Nutz- und Bedienbarkeit einer App zur Überwindung von Sprachbarrieren im Rettungsdienst

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Nutz- und Bedienbarkeit einer App zur Überwindung von Sprachbarrieren im Rettungsdienst
Originalien
Notfall Rettungsmed
https://doi.org/10.1007/s10049-021-00913-w
Angenommen: 20. Mai 2021
                                             Nutz- und Bedienbarkeit einer
© Der/die Autor(en) 2021                     App zur Überwindung von
                                             Sprachbarrieren im
                                             Rettungsdienst
                                             Frank Müller · Eva Hummers · Jennifer Schulze · Eva Maria Noack
                                             Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland

                                              Zusammenfassung

                                              Hintergrund: Im Rettungsdienst können, im Gegensatz zum stationären Setting,
                                              adäquate Dolmetscher häufig nicht ohne Weiteres hinzugezogen werden. Gleichzeitig
                                              erfordern Notfallsituationen aber eine rasche Anamnese und ein Assessment als Basis
                                              für jedes therapeutische Handeln.
                                              Material und Methoden: Eine Smartphone-App, die auf 18 Sprachen eine basale
                                              Kommunikation mittels 600 fest eingesprochener unterschiedlicher Phrasen
                                              auf 20 Sprachen ermöglicht, wurde über 6 Monate in vier Rettungswachen
                                              pilotiert. Abschließend wurde die Nutzbarkeit der App durch das gesamte
                                              Rettungsdienstpersonal in einer Fragebogenstudie unter Verwendung des System
                                              Usability Scores und des AttrakDiff-Fragebogens bewertet.
                                              Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 48,5 % und n = 48 Fragebögen wurden
                                              ausgewertet. Das Durchschnittsalter der Befragten betrug 36 Jahre und fast zwei
                                              Drittel waren männlichen Geschlechts. Der System Usability Score zeigte im
                                              Median 67,5 Punkte, was eine grenzwertig gute Nutzbarkeit zeigte. Im AttrakDiff-
                                              Fragebogen zeigte sich die pragmatische Qualität mit durchschnittlich 0,69 (SD
                                              0,86), die hedonische Qualität mit 0,59 (SD 0,58) und die Attraktivität (ATT) mit
                                              0,64 Punkten (SD 0,83). Die Durchschnittswerte zeigen zufriedenstellende Werte
                                              jeweils oberhalb der neutral markierenden Grenze von 0. Auffällig zeigte sich, dass in
                                              wesentlichen Bewertungskriterien diejenigen Rettungsdienstkräfte, die angaben, die
                                              App bereits aktiv im Einsatz mit Patienten genutzt zu haben, die App signifikant besser
                                              einschätzten.
                                              Diskussion: Vor dem Hintergrund, dass es sich bei der untersuchten App um ein
                                              komplexes Arbeitswerkzeug handelt, werden die Nutzbarkeit und Attraktivität als
                                              insgesamt gut eingeschätzt, wobei in der Nutzung erfahrene Rettungskräfte diese
                                              noch positiver einschätzten. Dies könnte auf eine Art Schwellenangst hindeuten, einer
                                              bereits durch Sprach- und kulturelle Barrieren geprägten Rettungssituation mit einer
                                              ebenfalls recht komplexen Intervention zu begegnen.

                                              Schlüsselwörter
                                              Rettungsdienst · Migration · Geflüchteter · Benutzerfreundlichkeit · Smartphone

                                             Hintergrund                                          cue wurde in einem partizipativen Prozess
                                                                                                  eine App entwickelt, die in Notfallsitua-
                                             Rettungskräfte treffen zunehmend auf                  tion eine Basiskommunikation mit nicht
                                             nichtdeutschsprechendePatienten:jüngst               deutschsprechenden Patienten ermög-
                                             Geflüchtete und andere Migranten, die                 licht [3–5]. Die App wurde danach auf
                                             erst wenig Deutsch können, Touristen, Sai-           vier Rettungswachen in Ostniedersachsen
                                             sonarbeitskräfte oder Durchreisende [1].             über ein halbes Jahr auf den Rettungs- und
                                             Bei diesen Einsätzen können Sprachbarrie-            Notfalleinsatzfahrzeugen pilotiert. Nutz-
                                             ren die Ersteinschätzung und Behandlung              barkeit, Bedienbarkeit und Attraktivität der
QR-Code scannen & Beitrag online lesen       erschweren [2]. Im Projekt DICTUM Res-               App sind dabei entscheidende Kriterien

                                                                                                                     Notfall + Rettungsmedizin   1
Nutz- und Bedienbarkeit einer App zur Überwindung von Sprachbarrieren im Rettungsdienst
Originalien

