK 2025

                           Modal Split (Fußgänger)                                         15 %       –           10,9 %
                           (Aufkommen Fußverkehr) /
 Verkehre
                           (Verkehrsaufkommen insg.) * 100
 neu denken:
 Ein multimodales
                           Modal Split (Radfahrer)                                         10 %       –           10,2 %
 Verkehrskonzept
                           (Aufkommen Radverkehr) /
 mit marktfähigen
                           (Verkehrsaufkommen insg.) * 100
 Preisen
                           Modal Split (ÖPNV)                                              9%         –           8,4 %
 Nachfrage
                           (Aufkommen ÖPNV) /
 schaffen:
                           (Verkehrsaufkommen insg.) * 100
 Einfache
 Informationen und
                           Modal Split (MIV)                                               67 %       –           70,4 %
 marktfähige Preise
                           (Aufkommen motorisierter Individualverkehr -
                           MIV-) / (Verkehrsaufkommen insg.) * 100

                           Verunglückte im Straßenverkehr                                  1.223      1.210       1.375
 Verkehrswege              Anz. verletzte oder getötete Personen                           (2014)
 ertüchtigen:              bei Verkehrsunfällen im Kreis Lippe
 Weniger Staus
 und mehr Sicher-          Unfallhäufungsstellen                                           12         20          15
 heit realisieren          Anz. der durch die Unfallkommission
                           überprüften Unfallhäufungsstellen

 Postfossile               Umweltfreundlicher                                              0,06 %     0,18 %      0,49 %
 Mobilität fördern:        motorisierter Individualverkehr
 Den Anteil der            (Anz. zugelassener Fahrzeuge mit alternativer
 postfossilen              Antriebsform – reiner E-Antrieb; kombiniert /
 Mobilität im ÖPNV         bivalent; Plug-in) / (Anz. zugelassener Fahrzeuge
 und im Individual-        insg.) * 100
 verkehr steigern

Bewertung:                                                              Gleiches gilt für die Zulassungszahlen von Fahrzeugen mit alter-
Der Modal Split ist ein gutes Werkzeug, um die Zusammenset-             nativen Antriebsformen (reiner E-Antrieb, kombiniert/bivalent,
zung des Verkehrs zu beschreiben und Veränderungen über die             Plug-in). Diese spielen in Relation zur Gesamtzahl der zugelasse-
Zeit zu erkennen. Er beschreibt die Verteilung des Transportauf-        nen Fahrzeuge noch keine bedeutende Rolle, aber der Anteil steigt
kommens auf die unterschiedlichen Verkehrsmittel (Fußverkehr,           stetig.
Radverkehr, ÖPNV und motorisierter Individualverkehr – MIV).
Seit der ersten Modal Split-Untersuchung 1998 hat sich der Anteil       Die Anzahl der Verunglückten im Straßenverkehr hat sich in den
des Umweltverbundes – Fuß- sowie Radverkehr und insbesonde-             vergangenen Jahren leicht erhöht. Eine Entwicklung, die landes-
re der ÖPNV - sehr positiv entwickelt. Leider konnte dieser Trend       weit zu beobachten ist. In Lippe liegt aber das Risiko, bei einem
nicht beibehalten werden und es trat seit der Untersuchung 2012         Verkehrsunfall zu verunglücken, unter dem NRW-Durchschnitt.
eher eine Stagnation ein. Die aktuelle Tendenz zeigt, dass ohne
weitere Maßnahmen im ÖPNV der motorisierte Individualverkehr
wieder zunimmt.

Die Entwicklung und Einführung eines multimodalen Verkehrs-
konzeptes und die Umsetzung von Maßnahmen zur Schaffung
von Nachfrage für den ÖPNV stellen jedoch Prozesse dar, dessen
Wirkungen sinnvoll nur über einen längeren Zeitraum betrachtet
werden können. Die zukünftige Entwicklung gilt es daher zu be-
obachten, aber die jetzt eingeleiteten Projekte (z. B. erste Schnell-
buslinie.) und die in naher Zukunft geplanten Maßnahmen (Mobil-
stationen, verbesserte Informationsstruktur, Förderung ÖPNV,
Radverkehr u. a.) lassen eine positive Entwicklung erwarten.

