Nährwert mit Mehrwert - Essen am Arbeitsplatz - Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Nürnberger Netze

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Nährwert mit Mehrwert - Essen am Arbeitsplatz - Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Nürnberger Netze
Bayerisches Staatsministerium für
                      Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

                         Bayerische Leitlinien Betriebsgastronomie

                         Nährwert mit
                         Mehrwert
                         Essen am Arbeitsplatz

Gemeinschaftsverpflegung Bayern

                                   www.ernaehrung.bayern.de
Nährwert mit Mehrwert - Essen am Arbeitsplatz - Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Nürnberger Netze
Inhalt                                                                                                                     Vorwort
                                            Sehr geehrte Damen und Herren,
                                            Ernährungsfragen sind heute Ausdruck des persönlichen Lebensstils. Damit sind
                                            auch die Erwartungen an die Betriebsgastronomie hoch: Gesundheit, Genuss
                                            und Qualität – dieser Dreiklang soll sich hier genauso wiederfinden wie an allen
                                            anderen kulinarischen Begegnungsstätten.
                                            Die hier vorgestellten Bayerischen Leitlinien Betriebsgastronomie wurden
                                            gemeinsam mit erfahrenen Praktikern und Vertretern aus Wissenschaft und Wirt-
    VON EXPERTEN FÜR EXPERTEN           4   schaft erarbeitet und in Pilotkantinen erprobt. Sie beschreiben, wie Sie täglich
                                            für viele Essensgäste eine gute, gesunde und bayerisch geprägte Verpflegung
                                            gewährleisten können. Herkunft und Qualität der Lebensmittel spielen dabei eine
    LEITGEDANKEN ZUR ESSKULTUR          7
                                            wichtige Rolle. Sie als Großverbraucher entscheiden mit, was beides wert ist.
    Gesundheit                          8
    Regionalität                        9   Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
    Ökologie                           10   sieht die gesundheitsförderliche und nachhaltige Verpflegung in der bayerischen
    Wertschätzung                      11   Betriebsgastronomie als ein zentrales Handlungsfeld. Deshalb unterstütze
                                            ich die Verantwortlichen bei der Umsetzung der Leitlinien mit acht Fachzentren
    PRAKTISCHE ORIENTIERUNGSHILFEN     13   Ernährung / Gemeinschaftsverpflegung.

    VERANTWORTUNGSVOLL EINKAUFEN       14   Ich wünsche mir, dass diese Leitlinien zu einer maßgebenden Orientierungshilfe
    Regionale Lebensmittel             14   für gutes und regionaltypisches Essen am Arbeitsplatz in bayerischen Behörden
    Ökologisch erzeugte Lebensmittel   16   und Unternehmen werden und im Betrieblichen Gesundheitsmanagement ebenso
    Erkennungszeichen Öko-Qualität     18   wie im Unternehmensleitbild ihren Platz finden.

    AUSGEWOGENES ANGEBOT               22
    Gesundheitsförderliche Menülinie   22
    Vollwertiges Gesamtangebot         24
    Regionaltypische Speisen           26
    Handwerkliche Eigenleistung        27   Helmut Brunner
    ERFOLGREICH KOMMUNIZIEREN          30   Bayerischer Staatsminister
    Ganzheitliche Kommunikation        32   für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
    Steigerung der Akzeptanz           32
    Schulung und Weiterbildung         33

    Anhang                             34

2                                                                                                                                        3
Nährwert mit Mehrwert - Essen am Arbeitsplatz - Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Nürnberger Netze
Von Experten
    für Experten
    In der Betriebsgastronomie werden täglich in Bayern           An dieser Stelle ein großes Dankeschön für die wertvolle
    Tausende Menschen bekocht. In dieser Quantität steckt         Zusammenarbeit, Unterstützung und Beratung bei der
    großes Potenzial – auch für Qualität. Entscheidungen, die     Entwicklung der Leitlinien! Erarbeitet wurden diese vom
    hier gefällt werden, wirken sich vielfach aus: auf Mensch,    Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) im Auftrag des
    Umwelt und Gesellschaft. Führungs- und Fachkräfte             Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Land-
    der Betriebsgastronomie entscheiden daher mit, ob es          wirtschaft und Forsten (StMELF).
    gelingt, den Dreiklang aus Gesundheit, Genuss und
                                                                  Ein unabhängiges Fachgremium aus Vertretern der
    ­Qualität gesellschaftlich zu verankern.
                                                                  Praxis, der Wirtschaft und der Wissenschaft hat die Arbeit
    Wir wollen Sie dabei begleiten und Sie für diese Aufgabe      beratend unterstützt. Die fundierten Erfahrungen dieser
    begeistern, motivieren und wappnen.                           Experten stellen sicher, dass die erarbeiteten Leitgedan-
                                                                  ken und Orientierungshilfen sich im Alltag realisieren
    Die Bayerischen Leitlinien Betriebsgastronomie ­wurden
                                                                  lassen.
    von Experten für Experten erarbeitet – eine Orien­tierungs­
    hilfe für Entscheidungsträger und Verantwortliche. Sie        Mitgewirkt haben Vertreter folgender Berufsverbände
    zeigen auf, wie wir eine gute Betriebsverpflegung defi-       und Institutionen:
    nieren, wie sie in der Praxis umgesetzt werden kann und
                                                                  __ Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE e. V.)
    wie man es schafft, dass ein solch hochwertiges Angebot
    im Unternehmen auch wahrgenommen und wertge-                  __ Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
    schätzt wird.
                                                                  __ Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband,
    Im ersten Teil stellen wir Ihnen in vier Leitgedanken            DEHOGA Bayern e. V.
    unsere Philosophie vor. Im zweiten, umfassenderen Teil
                                                                  __ Landesverband der Köche Bayern im VKD e. V.
    geben wir praktische Anregungen für Auswahl und
    ­Einkauf der Lebensmittel, die Speiseplangestaltung und       __ Verantwortliche aus Einrichtungen der bayerischen
     die Verankerung der Betriebsgastronomie im                      Betriebsgastronomie
     Unternehmen.                                                 Der Beirat wurde zusätzlich von Vertretern des öko­
                                                                  logischen Landbaus und Handels und der Ökologischen
                                                                  ­Akademie e. V. beratend unterstützt.

4    Von Experten für Experten                                                                                                 5
Nährwert mit Mehrwert - Essen am Arbeitsplatz - Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Nürnberger Netze
Leitgedanken
    zur Esskultur
    Gutes Essen ist Erlebnis, Auszeit, Gemeinschaft, Kraft
    tanken, genießen. Gutes Essen hat für Menschen einen
    hohen Stellenwert – auch am Arbeitsplatz. Wenn hier
    Genuss, Gesundheit und Qualität Hand in Hand gehen,
    gewinnen alle Seiten: Mitarbeiter und Unternehmen
    ­genauso wie Küchenprofis und Produzenten, Umwelt
     und Esskultur. In diesem Sinne gestalten Küchenprofis
     weit mehr als Speisepläne.

    Gerade dort, wo täglich große Mengen an Speisen zu-
    bereitet werden, fällt jedes noch so kleine Umdenken ins
    Gewicht. Die Betriebsgastronomie mit ihren zahlreichen
    Essensgästen, umfangreichen Speiseplänen und

    riesigen Einkaufsmengen kann für Regionalität, Ökologie
    und Gesundheit sensibilisieren, damit Wertschätzung
    generieren ... und eine Pionierrolle einnehmen.

    Um dieses Ziel gemeinsam zu erreichen und den Alltags­
                                                               >> Gesundheit
    spagat zwischen Anspruch und Budget zu ­erleichtern,
    haben wir entsprechend unserer Philosophie vier            >> Regionalität
    ­Leitgedanken entwickelt.
                                                               >> Ökologie
                                                               >> Wertschätzung

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Nährwert mit Mehrwert - Essen am Arbeitsplatz - Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Nürnberger Netze
LEITGEDANKE                                                                                                           LEITGEDANKE

