Offizielles Informationsmagazin der Gemeinde Grossdietwil Nr. 137 Juli 2020

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Offizielles Informationsmagazin der Gemeinde Grossdietwil Nr. 137 Juli 2020
Offizielles Informationsmagazin der Gemeinde Grossdietwil

                   er dorfzytig
Nr. 137      diet l                                               Juli 2020

                                                grossdietwil.ch
Offizielles Informationsmagazin der Gemeinde Grossdietwil Nr. 137 Juli 2020
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                                                                               dietler dorfzytig
                                                                                              Impressum
                                                                                     Die Dietler Dorfzytig ist das
                                                                                  offizielle Informationsmagazin der
                                                                                  Einwohnergemeinde Grossdietwil.

                                                                                Redaktionsschluss Dietler Dorfzytig:

                                                                               September 2020 (erscheint ca. am 22.):
                                                                                        13. September 2020
                                                                               November 2020 (erscheint ca. am 10.):
                                                                                         25. Oktober 2020
                                                                                 Januar 2021 (erscheintca. am 12.)
                                                                                        27. Dezember 2020

                                                                                                Herausgeber:
                                                                                          Gemeinderat Grossdietwil
                                                                                                 Redaktion:
                                                                               Reto Frank, Zita Affentranger, Heidi Meier Huber
                                                                                                   Auflage:
                                                                                               420 Exemplare
                                                                                                  Verteiler:
                                                                                  Alle Haushalte der Gemeinde Grossdietwil
                                                                                               und Abonnenten
                                                                                                Erscheinung:
                                                                                                  6 x jährlich
                                                                                                  Lektorat:
                                                                                                 Ruth Röthlin
                                                                                                   Layout:
                                                                                 Grafikerei, Heidi Meier Huber, Grossdietwil
                                                                                                    Druck:
                                                                                        Druckerei Schürch AG, Huttwil
                                                                                  Fotos nicht in Text-Dokumente einfügen,
                                                                                sondern separat, als jpg ab­gesichert, liefern!
                                                                                Fotos in grösstmöglicher Auf­lö­sung belassen!

    Können Ihre Finanzen                                                          Beiträge, Anregungen und Wünsche an:
                                                                                         dorfzytig@grossdietwil.ch
    mit Ihrer Lebenssituation                                                                Tel. 062 927 62 33

    Schritt halten?
                Ich berate Sie gerne
                Dietmar Frei, Finanzplaner mit eidg. Fachausweis
                Swiss Life Select Aarau
                Bleichemattstrasse 16, 5001 Aarau                                                  Titelseite:
                Telefon +41 62 832 70 30, Mobile +41 79 200 30 56                 Blick vom Kirchengütsch über Grossdietwil.
                dietmar.frei@swisslife-select.ch
                                                                                              Foto: Hans Koller.

dietler dorfzytig juli 2020                                                                                                       2
Offizielles Informationsmagazin der Gemeinde Grossdietwil Nr. 137 Juli 2020
vorwort

Inhalt
    Impressum                                  2
    Vorwort                                    3
    Gemeinde
    Mitteilungen                              4-5
    Grundbuchwesen                              5
    Bauwesen                                    5
    Gratulationen                               5
    Einwohnerkontrolle                          6   Vorwort
    Regionales Steueramt Willisau               7
    Neophytenbekämpfung                         7   Liebe Grossdietwilerinnen und liebe Grossdietwiler
    Verschiedenes
    Korporationen – Brennholz für Private      8    Als ich mich vor acht Jahren für das Gemeinderatsamt zur Verfügung stellte, war mir nicht wirklich
    Musikgesellschaft                          8    bewusst, mit welchen Themen sich der Gemeinderat beschäftigen darf/muss. Nie hätte ich gedacht,
    Musikschule Hinterland                          dass so viele verschiedene Aufgaben behandelt und Entscheide gefällt werden müssen. Mancher
    Rück- und Ausblick                         9    Beschluss war nicht einfach zu fällen, musste doch die Machbarkeit, die Finanzierbarkeit oder die
    Persönlich nachgefragt                          Zweckmässigkeit abgewogen werden.
    Sandra & Philipp Zettel                 10-11
    Schule                                          Wenn ich mir nun die Frage stelle, ob ich mich auch mit diesem Wissen, trotzdem für das Amt zur
    Schule Grossdietwil                     12-14   Verfügung gestellt hätte, beantworte ich diesen mit einem Ja. Ich durfte mich in der Gemeinde
    Schule Zell                             15-17   einbringen und das Gemeindegeschehen mitgestalten. Ich konnte viele neue Erfahrungen machen,
    Wissenswert                                     mich neuen Herausforderungen stellen und meinen Horizont erweitern.
    Dietler Wälder – Woher die Namen?       18-19
    Bemerkenswert                                   Ein Grossteil meiner Amtszeit verbrachte ich mit unserer Schule. Es ist eine Freude zu sehen, wie
    Grenz-Tour 2020                         20-21   unsere Schulleitung und ihr Lehrerteam die Schule führen, unterrichten und wertschätzen.
    Veranstaltungen                                 Vielen Dank ihnen allen.
    Frauengemeinschaft                      22-23
    Stahler Bier Fest – Einweihung             22   Wehmütig schaue ich nun auf meinen Abschied hin. Viele unvergessliche Momente, viele interessante
    Dietler Agenda                             24   Stunden, viele gute Gespräche und manch unterhaltsamer Abend mit meinen Gemeinderatskolleginnen
                                                    und -kollegen, dem Verwaltungsteam, der Schulleitung, den Lehrpersonen, der Bildungskommission
                                                    und vielen anderen Personen werden mir in Erinnerung bleiben.

