NOVA - Warum die Wahl des Materials so wichtig ist Bewusst Bauen: Flumroc
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NOVA FOKUS N° 35 AUGUST 2021 Das Kundenmagazin der Flumroc AG Bewusst Bauen: Warum die Wahl des Materials so wichtig ist F L U M R O C N O VA 3 5 1
R E P O R TAG E 10 Projekt in Sursee: Inhalt Grossinvestoren bauen nachhaltig GALERIE INTERVIEW AU F G E FA L L E N 13 Bauherrenvertreterin Martha Cieplik: «Unter den Investoren steigt das Interesse an nachhaltigen Projekten» 4 I M GESPR ÄCH 15 Ein Fassadenbauer und ein Architekt: warum sich beide immer wieder für Steinwolle entscheiden 6 22 Schön und H O L Z B AU 8 sicher: die neue Lärm- 18 Umweltschonender Modul- bau für Familienhotel schutzwand in Altstätten B R A N D S C H U T Z I M A L LTAG 20 Im Brandfall lieber Steinwolle AKUSTIK INSIGHT 24 Bauphysiker Emil Giezendanner: 28 Qualitätssicherung: So testet Flumroc ihre Produkte «Die Menschen wünschen sich Ruhe» Fotograf Titelbild: Roland Korner, Triesen T E C H N I S C H E DÄ M M U N G 26 Im Zweifelsfall helfen die Anwendungsbeispiele von Flumroc 2
EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Bei Neubauten und Sanierungen stehen Bauherren vor zahlreichen Entscheidungen: Parkett oder Plattenboden? Farbe oder Täfer? Rot oder Blau? In ihren Überlegungen konzentrieren sich Bauherrinnen und Bauherren ohne Vorkenntnisse oft primär auf ästhetische Fragen. Als Fachperson wissen Sie: Für die Umsetzung eines nachhaltigen Baus sind diese Faktoren nicht wirklich entscheidend. Ganz wichtig ist hingegen die Wahl jener Produkte und Baustoffe, die man auf den ersten Blick gar nicht sieht. Dazu kommt, dass Ressourcen wie fossile Brennstoffe knapp werden. Deshalb sollten wir uns gut überlegen, welche Baustoffe wir verwen- den. Aus welchen Rohstoffen bestehen die Produkte? Wo werden sie hergestellt? Und können sie nach einem Rückbau rezykliert werden? Hier sind Sie als Fachperson gefragt: Sprechen Sie mit Ihren Kundinnen und Kunden über das bei Projekten eingesetzte Material. Wägen Sie Vor- und Nachteile gemein- sam mit der Bauherrschaft ab. Begleiten Sie ihn aktiv beim Bau seines nachhaltigen und energieeffizienten Gebäudes. Zum Beispiel bei Fragen zur Gebäudehülle und zur Dämmung. Dazu möchten wir Sie mit unserer aktuellen Nova motivieren und inspi- rieren. Lesen Sie, warum sich Investoren, Architekten und Fassadenbauer aktiv für Stein- wolle entscheiden (ab Seite 15). Oder erfahren Sie mehr über die Entscheidungskrite- rien eines Holzbauers (Seiten 18 und 19) und eines Akustikers (Seiten 24 und 25). Selbstverständlich kommen auch die Aspekte Schall- und Brandschutz (ab Seite 20) sowie Technische Dämmung in der aktuellen Ausgabe nicht zu kurz (ab Seite 26). Ich wünsche Ihnen für die Zukunft gute und konstruktive Kundengespräche und für den Moment eine anregende Lektüre. Damian Gort, Geschäftsführer Flumroc AG P.S. Blicken Sie uns über die Schulter: In unserer Bilder-Story auf den Seiten 28 bis 30 nehmen wir Sie mit und gewähren Ihnen ei- nen E inblick in unsere kontinuierliche Qualitätssicherung. F L U M R O C N O VA 3 5 3
STECKBRIEF Objekt Residenza del Sole Maienfeld, 7304 Maienfeld Bauherrschaft Bovel / Karo AG, c/o Montana, 7304 Maienfeld Architektur Architekturbüro Zingg Pragg-Jenaz GmbH, 7231 Pragg-Jenaz Informationen Wo die Sonne zu Hause ist: Die Resi- denza del Sole in Maienfeld verfügt über grosse helle Wohnungen an aus- gezeichneter Lage. Die zwei Mehrfami- lienhäuser enthalten je sieben nach Minergie zertifizierte Miet- und Eigen- tumswohnungen sowie Photovoltaikan- lagen für die Eigenstromproduktion. In- dividuelle Raumlüftungen sorgen für ein gutes Raumklima, die ortstypische Grundstückummauerung (Wingert- mauer) für Sichtschutz und Privat- sphäre. Für die Dämmung der Fassade wurde COMPACT PRO verwendet. Fotograf Sascha Voser Weitere Referenzobjekte www.flumroc.ch/referenzen
STECKBRIEF Objekt Neubau Zweifamilienhaus Zaugg, 3537 Eggiwil Bauherrschaft Martin und Christa Zaugg, 3537 Eggiwil Architektur Martin Zaugg, Hirsbrunner Holzbau, 3537 Eggiwil Informationen Seinen Traum aus Holz hat sich Martin Zaugg in Eggiwil verwirklicht. Für das zwei grosszügige Wohnungen umfas- sende Haus verwendete der Holzbauer wo immer möglich Weisstanne und Rot- tanne aus dem Emmental. Die Linien führung der Architektur ist modern, das Holz authentisch und natürlich: In den Innenräumen sind die Astlöcher nicht wegretuschiert worden. An der Fassade verwendete Zaugg eine braune Druck- imprägnierung. Natürlich stammt auch das Dämmmaterial aus der Schweiz. 100 m 3 Steinwolle wurden montiert, und zwar die Dämmplatten SOLO in Dicken von 120 mm und 220 mm sowie die Dämmplatten 1 und 3. Fotograf Dominique Uldry, Bern Weitere Referenzobjekte www.flumroc.ch/referenzen 6
STECKBRIEF Objekt Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne Bauherrschaft Etat de Vaud, Direction générale des immeubles et du patrimoine Architektur Barozzi Veiga, Barcelona Informationen Mit dem im Oktober 2019 eröffneten Musée cantonal des Beaux-Arts in L ausanne gelang den Architekten B arozzi Veiga ein Meisterstück. Der spektakuläre Bau stösst national und international auf grosses Interesse. Die Backsteinfassade erinnert an die industrielle Geschichte des Standorts und verleiht dem Gebäude eine einzig- artige Optik. Die hinterlüftete Fassade wurde zweilagig mit der Dämmplatte DUO in einer Stärke von 320 mm ge- dämmt. Die Innenräume des Museums sind atemberaubend – ein lohnendes Ausflugsziel für die Herbstmonate. Website www.mcba.ch Fotograf Matthieu Gafsou, Lausanne Weitere Referenzobjekte www.flumroc.ch/referenzen
