Neuen Wohnraum braucht das Land - Architektenkammer Rheinland-Pfalz

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Neuen Wohnraum braucht das Land - Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Neuen Wohnraum braucht das Land
Text: Uwe Knauth, Vorstandsmitglied

M
            ittlere und größere Städte sind be-   werben immer häufiger auf Konzeptvergaben,
            liebt, der Zuzug hält ungebremst      bei denen städtische Baugrundstücke erst
            an: Einkaufs-, Kultur- und Frei-      nach Vorlage von qualifizierten Entwurfskon-
            zeitangebote locken Menschen          zepten verkauft werden. Bei der Bewertung
und Familien jeden Alters und Vereinsange-        können neben den städtebaulichen, architek-
bote stärken Kommunikation und Begegnung.         tonischen und Freiraumqualitäten auch der
Wohnortnahe Sport- und Schulstandorte sind        Anteil geförderten Wohnraums sowie die Mi-
auf kurzen Wegen erreichbar und erlauben          schung des Wohnangebots Kriterien sein.
Jung und Alt ein hohes Maß an Selbstständig-          Die Stadt Landau hat mit Konzeptvergaben
keit – am besten unabhängig vom PKW.              bereits positive Erfahrungen gemacht. Auf
   Das Wohnungsangebot in den Städten ist         dem Gelände der Landesgartenschau 2015
inzwischen knapp. Die Preise für Wohneigen-       wurde der „Wohnpark am Ebenberg“ mit ei-
tum steigen ebenso wie die Mieten – die           nem solchen Verfahren entwickelt. Die Grund-
                                                                                                    Foto: privat

Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist           stücke wurden in zeitlich getakteten Abschnit-
entsprechend groß. Gefragt sind Lösungen,         ten zum Kauf angeboten und es mussten
die den vielfältigen Vorstellungen und An-        städtebauliche Vorgaben eingehalten und ein
sprüchen der Wohnungssuchenden gerecht            fixer Anteil an gefördertem Wohnraum nach-
werden. Eine entsprechende, neu ausgerich-        gewiesen werden. Die Vorlage der Entwurfs-
tete Stadtplanung kann zugleich auch zur Be-      konzepte erfolgte anonym. Eine Fachjury be-
wältigung des demografischen Wandels und          wertete die baulichen Qualitäten ebenso wie
zur sozialen Durchmischung beitragen.             die Wohnungsanzahl, den Wohnungsmix und
                                                  den Anteil an geförderten Wohnraum. Auf
                                                  diese Weise entstand ein lebendiger Mix. Auf

DerMix macht                                      Basis dieser Erfahrungen strebt die Stadt mit
                                                  weiteren Konzeptvergaben das Ziel von ins-

  Stadt
die                                               gesamt 900 Wohnungen bis 2020 im neuen
                                                  Wohnpark an.

lebenswert!                                           Stadtnahes Wohnen, nahe Einkaufs-, Frei-
                                                  zeit- und Kulturangebote, fußläufig und mit
                                                  dem Fahrrad an die City angebunden, mit mo-
   Um allen Bevölkerungsgruppen gerecht zu        dernen Wohnkonzepten und einem Angebot
werden, ist ein Mix von Eigentums- und Miet-      an bezahlbarem Wohnraum, das sind die
wohnungen in unterschiedlichen Größen Vor-        Grundlagen für eine zukunftsfähige Stadtent-
aussetzung. Hinzu kommen neue Wohnfor-            wicklung. Bleibt noch die Vision der quartiers-
men, wie Mehrgenerationenwohnen und Bau-          nahen Arbeitsplätze – weiteres Entwicklungs-
gruppen, aber auch eine Mindestquote von          potential für den perfekten Mix in der Stadt! 
gefördertem Wohnraum. Für solche qualitativ                                                   p
hochwertige und nachhaltige Lösungen set-
zen Städte und Gemeinden neben Wettbe-

DAB 04·18                                                                                                         17
Neuen Wohnraum braucht das Land - Architektenkammer Rheinland-Pfalz
[ DAB REGIONAL ]    KAMMER AKTUELLRHEINLAND-PFALZ

Im Gespräch mit Landrätin Dr. Ganster
Am 6. März fand ein erstes Gespräch mit der neuen Landrätin im Kreis Südwestpfalz statt. Im Mittelpunkt stand die
Stärkung und das Potenzial der Region.

Text: Kerstin Mindermann

                                                                                     F
                                                                                                rau Dr. Ganster ist seit Oktober 2017   Projekt „Raum für Baukultur“ erweitert wer-
                                                                                                Landrätin in der Südwestpfalz. Vie-     den. Eine Box, die an unterschiedlichen Orten
                                                                                                le Aktivitäten der Architektenkam-      aufgestellt und flexibel genutzt werden kann.
                                                                                                mer, insbesondere das Zentrum           Es wurde vereinbart, dass der Landkreis der
                                                                                     Baukultur, sind ihr durch ihre Tätigkeit als       Kammer Ortsgemeinden mit Potenzial als ers-
                                                                                     Landtagsabgeordnete jedoch bereits gut be-         te Standorte für die Box vorschlägt.
                                                                                     kannt; entsprechend standen die Kammerak-             Präsident Gerold Reker informierte zudem
                                                                                     tivitäten in der Südwestpfalz im Fokus des         über die Struktur, die Aufgaben und Arbeits-
                                                                                     Gesprächs. Die Kammergruppe hat hier mit           weise der Kammer selbst sowie über die Be-
                                                 Foto: Erwin Kobel, Ruppertsweiler

                                                                                     der „Planbar 11“, der grenzüberschreitenden        sonderheiten und Herausforderungen der Ar-
                                                                                     Veranstaltung „Baukultur grenzenlos“ und           chitektenschaft. Dr. Ganster wies auf die an-
                                                                                     dem Parkkino „Baukultur von der Rolle“ be-         stehenden Bauaufgaben im Landkreis hin.
                                                                                     reits drei viel beachtete Veranstaltungen zur      Dies sind insbesondere Schulsanierungen und
                                                                                     Stärkung der Baukultur durchgeführt – und          -erweiterungen sowie das Großprojekt Kreis-
Landrätin Dr. Susanne Ganster (Mitte): vor dem                                       noch in diesem Jahr soll die Reihe um das          verwaltung in Pirmasens.                  p
Gespräch mit den Kammervertretern

Berufspolitische Umfrage
Am 2. Mai startet erneut eine Umfrage zu aktuellen berufspolitischen Fragen der Architektenschaft. Beteiligen Sie
sich! Sie tragen damit dazu bei, eine aussagekräftige Grundlage für die Kammerarbeit zu schaffen.

