Nationalbank verlangt von den Banken mehr Eigenmittel - Real Estate Move
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Nationalbank verlangt von den Banken mehr Eigenmittel Die Nationalbank will die Risiken für die Finanzstabilität am Hypothekar- und Immobilienmarkt minimieren und fordert die Reaktivierung des sektoriellen antizyklischen Kapitalpuffers. Dies führt zu einer temporären Zunahme der Eigenmittel- anforderungen für Hypothekarkredite auf Wohnliegenschaft- en in der Schweiz. Dadurch soll in erster Linie die Wider- standsfähigkeit des Bankensektors aufrechterhalten bezieh- ungsweise wo nötig gestärkt werden. Das Ziel sei eine Be- schränkung von negativen Folgen einer allfälligen starken Korrektur am Schweizer Hypothekar- und Wohnliegen- schaftsmarkt für den Bankensektor und für die Schweizer Wirtschaft. Seite 2 Wöchentlich Sie finden in der «Crème de la Semaine» eine Zusammenfassung von wichtigen und interessanten Nachrichten aus der Immobilienwirtschaft.
1 2 Banken müssen für Hypotheken mehr Eigenmittel unterlegen Der antizyklische Kapital- bank und FINMA mit dem Ziel, puffer für die Banken wird den Banken den grösstmög- reaktiviert. Ab dem 30. Se- lichen Spielraum bei der ptember 2022 werden die Kreditvergabe an Unterneh- Banken dazu verpflichtet, men zu gewähren. einen antizyklischen Puffer in der Höhe von 2,5% auf «Die Verwundbarkeiten am Wohnliegenschaften zu Hypothekar- und Wohnlie- Zug Estates lanciert halten. genschaftsmarkt haben sich aber seit der Deaktivierung des zweiten Green Bond Die Schweizerische National- antizyklischen Kapitalpuffers Die Zug Estates Holding AG hat ein- bank (SNB) hat dem Bund- erhöht. So sind sowohl das en zweiten Green Bond über CHF esrat nach Anhörung der Hypothekarkreditvolumen als 100 Mio. begeben. Damit bestehe Eidgenössischen Finanz- auch die Wohnliegenschafts- das gesamte Anleihenportfolio aus marktaufsicht (FINMA) be- preise stärker gestiegen als es auf Nachhaltigkeit ausgerichteten antragt, den sektoriellen Fundamentalfaktoren wie Finanzierungsinstrumenten, wie die antizyklischen Kapitalpuffer Mieten oder Einkommen er- Unternehmung mitteilt. Dies ist nach zu reaktivieren. Die Höhe klären können», schreibt die der ersten Green-Bond-Emission dieses Puffers soll 2,5% der SNB. Die Tragbarkeitsrisiken einer Schweizer Immobiliengesell- risikogewichteten Positionen, verharrten auf hohem Niveau schaft im September 2019 der bei denen eine Wohnliegen- bzw. stiegen im Segment der zweite Green Bond von Zug Estates. schaft im Inland als Grund- Wohnrenditeliegenschaften Die Liberierung erfolgt am 17. Feb- pfand fungiert, betragen. Für weiter an. Eine starke Korrek- ruar. Der Green Bond wird mit ein- die Erfüllung der erhöhten tur an diesen Märkten würde em Coupon von 0.75% und einer antizyklischen Kapitalpuffer- den Bankensektor bzw. die Laufzeit von 7.17 Jahren begeben. anforderungen sieht der Wirtschaft in der Schweiz «Die heutige Platzierung stiess auf Antrag der SNB eine Frist bis spürbar belasten. breites Interesse bei institutionellen zum 30. September 2022 Investoren, da die Mittel unmittelbar vor. Der Bundesrat hat dem Die Nationalbank ist deshalb und vollumfänglich in das Suurstoffi- Antrag der Nationalbank am zum Schluss gekommen, dass Areal (im Bild) in Risch Rotkreuz 26. Januar 2022 stattgege- eine Reaktivierung des sek- investiert werden, welches höchste ben. toriellen antizyklischen Ka- Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllt pitalpuffers notwendig sei. und bereits heute nahezu CO2-frei Im März 2020 wurde der Angesichts der heute höheren betrieben wird», heisst es weiter. sektorielle antizyklische Risiken am Schweizer Hypo- Die Zürcher Kantonalbank und UBS Kapitalpuffer vor dem Hint- thekar- und Wohnliegen- AG agierten als Joint Lead Manager ergrund der Coronavirus- schaftsmarkt komme der / Joint Bookrunner der Emission. Die Pandemie und auf Antrag ausreichenden Kapitalhaltung Zulassung zum Handel an der SIX der Nationalbank von seinem der Banken eine grosse Swiss Exchange wird beantragt. damaligen Niveau von 2% Bedeutung zu. Ein sektorieller der relevanten risikogewicht- Kapitalpuffer von 2,5%, der um eten Positionen deaktiviert. 0,5 Prozentpunkte höher liegt Die Deaktivierung erfolgte als vor seiner Deaktivierung im als Teil eines Massnahmen- März 2020, sei deshalb pakets von Bund, National- gerechtfertigt. 2
