NEWS NR. 16 / NOVEMBER 2020 - Advent, Advent, ein Lichtlein brennt - Zentrum Kohlfirst
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NEWS NR. 16 / NOVEMBER 2020 Advent, Advent, ein Lichtlein brennt … Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, dventszeitung möchten wir eine kleine A liebe Angehörige, liebe Mitarbeitende, Freude – ein Licht – ins Zentrum Kohlfirst liebes Spitexteam und liebe Interessierte bringen. Ein Licht der Hoffnung, auf bessere Zeiten, was wir im Moment alle gut gebrau- Eine intensive aber auch anstrengende Zeit chen können. Ein Licht, welches uns durch die liegt hinter uns. Begleitet von dunklen Tagen, dunkle Zeit begleitet und uns ein Lächeln ins welche sich in die Länge ziehen. Das ist Gesicht zaubert. wahrlich keine einfache Zeit und sie wird auch nicht so schnell zu Ende sein. Nun ist Wir wünschen Ihnen eine schöne Advents- Durchhalten, gegenseitige Rücksicht und zeit und viel Vergnügen beim Lesen. Verständnis wichtig. Die Adventszeit steht vor der Türe, eine Die Geschäftsführerinnen besinnliche und ruhige Zeit. Mit dieser Sylke Meyer & Ursula Leu
INHALTSVERZEICHNIS INTERVIEW – Marco Anders zum Thema Advent 4 WEIHNACHTSGEDANKEN – Was würde fehlen, wenn es Weihnachten nicht gäbe? 6 INTERVIEW – Andreas Palm zum Thema Advent 8 ADVENTSLIED – Macht hoch die Tür’, die Tor’ macht weit 10 GESCHICHTE – Der kleine Wichtel 12 INTERVIEW – Sylvia Walter zum Thema Advent 14 WEIHNACHTSVORBEREITUNGEN – «Chömet nume inne, es isch alles parat…» 16 DICHTUNG – Gedichte zu Weihnachten 18 INTERVIEW – Stephan Kristan zum Thema Advent 20 WEIHNACHTSPREDIGT – Von Pfarrer Stephan Kirstan 22 REZEPT – Weihnachtsfilet im Teig 24 GESCHICHTE – Wie Jonathan zu seinen bunten Socken kam 25 ADVENT-RÄTSEL – Rätsel rund um die Adventszeit 26 IMPRESSUM – Danksagung28 3
INTERVIEW – MARCO ANDERS ZUM THEMA ADVENT Herr Anders, bitte stellen Sie sich kurz vor. aber mein Kollege Stephan Kristan eher für Seit gut drei Jahren bin ich nun im Seelsorge- die Seniorenarbeit zuständig ist, tauche ich raum Andelfingen-Feuerthalen als Seelsorger nicht so intensiv in dieses Feld ein. und Co-Leiter unterwegs. Ursprünglich kom- me ich aus Tübingen (D), dort habe ich auch Wird bei Ihnen zur Vorweihnachtszeit Theologie studiert. Seit 1998 bin ich in der gebacken? Welches ist Ihr Lieblings Schweiz in der Seelsorge tätig. Zunächst in gebäck? St. Peter und Paul Winterthur, bis ich 2004 die Die Küche ist ganz und gar nicht mein Revier. Pfarrei St. Marien Herrliberg «übernommen» Das überlasse ich gerne meiner Frau und und 13 Jahre lang geleitet habe. meinem Sohn, der eifrig mithilft beim Ba- Ich bin verheiratet und habe zwei kleine cken. Gebacken wird alles Mögliche. Haupt- Kinder, die mir immer wieder den Himmel sache süss . Ich persönlich habe keinen auf die Erde holen. wirklichen Favoriten. Falls es die beruflichen und familiären Ver- pflichtungen zulassen, kann man mich auch Wie ist Ihr Weihnachtsbaum mal auf dem Motorrad antreffen. Mein Hob- geschmückt? by, seit ich den Führerschein habe. Sehr traditionell … Kugeln. Kerzen. Lametta. Was ist Ihre Aufgabe im Zentrum Wie verbringen Sie Heilig Abend als Kohlfirst? Privatperson? Im Zentrum Kohlfirst feiere ich mit den Be- So furchtbar viel bin ich an den Weihnachts- wohnenden regelmässig Gottesdienste, hin tagen nicht als Privatperson unterwegs. Ich und wieder mache ich auch Besuche. Da gehe eher von Gottesdienst zu Gottesdienst. 4
Erst die Familienfeier an Heiligabend, dann gestalten, sondern als Stationenweg, in den der Gottesdienst am Abend, am 25.12. wartet die Familien gestaffelt gehen können. Mit schon die nächste Feier. Ich bin froh, wenn genügend Abstand und meist im Freien … ich noch ein wenig gemütlich mit meiner Auch die privaten Feiern werden anders Familie essen kann. In den letzten Jahren aussehen. Aber es gilt wohl, das Beste aus sass auch der Generalvikar bei uns am Tisch, der Situation zu machen und vielleicht weil er die Weihnachtsgottesdienste als entdecken wir auch, dass es im kleineren Zelebrant mit uns gefeiert hat. Eine erweiter- Rahmen auch sehr schön sein kann. te Familie sozusagen, denn wir kennen uns schon seit meinen ersten Arbeitstagen – er war der erste Pfarrer, bei dem ich damals «VIELLEICHT SPÜREN meine pastorale Laufbahn in Winterthur WIR DIESES JAHR begonnen habe. BESONDERS UNSERE Warum sollten wir uns gerade im Advent SEHNSUCHT NACH HOFFNUNG.» Zeit zur Besinnung nehmen? Ich weiss nicht, ob wir in der Adventszeit ganz besonders besinnlich unterwegs sein sollten. Ich weiss auch gar nicht, ob das wirk- Für Pfarrerinnen und Pfarrer ist die lich geht. Mag sein, dass es in Corona-Zeiten Adventszeit eine besonders arbeitsinten mehr Ruhe gibt, aber ansonsten scheint mir sive Zeit. Viele besondere Gottesdienste die Adventszeit voller Termine und Verpflich- müssen vorbereitet werden. Wie gehen tungen zu sein. Ich komme jedenfalls in der Sie damit um? Adventszeit persönlich definitiv nicht wirklich Ich bin es seit über 20 Jahren gewohnt. Es zur Ruhe. Ich habe auch den Eindruck, dass ist ja auch eine schöne Zeit. Aber für uns man Besinnlichkeit nicht auf eine bestimmte kirchliche Angestellte sicher auch eine ganz Zeit beschränken sollte. Eigentlich wäre es besondere Zeit. schön, wenn wir das ganze Jahr hindurch (persönliche) Zeiten hätten, in denen wir Was für Gedanken geben Sie uns mit auf dem Geheimnis des Lebens und des Glau- den Weg zur Adventszeit? bens nachspüren könnten. Wo und wie auch Vielleicht spüren wir dieses Jahr besonders immer. Es geht ja darum, mit Gott in Bezie- unsere Sehnsucht nach Hoffnung. Vielleicht hung zu treten und immer offen zu sein für könnten wir uns jetzt besonders öffnen für seine Stimme. Nicht nur in der Adventszeit. die Botschaft des Evangeliums: Gott begleitet unser Leben in allen Höhen und Tiefen und Wie können wir dieses Jahr Weihnach er wird uns nicht allein lassen. Weihnachten ten feiern angesichts der bestehenden ist das wohl schönste Bild dafür. Einschränkungen? Das weiss ich noch nicht. Wir bereiten uns kirchlich unter den jetzt herrschenden Rah- menbedingungen vor und bieten auch besondere Feiern an, die anders aussehen Marco Anders, Co-Leitung Seelsorgeraum als «normal». So werden wir die Familien Kath. Seelsorgeraum feier nicht als gewöhnlichen Gottesdienst Andelfingen – Feuerthalen 5