R E P O R TA G E Projekt in Sursee: Grossinvestoren bauen nachhaltig Immer mehr grosse Investoren entdecken die Vorteile nachhaltiger Immobilien. Zum Beispiel in Sursee. Auf der Basis seines eigenen Güte siegels realisierte der Credit Suisse Real Estate Fund Green Property auf dem Vierherrenplatz ein neues Wohn- und Geschäftshaus. Dabei hatte sie sich früh im Projektverlauf für den Einsatz von Steinwolle entschieden. 10
R E P O RTA G E : S U R S E E Das neue Wohngebäude Die Partner am Vierherrenplatz in Sursee in Sursee vereint Auf dem Vierherrenplatz in Sursee investierten und bauten nachhaltige Bauweise ab 2018 mehrere Partner: Totalunternehmerin war die und modernen Wohnkomfort. L euenberger Architekten AG. Sie war zudem verantwortlich für die Architektur des Wohn- und Geschäftshauses mit seinen 32 Mietwohnungen und Flächen für Gastronomie und Dienstleistungen im Erdgeschoss. Bauherr für dieses Gebäude wie auch für die unterirdische Einstellhalle mit 200 Parkplätzen ist der Credit Suisse Real Estate Fund Green Property, ein Immobilienfonds der Credit Suisse A sset Management (Schweiz) AG. Parallel dazu erstellte die katholische Kirchgemeinde das neue Pfarreizentrum mit einem Mehrzwecksaal für 350 Personen. Die Stadt Sursee übernahm die Neugestaltung des Vierherrenplatzes als B egegnungsort an der Sure. greenproperty greenproperty ist das Gütesiegel für nach- haltige Immobilien von Credit Suisse Asset Management. Einen detaillierten Vergleich des Zertifizierungssystems mit bestehen- den Labeln finden Sie auf der Website. www.greenproperty.ch > Download-Bereich Die neuen Wohnungen sind vermietet und die Begeg- Bauherr für das Wohn- und Geschäftshaus mit seinen nungszone mit Restaurant erfreut sich nach Monaten 32 Mietwohnungen, einem Parkhaus, einem Restau- der Pandemie grosser Beliebtheit: Die Neubauten in rant und Flächen für Gastronomie und Dienstleistun- Sursee bereichern die Kleinstadt im Kanton Luzern. In gen ist der Credit Suisse Real Estate Fund Green Pro- den Jahren 2014 bis 2021 sind hier, am Rande der Alt- perty, ein Immobilienfonds der Credit Suisse Asset stadt, ein fünfstöckiges Wohn- und Geschäftshaus, Management (Schweiz) AG. Der professionelle Anle- eine Tiefgarage mit 200 Parkplätzen, ein neues Pfar- ger orientierte sich beim Projekt an seinem hauseige- reizentrum und eine parkähnliche Begegnungszone nen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Gütesiegel entstanden. Ursprünglich befanden sich auf dem Vier- greenproperty. Dabei waren nicht nur Energieeffi herrenplatz vor allem Parkplätze und ältere Gebäude, zienz und geringe CO2-Emissionen wichtig, sondern unter anderem ein in die Jahre gekommenes Jugend- auch Kriterien wie Nutzung, Infrastruktur, Material zentrum. Im Jahr 2014 hatte sich die Bevölkerung von und Lebenszyklus. Eine Dämmung aus Steinwolle Sursee für eine Umzonung entschieden. Die ehemals passt perfekt zu den Vorgaben. öffentliche Bauzone wurde zur Sonderbauzone. Im Oktober 2018 erfolgte der Spatenstich. F L U M R O C N O VA 3 5 11
Foto: Renato Regli, Luzern STECKBRIEF Objekt Projekt Vierherrenplatz, 6210 Sursee Bauherrschaft Eines der ersten Bilder: Noch Credit Suisse Real Estate Fund Green nicht so begrünt wie auf der Property, ein Immobilienfonds Visualisierung (Seiten 10 und der Credit Suisse Asset Management 11), aber nicht minder (Schweiz) AG einladend. Architektur und Unternehmer Leuenberger Architekten AG, 6210 Sursee Ausführung Helfenstein + Muff Holzbau AG, 6204 Sempach Dämmung Dämmplatte DUO 200 mm, Dämmplatte DUO D20 160 mm, Dämmplatte MONO 200 mm Bauherrenvertretung Privera AG, 3073 Gümligen Treffpunkt im Erdgeschoss Website des neuen Wohnhauses: www.suravista.ch Das neue Restaurant. Beispiel einer 2,5-Zimmer-Wohnung Die Wohnungen liegen sehr zentral und sind geprägt von offenen und licht- durchfluteten Räumen. Durch den Wohnungsmix, bestehend aus 2,5-, 3,5- und 4,5-Zimmer-Wohnun- gen, sind die Wohnungen für Alleins tehende, Paare s owie auch für Familien ideal geeignet. 12
I N T E RV I E W «Unter den Investoren steigt das Interesse an nachhaltigen Projekten» Das Wohn- und Geschäftshaus auf dem Vierherrenplatz in Sursee steht für modernes, nachhaltiges Bauen. Als Bauherrenvertreterin nahm Martha Cieplik von der Privera AG die Interessen des Investors wahr. «Immobilieninvestoren engagieren sich heute ganz bewusst für nachhaltiges Bauen», sagt Cieplik. Zum Beispiel bei der Wahl des Dämmmaterials. Martha Cieplik, Bauherren vertreterin, Privera AG Frau Cieplik, am Projekt in Sursee beteiligten sich eine auch ihre internen Strategien und Pro- Bank, die Stadt und die Kirchgemeinde Sursee. Da trafen gramme. Im Fall Vierherrenplatz orien- wohl sehr unterschiedliche Kulturen aufeinander? tierte sich Credit Suisse Asset Manage- In der Tat. Im Einzelnen verfolgten die drei Partner un- ment an ihren eigenen, sehr strengen terschiedliche Ziele. Anforderungen des Gütesiegels green- property. Wie verlief die Kommunikation zwischen den involvierten Parteien? Warum entwickeln Investoren ihre eigenen Sie war immer sehr respektvoll und konstruktiv. Es Gütesiegel? Gibt es nicht schon genug hat unglaublich viel Spass gemacht, das Projekt zu be- L abels für nachhaltiges Bauen? gleiten. Es gibt tatsächlich schon einige Labels. Es ist jedoch nachvollziehbar, dass ein Was genau war Ihre Aufgabe? Investor seine eigenen Kriterien auf- Als Bauherrenvertreterin nehme ich die Interessen des stellt. Das Beispiel greenproperty gibt es Eigentümers beziehungsweise des Bauherrn wahr und seit 2009. Es berücksichtigt nicht nur ökologische, agiere als proaktives Bindeglied zwischen Investor und ökonomische und soziale Aspekte. Bestandteil des La- Projektteam. Meine Aufgabe besteht darin, den Bau- bels sind auch Faktoren der Unternehmensführung. herrn und dessen Interessen und Ziele gegenüber allen Projektbeteiligten erfolgreich durchzusetzen. Wagen Sie den Vergleich: Worin unterscheidet sich greenproperty vom Label Minergie-P-ECO? In Ihrer beruflichen Tätigkeit vertreten Sie oft Grossinves Das lässt sich nicht so einfach beantworten. greenpro- toren wie Banken und Versicherungen. Hat hier das Inte perty stellt zum Beispiel Anforderungen an die Infra- resse an nachhaltigen Projekten allgemein zugenommen? struktur für Fahrräder, Minergie-P-ECO nicht. Dage- Definitiv. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass gen verlangt Minergie-P-ECO eine Eigenversorgung Mieter vermehrt darauf achten, in nachhaltigen und mit Energie. Wer sich im Detail für einen Vergleich der zeitgemässen Wohnungen zu leben. Aus Überzeugung verschiedenen Label interessiert, findet dazu eine sehr und am Ende auch aufgrund profitabler Neben gute Übersicht auf der Website von greenproperty. kosten. Viele Immobilieninvestoren entwickeln dabei F L U M R O C N O VA 3 5 13
I N T E RV I E W Zu welchem Zeitpunkt steigen Investoren in der Regel in Welchen Vorteil bringt Steinwolle aus Ihrer Sicht? ein Projekt ein? Da sind zuerst die guten Dämmwerte. Aber auch der Im Fall Sursee entschied sich der Investor nach Ab- Schallschutz ist in solch einem Gebäude sehr wichtig. schluss des Projektwettbewerbs für den Einstieg. Steht Und schliesslich punktet Steinwolle, weil sie gleichzei- das Projekt, weiss der Investor, worauf er sich einlässt. tig den Brandschutz abdeckt. Das Material ist nicht Aber sein Engagement kann selbstverständlich auch brennbar, hitzebeständig sowie sehr atmungs aktiv. früher oder später starten. Dank der hohen Dampfdiffusionsfähigkeit diffundiert der Wasserdampf. Unter dem Strich verfügt das Pro- Inwieweit interessiert sich ein Investor für die Materialien, dukt zudem über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. die bei einem Projekt eingesetzt werden? Das ist natürlich immer ein zentrales Thema. Der mo- Welchen Wert legen Investoren generell auf eine energie Das Baugelände derne Investor beachtet dabei nicht nur die Rendite, effiziente Gebäudehülle? umfasst einen sondern auch den Energiehaushalt eines Gebäudes. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist sehr gestiegen. Wohnbau, ein Parkhaus Eine gute Gebäudehülle ist das A und O für energieeffi- sowie ein neues zientes Bauen und das wissen heute auch die Investo- Pfarreizentrum. ren. Nachhaltigkeit fordert Weitblick. Die zu Beginn getätigten Investitionen zahlen sich auf lange Sicht aus. Wie wichtig ist dabei das Thema Rezyklieren? Das Thema hat an Bedeutung gewonnen. Heute kann sogar Beton rezykliert werden – auch wir haben bei diesem Projekt in Sursee Recyclingbeton eingesetzt. Dass man Steinwolle wiederverwenden kann, ist aus- Foto: Leuenberger Architekten, Sursee gezeichnet. Die Immobilie verfügt über eine grosszügige Tiefgarage. E ntspricht dies dem Gedanken der Nachhaltigkeit? Ja, ich denke, es wäre weltfremd, anzunehmen, dass die Bewohner nur mit dem Fahrrad unterwegs sind. Das Parkhaus ist mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausgestattet. Man hat sich also auch in diesem Bereich für nachhaltige Lösungen entschieden. War die Herkunft auch bei der Wahl des Dämmmaterials ein Kriterium? Wie beurteilen Sie den Ausbaustandard der Wohnungen? Ja, die Eigenschaften der Steinwolle von Flumroc ent- Man hat sich für einen sehr hohen Standard entschie- sprechen dem Anforderungsprofil des auf Nachhal den. Wir wollten etwas zukunftsorientiertes realisie- tigkeit ausgerichteten Gütesiegels greenproperty. Das ren, das noch lange Freude macht. Material stammt aus der Schweiz und lässt sich so- gar rezyklieren. Dazu kommen der ausgezeichnete Erlitt das Projekt im Zuge der Corona-Pandemie Lambda-Wert der Wärmedämmung und die Qualitä- Verzögerungen? ten in den Bereichen Brand- und Schallschutz. Eine mit Nein, wir konnten alle Termine einhalten. Es war si- Steinwolle gedämmte Wohnung verfügt zudem über cher ein Vorteil, dass wir Dämmmaterial aus der ein äusserst angenehmes Raumklima. Schweiz bezogen hatten. Zu welchem Zeitpunkt fiel der Entscheid auf Steinwolle? Würden Sie selbst in Sursee einziehen? Schon sehr früh im Projektverlauf. Die Gebäudehülle Wenn es mich aus irgendeinem Grund nach Sursee ist entscheidend für eine nachhaltige Bauweise. Der verschlagen würde, sofort. Nachhaltigkeit im Bau ist Entscheid fiel nicht schwer, Steinwolle gehört zu den mir persönlich ein grosses Anliegen. Die Dämmung besten Dämmprodukten auf dem Markt. sieht man zwar von blossem Auge nicht. Man merkt erst, wenn sie fehlt, wie wichtig sie gewesen wäre. Des- Welche Teile haben Sie mit Steinwolle gedämmt? halb ist es entscheidend, sie frühzeitig und umsichtig Die Fassade und die Trennwände im Innenbereich ha- einzuplanen. ben wir mit Steinwolle gedämmt. 14
