Neues von den Märkten - Monatsbericht April 2021
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Impffortschritte, konjunkturelle Verbesserungen und die anhalten- den Hilfen der Geld- und Fiskal politik sprechen für Risikoanlagen. Max Holzer, Leiter Multi Asset Relative Return Neues von den Märkten Monatsbericht April 2021 Wir arbeiten für Ihr Investment
Die Märkte im Überblick Zusammenfassung Konjunktur, Wachstum, Inflation Wir halten an unserem konstruktiven Ausblick fest. Der Drei Die Corona-Pandemie bleibt prägend für die Konjunktur. Das klang aus Fortschritten bei der Pandemiebekämpfung, Infektionsgeschehen – und damit verbunden die Aussicht konjunkturellen Verbesserungen und anhaltenden geld- auf eine Lockerung der Gegenmaßnahmen – unterscheidet beziehungsweise fiskalpolitischen Hilfen dürfte die Kapi sich stark von Land zu Land. Insbesondere die Impftätigkeit talmärkte weiter stützen und spricht für Risikoanlagen. Die hat sich dabei zu einem wesentlichen Faktor entwickelt. In Belastung aus den gestiegenen Renditen sollte jedoch pers den USA und Großbritannien sind mittlerweile große Teile pektivisch nachlassen. Denn: Bei der Beurteilung der anlage der Bevölkerung geimpft, sodass bereits die Rücknahme von klassenübergreifenden Implikation von Zinsanstiegen sind Einschränkungen zum Beispiel für Handel und Gastronomie Ursache und Dynamik zentral. Konjunkturgetrieben höhere verstärkt diskutiert oder beschlossen wird. In den USA kommt Renditen signalisieren eine sich erholende Wirtschaft, sind der Konjunkturschub durch das mittlerweile beschlossene also eine positive Nachricht für Risikoanlagen. Zwar ergibt Corona-Hilfsprogramm über 1,9 Billionen US-Dollar hinzu. sich auch hier ein (negativer) Bewertungseffekt zum Beispiel Im Ergebnis haben unsere Volkswirte ihre Wachstumsprog auf Aktien. Dem stehen jedoch unterstützende Faktoren (wie nose für die Vereinigten Staaten auf 5,5 Prozent für 2021 höhere Umsätze der Unternehmen) gegenüber. Steigen also angehoben. Die kontinentaleuropäischen Länder sehen sich die Renditen – wie zuletzt – aufgrund gestiegener Konjunktur hingegen mit Virusmutationen konfrontiert. Hier stehen die erwartungen, so ist der Gesamtimpuls auf Risikoanlagen zwar Zeichen eher auf Verschärfung. Entsprechend zeichnet sich dämpfend, eine Richtungsumkehr wird davon aber nicht eine unterschiedliche Konjunkturentwicklung zwischen ausgelöst. Die jüngste Belastung rührt daher unserer Ein diesen Volkswirtschaften ab. Global gesehen bleibt der wirt schätzung nach in erster Linie aus dem Tempo, mit dem die schaftliche Aufwärtstrend aber intakt. Renditen stiegen. Interne Analysen lassen darauf schließen, dass ein Zuwachs um 40 Basispunkte in 35 Handelstagen die Die kurzfristigen Komplikationen in einigen Staaten sollten Schmerzgrenze für den US-Aktienmarkt sind. 2021 wurde daher nicht den Blick auf das mittelfristige Bild verstellen. diese kritische Schwelle Mitte Februar erreicht, die höhere Im Verlauf des Frühjahrs rechnen wir mit einer weiteren Volatilität und die schwächere Aktienmarktentwicklung ent spürbaren Konjunkturbelebung. Einerseits sollten wärmere spricht also dem historischen Muster. Witterungsbedingungen einen Rückgang der Neuinfektio nen begünstigen und zu einem einfacheren Umgang mit Wir gehen aber davon aus, dass sich die Renditen zukünftig den Infektionsschutzmaßnahmen führen. Andererseits soll schwächer entwickeln werden. So dürften etwa die Inflati te ab dem Sommer Impfstoff in ausreichender Menge ver onserwartungen nicht weiter steigen und damit als Treiber fügbar sein. Im Zuge dessen sollten Wirtschaftssektoren, für die Zinsentwicklung an Bedeutung verlieren. Außerdem die bis dahin nicht oder nur