Abb. 1 8 Kategorienansicht (links),AufrufeneinerKategorie zeigt relevante   Abb. 2 8 Protokollansichten (links: Ansicht Verlaufsprotokoll, rechts: An-
Fragen an (rechts, hier auszugsweise Fragen an eine erwachsene Person zu    sicht nach SAMPLER-Schema)
einem [möglichen] Sturzereignis)

für eine erfolgreiche Implementation und              Zusätzlich gibt es für eine strukturierte       gerichtet werden, z. B. an Verwandte oder
Nutzung im Rettungsdienstbereich. Dieser           Ersteinschätzung nach dem ABCDE-Sche-              an Eltern erkrankter Kinder. Dies ist et-
Artikel stellt die Ergebnisse einer Evalua-        ma („airway, breathing, circulation, dis-          wa hilfreich, wenn der Patient selbst nicht
tion der App durch Rettungskräfte vor.             ability, exposure/environment”) eine eige-         ansprechbar ist.
                                                   ne Kategorie. Eine weitere Kategorie wid-              Dabei bietet die App sowohl Unter-
Material und Methoden                              met sich der Abfrage von Beschwerden               stützung zur Verständigung in alltäglichen
                                                   und Symptomen, wenn beim Eintreffen                 Einsatzsituationen als auch für besondere
Die App                                            an der Rettungsstelle der subjektive Alar-         kommunikative Situationen, z. B. im Um-
                                                   mierungsgrund unklar ist.                          gang mit Angehörigen Verstorbener oder
Mithilfe der entwickelten App können Ret-             Die App unterstützt dabei 600 feste             wenn Verdacht auf häusliche Gewalt be-
tungssanitäter fremdsprachigen Patienten           Phrasen, die in 18 Sprachen übersetzt wur-         steht.
situations- und symptombezogene Fragen             den und deren Auswahl sich an den Er-                  Über einen Schnellzugriff sind Fragen
stellen bzw. Informationen über den Ret-           fordernissen im Rettungsdienst orientiert.         und Informationen zu erreichen, die in vie-
tungseinsatz, z. B. zu Untersuchungen oder         Alle Phrasen können per Sprachausgabe              len Einsätzen benötigt werden, beispiels-
getroffenen Maßnahmen, vermitteln. Die              – eingesprochen von professionellen Dol-           weise die Ankündigung, eine körperliche
Fragen und Informationen wurden spezi-             metschern – wiedergegeben oder als Text            Untersuchung durchzuführen, das Einho-
ell für den Einsatz im Rettungsdienst ent-         angezeigt werden. Letzteres erlaubt die            len des Einverständnisses für einen ve-
wickelt (. Abb. 1). Die Inhalte sind nach          Verständigung mit Patienten, die schlecht          nösen Zugang oder die Frage nach der
Symptomen, Verdachtsdiagnosen, Organ-              hören können, oder bei sehr lauten Umge-           Krankenversichertenkarte.
komplexen und Rettungssituationen (z. B.           bungsgeräuschen sowie das Stellen sen-                 Der gesamte Gesprächsverlauf kann
Unfall, Sturz) gruppiert und innerhalb der         sibler Fragen im Beisein Dritter. Um die           protokolliert werden und chronologisch
Kategorien nach Häufigkeit und Dringlich-           Antworten verstehen zu können, sind die            in der sog. Chat-Ansicht oder sortiert nach
keit, mit der im Einsatz eine Information          Fragen so formuliert, dass sie mit Ja- oder        SAMPLER-Schema („symptoms, allergies,
erhoben werden soll, geordnet. Dies soll           Nein-Gesten oder Mimik zu beantworten              medication, past medical history, last
eine schnelle Auffindbarkeit und eine am             sind, oder sie fordern auf, etwas zu tun           oral intake, events prior to incident, risk
Rettungsablauf orientierte Bedienung er-           oder zu zeigen, beispielsweise auf Körper-         factors“) eingesehen werden (. Abb. 2).
möglichen. Dabei können Fragen, die bei            regionen.
mehreren Versorgungsszenarien relevant                Die Inhalte der Phrasen berücksichtigen         Fragebögen
sind (beispielsweise die Frage nach Fie-           Geschlecht und Alter der Hilfesuchenden.
ber), in mehreren Kategorien verzeichnet           Für Kinder als Patienten stehen kindge-            Zur Testung der Nutzbarkeit („usability“)
sein.                                              rechte Formulierungen zur Verfügung. Fra-          und zur Einschätzung von Bedienung und
                                                   gen über Patienten können auch an Dritte

