Neues von den Märkten - Monatsbericht März 2021 - Union Investment
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Die steigenden Zinsen sorgen für Unsicherheit in einem sonst positiven Kapitalmarktumfeld. Mittelfristig spricht jedoch weiter viel für Aktien. Michael Herzum, Leiter Macro & Strategy Neues von den Märkten Monatsbericht März 2021 Wir arbeiten für Ihr Investment
Die Märkte im Überblick Zusammenfassung Konjunktur, Wachstum, Inflation Als Reaktion auf anziehende Inflationserwartungen steigen Die Konjunktur bleibt nach wie vor von der Pandemie be- bereits seit einer Weile die nominalen Renditen am Anleihe- stimmt. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus markt. Dieser Trend hat nun auch die Realrenditen erreicht, erlauben derzeit noch keine normale wirtschaftliche Aktivität, das heißt, die Nominalrenditen klettern schneller als die entsprechend belastet ist das Wachstum. Angesichts dieser erwartete Inflation. Dies dämpft etwas die Perspektiven für Schwierigkeiten, insbesondere in Europa, sind die jüngsten Risikoanlagen in einem sonst positiven Kapitalmarktumfeld. Konjunkturdaten durchaus robust. Der Ifo-Geschäftsklimain- Denn: Die höheren Anleiherenditen belasten auch in anderen dex für Deutschland zum Beispiel ist im Februar um 2,1 auf Anlageklassen die Bewertungen. 92,4 Punkte gestiegen. Ursächlich war vor allem der gestie- gene Optimismus im verarbeitenden Gewerbe, den offenbar In Anbetracht der zuletzt angezogenen Realrenditen sind auch die Furcht vor einer Unterbrechung der Lieferketten im Aktien somit nun etwas weniger attraktiv. Bereits in den Zuge der Grenzschließungen nicht trüben konnte. Aber vergangenen Wochen haben wir Anpassungen auf der Ren- auch in den Sektoren Dienstleistungen und Handel zeigten tenseite – weg von Unternehmensanleihen und US-Staats- sich erste Verbesserungen. Unsere Volkswirte haben daher anleihen, hin zu Peripheriepapieren – vorgenommen. Im ihre Wachstumsprognose für die Europäische Währungs- Fokus bleiben Produkte mit einem Risikoaufschlag, wenn union (EWU) 2021 etwas erhöht. auch mit anderem Schwerpunkt. Industriemetallen haben wir – genauso wie dem US-Dollar – erst kürzlich eine geringe In den USA sollte das Fiskalpaket von Präsident Joe Biden die Attraktivität bescheinigt. Diese Positionen wurden nun Wirtschaft zusätzlich stützen. Aber: Erstens dürfte das tatsäch erneut bestätigt. Somit bleiben wir bei unserer moderat- liche Hilfsprogramm unter den geplanten 1.900 Milliarden offensiven Risikoneigung („RoRo“-Meter 4). US-Dollar bleiben. Zweitens ist die Stützung des privaten Konsums durch die Maßnahmen der Regierung auch drin- Mittelfristig spricht weiter Vieles für Aktien: Die Konjunktur- gend geboten, da der Arbeitsmarkt nach wie vor belastet ist. daten sind tendenziell besser als prognostiziert, die Gewinne Das Fiskalpaket dürfte daher zumindest in Teilen ausgefalle- der Unternehmen liegen ebenfalls deutlich über den Erwar- ne Einkommen ausgleichen. Längerfristig wirksamer sollten tungen und das große Stimulus-Paket der neuen US-Regie- die Investitionspläne der neuen Administration sein, die rung wird zusätzlich für Unterstützung sorgen. Rückenwind aber erst später umgesetzt werden. Auch wenn Bidens Kurs könnte auch der Beginn der wärmeren Jahreszeit und der der US-Wirtschaft also schneller auf einen steileren Wachs- Impffortschritt geben. Gleichzeitig ist die Bewegung bei den tumspfad zurückhelfen