sehr eingeschränkt aktiv waren, sollten bei den jetzigen, höheren Renditen zusätzliche Käu ihr Angebot wieder hochfahren können. Wichtig dabei: fer auf den Plan treten. Und schließlich ist nicht zu erwarten, Zentrale Prämisse bleibt die Wirksamkeit der verfügbaren dass die Zentralbanken einem weiteren schnellen und unge Impfstoffe gegen mögliche Virusmutationen. bremsten Anstieg tatenlos zusehen werden. Auch an den Rentenmärkten scheint sich die Erwartung durchzusetzen, Bei der Inflation rechnen wir weiterhin nicht mit einem nach dass die Renditen nur noch moderat steigen werden. Wir haltigen Anstieg. Kurzzeitig wird sie zwar medienwirksame bekräftigen daher unsere moderat offensive Risikoneigung Marken überspringen, mittelfristig aber moderat bleiben. („RoRo“-Meter 4). Höhere Volatilität am Rentenmarkt – Dynamik lässt Bidens Konjunkturpaket enthält umfangreiche langsam nach Stützungsmaßnahmen Vergleich der Volatilität zwischen US-Aktien und US-Renten, Überblick über den Umfang der einzelnen Maßnahmen in Punkten pakete, in Milliarden US-Dollar 90 180 263 300 80 160 Arbeitslosenunterstützung 70 140 Schecks an private Haushalte 60 120 130 Unterstützung kleinerer 50 100 Unternehmen 40 80 ittel für Impf- und Test M kapazitäten 30 60 Ausgaben für Bildung 20 40 422 redithilfen und Tilgungs K 10 20 zuschüsse 370 0 0 Mittel für Bundesstaaten ilfen für die Kinder H Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Jan. März betreuung 2020 2020 2020 2020 2020 2020 2021 2021 50 35 Sonstiges US-Aktien US-Staatsanleihen (rechte Achse) 170 160 Quelle: Bloomberg. Stand: 23. März 2021. Quelle: Evercore, Union Investment; Stand: 23. März 2021 2
Die Märkte im Überblick Geldpolitik: Hauptsache günstige Finanzierungs Renten: Renditeanstieg hält an bedingungen Der Anstieg der Renditen der als sichere Häfen angesehenen Sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die Fede Anleihen hat sich unvermindert fortgesetzt. Seit dem Tief ral Reserve (Fed) gaben sich auf ihren jüngsten Sitzungen Anfang August 2020 bei 0,5 Prozent haben sich die Renditen unbeeindruckt von den zuletzt höheren Inflationszahlen. zehnjähriger US-Staatsanleihen nun in den Bereich um 1,7 Pro Dieser kurzzeitige Anstieg wird die Geldpolitik unserer Mei zent mehr als verdreifacht und die Zinsstrukturkurve verläuft nung nach auch deshalb nicht weiter beeinflussen, da er zu noch weiter steiler. Bundesanleihen haben diese Bewegung großen Teilen auf coronabedingten Sondereffekten beruht. in deutlich abgeschwächter Form mitgemacht: Seit Anfang Geldpolitische Reaktionen sind nicht zu erwarten. November 2020 zogen die Renditen zehnjähriger Papiere von – 0,65 Prozent bis auf – 0,25 Prozent an und haben sich Was den Anstieg der (realen) Renditen im ersten Quartal in den letzten Wochen eher seitwärts bewegt. In den kom angeht, so fällt das transatlantische Bild jedoch etwas ausei menden Monaten rechnen wir mit einer Fortsetzung der nander. So hat die EZB auf ihrer März-Sitzung reagiert, indem Bewegung, aber mit deutlich abnehmendem Tempo. sie eine Beschleunigung ihrer Anleiheankäufe bekannt gab. Mittlerweile lässt sich diese Ankündigung auch in den wö Gerade in den USA hat die Verzinsung inzwischen ein Niveau chentlich veröffentlichten Zahlen zu den einzelnen Program erreicht, das für einige Investoren bereits wieder interessant men nachvollziehen. Dabei argumentiert die EZB mit den ist. Wir beobachten etwa ein gesteigertes Kaufinteresse Finanzierungsbedingungen als maßgeblicher Voraussetzung aus Japan. Verglichen mit den dortigen Renditen ist eine für eine konjunkturelle Erholung der europäischen Wirtschaft. Investition für Kaufen-und-halten-Anleger – auch nach Präsidentin Lagarde