2    Notfall + Rettungsmedizin
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allen hauptamtlichen Rettungskräften
                                                                                           und Auszubildenden der Wachen aus-
       n=109 Fragebögen an alle fest angestellte
                                                                                           geteilt bzw. in die Postfächer gelegt.
       Mitarbeiter der beteiligten Wachen ausgeteilt
                                                                                           Die anonymen Fragebögen sollten durch
                                                                                           Rettungskräfte ausgefüllt und in bereit-
                                 n=4 erkrankt / gekündigt                                  gestellte verschlossene Briefkästen bzw.
                                                                                           versiegelte Briefumschläge gelegt werden.
                                                                                           Die Teilnahme war freiwillig und es wurde
        n=52 (48,6%) Fragebögen zurückerhalten                                             keine Aufwandsentschädigung geboten.
                                                                                           Die Ausgabe der Fragebögen erfolgte zu
                                                                                           einem Zeitpunkt, zu dem die App seit
                                 n=4 haben App nicht hin-
                                 reichend in Augenschein                                   6 Monaten auf den jeweiligen Diensttele-
                                 genommen                                                  fonen der Wachen bzw. auf Smartphones
                                                                                           in den Rettungs- und Notfalleinsatzfahr-
                                                                                           zeugen installiert und im Einsatz war. Alle
        n=48 Fragebögen ausgewertet                                Abb. 3 9 Flussdia-      Fragebögen wurden bis zum 13.10.2020
                                                                   gramm Datenauf-         eingesammelt, der Ausfüllzeitraum wurde
                                                                   nahme
                                                                                           mit über drei Monaten so gewählt, dass
                                                                                           alle infrage kommenden Mitarbeiter un-
Qualitäten der untersuchten App wurde        Attraktivitätsbeurteilung als zwei vonein-    ter Berücksichtigung von Urlaubszeiten,
eine Fragebogenstudie konzipiert.            ander unabhängige und ähnlich starke          Schichtarbeit, Krankheit oder Teilzeittätig-
   Der Fragebogen umfasst drei Teile:        Dimensionen.                                  keit ausreichend Chance bekamen, den
Der erste Teil besteht aus dem Attrak-          Als Zweites wurde die System Usability     Fragebogen zu beantworten.
Diff-Fragebogen [6], einem etablierten        Scale [7] zur Nutzung der App eingesetzt,
und validierten Fragebogen zur Testung       die häufig für eine grobe Evaluation der       Auswertung
vier unterschiedlicher Beurteilungsdimen-    (subjektiv wahrgenommenen) Gebrauchs-
sionen: Die Dimension „pragmatische          tauglichkeit von Apps und Software her-       Die Ergebnisse der Fragebögen wurden
Qualität“ (PQ) zeigt dabei die Benutz-       angezogen wird. Dieser validierte Frage-      zu Punktscores zusammengefasst und mit
barkeit eines Produkts oder einer neuen      bogen enthält 10 Fragen, die jeweils auf      korrespondierendem Median und Inter-
Technologie, insbesondere wie ein Nut-       einer fünfstufigen Likert-Skala beantwor-      quartilsabstand (IQR) angegeben. Sozio-
zer seine Ziele mithilfe dieser erreichen    tet werden („stimme voll zu“ – „stimme        demografische Faktoren wurden mit ab-
kann. Mit der Dimension „hedonische          gar nicht zu“). Erfragt wird beispielsweise   soluten und relativen Werten dargestellt.
Qualität – Stimulation“ (HQ-S) lässt sich    die Bereitschaft, die App häufig zu nut-       Einzelne Fragebogenitems des AttrakDiff-
nachvollziehen, wie ein Produkt oder eine    zen, oder die Notwendigkeit, Support in       Fragebogens wurden ferner mit Mittelwert
Technik mit neuartigen, interessanten, an-   Anspruch nehmen zu müssen.                    und Standardfehler des Mittelwerts bzw.
regenden Funktionalitäten und Inhalten          Im dritten Teil des Fragebogens wur-       in den Abbildungen mit 95 %-Konfidenz-
das Bedürfnis nach persönlicher Weiter-      den soziodemografische Basisinformatio-        intervallen angegeben. Die interne Kon-
entwicklung befriedigt. Die Dimension        nen der Befragten (Alter, Geschlecht, Be-     sistenz der verwendeten Fragebögen wur-
„Hedonische Qualität – Identität“ (HQ-I)     rufsqualifikation) erhoben. Zudem enthielt     de mittels Cronbachs α geprüft. Punkts-
misst, ob sich Nutzer mit einem neuen        der Teil die Fragen, ob die App bereits in    cores einzelner Items zwischen Rettungs-
Produkt identifizieren. Der Fragebogenteil    Augenschein genommen wurde und ob             kräften, die bereits die App im Einsatz mit
umfasst 28 Items, die jeweils durch zwei     sie bereits vom Befragten im Einsatz mit      Patienten verwendet haben, und jenen,
gegensätzliche Adjektive (z. B. „zurück-     einem Patienten verwendet wurde. Ab-          die dies noch nicht taten, wurden mitein-
weisend – einladend“) gebildet und auf       schließend gab es ein mehrzeiliges Feld,      ander verglichen. Dafür wurde die Varia-
einer siebenstufigen Skala angekreuzt         um Freitextkommentare oder Hinweise zur       ble zur Frage „App bereits im Einsatz ge-
werden. Für die vier unterschiedlichen       Verbesserung oder Problemen zu beschrei-      nutzt?“ als Dummy-Variable mit den Wer-
Dimensionen wird ein jeweiliger Score        ben.                                          ten 0 (nicht verwendet) und 1 (verwendet)
errechnet, der in seinen Ausprägungen                                                      codiert und mittels Rangkorrelation nach
zwischen –3 (sehr negative Bewertung)        Ablauf                                        Spearman überprüft, ob diese mit dem
und +3 (sehr positive Bewertung) lie-                                                      erzielten Punktscore korrelierten. Korrela-
gen kann. Alle Items sind in . Abb. 5        Die Befragung wurde in den Rettungswa-        tionskoeffizienten (r) und p-Werte wurden
dargestellt. Der Fragebogen testet somit     chen der Malteser in Braunschweig, Kö-        angegeben, p-Werte ≤ 0,05 wurden als sig-
nicht nur die Nutzbarkeit, sondern be-       nigslutter, Wendhausen sowie in der Ret-      nifikant gewertet.
sonders das Erleben der Bedienung, die       tungswache des Landkreises in Helmstedt           Alle statistischen Berechnungen wur-
sog. „user experience“. Pragmatische und     durchgeführt. Die Fragebögen wurden           den mit SPSS 26 durchgeführt, Abbildun-
hedonische Qualität gelten dabei in der      zwischen dem 06.07.2020 und 08.07.2020