sollte: Eine rasche Überhitzung der Renditen schon weit gelaufen. Wir rechnen daher mit einem Wirtschaft mit entsprechend steigender Inflation ist kurzfris- Abflauen des Aufwärtsdrucks und können bei sich kurzfris- tig unwahrscheinlich. Insgesamt ist somit für 2021 zwar eine tig ergebenden Möglichkeiten angesichts der vorhandenen höhere Inflation möglich als in den Vorjahren, eine Inflations- Kasse schnell reagieren. spirale über Zweitrundeneffekte zeichnet sich aber bislang nicht ab. Inflationserwartungen ziehen vor allem in den USA an Erholung im laufenden Jahr nach schwerer Rezession Preissteigerung mit Bidens Konjunkturpaket, in Prozent im Jahr 2020 gemessen am Inflation Swap Forward 5y5y* Veränderung des realen Bruttoinlandsprodukts im Vergleich zum Vorjahr, in Prozent 3,0 2,5 8,5 4,9 2,0 5,2 3,2 2,3 1,5 4,9 5,0 – 3,5 2,8 2,5 1,0 USA China 0,5 – 4,9 Jan. Mai Sept. Jan. Mai Sept. Feb. – 6,8 2019 2019 2019 2020 2020 2020 2021 Europa Japan USA Euroland 2020 2021 2022 * Erläuterung: Gibt die Inflationserwartung in 5 Jahren für 5 Jahre wieder. Quelle: Bloomberg. Stand: 23. Februar 2021. Quelle: Union Investment. Stand: 23. Februar 2021. 2
Die Märkte im Überblick Geldpolitik: Kein „Taper Tantrum“ Renten: Renditeanstieg setzt sich fort Unsere Annahme von nicht wesentlich höheren Inflations Die Renditen der als sichere Häfen betrachteten Anleihen raten spricht gegen einen weiteren steilen Anstieg der Real- steigen weiter, sie wurden zuletzt nicht nur von den Nomi- renditen, wie das zum Beispiel im Jahr 2013 der Fall war. nal-, sondern auch von den Realrenditen getrieben. Nach Damals hatte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) den dem deutlichen und steilen Anstieg der Zinsstrukturkurve Beginn der Rückführung ihrer quantitativen Lockerungs- in den USA zogen jüngst auch die Renditen langlaufender maßnahmen angekündigt, aber offengelassen, wie rasch Bundesanleihen substanziell an, während kurzlaufende und entschieden sie dies tun würde („Taper Tantrum“). Dar- durch die lockere Geldpolitik weiterhin fest verankert sind. aus haben die Notenbanken sicherlich gelernt. So lassen sich Die Bewegung bei den Renditen ist unserer Einschätzung auch die jüngsten Redebeiträge wichtiger Währungshüter nach schon weit gelaufen. Inzwischen setzen ausgesprochen interpretieren, wonach die Zentralbanken sehr auf die Un- viele Investoren auf steigende US-Zinsen. In der Regel ist terstützung der Realwirtschaft bedacht sind, etwa über die dies ein Anzeichen dafür, dass solch eine Bewegung dem- sogenannten Finanzierungsbedingungen. Ein Tapering, also nächst pausiert. Unsere Renditeprognosen von 1,5 Prozent ein Zurückfahren der geldpolitischen Hilfen, steht daher zu- für zehnjährige US-Staatsanleihen und – 0,2 Prozent für nächst nicht auf der Agenda. zehnjährige Bundesanleihen sollten daher bereits in Kürze erreicht werden. In diese Richtung gehen zum Beispiel auch die Äußerun- gen von Christine Lagarde, der Präsidentin der Europäischen Die Renditeaufschläge der Spread-Segmente haben sich zwar Zentralbank (EZB). Demnach habe die EZB eine ganze Reihe deutlich verringert, konnten den starken Zinsanstieg aber von Indikatoren im Blick, insbesondere auch die Entwicklung häufig nicht vollständig kompensieren. Mit der Regierungs- der längerfristigen nominalen Anleiherenditen. Man darf die bildung in Italien unter dem ehemaligen EZB-Präsidenten Zitate durchaus so interpretieren, dass die EZB – wie die Mario Draghi hat sich das Bild für italienische Staatsanleihen – Fed – einer Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen und damit auch für Peripherieanleihen insgesamt – wieder nicht tatenlos zuschauen würde. Denn: Eine solche Entwick- aufgehellt. Diese und Staatsanleihen aus den Schwellen- lung wäre Gift für die Konjunktur. Daher bleibt die Geldpoli- ländern in Hartwährungen sind derzeit unsere Favoriten im tik weiter locker, inklusive der dämpfenden Effekte auf die Rentensegment. Realrenditen. Sofern die EZB ihren Worten auch Taten folgen lässt, müsste man dies in den kommenden Wochen an den • Veränderung: Wir könnten uns eine Konsolidierung bei Käufen des Pandemic Emergency Purchase Programm (PEPP) US-Staatsanleiherenditen vorstellen, wodurch US-Staats- ablesen können. Hier dürften die Währungshüter wieder anleihen etwas attraktiver würden stärker agieren, um einem Zinsanstieg entgegenzuwirken. • Positionierung: Euro-Kern- und US-Staatsanleihen sind deutlich, Investment-Grade-Unternehmensanleihen leicht unattraktiv. Die Positionierung in High-Yield-Unternehmens- anleihen ist neutral. Staatsanleihen aus den Schwellen- ländern und aus der Euro-Peripherie gehören zu unseren Favoriten. In Summe stehen wir dem Rentenblock zurück- haltend gegenüber Kann die US-Notenbank den Anstieg der langfristigen Anstieg der Renditen – hohe Kursverluste bei lang Zinsen begrenzen? laufenden Anleihen Renditedifferenz zwischen zwei und zehn Jahren, in Prozent Kursentwicklung 100Y-Österreich* (30.06.2120), in Prozent 1,4 140 Rendite 1,2 130 31.12.2020: 0,447 1,0 120 Kursverlust 0,8 31.12.2020 bis 19.02.2021: 0,6 110 – 24,8 0,4 Rendite 100 19.02.2021: 0,2 0,859 90 0 Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Feb. 2020 2020 2020 2020 2020 2020 2021 2021 2020 2020 2020 2020 2020 2020 2021 * Erläuterung: 100-jährige österreichische Staatsanleihe. Quelle: Bloomberg. Stand: 23. Februar 2021. Quelle: Bloomberg. Stand: 19. Februar 2021. 3
Die Märkte im Überblick Aktien: Attraktivität leicht gesunken Rohstoffe: Momentumgetrieben Durch den Anstieg der Renditen haben vor allem Aktien mit Die Rohstoffpreise sind momentumgetrieben weiter im Gegenwind in einem sonst positiven Kapitalmarktumfeld zu Aufwind, lediglich der Goldpreis steht aufgrund steigender kämpfen. Die höheren Anleiherenditen wirken belastend Realrenditen unter Druck. Im direkten Vergleich werden auf die Bewertungen und begünstigen die Rotation von Staatsanleihen für sicherheitsorientierte Anleger wieder Growth- zu Value-Titeln. In den Bewertungsmodellen vieler interessanter, auch weil eine Investition in Gold mit Lager- Analysten wird mit dem aktuellen Zins abgezinst. In einer kosten verbunden ist. Welt ohne Zins scheint daher unendliches Wachstum mög- lich, was hohe Aktiennotierungen rechtfertigt. Viele Wachs- Im Energiebereich hat sich das fundamentale Umfeld durch tumswerte bekommen mit den steigenden Renditen nun die Kältewelle in den USA kurzfristig etwas aufgehellt. Der den gegensätzlichen Effekt zu spüren und standen zuletzt strenge Frost hat nicht nur zu einer gestiegenen Nachfrage, unter Abgabedruck. sondern auch zu einem rückläufigen Angebot aufgrund von Produktionsstilllegungen geführt. Vor allem die Ölregion Auch das (taktische) Bild der Mittelflüsse und die Marktstim- in Texas ist hiervon betroffen. Die Terminkurven haben sich mung haben sich etwas eingetrübt. Daher raten wir