Text: Kerstin Mindermann

D
            ie Umfrage wird wie gewohnt von                                          durch besteht auch die Möglichkeit, das Aus-       berufliche Situation von Architektinnen, Stadt-
            der Hommerich Forschung im                                               füllen des Fragebogens zu unterbrechen und         planern, Innen- und Landschaftsarchitektin-
            Auftrag der Architektenkammern                                           zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzu-          nen und stellen eine belastbare Grundlage für
            anonym als online-Befragung                                              nehmen. Der Code wird nach Abschluss der           politische Forderungen dar. Daher, beteiligen
durchgeführt. Befragt werden in diesem Jahr                                          Befragung gelöscht, sodass kein Rückschluss        Sie sich! Nur unter reger Mitwirkung möglichst
alle Kammermitglieder: freischaffend Tätige                                          auf die Person, weder für das durchführende        aller Kammermitglieder ist es möglich, zu ei-
und baugewerblich Tätige ebenso wie Ange-                                            Institut noch für die Kammer, möglich ist.         nem differenzierten und aussagekräftigen
stellte und Beamte. Pünktlich zum Start der                                              Die Umfrage ist vom 2. Mai bis zum 15. Ju-     Meinungsbild zu gelangen, an dem sich die
Umfrage am 2. Mai werden alle Kammermit-                                             ni freigeschaltet. In diesem Jahr stehen wie-      zukünftige Kammerarbeit orientieren kann.
glieder per Post oder E-Mail über die Umfrage                                        der die beruflichen Rahmenbedingungen im                                                       p
und den Ablauf informiert und erhalten ihre                                          Mittelpunkt, ein weiteres Schwerpunktthema
Zugangsdaten.                                                                        wie im vergangenen Jahr gibt es nicht.             Die Ergebnisse der bisherigen Umfragen fin-
    Die Anmeldung zur online-Umfrage erfolgt                                             Die Umfrageergebnisse geben wichtige,          den Sie auf unserer Internetseite:
über einen persönlichen Zugangscode. Da-                                             dringend benötigte Hinweise auf die aktuelle          www.diearchitekten.org/x/umfragen

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Neuen Wohnraum braucht das Land - Architektenkammer Rheinland-Pfalz
RHEINLAND-PFALZKAMMER AKTUELL                                                                                                                                                             [ DAB REGIONAL ]

kammer-start.de
Die jährliche After-Work-Party mit Informationen rund um den Berufseinstieg findet in diesem Jahr am 27. April in der
Landesgeschäftsstelle statt und steht unter dem Motto „Mehr Chancen“.

Text: Georg Stein

B
          ei der After-Work-Party für Studie-                                   kurzen Impulsvortrag. Zudem gibt es Kurzvor-
          rende, Hochschulabsolventen und                                       träge und persönliche Beratungsgespräche
          junge Kammermitglieder stehen alle                                    zur Eintragung in die Architektenliste, zum be-
          typischen Berufseinsteigerthemen                                      rufsständischen Versorgungswerk, zur Berufs-
im Mittelpunkt. In lockerer Atmosphäre bietet                                   haftpflichtversicherung und zum technischen
sich die Gelegenheit, mit anderen Absolven-                                     Referendariat.
ten, dem Kammervorstand und den An-                                                Die kostenfreie After-Work-Party beginnt
sprechpartnerinnen und -partnern in der Ge-                                     um 17 Uhr und wird wie gewohnt von einer
schäftsstelle ins Gespräch zu kommen. Fragen                                    Live-Band musikalisch begleitet, auch für ei-

                                                                                                                                  Foto: Krstina Schäfer, Mainz
rund um die Mitgliedschaft in der Architekten-                                  nen kleinen Imbiss ist gesorgt.             p
kammer, Fortbildung, Rechtsberatung, Öf-
fentlichkeitsarbeit oder Berufspraxis werden                                    Weitere Informationen, Anmeldemöglichkeit
beantwortet. Welche Chancen sich in der Be-                                     und einen Rückblick über die vergangenen
rufspraxis ergeben, beleuchtet Architekt Hol-                                   Veranstaltungen finden Sie im Internet:
ger Basten, Geschäftsführer des LBB, in einem                                      www.kammer-start.de                                                          Über 100 Absolventen: waren 2017 dabei

11. Bausachverständigentag Südwest
Der Bausachverständigentag am 16. Mai richtet sich an ö.b.u.v. Sachverständige, Anwärter auf das Amt der öffentli-
chen Bestellung und Vereidigung sowie an Richter, Rechtspfleger und Rechtsanwälte im Bereich des Bauwesens.

Text: Georg Stein

                                                                                D
                                                                                           er Bausachverständigentag bietet                                      tragsmanagement, sowie die Erwartungen
                                                                                           aktuelle Informationen über ver-                                      der Feuerwehr bei Bauprojekten.
                                                                                           schiedene fachliche sowie juristi-                                       Die Fachtagung wird von den Architekten-
                                                                                           sche Themen und ist eine Plattform                                    und Ingenieurkammern der Länder Rheinland-
                                                                                zur Diskussion neuester Entwicklungen. Die                                       Pfalz, Hessen und dem sowie Saarland getra-
                                                                                Fachbeiträge der renommierten Referenten                                         gen. Federführend in diesem Jahr ist die Ar-
                                                                                beschäftigen sich in diesem Jahr mit der Er-                                     chitektenkammer Rheinland-Pfalz. Die Teil-
                                                                                neuerung der Wertermittlungsrichtlinie und                                       nahmegebühr beträgt 130 Euro.            p
                                                                                der steuerlichen Bewertung, thematisieren die
                                                 Foto: Krstina Schäfer, Mainz

                                                                                vorsorgliche Beweissicherung im Bauwesen                                         Weitere Informationen, Anmeldemöglichkeit
                                                                                und den geschuldeten Erfolg des Energiebe-                                       und einen Rückblick über die vergangenen
                                                                                raters beim EnEV-Nachweis oder KfW-Antrag.                                       Veranstaltungen finden Sie im Internet:
                                                                                Weitere Themen sind der Artenschutz in der                                          www.diearchitekten.org/x/bausvtag
                                                                                Bauleitplanung und im Bauablauf, das Nach-

DAB 04·18                                                                                                                                                                                                19
Neuen Wohnraum braucht das Land - Architektenkammer Rheinland-Pfalz
[ DAB REGIONAL ]    KAMMER AKTUELL

Basiskurs BIM BDA-Preise                                                                             Förderung
Der dreitägige Lehrgang findet vom                 Der BDA Rheinland-Pfalz lobt gleich               Fortbildung lohnt sich,
15. bis 17. Mai erstmals statt.                    zwei Preise aus.                                  Fortbildung wird gefördert!