                                                                                                            Notfall + Rettungsmedizin   3
Originalien
                                                                                                                    gen wurden mit GraphPad Prism 8.3 er-
                                                                                          App noch nicht mit        stellt.
                                                                                          Patient genutzt
                          zu selbstorientiert    selbstorientiert        begehrt
                                                                                          App bereits mit Patient   Ethik und Datenschutz
                                                                                          genutzt
    hedonische Qualität

                                                                                                                    Die Untersuchung erfolgte als Unterpro-
                                                neutral                                                             jekt des DICTUM-Rescue-Projekts [1, 4].
                                                                    handlungsorientiert                             Es besteht ein Ethikvotum der Ethikkom-
                                                                                                                    mission der Universitätsmedizin Göttingen
                                                                                                                    (9/9/18) sowie eine Übereinkunft über Da-
                                                                                                                    tennutzung und -schutz mit den beteilig-
                             überflüssig
                                                                           zu                                       ten Gebietskörperschaften sowie den Ret-
                                                                    handlungsorientiert
                                                                                                                    tungsdiensten.

                                    pragmatische Qualität                                                           Ergebnisse

                                                                                                                    Stichprobe
Abb. 4 8 Portfolio mit durchschnittlichen Ausprägungen der Dimensionen „pragmatische Qualität“
und „hedonische Qualität“                                                                                           Insgesamt wurden 109 Fragebögen an alle
                                                                                                                    fest angestellten Rettungsdienstmitarbei-
                                                                                                                    ter und Auszubildenden der im Projekt
                                                                                                                    beteiligten vier Wachen ausgegeben. Vier
                                                                                                                    Mitarbeiter kündigten unmittelbar nach
                                                                                                                    Ausgabe der Fragebögen bzw. waren wäh-
                                                                                                                    rend des gesamten Rückmeldezeitraums
                                                                                                                    erkrankt. 52 Fragebögen wurden zurück-
                                                                                                                    übermittelt, was einer Rücklaufquote von
                                                                                                                    48,6 % entspricht. Die Rücklaufquote aus
                                                                                                                    den einzelnen Wachen variierte zwischen
                                                                                                                    25,6 und 83,3 %. Eine Übersicht zeigt
                                                                                                                    . Abb. 3.
                                                                                                                       Befragte     Rettungsdienstmitarbeiter
                                                                                                                    waren häufiger männlich (65,2 %), im
                                                                                                                    Schnitt 36 Jahre alt. Über die Hälfte der
                                                                                                                    Befragten gab an, die untersuchte App
                                                                                                                    bereits selbst im Einsatz mit Patienten
                                                                                                                    verwendet zu haben. Weitere Informatio-
                                                                                                                    nen zu soziodemografischen Aspekten der
                                                                                                                    Befragten sind in . Tab. 1 wiedergegeben.

                                                                                                                    Ergebnisse der Befragung –
                                                                                                                    AttrakDiff-Fragebogen
                                                                                                                    Die pragmatische Qualität (PQ) wurde mit
                                                                                                                    einem durchschnittlichen Wert von 0,69
                                                                                                                    (SD 0,86) eingeschätzt, die hedonische
                                                                                                                    Qualität „Stimulation“ (HQ-S) mit 0,40 (SD
                                                                                                                    0,56), die hedonische Qualität „Identität“
                                                                                                                    (HQ-I) mit durchschnittlich 0,78 Punkten
                                                                                                                    (SD 0,80) und die Attraktivität (ATT) mit
                                                                                                                    0,64 Punkten (SD 0,83). Die Durchschnitts-
                                                                                                                    werte zeigen insgesamt zufriedenstellen-
Abb. 5 8 Mittlere Ausprägungen der Wortpaare des AttrakDiff-Fragebogens                                              de Werte jeweils oberhalb der neutral
                                                                                                                    markierenden Grenze von 0. Die interne
                                                                                                                    Konsistenz des Fragebogens zeigte sich
                                                                                                                    als sehr gut (Cronbachs α = 0,933).