kurzfris- dementsprechend weiter verbessert. Beim jetzigen Preisni- tig zu einer Reduktion von Aktien aus den Industrieländern – veau steht aber zunehmend die Einigkeit der OPEC+ infrage. und damit von Aktien insgesamt. Dennoch bleiben Aktien Während Länder wie Russland eher auf eine Produktionsaus- mittelfristig die favorisierte Anlageklasse. Die jüngsten Un- weitung dringen, zeigt sich Saudi-Arabien noch reserviert. ternehmensergebnisse sind (vor allem in den USA) noch besser als die der Vorquartale und die Analysten revidieren Die Preise der Industriemetalle (und auch die der industrie- ihre Gewinnschätzungen weiter nach oben. Das erwartete nahen Edelmetalle) ziehen weiter an. Ein Teil dieser Ent- Stimulus-Paket der neuen US-Regierung dürfte zusätzlich wicklung lässt sich darauf zurückführen, dass durch die Reise- für Unterstützung sorgen. Zusätzliche Impffortschritte und beschränkungen über das chinesische Neujahrsfest viele mögliche Lockerungsmaßnahmen in der wärmeren Jahres- Unternehmen – anders als sonst – weiter produziert haben. zeit könnten zu einer Nachfragebelebung führen und Aktien Im Jahresverlauf dürfte diese ausgefallene Produktions in der Breite stützen. pause in vielen Rohstoff-Nachfrage-Statistiken zu großen Sprüngen führen. Aufgrund der pandemiebedingten Nach- • Veränderung: Leichte Risikoreduktion aufgrund der fragerisiken und der in den letzten Wochen noch weiter gesunkenen Attraktivität von Aktien aus den Industrie angestiegenen Investorenpositionierung bleiben wir bei ländern Industriemetallen jedoch vorsichtig positioniert. • Positionierung: Aktien gehören aber dennoch zu unseren Favoriten, insbesondere aus den Industrieländern, weil die • Veränderung: Keine Impfung der Bevölkerung dort schneller voranschreitet als • Positionierung: Rohstoffe sind aufgrund unserer zurück- in den Schwellenländern haltenden Meinung gegenüber Industriemetallen unat- traktiv. Energierohstoffe und Edelmetalle werden neutral eingeschätzt Steigende Renditen würden Wachstumsaktien belasten Höherer Realzins lastet auf dem Goldpreis Investmentstile des MSCI World Index Wertentwicklung seit Anfang Januar 2019 200 2.100 –1,5 180 2.000 1.900 –1,0 160 1.800 140 – 0,5 1.700 120 1.600 0 1.500 100 1.400 0,5 80 1.300 60 1.200 1,0 Jan. Mai Sept. Jan. Mai Sept. Feb. Jan. Mai Sept. Jan. Mai Sept. Feb. 2019 2019 2019 2020 2020 2020 2021 2019 2019 2019 2020 2020 2020 2021 Growth Value Goldpreis (in US-Dollar) US-Realzins (TTIPS, in Prozent, rechte Achse) Quelle: Bloomberg. Stand: 22. Februar 2021. Quelle: Bloomberg, Union Investment. Stand: 23. Februar 2021. 4
Die Märkte im Überblick Währungen: US-Dollar dürfte wieder abwerten Immobilien: Europäische Büromärkte Nach dem Einpreisen der zusätzlichen Fiskalmaßnahmen der 2020 machte sich die Corona-Pandemie an den europäischen neuen US-Regierung unter Joe Biden, die unter anderem zu Büroimmobilien-Vermietungsmärkten durch eine rückläufige steigenden Renditen von US-Staatsanleihen geführt haben, Flächennachfrage bemerkbar. Dennoch blieb das Angebot dürften die mittelfristigen fundamentalen Treiber zu einer an kurzfristig verfügbaren Büroflächen weiterhin knapp, da Wiederaufnahme des Schwächetrends des US-Dollars füh- sich bei einem Großteil der bedeutendsten europäischen ren. Eine Ursache hierfür ist das steigende US-Zwillings Büromärkte über Jahre deutliche Flächenengpässe aufge- defizit. Von einem Zwillingsdefizit wird gesprochen, wenn baut haben. Die