Text: Hannelore König                              Text: Kerstin Mindermann                          Text: Hannelore König

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             ittlerweile sind erste BIM-Projekte               it dem BDA-Architekturpreis                       b selbständig oder angestellt: es
             realisiert und die Arbeitsmethode                 Rheinland-Pfalz werden fertigge-                  gibt in Rheinland-Pfalz viele For-
             wird zunehmend nachgefragt.                       stellte Bauten ausgezeichnet, die                 men der Förderung von Fortbil-
             Auch das Bundesbauministerium                     im Sinne der Stärkung der Quali-                  dungsmaßnahmen. Selbstständige
plant BIM einzuführen. Die Länder schreiben        tät des Planens und Bauens in Verantwortung       Architekten können über ihre Hausbank bei
vermehrt BIM-Projekte aus. Jedes Büro sollte       gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt         der ISB einen Aus- und Weiterbildungskredit
daher prüfen, ob es in die neue Methodik in-       vorbildlich sind. Mit dem Preis können ein        beantragen. Mit diesem können Fortbildungen
vestiert.                                          Bauwerk, ein Gebäudeensemble, realisierte         der Mitarbeiter und des Inhabers, aber auch
   Der dreitägige Basiskurs BIM der Architek-      städtebauliche Projekte, Industriebauten und      dazu benötigte Betriebsmittel- und Investiti-
tenkammer bietet eine Einstiegsmöglichkeit.        Ingenieurbauwerke ausgezeichnet werden. Er        onskosten finanziert werden. Die Bildungsprä-
Er vermittelt die Grundlagen für das Verständ-     wird gleichermaßen an die Architekten und ih-     mie richtet sich an Erwerbstätige mit geringe-
nis modellbasierter Prozesse beim Planen,          re Bauherren für Bauten vergeben, die nach        rem Einkommen, egal ob angestellt oder
Bauen und Betreiben von Gebäuden und gibt          dem 1. Januar 2013 in Rheinland-Pfalz fertig-     selbstständig. Genauso, wie beim „Quali-
einen Überblick über die aktuellen Entwick-        gestellt wurden.                                  scheck“ für Angestellte, werden hier Fortbil-
lungen rund um das Thema. Es werden die                                                              dungen mit bis zu 500 Euro bezuschusst. An-
fachlichen Kompetenzen vermittelt, um einen        Studienpreis                                      gestellte haben zudem einen Anspruch auf
Einstieg in die Planungsmethode auf struktu-       Parallel hat der BDA Rheinland-Pfalz erneut       Bildungsfreistellung. Mehrtägige Fortbildun-
                                                   seinen Studienpreis ausgelobt. Zugelassen         gen der Kammer, wie der BIM Basiskurs, sind
                                                   sind Studien-, Diplom- bzw. Masterarbeiten,       anerkannte Veranstaltungen.                p
                                                   die seit dem Wintersemester 2016/2017 ent-
                                                   standen sind. Alle rheinland-pfälzischen Hoch-    Weitere Informationen:
                                                   schulen können über den jeweiligen Fachbe-          www.diearchitekten.org/x/foerderung
                                                   reich und mit dessen Empfehlung Arbeiten
                                                   nominieren und einreichen, die besondere ge-
                                                   stalterische, konstruktive oder städtebauliche
                                                   Qualitäten aufweisen.
reller (EDV-)technischer und personeller Ebe-         Die Einreichungsfrist für beide Preise endet      IMPRESSUM
ne einschätzen und begleiten zu können. Der        am 9. Mai 2018. Beide Preise stehen unter der        Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Präsenzkurs entspricht dem „BIM Standard           Schirmherrschaft der Ministerin der Finanzen         Hindenburgplatz 6, 55118 Mainz,
                                                                                                        Telefon: 06131 9960-0, Fax: 06131 6149-26
Deutscher Architektenkammern“ und ist kon-         in Rheinland-Pfalz, Doris Ahnen.            p
                                                                                                        zentrale@akrp.de, www.diearchitekten.org
form mit der VDI-Richtlinie „VDI/building-                                                              Verantwortlich:
SMART 2552 Blatt 8 BIM – Qualifikation“ ent-       Weitere Informationen:                               Hauptgeschäftsführerin Dr. Elena Wiezorek, Mainz
                                                                                                        ­Geschäftsführerin Annette Müller, Mainz
wickelt worden.                           p         http://bda-rheinland-pfalz.de
                                                                                                        Verlag, Vertrieb, Anzeigen:
                                                                                                        planet c GmbH, Anschrift wie Verlag.
Weitere Informationen:                                                                                  ­Verantwortlich für den Anzeigenteil:
                                                                                                         Dagmar Schaafs, Telefon 0211 54227-684,
  www.diearchitekten.org/x/fortbildung                                                                   E-Mail d.schaafs@planetc.co.
                                                                                                        Druckerei: Bechtle Druck&Service,
                                                                                                        Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen
                                                                                                        Das DABregional wird allen Mitgliedern der
                                                                                                        ­Architektenkammer Rheinland-Pfalz zugestellt.
                                                                                                         Der Bezug des DABregional ist durch den
                                                                                                         Mitgliederbeitrag abgegolten.

20                                                                                                                                                DAB 04·18
Neuen Wohnraum braucht das Land - Architektenkammer Rheinland-Pfalz
RHEINLAND-PFALZBLICK INS LAND                                                                                               [ DAB REGIONAL ]

                                    Local Heroes
                                    Die Kammer unterstützt auch in diesem Jahr wieder regionale, öffentlichkeitswirksame Baukulturprojekte.
                                    In Kürze wird das Land um die Veranstaltung „Local Heroes“ und die Infobox „...Raum für Baukultur“ bereichert.

                                    Text: Bärbel Zimmer

                                                                                                                                      D
                                                                                                                                                  ie Kammergruppen waren erneut
                                                                                                                                                  aufgerufen, Ideen für regionale
                                                                                                                                                  Baukulturveranstaltungen zu entwi-
                                                                                                                                                  ckeln. Zwei der eingereichten Vor-
                                                                                                                                      schläge überzeugten durch ihren Bezug zu
                                                                                                                                      den Problemstellungen im ländlichen Raum
                                                                                                                                      und werden nun realisiert. In den Landkreisen
                                                                                                                                      rund um Kaiserslautern werden Privatinitiati-
                                                                                                                                      ven wie die Sanierung der „Alten Papierfab-
                                                                                                                                      rik“ gewürdigt und bei Veranstaltungen vor
                                                                                                                                      Ort die verantwortlichen „Local Heroes“ por-
Foto: Christoph Arnold, Pirmasens

                                                                                                                                      trätiert. Das zweite Projekt „Raum für Baukul-
                                                                                                                                      tur“ ist eine mobile, begehbare Box, die über-
                                                                                                                                      all dort aufgestellt werden soll, wo Baukultur
                                                                                                                                      Thema ist, bzw. Thema sein sollte. Der Vor-
                                                                                                                                      stand dankt allen Kammergruppen für ihre
                                                                                                                                      Ideen.                                     p
                                    Raum für Baukultur: eine mobile, begehbare Box

                                    Nachweis der Fortbildung
                                    Im 2. Quartal 2018 werden erstmals bei zehn Prozent der Kammermitglieder die Fortbildungsnachweise für das Jahr
                                    2017 überprüft. Die Auswahl der zu prüfenden Mitglieder erfolgt per Zufallsgenerator.