4           Notfall + Rettungsmedizin
Tab. 1     Charakteristika der teilnehmenden Rettungsdienstmitarbeiter                              der Nutzung der App sehr sicher gefühlt“:
                                                                                N (%)                Dieser Aussage stimmten signifikant mehr
 Geschlechta                                   Männlich                         30 (65,2)            Frauen als Männer zu (r = 0,32, p = 0,029).
                                               Weiblich                         16 (34,8)
 Alter (Jahre)b                                20–29                            10 (29,4)            Ergebnisse Freitextkommentare
                                               30–39                            12 (35,3)
                                               40–49                            9 (26,5)             Insgesamt haben drei Befragte die Mög-
                                                                                                     lichkeit zu Freitextkommentaren genutzt.
                                               50–59                            3 (8,8)
                                                                                                     Dabei wurde die Einführung einer Funktion
 Rettungswache                                 Braunschweig                     7 (14,6)
                                                                                                     zur Spracherkennung gewünscht, ein an-
                                               Königslutter                     16 (33,3)
                                                                                                     derer Kommentar empfahl die Ausweitung
                                               Wendhausen                       9 (18,8)
                                                                                                     der App-Nutzung auf Krankenhausnotauf-
                                               Helmstedt                        16 (33,3)
                                                                                                     nahmen, da hier ebenfalls ein großer Be-
 Berufsqualifikationc                           Rettungsassistent/-in            9 (27,3)             darf bestände. Ein dritter Kommentar be-
                                               Notfallsanitäter/-in             15 (45,5)            richtete darüber, dass die App einmal nicht
                                               Rettungssanitäter/-in            5 (15,2)             startete. Der Fehler wurde zwischenzeit-
                                               Auszubildende                    4 (12,1)             lich per Softwareupdate behoben.
 App bereits mit Patienten eingesetzt?         Ja                               27 (56,3)
                                               Nein                             21 (43,8)            Diskussion
 a
     n = 2 ohne Angabe; b n = 14 ohne Angabe, c n = 15 ohne Angabe
                                                                                                     Die Ergebnisse zeigen, dass die untersuch-
                                                                                                     te App insgesamt als gut nutzbar und at-
   In der von den Entwicklern des At-                Ergebnisse der Befragung – System               traktiv eingeschätzt wird. Insbesondere vor
trakDiff-Fragebogens vorgeschlagenen                  Usability Scale                                 dem Hintergrund, dass es sich letztlich um
Portfoliodarstellung zeigt sich, dass die                                                            ein „Arbeitswerkzeug“ und nicht um ein
App zwischen neutral, begehrt und selbst-            Die berechnete interne Konsistenz des ver-      Konsumgut oder eine App mit Unterhal-
orientiert rangiert (. Abb. 4). Zwar fluk-            wendeten Erhebungsinstruments war ins-          tungspotenzial handelt, die typischerwei-
tuieren die Einzelwerte teilweise deutlich,          gesamt gut (Cronbachs α = 0,844). Der           se mit dem verwendeten AttrakDiff-Fra-
jedoch zeigte sich bei keinem Befragten              gesamte Medianpunktwert der SUS war             gebogen getestet werden, erscheint die
eine Bewertung, die nahelegen würde,                 67,5 Punkte (IQR 25), was nach Bangor           hedonische Qualität verhältnismäßig be-
dass die App als überflüssig oder einseitig           et al. im Grenzbereich zwischen durch-          merkenswert.
selbst- oder handlungsorientiert einge-              schnittlicher und guter Nutzbarkeit liegt           Bei den Ergebnissen sollten dabei die
schätzt wurde. Teststatistisch zeigten sich          [8]. Hingegen attestierten Rettungsdienst-      Situationen, in denen eine solche App
keine signifikanten Zusammenhänge zwi-                mitarbeiter, die die App bereits in der Pati-   Verwendung finden kann, stets vor Au-
schen Punktwerten der unterschiedlichen              entenversorgung aktiv eingesetzt haben,         gen geführt werden: Medizinische Not-
getesteten Dimensionen und soziodemo-                eine durchweg gute Nutzbarkeit (Median          fallsituationen sind häufig einschneiden-
grafischen Faktoren der befragten Ret-                72,5, IQR 30). Diese Gruppen unterschie-        de und gleichsam emotional belastende
tungssanitäter. Rettungskräfte, die die              den sich insbesondere bei der Beantwor-         Momente für Patienten und deren An-
App bereits im Einsatz mit Patienten ge-             tung der Fragen „Ich finde die App als           gehörige. Da Rettungskräfte bei der Ver-
nutzt hatten, tendierten jedoch dazu, die            unnötig komplex“ (r = –0,40, p = 0,005),        sorgung nochmals in besonderem Maße
App in der HQ-S-Skala deutlich besser zu             „Ich kann mir vorstellen, dass die meisten      darauf angewiesen sind, Symptomdarstel-
bewerten (r = 0,62, p < 0,001).                      Kollegen die App schnell zu beherrschen         lungen, Auffindeumfeld, gesprochene Pa-
   In der feineren Untersuchung auf Ebe-             lernen“ (r = 0,29, p = 0,047), „Ich habe mich   tientenaussagen, Gestik, Mimik u. v. m. zu
ne einzelner Items konnte dieser Befund              beim Einsatz der App sehr sicher gefühlt“       beachten und sich ein möglichst umfas-
weiter differenziert werden. Befragte mit             (r = 0,62, p < 0,001) und „Ich musste eine      sendes und stimmiges Situationsbild zu
praktischer Nutzungserfahrung empfan-                Menge Dinge lernen, bevor ich mit der App       verschaffen, lässt sich annehmen, dass die
den die App signifikant häufiger als über-             arbeiten konnte“ (r = 0,35, p = 0,018). In      Notfallversorgung und die Kommunikati-
sichtlicher, fachmännischer, wertvoller, ori-        all diesen Aspekten schätzten die aktiven       onüber Sprach- und Kulturgrenzenhinweg
gineller, kreativer, innovativer, fesselnder,        App-Nutzer das neue Werkzeug signifikant         als besonders herausfordernd gelten kön-
neuartig und besser als diejenigen, die die          positiver ein als diejenigen, die die App       nen. Die App kann dabei diese Grenzen
App noch nicht im Einsatzkontext nutzten.            noch nicht selbst im Einsatz am Patien-         nicht auflösen und quasi einen kommu-
Eine Übersicht der einzelnen Punktscores             ten genutzt haben. Alter und Geschlecht         nikativen „Normalfall“ herstellen, sondern
zeigt . Abb. 5.                                      der Befragten hatten hingegen keinen si-        lediglich über den „Umweg“ eines digita-
                                                     gnifikanten Einfluss auf die Einschätzung.        len Tools eine bessere Möglichkeit für das
                                                     Dies traf auch auf alle einzelnen Items zu,     Gelingen von Kommunikation bieten. Die-
                                                     mit Ausnahme von „Ich habe mich bei             ser Umweg kann verständlicherweise, wie