                                                    Ich bedanke mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates, dem Verwaltungsteam,
                                                    der Bildungskommission, dem Hauswarteehepaar und den Gemeindeangestellten und allen, die ich
                                                    jetzt vergessen habe und wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg.

                                                    Der grösste Dank geht aber an Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, für das Vertrauen, dass Sie mir
                                                    die letzten Jahre geschenkt haben. Es ist schön, miterleben zu dürfen, dass die Entscheidungen des
                                                    Gemeinderates in der Bevölkerung Unterstützung finden.

                                                    Zum Schluss wünsche ich meiner Nachfolgerin, Vanessa Hugelshofer, viel Glück und gutes Gelingen
                                                    bei ihrer neuen Tätigkeit.

                                                    Freundliche Grüsse
                                                    Karin Grob

3                                                                                                                         juli 2020 dietler dorfzytig
Offizielles Informationsmagazin der Gemeinde Grossdietwil Nr. 137 Juli 2020
gemeinde

   tt e i l u n g e n
Mi

 Verschiebung der                                       Als Mitglieder der Rechnungskommission:
 Gemeindeversammlung                                    • Céline Leuenberger, Feldweg 7, FDP, bisher                    Sommerferien –
                                                        • Felix Röthlin, Steingasse 12, CVP, bisher            Schalter der Gemeindeverwaltung
 Die Gemeindeversammlung vom Mittwoch, 27. Mai
 2020 wurde aufgrund der aktuellen Notsituation         Die auf den 5. Juli 2020 vorgesehene Urnenwahl
                                                                                                                      bleiben geschlossen
 im Zusammenhang mit dem Coronavirus abgesagt.          fand aus diesem Grund nicht statt.
 Der Gemeinderat Grossdietwil hat entschieden,                                                                    Die Schalter der Gemeindeverwaltung
 die Durchführung der Gemeindeversammlung                                                                                       bleiben ab
 (Rechnung 2019) zusammen mit der Gemeinde-                                                                              Montag, 27. Juli 2020
 versammlung (Budget 2021) durchzuführen.               Ehrungen am Dorfobe vom                                                 bis und mit
 Deshalb werden am Mittwoch, 9. Dezember 2020           11. September 2020                                              Freitag, 7. August 2020
 zwei Gemeindeversammlungen durchgeführt.                                                                                      geschlossen.
                                                        Am Dorfobe vom 11. September 2020 ehrt der
                                                        Gemeinderat möglichst viele Lehrabgängerinnen             In dringenden Fällen steht Ihnen unser
                                                        und Lehrabgänger sowie Maturandinnen und                 Gemeindeammann Josef Müller unter der
 Neuwahlen der Bildungs- und Rech-                      Maturanden. Es wird nicht ganz einfach sein, die       Telefonnummer 079 328 89 37 für Anliegen
 nungskommission im Urnenverfahren                      Namen aller zu kennen. Deshalb sind wir auf die       zur Verfügung. Wir danken für Ihr Verständnis.
                                                        Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Kennen Sie
 Am 24. April 2020 hat der Gemeinderat Gross-           jemanden, der im Jahr 2020 die Erstausbildung           Der Gemeinderat und das Verwaltungsteam
 dietwil die Neuwahlen der Bildungs- und Rech-          oder die Matura erfolgreich abgeschlossen hat?            wünschen Ihnen erholsame und sonnige
 nungskommission auf den 5. Juli 2020 angeordnet.       Wir danken Ihnen, wenn Sie uns die Namen sowie                        Ferientage.
 Die Wahl erfolgte, gestützt auf die Verordnung         die Art des Abschlusses bis spätestens 24. August