                                    Text: Hannelore König

                              G
                                                emäß Architektengesetz sind alle     trägern, Hochschulen oder Behörden werden        nahmebestätigung muss in diesem Fall ver-
                                                Mitglieder verpflichtet, Fortbil-    akzeptiert, wenn diese vor der Veranstaltung     merkt sein, welchen Anerkennungsumfang die
                                                dungen in einem Umfang von           bei der Architektenkammer mit einer konkre-      Veranstaltung hat und welche Kammer diese
                                                mindestens acht (Unterrichts-)       ten Stundenzahl als Fortbildung anerkannt        ursprünglich anerkannt hat.            p
                                    Stunden à 45 Minuten pro Jahr nachzuweisen.      wurden. Veranstaltungen die andere Architek-
                                    Anerkannt sind alle Fortbildungsveranstaltun-    ten- oder Ingenieurkammern als Fortbildung       Weitere Informationen:
                                    gen der Kammer sowie die aller anderen Ar-       anerkannt haben, sind ebenfalls von der Ar-          www.diearchitekten.org/x/fortbildungs-
                                    chitekten- und Ingenieurkammern. Auch Teil-      chitektenkammer Rheinland-Pfalz anerkannt.       pflicht
                                    nahmebestätigungen von anderen Bildungs-         Auf der vom Bildungsträger ausgestellten Teil-

                                    DAB 04·18                                                                                                                                   21
Neuen Wohnraum braucht das Land - Architektenkammer Rheinland-Pfalz
[ DAB REGIONAL ]    BLICK INS LANDRHEINLAND-PFALZ

                                Th. Lahmé                                                                          H. Gelbert                                                                       H.-J. Poetini
                                Die Architektenkammer gratuliert                                                   Die Architektenkammer gratuliert                                                 Die Architektenkammer gratuliert
                                Thomas Lahmé zum 80. Geburtstag.                                                   Hans Gelbert zum 75. Geburtstag.                                                 H.-J. Poetini zum 75. Geburtstag.

                                Text: Präsident Gerold Reker                                                       Text: Vorstandsmitglied Uwe Knauth                                               Text: Präsident Gerold Reker
Foto: Kristina Schäfer, Mainz

                                                                                                                                                                    Foto: Kristina Schäfer, Mainz
                                                                                   Foto: Kristina Schäfer, Mainz

                                T                                                                  D                                                                                  D
                                            homas Lahmé ist ein verdientes Mit-                                                as ehrenamtliche und berufspoli-                                                 er Name Hans-Josef Poetini ist mit
                                            glied der Architektenkammer: Seit                                                  tische Engagement von Hans Gel-                                                  der berufsständischen und be-
                                            1970, 29 Jahre – von 1982 bis 2011                                                 bert ist vielen Kolleginnen und                                                  rufspolitischen Arbeit der Archi-
                                            – war er Teil der Vertreterversamm-                                                Kollegen präsent und in positiver                                                tektenkammer Rheinland-Pfalz
                                lung. Fast im gleichen Zeitraum, von 1982 bis                                      Erinnerung. Er machte sich mit der Übernah-                                      untrennbar verbunden. Seit 1971 ist er Kam-
                                2009, engagierte er sich im Ausschuss für                                          me des väterlichen Büros 1974 in Ludwigsha-                                      mermitglied; von der zweiten bis zur siebten
                                Wettbewerb und Vergabe, dessen Vorsitzen-                                          fen selbstständig und wurde bereits 1978                                         Wahlperiode gehörte er 30 Jahre lang der
                                der er seit 1997 war. Die Kammer ernannte ihn                                      zum stellvertretenden Kammergruppenspre-                                         Vertreterversammlung an. In der zweiten und
                                wegen seines berufspolitischen und be-                                             cher gewählt. Dies blieb er über vier Wahlpe-                                    dritten Vertreterversammlung war er Aus-
                                rufständischen Einsatzes für die gemeinsamen                                       rioden. Parallel engagierte er sich über viele                                   schussmitglied im A5 „Öffentlichkeitsarbeit“,
                                Anliegen, vor allem aber wegen seiner Ver-                                         Jahre in fünf Vertreterversammlungen, in die                                     von der fünften bis zur siebten Vertreterver-
                                dienste um Vergabe und Wettbewerbswesen                                            er erstmals 1982 gewählt wurde. Über einen                                       sammlung im A6 „Haushalt und Finanzen“,
                                zum Ehrenmitglied.                                                                 Zeitraum von zehn Jahren vertrat er die Inte-                                    dessen Vorsitz er in der sechsten und siebten
                                   Thomas Lahmé plädierte regelmäßig für                                           ressen der Architektenkammer als Vizepräsi-                                      Wahlperiode übernahm. Zudem war Poetini
                                die Transparenz und Offenheit von Architek-                                        dent. Für sein Engegement wurde er 2009                                          Mitglied des Vorstandes der Architektenkam-
                                tenwettbewerben und stellte immer wieder                                           zum Ehrenmitglied der Kammer ernannt.                                            mer Rheinland-Pfalz von 1992 bis 2002. Sei-
                                heraus, dass dieser allen anderen denkbaren                                        Auch im Landesverband der freien Berufe war                                      ne Verdienste wurden mit der Ehrenmitglied-
                                Vergabeverfahren für öffentliche Planungsauf-                                      Gelbert Vizepräsident, zudem vor Ort Mit-                                        schaft der Kammer gewürdigt.
                                träge weit überlegen ist. Dies vertrat er vehe-                                    glied im Architektenbeirat der Stadt Ludwigs-                                       Hans-Josef Poetini hat die Kammer hin zu
                                ment gegenüber der Öffentlichen Hand und                                           hafen und im Verwaltungsausschuss des Ver-                                       ihrer heutigen Form mitgestaltet und beglei-
                                zeigte auch durch zahlreiche Wettbewerbsge-                                        sorgungswerkes aktiv.                                                            tet. Der Berufstand ist ihm zu Dank verpflich-
                                winne seine eigene Könnerschaft.                                                       Hans Gelbert vollendete im Februar sein                                      tet.
                                   Auch wenn er im Ruhestand auf die andere                                        75. Lebensjahr. Die Architektenkammer                                               Die Architektenkammer wünscht dem
                                Rheinseite nach Wiesbaden gewechselt ist,                                          Rheinland-Pfalz gratuliert ihm herzlich, ver-                                    bootsgängigen Fahrensmann zum 75. Ge-
                                bleibt er regelmäßig interessierter und gern ge-                                   bunden mit den Glückwünschen der Kollegin-                                       burtstag viel Glück, viele Bootsfahrten in gu-
                                sehener Gast bei vielen Kammerveranstaltun-                                        nen und Kollegen, dem Dank für sein jahr-                                        ter Gesundheit und immer eine Handbreit
                                gen. Wir wünschen dem Jubilar weiter viele                                         zehntelanges berufspolitisches Wirken und                                        Wasser unter dem Kiel.                     p
                                gute und gesunde Jahre – verbunden mit dem                                         den besten Wünschen für die weiteren Le-
                                Wunsch, ihn noch oft begrüßen zu können.     p                                    bensjahre.                                 p