22
LEITZIEL 6:
LEISTUNGSFÄHIG … IN DER GESUNDHEITSVERSORGUNG

Lippe erweitert und sichert
seine Gesundheitsversorgung

 Handlungsfelder         Indikatoren                                                2012         2015        2018         Tendenz
 ZK 2025

                         Krankenhausbettendichte (inkl. Psychiatrie)                3,87         3,85        3,92
                         (Anz. Krankenhausbetten, inkl. Psychiatrie) / (Anz.
                         Einwohner) * 1000

                         Bettendichte Vorsorge-                                     6,08         6,00        6,04
                         und Reha-Einrichtungen
                         (Anz. Betten in Vorsorge- und Reha-
                         Einrichtungen) / (Anz. Einwohner) * 1000

 Qualität erhalten:      Pflegebedürftige in ambulanter Pflege                      21,7 %       20,9 %      26,5 %
 Stationäre              (Pflegebedürftige in ambulanter Pflege) /
 Versorgung              (Pflegebedürftige gesamt) * 100
 weiterentwickeln
                         Pflegebedürftige in teilstationärer Pflege                 1,6 %        1,4 %       1,5 %
                         (Pflegebedürftige in teilstationärer Pflege) /
 Angebote                (Pflegebedürftige gesamt) * 100
 integrieren:
 Ambulante               Pflegebedürftige in vollstationärer Pflege                 35,0 %       30,2 %      25,1 %
 Versorgung              (Pflegebedürftige in Pflegeheimen – voll-
 sichern                 stationär) / (Pflegebedürftige gesamt) * 100

                         Plätze in Pflegeheimen                                     53,4         56,2        51,1
 Aus einer Hand:         (Anz. verfügbarer Plätze in Pflegeheimen) /
 Notfallversorgung       Anz. Einwohner im Alter ab 65 J.) * 1000
 zentral steuern
                         Ärzteversorgung Hausärzte                                  58,59        53,03       52,81
                         (Anz. Hausärzte) / ( Anz. Einwohner) * 100.000

                         Ärzteversorgung Fachärzte                                  44,73        43,91       43,91
                         (Anz. Fachärzte) / ( Anz. Einwohner) * 100.000

                         Kinder mit Übergewicht                                     7,5 %        9,9 %       9,1 %
                         (Anz. übergewichtige Kinder / adipöse Kinder
                         im Einschulungsalter) / (Anz. Kinder im Schul-
                         eingangsjahr gesamt) *100

 Krankheit               Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten                     47,3 %       46,7 %      50,7 %
 vermeiden:              (Anz. Kinder mit auffälligem Befund in mind.
 Präventions­            einer Vorläuferfähigkeit (selektive Aufmerksamkeit,
 maßnahmen               Visuomotorik, Zahlen/ Mengen-Vorwissen,
 ausbauen                visuelles Wahrnehmen, Sprache, Körperkoordi-
                         nation) / (Arztüberweisung, in Behandlung,
                         Leistungsbeeinträchtigung, Befund nicht
                         behandlungsbedürftig)) in der Schuleingangs-
                         untersuchung / (Anz. Kinder Schuleingangs-
                         untersuchung insgesamt) * 100

Bewertung:                                                        mit 2017 zeigt zudem, dass die Pflegestärkungsgesetze zu einer
Die Krankenhausbettendichte und die Bettendichte in Vorsorge-     vermehrten Inanspruchnahme von Pflegesachleistungen und
und Rehabilitationseinrichtungen ist im Kreis Lippe stabil. Der   Pflegegeld geführt haben. Eine verstärkte Inanspruchnahme
Rückgang der Pflege im stationären Bereich ist eine Auswirkung    von stationärer Pflege wurde hierdurch nicht bewirkt. Die Fall-
der am 1. Januar 2017 in Kraft getretenen Pflegestärkungsgeset-   zahlentwicklung ist in diesem Bereich moderat.
ze. Die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs hatte
eine Ausweitung des anspruchsberechtigten Personenkreises zur     Die teilstationäre Pflege ist ein wichtiger Bestandteil, die häusliche
Folge. Dies führte dazu, dass die Inanspruchnahme ambulanter      Versorgung durch Verwandte und auch ambulante Pflegedienste
Leistungen zugenommen hat. Ein Vergleich der Fallzahlen 2015      zu stabilisieren. Nach Inkrafttreten des Pflegestärkungsgesetz I

                                                                                                                                     23
am 01. Januar 2015 können die Leistungen der Tages- und Nacht-    Die dazu nötigen Umbaumaßnahmen (die teilweise noch nicht
      pflege neben den ambulanten Pflegesachleistungen in vollem        abgeschlossen sind) haben u. a. zu einem Rückgang der Platz-
      Umfang in Abhängigkeit der Pflegeeinstufungen in Anspruch ge-     zahl geführt. Die vorhandenen stationären Pflegeplätze in Lippe
      nommen werden. Die daraus resultierende gestiegene Nachfrage      sind insgesamt betrachtet immer noch ausreichend, da seit 2017
      hat zu einem Ausbau der Tagespflege geführt. Die Fallzahlent-     ein Rückgang der in Inanspruchnahme von Pflegeplätzen zu ver-
      wicklung ist seit 2015 beständig.                                 zeichnen ist.