IM GESPRÄCH Ein Fassadenbauer und ein Architekt: Warum sich beide immer wieder für Steinwolle entscheiden Fassadenbauer Kari Wallimann und Architekt Jan Rutzer sind nicht immer einer Meinung. In einem aber sind sie sich einig: Steinwolldämmung ist aus dem nachhaltigen Bauen nicht mehr wegzudenken. Herr Rutzer, Hand aufs Herz, wie wichtig ist Ihnen als Architekt die Funktionalität eines Gebäudes? Rutzer: Form und Funktionalität sind nicht voneinan- Kari Wallimann ist Geschäftsführer der Werth AG. Das Handwerk der zu trennen. Zumal in unseren Breitengraden: Kälte, des Dachdeckers lernte Wallimann beim ehemaligen Inhaber Schnee und Hitzeperioden prägen den Kanton Grau- Hans Wirz. Zudem absol- bünden. Wenn Sie sich als Architekt keine Gedanken vierte er die Dachdecker darüber machen, holt Sie das spätestens nach zwei Jah- polierschule. Dank seinen ren in Form eines Garantieschadens ein. diversen Weiterbildungen im Photovoltaikbereich Herr Wallimann, wie sehen Sie das als Fassadenbauer? f inden Kunden bei der Ist Dämmung ein notwendiges Übel? Werth AG nicht nur Beda- Wallimann: Nein, im Gegenteil. Für uns ist die Hülle ein chungen und Fassadenbau sehr wichtiger Bestandteil des Gebäudes. Aus der Per- aller Art, sondern auch spektive des Nutzers würde ich sogar sagen, sie ist der überzeugende Lösungen in wichtigste überhaupt. Die Dämmung ist meist nicht der Solarenergie. sichtbar. Deshalb wird ihre Bedeutung leicht unter- schätzt. Am Anfang steht die Idee, dann folgt die Planung – wann im Jan Rutzer ist Geschäfts Laufe eines Projekts definieren Sie das Dämmmaterial? inhaber der rubatech GmbH Rutzer: Mit der Gebäudehülle und der Dämmung be- in Landquart. Er verfügt schäftigen wir uns schon ganz früh im Projekt. Sie ge- über einen Abschluss als hört zu jedem energieeffizienten Gebäude. Spätestens Dipl. Techniker HF Bau beim Kostenvoranschlag werden dann Nägel mit Köp- planung Architektur. fen gemacht. Er führt ein vierköpfiges, Wallimann: Wenn wir für ein Unternehmen offerieren, junges und dynamisches ist die Wahl der Dämmung meist schon abgeschlossen. Team. Bei Privaten ist unsere Beratung gefragt. In der Regel gelingt es, den Kunden von der Notwendigkeit und den F L U M R O C N O VA 3 5 15
IM GESPRÄCH Vorteilen einer Dämmung zu überzeugen. Nutzt die Bei welchen Bauteilen würden Sie Steinwolle besonders Bauherrschaft die zur Verfügung stehenden Förder- empfehlen? programme, spart sie bei der Dämmung sehr viel Geld Rutzer: Wir empfehlen Steinwolle für alle Elemente, die ein. Für die Kosten ist dann eher die Aussenverklei- nicht eingeschlossen und nicht permanent Wasser aus- dung entscheidend. Da gibt es zahlreiche Möglichkei- gesetzt sind. ten in den unterschiedlichsten Preisklassen, von Holz Wallimann: Absolut. Steinwolle eignet sich ausgezeich- über Glas bis hin zu Keramik. net für vorgehängte Fassaden oder auch für Dachsanie- rungen. Die Auswahl an Dämmstoffen ist gross. Warum entscheiden Sie sich immer wieder für Steinwolle? Aus Sicht der Bauherrschaft ist die Wahl des Dämmmaterials Rutzer: Klar, heutzutage ist der Lambda-Wert entschei- wohl immer noch eher Nebensache, oder? dend. Dazu kommen Brand- und Schallschutz. Aber Rutzer: Ganz im Gegenteil, das ursprünglich aus der auch die Verarbeitbarkeit ist sehr wichtig. Grünen Bewegung entstandene nachhaltige Bauen Wallimann: Das sehe ich genauso. Steinwolle verfügt stösst heute bei der breiten Bevölkerung auf grosse Ak- über herausragende Schall- und Dämmwerte. Eine zeptanz. Bauherrschaften sind meist gut informiert. weitere Stärke ist die einfache Handhabung des Materi- Sie nutzen das Internet. Kritische Nutzer glauben aber als. Es lässt sich auf der Baustelle sehr sauber verarbei- nicht alles, was sie im Internet lesen. Sie schätzen die ten. Natürlich hat Steinwolle ein gewisses Gewicht. persönliche Beratung und Einschätzung durch eine Dennoch gibt es für mich im Bereich der hinterlüfteten Fachperson. Fassade keine Alternative. Wallimann: Mit dem Internet kann sich die Bauherr- schaft sehr gut informieren. Viele Kunden wissen von Anfang an genau, was sie wollen. Eine Investition in ein Gebäude Warum, denken Sie, investieren private Bauherren in nachhaltiges Bauen: aus ideologischen Gründen oder weil ist eine Investition fürs Leben. sie auf lange Sicht Geld sparen wollen? Wallimann: Ich denke, ausschlaggebend sind hier so- Wenn wir hier etwas machen, dann wohl finanzielle als auch ideologische Überlegungen. sollten wir das auch richtig machen. Ganz freiwillig passiert das natürlich nicht. Die Vor- schriften sind streng und die Bauherrschaft muss ge- Kari Wallimann wisse Auflagen erfüllen. Die verschiedenen Gebäude- programme bieten hier gute Anreize. Welcher Aspekt spielt dabei das Rezyklieren? Bauprojekt der Werth AG in Sarnen: Die Fassade besteht aus einer Unterkonsturktion aus Holz, der Steinwollplatte DUO Rutzer: Auch das Rezyklieren ist heute ein wichtiges und gewellten Faserzementplatten. Thema. Spätestens nach vierzig Jahren müssen die ers- ten Elemente eines Gebäudes zurückgebaut werden. Dass man Steinwolle wiederverwenden kann, ist abso- lut genial. Wie hat sich das Image von Steinwolle in den vergangenen Jahren verändert? Wallimann: Ich bin nun seit vielen Jahren im Business und ich habe in dieser Zeit schon sehr viele Kubikmeter Steinwolle verbaut. Dabei habe ich noch nie irgendet- was Negatives über Steinwolle gehört. Steinwolle ist in unserem Tätigkeitsfeld schlicht das beste Produkt. Rutzer: Das Image ist ausgezeichnet. Früher war auf dem Bau der Einsatz von Kunststoff noch viel häufiger. Heute verwendet man vermehrt natürliche Baustoffe. Zum guten Image von Flumroc tragen auch die Sys- temlösungen bei, die das Unternehmen in den letzten Jahren entwickelt hat. 16