bezeichnete den Inflationsausblick als Währungsabsicherung – wieder lohnenswert. Damit aber Anker und die Finanzierungskonditionen als Kompass. Aller rücken Faktoren in den Mittelpunkt, die einen weiteren dings: Eine Operationalisierung dieses Verständnisses haben schnellen Renditeanstieg verhindern dürften. die Währungshüter bislang nicht vorgelegt. Damit ist unklar, wann und worauf die EZB reagieren würde. Die Aufschläge der risikobehafteten Papiere haben sich zu letzt seitwärts bewegt, das Potenzial für weiter rückläufige Anders hingegen die Fed. Nach der jüngsten geldpolitischen Risikoaufschläge ist aber überwiegend äußerst begrenzt. Sitzung machte Fed-Chef Powell deutlich, dass er die derzei Weniger risikoreiche Papiere haben daher kaum die Mög tigen Finanzierungsbedingungen als günstig und die aktuelle lichkeit, die negativen Effekte steigender Renditen durch geldpolitische Ausrichtung als angemessen beurteilt. Damit Spread-Einengungen abzufedern. Eine Fortsetzung der Ren bringt er indirekt zum Ausdruck, dass die Fed im derzeitigen ditekonvergenz erwarten wir vor allem bei Staatsanleihen Renditeniveau zumindest (noch) keine grundsätzlichen aus der Euro-Peripherie und aus den Schwellenländern. Schwierigkeiten sieht. Aus unserer Sicht ist daher für den Treasury-Markt kurzfristig nicht mit einer Intervention der • Veränderung: Keine Fed zu rechnen. Gleichzeitig hat Powell aber – erneut – allen • Positionierung: Eurokern- und US-Staatsanleihen sind Spekulationen über eine in naher Zukunft anstehende Ver deutlich, Investment-Grade-Unternehmensanleihen leicht ringerung der Anleiheankäufe (Tapering) eine Absage erteilt. unattraktiv. High-Yield-Unternehmensanleihen bewerten Wir gehen davon aus, dass die Fed erst im zweiten Quartal wir zurzeit neutral. Staatsanleihen aus den Schwellen 2022 damit beginnen wird, ihre Anleihekäufe sukzessive zu ländern und aus der Euro-Peripherie sind hingegen unsere reduzieren. Mit einer Ankündigung des Taperings rechnen Favoriten. In Summe sind wir bei Rentenanlagen zurück wir gegen Ende des Jahres 2021. haltend EZB erhöht wie angekündigt das Ankaufvolumen Renditeanstieg verliert zuletzt etwas an Dynamik beim PEPP Rendite von Staatsanleihen im Vergleich, in Prozent Wöchentliche Ankäufe, in Milliarden Euro 2,0 0 40 35 1,5 – 0,25 30 25 1,0 – 0,50 20 15 0,5 – 0,75 10 5 0 – 1,00 0 Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Jan. März –5 2020 2020 2020 2020 2020 2020 2021 2021 April Juni Aug. Okt. Dez. Feb. März 2020 2020 2020 2020 2020 2021 2021 US-Schatzanweisungen Bundesanleihen (rechte Achse) Quelle: Bloomberg. Stand: 23. März 2021. Quelle: Bloomberg; Stand: 23. März 2021. 3
Die Märkte im Überblick Aktien: Rotation setzt sich fort Rohstoffe: Energie bevorzugt im Vergleich zu Industriemetallen Trotz der steigenden Renditen verzeichneten viele Aktien märkte in den vergangenen Wochen neue Allzeithochs Die überraschende einseitige Verlängerung der Produktions (Europa, USA) beziehungsweise langjährige Höchststände senkung der OPEC durch Saudi-Arabien Anfang März sowie (Japan). Favoriten der Anleger waren vor allem Value-Aktien die durch die Kältewelle in den USA beeinträchtigte Förde wie Energiewerte und Banken, die von den höheren Ölpreisen rung haben dem Ölpreis neuen Auftrieb verschafft. Erst die beziehungsweise Zinsen profitieren. Gerade die gestiegenen Diskussion um Verlängerungen beziehungsweise Verschär Zinsen bleiben hingegen ein Hemmschuh für hoch bewertete fungen der Corona-Lockdowns in Europa führten zuletzt zu Wachstumswerte, die weitgehend auf der Stelle traten. Bei einem deutlichen Rücksetzer und dürften den physischen einem sich abschwächenden Renditeanstieg sollten aber Markt kurzfristig