Redaktion: Real Estate Move AG Mühlemattstrasse 19 6004 Luzern Tägliche News auf www.realestatemove.ch City Statistics mit Informationen über «Denken wir die Lebensqualität in den Städten Zukunft neu!» City Statistics des Bundesamtes für Statistik BfS liefert in Unter diesem Titel organisieren Form von rund 200 Indikatoren Vergleichswerte zu den die fünf Fachkammern des SVIT Lebensbedingungen in europäischen Städten und ihren am 16. März das Real Estate Agglomerationen. In der Schweiz beteiligen sich Basel, Bern, Symposium. «Wir nennen den Genf, Lausanne, Luzern, Lugano, St. Gallen, Winterthur und rasanten Wandel auch in der Im- Zürich an dem Projekt. Es wird auch vom Bundesamt für mobilienwirtschaft „disruptiv“ und Raumentwicklung (ARE), vom Bundesamt für Wohnungs- versuchen, uns darauf einzu- wesen (BWO) und vom Staatssekretariat für Wirtschaft stellen, dass morgen alles anders (SECO) unterstützt. City Statistics ist ein europäisches Pro- ist als heute. Denken wir die jekt, an dem die Schweiz beteiligt ist und das Daten zu den Zukunft neu! Damit wir uns eben Lebensbedingungen in über 900 Städten Europas liefert. Die nicht nur auf die Veränderungen Daten sind in der Datenbank des Statistischen Amts der einstellen, sondern diese mass- Europäischen Union Eurostat erfasst. Mit dem Konzept der geblich mitbestimmen. Nur wer Lebensqualität wird das Wohlbefinden der Bevölkerung in sich entscheidet, verändert seinen verschiedenen Dimensionen gemessen. Das Konzept etwas», heisst es in der Einlad- wurde von der OECD entwickelt und den Besonderheiten der ung. Referentinnen und Referen- Schweiz angepasst. Es umfasst elf miteinander verbundene ten sind: Luise Deiters, Expertin Dimensionen zu materiellen Lebensbedingungen und zum für betriebliches Gesundheitsman- subjektiven Empfinden der Lebensqualität, die wiederum die agement; Reto Föllmi, Professor Attraktivität einer Stadt mitbestimmt. am Schweizerischen Institut für Aussenwirtschaft und Angewan- Nähere Angaben zum Projekt City Statistics auf europäischer dte Wirtschaftsforschung der Uni- Ebene finden Sie auf der Eurostat-Seite: versität St. Gallen; Tim Grotjahn, www.ec.europa.eu/eurostat – Allgemeine und Regional- Real Estate Strategist. Das Real statistiken – Regionen und Städte. Estate Symposium findet statt am Mittwoch, 16. März im Ambassador House in Zürich. Informationen und Anmeldung unter: https://realestatesymposium.ch/pr ogramm/ 3
1 2 ISOS: «Falsch verstandene Schutzziele verhindern Neubauten» Claude Ginesta von der Ginesta Immobilien AG kritisiert in einem Blog- Beitrag das Bundesinventar für schützenswerte Ortsbilder ISOS, das ursprünglich nur für Bundesbauten vorgesehen war und nun für ganze Städte als verbindlich bei Neubauten erklärt werde. «Es werden einfach Ortsbilder und damit Altbauten geschützt und nie hatte oder hat jemand die Gelegenheit, zu diesen Schutzzielen Stellung zu beziehen. Es gab auch nie eine Abstimmung über ISOS. Hier hat der Bund ein Bauverhin- derungskonstrukt ohne das Volk geschaffen. Trotzdem haben die Ge- richte die Idee von ISOS aufgenommen und so mit fragwürdigen Ent- scheiden viele Neubauten verhindert. Denn jeder Einsprecher versucht heute Einsprachen mit ISOS zu begründen und diesen wird leider allzu häufig stattgegeben», hält er fest. Die gewünschte Verdichtung in den Städten könne daher nicht wie geplant stattfinden. Dies habe bei anhalt- end sehr starker Nachfrage bedeutende Auswirkungen auf die Ange- botsseite. «Die Folge