    Gesundheit                                                                                                            Regionalität
                                                 Wer sich auch am Arbeitsplatz ausgewogen und gesund ernährt, ist                                                       Es gibt viele Gründe, zu regionalen – und damit häufig saisonalen –
                                                 nachweislich leistungsfähiger, aktiver und belastbarer.                                                                Lebensmitteln zu greifen. Sie reichen vom Genussfaktor erntefrischer
                                                                                                                                                                        und voll ausgereifter Lebensmittel über die Sicherheit der Herkunft
                                                 Eine gesunde Küche fängt schon beim Einkauf an. Achten Sie dabei
                                                                                                                                                                        bis zur Stärkung der heimischen Wirtschaft. Der Einblick in die
                                                 auf gute Qualität und einen hohen Anteil frischer Waren, die auch
                                                                                                                                                                        gesamte Wertschöpfungskette schafft Vertrauen zwischen Verbraucher
                                                 Region und Saison spiegeln. Schonende Zubereitung und kluge
                                                                                                                                                                        und Erzeuger. Hieraus kann wiederum eine höhere Wertschätzung
                                                 Speisenkombinationen sorgen dann dafür, dass Berufstätige fit
                                                                                                                                                                        für eine bewusste und gesunde Ernährung wachsen.
                                                 durch ihren Arbeitstag kommen.
                                                                                                                                                                        Durch die Verwendung regionaler und saisonaler Zutaten ergibt sich
                                                 Wissen, was gut tut – unser Verständnis                                                                                das regelmäßige Angebot regionaltypischer Gerichte fast wie von
                                                                                                                                                                        selbst. Positiver Nebeneffekt ist dadurch auch die Bewahrung und
                                                 Grundlage für die Gestaltung eines gesundheitsförderlichen Speisen-                                                    Weiterentwicklung der bayerischen Esskultur.
                                                 und Getränkeangebotes ist für uns der DGE-Qualitätsstandard für die
                                                 Betriebsverpflegung. Dieser gibt Empfehlungen für eine vollwertige
                                                 Zwischen- und Mittagsverpflegung in Betrieben und Behörden.
                                                                                                                                                                        Wissen, wo’s herkommt – unser Verständnis
                                                                                                                                                                        Der Begriff „Regionalität” bezieht sich auf die Herkunft der Lebens-
                                                 Eindeutig erkennbar gesunde Menülinien bzw. Komponentenkombi-
                                                                                                                                                                        mittel und zielt auf regionale Kreisläufe, möglichst kurze Wege
                                                 nationen helfen den Essensgästen bei einer individuell optimalen,
                                                                                                                                                                        und Glaubwürdigkeit ab. Im Fall dieser Leitlinien gilt Bayern als
                                                 gesunden Speisenauswahl und -zusammenstellung.
                                                                                                                                                                        Bezugsgröße.
                                                 Selbstverständlich darf der Geschmack dabei nie zu kurz kommen.
                                                                                                                                                                        Stammen die Lebensmittel aus einer nachvollziehbar definierten
                                                 Dabei liegt es an Verantwortung und Können der Küche, neben der
                                                                                                                                                                        Region, z. B. „aus der Rhön”, gelten sie dann als regional, wenn
                                                 Freude an traditionell beliebten Gerichten auch die Lust der Essens-
                                                                                                                                                                        Bayern Teil dieses Herkunftsgebietes ist. Es muss in jedem Fall
                                                 gäste auf vegetarische Speisen und phantasievolle Salat- und
                                                                                                                                                                        erkennbar sein, dass das Lebensmittel in der Region erzeugt bzw.
    ZUR ORIENTIERUNG                             Gemüse­buffets zu wecken.                                                ZUR ORIENTIERUNG
                                                                                                                                                                        verarbeitet wurde, wie z. B. bei Lebensmitteln aus der
                                                 Eine moderne Interpretation regionaltypischer Gerichte, die Berück-                                                    Direktvermarktung.
    >> Vielfältige und abwechslungsreiche        sichtigung kulturell geprägter Essgewohnheiten und individueller         >> Einkauf regionaler Lebensmittel,
       Auswahl an bedarfsgerechten Speisen.                                                                                  wann immer möglich.                        Damit der Leitgedanke „Regionalität” realistisch und praktikabel im
                                                 Unverträglichkeiten sind aus unserer Sicht ebenfalls selbstverständli-
                                                                                                                                                                        Großküchenalltag umgesetzt bzw. ausgebaut werden kann, sind ab
                                                 cher Bestandteil einer gesundheitsförderlichen Betriebsgastronomie.
                                                                                                                                                                        Seite 14 und Seite 26 konkrete Tipps zusammengefasst.
    >> Schonende Gar- und moderne                Jeder Gast soll ein Angebot finden, das seinen individuellen             >> Berücksichtigung der Saison.
       Produktionsverfahren.                     Bedürfnissen und Vorstellungen entgegenkommt, sodass er gerne
                                                 zum „Gesunden“ greift.                                                   >> Erste Bezugsgröße für Regionalität
    >> Als „gesund“ erkennbare Menülinien bzw.   Damit der Leitgedanke „Gesundheit” realistisch und praktikabel im           ist Bayern.
       Komponentenkombinationen.                 Großküchenalltag umgesetzt bzw. ausgebaut werden kann, haben
                                                 wir ab Seite 22 konkrete Tipps zusammengefasst.                          >> Orientierung beim Einkauf geben
    >> Augenmerk auf vegetarische Gerichte,                                                                                  Regional­siegel und Regionalfenster.
       Salat- und Gemüsebuffets.
                                                                                                                          >> Regionaltypische Rezepturen prägen neben
    >> DGE-Qualitätsstandard für die                                                                                         dem regionalen Einkauf eine bayerische
       Betriebsverpflegung als Grundlage.                                                                                    Betriebsverpflegung.

8    Leitgedanken zur Esskultur                                                                                                                                                                                     Leitgedanken zur Esskultur   9
Nährwert mit Mehrwert - Essen am Arbeitsplatz - Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Nürnberger Netze
LEITGEDANKE                                                                                                            LEITGEDANKE

     Ökologie                                                                                                               Wertschätzung
                                                     Bio-Produkte sind mehr als nur ein Trend – schon heute haben sie                                                    Unternehmen und Betriebsgastronomen sind Gastgeber und wollen
                                                     einen festen Platz in der Gesellschaft und in vielen Betrieben.                                                     mit gutem Essen begeistern. Wer sich seines erweiterten Auftrags
                                                    Hier steckt noch viel Potenzial. Die Betriebsgastronomie kann eine                                                   und Spielraums bewusst ist, gestaltet mehr als nur den Speiseplan:
                                                    Vorreiterrolle einnehmen und ökologischen Produkten den not­                                                         Herausragende betriebsgastronomische Leistungen können Gäste,
                                                    wendigen Stellenwert bei der Alltagsverpflegung geben. Von einer                                                     Küchenkräfte und Unternehmen vom Wert einer gesunden, regio­
                                                    ökologischen Landwirtschaft profitieren alle: Klima, Böden,                                                          nalen und nachhaltigen Verpflegung überzeugen und für Neues
                                                    ­Gewässer, Pflanzen, Tiere und Menschen. Im Leitgedanken Ökologie                                                    ­motivieren … wenn sie davon wissen. Dies gelingt, wenn die Kom-
                                                     können sich dann auch die Aspekte Regionalität, Gesundheit und                                                      munikation stimmt: nach innen wie nach außen.
                                                     Wertschätzung zu einem stimmigen Ganzen finden.
                                                                                                                                                                         Erst wenn ein Verpflegungsleitbild definiert ist und von der gesamten
                                                    Ökologisch zu denken schließt kurze Transportwege ein. Deshalb                                                       Unternehmenshierarchie mitgetragen wird, bekommt die Betriebs­
                                                    spielt die Herkunft auch hier eine Rolle: Ökologische Lebensmittel                                                   gastronomie die Wertschätzung im Unternehmen, die sie verdient.
                                                    aus Bayern können diesen Anspruch erfüllen.                                                                          Die Verankerung im Unternehmensleitbild und die Integration in das
                                                                                                                                                                         Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) sind sichtbare Zeichen
                                                    Wissen, wie’s produziert wurde – unser Verständnis                                                                   dafür.

                                                    Bio-Zertifizierungen und Bio-Siegel stehen für nachweislich öko­
                                                    logische Pflanzen- und Tierproduktion. Nur sie garantieren, dass der
                                                                                                                                                                         Gut gedacht und gut gemacht – unser Verständnis
                                                    europäische Mindeststandard für ökologische Produktion erfüllt ist,                                                  Wer Veränderungen einführen will, muss alle mit auf die Reise
                                                    je nach Bio-Siegel auch deutlich mehr. Dies umfasst auch Haltungs-                                                   nehmen. Verantwortliche, Essensgäste und das Küchenteam müssen
     ZUR ORIENTIERUNG                               bedingungen und Tierwohl.                                                                                            wissen und verstehen, warum die Dinge passieren – und dass sie
                                                                                                                                                                         selbst davon profitieren: von leistungsfähigen Mitarbeitern, die sich
                                                    Eine gute Verpflegung schließt ökologische Lebensmittel, möglichst
     >> Betriebsindividuelle Festlegung eines                                                                                                                            im Unternehmen wohlfühlen; von einem Küchenteam, das sich den
                                                    aus der Region, selbstverständlich ein, sei es, dass zum Einstieg
        Mindestanteils an Bio-Ware.                                                                                                                                      Herausforderungen eines handwerklich anspruchsvollen Speise­
                                                    ­einzelne Produktgruppen wie Kartoffeln aus ökologischem Anbau
                                                                                                                                                                         angebotes gerne stellt und von begeisterten Essensgästen, die die
                                                     stammen, eine Bio-Menülinie eingeführt oder im Ziel die Bio-Zertifi-
                                                                                                                                                                         Qualität der Lebensmittel und Speisen schätzen.
     >> Berücksichtigung von Bio-Zertifizierungen    zierung der gesamten Küche angestrebt wird: Jeder Betrieb soll
        und Öko-Siegel beim Einkauf.                 auch hier seine Möglichkeiten nach oben ausschöpfen.                   ZUR ORIENTIERUNG                             Dass dies dann auch der eigenen Gesundheit, der Region, der
                                                                                                                                                                         Umwelt und der heimischen Land- und Ernährungswirtschaft nützt –
                                                    Zum ökologischen Gedanken passt auch, beim Einkauf von Meeres­
                                                                                                                                                                         auch darüber aufzuklären ist eine Aufgabe, der sich eine gute
     >> Einkauf ökologischer Lebensmittel           fischen angesichts überfischter Meere auf Nachhaltigkeit zu achten.     >> Ein eigenes Verpflegungskonzept ist       Betriebsgastronomie stellt. Denn nur so entsteht Wertschätzung für
        möglichst aus der Region – Nachfrage        Auch unter fairen Bedingungen erzeugte Waren aus Entwicklungs­             Bestandteil von Unternehmensleitbild      ein modernes und anspruchsvolles Verpflegungskonzept.
        erzeugt Angebot.                            ländern sind Teil des Nachhaltigkeitsgedankens.                            und BGM.
                                                                                                                                                                         Damit der Leitgedanke „Wertschätzung” realistisch und praktikabel
                                                    Damit der Leitgedanke „Ökologie“ realistisch und praktikabel im                                                      im Großküchenalltag umgesetzt bzw. ausgebaut werden kann, haben
     >> Fairtrade-Produkte und solche aus           Großküchenalltag umgesetzt bzw. ausgebaut werden kann, haben            >> Erfolgreich ist nur, wer alle mitnimmt:
                                                                                                                                                                         wir ab Seite 30 konkrete Tipps zusammengefasst.
        bestandserhaltender Fischerei sind Teil     wir ab Seite 16 konkrete Tipps zusammengefasst.                            Gäste wie Lieferanten, Küchenteam wie
        einer nachhaltigen Verpflegung.                                                                                        Unternehmensleitung.