WEIHNACHTSGEDANKEN – WAS WÜRDE FEHLEN, WENN ES WEIHNACHTEN NICHT GÄBE? Weihnachten finden wir in der Regel schön. Und ohne Jesus wäre Gott viel stärker Es ist ein besonderes Fest, auf das wir uns im Dunkeln, durch Jesus wissen wir, wie freuen und das wir so ordentlich wie möglich Gott ist. vorbereiten, wenn es geht. Für mich würde ein Leben ohne das Weih- Natürlich: Dieses Jahr wird alles anders sein. nachtsgeschehen, ohne Jesus aber vor Und doch: Wir werden trotzdem Weihnach- allem einige Grundfragen meines Lebens ten feiern. offen lassen. Denn … Gerade weil wir Weihnachten spontan schön wer sagt mir, woher ich komme und wohin … finden, könnten wir uns ja mal die Frage ich gehe? Jesus gibt Antwort auf mein stellen, was wäre, wenn es Weihnachten Todesschicksal. Wie sonst sollte ich umge- nicht mehr gäbe? hen mit der Tatsache, dass ich selbst gehen muss und dass ich immer wieder liebe Was würde uns da fehlen …? Menschen gehen lassen muss? Wer sonst Was würden Sie sagen? versichert mir, dass der Mensch einem Ziel entgegengeht, der Vollkommenheit entge- Ich könnte jetzt wetten, dass uns ganz spon- gengeht, dass der Mensch verwandelt wird tan ganz viele Bilder durch den Kopf schies- und sein Leben erhaltenswert ist? Jesus sagt sen, die wir mit Weihnachten verbinden: mir das. Geschmückter Tannenbaum, Geschenke, festlich gerichteter Esstisch, Familie, Lichter … wer sagt mir was Hilfreiches zum Leid im in den Städten, der Duft von frischgebacke- Leben? Wer sagt, dass er mitgeht? Jesus nen Keksen in der Nase … nimmt Leid nicht weg, aber er versichert uns, dass er überall anwesend ist, dass er hinab- Das sind zumindest die Dinge, die unseren steigt mit uns in tiefe Täler und wenn es sein Jugendlichen im Firmkurs Jahr für Jahr muss ins Reich des Todes. Wie sollten wir einfallen, wenn wir sie fragen, was sie mit sonst umgehen mit Leid und nicht daran Weihnachten verbinden. verzweifeln? Jesus möchte uns mit seiner Begleitung und Nähe Kraft geben für die Also könnten wir sicher mal festhalten: Ohne Herausforderungen des Lebens. Weihnachten kein Drumherum. Das wäre ja schon schade – es würde uns einiges fehlen! … wer motiviert mich zum Guten und zur Liebe ausserhalb der Sippe? Wer motiviert Aber da ist ja eigentlich noch mehr. Und so mich zum dienenden Umgang mit anderen, würde ich zumindest sagen: Viel mehr scha- dazu, sie nicht vielmehr als Quelle des Profits de: Ohne Weihnachten, keinen Jesus anzusehen? Denn meine spontanen Gefühle 6
sagen eigentlich was ganz anderes. Es Ein Leben ohne Weihnachten wäre ein braucht Motivation und Kraft, den Blick zu echter Verlust – würde das Leben ärmer weiten, alle Menschen als wertvoll anzu machen – nicht nur die Läden… sehen, für die Vision von einem Leib mit vielen Gliedern einzustehen. Jesus möchte Aber: Es ist gut, wenn wir das Traditionelle uns motivieren dazu. so lieben. Es gibt dem Unaussprechlichen eigentlich einen angemessenen Rahmen. … wer sagt mir, dass meine (nicht gerade weltbewegende) Existenz gewollt und wich- Deshalb wünsche ich Ihnen heute schon ein tig ist? Dass ich sein darf trotz Schuld und schönes Weihnachtsfest, wie genau Sie es Defiziten? Wer sagt mir, dass ich in jeder auch feiern werden. Aber ich hoffe sehr, dass Lebenslage, ob krank oder gesund, ob jung wir alle spüren, was uns Weihnachten sagen oder alt, unendlich wichtig bin, so wichtig, möchte. Uns ganz persönlich, was uns die dass ein unendlicher Gott meine Nähe sucht Geburt des Gottessohnes bringen will. in Jesus? In Jesus wird die Zusage, dass der Mensch unheimlich wichtig ist für Gott, konkret. Das ist Weihnachten. Marco Anders 7
INTERVIEW – ANDREAS PALM ZUM THEMA ADVENT Mein Name ist Andreas Palm, ich bin Pfarrer zu ertönen Advents- oder Weihnachtslieder und wohne mit meiner Familie mit Blick auf von der CD oder es herrscht beim Betrachten das Kohlfirstzentrum, also ganz in der Nähe. der brennenden Kerzen besinnliche Stille. Meine Frau ist auch Pfarrerin, unsere drei Söhne sind mittlerweile alle grösser als meine Frau und ich und gehen ihre eigenen «FÜR MICH IST DAS Wege im Studium und Beruf. Zwei Söhne wohnen bei uns, wobei der eine während der GEBET, DIE RUHE Semester zum Studium in Berlin weilt. Unser UND BESINNUNG ältester Sohn ist vor einem Jahr ausgezogen. Mit uns ist eine Katze, Katzen haben uns in ENTSCHEIDEND.» unseren Pfarrhäusern immer begleitet, da wir die Ruhe und Gelassenheit dieser Tiere Mit welchem Duft verbinden Sie die schätzen. Adventszeit? Der Duft von gebackenen Chrömli. Was ist Ihre Aufgabe im Zentrum Kohlfirst? Wird bei Ihnen zur Vorweihnachtszeit Meine Aufgabe im Zentrum Kohlfirst besteht gebacken? Welches ist Ihr Lieblings hauptsächlich aus zwei Schwerpunkten: gebäck? Einmal die Besuche von Bewohnenden im Ab und zu bäckt meine Frau oder auch unser Zentrum und von Gottesdiensten, welche ich jüngster Sohn, der nun bald 22 Jahre alt wird; in der Regel alle zwei Monate halte. Die mein Lieblingsgebäck sind Zimtsterne. anderen Gottesdienste werden von meiner reformierten Kollegin Pfarrerin Sylvia Walter Wie ist ihr Weihnachtsbaum und den katholischen Kollegen übernom- geschmückt? men. Jetzt, während der Corona Massnah- Jedes Jahr mit unterschiedlichen Kugeln, men greife ich des öfteren zum Telefonhörer mal golden oder violett oder verschiedene und erkundige mich nach dem Wohlergehen Farben, Engel dürfen am Baum nicht fehlen! der Bewohnenden. Wie verbringen Sie Heilig Abend als Welche Rituale oder Traditionen gibt es Privatperson? bei Ihnen zu Hause in dieser Zeit? Vor oder zwischen den Gottesdiensten mit Traditionsgemäss kommt bei uns ein Advents einem guten Essen im Kreise der Familie und kranz auf den Tisch und es werden die mit Lesung der Weihnachtsgeschichte, in der Kerzen auf dem Kranz angezündet; ab und Regel nach dem Lukasevangelium. 8