Auswirkungen der in der Krise schwächeren ein Staat sowohl ein Haushaltsdefizit als auch ein Leistungs- Büroflächennachfrage blieben somit sehr moderat. bilanzdefizit aufweist. Sofern das geplante Konjunktur paket verabschiedet wird, könnte das Haushaltsdefizit in Die durchschnittliche Leerstandsrate in den zwölf wich diesem Jahr auf 17 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen. tigsten europäischen Büromärkten stieg im Jahresverlauf 2020 zwar um 120 Basispunkte, lag aber mit einem Wert Die höhere Inflationstoleranz der US-Notenbank und der von 7,8 Prozent im historischen Kontext weiterhin auf schwindende Vorteil der US-Realzinsen gegenüber anderen niedrigem Niveau. Nach der weltweiten Finanzmarktkrise Ländern sollten den Greenback in den nächsten Wochen 2008 beispielsweise war die durchschnittliche europäische belasten. In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich der Trend Leerstandsrate auf deutlich über 10,0 Prozent gestiegen. umkehren und der US-Dollar unserer Erwartung nach gegen- über dem Euro wieder aufwerten. Der größere Fiskalstimu- Die vielerorts nach wie vor begrenzte Verfügbarkeit von lus sollte in den USA zu einem höheren Wachstum und in modernen Büroflächen in zentralen Lagen stützte trotz des der Folge auch früher zu Spekulationen über erste Zinserhö- insgesamt schwierigen Umfelds das Spitzenmietniveau. hungen führen. Aber: Noch ist es nicht so weit. Durchschnittlich entwickelten sich die Mieten im 12-Monats- Vergleich mit einem Plus von 0,1 Prozent weitgehend stabil. Beim Britischen Pfund behalten wir unsere abwartende Hal- Lediglich in Madrid, Stockholm und Brexit-bedingt London tung bei. Die Nachwirkungen des Brexits stellen eine Belas- sanken die Mieten leicht, während Paris ein deutliches Plus tung für die dortige Volkswirtschaft dar. Auf der anderen von 8,1 Prozent verzeichnen konnte. Seite ist aufgrund einer höheren Impfquote der britischen Bevölkerung mit einer schnelleren Normalisierung der Wirt- Im laufenden Jahr ist auch aufgrund der fortschreitenden schaft zu rechnen. Letzteres sorgte in den vergangenen Impfkampagnen in den europäischen Ländern mit einer Wochen für eine Aufwertung des Britischen Pfund. allmählichen Belebung der Büroflächennachfrage zu rech- nen. Die Vermietungsleistungen dürften 2021 zwar noch • Veränderung: Keine nicht wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Da die Vorver- • Positionierung: Wir erwarten eine Aufwertung des Euro mietungsstände der in diesem Jahr neu auf den Markt zum US-Dollar kommenden Büroflächen aber relativ hoch sind, ist bei den Leerstandsraten der wichtigsten europäischen Bürozentren weiterhin nur ein moderater Aufwärtstrend zu erwarten. Vor diesem Hintergrund dürfte das Gros der europäischen Büromärkte 2021 stabile oder nur leicht rückläufige Miet- preise verzeichnen. Zwillingsdefizit in den USA sollte den US-Dollar belasten Quartärliche Veränderung der Bürospitzenmieten In Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Europa Durchschnitt, in Prozent* 5 2 1 3,0 0 0 2,0 –1 –5 –2 1,0 –3 – 10 –4 0 – 15 –5 – 1,0 –6 – 20 –7 – 2,0 1971 1981 1991 2001 2011 2021 Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Haushaltsdefizit Leistungsbilanz (rechte Achse) * Durchschnitt der zwölf größten europäischen Büromärkte. Quelle: Bloomberg, Stand: 23. Februar 2021. Quelle: JLL. Stand: 31. Dezember 2020. 5