     >> Jeder kann einsteigen: Vor dem Start                                                                                >> Kommunikation über das betriebseigene
        zu mehr Ökologie im Betrieb liegt die                                                                                  Verpflegungskonzept weckt Interesse und
        Analyse.                                                                                                               führt zur Wertschätzung im Unternehmen.

10    Leitgedanken zur Esskultur                                                                                                                                                                                     Leitgedanken zur Esskultur   11
Nährwert mit Mehrwert - Essen am Arbeitsplatz - Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Nürnberger Netze
Praktische
     Orientierungshilfen
     für den Alltag
     Wer Ja zu den Leitgedanken sagt, will diese auch im Unter­
     nehmensalltag umsetzen. Die folgenden Seiten bieten
     Orientierungs­hilfen, wie das gelingen kann. Dazu haben wir
     drei Bereiche definiert, in denen Küchenleiter und andere
     Verpflegungsverantwortliche die maßgeblichen Entscheidun-
     gen fällen, die die Qualität der Verpflegung sichern: Einkauf,
     Speisenangebot und Kommunikation.

     Der Einkauf entscheidet über Lebensmittelqualität: über die
     Frische, die Regionalität und die Ökologie, aber auch über
     fairen Handel und Nachhaltigkeit im Unternehmen. Wichtig
     ist, genau hinzusehen.

     Entscheidend für den Gast aber ist, was auf dem Teller liegt.
     Eine gesunde Menülinie, die Lust zum Zugreifen macht,
     muss dabei sein. Wenn dann noch bayerische Esskultur und
     Freude am Kochen täglich spürbar werden, hat die Betriebs­
     gastronomie schon fast gewonnen. Doch erst eine gute
     und umfassende Kommunikation sorgt dafür, dass Qualität
     auch wahrgenommen und geschätzt wird. Sie erst überzeugt         >> VERANTWORTUNGSVOLL
     Ihre Gäste, Mitarbeiter, Lieferanten und die Unternehmenslei-       EINKAUFEN
     tung von den Leistungen der Küche.
                                                                      >> EIN AUSGEWOGENES
                                                                         ANGEBOT GESTALTEN

                                                                      >> ERFOLGREICH
                                                                         KOMMUNIZIEREN

12                                                                                            13
Nährwert mit Mehrwert - Essen am Arbeitsplatz - Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Nürnberger Netze
VERANTWORTUNGSVOLL EINKAUFEN

     Einkauf regionaler
     Lebensmittel
     Der Einkauf regionaler Lebensmittel verringert Transport-     GEPRÜFTE QUALITÄT – BAYERN (GQ)                                   EUROPÄISCHE SIEGEL
     wege, stärkt die heimische Landwirtschaft und fördert
     die Wirtschaftskraft vor Ort. Eng verknüpft mit der Regio-                    Das staatliche Qualitäts- und Herkunfts­          Die EU bietet seit 1992 mit ihrem Herkunftsschutzsystem
     nalität ist oft auch die Saisonalität – insbesondere bei                      sicherungsprogramm „Geprüfte Qualität –           Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft die
     frischem Obst, Gemüse und Salat.                                              Bayern“ bietet stufenübergreifende                Möglichkeit, geografische Bezeichnungen von Produkten
                                                                                   ­Kon­trollen: Damit trägt es Sorge für die Ein-   wie z. B. „Bayerisches Bier“ oder „Allgäuer Bergkäse“
     Ein weiteres Plus in Sachen Genuss und Gesundheit:                            haltung spezifischer Qualitätskriterien und       schützen zu lassen. Es werden zwei Schutzanforderungen
     Heimisches Obst und Gemüse wird meist geerntet, wenn                          die bayerische Herkunft in der gesamten           unterschieden:
     es reif ist, erreicht somit seinen optimalen Geschmack        Lebensmittelkette. Das Programm schreibt zusätz­liche
     und den vollen Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen.                                                                                                                                       KONKRETE TIPPS
                                                                   Anforderungen an Produktion und Verarbeitung vor,                 GESCHÜTZTE URSPRUNGSBEZEICHNUNG
                                                                   deren Erfüllung von zugelassenen privatwirtschaftlichen
     Anhaltspunkt für das Einkaufsvolumen                          Zertifizierungsstellen und unter staatlicher Aufsicht                           Bei der „Geschützten Ursprungsbezeich-      >> Informieren Sie sich zuerst bei Ihren
                                                                                                                                                                                                  Lieferanten, welche regionalen Lebens­
                                                                   ­kon­trolliert wird. Mehr dazu: www.gq-bayern.de                                nung“ (g. U.) müssen sowohl Rohstoffer-
     Ein geldwerter Anteil an regionalen Lebensmitteln von                                                                                         zeugung als auch Verarbeitungs- und            mittel je nach Saison geliefert werden
     bis zu 40 Prozent des Gesamteinkaufsvolumens gilt                                                                                             Herstellungsprozess in dem besagten geo-       können.
     unter Fachleuten als gut realisierbar. Gehen Sie dieses       BAYERISCHES REGIONALSIEGEL
                                                                                                                                                   grafischen Gebiet nach einem anerkannten    >> Achten Sie insbesondere bei Obst, Gemüse
     Ziel Schritt für Schritt an, definieren Sie „Ihren“ Wert im   Dieses Siegel basiert auf dem Zeichen „Geprüfte Quali-                          und festgelegten Verfahren erfolgen.           und Salat auf saisonale Angebote.
     Verpflegungskonzept als Teil des Unternehmensleitbildes       tät – Bayern“. Es kombiniert die hohen Qualitätsstandards
     und beziehen Sie Ihr Küchenteam bei der Entscheidung           des GQ-Programms mit der Herkunft aus einem klar                                                                           >> Ein Saisonkalender zeigt zu jeder Jahres-
                                                                                                                                     GESCHÜTZTE GEOGRAFISCHE ANGABE
     mit ein: Mehr Regionales bedeutet in der Regel auch           ­definierten Gebiet. Beides wird unter staatlicher Aufsicht                                                                    zeit, was aktuell aus heimischem Anbau zur
     mehr professionelles Handwerk in der Küche.                    kontrolliert und garantiert. Sämtliche Produkte und                            Bei der „Geschützten geografischen             Verfügung steht.
                                                                    Inhaltsstoffe müssen zu 100 Prozent aus der jeweiligen                         Angabe“ (g. g. A.) muss nur einer der       >> Fordern Sie Nachweise zur regionalen
     Erkennungszeichen Herkunft                                     Region kommen. Das bekannte weiß-blaue GQ-Siegel                               Prozesse Erzeugung, Verarbeitung und           Herkunft ein und dokumentieren Sie diese
                                                                    wird dazu durch einen regionsspezifischen Zusatz mit                           Herstellung in dem betreffenden                z. B. durch Lieferscheine, Zertifizierungs-
     Gerade in Bayern genießen regionale Produkte eine                                                                                             Herkunfts­gebiet stattfinden.
                                                                    leicht erkennbarem Logo ergänzt.                                                                                              nachweise etc.
     hohe Wertschätzung und werden verstärkt nachgefragt.
     Zahlreiche Labels und Siegel leisten eine Orientierungs-                                                                                                                                  >> Die fortlaufende Dokumentation des
     hilfe, um die Herkunft der Produkte – oftmals in Verbin-
                                                                   HERKUNFTSSCHUTZ VON REGIONALINITIATIVEN
                                                                                                                                                                                                  Anteils der regionalen Lebensmittel am
     dung mit Qualitätsstandards – zu erkennen.                    In Bayern existieren mehr als 60 Regionalinitiativen. Diese                                                                    Gesamteinkaufsvolumen hilft dabei, den
                                                                   unterscheiden sich in der Definition der Region, in der                                                                        Überblick zu behalten.
     Das bundesweite Regionalfenster beinhaltet ausschließ-
     lich Aussagen zur Herkunft der eingesetzten landwirt-         Produktionstiefe bei verarbeiteten Produkten, im Kontroll-                                                                  >> Bauen Sie kontinuierlich regionale Liefe­
     schaftlichen Zutaten, über den Ort der Verarbeitung, den      und Zertifizierungssystem sowie in den Zusatzkriterien.                                                                        rantennetzwerke bzw. direkte Geschäfts­
     Anteil regionaler Bestandteile am Gesamtprodukt sowie         Entscheiden Sie selbst, welche Initiativen zu Ihnen und                                                                        beziehungen zu Landwirten auf.
     die jeweilige Prüfinstitution. Es wurde 2014 bundesweit       Ihrer Region passen: www.regionales-bayern.de
                                                                                                                                                                                               >> Besuchen Sie die Betriebe insbesondere zu
     eingeführt.
                                                                                                                                                                                                  Beginn der Lieferbeziehung.
                                                                                                                                                                                               >> Nutzen Sie das neue Portal des StMELF
                                                                                                                                                                                                  „Wirt sucht Bauer“: www.wirtsuchtbauer.de
                                                                                                                                                                                               >> Beachten Sie die Herkunftszeichen zur
                                                                                                                                                                                                  Regionalität.