weiter belasten. Wir sehen dies aber als auch sie im weiteren Jahresverlauf wieder Tritt fassen kön Chance, die fundamentale Einschätzung zu den verschiede nen, denn die Fundamentaldaten und die Unternehmens nen Rohstoffsegmenten (Energie favorisiert gegenüber Indus gewinne entwickeln sich gut. triemetallen) stärker auszulenken und in diesem Zuge das Roh stoffengagement auf eine neutrale Gewichtung anzuheben. Zu den Gewinnern werden auch mehr und mehr die Corona- Denn: Über die kurzfristige Sicht hinaus ist entsprechend un Verlierer gehören. Mögliche Öffnungsperspektiven stützen serem Konjunkturbild mit einem deutlichen Anziehen der hier die Kurse. Im Gegenzug dürften neuerliche Lockdown- Ölnachfrage zu rechnen. Durch den jüngsten Abverkauf sind Maßnahmen auch kurzfristig immer wieder für eine höhere die impliziten Rollrenditen im Energiebereich etwas gesun Volatilität sorgen. ken, befinden sich aber im Bereich von 4 bis 5 Prozent. Auch die asiatischen Technologietitel, die bis Anfang Januar Bei den Industriemetallen sind die Börsenlagerbestände zu Emerging-Markets-Aktien zu neuen Höchstständen führten, letzt stark gestiegen, wir rechnen 2021 überwiegend mit gaben zuletzt nach. Grund hierfür ist neben den global stei Angebotsüberschüssen. Im direkten Vergleich sollten sie sich genden Renditen auch die wachsenden Diskussionen über daher schlechter entwickeln als der Energiesektor. eine stärkere Regulierung in China. Das Reich der Mitte ist sehr gut durch die Corona-Krise gekommen und schwenkte Im Edelmetallbereich bleiben Platin und Palladium unsere wesentlich früher als andere Länder auf den Wachstumspfad Favoriten, die durch die anziehende Automobilkonjunktur zurück. Zuletzt waren jedoch vermehrt Aussagen zu hören, gefragt bleiben dürften. Die Bereinigung im Goldmarkt hat wonach die Regierung mit der aktuellen konjunkturellen sich fortgesetzt, die Liquidation von ETF- und Future-Positio Entwicklung sehr zufrieden ist und keine weiteren Stimuli nen ist schon weit fortgeschritten. Die höheren US-Renditen plant. Andere Länder – insbesondere aus den entwickelten haben die Attraktivität von US-Staatsanleihen als sicherer Volkswirtschaften – werden somit perspektivisch die Wachs Hafen im Vergleich zu Gold deutlich gesteigert. Das Edel tumslücke schließen. Wir favorisieren daher weiterhin Aktien metall hat zudem den großen Makel keine Zinsen zu erwirt aus den Industrieländern. schaften und zugleich Lagerkosten zu verursachen. • Veränderung: Keine • Veränderung: Energierohstoffe werden attraktiver • Positionierung: Aktien aus den Industrieländern werden • Positionierung: Rohstoffe insgesamt werden neutral ein bevorzugt, gegenüber Schwellenländeraktien sind wir geschätzt. Energie ist unser Favorit, Industriemetalle neutral eingestellt meiden wir und Edelmetallen stehen wir neutral gegen über Rotation bei Aktien setzt sich fort Neue Lockdown-Maßnahmen in Europa beenden vorerst Indexierte Wertentwicklung seit 2. November 2020 die Öl-Rallye Entwicklung seit Jahresbeginn, Brent in US-Dollar pro Barrel 160 70 150 140 65 130 120 60 110 55 100 Nov. Dez. Jan. Feb. März 2020 2020 2021 2021 2021 50 MSCI World MSCI World Small Cap MSCI World Value MSCI World Banks 01.01. 16.01. 31.01. 15.02. 02.03. 17.03. Quelle: Bloomberg, Union Investment. Stand: 23. März 2021 Quelle: Bloomberg, Union Investment; Stand: 23. März 2021. 4