Nach dem Heilig Abend Gottesdienst um 22 Uhr trinke ich zum Ausklang mit meiner Frau ein Glas Wein. Welches ist Ihr bevorzugtes Weihnachtslied? «Macht hoch die Tür» von Georg Weissel. Singen Sie doch gleich auf Seite 10 mit! Warum sollten wir uns gerade im Advent Zeit zur Besinnung nehmen? Es ist die dunkle Jahreszeit und da liegt es nahe, alles etwas ruhiger anzugehen, sich dem Lauf der Natur und den kürzeren Tagen anzupassen. Es ist in diesem Zusammenhang originell zu beobachten, wie sich Marienkäfer asiati- schen Ursprungs bei uns im Haus zusam- mentun und gemeinsam sich in den Winter- und kreative Gedanken für die Gottesdienste schlaf begeben. Paradoxerweise ist die und insbesondere für die Predigten. Kraft und Advents- und Vorweihnachtszeit recht hek- Freude liegt für mich im Gebet bzw. wird tisch und vielbeschäftigt besetzt; von der durch das Kraftfeld des Heiligen Geistes Natur und Käfern können wir also etwas vermittelt. Martin Luther sagte: «Ich muss viel lernen – im Frühjahr fallen diese wie leblos arbeiten, also muss ich viel beten» oder auch von den Wänden oder Gardinenstangen weil «Beten heisst, mit Gott wirken» ihre Körper sich noch im Schlafmodus (Friedrich Christoph Oetinger). befinden … Für Pfarrerinnen und Pfarrer ist die Adventszeit eine besonders arbeitsinten sive Zeit. Viele besondere Gottesdienste müssen vorbereitet werden. Wie gehen Sie damit um? Für mich ist das Gebet, die Ruhe und Besin- Andreas Palm, Pfarrer nung entscheidend: Daraus erwachsen gute Ev.-ref. Pfarramt Feuerthalen 9
Macht hoch die Tür', die Tor' macht weit Georg Weißel (2. Advent 1623) (1704) 1 Macht hoch die Tür', die Tor' macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit, 10 ein König aller Königreich'; ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Segen mit sich bringt;
ADVENTSLIED – MACHT HOCH DIE TÜR’, DIE TOR’ MACHT WEIT 1 Macht hoch die Tür’, die Tor’ macht weit, 4 Macht hoch die Tür’, die Tor’ macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit, eu’r Herz zum Tempel zubereit’t. ein König aller Königreich’; Die Zweiglein der Gottseligkeit ein Heiland aller Welt zugleich, steckt auf mit Andacht, Lust und Freud’; der Heil und Segen mit sich bringt; so kommt der König auch zu euch, derhalben jauchzt, mit Freuden singt: ja Heil und Leben mit zugleich. Gelobet sei mein Gott, Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat. voll Rat, voll Tat, voll Gnad’, 2 Er ist gerecht, ein Helfer wert, 5 Komm, o mein Heiland Jesu Christ, Sanftmütigkeit ist sein Gefährt, meins Herzens Tür dir offen ist. sein Königskron’ ist Heiligkeit, Ach zieh mit deiner Gnade ein; sein Zepter ist Barmherzigkeit; dein Freundlichkeit auch uns erschein. all uns’re Not zum End’ er bringt, Dein Heilger Geist uns führ und leit derhalben jauchzt, mit Freuden singt: den Weg zur ewgen Seligkeit. Gelobet sei mein Gott, Dem Namen dein, o Herr, mein Heiland groß von Tat. sei ewig Preis und Ehr. 3 O wohl dem Land, o wohl der Stadt, so diesen König bei sich hat! Wohl allen Herzen insgemein, da dieser König ziehet ein! Er ist die rechte Freudensonn’, bringt mit sich lauter Freud’ und Wonn’. Gelobet sei mein Gott, mein Tröster früh und spat. 11
GESCHICHTE – DER KLEINE WICHTEL Der kleine Wichtel war schon alt, sehr alt Nun, die Zeiten ändern sich, dachte der und er hatte schon viele Weihnachten erlebt. kleine Wichtel und schlich unbemerkt aus Früher, als er noch jung war, ist er oft in der der überfüllten Stadt hinaus, zu dem alten Adventszeit in das Dorf gegangen und Dorf, wo er früher immer gerne gewesen ist. überraschte die Menschen mit kleinen Er hatte genug von hetzenden Menschen, Geschenken. Er war lange nicht mehr im die scheinbar keine Zeit hatten. Ist die Dorf gewesen. Aber in diesem Jahr wollte Adventszeit nicht eine ruhige und besinn der kleine Wichtel wieder einmal die Men- liche Zeit? schen besuchen. So machte er sich schliesslich auf den Weg, setzte sich vor das So kam er an das alte Haus in dem schon grosse Kaufhaus der nahegelegenen Stadt viele Menschen gewohnt hatten. Früher war und beobachtete still und leise das rege dieses Haus sein Lieblingshaus gewesen. Treiben der vorbei eilenden Menschen. Die Früher, als es noch kein elektrisches Licht Menschen suchten Geschenke für ihre Fami- gab und die Menschen ihr Haus mit Kerzen lien und Freunde. Die meisten Menschen erleuchteten. Er erinnerte sich, dass sie auch kamen gerade von der Arbeit und hetzten keine Heizung hatten und die Menschen eilig durch die Strassen. Holz ins Haus schafften, um es warmzuhal- ten. Er sah damals während der Adventszeit Die Gedanken des kleinen Wichtels wander- immer wieder durch das Fenster und beob- ten zurück zu jener Zeit, wo es noch keine achtete jedes Jahr dasselbe. An manchen elektrischen Weihnachtsbeleuchtungen gab Abenden sah er die Mutter und Grossmutter und er überlegte, ob die Menschen damals Plätzchen backen. Der Duft strömte durch auch schon mit vollen Tüten durch die Stras- das ganze Haus und drang sogar zu ihm sen geeilt sind? nach draussen. 12
Der Vater und der Grossvater machten sich um den Adventskranz sass und der Vater den auf, um im Wald einen Weihnachtsbaum zu Kindern eine Geschichte vorlas. Nanu, dach- schlagen und ihn mühevoll nach Hause zu te der kleine Wichtel, eine Familie, die nicht bringen. Es war kalt und sie freuten sich durch die Strassen hetzt. Menschen die Zeit beim Heimkommen auf den warmen Tee, miteinander verbringen und die ihr Haus mit den die Mutter gekocht hatte. Oftmals sas- Kerzen erleuchten. Ja, heute ist eine andere sen die Menschen zusammen, um gemein- Zeit, aber auch heute finden Menschen sam zu singen und der Grossvater erzählte wieder füreinander Zeit. Dem kleinen Wichtel den Kindern spannende Geschichten. Die wurde es ganz warm ums Herz und er Kinder konnten es kaum erwarten, bis die schlich leise und unbemerkt dorthin, woher Grossmutter auf den Speicher stieg, um die er gekommen war. Weihnachtskiste zu holen, denn das tat sie immer erst kurz vor Weihnachten. In dieser Kiste gab es viel zu entdecken. Sterne aus Stroh, Kerzen, Engel mit goldenem Haar und viele andere kostbare Dinge. Aber das war schon lange her und es war eine andere Zeit. Eine Zeit des gemeinsamen Tuns, eine Zeit miteinander, eine Zeit fürein- ander. Von seinen Gedanken noch ganz benebelt, sah der kleine Wichtel auch heute durch das Fenster des alten Hauses und entdeckte die Familie, wie sie gemeinsam 13