14    Praktische Orientierungshilfen für den Alltag                                                                                                                                                Praktische Orientierungshilfen für den Alltag   15
Nährwert mit Mehrwert - Essen am Arbeitsplatz - Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Nürnberger Netze
VERANTWORTUNGSVOLL EINKAUFEN

     Einkauf ökologisch
     erzeugter
     Lebensmittel
     Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Land-
     wirtschaft und Forsten hat im Frühjahr 2012 das Landes-
                                                                     GUT ZU WISSEN
     programm BioRegio 2020 angekündigt. Ziel ist, das               >> Voraussetzung einer Auslobung der ökologischen Qua-
     regionale Öko-Angebot gemeinsam mit Produzenten,                   lität der Speisen ist eine Bio-Zertifizierung der Küche.   KONKRETE TIPPS
     Unternehmen, Küchenprofis und Endverbrauchern bis
                                                                     >> Überprüfen Sie Bio-Lebensmittel auf eindeutige Etiket-
     2020 zu verdoppeln.                                                                                                           >> Bevorzugen Sie ökologische Lebensmittel      >> Erfassen und dokumentieren Sie den Anteil
                                                                        tierung (Name mit Zusatz „Öko-“ oder „Bio-“, Nummer
                                                                                                                                      aus regionaler Erzeugung. Dabei hilfreich       der regionalen Lebensmittel aus ökologi-
     Idealerweise legen Sie schon im Verpflegungskonzept                der Kontrollstelle, EU-Bio-Siegel) und klare Erkennung
                                                                                                                                      sind:                                           schem Anbau, um den Überblick zu haben.
     einen (Mindest-) Anteil an ökologisch erzeugten Lebens-            auf dem Lieferschein als Bio-Lebensmittel. Details zu
     mitteln oder Speisen fest.                                         den Siegeln finden Sie auf den übernächsten Seiten.          __der kontinuierliche Aufbau eines            >> Durch enge Zusammenarbeit und vor-
                                                                                                                                       ­regio­nalen Lieferantennetzwerkes bzw.        ausschauende Planung mit Lieferanten
                                                                     >> Produkte aus ökologischem Anbau können weniger
     Anhaltspunkt für das                                               einheitlich in Gebindegröße, Form, Gewicht und Verar-
                                                                                                                                        von Geschäftsbeziehungen zu Direkt­
                                                                                                                                        vermarktern,
                                                                                                                                                                                      können Sie eventuelle Lieferengpässe
                                                                                                                                                                                      minimieren bzw. vermeiden.
     Gesamteinkaufsvolumen                                              beitungsgrad als gewohnt sein. Dies erfordert gegebe-
                                                                        nenfalls mehr Flexibilität in der weiteren Verarbeitung.     __Kooperationsvereinbarungen mit              >> Achten Sie insbesondere bei Meeresfisch
     Wenn feststeht, welche Produkte aus ökologischer                                                                                  ­anderen betriebsgastronomischen Ein-          darauf, dass er aus bestandserhaltender,
                                                                     >> Geringere Preisstabilität lässt sich durch langfristige
     ­Produktion Sie verwenden wollen, überlegen Sie, was                                                                              richtungen, um Nachfrage-Impulse               umweltschonender Fischerei bzw. öko­
                                                                        Lieferanten-Partnerschaften ausgleichen.
      davon aus Bayern kommen kann. Als Richtgröße bei der                                                                              bei regionalen Betrieben zu erzeugen,         logischer Aquakultur kommt.
      Einführung bayerischer Bio-Produkte gilt: Öko-Lebens-          >> Aufgrund der Pflicht zur getrennten Lagerhaltung von
                                                                                                                                     __Lieferanten-Partnerschaften mit            >> Greifen Sie bei Lebensmitteln, die nicht
      mittel sollen mindestens 25 Prozent Anteil am regionalen          Artikeln aus ökologischer und konventioneller Erzeu-
                                                                                                                                       Absprachen zu Jahrespreisen und                aus EU-Landwirtschaft kommen, zu Pro-
      Einkaufsvolumen ausmachen. Einsteiger erreichen dies              gung kann es zu Engpässen in der Lagerkapazität kom-
                                                                                                                                                                                      dukten aus fairem Handel und ökologi-
      durch eine allmähliche, aber stete Anhebung des Anteils.          men. Dies können Sie durch Grundsatzentscheidungen           __regelmäßige Recherchen über neue
                                                                                                                                                                                      scher Erzeugung. Das betrifft z. B. Kaffee,
      Gehen Sie dabei Schritt für Schritt und nach Produkt­             vermeiden: Welche Artikel werden in konventioneller             Bezugs­quellen.
                                                                                                                                                                                      Tee, Kakao und Reis genauso wie Süd-
      gruppen vor (siehe Grafik). Die Verfügbarkeit in der Region       und welche in ökologischer Qualität gekauft?
                                                                                                                                                                                      früchte und daraus gewonnene Säfte.
      bestimmt die Reihenfolge mit.
                                                                     >> Produkte aus artgerechter bzw. ökologischer Tierhal-
     Setzen Sie sich zum Ziel, Ihre Küche selbst bio-zertifizieren      tung und Fütterung haben ihren Preis. Dem höheren
     zu lassen. Nur dann können Sie die Bio-Qualität Ihrer              Kostendruck können Sie u.a. entgegenwirken, indem          WICHTIG ZU WISSEN:
     Speisen hervorheben und zu einem Aushängeschild                    Sie den Fleischanteil der Rezeptur verringern.             Hier geht es um den Einstieg in den Bereich Ökologie. Wer sein Profil
     machen.
                                                                     >> Auch die Verpackung zählt: Bevorzugen Sie Mehrweg-         hier zusätzlich schärfen will, wird sein Öko-Angebot kontinuierlich
                                                                        und sortenreine Verpackungen.                              ausbauen bis zu einer reinen Bio-Verpflegung.

                                                                                                                                                                                    BEZUGSQUELLEN
                                         SCHRITT FÜR SCHRITT ZU BIOREGIO-PRODUKTEN

                 1                                    2                           3                                4                    Bestehende            Vermittlung von           Direktbezug              Direktbezug                 Regionale
                                             Getreide- und                   Milch und
             Gemüse,                                                                                                                  Lieferanten und          Erzeugern und        bei landwirtschaftli-          über das               Frischedienste,
                                            Trockenprodukte                Milchprodukte,                 Fleisch und Fisch           Bio-Großhändler       Verarbeitungsbetrie-    chen Erzeugern oder      Ernährungshandwerk          Regionalinitiativen
          Salate, Früchte                      wie Nudeln                     Eier und                                                                     ben über Bio-Verbände          Erzeuger­            (Metzger/Bäcker)
                                                und Mehl                    Eiprodukte                                                                                                gemeinschaften

16    Praktische Orientierungshilfen für den Alltag                                                                                                                                                              Praktische Orientierungshilfen für den Alltag   17
Nährwert mit Mehrwert - Essen am Arbeitsplatz - Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten - Nürnberger Netze
VERANTWORTUNGSVOLL EINKAUFEN

     Erkennungszeichen
     Öko-Qualität

     Das bayerische Bio‑Siegel                                  Das bayerische Bio-Siegel steht für:                           Nationales deutsches Bio-Siegel                        Auf der Suche nach Lieferanten, Rezeptanregungen und
                                                                                                                                                                                      Infos über Bio-Zertifizierung gastronomischer Betriebe
                          Seit Ende August 2015 setzt Bayern                                                                              Das nationale deutsche Bio-Siegel als       helfen folgende Links:
                          mit einem neuen bayerischen           REGIONALITÄT                                                              markengeschütztes Zeichen wird weiter-
                          Bio‑Siegel auf eine verbesserte       >> Lückenloser Herkunftsnachweis                                          hin unverändert zusammen mit dem            Infos für Großküchen:
                          Kennzeichnung ökologisch erzeugter                                                                              EU-Bio-Logo für die Kennzeichnung von       Zentrales Informationsportal:
                          Produkte mit nachvollziehbarer        >> Rohstoffe aus der Region                                               Bio-Lebensmitteln verwendet.                www.oekolandbau.de
                          ­Herkunft. In den Programmbestim-     >> Herstellung und Verarbeitung in der Region
                                                                                                                                                                                      Bioland e.V.:
     mungen für das bayerische Bio-Siegel werden die hohen
     Qualitätsstandards der Öko-Verbände ­Biokreis, Bioland,
                                                                >> Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe               Deutsche Bio-Verbände                                  www.bioland.de/infos-fuer-partner/gastronomie.html
     Demeter und Naturland mit der regionalen Herkunfts­        >> Unterstützung der einheimischen Erzeuger                               In Deutschland gibt es vier Öko-Verbände:   Naturland e.V.:
     angabe verknüpft. Diese Qualitätsstandards sind deutlich                                                                             Bioland, Naturland, Biokreis und            www.naturland.de/gastronomie.html
     strenger als die Vorgaben der EG-Öko-Verordnung. Bei-      HÖHERE QUALITÄT                                                           Demeter. Jeder Verband hat eigene Richt-
     spielsweise gelten für Landwirte niedrigere Tierbesatz-                                                                              linien für Erzeugung und Verarbeitung       Bio-Spitzenköche:
     Obergrenzen sowie stärkere Einschränkungen beim            >> Höheres Niveau an Bio-Qualität im Vergleich zur                        von Öko-Lebensmitteln. Diese Richtlinien    www.oekolandbau.de/verbraucher/biospitzenkoeche
     Düngemittel­einsatz. Das bayerische Bio-Siegel schreibt       EG-Öko-Verordnung                                                      gehen weit über die Anforderungen der       BioMentoren:
     für Landwirte eine Gesamtbetriebsumstellung vor.           >> Kurze Wege zwischen Erzeugern und Verbrauchern                         EG-Öko-Verordnung, den gesetzlichen         www.biomentoren.de
                                                                                                                                          Standard, hinaus.
     Die Herkunftsangabe „Bayern“ besagt, dass alle Schritte    >> Mehr Frische bei verderblichen Waren                                                                               Bio-Siegel:
     von der Erzeugung der Rohstoffe über die Verarbeitung                                                                                Um den Öko-Landbau in Bayern gemein-        www.bio-siegel.de
     bis zur Ladentheke in Bayern erfolgen.                     >> Mehrstufiges Kontrollsystem                                            sam voranzubringen, haben sich die
                                                                                                                                          vier Verbände in einer Dachorganisation,    Bio-Verbände und Dachorganisation:
     Das Siegel garantiert ein mehrstufiges, unabhängiges       Weitere Infos unter: www.biosiegel.bayern                                 der Landesvereinigung für den ökologi-
     und staatlich geprüftes Kontrollsystem. Träger des baye-                                                                                                                         www.bioland.de
                                                                                                                                          schen Landbau in Bayern e. V. (LVÖ),
     rischen Bio-Siegels ist der Freistaat Bayern, vertreten
     durch das Staatsministerium für Ernährung, Landwirt-
                                                                EU-Bio-Logo                                                               zusammen­geschlossen.                       www.naturland.de