                                                                                                                     Notfall + Rettungsmedizin   5
Originalien
auch einzelne Befragte äußerten, eher als            Limitierend muss herausgestellt wer-
                                                                                                     Korrespondenzadresse
technisch und umständlich wahrgenom-             den, dass die Intervention nach einem
men werden, gerade weil eine solche App          kurzen Erprobungszeitraum von sechs Mo-           Frank Müller
                                                                                                   Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsme-
zunächst einmal mehr Komplexität in diese        naten evaluiert wurde und daher ein nicht
                                                                                                   dizin Göttingen
sowieso durch kommunikative Unsicher-            unerheblicher Teil der befragten Rettungs-        Humboldtallee 38, 37073 Göttingen,
heit geprägte Situation bringt. Diese zu-        kräfte noch nicht die Möglichkeit hatte,          Deutschland
sätzliche Komplexität lässt sich illustrieren    die App im Einsatz zu testen. Wahrschein-         frank.mueller@med.uni-goettingen.de
an den 600 möglichen auswählbaren und            lich konnten nur wenige Rettungskräfte
nach Symptomgruppen und Einsatzszena-            die App in mehreren Einsätzen mit unter-
rien gegliederten Phrasen, die Rettungs-         schiedlichen Erkrankungsbildern nutzen            Danksagung. Die Autoren danken dem Malteser
kräften mit der App prinzipiell zur Verfü-       und so weitere Erfahrungen sammeln.               Hilfsdienst e. V., dem Landkreis Helmstedt und der
gung stehen. Diese Anzahl erschien im Ent-       Entsprechend zeigt die vorliegende Un-            Stadt Braunschweig für die Zusammenarbeit sowie
                                                                                                   den Mitarbeitern der Rettungswachen in Königslut-
wicklungsprozess als hinreichend, um eine        tersuchung ein erstes Bild, wobei weitere         ter, Wendhausen, Helmstedt und Braunschweig für
Vielzahl von Kommunikation in Einsatzsze-        Untersuchungen notwendig sein werden,             ihre Unterstützung. Wir danken Frau Sybille Schmid
narien abdecken zu können, inklusive sel-        um auch mögliche positive patientensei-           von der Berufsfeuerwehr Braunschweig, die wich-
                                                                                                   tige Ideen zu diesem Manuskript beigetragen hat.
tener, aber potenziell gefährlicher Grenz-       tige Effekte zu bemessen.                          Ebenso danken wir Herrn Thomas Wächter vom Kreis
fälle. Diese hohe Anzahl sorgt auch dafür,           Trotz dieser insgesamt ermutigenden           Helmstedt für die Unterstützung in der Projektdurch-
dass es für Rettungskräfte unmöglich sein        Befunde zeigt sich auch Optimierungsbe-           führung im Landkreis sowie Iris Pingel und Luise
                                                                                                   Wehl vom Institut für Allgemeinmedizin für ihre
kann, über alle Frage- oder Informations-        darf: Eine weitere Verbesserung der Be-           Unterstützung bei der Datenaufnahme.
inhalte der App Bescheid zu wissen. Umso         dienbarkeit ist ein nächstes Entwicklungs-
mehr ist es notwendig, dass Rettungskräfte       ziel, wobei wir durch die detaillierte Aus-       Förderung. Diese Arbeit wurde gefördert durch
                                                                                                   das Bundesministerium für Ernährung und Land-
sich ein Gefühl über den Nutzungsumfang          wertung von Nutzungsdaten etwa heraus-
                                                                                                   wirtschaft auf Grundlage eines Beschlusses des
verschaffen und sich letztlich eine Gewiss-       finden möchten, welche Inhalte schwer              Deutschen Bundestags (2818LD007), durch das Nie-
heit darüber einstellt, in einem Einsatzfall     aufzufinden waren oder welche Phrasen              dersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit
                                                                                                   und Gleichstellung (5SL1.4-48104MTV16/19) und
eine sonst selten angewendete, aber nun          besonders häufig genutzt wurden, und
                                                                                                   durch das Programm „Soziale Innovationen“ mit
dringend notwendige Phrase sicher aufzu-         entsprechend Anpassungen in den Phra-             Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF; ZAM
finden. Gerade in Anbetracht dieser Funk-         sengruppierungen vornehmen.                       85037964).
tionsfülle ist das Umfrageergebnis gerade            Gegenwärtig wird eine Funktion er-