 zur Regelung der politischen Rechte aufgrund der       2020 mitteilen, und zwar auf die Mail-Adresse:
 ausserordentlichen Lage infolge des Coronavirus        gemeindeverwaltung@grossdietwil.lu.ch.
 (Covid-19) vom 24. März 2020, im Urnenverfah-
 ren. Dabei wurde auf die Möglichkeit einer stillen                                                          Vernehmlassungen
 Wahl hingewiesen.
                                                        Ferienzeit – Kant. Passbüro Luzern                   Der Gemeinderat hat sich im Vernehmlassungs-
 Innerhalb der Eingabefrist ist je ein gültiger Wahl-   Ist der Schweizer Pass oder                          verfahren geäussert zu:
 vorschlag eingegangen. Nachdem keine Stimm-
 rechtsbeschwerde beim Regierungsrat eingegan-
                                                        die Identitätskarte noch gültig?                     • Aktualisierung Datenschutzgesetz:
 gen ist, wurden folgende Personen in stiller Wahl      Seit einigen Jahren sind Pass und Identitätskarte      Anhörung der Gemeinden
 als gewählt erklärt:                                   ausschliesslich beim kantonalen Passbüro in Luzern
                                                        zu beantragen. Der Antrag (samt obligatorischer      • Neugestaltung des Zweckverbandes grosse
 Bildungskommission                                     Terminreservation für die persönliche Vorsprache       Kulturgebiete und Weiterentwicklung der
 Als Präsidentin der Bildungskommission:                beim Passbüro) kann auf zwei Arten erfolgen:           regionalen Kulturförderung
 • Karin Marti-Michel, Roggliswilerstrasse 5,
   parteilos, bisher                                    • per Telefon: 041 228 59 90
 Als Mitglieder der Bildungskommission:                   (Dauer ca. 10 Minuten pro Person;
 • Nadja Eiholzer, Feldweg 2, CVP, bisher                 es ist mit entsprechenden Wartezeiten
 • Matthias Graber, Hübeliweg 8, SVP, bisher              am Telefon zu rechnen),
 • Martina Koller, Fronhofenstrasse 3, parteilos, 		    • per Internet: www.passbuero.lu.ch
   bisher                                                 (24 h/7 Tage möglich, inkl. Terminreservation).

 Rechnungskommission
 Als Präsident der Rechnungskommission:
 • Reto Müller, Tannenstrasse 5, CVP, bisher

 dietler dorfzytig juli 2020                                                                                                                                   4
Offizielles Informationsmagazin der Gemeinde Grossdietwil Nr. 137 Juli 2020
d b u c h -                                       u l at i o n e n
                                                   Gr u n                                              Grat
                                                   wesen
Publikation Einbürgerungsgesuche                    Handänderungen                                      Zwischen den beiden Daten des Redaktions-
                                                                                                        schlusses von Nr. 136 und 137 der Dietler
Folgende Personen erfüllen die gesetzliche          • Eigentumsübergang des Grundstücks Nr. 349,        Dorfzytig konnten folgende Personen einen
Wohnsitzdauer und haben das Gesuch um Einbür-         GB Grossdietwil, von Finastra Invest GmbH, 		     hohen Geburtstag feiern:
gerung in der Gemeinde Grossdietwil gestellt:         Wallisellen an Bernardimmo AG, Herrliberg
                                                                                                        80 Jahre
                                                    • Eigentumsübergang der Grundstücke Nr.             Paula Müller-Häfliger
                                                      4047, 6028 und 6045, GB Grossdietwil              geboren am 14. Mai 1940
                                                      von Affentranger Bau AG, Altbüron an Josef 		     Babigässli 8
                                                      und Klara Häfliger-Wiederkehr, Grossdietwil
                                                                                                        85 Jahre
                                                                                                        Emma Häfliger-Wiederkehr
                                                                                                        geboren am 20. Juni 1935
                                                                                                        Oberdorfstrasse 6