     schaft und Forsten. Über Lizenzvergaben und die                                Durch die EU-Rechtsvorschriften                                                                   www.biokreis.de
     ­Genehmigung der Qualitäts- und Prüfbestimmungen                               für den ökologischen Landbau ist die                                                              www.demeter.de
      entscheidet das Ministerium.                                                  Kennzeichnung vorverpackter Bio-
                                                                                    Lebensmittel mit dem EU-Bio-Logo,                                                                 Messen:
                                                                 dem dazugehörigen Kontrollstellencode und einer
                                                                                                                                                                                      BioFach – Weltleitmesse für Bio-Produkte in Nürnberg:
                                                                ­allgemeinen Herkunftsangabe der Zutaten seit dem
                                                                                                                                                                                      www.biofach.de
                                                                 1. Juli 2012 verbindlich vorgeschrieben. Dies gilt für Pro-
                                                                dukte aus dem ökologischen Landbau und Bio-Lebens-                                                                    BioSüd – Messe für den Biofachhandel in Augsburg:
                                                                mittel, die einen Verarbeitungsschritt in der Europäischen                                                            www.biosued.de
                                                                Gemeinschaft erfahren.

18    Praktische Orientierungshilfen für den Alltag                                                                                                                                                   Praktische Orientierungshilfen für den Alltag   19
ERFOLGSGESCHICHTE AUS DER PRAXIS

                                         FÜNF FRAGEN AN KURT STÜMPFIG

               Ein »Bionier« der ersten Stunde
                 Kurt Stümpfig und sein Küchenteam kochen täglich bis zu 2.600 Mahlzeiten
              für die Mitarbeiter des Technologiekonzerns Linde. Nach seiner Kochausbildung
                     arbeitete er erst in der Gastronomie, 1990 wechselte er dann in die
               Gemeinschaftsverpflegung (GV). Als Biopionier war Stümpfig einer der Ersten,
           die ihre Betriebsverpflegung auf Bio-Lebensmittel umstellten, seit 2005 ist diese sogar
                  bio-zertifiziert. Der Anteil der Bio-Lebensmittel liegt bei 40 bis 60 Prozent,
            davon stammt ein großer Teil von regionalen Landwirten. 2010 erhielt Stümpfig den
                Branchenpreis GV-Manager des Jahres in der Kategorie Betriebsverpflegung.

                                                 Herr Stümpfig, in Sachen Vereinbarkeit von Bio und Betriebskantine     Welche Rolle spielt in Ihrem Konzept die Regionalität?
                                                 sind Sie Pionier der ersten Stunde. Wann haben Sie auf bio, regional   Und wie wichtig ist sie den Gästen?
                                                 und saisonal umgestellt – und vor allem: warum?
                                                                                                                            Die Regionalität spielt hierbei eine wichtige Rolle. Wir prüfen
                                                    Auf den Weg habe ich mich bereits 1996 begeben. Lebensmit-              immer zuerst, ob wir die benötigten Lebensmittel regional und
                                                    telskandale und die Verantwortung für die täglichen Tischgäste          bevorzugt in Bio-Qualität beziehen können. Für uns stehen
                                                    haben mich bestärkt, diesen Weg weiter zu begehen und noch              grundsätzlich die Lebensmittelqualität, die Frische, möglichst
                                                    mehr zu forcieren.                                                      kurze Transportwege und faire Lieferantenbeziehungen im Fokus.
                                                                                                                            Wir informieren unsere Tischgäste über den Speiseplan mit
                                                 Essen ist ja durchaus ein emotionales Thema und Menschen sind              einem anhängenden Lieferantenverweis über den Bezug der
                                                 Gewohnheitstiere: Wie haben Sie es geschafft, Ihr Team genauso für         Lebensmittel. Viele unserer Tischgäste kennen die Betriebe, die
                                                 die Umstellung zu begeistern wie Ihre Gäste?                               sich bei Aktionen direkt in unserem Foyer (Betriebsrestaurant)

                                                    Ich habe mein Team bereits vor dem Start mit in den Prozess             vorstellen, oder von persönlichen Besuchen im Hofladen.

                                                    ­einbezogen. Nur Mitarbeiter, die die Gründe für Veränderungen          Dadurch sind wir sehr transparent und glaubwürdig – dies schafft

                                                    verstehen und nachvollziehen können, unterstützen den neuen             Vertrauen.

                                                    Weg und stehen dahinter. Ohne Team ist eine Umstellung nicht
                                                    möglich. Wir haben gemeinsam Bio-Erzeugerbetriebe besichtigt,       Welchen Tipp würden Sie Kollegen geben, die mit dem Gedanken

                                                    uns Wissen eingeholt … und natürlich die Waren und Produkte         spielen, in ihrer Küche auf frische, regionale, saisonale und biologi-

                                                    verkostet. Der Gaumen entscheidet mit!                              sche Produkte umzustellen?

                                                                                                                            Wie bereits ausgeführt: zuerst die Mitarbeiter auf die Verände-
                                                 Welche Rolle spielt die „Küche“ im Rahmen des betrieblichen                rungen vorbereiten, die Tischgäste informieren und dann mit
                                                 Gesundheitsmanagements?                                                    beliebten Renner-Gerichten starten. Zum Beispiel mit einem herz-

                                                    Lange Zeit hat niemand beim betrieblichen Gesundheitsmanage-            haften Rindergulasch, einer leckeren Kartoffel-Hackfleischpfanne

                                                    ment an eine gesunde, frische, vitaminreiche, leicht verdauliche,       oder mit Spätzle- und Gemüsepfannen.

                                                    gesundheitsfördernde und leistungssteigernde Ernährung
                                                    gedacht. Im Jahr 2013 haben wir (Personalabteilung, Betriebs-
                                                    krankenkasse und BGM) gemeinsame Aktionen und Gäste­
                                                    informationen vorbereitet. Diese haben wir im Jahr 2014 einge-
                                                    führt und umgesetzt. „Mehr Lebensqualität & Lebensfreude =
                                                    mehr Leistungsfähigkeit.“

20    Erfolgsgeschichte aus der Praxis                                                                                                                                                           Erfolgsgeschichte aus der Praxis   21
EIN AUSGEWOGENES ANGEBOT GESTALTEN