Unsere Einschätzung im Überblick Unsere aktuelle Risikoeinschätzung „RoRo“-Meter • Als Reaktion auf anziehende Inflationserwartungen steigen die Renditen am Rentenmarkt weiter • Höhere Anleiherenditen spielen für die Aktienbewertung eine wichtige Rolle und begünstigen die Rotation von Growth- zu Value-Aktien • Die Konjunktur bleibt pandemiebestimmt, angesichts der aktuellen Schwierigkeiten sind die Daten als robust zu werten • Das erwartete US-Fiskalpaket dürfte zumindest in Teilen die ausgefallenen Einkommen ausgleichen • Unsere allgemeine Risikoeinschätzung („RoRo“-Meter) bleibt auf Stufe 4 (moderat-offensiv) Quelle: Union Investment. Stand: 23. Februar 2021. Letzte Änderung von 3 auf 4 am 7. Januar 2021. Erläuterung: Zur Festlegung der Anlagestrategie wird zunächst das Markt umfeld genau analysiert. Das Ergebnis schlägt sich in einer Risikoeinschät- zung nieder. Dazu formuliert das Union Investment Committee (UIC) eine Risk-on- / Risk-off-Entscheidung in fünf Stufen (1, 2, 3, 4, 5). Sie ist wie folgt zu interpretieren: Eine 5 steht für eine hohe Risikoneigung, eine 1 für einen weitgehenden Rückzug aus Risikoanlagen. Unsere Sicht auf die Anlageklassen Attraktivität der Anlageklassen • Renten: Die Renditen der als sichere Häfen betrachteten Renten Anleihen steigen weiter. Ein Großteil der Bewegung dürfte Staatsanleihen Kerneuropa bereits hinter uns liegen. Rückläufige Renditeaufschläge bei Staatsanleihen USA risikobehafteten Produkten können den Zinsanstieg nicht Staatsanleihen Euro-Peripherie immer kompensieren • Aktien: Aktien kämpfen angesichts steigender Renditen mit Unternehmensanleihen (Euro, Investment Grade) Gegenwind, trotz eines ansonsten positiven Marktumfelds Unternehmensanleihen (Euro, High Yield) • Währungen: Das steigende US-Zwillingsdefizit sollte den Staatsanleihen Schwellenländer US-Dollar belasten. Im zweiten Halbjahr könnte sich dieser Aktien Trend umkehren • Rohstoffe: Gold gerät durch den Anstieg der Realrenditen Industrieländer unter Druck. Pandemiebedingte Nachfragerisiken lassen Schwellenländer uns bei Industriemetallen vorsichtig bleiben Rohstoffe • Am Geldmarkt bleibt das Bild unverändert. Die Zinssätze Währungen sind weiterhin im negativen Bereich, sodass das Halten von US-Dollar Kasse nicht sinnvoll ist • Absolute-Return-Strategien werden aufgrund der nied Britisches Pfund rigen Renditen am Rentenmarkt positiv eingeschätzt Japanischer Yen • Für Immobilien sind die Regionen aktuell gleichgewichtet Währungen Schwellenländer Absolute Return Kasse Quelle: Union Investment. Stand: 23. Februar 2021. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise eines Multi-Asset-Portfolios (ohne Immobilien). Wird eine An- lageklasse stärker favorisiert, bedingt dies im Gegenzug einen niedrigeren Investitionsgrad in einer anderen Anlageklasse. Diese würde dann als weni- ger favorisiert eingestuft – oder umgekehrt. Immobilien bleiben bei dieser Betrachtung außen vor. Die Zeichen zeigen die Veränderung zur vorherigen Immobilien UIC-Entscheidung an. Deutschland Nicht favorisiert Stark favorisiert Europa (ohne Deutschland) Neutral USA Asien/Pazifik Quelle: Union Investment. Stand: 15. Dezember 2020. Die Einschätzung ist bis zum 30. Mai 2021 gültig. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise der Büroimmobilienmärkte vor dem Hintergrund der aktuellen Marktperspektiven. Aufgrund der Datenverfügbarkeit erfolgt eine halbjähr liche Aktualisierung. 6
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