INTERVIEW – SYLVIA WALTER ZUM THEMA ADVENT versteckt hat. Das war für mich ein wunder- barer Moment. Einmal gab es statt eines Adventskalenders eine ganz besondere Kerze. Die Kerze hatte für jeden Tag eine Zahl und die Kerze brannte Sylvia Walter, jeden Tag so lange, bis die Zahl dieses Tages Pfarrerin, nicht mehr zu sehen war. Wir sassen dann alle Ev.-ref. Pfarramt um den Tisch und sahen gespannt der Kerze Laufen am zu, bis wir sie ausblasen durften. Rheinfall Mit welchem Duft verbinden Sie die Mein Name ist Sylvia Walter, ich bin seit zehn Adventszeit und warum dieser Duft? Jahren zu 50 % als reformierte Pfarrerin für Das ist ein Duft aus meiner Kindheit. Der Duft das Pfarramt Laufen am Rheinfall tätig. Weite- vom frisch geschnittenen Tannenbaum und re 50 % arbeite ich im Kantonsspital Winter- die brennenden Kerzen darauf. thur als Spitalseelsorgerin. Ich bin verheiratet und wir haben drei erwachsene Söhne. Wird bei Ihnen zur Vorweihnachtszeit gebacken? Was ist Ihre Aufgabe im Zentrum Früher habe ich mit meinen Kindern geba- Kohlfirst? cken. Sehr schöne und spezielle Erinnerun- Ich bin Seelsorgerin und besuche die Bewoh- gen habe ich ans Mailänderli-Ausstechen mit ner aus den Gemeinden Dachsen, Uhwiesen meinen Kindern. Da wurde immer fleissig und und Flurlingen. Viele Bewohner kenne ich mit viel Freude ausgestochen und dekoriert. schon von früher. Der Umzug ins Zentrum ist Heute habe ich keine Zeit mehr dafür und – ein grosser Schritt. Der Wechsel vom ge- sind wir mal ehrlich – sie setzen an. wohnten Zuhause in eine fremde und neue Umgebung ist mit Sorgen, Ängsten und Wie ist ihr Weihnachtsbaum ge Heimweh verbunden und es ist vor allem am schmückt? Anfang schwer, sich einzuleben. Als Seelsor- In meiner Familie gab es die Tradition den gerin betreue ich die Menschen und bin ich Baum mit Lametta zu schmücken und auf offen für ihre Nöte, aber auch für die Freuden. der Spitze der Tanne gab es immer einen Geburtstagsbesuche gehören ebenfalls zu Stern. Die Familie meines Ehemannes meinen Aufgaben und natürlich die Gottes- schmückte ihren Weihnachtsbaum eher dienste, welche ich abwechselnd mit meinem einfach mit Äpfeln und Strohsternen. Mein reformierten und katholischen Kollegen halte. Mann wünscht sich einen einfach ge- schmückten Baum, am liebsten nur mit Gibt es eine besondere Kindheitserinne Äpfeln. Heute ist das kaum machbar. Deshalb rung an den Advent, wenn ja, welche? ist eine weitere Tradition entstanden. Wir Zu meinen Kindheitserinnerungen gehört der haben rote Weihnachtskugeln, rote Kerzen Adventskalender. Jedes Jahr zur Adventszeit und mein Mann hat sich an den Stern auf der durften wir jeden Tag mit grossen Erwartun- Spitze und an die Lametta «gewöhnt». gen ein «Türli» öffnen und staunen, was für Nimmt mich wunder, wie wohl meine Kinder ein hübsches «Bildli» sich hinter dem «Türli» einmal ihren Baum schmücken werden … 14
Wie verbringen Sie Heilig Abend als Ihnen jemand einen Weihnachtsschmuck für Privatperson? Ihr Zimmer. Ganz traditionell mit der Familie und den Kindern. Wir essen gemeinsam, sitzen um Wie können wir dieses Jahr Weihnachten den Weihnachtsbaum, mein Mann liest die feiern angesichts der bestehenden Ein Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevan- schränkungen? gelium vor und wir singen zusammen Weih- Weihnachten kann und soll man immer nachtslieder. Anschliessend werden die feiern. Sie alle haben in Ihrem langen Leben Geschenke ausgepackt. Wobei das Schen- schon viele schwere Zeiten erlebt, aber ken mit den Jahren immer schwieriger wur- Weihnachten ist nie ausgefallen. Weihnach- de. Früher war es einfach, den Kindern etwas ten fällt auch nicht aus wegen Covid-19. zu schenken. Als Kind hat man immer irgend- Wenn es die Situation im Moment vielleicht welche Wünsche. Später in der Ausbildungs- nicht ermöglicht, dass die Familie an Weih- zeit waren die Jungen für einen Geldzustupf nachten zu Besuch kommt, um mit Ihnen zu dankbar. Heute als Erwachsene haben sie feiern, dann feiern Sie doch einfach Weih- alles, was soll man da noch schenken? nachten unter dem Jahr, wenn Sie mit Ihren Deshalb habe ich im letzten Jahr schon im Lieben zusammen sein können. Nein, natür- September meine Söhne gefragt, was sie lich meine ich nicht, dass Sie im Juli einen sich zu Weihnachten wünschen. Einer meiner Weihnachtsbaum aufstellen, aber dass Sie Söhne hat vorgeschlagen, wir sollten uns mit der Familie zusammen sein können und Familientage schenken. Jeder soll sich etwas gegenseitig spüren, wie lieb Sie sich haben. für seinen Tag wünschen, etwas, das wir Das ist Weihnachten! gemeinsam unternehmen können. Seither Denn Weihnachten ist und bleibt das Fest der feiern wir das ganze Jahr durch immer Liebe und der Hoffnung. Gott hat sich mit wieder mal Weihnachten, in dem wir unsere dieser Welt verbunden, Christus ist als kleines Familientage zusammen verbringen. Kind auf die Welt gekommen und mit ihm die Liebe und die Hoffnung. Die Hoffnung auf eine Welches ist Ihr bevorzugtes gute, auf eine bessere Zukunft. Die Hoffnung Weihnachtslied? auf eine Zukunft, in der die Welt in einen «Hört der Engel helle Lieder» gehört einfach friedlichen, blühenden Ort verwandelt wird. zu Weihnachten dazu. Wenn dabei Gloria gesungen wird, ist alles so schön, so engel- haft, einfach alles so Gloooooria … HOFFNUNG WER HOFFT Was möchten Sie den Bewohnern für die Adventszeit mit auf den Weg geben? IST JUNG Advent ist die Zeit der Erwartung. Möglich, dass Sie viele Erwartungen haben, die sich WER KÖNNTE ATMEN nun nicht erfüllen. Aber das wichtigste: Wir OHNE HOFFNUNG erwarten im Advent das Kommen des Gottes- sohnes, Gott selber kommt zu uns, als DASS AUCH IN ZUKUNFT Mensch unter Menschen! ROSEN SICH ÖFFNEN Freuen Sie sich an den kleinen Dingen in der Adventszeit. Besuche werden selten sein, aber vielleicht schickt Ihnen jemand eine EIN LIEBESWORT Karte, vielleicht bekommen Sie einen un- DIE ANGST ÜBERLEBT erwarteten Telefonanruf, vielleicht schenkt (Rose Ausländer) 15