                                22                                                                                                                                                                                                    DAB 04·18
Neuen Wohnraum braucht das Land - Architektenkammer Rheinland-Pfalz
RHEINLAND-PFALZ                                                                                                                                                                                                                                              ZENTRUM BAUKULTUR                                 [ DAB REGIONAL ]

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  210896

food akademie Neuwied
Der für den Neu- bzw. Erweiterungsbau der food akademie in Neuwied ausgelobte nichtoffene Wettbewerb ist ent-
schieden. Den ersten Preis erhielten Dürschinger Architekten zusammen mit Tautorat Landschaftsarchitekten.

Text: Kerstin Mindermann

D
           ie food akademie ist eine private,                                                                                           3. Preis                                      Flexibilität und eine sehr gute Orientierbar-
           staatlich anerkannte Ergänzungs-                                                                                             MGF Architekten und g2-Landschaftsarchitek-   keit“, so das Fazit der Jury.
           fachschule zur Ausbildung von                                                                                                ten aus Stuttgart entwarfen einen kompakten,
                                                                                                                                                                   Wettbewerb FoodAnerkennungen
                                                                                                                                                                                         Akademie Neuwied                                                                                                                                               Schnitt Längs M 1:200

           Nachwuchskräften der Supermärk-                                                                                              zweigeschossigen Baukörper, der zentral im
te sowie für selbstständige Lebensmittelkauf-                                                                                           Innenhof steht. Der Neubau „fügt sich gut in  Eine Anerkennung erhielten Juhr Klein Lörsch
leute. Für die Erweiterung ihres Standortes in                                                                                          die städtebauliche Gesamtsituation ein“ und   Architekten Ingenieure, Neuwied, zusammen
Neuwied um einen Lehrsupermarkt, Seminar-                                                                                               überzeuge durch „seine klare Struktur, die    mit LILL + SPARLA Landschaftsarchitekten,
räume sowie Aufenthalts- und Wohnflächen                                                                                                große Offenheit, hohe Funktionalität, robuste Köln.                                     p
hatte die food akademie Neuwied GmbH ei-
nen Wettbewerb ausgelobt. Juryvorsitzender
war Prof. Ulrich Elwert.

1. Preis
Dürschinger Architekten und Tautorat Land-
schaftsarchitekten aus Fürth entwarfen ein
                                                                                                          Foto: die Entwurfverfasser

dreigliedriges Gebäude im Innenhof der Be-
standsgebäude, das sich der orthogonalen
Blockstruktur widersetzt. Jeder Gebäudeflü-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Ansicht Norden M 1:200
gel beinhaltet einen Funktionsbereich – Semi-
narräume,
 Langendorfer Str.
                   Lehrküche, Supermarkt Food Hotel
                                                    – und in                                                                                                Campus
                                                                                                                                        1. Preis: Dürschinger Architekten und Tautorat Landschaftsarchitekten
                                                                                                                                                                                                           O B Eaus
                                                                                                                                                                                                                    Seminarräume
                                                                                                                                                                                                                R G E SFürth
                                                                                                                                                                                                                       CHOSS
                                                                                                                                                                                                                                                                         Eingang                   Supermarkt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    M1:200

der Mitte befindet sich ein zentraler „Markt-
                                                                                                                                                                                                                              südosten Ansicht
platz“, über den man in die zwei Oberge-
schosse mit den Wohnungen gelangt. „Der
Entwurf besticht durch seine klare Gliederung                                                                                                                                                                                                                                           6.05
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Lager HM 1
                                                                                                                                                                                                                                                                                        30 qm

der Funktionsbereiche“, lobte die Jury. Zudem
habe das Gebäude keine Rückseiten, es sei
von allen Seiten gut erreichbar und bilde „ei-
                                                                                                                                                                   INFO
                                                                                                          Foto: die Entwurfverfasser

nen großzügigen, grünen Campus, der die                                                                                                                                                                                            MAGISTRALE

Eingänge der Nachbargebäude
                       STÄDTEBAULICHE IDEATION
                                               einbezieht“.                                                                                                 AKADEMIEGELÄNDE | FREIANLAGEN                                                                                                                                   hoch wärmegedämmte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Solar / Photovoltaik
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Elemente

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               extensive
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Dachausführung                Dachbegrünung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              12,20

2. Preis
                       Mit eindeutiger Raumbildung zeigt sich die neue food akademie als ein weiterer Bildungs-Baustein im                                  Die Idee differenzierter Wegräume und Ortsfolgen setzt sich im Campusgelände fort. Die dynamische
                       Campusgelände.                                                                                                                       Raumsetzung des Baukörpers ermöglicht dabei sowohl Ort der Ruhe und Konzentration, als auch der
                       Seine urbane Kraft im rückwärtigen Stadtraum bezieht es dabei aus der feinsinnigen Antwort auf die                                   Bewegung und Kommunikation, welche auf die pädagogischen und freizeitlichen Aspekte eines Campuslebens
                       umliegenden Campusbausteine und die differenzierte bauliche Reaktion auf vorhandene Freibereiche.                                    eingehen.