                                                                                                   Funding. Open Access funding enabled and organi-
im Hinblick auf das entwickelte User-In-         gänzt, durch die die App Daten an digitale
                                                                                                   zed by Projekt DEAL.
terface als positiv zu werten.                   Rettungsdienstprotokollsysteme übermit-
    Auffällig ist der deutliche Unterschied       teln kann. Somit besteht die Möglichkeit,
in der Bewertung der App zwischen Ret-           Kommunikationsverläufe (inklusive Auf-            Einhaltung ethischer Richtlinien
tungsdienstmitarbeitern, die die App be-         klärungen) mit fremdsprachigen Patienten
                                                                                                   Interessenkonflikt. F. Müller, E. Hummers, J. Schulze
reits im Einsatz nutzten, und jenen, die         verlässlich zu dokumentieren. Wir gehen           und E.M. Noack geben an, dass kein Interessenkonflikt
dies noch nicht taten. Erstere fühlten sich      davon aus, dass sich prognostisch die             besteht. Die Förderer hatten keinen Einfluss auf Da-
sicherer in der Nutzung und empfanden            Nützlichkeit der App daher noch deutlich          tenerhebung, Auswertung der Ergebnisse und deren
                                                                                                   Publikation. Die benannte App wurde von aidminutes
sie einfacher zu bedienen. Es lässt sich fol-    erhöht. Ferner ist die Lizenzierung als           GmbH zusammen mit den Autoren entwickelt. Die
gern, dass die App im Patientenkontakt,          Medizinprodukt geplant.                           Autoren haben keine über das wissenschaftliche Pro-
wenn sie als Werkzeug sicher eingesetzt              Die Nichtstudienversion der App ist als       jekt hinausgehenden finanziellen oder anderweitigen
                                                                                                   Verbindungen zu aidminutes GmbH.
wurde, die Rettungssituation zu vereinfa-        „aidminutes.rescue COVID-19“ in App-Sto-
chen und abzusichern vermochte.                  res für Android- und iOS-Betriebssysteme          Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine
    Gleichzeitig deutet die Bewertung auf        verfügbar.                                        Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt.
                                                                                                   Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort
eine Art „Schwellenangst“ derjenigen hin,                                                          angegebenen ethischen Richtlinien.
die die App noch nicht nutzten. Diese                Fazit für die Praxis
könnte sich in Befürchtungen, Ängsten                                                              Open Access. Dieser Artikel wird unter der Creative
                                                 4    Die untersuchte App wurde insgesamt als      Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
und abwartender Skepsis äußern. Es un-                gut nutzbar und attraktiv eingeschätzt.      veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung,
terstreicht die Notwendigkeit, gerade bei        4    Rettungskräfte, die die App bereits im Pa-   Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jegli-
digitalen Lösungen, die Funktionen be-                tienteneinsatz einsetzten, schätzten Nutz-   chem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die
                                                      barkeit und Attraktivität in wesentlichen    ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsge-
reitstellen, die in der Regel nicht alltäglich                                                     mäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz
                                                      Punkten positiver ein.
gebraucht werden, diese Schwellenängste          4    Um Schwellenängsten bei der Verwen-          beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenom-
abzubauen: Wir haben dazu etwa zu An-                                                              men wurden.
                                                      dung von neuen digitalen Techniken zu
fang Kurzeinführungen während Teamsit-                begegnen und Bereitschaft zur Nutzung        Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges
zungen angeboten, bei denen Rettungs-                 zu erhöhen, bieten sich spielerische Ein-    Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten
kräfte in Kleingruppen spielerisch unter-             führungen an.                                Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbil-
                                                                                                   dungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das be-
schiedliche Funktionen kennenlernen und                                                            treffende Material nicht unter der genannten Creative
die App erkunden konnten.