WEIHNACHTSVORBEREITUNGEN – «CHÖMET NUME INNE, ES ISCH ALLES PARAT…» Vor vielen Jahren hat unser damals sechs- Wie ich das meine? Ich denke an die Vor- jähriger Sohn beschlossen, am Weihnachts- weihnachtszeit, ich denke an alle die Zusatz- abend zusammen mit seinem jüngeren arbeit, die gerade in dieser Zeit erledigt Bruder die Weihnachtsgeschichte aufzu werden muss, angefangen vom Einkaufen führen. Zusammen mit einigen Puppen aller Geschenke für viele Menschen, über übernahmen die beiden Brüder die Rollen das weihnächtliche Schmücken der Woh- sämtlicher Personen der biblischen Weih- nung, bis hin zu Besuchen, die in dieser Zeit nachtsgeschichte: Maria und Josef, die Wirte gemacht werden müssen. Alles zusammen in Bethlehem, die Hirten und die Engel. Der ergibt den Weihnachtsstress, der mich bis an vierjährige David musste nach den Regie die Grenzen meiner Kräfte führen kann. So anweisungen seines Bruders einen Wirt ist Weihnachten für mich nicht mehr ein spielen, der das heilige Paar abweist und in Freudenfest, sondern eher eine Last, etwas, die kalte Winternacht zurückschickt. In den das viele zusätzliche Arbeit verursacht. Dann Proben klappte das ganz gut. Am Heiligen bin ich nicht bereit für das Wunder von Abend, in der Aufführung, sagte der Wirt Weihnachten, dann verhalte ich mich wie die dann zum Erstaunen aller zu Josef und Wirte in Bethlehem, ich schliesse meine Maria: «Chömet nume inne, ds Bett isch (Herzens)tür zu und weise das Heilige Paar scho parat.» mit dem Jesuskind ab, mangels Zeit. Offenbar hatte der Kleine es nicht ausgehal- Im vorweihnächtlichen Alltag hat Jesus oft ten, dass er die ihm lieben Menschen Maria keinen Platz. Dabei ginge es ja in der Ad- und Josef immer abweisen musste, nein, er vents- und Weihnachtszeit gerade um das wollte die Türe öffnen für die beiden und das eine: Dass wir uns Zeit nehmen für Jesus, Jesuskind in einem warmen Zimmer auf dass wir unsere Herzenstüren öffnen für ihn dieser Welt empfangen und nicht in einem und ihm einen Platz anbieten in unserem Stall. Diese Szene weckte eigene Kindheits- Leben. erinnerungen in mir. Auch ich konnte nicht verstehen, dass gar niemand in Bethlehem Sie hier im Kohlfirst, im Heim, Sie kennen die bereit war, das heilige Paar bei sich aufzu- Erfahrungen der vorweihnächtlichen über- nehmen und dachte bei mir, wenn ich zu vollen Tage von früher her. Die einen denken: jener Zeit in Bethlehem Wirt gewesen wäre, «Ach, war das schön, da war ich noch jung dann hätte ich für das Jesuskind und seine und konnte so vieles tun!» Die anderen Eltern einen schönen Platz freigemacht. denken: «Ja, da war ich schon gefordert, das habe ich nicht in guter Erinnerung, diesen Heute, als erwachsene Frau, als Mutter und Vorweihnachtsstress.» Pfarrerin, bin ich mir nicht mehr so sicher. Im Gegenteil, ich weiss jetzt, dass sich die Szene Heute sind Sie in einer anderen Situation. von Bethlehem auch hier und jetzt abspielt. Heute haben Sie Zeit im Advent. Vielleicht zu Jedes Jahr wieder. Auch in mir selber wohnt viel Zeit? Heute müssen Sie gar nichts mehr ein solcher Wirt, der das Jesuskind vor die tun, was Sie nicht möchten und Sie können Türe weist. sich in aller Ruhe auf Weihnachten vorberei- 16
ten und sich auf Weihnachten freuen. Sie können sich offen machen für das, was das Wesentliche ist: sich vorbereiten auf das Kommen Gottes im Kind an Weihnachten. Wie kann das konkret geschehen? Einfach so, dass Sie jeden Tag von den vielen Stun- den im Tag einige Zeit für Gott brauchen. Z. Bsp. indem Sie sich an einen Bibelvers erinnern oder indem Sie ein Gebet sprechen. So viele Menschen brauchen gerade in der Adventszeit unsere guten Gedanken und unsere Gebete. Denken Sie vor Gott an Ihre Kinder und Enkel, an andere Angehörige und bitten Sie Gott darum, dass er sie alle behütet und begleitet. So sind Sie Gott nahe und Ihre Lieben sind Ihnen ganz nahe, auch wenn sie nicht neben Ihnen sitzen. Eine andere Art der Vorbereitung auf Jesus ist die Erinnerung an die schönen alten Advents- und Weihnachtslieder. Was können Sie noch auswendig zusammenbringen? Mir kommt zuerst dieses Lied in den Sinn: «Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, Foto: Jost Hofmann, Kantonsspital Winterthur. es kommt der Herr, der Herrlichkeit, ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich, einstimmen, dann werden Sie das Klopfen der Heil und Leben mit sich bringt, von Jesus an Ihrer Herzenstüre hören und derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Sie werden ihn nicht wie die Wirte in Bethle- Gelobet sei mein Gott, hem abweisen müssen und sagen müssen: mein Schöpfer reich an Rat.» «Nein, ich habe keine Zeit und keinen Platz Sie haben sicher noch andere Lieder, die in für dich». Ihrem Gedächtnis fest verankert sind und im Advent hervorgenommen werden können. Sie werden das Klopfen an der Türe hören und Sie werden das heilige Paar mit dem So gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich Jesuskind aufnehmen und freudig sagen: im Stillen auf Jesu Kommen vorzubereiten. «Chömet nume inne, es isch scho alles Alles das macht Sie offen für das Wunder parat». von Weihnachten, für die Ankunft des Gottes- sohnes. Wenn Sie sich so auf Weihnachten Pfarrerin Sylvia Walter 17
DICHTUNG – GEDICHTE ZU WEIHNACHTEN WEIHNACHTSWUNSCH DER STERN Die Flocken tanzten wild umher, Ein Stern ist aufgegangen der Schnee, ein schöner Reigen, in einer Winternacht die Stille drückte gar nicht schwer, die Blick blieben hangen wollt Ruhe nur anzeigen. das Herz wohl dabei lacht Die Sterne leuchteten sehr hell, Der Stern will Richtung weisen der Mond ’ne runde Scheibe, den Weg zur Seligkeit ’ne Schnuppe fiel vom Himmel schnell, auf allen Lebensreisen ein Wunsch Dir nun aufschreibe. ist er dazu bereit Wünsch Frieden dir, wünsch Menschlichkeit, Das Licht wird für uns scheinen wünsch allen Kindern Segen, wie einst den Weisen auch wünsch allen Menschen reichlich Zeit, Gott will uns Menschen einen wir sollen Freundschaft pflegen. drum dieser Weihnachtsbrauch Dies ist es auch, was Gott einst wollt, Er ist ja Mensch geworden als Kind im Stall geboren, und wird es immer neu wir brauchen dazu nicht mal Gold, zu einen alle Horden drum öffne Deine Ohren. drum lag er einst im Heu Drum hör die Botschaft wirklich an, Jetzt wollen wir Gott loben die Weihnachten will sagen, uns Menschen hat er gern und halten wir uns endlich dran, drum kam er einst von oben verschwinden alle Plagen. drum folgen wir dem Stern 18