sind sehr deutliche Preissteigerungen, die mit der neuen Mehrwertabgabe bei Aufzonungen noch weiter befeuert werden. Dahinter stehen Beamte und Politiker, die vermeidbar die Kassen von Kanton und Gemeinden auf Kosten des Mittelstands füllen, der sich Wohneigentum bald nicht mehr leisten kann.» Ein Missstand, der bis anhin noch kaum öffentlich diskutiert werde und dessen Tragweite sich wohl die wenigsten bewusst seien, kritisiert Ginesta. SPS geht Partnerschaft mit Superlab Suisse ein Swiss Prime Site Immobilien geht Partnerschaft sehen. In Schlieren plant Swiss Prime Site Im- mit Superlab Suisse ein. Das Unternehmen, wel- mobilien auf dem Areal JED ein Neubauprojekt. ches bereits einen Standort in Lausanne bet- Darin sollen in Zusammenarbeit mit Superlab reibt, stellt betriebsbereite und voll ausgestattete Suisse auf zwei Stockwerken Forschungs- und Forschungs- und Laborflächen zur Verfügung Laborflächen für Start-ups, Spin-offs oder eta- («Lab as a Service»). Zum Angebot zählen blierte Unternehmen entstehen. zudem Betriebsdienstleistungen sowie weitere Services. Swiss Prime Site Immobilien und Der Bedarf nach flexiblen Büro- und Gewerbe- Superlab Suisse planen ab 2022 Standorte in flächen steigt seit Jahren, schreibt SPS in einer Basel und Schlieren mit über 10 000 qm Ge- Mitteilung. Die Markttendenz zur Flexibilisier- samtfläche zu entwickeln. Der Stücki Park in ung der Mietflächen anderer Nutzungsarten Basel (im Bild oben) beherbergt heute bereits nehme ebenfalls stetig zu. Swiss Prime Site ein Laborgebäude und einen Technologiepark, Immobilien habe dies durch die Entwicklungs- in dem verschiedene Start-ups im Bereich Life projekte YOND in Zürich und JED in Schlieren Science zusammenkommen. Gleich nebenan (Bestandesbauten) früh festgestellt und umge- soll in den kommenden 18 Monaten ein weiteres setzt. Gebäude mit Labor- und Forschungsflächen von Superlab Suisse entstehen. Der zweite Standort ist in Schlieren nahe der Stadt Zürich vorge- 4
1 2 3 Mehr verfügbare In der Region Zürich erhöhte blieb unverändert bei 1.9%. sich im Jahr 2021 das Angebot Wenn laufende Projekte in den Büroflächen an verfügbaren Büroflächen um Entwicklungsschwerpunkten 65’800 qm, die Angebotsquote Ausserholligen und Wankdorf In den fünf grössten Büromärkten stieg gegenüber dem Vorjahr wie geplant fertiggestellt wer- der Schweiz – Zürich, Genf, Bern, von 4.4% auf 5.1%. In Anbe- den, dürfte der Berner Büro- Basel und Lausanne – erhöhte tracht der 145’000 qm neu markt ab 2024 dynamischer sich die Angebotsquote an verfüg- erstellten Büroflächen – unter werden. Unter anderem planen baren Flächen innert zwölf Monat- anderem in der Manegg, im die staatsnahen Institutionen en von 4.3% auf 4.7%. Damit stan- Kreis 5, in Schlieren und in EWB und BLS, neue Standorte den per Ende 2021 total 912'000 Wallisellen – kommt diese An- zu beziehen und die alten qm Büroflächen für Mietinteress- gebotszunahme nicht über- Büros freizugeben. enten zur Verfügung (+101'400 raschend. Erfreulich war die qm), was über 60'000 Arbeitsplätz- Das Angebot an Büroflächen in stärkere Flächennachfrage. In en entspricht. Das geht aus der Basel verdreifachte sich den letzten zwölf Monaten neuen Studie von Jones Lang zwischen 2018 und 2020, wo- haben sich nicht nur die Tech- LaSalle (JLL) zum Büromarkt in durch die Angebotsquote von Konzerne Amazon, Facebook der Schweiz hervor. 