      Der Rückgang der Anzahl stationärer Pflegeplätze resultiert aus   Bei der hausärztlichen Versorgung gab es in den vergangenen
      gesetzlichen Anforderungen des Wohn- und Teilhabegesetzes         Jahren einen Rückgang, wogegen die fachärztliche Versorgung
      NRW an die Wohnqualität. Einrichtungen mit umfassendem Leis-      sich auf einem stabilen Niveau befindet.
      tungsangebot müssen seit dem 01. August 2018 eine Einzelzim-
      merquote von 80% und bewohnerbezogene Bäder vorweisen.            Insgesamt lässt sich im Kreis eine Zunahme der Kinder mit Über-
                                                                        gewicht feststellen, zuletzt stagnierte jedoch die Zahl. Der Anteil
                                                                        der Kinder mit Entwicklungsauffälligkeiten bei den Schuleingangs-
                                                                        untersuchungen ist im Vergleich 2015 zu 2018 auch gestiegen.

ZK 2025
Zukunftskonzept Lippe 2025
10 Leitziele

      24
LEITZIEL 7:
IM FOKUS … FAMILIE

Lippe macht Familiengerechtigkeit
zur Leitschnur seines Handelns

 Handlungsfelder          Indikatoren                                                 2012        2015        2018        Tendenz
 ZK 2025

                          Schulabbrecherquote                                         1,6 %       1,8 %       2,2 %
 Lebenslagen              (Anteil Schulabgänger ohne jeglichen Abschluss) /
 erkennen:                (Anz. Schulabgänger insg.) * 100
 Familienpolitik
 als Querschnitts­        Betreuung von Kindern –                                     16,6 %      19,8 %      20,9 %
 aufgabe                  unter 3-Jährige in Tageseinrichtungen
                          (Anz. Kinder unter 3- Jährige in Tageseinrichtun-
 Attraktivität            gen) / (Anz. Kinder im Alter von unter 3 J. insg.) * 100
 steigern:
                          Betreuung von Kindern –                                     86,0 %      90,1 %      85,3 %
 Vereinbarkeit von
                          3- bis 5-Jährige in Tageseinrichtungen
 Familie und Beruf
                          (Anz. Kinder 3- bis 5- Jährige in Tageseinrichtun-
                          gen) / (Anz. Kinder 3-bis 5-Jährige insg.) * 100
 Qualität steigern:
 Gleiche Standards        Betreuung von Kindern –                                     3,4 %       4,4 %       5,4 %
 für die frühkindli-      unter 3 J. in Tagespflege
 che Erziehung und        (Anz. Kinder im Alter unter 3 Jahre in Tagespflege) /
 Bildung                  (Anz. Kinder im Alter unter 3 Jahre insg.) * 100

 Partizipation            Wahlbeteiligung Erstwähler                                  –           –           36,6 %
 stärken:                 (Anz. stimmberechtigte Erstwähler, die ihre Stimme                                  (2014)
 Neue Modelle             zur Wahl des Kreistages abgegeben haben)
 für die Teilhabe         / (Anz. Stimmberechtigte insg.) * 100
 junger Menschen

Bewertung:                                                          Politische Partizipation kann als Teilaspekt der Teilhabe junger
Insgesamt betrachtet hat sich die Situation bei der Betreuung       Menschen am gesellschaftlichen und politischen Leben betrachtet
der Kinder in Kitas und in der Tagespflege über die Jahre weiter    werden. In Deutschland ist hier ein positiver Trend zu verzeichnen:
verbessert. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass sich    Die Jugendlichen als Erstwähler zeigen zunehmend politisches
diese Entwicklung trotz eines stärkeren Nachfrageverhaltens         Interesse. Für Lippe werden die Ergebnisse des Wahljahres
bezüglich der Betreuungsmöglichkeiten eingestellt hat.              2020 die aktuelle Entwicklung der Wahlbeteiligung junger Alters-
                                                                    gruppen zeigen.
Die Schulabbrecherquote ist wie in vielen anderen Kommunen in
den letzten Jahren leicht gestiegen. Diese Erhöhung ist im We-      Familiengerechtes Handeln umfasst eine Vielzahl von Themen-
sentlichen auf die geflüchteten Jugendlichen zurückzuführen.        feldern, insbesondere die Bereiche Kinder, Jugend, Familie,
                                                                    Soziales und Inklusion. Die Entwicklung des Indikatorensets
                                                                    zu diesem Leitziel steht daher noch am Anfang und wird stetig
                                                                    vorangetrieben.

                                                                                                                                   25
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