DIE HIRTEN Es ist doch diese heilige Nacht die Hirten bei der Herde halten Wacht die Müdigkeit drückt bleiernd schwer der Wind der kühlt doch wirklich sehr Das Ende ist nicht absehbar der Sternenhimmel der ist klar ein Stern wirft viele Fragen auf wie kommt er in des Himmels Lauf Auf einmal ist da ganz viel Licht ein Engel zu den Hirten spricht ein Engelschor der singt dazu und in den Herzen wird es Ruh Und dies durchbricht des Hirten Wacht sie eilen durch die Heil’ge Nacht sie eilen zu dem neuen Kind und spüren dass erlöst sie sind Dies ist mehr als 2000 Jahre her doch wirkt die Botschaft immer mehr wenn wir dafür nur offen sind erleben wir auch dieses Kind Foto: Jost Hofmann, Kantonsspital Winterthur. GEBOREN IST EIN KIND IM DUNKELN DER NACHT Wenn Kerzen hell entflammen Im Dunkel der Nacht und Schnee vorm Fenster fällt geschieht dann hocken wir beisammen das unfassbare gerettet ist die Welt. Gott Wenn Glocken hell erklingen, Gott und Glühweindüfte weh‘n, wird Mensch dann wollen wir stets singen wird König die Zeit wird nicht still steh’n. nicht zu herrschen zu lieben Wenn Sterne hell erscheinen und Menschen fröhlich sind, Im Dunkeln der Nacht dann müssen wir nicht weinen geschieht geboren ist ein Kind. das unfassbare auch heute In einer dunklen Stunde in uns in einer kalten Nacht es brachte uns die Kunde hat Rettung uns gebracht. Gedichte von Pfarrer Stephan Kristan 19
INTERVIEW – STEPHAN KRISTAN ZUM THEMA ADVENT Mein Name ist Stephan Kristan und ich bin im Jahr der ersten Mondlandung also 1969 geboren. Aufgewachsen im Herzen der Welt, wie der Kölner die eigene Stadt nennt, bin ich erst dort zur Schule gegangen, ehe ich in ein Internat des Erzbistums Köln nach Bad Münstereifel gewechselt bin. Nach meinem Zivildienst habe ich in Köln, Bonn und Trier Theologie studiert und habe nach meinem Studium für ein Jahr in drei Gemeinden im Bistum Köln gearbeitet. Nach einer Fort bildung zum Sozialsekretär bin ich im Jahr Advent ist eine ruhige Zeit, eine Zeit des 2000 in die Schweiz gekommen und habe Nachdenkens, eine Zeit des sich Hinterfra- erst in Zürich und dann in Bassersdorf/ gens. Das lateinische Advent übersetzen wir Nürensdorf als Pastoralassistent gearbeitet. ja mit Ankunft. Wenn ich Gäste zu Hause Im Jahr 2014 bin ich dann noch mal das empfange und mich über deren Ankunft Priesterseminar besucht und wurde dann freue, dann bereite ich alles vor, damit sie am 05.12.2015 in Chur zum Priester geweiht. sich bei mir wohlfühlen. Ich putze besonders Meine ersten Sporen als «junger» Vikar gründlich, koche ein Essen, von dem ich verdiente ich mir wieder in Zürich, ehe ich weiss, dass sie Freude daran habe, bereite dann 2017 als Pfarrer in den Seelsorgeraum das Gästezimmer vor. Und im Advent geht es Andelfingen/Feuerthalen wechselte. Seid darum, dass wir uns auf das Fest der dem bin ich auch für das Alterszentrum Menschwerdung Gottes vorbereiten, dass Kohlfirst zuständig und mein erster Besuch wir uns die Frage stellen, wie stehe ich war gleich die Feier zum einjährigen Beste- eigentlich zu Gott und wo hakt es in der hen des neuen Zentrums. Beziehung. Bildlich gesprochen sollten wir uns im Advent die Frage stellen, wo muss ich Was ist Ihre Aufgabe im Zentrum für Gott besonders gut putzen, dass er sich Kohlfirst? bei mir wohlfühlt. Zusammen mit meinem katholischen Kolle- gen Marco Anders und den reformierten Welche Rituale oder Traditionen gibt es Pfarrern aus Feuerthalen und Laufen, sind bei Ihnen zu Hause in dieser Zeit? wir für die seelsorgerliche Begleitung und Auch wenn ich im Advent selten zu Hause das Feiern von Gottesdiensten zuständig. bin, da es viele Gottesdienste und Veranstal- tungen gibt, ist es mir wichtig, abends auf Was bewegt Sie speziell in der dem Balkon eine Kerze zu entzünden. Dies Adventszeit? soll an der Stelle beim Propheten Jesaja Im Scherz sage ich oft, dass ich in der Ad- erinnern, bei dem es Jes 9,1 heisst: Das Volk, ventszeit von Besinnung zu Besinnung hetze. das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht.» 20
Gibt es eine besondere Kindheitserinne bringe ich den Abend in der Kirche und im rung an den Advent, wenn ja, welche? Auto. Ich bin froh, wenn ich zwischendurch Advent war für mich als Kind immer eine Zeit finde meine Eltern und Geschwister schöne Zeit, zum einem hat es sowohl am anzurufen. Barbaratag, als auch am Nikolaustag kleine Geschenke gegeben, aber auch sonst haben Für Pfarrerinnen und Pfarrer ist die wir jeden Sonntag am Adventskranz eine Adventszeit eine besonders arbeitsinten neue Kerze entzündet und dies genossen. sive Zeit. Viele besondere Gottesdienste Zum vierten Advent hat meine Mutter dann müssen vorbereitet werden. Wie gehen immer einen Adventskranz gebacken, denn Sie damit um? wir dann als z’Vieri in der Familie genossen Auch wenn die Adventszeit mit viel Arbeit haben. verbunden ist, gibt es Anlässe, die es nur im Advent gibt und die besonders sind. Auch wenn es mir jedes Mal schwer fällt morgens «STRESS HAT NUR DER, um 5.00 Uhr aufzustehen, möchte ich die DER IHN SICH MACHT.» Rorategottesdienste, die dann um 6.00 Uhr morgens gefeiert werden, nicht missen. Da in diesen Gottesdiensten die Kirche nur mit Mit welchem Duft verbinden Sie die Kerzen erhellt werden, gibt dies immer eine Adventszeit und warum dieser Duft? besondere Stimmung, die für mich einfach Advent hat viel mit Guetsliduft zu tun, da zum Advent dazu gehört. Auch lebe ich nach meine Mutter im Advent immer und reichlich dem Motto: «Stress hat nur der, der ihn sich Guetsli gebacken hat. macht» Wenn ich jeden Anlass einzeln betrachte, wenn ich mich auf jeden Anlass Wird bei Ihnen zur Vorweihnachtszeit einzeln vorbereite, dann komme ich, auch gebacken? wenn ich jeden Tag lange arbeiten muss, gut Wenn ich Zeit finde, backe ich schon ein durch diese Zeit. Es bringt nichts zu hetzen, paar Guetsli, denn dies gehört für mich zum denn dies wäre kontraproduktiv zur besinn- Advent dazu. lichen Zeit, die der Advent nun mal mit sich bringt. Wie ist Ihr Weihnachtsbaum geschmückt? Was für Gedanken geben Sie uns mit auf Da ich am heiligen Abend und auch an den Weg zur Adventszeit? Weihnachten kaum zu Hause bin, gibt es bei Nutzen Sie die Zeit, fragen sie nach Gott und mir keinen Weihnachtsbaum. Ich geniesse was sie dem Kind in der Krippe an Weih- die Bäume, die bei uns in den Kirchen und in nachten gerne anvertrauen möchten. den Zentren stehen. Wie verbringen Sie Heilig Abend als Privatperson? Stephan Kristan, Pfarrer Da ich am Heiligen Abend vier Gottesdienste Kath. Seelsorgeraum an vier unterschiedlichen Orten habe, ver- Andelfingen – Feuerthalen 21