Dardan Useini             Atmie Useini                                                                  85 Jahre
geb. 29.1.1998            geb. 09.06.2000                                                               Alfred Lingg

                                                   Bauwesen
                                                                                                        geboren am 30. Juni 1935
Staatsangehörigkeit:      Staatsangehörigkeit:                                                          Bachweg 7
Nordmazedonien            Nordmazedonien
                                                                                                        80 Jahre
Birkenweg 4               Birkenweg 4                                                                   Max Zingg
6146 Fischbach            6146 Fischbach            Baubewilligungen                                    geboren am 30. Juni 1940
                                                                                                        Gondiswilerstrasse 2
Die Geschwister haben in Grossdietwil an der        Seit der letzten Ausgabe der Dietler Dorfzytig
Kirchstrasse 2 gewohnt und sind während des         sind folgende Baubewilligungen erteilt worden:      Der Gemeinderat gratuliert ganz herzlich und
laufenden Einbürgerungsverfahrens nach Fischbach                                                        wünscht weiterhin alles Gute.
weggezogen.                                         • Reto Häfliger, Weidstrasse 3, Grossdietwil;
                                                      Neubau von zwei Futtersilos                       Die Liste ist nicht abschliessend; es werden nur
Alle Einwohnerinnen und Einwohner von Gross-                                                            Gratulationen publiziert, die nicht ausdrücklich
dietwil haben das Recht, während 30 Tagen zu                                                            abgelehnt wurden.
den publizierten Gesuchen Stellung zu nehmen.

Die Eingabefrist läuft vom 20. Juli 2020 bis
18. August 2020.

Hinweise sind schriftlich an den Gemeinderat
Grossdietwil, Gemeindeverwaltung, Luzernerstras-
se 3, 6146 Grossdietwil, zu richten.

Anonyme oder mündliche Hinweise können vom
Gemeinderat nicht in seine Beurteilung einbezo-
gen werden. Hingegen wird die Anonymität jener
Personen, welche Hinweise machen, gewährleis-
tet.

5                                                                                                                        juli 2020 dietler dorfzytig
Offizielles Informationsmagazin der Gemeinde Grossdietwil Nr. 137 Juli 2020
gemeinde

  i n w o h n e r-
E
k ontro ll e
 Mutationen Mai/Juni 2020                    Geburten                                            Todesfälle

 Zuzüge                                      Müller Janis                                        Wisler-Meister Lotti
                                             Sohn des Müller, Reto Matthias und der Häberli,     geb. 5. Juni 1949,
 Müller Michael                              Monika,                                             wohnhaft gewesen in
 Mühlwaldstrasse 3, von Zell LU              wohnhaft in 6146 Grossdietwil, Babigässli 6,        6146 Grossdietwil, Feldweg 1,
                                             geboren am 29. April 2020 in Sursee LU              gestorben am 26. Juni 2020 in Grossdietwil LU
 Spring Lilian
 Sonnmatte 2, von Stettlen BE                Eiholzer Vivienne                                   Blum Alois
                                             Tochter des Eiholzer, Benno und der Eiholzer geb.   geb. 20. März 1964,
 Herzlich willkommen in Grossdietwil.        Beer, Eliane,                                       wohnhaft gewesen in 6146 Grossdietwil, Eich-
                                             wohnhaft in 6146 Grossdietwil, Kirchstrasse 7,      bühlstrasse 4, gestorben am 27. Juni 2020 in Bern
                                             geboren am 13. Mai 2020 in Burgdorf BE              BE
 Wegzüge
                                             Affentranger Jack                                   Herzliches Beileid!
 Hodel Nicole                                Sohn des Affentranger, Marco und der Affentran-
 Kirchstrasse 7, nach Fischbach LU           ger geb. Berger, Martina Barbara,
                                             wohnhaft in Grossdietwil, Eppenwilerstrasse 9,      Ehen
 Deari-Useini Skelkim und Anefie             6147 Altbüron,
 mit Flora, Ajana und Dear                   geboren am 22. Mai 2020 in Aarau AG                 Steiner Marco und Oggier Bettina Sarah
 Kirchstrasse 2, nach Fischbach LU                                                               beide wohnhaft in Grossdietwil,
                                             Herzlichen Glückwunsch!                             Erpolingenweg 7, 6147 Altbüron
 Kurmann Luzia                                                                                   getraut am 22. Mai 2020 in Willisau LU
 Gondiswilerstrasse 1b, nach Willisau LU
                                                                                                 Häfliger Josef und Luternauer Claudia
 Guten Aufenthalt am neuen Wohnort.                                                              beide wohnhaft in 6146 Grossdietwil,
                                                                                                 Hübeliweg 2,
                                                                                                 getraut am 18. Juni 2020 in Willisau LU