Muffler Architekten, Tuttlingen, und Uwe
                       So entsteht ein neuer, einladender GebŠudeschwerpunkt mit Gelenkfunktion im Schnittpunkt der                                         Der bestehende Kastanienhain auf Flur-Nr. 10 wird – bis zu einer baulichen Erweiterung an dieser Stelle –                                        beweglicher                                 Wohnen

                                                                                                                                        2. Preis: Muffler Architekten, Tuttlingen, und Uwe Neubauer Landschaftsarchitektur, Aalen, Tuttlingen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          außenliegender
                       Wegeverbindungen zum Campusgelände, zu benachbarten Bausteinen, der nahen Parkierung und der                                         erhalten und aktiviert als sommerlicher Schattenraum und beruhigter grüner Übergangsraum direkt am                                          Sonnenschutz mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Tageslichtreßexion
                       bestehenden Hauptzufahrt.                                                                                                            Seminarbereich. Daran anschliessend ermöglicht ein Wiesenkarrée mit umlaufenden südlich orientierten

Neubauer Landschaftsarchitektur, Aalen,
                       Bewusst ordnet sich das neue Haus nicht der orthogonalen Blockstruktur unter, sondern unterstreicht mit
                                                                                                                                                            Arena-Sitzstufen freie Bewegung, Spiel und kommunikativen Gedankenaustausch.
                                                                                                                                                            Synergetisch erfolgt zugleich die Aufnahme des topographischen Höhensprungs zu den benachbarten
                       seiner organischen Grundhaltung die Bedeutung des innerstädtischen Campus-Grünraums, als auch die                                    Akademienutzungen. Gesammeltes Oberߊchenwasser speist hier ein Wasserbecken mit meditativen                                       hinterlüftete zweischalige

schlugen einen L-förmigen Baukörper vor. Der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               natürlicher
                  Grundriss Erdgeschoss
                      gedankliche       M die
                                  Nähe an 1:200
                                              NatŸrlichkeit und Verarbeitung wachsender Rohstoffe. Die Thematik „food                                       Wasserspiel zur Verbesserung mikroklimatischer Bedingungen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Außenwand, hochwärme-
                                                                                                                                                                                                                                                                                               gedämmt mit witterungs-                             Ansicht     Süden M 1:200
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Tageslichteintrag
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ERD
                                                                                                                                                                                                                                                                                           unempÞndlicher geschlŠmmter
                       akademie“ wird so zum Signée für Gestalt- und Raumbildung.                                                                           Im Übergang und Anschluss zur Lehrküche mit Freiterrasse wird ein Grillplatz mit Sitzbänken in westlicher                                      Klinkerfassade

                                                                                                                                                            Abendsonne situiert.                                                                                                                              8,20

dreigeschossige Riegel nimmt die Seminarräu-                                                                                                                Die rückwärtige Parkierung wird ebenerdig, jedoch nahezu in Fahrzeughöhe unterhalb der Wohngärten
                  ORGANISATION | ERSCHLIESSUNG                                                                                                                                                                                                                                                                                         natürliche

me auf und der angeschlossene eingeschossi-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Be-/Entlüftung
                                                                                                                                                            angeordnet. Diese eingebettete und lärmmindernde Lage der Fahrzeuge wird durch ein schattenspendende
                                                                                                                                                            und ߊchige †bergrŸnung aufgelockert und unterstützt.
                       Die innere Organisation beschreibt in ihrer Raumsetzung und der Verßechtung der Innen- und Aussenräume                                                                                                                                                                                                                            Wohnen

ge Annexbau den Supermarkt. Die Gebäude-
                       eine erdgeschossige Marktplatz-Situation mit den übergreifenden Nutzungen einer Lebensmittelwirtschaft.
                                                                                                          Foto: die Entwurfverfasser

                       Seminarbereich, Lehrsupermarkt und LehrkŸche mit ihren intensiven fu§lŠuÞgen Vernetzungen und
                       Andienungen in den Aussenbereichen bilden eine innere Raumlandschaft.                                                                MATERIALITÄT | ENERGETISCHES KONZEPT | WIRTSCHAFTLICHKEIT

stellung ergibt „eine schöne räumliche Fassung
                       Folgerichtig erhalten hier auf kurzem Wege der zentrale Campus, rückwärtige Parkierung und Hauptzugang
                       eine eigene Andienungsmöglichkeit und die oberen Wohngeschosse eine intimere Erschliessung.                                          Angeboten wird ein Ÿbergreifender Materialkanon für das Gebäudeensemble, hier in Form von geschlämmten
                       In Form eines Wohnwinkels, welcher städtebaulich den zentralen Campusbereich arrondiert, werden hier für                             Ziegelfassaden als langlebige wartungsfreie Vorsatzschale mit hoher energetischer Kerndämmung.

des Campus mit entsprechenden Aufenthalts-
                       die Schulungsteilnehmer differenzierte Raumbereiche für Internats- und Wohngruppennutzung angeboten.                                 Im Zusammenspiel mit sichtbaren konstruktiven Betonelementen wirkt das neue Gebäude mit gewünschter
                                                                                                                                                            einheitlicher Prägung im heterogenen Umfeld.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              4,60

                       Unter Berücksichtigung der Lage lärmintensiver Aufenthaltsräume, mit Rückblick in den Campusbereich,                                 Die beabsichtigte konstruktive Robustheit in höher frequentierten Räumen hat hinsichtlich der geringen
qualitäten“ und „die dunkle Klinkerfassade har-
                       werden die privaten Wohnräume mit umlaufenden Tageslichtspektrum in zwei identische Wohnebenen
                       gestaffelt und über zwei unabhängige Treppenhäuser erschlossen.
                                                                                                                                                            Lebenszykluskosten besondere Bedeutung und erfährt in der kontrastierenden Haptik innerer hölzerner
                                                                                                                                                            Oberߊchen ihre ZweckmŠ§igkeit mit besonderem Reiz.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Seminar

moniert mit den Basaltquadern des denkmal-
                       Während die Seminarräume und die Lehrküche prominent und belebend dem Campus zugeordnet sind, dient                                  Fenster- und Glasfassaden erhalten einen aussenliegenden beweglichen Sonnenschutz, in natürlich belüfteten             food akademie
                       der Baustein des Supermarkts als visueller Raumteiler mit funktional rückwärtiger Andienung zum Parkplatz.                           Wohnbereichen zusätzlich schallisolierte, witterungsunabhängige Lüftungsöffnungen.
                                                                                                                                                            Grš§ere Glasߊchen in den Fluren liegen meist bautypologisch geschŸtzt unter auskragenden Bauteilen und

geschützten Altbaus“, urteilte die Jury.                                                                                                3. Preis: MGF Architekten und g2-Landschaftsarchitekten aus Stuttgart
                                                                                                                                                            ermöglichen natürlichen Luftaustausch.
                                                                                                                                                            Das energetische Konzept wird sinnvoll auf die jeweilige Raumfunktion und deren zeitliche Nutzung                                               hochenergetische
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Fassadenelemente mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Festverglasung (Licht) &                                               ANSICHT-SÜD/ OST   M1:200
                                                                                                                                                            abgestimmt (Wohnen, Seminar, Markt).                                                                                                      Öffnungspaneelen (Luft)