     Gesunde Menülinien,
     die gut schmecken
     und gut tun
     Zeigen Sie Ihren Gästen mit mindestens einer gesund-
     heitsförderlichen Menülinie bzw. mit Komponenten­
                                                               Machen Sie es Ihren Gästen leicht und kennzeichnen Sie
                                                               gesundheitsbewusste Angebote. Die Rechnung ist dabei
                                                                                                                                 Spielräume beim Gesamtangebot                                Zubereitung und Ausgabe
     kombinationen, dass Genuss und Gesundheit Hand in         ganz einfach: In gesundheitsförderlichen Menülinien               Je abwechslungsreicher das Gesamtangebot, desto              Von den klassischen Garverfahren bis zum Niedertempe-
     Hand gehen.                                               bzw. Komponentenkombinationen sollen innerhalb von                zufriedener die Gäste: Überraschen Sie Ihre Kunden jeden     ratur- oder Vakuumgaren – zu einer leichten und gesunden
                                                               vier Wochen (das entspricht 20 Verpflegungstagen)                 Tag mit einer Vielfalt an Gerichten und Kompo­nenten         Küche gehören auch schonende Zubereitungsmethoden.
     Eine gesunde, leichte und ausgewogene Ernährung ist
                                                               ­folgende Gerichte bzw. Komponenten in entsprechenden             sowie einer gesunden Menülinie. Berücksichtigen Sie          So bleiben die Nährstoffe erhalten, Gemüse und Kartoffeln
     wichtig für das Wohlbefinden, die Konzentration und den
                                                                Häufigkeiten angeboten werden:                                   dabei auch kulturspezifische und religiöse Vorlieben Ihrer   bissfest und Fisch und Fleisch saftig. Für die fertigen
     Ausgleich von Körper und Geist. Dies gilt vor allem
                                                                                                                                 Gäste sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Bieten        Speisen gilt: Je kürzer die Warmhaltezeit (in der Ausgabe),
     für die Mittagsmahlzeit. Sie leistet einen wesentlichen
                                                                                                                                 Sie täglich mindestens ein ovo-lacto-vegetarisches           umso besser für Vitamingehalt, Optik und Geschmack.
     Beitrag zur täglichen Nährstoffversorgung.
                                                                                                                                 Gericht an.
                                                                                                                                                                                              Natürlich trägt auch der sparsame Umgang mit Fett, Salz
                                                                                                                                 Bei alledem hilft es, die Speiseplanung auf der Grund-       und Zucker zum Wohlbefinden der Gäste bei. Frittierte
                                                                                                                                 lage von Rezepturen zu erstellen. Und wer saisonale Pro-     oder panierte Produkte müssen Sie deswegen nicht kom-
                              DIE GESUNDE LINIE: GUT AUSBALANCIERT – WAS, WIE VIEL, WIE OFT                                      dukte bevorzugt, kauft die Abwechslung quasi gleich mit      plett von der Speisekarte streichen, maximal zweimal
                                                                                                                                 ein: Mit den Jahreszeiten ändern sich auch die Zusam-        pro Woche sollte aber reichen. Empfohlen wird die Ver-
                                                                                                                                 menstellungen der Menüs und des Salatbuffets und die         wendung von Rapsöl als Standardöl und von Jodsalz.
                                                                                                                                 Ideen für saisonale Aktionen wie Spargelwochen.              Und anstelle von Geschmacksverstärkern ist der Griff zu
                                                                                                                                                                                              frischen oder tiefgekühlten Kräutern immer die bessere
                                                                                                                                                                                              Wahl.
     VEGETARISCHE GERICHTE                                                                      STÄRKEKOMPONENTEN
     >> Mindestens 8 bis 16                                                  >> Täglich Speisekartoffeln, Reis, Teigwaren und/                                                                Damit die Augen nicht größer sind, als der Magen is(s)t,
                                                                                              oder andere Getreideprodukte                                                                    haben sich bei der Ausgabe Portionierungshilfen bewährt.
                                                                                         >> Maximal 4 x Kartoffelerzeugnisse                                                                  Im Fall der Selbstbedienung können Sie optimale Porti-
                                                                                         >> Mindestens 4 x Vollkornprodukte                                                                   onsgrößen einfach über Musterteller oder passendes
                                                                                                                                                                                              Schöpfbesteck (mit-)gestalten.
                                                      GESAMTANZAHL DER
                                                         GERICHTE IN
     FLEISCHGERICHTE                                    VIER WOCHEN:          GEMÜSE- UND SALATKOMPONENTEN
     >> Maximal 8, davon mindestens                                                           >> Täglich Gemüse, mindestens
       4 x mageres Muskelfleisch

                                                            20                                        8 x Rohkost oder Salat

     FISCHGERICHTE                                                                OBST- UND MILCHKOMPONENTEN
     >> Mindestens 4, bevorzugt Seefisch aus nicht                                                   >> Mindestens 8 x Obst
       überfischten Beständen,                                                   >> Mindestens 8 x Milch oder Milchprodukte
       davon 2 x fettreicher Seefisch

                                                                                                                                                                                                                        Modifiziert nach „DGE-Qualitätsstandard
                                                                                                                                                                                                                        für die Betriebsverpflegung“
                                                                                                                                                                                                                        4. Auflage, Bonn 2014, S.18 ff.

22    Praktische Orientierungshilfen für den Alltag                                                                                                                                                           Praktische Orientierungshilfen für den Alltag       23
EIN AUSGEWOGENES ANGEBOT GESTALTEN

     Von allem etwas –
     ein vollwertiges
     Gesamtangebot
     Fit durch den Arbeitsalltag
     Mit einem ausgewogenen, vielseitigen und vollwertigen Angebot unterstüt-
     zen Sie Ihre Gäste dabei, fit, konzentriert und erfolgreich durch ihren Arbeits-
     tag zu kommen. Für den schnellen Überblick finden Sie im Folgenden Anre-
     gungen für eine optimale Auswahl, Zusammenstellung, Zubereitung und
     Ausgabe der Lebensmittel.

                   GETRÄNKE                             GEMÜSE, SALATE, OBST,                 GETREIDE (-PRODUKTE) UND                           MILCH UND                                 FLEISCH,                                    ÖLE, FETTE,
                                                          HÜLSENFRÜCHTE                             KARTOFFELN                                 MILCHPRODUKTE                            WURST, FISCH, EI                              NÜSSE, SAMEN

     Täglich ein ausreichendes Angebot            Tägliches Angebot an Gemüse (Aus-        Tägliches Angebot an Getreide und         Tägliches Angebot an Milch und           Angebot an Fleisch und Fleischer-          Verwendung von Rapsöl als
     an Trink- und Mineralwasser, auch bei        gangsprodukt frisch oder tiefgekühlt),   Getreideprodukten, auch in                Milchprodukten, auch in fettarmer        zeugnissen inkl. Wurstwaren, v. a. als     Standardöl.
     der Automatenversorgung.                     als Rohkost und/oder gegart.             Vollkornqualität.                         Variante:                                mageres Muskelfleisch bzw. als Belag
                                                                                                                                                                                                                         Angebot weiterer hochwertiger Öle
                                                                                                                                       __Milch: 1,5 % Fett                    mit max. 20 % Fett;
     Angebot ist gut sichtbar und in              Tägliches Angebot an Salaten.            Mehrmals in der Woche: Angebot an                                                                                             am Salatbuffet.
                                                                                                                                       __Naturjoghurt: 1,5 % bis 1,8 % Fett
     Griffhöhe platziert.                                                                  Kartoffeln, insbesondere als Salz-                                                 Angebot an Fisch aus bestandserhal-
                                                  Tägliches Angebot an frischem Obst,                                                  __Käse: max. Vollfettstufe
                                                                                           oder Pellkartoffeln.                                                               tender, umweltschonender Fischerei
                                                  (frisch oder tiefgekühlt ohne                                                          (≤ 50 % i.Tr.)
                                                                                                                                                                              oder Aquakultur.
                                                  Zuckerzusatz).                                                                       __Speisequark: max. 20 % Fett i.Tr.
                                                  Regelmäßig Hülsenfrüchte.

     BEISPIELE FÜR DIE PRAXIS                                                                                                                                                                                                       BEISPIELE FÜR DIE PRAXIS
     >> Stationen zur Selbstversorgung.           >> Saisonales Salat- und                 >> Reichliche Auswahl an Vollkornsem-     >> Fettarme Milchprodukte auch           >> Verwenden von mageren Fleisch­            >> Neben Olivenöl auch ein Angebot
                                                     Gemüsebuffet plus Angebot an             meln, Vollkornbrot, Vollkorntoasts,       bei der Herstellung von Desserts         teilen für Braten, Geschnetzeltes            an Sonnenblumen-, Hanf-, Kürbis-
     >> Ungesüßte Kräuter- und
                                                     Mitnahmevarianten.                       Vollkorn-Wraps mit fettreduziertem        verwenden.                               oder Hackfleisch.                            kern- oder Leinöl aus heimischer
        Früchtetees.
                                                                                              Brotbelag.                                                                                                                      Erzeugung.
                                                  >> Angebot an verschiedenen Ge-                                                    >> Fettarme Käsesorten als Brotbelag     >> Angebot an magerem Aufschnitt,
     >> Wasser mit einem Spritzer
                                                     müsesorten, auch als Brotbelag;       >> Erweitertes Frühstücksangebot mit         anbieten.                                z. B. Putenbrust, Bierschinken etc.       >> Attraktive Toppings, z. B. verschie-
        Zitronen­saft, frischem Ingwer
                                                     verschiedene Gemüsesäfte.                attraktiver Müslibar.                                                                                                           dene Kerne, Nüsse, frische Kräuter.
        oder Minze.
                                                  >> Hülsenfrüchte als Eintopf,            >> Gerichte mit Vollkornnudeln                                                                                                  >> Bereits zusammengestellte Dres-
     >> Alternative: Wasserreiche Lebens-
                                                     Schmortopf oder Salat.                   (die Akzeptanz von Vollkorn lässt                                                                                               sings, auch als Mitnahme-Artikel.
        mittel, wie Melonen, Tomaten,
                                                                                              sich durch Mischen mit klassischer
        Gurken.                                   >> Obst als frische Stückware
                                                                                              Pasta erhöhen).
                                                     oder als Obstsalat, Obstspieße,
                                                     Obstkuchen oder als Zutat in          >> Angebot an Bulgur-, Couscous-
                                                     einem Dessert plus Angebot an            Salaten, Hirseauflauf, Getreidebrat-
                                                                                                                                                                                                                                 Modifiziert nach „DGE-Qualitätsstandard
                                                     Mitnahmevarianten.                       lingen, Polentaschnitten.                                                                                                          für die Betriebsverpflegung“
                                                                                                                                                                                                                                 4. Auflage, Bonn 2014, S.12 ff.
                                                  >> Angebot an verschiedenen
                                                     Obstsäften.