1.8% auf 5.7% anstieg. Per und Google Büroflächen in der Limmatstadt gesichert, sondern Ende 2021 war nun eine leichte Obwohl sich die Flächennachfrage beispielsweise auch Breitling, Reduktion auf 5.4% messbar. nach dem Krisenjahr 2020 erholte, Goldman Sachs, Zalando oder Innerhalb der einzelnen Teil- war diese Zunahme des Angebots verschiedene Amtsstellen von märkte kam es allerdings zu zu erwarten: Im vergangenen Jahr öffentlichen Verwaltungen. markanten Angebotsanstiegen wurden in den fünf grössten Markt- und -reduktionen. Mit dem gebieten 313'000 qm neue Büro- Der Büromarkt Genf wies Ende Bezug des zweiten Hochhaus- flächen fertiggestellt, nachdem 2021 mit 249’000 qm verfüg- es gibt Roche diverse Büros bereits 2019 und 2020 rund baren Flächen ein leicht höh- mit mehreren Zehntausend 573'000 qm gebaut wurden. Bis eres Angebot auf als im Vor- Quadratmetern an verschied- 2024 wird das Wachstum im Mittel jahr, die Angebotsquote stieg enen Standorten frei. Mittel- bis 29% geringer ausfallen. Es ist de- auf 6.2%. Während freie Flä- langfristig stehen zudem div- shalb davon auszugehen, dass chen in den Innenstadtgebieten erse Arealtransformationen an, sich der Anstieg der Angebotsquo- knapp sind, weisen die Aussen- welche Raum für weitere Arbe- te abschwächt und stabilisiert. bezirke hohe Leerstandsquoten itsflächen schaffen werden. auf, teilweise über 10%. Genf Regionenübergreifend konnten bleibt als Unternehmensstand- In der Region Lausanne sich die Mietpreisniveaus an den ort aber unverändert attraktiv. erhöhte sich die Angebots- Bestlagen halten oder sind sogar Diverse Firmen aus den Be- quote innerhalb von zwölf leicht gestiegen – dies auch auf- reichen Medizin, Grosshandel, Monaten von 2.2% auf 3.4%. grund der anhaltend hohen Nach- Marketing, Cybersecurity oder Aufgrund der Fertigstellung frage nach Büros an zentralen Beratung haben im vergangen- verschiedener Grossprojekte Standorten. Entsprechend tief sind en Jahr Büroflächen gemietet. verdoppelte sich im Teil-markt in diesen Teilmärkten die Ange- Lausanne West/-Crissier das botsquoten: Im Kreis 1 in Zürich Per Ende 2021 standen auf Angebot. Die Nachfrage nach 2.1%, im CBD Genf 3.2%, in der dem Büromarkt Bern 55’200 diesen Produkten war jedoch Innenstadt Bern 0.7%, im CBD qm Flächen im Angebot, das intakt: so konnten im «Millen- Lausanne 1.1% und in der Innen- sind 0.9% weniger als noch im nium» fast alle Büroflächen stadt Basel 3.5%. Vorjahr. Die Angebotsquote vermietet werden. 5
1 2 Architekt und Immobilien- Zinsschritte der Bruno Kurz wird ökonom. Zuvor war er Ge- Zentralbanken CEO der SF Urban schäftsführer der Immoveris Properties AG AG, einer Tochtergesell- 2022 dürften laut der Zinsprog- schaft der Swiss Prime Site nose der UBS viele Zentral- Group. banken ihre Leitzinsen erhöhen. Der Verwaltungsrat der SF Die Zentralbank Grossbritan- Urban Properties AG ernennt niens hat bereits Ende 2021 im Rahmen der geplanten einen ersten Zinsschritt gewagt, Nachfolgeregelung Bruno die polnische Notenbank war die Kurz zum neuen CEO per 1. erste Zentralbank, die im neuen April 2022. Er tritt damit die Jahr die Leitzinsen erhöht hat. Nachfolge von Adrian Die Aussagen der US-amerikan- Schenker an, welcher seit ischen Zentralbank deuten da- 2018 CEO der Gesellschaft rauf hin, dass auch sie in diesem war. Adrian Schenker wird Jahr die Leitzinsen nach oben sich zukünftig verstärkt auf anpasst. Zu den wenigen Zent- weitere Auslandexpansionen ralbanken, die 2022 diesem der SFP Gruppe fokussieren, Trend nicht folgen, wird wahr- zu welcher bereits die VIGA scheinlich die Europäische Real Estate in Kopenhagen Zentralbank (EZB) gehören. Die gehört. Bruno Kurz (48) stiess Sorgen um die wirtschaftliche im April 2021 zur Swiss Erholung dürften noch immer Finance & Property Funds AG höher gewichtet werden als die als Head of Direct Real Estate Inflationsrisiken. Wie für die EZB Services & Mandates und ist liegt auch für die Schweizerische Mitglied der Geschäftsleitung. Nationalbank eine Zinserhöhung Bruno Kurz ist ausgebildeter noch in weiter Ferne. Solange die Nationalbank mit ihrer Nega- tivzinspolitik fortfährt, dürften auch die Zinsen auf Staatsan- leihen und die Hypothekarzinsen auf einem tiefen Niveau ver- harren. ATTRAKTIVE DIVIDENDEN REALISIEREN. Wir sind spezialisiert auf die Entwicklung und das Management von Immobilienfonds mit Fokus auf Gewerbe, Industrie und Wohnen. www.procimmo.ch
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