                                                                                                                                                            Wohnbereiche werden natürlich be- und entlüftet. Wände und Decken werden raumseitig unterstützend mit
                                                                                                                                                            sommerlicher Nachtauskühlung aktiviert. Sanitärkerne werden unterstützend be- und entlüftet und einer
                                                                                                                                                            zentralen Wärmerückgewinnung.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              0,30
                                                                                                                                                            Als alternative/regenerative Energiequellen sind geothermische Maßnahmen unterstützend für Heizung und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              0,00
                                                                                                                                                            vorwiegend KŸhlung angedacht. SŸdausgerichtete, nicht einsehbare Dachߊchen werden als gro§ßŠchige
                                                                                                                                                            Solardächer konzipiert. Einsehbare Dächer werden extensive Gründächer auch im synergetischen Sinne
                                                                                                                                                            optimierter Nutzungskosten konzipiert. Campus, Wege und Parkierungen erhalten sickeroffene steinerne
                                                                                                                                                            Bodenbeläge.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               23
                                                                                                                                       +8.0m

DAB 04·18
                                                                                                                                       +4.2m

                                                                                                                                       ±0.0m = 60.0m ü.NN                                                                                                                                                                                                                           Detail 1:50
Neuen Wohnraum braucht das Land - Architektenkammer Rheinland-Pfalz
[ DAB REGIONAL ]    ZENTRUM BAUKULTURRHEINLAND-PFALZ

Bauen für die Menschen
Wohnungsbau im Spannungsfeld von Qualität und Kosten – der Deutsche Bauherrenpreis 2018 zeigt eindrucksvoll
die gebauten hochwertigen und lebenswerten Ergebnisse dieser Auseinandersetzung.

Text: Katja Klenz

W
                  ir bauen nicht für Preise, wir
                  bauen für die Menschen! -
                  so prägnant fasste Thomas
                  Will, Geschäftsführer der
Wohnbau Mainz GmbH, das Selbstverständ-
nis seines Unternehmens bei der Ausstel-
lungseröffnung am 27. Februar zusammen.
Dass das nicht nur leere Worte sind, zeigt das
Mainzer Wohnquartier „Am Cavalier Holstein“,
das für den Deutschen Bauherrenpreis 2018
nominiert war. Wie zufrieden die Menschen
sind, die in dem 2016 fertiggestellten Wohn-
quartier leben, und wie sehr sie die Architek-
tur der Gebäude und das Umfeld schätzen,
                                                   Foto: Kristina Schäfer, Mainz

Qualitätvoller
und bezahlbarer
Wohnungs-                                                                          Engagiert für qualitätsvollen, bezahlbaren Wohnungsbau: Felix Edlich, Finanzministerium, Kammer-

bau ist wieder in den
                                                                                   präsident Gerold Reker, Bewohnerin Chris Brown, Thomas Will und Tilman Weyel von der Wohnbau
                                                                                   Mainz (v.l.n.r.).

Fokus gerückt                                                                         In seiner Begrüßung hatte Kammerpräsi-
                                                                                   dent Gerold Reker bereits zufrieden festge-
                                                                                                                                     stellung übernommen. In kurzen Filmen wur-
                                                                                                                                     den dann die zwölf ausgezeichenten Projekte
                                                                                   stellt, dass „qualitätsvoller und bezahlbarer     präsentiert.                            p
machte stellvertretend für die Bewohner Chris                                      Wohnungsbau wieder in den Fokus gerückt“
Brown klar. „Es lebt sich luftig und ich fühle                                     sei. Reker hob die besondere Rolle und Ver-
mich geborgen“, äußerte die Mainz-Rückkeh-                                         antwortung der Bauherren hervor, die der
rerin und Bewohnerin in der Gesprächsrunde
ihre Begeisterung. Brown richtete ihr Kompli-
                                                                                   Deutsche Bauherrenpreis bereits seit 1986 ho-
                                                                                   noriert. Moderatorin Roswitha Sinz, Interes-
                                                                                                                                         Noch bis 13. April
ment unter anderem an Tilman Weyel, Leiter                                         senvertretung für die ARGE rheinland-pfälzi-          architekturbild 2017
der Abteilung Bau- und Modernisierung der                                          sche Wohnungsunternehmen, betonte: „Es                Noch bis zum 13. April ist der „Europäi-
Wohnbau Mainz GmbH und verantwortlicher                                            geht um mehr als das Gebäude, wichtig ist             sche Architekturfotografie-Preis archi-
Architekt für das Quartier: „Die Architektur ist                                   auch der Städtebau, das Umfeld, das Soziale.“         tekturbild 2017“ zu sehen: 28 fotogra-
sensationell, sie bringt die Menschen zusam-                                       Sinz hatte zuvor bereits spontan für die er-          fisch-künstlerische Auseinandersetzun-
men.“ Weyel, der das Projekt gemeinsam mit                                         krankten Vertreter der Auslober, GdW Bun-             gen mit der gebauten Umwelt zum
Thomas Will vorstellte, bezeichnete dann auch                                      desverbandes deutscher Wohnungs- und Im-              Thema „Grenzen | Borders“. Finissage
die Freiräume des Quartiers als „Bühne der                                         mobilienunternehmen und Bund Deutscher                ist am 13. April um 17.30 Uhr.
Begegnung“.                                                                        Architekten BDA, die Einführung in die Aus-

24                                                                                                                                                                       DAB 04·18
Neuen Wohnraum braucht das Land - Architektenkammer Rheinland-Pfalz
RHEINLAND-PFALZZENTRUM BAUKULTUR | FORTBILDUNG                                                                                                                      [ DAB REGIONAL ]

Der April im Zentrum Baukultur
Im April bietet das ZB konkrete Informationen zu den „Problemzonen“ von Wohnbauten unterschiedlicher Jahrzehnte
sowie Finanzierungskonzepte für Sanierungen und zeigt die Ausstellung zum Deutschen Holzbaupreis 2017.

Text: Katja Klenz

Ein Wegweiser                                    zepten und Fördermöglichkeiten. Im An-
Unter dem Titel „Vom Traum zum Haus – ein        schluss stehen die Fachleute für konkrete Fra-
Wegweiser“ laden das ZB und die LBS Lan-         gen zur Verfügung.
desbausparkasse Südwest am 12. April um
18.30 Uhr zu einem Informationsabend über        Holz-Architektur
die Möglichkeiten und Grenzen von Bestands-      Am 19. April um 18.30 Uhr wird die Wander-

                                                                                                  Foto: RADON Photography/Norman Radon
sanierungen ein. Besitzer und potentielle Käu-   ausstellung „Holz.Bau.Architektur“ im ZB er-
fer von Bestandsimmobilien erhalten grund-       öffnet. Gezeigt werden die Preisträger des
legende Informationen zu den Schwachstellen      „Deutschen Holzbaupreises 2017“. Bei der Er-
von Wohngebäuden verschiedener Baujahr-          öffnung stellen NKBAK Architekten ihr prä-
zehnte und dem erwartbaren Umfang von Sa-        miertes Projekt „Erweiterung der Europäi-
nierungen oder barrierefreien Umbauten. Ex-      schen Schule in Frankfurt am Main“ vor. Die
perten der Finanzierungsbranche geben pra-       Ausstellung ist bis zum 4. Mai zu sehen. p
xisnahe Anregungen zu Finanzierungskon-                                                                                                  Prämiert: Die Erweiterung der Europäischen
                                                                                                                                         Schule in Frankfurt a.M., NKBAK Architekten

Weiterbildungsveranstaltungen bis Mitte Mai
Informationen allgemeine Seminare: Architektenkammer Rheinland-Pfalz, Elisabeth Heine, Telefon (06131) 99 60-43
(vormittags), E-Mail: heine@akrp.de. AIP-Seminare: Dipl.-Ing. (FH) Georg Stein, Telefon (06131) 9960-39, E-Mail:
stein@akrp.de. Seminarinhalte, AGBs und Anmeldemöglichkeit: www.diearchitekten.org/x/fortbildung.