                                                                                    es
                                                                                                 Für die gemeinsame Zukunft
                                                                           Ihr neu
                                                                            zu H a u
                                                                                     se          viel Glück und alles Gute!

                                                                                                 Es werden nur Mutationen mit Einverständnis publiziert.
                                                                                                 Daher ist die Auflistung nicht abschliessend.

                                                                                                 Einwohnerbestand per 30. Juni 2020: 854

                                           Neubau 3 Wohnhäuser
          Wohnen im                        28 Mietwohnungen
          Grünen                           1½ – 4½ Zimmerwohnungen
                                           Bezug per sofort oder nach Vereinbarung

                                           Vermietung:
                                           Vanoli Immobilien Treuhand AG
          Hier erfahren Sie mehr:
                                           Telefon 041 854 60 80
          www.sonnmatte-grossdietwil.ch    immobilien@c-vanoli.ch

 dietler dorfzytig juli 2020                                                                                                                               6
Offizielles Informationsmagazin der Gemeinde Grossdietwil Nr. 137 Juli 2020
Re g i o n a l e s
                                                                    n -
Steueramt                                            Ne o p h y t e
                                                              p f u  n g
Willisau                                             bek ä m
 Akontorechnungen 2020                                Weniger Berufkraut – mehr Vielfalt
 Aufgrund der besonderen Lage durch die Corona-       Das Einjährige Berufkraut (Erigeron annuus) ist eine krautige Pflanzenart aus der Familie der Korb-
 Pandemie werden die Akontorechnungen 2020            blütler und ein ausserordentlich invasiver Neophyt. Die Blüten bilden bis zu 50´000 Samen pro
 erst Anfang September 2020 zugestellt.               Pflanze und erscheinen zirka ab Mai. Die blütenlosen Blattrosetten lassen sich laufend wegjäten:
                                                      Das Berufkraut muss mitsamt den Wurzeln entfernt werden. Am besten gelingt dies mit Hilfe einer
 Bitte prüfen Sie nach Erhalt, ob die aufgeführten    leichten Hacke oder eines kleinen Handpickels. Blühende Pflanzen nach dem Jäten immer sofort in
 Einkommen und Vermögen den tatsächlichen Ver-        einen Plastiksack packen, diesen verschlossen lagern und über den Kehricht entsorgen. Bearbeitete
                                                                                                             
 hältnissen des laufenden Jahrs entsprechen.          Flächen nach der Erstbekämpfung und in den Folgejahren mehrmals kontrollieren und nachbear-
                                                      beiten.
 Weicht Ihre Akontorechnung wesentlich von den
 aktuellen Verhältnissen ab, wenden Sie sich an       Wird das Einjährige Berufkraut im Jahreslauf nur gemäht, wird es zu einer mehrjährigen, recht
                                                      tĞŶŝŐĞƌĞƌƵĨŬƌĂƵƚ–ŵĞŚƌsŝĞůĨĂůƚ
 uns und teilen Sie uns die neuen Faktoren mit        buschigen und reichblühenden Pflanze. Nur bei mehrmaligem Schnitt pro Jahr kann das Blühen, die
 (steueramt@willisau.ch, Tel. 041 972 63 00).         ĂƐŝŶũćŚƌŝŐĞĞƌƵĨŬƌĂƵƚ;ƌŝŐĞƌŽŶĂŶŶƵƵƐͿŝƐƚĞŝŶĞŬƌĂƵƚŝŐĞWĨůĂŶnjĞŶĂƌƚĂƵƐĚĞƌ&ĂŵŝůŝĞĚĞƌ
                                                      Samenbildung und Weiterverbreitung verhindert werden. Folgeeinsätze in den kommenden Jahren
Offizielles Informationsmagazin der Gemeinde Grossdietwil Nr. 137 Juli 2020
verschiedenes
                                                                          gemeinde

           P e r s o n a l -                                                           e s e lls c h a f t
Real - &                                                                        Musikg
     o r at i o n e n
korp
 Brennholz für Privatgebrauch
 Stürme und Trockenheit haben in den letzten Jahren immer wieder Bäu-
 me zu Boden geworfen oder sie zum Absterben gebracht. Es braucht oft
 etwas Zeit, bis diese Zwangsnutzungen vom Forstpersonal aufgearbeitet
 werden können.