Spätestens nach vierzig Jahren müssen die ersten Elemente eines Projekt der Firma rubatech GmbH in Felsberg. Gebäudes zurückgebaut werden. Dass man Steinwolle wieder verwenden kann, ist absolut genial. Sprechen wir von der Pandemie: Wie haben Sie die Z usammenarbeit mit Flumroc in den vergangenen Monaten Jan Rutzer erlebt? Rutzer: In der Pandemie kamen die Vorteile von Stein- wolle voll zum Tragen. Bei vielen Baustoffen waren wir in den vergangenen Monaten abhängig von den globa- len Märkten. Bei einigen Produkten kämpften wir da- bei mit vier bis fünf Wochen, wenn nicht sogar Mona- Wie wichtig ist Ihnen Nachhaltigkeit ganz persönlich? ten Wartezeit. Steinwolle dagegen bezogen wir lokal Rutzer: Sehr. In der Schweiz haben wir die Vorausset- aus der Schweiz – und Flumroc lieferte und lieferte. zungen dazu, um als gutes Beispiel voranzugehen. Das Wir sollten ganz allgemein wieder stärker auf den darf aber nicht ausschliesslich auf Privatpersonen las- Aspekt «Swiss made» achten. ten. Wir müssen auch die Industrie einbeziehen. Zu- Wallimann: Ja, in der Flumroc-Steinwolle steckt ein dem sollten wir auch unser Verhalten kritisch hinter- Stück Schweiz. Da ist etwas Heimat drin. fragen. Früher zog man in den Wintermonaten auch im Haus einen Pullover an, um den Energieverbrauch Welches Traum-Produkt fehlt Ihnen noch auf dem Markt für so gering wie möglich zu halten. Natürlich leben wir Dämmmaterial? heute in einer anderen Zeit. Trotzdem können wir in Wallimann: Die Produkte von Flumroc finde ich persön- Bezug auf Nachhaltigkeit alle Verantwortung zeigen. lich ausgezeichnet. Sie decken unsere Bedürfnisse per- Wallimann: Ja, Nachhaltigkeit ist heute einfach ein ganz fekt ab. Natürlich ist das Volumen des Materials immer wichtiges Thema. Eine Investition in ein Gebäude ist ein Thema. Je dicker die Dämmschicht, desto schwieri- eine Investition ins Leben. Wenn wir hier etwas ma- ger ist für uns die Montage. Kein Wunder, wünscht chen, dann sollten wir das auch richtig machen. man sich immer eine noch dünnere Dämmplatte. Rutzer: Die Dämmwerte haben sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt. Früher hat man ein Einstein- mauerwerk noch kaum gedämmt. Heute sind wir bei Dimensionen von 20 cm. Ein Traum wären natürlich noch bessere Lambda-Werte bei dünneren Dämm- schichten. Damit würde man Volumen gewinnen. F L U M R O C N O VA 3 5 17
STECKBRIEF Objekt JUFA Hotel Savognin, 7460 Savognin Bauherrschaft ITW Ingenieurunternehmung AG, FL-9496 Balzers Holzbau und Unternehmer Uffer AG, 7460 Savognin Dämmung Dämmplatte SOLO Dämmplatten 1 und 3, Dämmplatte DISSCO Website www.jufahotels.com Umweltschonender Modulbau für Familienhotel Im Juni eröffnete die österreichische Hotelgruppe JUFA in Savognin ihr erstes Familienhotel in der Schweiz. Hinter der dunklen Holzfassade des drei- stöckigen G ebäudes verbergen sich 78 vorgefertigte Module. Eine Dämmung aus Steinwolle sorgt für E nergieeffizienz und hohen Brandschutz. 18
HOLZBAU Die Module erreichten die Baustelle fix fertig ausstaffiert. Ein Modulbau, der sich sehen lässt: Insgesamt 78 Ele- zeigen sich bei der Wahl des Feriendomizils äusserst mente verbergen sich hinter der Holzfassade des neuen umweltbewusst. Bereits die Planer des Hotels setzten Hotels in Savognin. «Wir haben die Zimmer in der deshalb auf natürliche Materialien aus der Region. Das knapp einen Kilometer weit entfernten Halle vorgefer- Baumaterial für die Module stammt aus der unmittel- tigt», sagt Gian-Andri Solèr, Leiter Holzbau von der baren Umgebung: Das Holz für die Zimmer wuchs in Uffer AG. Der Dipl. Techniker HF Holztechnik hat den Wäldern des Tals und den grössten Teil der Arbei- schon zahlreiche Modulbauten umgesetzt. «Für grös- ten übernahmen regionale Unternehmen. Die Ferti- sere Projekte hat die Uffer AG extra ein Modulsystem gungshallen der Uffer AG liegen kaum einen Kilometer entw ickelt», sagt Solèr. «Aber so viele Module für einen von der Baustelle entfernt. Kein Wunder, stammt auch einzigen Bau haben wir bisher noch nie erstellt.» Die die Dämmung aus der Schweiz. «Bereits bei der Pla- Elemente erreichten die Baustelle fixfertig ausstaf- nung haben wir uns für Steinwolle entschieden», sagt fiert – inklusive Bodenbelag und Nasszellen. Die Holz- Solèr. Das natürliche Material aus der unmittelbaren bauer planten die Module bis auf die letzte Schraube Nähe habe dem Gesamtkonzept des Bauherrn entspro- am Computer. Schliesslich zählt bei der Montage auf chen. Der Standort in Flums sorgte für kurze Trans- der Baustelle jeder Millimeter. portwege und eine unkomplizierte Zusammenarbeit. «Zudem verfügt Steinwolle über ausgezeichnete Eigen- schaften in Bezug auf Brandschutz.» Die Zusammenar- Material aus der Region beit mit den Beratern der Flumroc habe auch während der Corona-Pandemie ausgezeichnet funktioniert. Betreiber des modernen, auf Familien ausgerichteten «Steinwolle ist einfach ein sympathisches Naturpro- Hotels ist die österreichische Hotelgruppe JUFA. Nach- dukt», sagt Solèr und ergänzt: «Für Holzbauten ist es haltigkeit soll bei der Vermarktung des Hotels eine geradezu ideal.» entscheidende Rolle spielen. Denn immer mehr Gäste F L U M R O C N O VA 3 5 19
Im Brandfall lieber Steinwolle Die Schweiz verfügt im Bereich Brandschutz weltweit über einen sehr hohen Sicherheitsstandard. Dabei spielen nicht brennbare Materialien eine wichtige Rolle. Sie tragen dazu bei, dass sich das Feuer im Fall eines Brandes nicht auf andere Gebäudeteile ausbreitet. Besonders herausragend sind dabei Dämmplatten aus Steinwolle. Das Entsetzen war gross: Im Jahr 2017 brannte ein teme vollflächig mit Steinwolle von Flumroc ausge- 25-geschossiges Wohnhochhaus in London innert we- führt, erübrigen sich aufwendige Arbeiten für verti- niger Stunden fast vollständig aus. Über 72 Menschen kale oder horizontale Brandr iegel. Auf der Baustelle ist verloren ihr Leben. Ursache für den Brand war ein de- die Lagerung wiederum unkompliziert und das Erstel- fekter Kühlschrank. Das Feuer breitete sich rasch über len der Fassade ohne Materialwechsel einfacher. Zu- die brennbare Fassadenbekleidung auf das ganze dem fällt der Aufwand für das Messen und Zuschnei- Gebäude aus. Umso wichtiger ist es, dass an der Fas- den der Platten viel geringer aus, was