24    Praktische Orientierungshilfen für den Alltag                                                                                                                                                                    Praktische Orientierungshilfen für den Alltag       25
EIN AUSGEWOGENES ANGEBOT GESTALTEN                                                                           EIN AUSGEWOGENES ANGEBOT GESTALTEN

     Typisch bayerisch –                                                                                          Alles im Griff –
     regionale Speisen                                                                                            die handwerkliche Eigenleistung
     Ob Pichelsteiner Eintopf, Fränkischer Sauerbraten, Aisch-                                                    Von der Koch- zur Esskultur: Wenn Sie für die Zubereitung
     gründer Karpfen, Oberpfälzer Blotz oder Schwäbische                                                          der Speisen hauptsächlich Grundprodukte verwenden,
     Krautkrapfen – lassen Sie das Thema Regionalität einfach                                                     bieten Sie Ihren Gästen neben Frische und Nährstoffen
     in Ihr Gesamtangebot einfließen. Heben Sie Ihre regio-                                                       auch handwerkliche Leistung und eine Küche mit eige-
     nalen Schätze. Dafür bietet sich die gesundheitsförder­                                                      nem Profil. Und Ihrem Team die Chance auf eigene Krea-
     liche Menülinie genauso an wie jede andere. Der Blick auf                                                    tivität und (Selbst-)Bewusstsein bezüglich der eigenen
     das saisonale Warenangebot hilft: Was je nach Jahreszeit                                                     Profession.
     bei uns wächst, hat auch früher schon zum ein oder
                                                                                                                  Die Verwendung frischer Lebensmittel und Grundpro-
     anderen Rezept inspiriert.
                                                                                                                  dukte ist die Basis der Küche – ja der Kochkunst schlecht-
     Machen Sie Ihren Gästen Lust auf dieses Angebot – sie       ZUR ORIENTIERUNG                                 hin. Auf Komfort müssen Sie deshalb nicht verzichten.
     sollten das Produkt als typisch bayerisch, fränkisch,                                                        Frischküche schließt Convenience nicht komplett aus:         KONKRETE TIPPS
     schwäbisch – jedenfalls typisch für Ihre Region in Bayern                                                    Grundprodukte umfassen Lebensmittel der Convenience-
                                                                 >> Anhaltspunkt: mindestens 6 regional­
     wahrnehmen können. Aber trauen Sie sich ruhig, die                                                           Grade 0, 1 und 2 (Tabelle s. Seite 34). Das sind unbe­
                                                                    typisch geprägte Hauptgerichte in                                                                          >> Kaufen Sie TK-Gemüse ohne geschmacks-
     ­Traditionen zu verschlanken und alte Rezepturen modern                                                      handelte, küchen- und garfertige Lebensmittel. Dazu
                                                                    4 Wochen.                                                                                                     gebende Zutaten wie z. B. Kräuterbutter,
      zu interpretieren: Es muss nicht immer eine schwere                                                         gehören u. a. geschältes Gemüse, vorgeputzte Salate,
                                                                                                                                                                                  bestimmen Sie Fettgehalt und Geschmack
      Schweinshaxe sein.                                         >> Mindestens einmal pro Woche eine              zerlegtes Fleisch und Teigwaren. Der gelegentliche
                                                                                                                                                                                  selbst .
                                                                    regionaltypische Vorspeise und/oder           ­Einsatz von TK-Gemüse und TK-Obst widerspricht einer
                                                                    Nachspeise.                                    handwerklich geprägten Frischküche nicht.                   >> Bevorzugen Sie Fleischrohware gegenüber
                                                                                                                                                                                  gewürztem bzw. fertig paniertem Fleisch.
                                                                 >> Zusätzlich einzelne Beilagen wie Kartoffel-   Putzen, schälen, schneiden – wer sich die Zeit dafür
                                                                    knödel, Bayerisch Kraut.                      sparen will, kann sich u. a. mit regionalen Anbietern        >> Verzichten Sie auf Fertiggerichte.
                                                                 >> Zusätzlich saisonale Zwischenverpfle-         zusammentun, die diese Vorarbeiten übernehmen.
                                                                                                                                                                               >> Sollten Sie auf Instantsaucen oder Fertig-
                                                                    gung wie Zwetschgendatschi oder                                                                               komponenten nicht komplett verzichten,
                                                                    Kirchweihnudeln.                                                                                              ergänzen bzw. kombinieren Sie diese mit
                                                                                                                                                                                  frischen Zutaten.
                                                                 >> Saisonaler Aktionskalender mit Themen-
                                                                    schwerpunkten, Aktionstagen oder                                                                           >> Bereiten Sie selbst zu und bevorraten Sie
                                                                    -wochen (z. B. Spargelwochen, Zwetsch-                                                                        einzelne Produkte (Fonds, Grundsaucen,
                                                                    gentage, Zwiebelfest).                                                                                        passierte Tomaten o. Ä.)

26    Praktische Orientierungshilfen für den Alltag                                                                                                                                  Praktische Orientierungshilfen für den Alltag   27
ERFOLGSGESCHICHTE AUS DER PRAXIS

                                         FÜNF FRAGEN AN WALTER KRATZER

          Von der Chefsache zum Teamwork
            Walter Kratzer leitet die Gastronomie der Allianz Deutschland AG in Unterföhring.
                  Hier verantwortet und gestaltet er alle gastronomischen Einheiten vom
      Mitarbeiter- und Abendrestaurant über die Kaffeebar und das Bistro bis zum Konferenzservice
           und zu Abendveranstaltungen. Der gelernte Koch, Küchenmeister und Betriebswirt
             des Handwerks ist außerdem seit 2013 Mitglied im Prüfungsausschuss der IHK
                                        München und Oberbayern.

                                                 Gesund und regional … seit wann arbeiten Sie nun schon nach              wir seit Jahren interessierten Gästen die Möglichkeit, einen Blick
                                                 diesem Konzept?                                                          hinter die Kulissen zu werfen und unsere Leistung zu beurteilen.
                                                                                                                          Selbstverständlich arbeiten wir auch mit den üblichen Siegeln
                                                    Der Anspruch an gute und umweltverträgliche Lebensmittel lässt
                                                                                                                          (Bio, MSC, Fair Trade usw.).
                                                    uns von Anfang an ganz selbstverständlich zu gesunden und
                                                    regionalen Produkten greifen.
                                                                                                                       Henne oder Ei – Produkte oder Speiseplan? Inwiefern beeinflusst die
                                                                                                                       Entscheidung für regionale und saisonale Waren die Speiseplanung?
                                                 Wie ist es Ihnen gelungen, dass Ihr Küchenteam genauso
                                                 auf den Geschmack gekommen ist wie Ihre Gäste?                           Am Jahresanfang kommunizieren wir unseren kulinarischen
                                                                                                                          Kalender, der für jeden Monat die saisonalen Schwerpunkte
                                                    Nur aus guten Zutaten kann ein gutes Produkt entstehen.
                                                                                                                          beschreibt. Die Speisenauswahl selbst wird sehr kurzfristig fest-
                                                    Unsere Mitarbeiter wissen das, unsere Gäste freuen sich auf das
                                                                                                                          gelegt – so können wir beim Einkauf das aktuelle Angebot
                                                    Ergebnis und die vielen positiven Rückmeldungen motivieren
                                                                                                                          berücksichtigen.
                                                    das Team. Im Übrigen ist eine hohe Lebensmittelqualität auch ein
                                                    Mittel, um gute Köche anzuwerben.
                                                                                                                       Sie legen ein großes Augenmerk auf Ihre Ausbildungsplätze.
                                                                                                                       Können Sie beim Küchennachwuchs Trends und Tendenzen für die
                                                 Wie gewährleisten Sie ein glaubwürdiges und transparentes
                                                                                                                       Betriebsgastronomie der Zukunft ablesen?
                                                 Angebot sowohl innerhalb des Unternehmens als auch gegenüber
                                                 Ihren Essensgästen?                                                      Leider geht die Zahl der Bewerber allgemein stark zurück. Auch
                                                                                                                          wir haben Mühe, unsere Ausbildungsplätze zu besetzen. Wir
                                                    Glaubwürdigkeit muss man sich durch permanente „Präsenz am
                                                                                                                          werden uns zukünftig noch stärker um die zukünftigen Fachkräfte
                                                    Gast“ über Jahre hinweg erarbeiten und immer wieder beweisen.
                                                                                                                          bemühen müssen. Deutschlandweit brechen etwa 40 Prozent der
                                                    So versuchen wir durch Informationsveranstaltungen, die
                                                                                                                          angehenden Köchinnen und Köche ihre Ausbildung ab.
                                                    ­Nutzung interner Kommunikationsmöglichkeiten und vor allem
                                                                                                                          Uns muss es gelingen, den Kochberuf attraktiver zu machen.
                                                    durch viele Gespräche Vertrauen aufzubauen. Außerdem geben

28    Erfolgsgeschichte aus der Praxis                                                                                                                                                         Erfolgsgeschichte aus der Praxis   29
ERFOLGREICH KOMMUNIZIEREN

     Kommunikation –
     tue Gutes und
     sprich darüber
     Als Betriebsgastronom tragen Sie wesentlich zu Gesund-       begeistern? Über welche Medien kann ich sie erreichen?
     heit, Wohlbefinden und Leistungs­fähigkeit der Mitarbeiter   Dabei helfen eine offene, freundliche und dialogische
     bei. Das ist nicht jedem bewusst. Doch Sie können viel       Wortwahl und Tonalität. Das Wichtigste sind durchdachte,
     dafür tun, dass Ihre Arbeit wahrgenommen und wert­           glaubwürdige und nachvollziehbare Informationen.
     geschätzt wird. Entscheidend ist dabei eine funktionie-      Kommunizieren Sie Ihre Motivation, Ansprüche und Ziel-
     rende Kommunikation nach allen Seiten. Ob Gäste,             vorstellungen sowohl innerhalb des Küchenteams und
     Team, Unternehmensleitung oder Lieferanten – verset-         des Unternehmens als auch gegenüber Gästen und
     zen Sie sich in Ihr Gegenüber hinein: Was könnte die         Lieferanten.
     jeweilige Zielgruppe interessieren? Womit kann ich sie