Die Märkte im Überblick Währungen: Euro weiter favorisiert Immobilien: Büromarkt USA Die deutlich steigenden Renditen von US-Staatsanleihen, Die Corona-Pandemie hat den längsten Aufschwung in der das neue Fiskalpaket der Regierung Biden und die größeren US-amerikanischen Nachkriegszeit beendet und 2020 zu Fortschritte der USA in der Coronabekämpfung haben in einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um – 3,5 Prozent den vergangenen Wochen zu einem Ausbruch des US-Dol geführt. Für 2021 wird aber ab dem zweiten Quartal wieder lars aus dem Abwertungstrend geführt. Wir sehen den Euro mit einer Wachstumsbeschleunigung gerechnet. weiterhin unterstützt, finanzieren aber aus den oben genann ten Gründen die Position nicht mehr über den Greenback, Der konjunkturelle Umschwung im letzten Jahr hat sich auch sondern über den Japanischen Yen. Zum einen sind spekula auf die Büroflächennachfrage in den USA ausgewirkt. So ist tive Long-Investoren im Vergleich zu früheren Aufschwün die durchschnittliche Leerstandsquote in den elf wichtigsten gen stark im Yen engagiert. Eine marginale Bereinigung der US-Büromärkten im Jahresvergleich um 180 Basispunkte Position dürfte die Währung schwächen. Zum anderen ist gestiegen und lag Ende Dezember 2020 bei 12,3 Prozent. der Yen kaum an die Entwicklung des heimischen Zinsmarkts Insbesondere in San Francisco war aufgrund einer stärkeren gekoppelt. Etwaige Anpassungen der „Yield Curve Control“ Bautätigkeit in den letzten Jahren und einer stark rückläu durch die Bank of Japan spielen deshalb eine nachgelagerte figen Büroflächennachfrage eine deutlich steigende Leer Rolle. Zuletzt dürfte der Japanische Yen, der zu den als siche standsrate zu beobachten. rer Hafen bewerteten Währungen gehört, im freundlichen Wachstumsumfeld eher zur Schwäche neigen. Trotz dieser spürbaren Ausweitung des verfügbaren Büro flächenangebots sind die Mietpreise im Vergleich zum Vor Beim Britischen Pfund nehmen wir eine Beobachterposition jahr im Durchschnitt der elf US-Standorte nur geringfügig ein. Die Impffortschritte in den letzten Monaten (inzwischen gesunken. In Miami und Boston waren mit 3,2 beziehungs ist jeder zweite Erwachsene mindestens einmal geimpft) weise 1,6 Prozent sogar noch nennenswerte Zuwachsraten haben das Pfund aufwerten lassen. In den aktuellen Kursen festzustellen, wohingegen in San Francisco ein spürbarer sind bereits viele positive Nachrichten eingepreist. Demnächst Mietpreisrückgang zu verzeichnen war. stehen jedoch Wahlen in Schottland an. Die Schotten hatten sich deutlich für einen Verbleib in der Europäischen Union Bei den Anfangsrenditen gab es im Vergleich zum Vorjahr ausgesprochen und könnten erneut die Unabhängigkeit vom kaum Veränderungen. Allerdings fiel gerade in den großen Vereinigten Königreich anstreben. Metropolen wie New York, Los Angeles, San Francisco und Seattle das Transaktionsvolumen 2020 deutlich geringer • Veränderung: Keine aus. Vor allem aufgrund der Reisebeschränkungen blieben • Positionierung: Wir gehen von einer Aufwertung des Euro grenzüberschreitende Investitionen in den letzten drei gegenüber dem Japanischen Yen aus Quartalen deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück und waren so niedrig wie zuletzt 2013. Der Immobilienmarkt der USA bietet aber nach wie vor im internationalen Vergleich auch perspektivisch robuste Rah menbedingungen. Gerade vor dem Hintergrund der sich wieder belebenden US-Wirtschaft ist auch kurzfristig wieder mit einem steigenden Interesse an US-amerikanischen Immo bilien zu rechnen. Schottland-Wahl könnte Aufwertung des Pfund bremsen Quartärliche Veränderung der Bürospitzenmieten Euro in Britischen Pfund in den USA Durchschnitt, in Prozent* 0,96 3,0 0,94 0,92 2,0 0,90 1,0 0,88 0,86 0 0,84 – 1,0 0,82 Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Jan. März 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2020 2020 2020 2020 2020 2020 2021 2021 * Durchschnitt der elf größten US-amerikanischen Büromärkte. Quelle: Bloomberg. Stand: 23. März 2021. Quelle: CoStar. Stand: 31. Dezember 2020. 5