Termin               Ort             Thema                                                                                                   Nummer /          Gebühren
                                                                                                                                             Unterrichts-
                                                                                                                                             einheiten

09.04.2018           Daun            Das neue Bauvertragsrecht                                                                               18018             Mitglieder: 180 €
10 - 17.30 Uhr                       RA Valentin Fett, Flonheim.                                                                             8 UE              Gäste: 215 €

09.04.2018           Mainz           Baukostenermittlung – Grundlagenwissen und Methodik                                                     18509             AIP: 80 €
10 - 17.30 Uhr                       Seminar für Absolventen in der Praxis                                                                   8 UE
                                     Uwe Morell, Architekt, Berlin.

10.04.2018           Mainz           Wachstum durch Netzwerke und Kooperationen                                                              18003             Mitglieder: 100 €
18 - 21.30 Uhr                       Dipl. rer. pol. Felicitas Steck, Karlsruhe.                                                             4 UE              Gäste: 130 €

10.04.2018           Mainz           Die Planung der Planung - Wirtschaftliches Planen;                                                      18510             AIP: 80 €
10 - 17.30 Uhr                       effiziente Bauvorbereitung und –leitung                                                                 8 UE
                                     Seminar für Absolventen in der Praxis
                                     Uwe Morell, Architekt, Berlin.

DAB 04·18                                                                                                                                                                             25
Neuen Wohnraum braucht das Land - Architektenkammer Rheinland-Pfalz
[ DAB REGIONAL ]   FORTBILDUNGRHEINLAND-PFALZ

Termin             Ort           Thema                                                                Nummer /       Gebühren
                                                                                                      Unterrichts-
                                                                                                      einheiten

11.04.2018         Mainz         Schimmelschäden                                                      1770A15        Mitglieder: 180 €
10 - 17.30 Uhr                   Dipl.-Ing. (FH), Horst Schmid, Architekt, ö.b.u.v. SV, Trippstadt.   8 UE           Gäste: 215 €

12.04.2018         Mainz         Schäden an Fenster, Türen, Fassaden                                  1770A16        Mitglieder: 180 €
10 - 17.30 Uhr                   Dipl.-Ing. Gunter Hankammer, ö.b.u.v.SV, Hamburg.                    8 UE           Gäste: 215 €

17.4.2018          Mainz         Das neue Beiblatt 2 der DIN 4108 – Wärmebrücken energetisch          18025          Mitglieder: 180 €
10-17.30 Uhr                     und feuchteschutztechnisch bewertet                                                 Gäste: 215 €
                                 Dipl.-Ing. Arch. Stefan Horschler, Hannover.

24.04.2018         Ludwigshafen Brandschutz in Sonderbauten                                           18021          Mitglieder: 180 €
10 - 17.30 Uhr                  Dipl.-Ing. Manfred Busch, Baudirektor, Landau.                        8 UE           Gäste: 215 €

24.04.2018         Mainz         Baurecht beim Planen und Bauen im Bestand                            18511          AIP: 80 €
10 - 17.30 Uhr                   Seminar für Absolventen in der Praxis                                8 UE
                                 Dr. jur. Torsten Halwas, Stadtrechtsdirektor, Karlsruhe

26.04.2018         Mainz         Einstieg und Wiedereinstieg in die Bauleitplanung                    ISB            Mitglieder: 300 €
9.30 - 17.00 Uhr                 Referententeam. In Kooperation mit dem Insitut für Städtebau in      8 UE           Gäste: 300 €
                                 Berlin.

27.04.2018         Mainz         Neue Abdichtungsnormen richtig anwenden                              18015          Mitglieder: 180 €
10 - 17.30 Uhr                   Prof. Matthias Zöller, Architekt, ö.b.u.v. SV. Neustadt.                            Gäste: 215 €

27.04.2018         Mainz         kammer-start.de                                                      18540          kostenfrei
17 - 21 Uhr                      Seminar für Absolventen in der Praxis                                8 UE
                                 Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz

30.04.2018         Mainz         Workshop Architekturfotografie                                       18023          Mitglieder: 360 €
+ 01.05.2018                     Dipl.-Ing. (FH) Anja Schlamann, Köln.                                16 UE          Gäste: 430 €
10 - 17.30 Uhr

08.05.2018         Mainz         Städtebauförderung – Verfahren und Arbeitsschritte                   18512          Mitglieder: 165 €
10 - 17.30 Uhr                   Seminar für Absolventen in der Praxis                                8 UE           Gäste: 195 €
                                 Dipl.-Ing. Raimund Mirgeler, Architekt und Stadtplaner, Bornheim.                   AIP: 80 €

15.05.2018         Höhr-Grenz-   Praktische Einführung Vergaberecht - Prüfung und Wertung von 18019                  Mitglieder: 180 €
10 - 17.30 Uhr     hausen        Angeboten (VOB/A)                                            8 UE                   Gäste: 215 €
                                 Dipl.-Ing. Elena Kraus, Architektin, Heidesheim.

15. - 17.05.2018   Mainz         Basiskurs BIM in der Architektur                                     18120          Mitglieder: 810 €
9.30 - 17.30 Uhr                 Referententeam.                                                      24 UE          Gäste: 1.080 €

16.05.2018         Mainz         11. Bausachverständigentag                                           18210          Mitglieder: 130 €
09 - 17.15 Uhr                   In Kooperation mit den Ingenieurkammern des Saarlandes,              5 UE           Gäste: 130 €
                                 Rheinland-Pfalz, Hessen sowie der Architektenkammer des Saar-
                                 landes und der Architekten- und
                                 Stadtplanerkammer Hessen.

17.05.2018         Trier         Praxisseminar Brandschutzkonzept                                     18020          Mitglieder: 180 €
10 - 17.30 Uhr                   Dipl.-Ing. Manfred Busch, Baudirektor, Landau; Dr. Ulrich Max,       8 UE           Gäste: 215 €
                                 Brandschutzsachverständiger, Bruchsal.

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