6   Notfall + Rettungsmedizin
Abstract

Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung
nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für   Usability of an app to overcome language barriers in paramedic care
die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Ma-
terials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers      Background: Communication with foreign-speaking patients in emergency medical
einzuholen.                                                 situations can be challenging. In contrast to the inpatient setting, adequate interpreters
                                                            are often not readily available in emergency services. At the same time, however,
Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der
Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/
                                                            emergency situations require rapid assessment as the basis for any treatment.
licenses/by/4.0/deed.de.                                    Materials and methods: A smartphone app that enables basic communication in 18
                                                            languages using 600 different phrases was piloted over a period of 6 months in four
                                                            emergency medical service stations. Finally, the usability of the app was evaluated by
Literatur                                                   the whole rescue service staff in a questionnaire study using the System Usability Score
 1. Müller F, Hummers E, Noack EM (2020) Medical            and the AttrakDiff questionnaire.
    characteristics of foreign language patients in         Results: The response rate was 48.5% and n = 48 questionnaires were evaluated. The
    paramedic care. Int J Environ Res Public Health         average age of the respondents was 36 years and almost two-thirds were male. The
    17(17):6306                                             System Usability Score showed a median of 67.5 points, indicating borderline good
 2. Stegmann Y, Lauer D (2020) Übersetzungshilfen
    im Rettungsdienst: Können Sie mich verstehen?           usability. The AttrakDiff questionnaire showed pragmatic quality with an average
    Rettungsdienst 43(5):28–33                              of 0.69 (SD 0.86), hedonic quality with 0.59 (SD 0.58), and attractiveness (ATT) with
 3. Müller F, Schulze J, Geisler P et al (2020)             0.64 points (SD 0.83). The average values show satisfying results above the neutral
    Sprachbarrieren im Rettungsdienst in Zeiten von
                                                            limit of 0. It was observed that those rescue workers who stated that they had already
    Covid-19: Kann eine App helfen? Rettungsdienst
    43(11):20–24                                            actively used the app with patients rated the app significantly better.
 4. Noack EM, Kleinert E, Müller F (2020) Overcoming        Discussion: Given that the app studied is a complex work tool, its usability and
    language barriers in paramedic care: a study            attractiveness were rated as overall good, and paramedics who had already used the
    protocol of the interventional trial ‘DICTUM
    rescue’ evaluating an app designed to improve
                                                            app rated it even more positively. This could indicate a hesitancy by some paramedics
    communication between paramedics and foreign-           to use a complex digital tool in complex situations that are already characterized by
    language patients. BMCHealth Serv Res 20(1):223         language and cultural barriers.
 5. Noack EM, Schulze J, Müller F (2021) Designing an
    app to overcome language barriers in the delivery
                                                            Keywords
    of emergency medical services: participatory
    development process. JMIR Mhealth Uhealth
                                                            Emergency medical service · Language proficiency · Multilingual · Migrant · Smartphone
    9(4):e21586
 6. Hassenzahl M, Burmester M, Koller F (2003)
    AttrakDiff: Ein Fragebogen zur Messung wahr-
    genommener hedonischer und pragmatischer
    Qualität. In: Szwillus G, Ziegler J (Hrsg) Mensch
    & Computer 2003: Interaktion in Bewegung.
    Vieweg + Teubner, Stuttgart, Leipzig, Wiesbaden,
    S 187–196
 7. Bangor A, Kortum PT, Miller JT (2008) An empirical
    evaluation of the system usability scale. Int J Hum
    Comput Interact 24(6):574–594
 8. Bangor A, Kortum PT, Miller JT (2009) Determining
    what individual SUS scores mean: adding an
    adjective rating scale. J Usability Stud 4:114–123

                                                                                                                              Notfall + Rettungsmedizin   7
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