Unsere Einschätzung im Überblick Unsere aktuelle Risikoeinschätzung „RoRo“-Meter • Die Corona-Pandemie und die staatlichen Gegenmaßnah men prägen weiterhin die konjunkturelle Entwicklung. Von Land zu Land ergeben sich je nach Impffortschritt immer mehr Unterschiede • Perspektivisch dürften die Belastungen aus dem Rendite anstieg der vergangenen Wochen abnehmen. Die Inflations erwartungen sollten nicht weiter steigen und die bereits erreichten Renditeniveaus zusätzliche Käufer anziehen • Der Dreiklang aus konjunkturellen Verbesserungen, Impffortschritten sowie geld- und fiskalpolitischen Hilfen dürfte die Kapitalmärkte weiter stützen • Unsere allgemeine Risikoeinschätzung („RoRo“-Meter) Quelle: Union Investment. Stand: 23. März 2021. Letzte Änderung von 3 auf 4 am 7. Januar 2021. verbleibt auf Stufe 4 (moderat offensiv) Erläuterung: Zur Festlegung der Anlagestrategie wird zunächst das Markt umfeld genau analysiert. Das Ergebnis schlägt sich in einer Risikoeinschät zung nieder. Dazu formuliert das Union Investment Committee (UIC) eine Risk-on- / Risk-off-Entscheidung in fünf Stufen (1, 2, 3, 4, 5). Sie ist wie folgt zu interpretieren: Eine 5 steht für eine hohe Risikoneigung, eine 1 für einen weitgehenden Rückzug aus Risikoanlagen. Unsere Sicht auf die Anlageklassen Attraktivität der Anlageklassen • Renten: Der Renditeanstieg in den sicheren Häfen hält an Renten und dürfte sich verlangsamt fortsetzen. Rückläufige Ren Staatsanleihen Kerneuropa diteaufschläge bei risikobehafteten Anlagen können den Staatsanleihen USA Zinsanstieg nicht immer kompensieren Staatsanleihen Euro-Peripherie • Aktien: Die Rotation innerhalb des Aktienmarktes setzt sich fort: Value gefragt, Wachstum unter Druck. Die Emer Unternehmensanleihen (Euro, Investment Grade) ging Markets sind aufgrund der chinesischen Regulierungs Unternehmensanleihen (Euro, High Yield) debatte weniger attraktiv als die entwickelten Märkte Staatsanleihen Schwellenländer • Währungen: Der Euro dürfte im Zuge der globalen wirt Aktien schaftlichen Erholung aufwerten, der Japanische Yen hin gegen zur Schwäche neigen Industrieländer • Rohstoffe: Wir nutzen die jüngste Korrektur am Ölmarkt, Schwellenländer um die Position in Energierohstoffen im Vergleich zu Indus Rohstoffe triemetallen weiter auszubauen Währungen • Am Geldmarkt bleibt das Bild unverändert. Die Zinssätze US-Dollar sind weiterhin im negativen Bereich, sodass das Halten von Kasse nicht sinnvoll ist Britisches Pfund • Absolute-Return-Strategien werden aufgrund der nied Japanischer Yen rigen Renditen am Rentenmarkt positiv eingeschätzt Währungen Schwellenländer • Für Immobilien sind die Regionen aktuell gleichgewichtet Absolute Return Kasse Quelle: Union Investment. Stand: 23. März 2021. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise eines Multi-Asset-Portfolios (ohne Immobilien). Wird eine An lageklasse stärker favorisiert, bedingt dies im Gegenzug einen niedrigeren Investitionsgrad in einer anderen Anlageklasse. Diese würde dann als weni ger favorisiert eingestuft – oder umgekehrt. Immobilien bleiben bei dieser Betrachtung außen vor. Die Zeichen zeigen die Veränderung zur vorherigen Immobilien UIC-Entscheidung an. Deutschland Nicht favorisiert Stark favorisiert Europa (ohne Deutschland) Neutral USA Asien/Pazifik Quelle: Union Investment. Stand: 15. Dezember 2020. Die Einschätzung ist bis zum 30. Mai 2021 gültig. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise der Büroimmobilienmärkte vor dem Hintergrund der aktuellen Marktperspektiven. Aufgrund der Datenverfügbarkeit erfolgt eine halbjähr liche Aktualisierung. 6
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