die Montagezeit sade nicht brennbares Material verwendet wird. Zum enorm verkürzt. Beispiel die Produkte von Flumroc. Wenig Rauch Minuten entscheiden Flumroc-Dämmstoffe aus Steinwolle haben aus Sicht Mit Steinwolle gedämmte Gebäudeteile hemmen im der Feuerwehr klare Vorteile: Steinwolle brennt nicht Brandfall die Ausbreitung der Flammen und erschwe- und hat einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad Cel- ren ein Übergreifen auf weitere Stockwerke. «Alle am sius. Das verschafft der Feuerwehr und den Bewoh- Bau Beteiligten s ollten sich der Bedeutung des Materi- nern mehr Zeit zur Rettung sowie zur Brandbekämp- als bewusst sein», sagt René Grob, Technik und Ver- fung und reduziert Schäden am Gebäude. Ausserdem kaufssupport Flumroc. Mit der richtigen Wahl lässt entwickeln Flumroc-Produkte nur wenig Rauch. sich nicht nur Sachschaden verhindern, das Material rettet auch Leben. Werden Wärmedämmverbundsys- 20
B R A N D S C H U T Z I M A L LTA G Eigenschaften von Steinwolle im Brandfall Flumroc-Steinwolle ist in der besten Brandschutzklasse A1 (EN-13501-1) sowie in der besten Brandverhaltensgruppe RF1 eingestuft. Eine weitere wichtige Eigenschaft im Brandschutz ist der Schmelzpunkt. Dieser liegt bei der Flumroc- Steinwolle bei über 1000 Grad Celsius. Das heisst, das Material schmilzt nicht und kann Feuer selbst bei 1000 Grad Celsius nicht weiterleiten. Kein Wunder, denn der Rohstoff ist aus Stein. Sogar unter dem Einfluss von Flammen setzen Steinwolle-Dämmstoffe praktisch keine giftigen Gase frei. Baustoffe mit gutem Brand verhalten können die Ausbreitung von Feuern verhindern oder zumindest verzögern. Brandverhalten und Brandklassen Brandschutz im Holzbau Im Gegensatz zu anderen Baustoffen ist Baustoffe werden hinsichtlich ihres Brandverhaltens in Brand- Holz entflammbar – für den Gebäudebereich verhaltensgruppen eingeteilt. Dabei steht die Abkürzung RF für ist dies jedoch nicht grundsätzlich ein das französische «Réaction au feu». Nachteil. Holz bleibt auch im Brandfall lange tragfähig – länger als Stahl. Oft wird Brandverhalten nur eine relativ kleine Schicht des Mate kein Brandbeitrag RF1 rials zu Holzkohle. Auch hier bietet Stein- wolle einen zuverlässigen Schutz. geringer Brandbeitrag RF2 zulässiger Brandbeitrag RF3 Brandschutz im Stahlbau unzulässiger Brandbeitrag RF4 Damit Stahlbauteile auch im Brandfall s tabil bleiben, müssen sie entsprechend Brandklassen geschützt werden. Dazu eignet sich das nichtbrennbar ohne brennbare Bestandteile A1 feuerfeste Flumroc-Produkt Conlit Steel- nichtbrennbar mit brennbaren Bestandteilen A2 protect ausgezeichnet. Schon geringe Dämmstärken bieten einen Schutz bis zu schwerentflammbar B1 90 Minuten. normalentflammbar B2 leichtentflammbar B3 Mehr Informationen und Videos gibt es unter folgendem Link: www.flumroc.ch/1000 F L U M R O C N O VA 3 5 21
AUF G EFA LL EN Schön und sicher: die neue Lärmschutz- wand in Altstätten Eine 100 Meter lange Lärmschutzwand schützt in Altstätten vor u nangenehmem Lärm aus dem Schiessstand Hädler. Die mit Steinwolle ausstaffierte und mit Holz verkleidete Wand fügt sich nahtlos in die Landschaft ein. 22
A U F G E FA L L E N STECKBRIEF Objekt Lärmschutzwand Hädler, 9450 Altstätten Bauherrschaft Kanton St. Gallen Planer PML Ingenieurbüro AG, 9445 Rebstein Statik und Planung Egeter und Tinner AG, 9464 Lienz Unternehmer Gautschi Holz- und Fensterbau AG, 9430 St. Margrethen Dämmung MONO (200 mm) und ECCO (100 mm), FLP 80 (100 mm) mit einseitig schwarzem Glasvlies Fotograf Roland Korner, Triesen Harmonisch in die Natur integriert – so präsentiert Lärmschutzwand gemeinsam mit dem Planer der PML sich die im Februar 2020 gebaute Schallschutzwand in Ingenieurbüro AG aus Rebstein. In die Zimmerei der Altstätten. Sie ist 100 Meter lang, 10 Meter hoch und Firma Gautschi AG gelangten die Platten fertig zuge- schützt das Regionalgefängnis Altstätten vor dem schnitten und lose auf Paletten gestapelt. «Der Unter- Lärm aus dem angrenzenden Schiessstand Hädler. nehmer musste sie lediglich noch zwischen den Stän- Aussen besticht die Wand durch eine fast schon filig- dern anbringen», sagt Roger Schoch. So einfach und ran wirkende Holzfassade. Hinter einem schwarzen schön kann Schallschutz sein. Vlies sorgen Dämmplatten aus Steinwolle für den ge- wünschten Schutz vor Schiesslärm. «Die Dämmplatte MONO kombiniert mit der FLP 80 garantiert eine aus- gezeichnete Schalldämmung und eine sehr gute Ab- sorption», sagt der Technische Verkaufsberater Roger Schoch. Die Berater von Flumroc entwickelten die F L U M R O C N O VA 3 5 23
AKUSTIK «Die Menschen wünschen sich Ruhe» Unsere Welt wird immer lauter. Gleichzeitig steigt das Bedürfnis nach Ruhe und Rückzugs- möglichkeit. Kein Wunder, interessieren sich immer mehr Leute für Themen der Akustik und des Lärmschutzes. Bauphysiker Emil Giezendanner*, verfolgt die Entwicklung seit bald 30 Jahren. Zum Schutz gegen Lärm empfiehlt er sehr häufig Mineralwolle. Herr Giezendanner, wie viel Ruhe braucht der Mensch? Hat das Interesse für Themen des Schallschutzes und der Das ist sehr individuell. Als Akustiker und Schall- Akustik in den vergangenen Jahren zugenommen? Experte beobachte ich aber, dass das Bedürfnis nach Ja, eindeutig. Wir haben heute natürlich strengere Nor- Ruhe zunimmt. men als früher. Aber auch die öffentliche Sensibilisie- rung gegenüber dem Thema ist grösser geworden. Woran könnte das liegen? Die Welt wird immer lauter. Bauherren zeigen heute Wie still sollte es denn in der idealen Wohnung sein? ein starkes Bedürfnis nach Rückzugsmöglichkeiten Ab wann Musik, laute Gespräche oder Schritte sowie und Ruhe. Wer sich eine Wohnung