 Leider mussten wir in den letzten Monaten vermehrt feststellen, dass
 liegende oder abgestorbene Bäume ohne zu Fragen von Privaten «geholzt»
 wurden.

 In diesem Zusammenhang machen wir darauf aufmerksam, dass jedes Wald-
 grundstück einen Besitzer hat und dieser für die Bewirtschaftung und Pflege
 verantwortlich ist. Es kann auch sein, dass bewusst abgestorbenes Holz im
 Wald belassen wird. Dieses ist Lebensraum für viele Lebenswesen und ge-
 hört genauso in unsere Wälder wie gesunde Bäume.

 Wer also ohne zu Fragen im Wald «holzen» geht, ist unanständig und macht
 sich zudem strafbar. Es musste auch schon Anzeige erstattet werden.

 Für fleissige Selbstrüster gibt es fast immer eine Möglichkeit, um Brennholz
 für den Eigenbedarf aufzurüsten. Schlagabraum steht dabei gratis zur Verfü-
 gung. Auf Bestellung stellen wir gegen Bezahlung auch Brennholz in runder
 Form zum selber Aufarbeiten bereit.                                                               Verschiebung der
                                                                                           1. Hinterländer Wiesnwanderung
 Bei Interesse melden Sie sich bitte bei unserem Förster David Schraner
 (Tel. 079 377 61 07).
                                                                                            auf Samstag, 28. August 2021

 Vielen Dank für Ihr Verständnis                                                                Schweren Herzens hat sich das OK
                                                                                         der Hinterländer Wiesnwanderung entschieden,
 Realkorporation Grossdietwil                                                            die Erstausgabe vom Samstag 29. August 2020
 Personalkorporation Grossdietwil                                                         auf Samstag 28. August 2021 zu verschieben.

                                                                                           Zwar sind Veranstaltungen bis 1'000 Personen
                                                                                                         momentan erlaubt,
                                                                                         die geltenden Vorschriften sind für unseren Anlass
                                                                                                      jedoch nicht praktikabel.

                                                                                          Die kantonale Dienststelle für Veranstaltungen
                                                                                        unter COVID-19 hat uns dringlichst davon abgeraten,
                                                                                                unsere Veranstaltung durchzuführen.

                                                                                                  Wir danken für euer Verständnis
                                                                                                    und freuen uns schon heute
                                                                                           auf die Party vom Samstag, 28. August 2021.

 dietler dorfzytig juli 2020                                                                                                                  8
Offizielles Informationsmagazin der Gemeinde Grossdietwil Nr. 137 Juli 2020
musikschule

    s i k s c h u l e
Mu
Hi n t e r l a n d
                                                                                                                  Aus diesem Grund konnte auch der Instrumenten-
                                                                                                                  parcours nicht stattfinden. Mit Vorstellungsvideos
                                                                                                                  der Lehrpersonen und deren Instrumenten konnte
                                                                                                                  eine Ersatzlösung gefunden werden. Doch leider
                                                                                                                  zeigten sich die Auswirkungen der Krise sehr
                                                                                                                  deutlich in den Anmeldungen, welche drastisch
                                                                                                                  rücklaufend waren. Durch die Verlängerung der
                                                                                                                  Anmeldefrist konnte der Rücklauf etwas aufgefan-
                                                                                                                  gen werden. Somit konnten wir den Eltern und
                                                                                                                  Kindern Zeit verschaffen.

                                                                                                                  Zusätzlich wurden Videokonzerte aufgenommen.
                                                                                                                  Dies, um Ziele zu schaffen und Ziele zu erleben.
                                                                                                                  Diese sind alle auf unserer Homepage anzuschauen.