WEIHNACHTSPREDIGT – VON PFARRER STEPHAN KIRSTAN Inspiriert vom Johannesprolog Joh 1,1 – 17 Liebe Gemeinde, spürt, wie sehr Gott die Menschen liebt. Die das heutige Evangelium kann, auch wenn Diskussion ging hin und her, so dass lang- vieles auf dem ersten Hören recht schwierig sam der Winter ins Land zog. Schliesslich erscheint, eine Antwort geben, warum wir einigte man sich darauf, die Argumente dem Weihnachten mitten im Winter feiern. Eigent- Kaiser vor zu tragen und dieser solle ent- lich wissen wir nicht genau, an welchem scheiden. Man schickte nach der Kutsche Tag, in welchem Monat, ja noch nicht einmal des Kaisers und liess sich abholen. in welchem Jahr Gott wirklich Mensch wurde, dieses Ereignis, von dem wir heute Als sie aber auf dem Rückweg waren, brach Nacht im Evangelium gehört haben, statt kurz vor einer Taverne ein Reifen entzwei und gefunden hat. Bis jetzt hat keiner eine Ge- der Kutscher meinte, dass man über Nacht burtsurkunde von Jesus gefunden. Also in der Taverne bleiben müsse. Aber dies musste man sich irgendeinmal festlegen, wollten die drei Experten nicht und meinten, wann genau man denn das Geburtsfest dass sie kurz vor der Stadt seien und man feiern wollte. den Rest des Weges zu Fuss zurücklegen würde. Aber der Weg war weiter als gedacht Eine Legende erzählt, dass Kaiser Konstan- und die drei verirrten sich. Es wurde dunkler tin, der das Christentum zu Staatsreligion und dunkler und ihnen wurde immer unbe- machte, genau wissen wollte, wann Jesus haglicher zumute. Lange irrten sie durch die geboren wurde, so dass er drei Experten Dunkelheit und Kälte, bis sie in der Ferne ein einlud und ihnen den Auftrag gab, dieser Licht sahen. Erleichtert gingen sie darauf zu Frage nachzugehen. Diese zogen sich in die und waren froh, dass ein Hirte in den Bergen kaiserliche Residenz in die Berge zurück, um ein Feuer angezündet hatte. Sie waren geret- sich mit diesem Thema in Ruhe auseinander tet, denn der Hirte wusste den Weg. Und zu setzen. Zuerst studierten sie die Bibel und diese drei wussten auf einmal in welcher alle Schriften, die es zum Christentum gab, Jahreszeit das Geburtsfest Christi gefeiert konnten aber keine Antwort darin finden. werden muss. Dann versuchten sie eine Argumentation zusammenzustellen, wann denn der beste «Das Licht kam in die Dunkelheit und die Geburtstermin sei. Dunkelheit hat es nicht erfasst» haben wir gerade gehört. Eine Erfahrung, die sie viel- Der erste meinte, es müsse im Frühling sein, leicht auch schon mal machen durften. Licht da dort alles am blühen ist und Gott der in der Dunkelheit spendet Trost, schenkt Schöpfer von allen. Der zweite stimmte dem Hoffnung, macht Mut. zu, meinte aber, dass dann doch der Som- mer besser sei, da dann alles am wachsen Einmal waren wir mit Erstkommunionkindern und gedeihen und man Gott so loben könne. auf einer Sternenfackelwanderung. Nur blies Der Dritte wollte den Geburtstag Jesu in den der Wind so kräftig, dass die Fackeln nach Herbst legen, da dort alles reif sei und man fünf Minuten aufgebraucht waren und wir die Ernte einfahren könne und man dadurch einen grossen Teil des Weges in der Dunkel- 22
heit zurücklegen mussten. Die Kinder dräng- Nein, Gott wird in jedem Jahr aufs Neue ten sich eng beieinander und jeder versuchte Mensch, er möchte in jedem Jahr aufs Neue zu mir an die Hand zu kommen. Ziel der Licht sein, er möchte in jedem Jahr aufs Sternenwanderung war eine kleine Anhöhe, Neue Mut und Hoffnung schenken. Wer auf der ein Kollege schon ein Feuer angezün- würde, um in der Weihnachtsgeschichte zu det hatte. So konnte ich das, was ich gerade bleiben, denn in diesem Jahr als Erstes von aus der Legende erzählt habe, selber mit der Menschwerdung erfahren? Vielleicht die Kindern erleben. Sobald die Kinder das Licht Flüchtlinge, die in Lagern eingepfercht sind? sahen, änderte sich ihr Verhalten. Sie unter- Vielleicht die Menschen in Palästina, denen hielten sich wieder und waren zum Scherzen durch die Entscheidung von Trump die aufgelegt. Hoffnung auf einen eigenen Staat gemindert wird? Vielleicht die Menschen in unserer Ein Licht in der Dunkelheit kann sehr erlö- Nachbarschaft, die in diesem Jahr ein send sein. Und genau so ein Licht können Schicksalsschlag erleben mussten, von dem wir heute feiern. Wenn wir uns mal überle- sie sich noch nicht erholt haben. Vielleicht gen, wer denn die ersten waren, die von der jemand, der gerade erfahren hat, dass er Menschwerdung Gottes erfuhren, dann wird unheilbar krank ist. Vielleicht wären es ja Sie uns klar, dass Jesus so ein Licht sein will. oder wäre es ich, denn auch wir erleben ja immer wieder Momente dieser Dunkelheit. Die Hirten, denen die Engel die frohe Bot- schaft bringen und die dann zum Kind in der Das schöne an der Aussage im Johannes- Krippe eilen, lebten am Rande der Gesell- evangelium ist aber, dass die Dunkelheit das schaft, waren Ausgestossene, wurden, um es Licht nicht erfassen kann, dass das Licht die modern auszudrücken, gemobbt. Für sie war Dunkelheit besiegen kann, dass das Licht es sicherlich dunkel, auch wenn die Sonne am Ende stärker ist. Somit dürfen wir, weil schien. Und sie durften erfahren, dass sie Gott auch in diesem Jahr Mensch wird, geliebt sind, dass sie von Gott nicht ausge- darauf vertrauen, dass er auch unsere Dun- grenzt werden, ja, dass Gott sie bevorzugt, kelheit besiegt, dass er auch uns in diesem indem er ihnen als Erstes die frohe Botschaft Jahr leuchten wird. Deshalb ist es schön, zukommen lässt. Und das schöne an Weih- dass wir im Winter Weihnachten feiern, da nachten ist, und deshalb feiern wir es ja wir da die Erfahrung des Lichtes besonders jedes Jahr, dass dies kein vergangenes spüren und aus dieser Erfahrung Trost Ereignis ist, an das wir uns nur erinnern. schöpfen können. Amen. 23