                 ALLE INS BOOT HOLEN:                                          APPETIT MACHEN:                                         GEMEINSAM QUALITÄT SICHERN:                               NACHHALTIG VERANKERN:
           KOMMUNIKATION MIT DEM KÜCHENTEAM                           KOMMUNIKATION MIT DEN ESSENSGÄSTEN                              KOMMUNIKATION MIT LIEFERANTEN                           KOMMUNIKATION IM UNTERNEHMEN

     >> Information über das neue Verpflegungskonzept             >> Informationskampagnen zu Umsetzung, Hintergrün-         >> Durchführen von Lieferantengesprächen.                >> „Runder Tisch“ mit allen wichtigen Entscheidungsträ-
        bei einer speziell dafür initiierten Veranstaltung.          den und Zielen des eigenen Verpflegungskonzepts.                                                                    gern. Hier können sich die Vertreter der entsprechen-
                                                                                                                             >> Erstellen von Einkaufsrichtlinien, die dem Leitbild
                                                                                                                                                                                         den Abteilungen austauschen und abstimmen, z. B.
     >> Kontinuierliche und praxisorientierte Schulungen,         >> Spezielle Beratungsangebote zu Gesundheitsthemen.          entsprechen.
                                                                                                                                                                                         Wirtschaftsleitung, Küchenleitung, Einkauf, Personal-
        Trainings oder Workshops über Inhalte, Ziele und
                                                                  >> Information über Lieferanten und Produkte z. B. mit-    >> Anpassen der Ausschreibungen.                            rat, Betriebliches Gesundheitsmanagement etc.
        fachliche Themen.
                                                                     tels eines Marktstandes im Betriebsrestaurant oder
                                                                                                                             >> Pflege von partnerschaftlichen Beziehungen.           >> Nutzen aller verfügbaren Medien, z. B. Mitarbeiter­
     >> Motivation der Mitarbeiter durch Partizipation,              Aktionswochen.
                                                                                                                                                                                         zeitschrift, Internet, attraktiver und transparenter
        Übertragung von Verantwortung und Teamarbeit                                                                         >> Erschließen neuer Bezugsquellen.
                                                                  >> Kostproben bei Neueinführung bestimmter Artikel.                                                                    Speise­plan, Flyer, Apps, Blog.
        hinsichtlich der Entwicklung von Maßnahmen.
                                                                                                                             >> Einkaufskooperationen mit anderen Kantinen.
                                                                  >> Information über Inhaltsstoffe, Zubereitung und Co.,                                                             >> Aktionen in Kooperation mit dem Betriebsärztlichen
                                                                     vor allem bei Einführung neuer Rezepturen, neuer        >> Erzeuger einladen, die ihre Produkte vorstellen,         Dienst, z. B. Ernährungsberatung, Gesundheitsaktio-
                                                                     Menülinien etc.                                            Probieraktionen, Sonderwochen.                           nen, Gesundheitstage etc.
                                                                  >> Speiseplan attraktiv und übersichtlich gestalten.                                                                >> Angebote attraktiv und erkennbar machen durch
                                                                                                                                                                                         ­farbliche Leitsysteme, Tischaufsteller, Plakate,
                                                                                                                                                                                         spezielle Dekoration etc.
                                                                                                                                                                                      >> Erstellen von Argumentationshilfen für
                                                                                                                                                                                         Veränderungsprozesse.

30    Praktische Orientierungshilfen für den Alltag                                                                                                                                                    Praktische Orientierungshilfen für den Alltag   31
ERFOLGREICH KOMMUNIZIEREN

     Steigerung der
     Akzeptanz – alle
     Sinne essen mit
     Gesund, regional oder bio – begeistern Sie Ihre Gäste für
     Ihre Angebote und Neuerungen. Von der Präsentation
                                                                   Kritik als Chance                                             ERFOLGREICH KOMMUNIZIEREN

     über den Service bis zum Ambiente – mit dem richtigen         >> Betrachten Sie Beschwerden als Inspiration zur
     Dreh sind Essensgäste auch bereit, Ungewohntes zu                Verbesserung.
     akzeptieren und einen adäquaten Preis dafür zu zahlen.

     Der Service
                                                                   >> Stellen Sie den Umgang mit Kritik innerhalb einer
                                                                      Prozessbeschreibung sicher.                                Schulung und Weiterbildung –
                                                                                                                                 immer up to date
                                                                   >> Unmittelbare Reaktion: Nehmen Sie den Kontakt mit
     >> Gut informierte, hilfsbereite und freundliche Service-        dem unzufriedenen Gast so schnell wie möglich auf,
        kräfte sind das Aushängeschild jeder Gastronomie.             um Anlass und Hintergründe zu erfahren.
        Zusätzlich helfen eine Liste der Ansprechpartner an
                                                                   >> Es ist wichtig, dem Beschwerdeführer einen direkten
        gut sichtbaren Stellen (z. B. bei der Geschirrrückgabe)
                                                                      Ansprechpartner zu nennen, der seine Belange ernst
        sowie Kontaktinformation im Intranet für E-Mail-­
                                                                      nimmt, verfolgt und zum Abschluss bringt.
        Anfragen, Anregungen und Kritik.
                                                                   >> Bearbeiten Sie Beschwerden: Dokumentation und
                                                                                                                                 Wer stehenbleibt, fällt zurück. Neben den gesetzlich
                                                                                                                                 ­vorgeschriebenen Schulungen wird ein Küchenteam auf
                                                                                                                                                                                             Bildungspaket Leitlinien
     >> Verbindliche Versprechen und Leistungen: Das Angebot
                                                                      Abschluss, z. B. durch Korrekturmaßnahmen oder              Dauer nur motiviert und fit bleiben, wenn Schulungen       >> Gesundheitsförderliches Verpflegungsangebot in der
        hält, was der Speiseplan verspricht. Gäste können sich
                                                                      Ersatzleistungen.                                           und Weiterbildungen so ernst genommen werden wie              Betriebsgastronomie.
        auf die korrekte Kennzeichnung von Zusatzstoffen, Aller-
                                                                   >> Stellen Sie einen Briefkasten für Wünsche, Anregun-         der Speiseplan.                                            >> Qualitäts- und Herkunftssicherheit von Lebensmitteln.
        genen etc. verlassen.
                                                                      gen und Kritik bereit.
     >> Der erste Eindruck zählt – vom Erscheinungsbild des Ser­                                                                                                                             >> Nachhaltige Einkaufsstrategien.
        vice- und Küchenpersonals bis zum Essensbereich. Dabei
                                                                                                                                 Ihre Ansprechpartner in Bayern
        bietet sich eine Gestaltung im Corporate Design an.        Ambiente und Atmosphäre                                       >> Fachzentren Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung
                                                                                                                                                                                             >> Integration regionaler (Bio-)Lebensmittel.

                                                                                                                                    in Augsburg, Bayreuth, Ebersberg, Fürstenfeldbruck,      >> Praktische Kochkurse mit entsprechenden Rezeptideen
     >> Minimale Wartezeiten an Kasse und Ausgabestationen.        >> Ansprechende Gestaltung des Speiseraumes, z. B.
                                                                                                                                    Fürth, Landshut, Regensburg, Würzburg.                      sowie modernen Gar- und Produktionstechniken.
                                                                      Marktplatz mit offener Küche, Shop, attraktive Vitrinen-
     >> Übersichtliche Kommunikationsmittel, vom Speiseplan           anlage und ausgegliederte Aktionsbereiche.                 >> Angebote für die Betriebsgastronomie:                    >> Erstellung eines Verpflegungsleitbildes.
        bis zum Internetauftritt.
                                                                   >> Speisenausgabe und thermischer Bereich der Küche             __landesweite und regionale Fachtagungen                  >> Infoveranstaltungen und Module der Fachzentren.
                                                                      gehen über in einen offenen, einsehbaren Raum.               __regionale Arbeitskreise: ProfiTreffs
     Zufriedenheit ist messbar                                                                                                     __Workshops
                                                                                                                                                                                             >> Individuelle Coachings.
                                                                   >> Free-Flow-Stationen: Dadurch sind Warteschlangen
     >> Auf externer Ebene:                                                                                                        __Informationsveranstaltungen
                                                                      passé. Im Hintergrund bleibt die Produktionsküche mit
        Vom Unternehmen beauftragte, aber für das Küchen-                                                                          __Aktionstage und -wochen
                                                                      Mise en Place, Salatvorbereitung, Lagerräumen und
        team anonyme Testesser beurteilen das Speisenange-                                                                         __Internetportal
                                                                      Spülküche.
        bot und den Service aus Sicht des Essensgastes.                                                                          Die Fachzentren Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung
                                                                   >> Einsatz von freundlichen Farben.
     >> Auf Ebene der Gäste:                                                                                                     stehen Ihnen gerne zur Seite. Speziell zur Umsetzung
        __regelmäßige Befragungen mittels Fragebogen bzw.          >> Gemütlichkeit durch Loungebereiche sowie unter-            dieser Leitlinien legen sie ein Programm auf, das Sie bei
          verschlüsselter Online-Fragebögen,                          schiedliche Sitzanordnungen für Einzelpersonen und         der Einführung unterstützt und begleitet.
        __Ermittlung der Quoten von Reklamationen und                 Gruppen.
                                                                                                                                 Näheres unter: www.ernaehrung.bayern.de
          Essensbeteiligung.                                       >> Angenehme Geräuschkulisse, z. B. durch Pflanzen oder
     >> Auf interner Ebene:                                           Dämmung.
        Teambefragungen.

32    Praktische Orientierungshilfen für den Alltag                                                                                                                                                           Praktische Orientierungshilfen für den Alltag   33
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