oder ein Haus Lärm von aussen stören, ist sehr individuell. In unserer kauft, gibt viel Geld aus. Mit den hohen Investitionen Beratung als Bauakustiker streben wir keine absolute steigen auch die Erwartungen der Bauherren an die Stille an. Auch wenn die geltenden Normen eingehal- Wohnqualität. ten werden, gibt es noch Geräusche. Welche Rolle spielen Fragen zu Akustik und Schallschutz in Ihrem Alltag als Bauphysiker? Eine sehr grosse. Bereits die Planung ist sehr wichtig. Aber auch in der Ausführung sind unsere Dienstleis- tungen gefragt. Zum Beispiel, wenn es um die Ab- nahme einer Trittschalldämmung bei einem Unter- lagsboden geht. Wir beraten und kontrollieren aber auch bei Trennwänden, Wandlagern, Treppenlagern, Haustechnikinstallationen und vielem mehr. Gibt es Knackpunkte, denen Sie immer wieder begegnen? Auch bei uns Bauakustikern ist in den vergangenen Jahren der Zeitdruck gestiegen. Kaum ist eine Bewilli- gung erteilt, soll sofort gebaut werden. Dieses Tempo kann sich negativ auf die Planung auswirken. Allzu oft *Der ausgebildete Architekt HTL Emil Giezendanner hinkt die Koordination hinter der Ausführung her. stieg vor über 20 Jahren in die Akustik und Es wird unsorgfältiger gebaut und die Qualität kann Bauphysik ein und ist heute Inhaber und Leiter leiden. der Baumann A kustik und Bauphysik AG. www.baumann-bauphysik.ch 24
Welches Traum-Produkt wünschen Sie sich für die Bereiche Akustik und Schallschutz? In den vergangenen Jahren hat sich dieser Bereich gut entwickelt. Wir verfügen heute über ausgezeichnete Produkte und Lösungen. Für jedes Projekt gibt es das richtige Produkt, es muss nur richtig eingesetzt werden. Welche Massnahmen empfehlen Sie Ihren Kunden für eine optimale Raumakustik? Besonders in den Grossraumbüros und den heutigen Klassenzimmern ist eine gute Raumakustik wichtig. Gute Resultate erzielt man mit einer abgehängten Gipsloch-Decke. Aber da gibt es natürlich noch viele andere Möglichkeiten. Ein wirksamer Schallabsorber ist dabei in den meisten Fällen eine Mineralwollhinter- lage. Auf Backstein verlegte Steinwolle senkt den Bei welchen Bauteilen eignet sich der Einsatz von Stein Lärmpegel um ein Vielfaches. In Tests konnte der wahrgenommene Lärmpegel mit der Flumroc- wolle besonders? Dämmplatte COMPACT PRO im Vergleich zu Bei der Wärme- und Schalldämmung von massiven herkömmlichen Dämmmaterialien halbiert werden. Aussenwänden ist Steinwolle ganz vorne dabei. Dabei überzeugt das Material mit seinen vielen Vorteilen. Steinwolle ermöglicht Dämmung, Brand- und Schall- schutz in einem Arbeitsgang. Mehr: https://naturtalent.flumroc.ch/schallschutz F L U M R O C N O VA 3 5 25
TECHNISCHE DÄMMUNG Im Zweifelsfall helfen die Anwendungsbeispiele von Flumroc Im Bereich der technischen Dämmung herrschen strenge Vorschriften bezüglich Sicherheit und Energieeffizienz. Diese in der Praxis umzusetzen, ist nicht immer einfach. Flumroc unterstützt Spezialistinnen und Spezialisten mit einer breiten Palette an konkreten Anwendungsbeispielen. Dämmung eines Revisionsdeckels? Anschluss an eine «Über die Jahre haben wir die praxisbezogenen Anfra- Brandschutzklappe? Bei der Ausführung vor Ort stel- gen unserer Kunden zu Lücken bei den Prüfnormen len sich dem Fachplaner immer wieder neue techni- konsequent gesammelt und die entsprechenden Lö- sche Herausforderungen. Dabei gilt: wie geprüft, so sungen sauber dokumentiert», sagt Rödenberger. Dar- eingebaut! «Das heisst, der Einbau eines Produkts vor aus entstand das Dossier «Lösungen in Planung und Ort muss exakt einem geprüften System entsprechen», Praxis – Einbausituationen eckig und rund». Die ge- sagt Jürg Rödenberger. Er ist Technischer Verkaufsbe- sammelten Lösungen für die technische Dämmung rater und Product Manager im Bereich Gebäudetech- orientieren sich am geforderten Feuerwiderstand, ba- nik bei Flumroc und weiss aus Erfahrung: «Die Prüf- sierend auf den Prüf- und Klassifizierungsberichten. normen decken nicht jeden Einzelfall ab.» Hier hilft Alle Beispiele sind top aktuell und gelten in Bezug auf nun Flumroc mit handfester Unterstützung weiter: die Systeme von Flumroc als Stand der Technik im direkten Anwendungsbereich. In diesem Spital wurde Nicht klassifizierte Lösungen die Platte Conlit Ductboard verlegt. Darüber hinaus gibt es in der Praxis Situationen, die sich nicht mit den geprüften Anwendungen umsetzen lassen – zum Beispiel, wenn zwei oder mehrere Kanäle nebeneinander durch dieselbe Wandöffnung geführt werden. Solche nicht klassifizierte Lösungen sollten im Minimum von einem akkreditierten Prüfinstitut im Rahmen eines Assessments geprüft werden. «Im An- schluss daran erfolgt im besten Fall die Bewilligung der Brandschutzbehörde», sagt Markus Thoma, Teamleiter Technik und Verkaufssupport der Flumroc AG. Typi- scherweise entstehen solche Ausnahmesituationen bei einem Umbau. «Wir empfehlen den Beizug des Verant- wortlichen Qualitätssicherung Brandschutz und den frühzeitigen Austausch mit der zuständigen Behörde.» In ihrem Engagement im Bereich der Technischen 26