REZEPT – WEIHNACHTSFILET IM TEIG Für 4 – 6 Personen, Zubereiten: ca. 40 Minuten, Backen: ca. 35 Minuten ZUTATEN ZUBEREITUNG Füllung Füllung ½ Schalotte, fein gehackt Schalotte in der heissen Bratbutter andämp- 1 EL Bratbutter oder Bratcrème fen. Morcheln 3 – 4 Minuten mitdämpfen, mit 20 g getrocknete Morcheln, eingeweicht, Wein ablöschen, einköcheln lassen. Abküh- halbiert, gewaschen, abgetropft len lassen, mit Brät, Petersilie und Pistazien 0,5 dl Weisswein mischen. 500 g Kalbsbrät 1 EL Petersilie, fein gehackt Fleisch 30 g ungesalzene Pistazienkerne, gehackt Kalbsfilet mit Rosmarin bestreuen, würzen. In der heissen Bratbutter rundum 5 – 6 Minuten Fleisch anbraten, aus der Pfanne nehmen. Blätter- 1 Kalbsfilet, ca. 800 g teig mit der Brätmasse bestreichen, dabei 1 Rosmarinzweig, fein gehackt rundum einen Rand von ca. 3 cm frei lassen. Salz, Pfeffer Brätmasse mit Speck belegen. Kalbsfilet 2 EL Bratbutter oder Bratcrème darauflegen. Teig einschlagen, mit der Teig- 500 g rechteckig ausgewallter Blätterteig, naht nach unten auf das vorbereitete Blech 25 × 42 cm geben. Eigelb mit Rahm verrühren, Teig 150 g Specktranchen damit bestreichen. 1 Eigelb, verquirlt 1 EL Vollrahm Backen In der Mitte des auf 180 ° C vorgeheizten Ofens 30 – 35 Minuten backen. Herausneh- Dazu passt men, vor dem Tranchieren 10 Minuten ruhen Salat oder Saisongemüse. lassen. Tipp Rezept von le menu Medienart AG Filet im Teig mit Blätterteigresten garnieren. 24
GESCHICHTE – WIE JONATHAN ZU SEINEN BUNTEN Es erschrak, denn die Hände des kleinen SOCKEN KAM Engels waren eiskalt. Doch als es in Jonathans Augen schaute, beruhigte es Der kleine Engel Jonathan stapfte mit nack- sich sofort, denn es erkannte seinen ten Füssen durch den Schnee. Ihm war kalt Engel. Sorgfältig deckte Jonathan das Kind und seine Füsschen schmerzten. Er hatte zu und dann begann er zu singen, so, wie sich verlaufen und fand den Weg zur Him- er es von seinen Lehrmeistern gelernt hatte. melsleiter nicht mehr. Nur einen kurzen «Stille Nacht, Heilige Nacht» sang er. Ausflug in den Wald hatte er machen wollen «Alles schläft, einsam wacht, nur das traute und dabei vergessen, sich die Richtung zu hochheilige Paar, holder Knabe im lockigen merken. Er hätte nach Hilfe rufen können, Haar …» Jonathan verschluckte sich, er aber das wollte er nicht. Bedeutete es doch kicherte und dann lachte er frei heraus. für ihn, dass er noch nicht die notwendige Das Kind gluckste nun vor Vergnügen. Von Reife besass, ein Schutzengel zu sein und Schlaf war nicht die Rede. das war sein allergrösster Wunsch. Helfen wollte er, ein Menschenkind beschützen und Knarrend öffnete sich in diesem Augenblick immer für es da sein. die Tür. Eine Frau betrat die Hütte, sie trug ein Bündel Feuerholz auf dem Arm. Jonathan war den Tränen nahe, als er plötz- lich ein jämmerliches Weinen hörte. Er legte «Marie, du bist ja so fröhlich», rief die Frau, sein Köpfchen auf die Seite und lauschte. legte das Feuerholz ab und trat an die Wiege. Da, da war es wieder. Es musste ganz in der Jonathan verhielt sich ganz still, doch auch Nähe sein. Langsam ging er in die Richtung, wenn er genau neben der Frau stand, so sah aus der das Weinen kam. Er gelangte zu sie ihn doch nicht. Das glaubte er jedenfalls. einer Holzhütte, deren Fenster erleuchtet «Ich wasche mir nur schnell die Hände und waren. Aus dem Schornstein stieg eine dicke dann nehme ich dich!», sagte die Frau zu Rauchwolke in den Himmel. Vorsichtig Marie. «Und wir bedanken uns bei deinem näherte sich Jonathan einem der Fenster. Schutzengel, der so schön auf dich aufge- Er schaute in eine warme Stube, in der ein passt hat. Zum Dank lege ich ihm ein Paar Feuer im Kamin prasselte. In einer hölzernen Socken hin, denn draussen ist es kalt und Wiege lag ein Kind. Es strampelte mit den etwas Anderes kann ich ihm nicht anbieten.» Beinen und weinte. Niemand kam, um das Sie griff in einen grossen Korb, der mit Wolle Kind zu trösten. Wo war denn nur seine gefüllt war und beförderte ein buntes Paar Mutter? Jonathan ging um die Hütte herum Socken zutage. Das legte sie auf den Rand und suchte nach ihr, indem er in jedes der Wiege, dann verliess sie das Zimmer. Fenster schaute. Aber da war niemand. Er musste eingreifen, jetzt! Jonathan zögerte noch, dann aber zog er die bunten Wollsocken an und machte sich Mit klopfendem Herzen drückte er die schwe- wieder auf den Weg. Nun würde er die re Klinke der Tür hinunter und betrat die Himmelsleiter sicher finden, denn er hatte Hütte. Geschwind ging er auf die Wiege zu bewiesen, dass er ein guter Schutzengel und streichelte die Wangen des Kindes. sein würde, für Marie! 25
ADVENT-RÄTSEL – RÄTSEL RUND UM DIE ADVENTSZEIT Kreuzen Sie jeweils die richtige Antwort an. Unter allen richtigen Antworten verlosen wir eine Überraschung. Wir wünschen Ihnen viel Glück. 1 Wie viele Türchen hat ein 31 Adventskalender? 24 18 2. In welcher Stadt wurde Jesus geboren? Betlehem Jerusalem Istanbul 3. Wie heissen die Heiligen drei Könige? Tick, Trick und Track Caspar, Melchior und Balthasar Adam, Noah und Samuel 4. Was bringen die Heiligen drei Könige Gold, Weihrauch und Myrrhe an die Krippe? Hefe, Wasser und Mehl Salbei, Lavendel und Dukaten 5. Was wird an Weihnachten gefeiert? die Auferstehung Jesus Christus die Ankunft des Sterns von Betlehem die Geburt Jesus Christus 6. Was bedeutet das Wort «Advent» ? Ankunft Fest Lichterzeit 26
7. Wie viele Adventssonntage gibt es in Einen der Vorweihnachtszeit? Vier Zehn 8. An welchem Tag wird das Fest des 25. November heiligen Nikolaus gefeiert? 1. Dezember 6. Dezember 9. Wie heisst eine bekannte Weihnachtsrose Weihnachtsblume? Weihnachtstulpe Weihnachtsstern 10. W elche Tiere standen im Stall der Ochs und Esel Krippe des Jesuskindes? Kuh und Kamel Hund und Katze 11. In welchem Land wünscht man Spanien «Feliz Navidad»? Niederlande Frankreich 12. Welches ist das bekannteste Stille Nacht, heilige Nacht Weihnachtslied der Welt? O du fröhliche O Tannenbaum Abgabe am Empfang bis 31. Dezember 2020. Verlosung Ende Januar 2021. Vorname / Name 27
IMPRESSUM – DANKSAGUNG Danke an alle, die mitgewirkt haben, eine so berührende und umfangreiche Advents-Hauszeitung zu realisieren. Copyright und Redaktion Texte, Interview und Beiträge Zentrum Kohlfirst Andreas Palm, Marco Anders, Rütenenweg 6 Sylvia Walter, Stephan Kristan, 8245 Feuerthalen Manuela von Ow Tel. 052 647 11 11 Design und Realisation Fax 052 647 13 13 Querkraft Kommunikationsdesign Manuela von Ow info@kohlfirst.ch www.querkraft.ch www.kohlfirst.ch Druck UID: CHE-150.631.692 Zentrum Kohlfirst 28
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