Im Brandfall könnten Lüftungsrohre und -kanäle Rauchgase und Feuer verbreiten. Weil diese oft verschiedene Brandabschnitte eines verbinden, ist der Brandschutz hier besonders wichtig. Weiterführende Informationen www.flumroc.ch/downloads • Systemhandbuch «Brandschutz für Lüftungskanäle – Conlit® Ductboard 30 LW und 60 LW» • Systemhandbuch «Brandschutz für Lüftungskanäle – Conlit® Ductboard 90» • Systemhandbuch «Brandschutz für Lüftungsrohre – Flumroc FMI 500 FP» Dämmung hat sich Flumroc weitere Ziele gesetzt: «Wir Wartungsfreie Systemlösungen wollen auch Lösungen für Anwendungen finden, die heute noch nicht umsetzbar sind», sagt Thoma. Mehr «Der Einsatz von Steinwolle in der technischen Däm- will er dazu aber noch nicht verraten. mung verfügt aber noch über weitere zahlreiche Vor- teile», sagt Markus Thoma, Teamleiter Technik und Verkaufssupport der Flumroc AG. Im Vergleich zu Sicher dank Steinwolle anderen Materialien überzeugt die Steinwolle nämlich auch hinsichtlich Kosten: «Einmal verlegt, sind die Alle Brandschutzsysteme der Flumroc AG verfügen Dämmplatten über ihre ganze Lebensdauer wartungs- über die notwendigen Anerkennungen der Vereini- frei.» Und sollte es in Ausnahmefällen einmal zu An- gung kantonaler Feuerversicherungen (VKF). Zudem passungen kommen, sind die Kosten dafür äusserst sind sämtliche Produkte nach EN13501-1 geprüft und gering. «Der Einbau von Lüftungsanlagen ist heute mit einem Brandverhalten A1 klassifiziert. Sie gehören bei vielen Objekten ein Muss», sagt Thoma. «Wohn- zur höchsten Brandverhaltensgruppe RF1 (nicht brenn- und Industriebauten benötigen nebst einem effektiven bar). Dank dem Schmelzpunkt von über 1000 Grad Schutz bei Bränden auch Lösungen für Schall- Celsius schützen die Systeme Lüftungsleitungen zuver- und Wärmeschutz. Unsere Produkte bieten alles in lässig vor Feuer. einem.» F L U M R O C N O VA 3 5 27
FRÜH MORGENS, STEINBRUCH FELSBERG 1 Mit geübtem Blick entnimmt Roland Pfiffner (links) eine Gesteins- probe. Gemeinsam mit dem Geologen David Imper besucht er den Steinbruch regelmässig – ebenso wie jenen in Zernez. An den beiden Standorten gewinnt Flumroc den Grossteil ihres Gesteins für die Produktion. 10 . 0 0 U H R I N F L U M S 2 Flumroc kann ihre Steinwolle zu 100 Prozent wiederverwerten. Hier prüft Mitarbeiter Fatlum Tairi gerade das aus Produktions- resten, Baustellenabschnitten und alter Flumroc-Steinwolle hergestellte Recyclingmehl. Dieses wird dann zusammen mit dem Gestein in Trübbach zu Briketts gepresst. Auf dem Vorplatz kontrolliert Flumroc-Mitarbeiter Dragan 3 Augustinovic per Stichproben die neu eingetroffenen Briketts auf ihren Feuchtigkeitsgehalt und ihre Festigkeit. Bilder: Roland Korner, Triesen 28
INSIGHT Qualitätssicherung: So testet Flumroc ihre Produkte Roland Pfiffner, Leiter Qualitätssicherung Flumroc, und sein Team stellen sicher, dass die Produkte von Flumroc die hohen Anforderungen an ihre Qualität erfüllen. Das Redaktionsteam der Nova hat sie bei ihren Kontrollarbeiten begleitet. 4 K U R Z VO R M I T TAG Mit sicherer Hand entnimmt Fatlum Tairi in der Produktionshalle Faserproben für die chemische Analyse. In komplexen Verfahren bestimmt Flumroc die Faserstruktur, die Dichte und die Dicke der unterschiedlichen Dämmplatten. 5 Mitarbeiterin Bianca Rinderer kontrolliert die verschiedenen P rodukte direkt an der Produktionslinie und nimmt gezielt S tichproben. 6 13 . 0 0 U H R , KO N Z E N T R AT I O N I M L A B O R Bianca Rinderer prüft die mechanischen Eigenschaften der frisch produzierten Steinwolle. Heute ist alles perfekt. Sind Zugfestig- keit, Druckfestigkeit oder Wärmeleitfähigkeit für einmal nicht einwandfrei, wird das Material rezykliert und geht zurück zu den Rohstoffen. F L U M R O C N O VA 3 5 29
INSIGHT 7 Die Produkte von Flumroc werden laufend von verschiedenen Zertifizierungsstellen nach schweizerischen und europäischen Normen geprüft, überwacht und zertifiziert. Neu ist das Eurofins-Zertifikat «Indoor Air Comfort Gold» für die Produkte der Generation FUTURO. Sie erfüllen höchste A nsprüche an das Innenraumklima und an Emissionen von flüch tigen organischen Verbindungen (VOC). 8 15 . 3 0 U H R Gemeinsam prüfen Roland Pfiffner und Fatlum Tairi die Spezialanfertigungen für einen Kunden. Nur wenn ein Prototyp exakt den spezifischen Anforderungen entspricht, startet die Serienproduktion. 9 S PÄT E R N A C H M I T TAG AU F D E M L AG E R P L AT Z Stefan Vogel und Roland Pfiffner prüfen noch einmal Verpackung und Kennzeichnung der fertigen Produkte. 10 K U R Z VO R F E I E R A B E N D Roland Pfiffner besucht auf Kundenwunsch eine Baustelle. Hier kontrolliert er noch einmal die Verarbeitung der Steinwoll- platten und hilft bei Fragen weiter. 30
Energetisch sanieren heisst, die Zukunft mitgestalten Machen wir Schweizer Gebäude fit für die nächsten Jahrzehnte Lassen Sie uns gemeinsam ... Neue Online-Plattform Neue Broschüre ... Schweizer Bauherren über die Auf der Online-Plattform «Ja, ich Nutzen Sie die neue Bauherren- Vorteile einer energetischen Sa- will» erhalten Sie und Ihre Kundin- broschüre von Flumroc und infor- nierung aufklären. Wird das vor- nen und Kunden umfassende In- mieren Sie Ihre Kundinnen und handene Sanierungspotenzial in formationen und Antworten auf Kunden über die Vorteile einer um- der Schweiz genutzt, schaffen wir die häufigsten Fragen zu energeti- fassenden energetischen Sanie- Arbeitsplätze, senken wir den schen Sanierungen. rung. Bestellen Sie kostenlos Ihre Energieverbrauch und erreichen Exemplare! wir die Klimaziele 2050. Eine Win- www.flumroc.ch/jaichwill Win-Win-Situation für Bauherren, www.flumroc.ch/jaichwill/medien Planer, Ausführende und die Kli- mazukunft der Schweiz. DACHCOM Ja, ich will. Sanieren für die Zukunft. flumroc.ch/jaichwill
Fotos Druck Flumroc AG Impressum Herausgeberin Telefon +41 81 734 11 11 Redaktion und Gestaltung Sarganserländer Druck AG, Mels Flumroc AG, Postfach, 8890 Flums Zoebeli Communications AG, Bern www.flumroc.ch, info@flumroc.com Änderungen vorbehalten. Im Zweifelsfall setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Beschriebene Anwendungsbeispiele können besondere Verhältnisse des Einzelfalles nicht berücksichtigen und erfolgen daher ohne Haftung.
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