                                                                                                                  Im Mai konnten wir den Präsenzunterricht wieder
                                                                                                                  aufnehmen. Dies unter strikter Einhaltung der vor-
                                                                                                                  geschriebenen Hygienevorschriften. Hierfür ge-
                                                                                                                  bührt ein grosser Dank den Schulleitungen und
                                                                                                                  Gemeinden.
 Ziele schaffen – Ziele erleben                            Skype, Facetime usw. weitergeführt werden. Hier-
                                                           für möchte ich ein grosses Dankeschön an alle          Roger Stöckli, Musikschulleiter
 Wiederum ist ein weiteres musikalisches Jahr              Musiklehrpersonen aussprechen, welche sich sehr
 vergangen. Der Höhepunkt des speziellen Mu-               flexibel zeigten. Der Dank geht ebenfalls an alle                                              www.msluhi.ch
 sikschuljahres war sicherlich das Adventskonzert          Eltern und Kinder, die sich sehr kooperativ zeigten,
 in der katholischen Kirche in Grossdietwil. Der           um ihrem Kind den Instrumentalunterricht weiter-                                         Besuchen sie uns auf…
 besondere Punkt war und ist die Coronakrise.              hin zu ermöglichen und in dieser Zeit grosse Un-
                                                           terstützung, Flexibilität und Verständnis zeigten.                                                   …unserer
 Die Besucherinnen und Besucher des Adventskon-                                                                                                                Homepage
 zertes vom 11. Dezember erlebten die gewohnte
 festliche Ambiance in der Kirche Grossdietwil und
 es konnten eine Vielzahl musikalisch hochstehende
 Beiträge genossen werden. Das Adventskonzert
 war erneut ein grosser Erfolg und die zahlreichen                                                                                                            …Instagram
 KonzertbesucherInnen waren begeistert.

 Corona... wohl das meistgenannte Wort des Jah-
 res, mit dem sich auch die Musikschule Luzerner
 Hinterland beschäftigen musste. Am Freitag, 13.                                                                                                              …Facebook
 März beschloss der Bundesrat, die Schulen ab Mon-
 tag, dem 16. März zu schliessen. Um den Unterricht
 weiterhin gewährleisten zu können, wurde inner-
 halb einer Woche das Konzept für den Fernunter-
 richt erstellt, so dass nach dieser Zeit der Unterricht
 wieder aufgenommen werden konnte. In Anbe-
 tracht der grossen Herausforderung für Musiklehr-
 personen wie auch Eltern, konnte der Unterricht
 über diverse Medien wie beispielsweise Zoom,

 9                                                                                                                                      juli 2020 dietler dorfzytig
Offizielles Informationsmagazin der Gemeinde Grossdietwil Nr. 137 Juli 2020
persönlich

Persönlich ...
   c hg e f r a g t
na
Sandra und Philipp Zettel
                                                                                                             Wirtsleuten sehr wichtig ist, haben sie drei Tage
                                                                                                             lang gejätet. Dann konnten sie in der letzten Mai-
                                                                                                             woche wieder öffnen.

                                                                                                             Es lief harzig an, der Umsatz lag bei 30 Prozent.
                                                                                                             Die Leute hatten immer noch Angst und kamen
                                                                                                             nicht. Und dann natürlich die Abstandsregeln. Al-
                                                                                                             les in allem habe man im ganzen Löwen, inklusive
                                                                                                             Terrasse, 28 Personen unterbringen können - «28
                                                                                                             Personen und das Haus war voll!», sagt Philipp.
                                                                                                             Doch nun sei man wieder guten Mutes, die Gäste
                                                                                                             dürften wieder in Gruppen kommen und das Ge-
                                                                                                             schäft habe wieder angezogen. In der Gaststube
                                                                                                             fehlt noch immer einer der drei grossen Holztische,
                                                                                                             weil sonst der Mindestabstand nicht eingehalten
                                                                                                             werden kann. Und der wird scharf kontrolliert. Die
                                                                                                             Gewerbepolizei komme da mit dem Messband,
                                                                                                             sagt Philipp. «Auch unsere Kollegen wurden alle
                                                                                                             kontrolliert.»

                                                                                                             Ob die Stimmung heute eine andere sei? Seit
                                                                                                             Corona habe man besonders viele tolle, fröhliche
                                                                                                             und schöne Begegnung, sagt Sandra. «Die Leute
                                                                                                             freuen sich, dass wir wieder da sind. Der soziale
                                                                                                             Kontakt hat vielen gefehlt.» Doch ob der Spuk
                                                                                                             vorbei ist, weiss niemand. «Wenn ich ins Ausland
                                                                                                             schaue, macht mir das Angst», kommentiert Sandra
   Zu Gast im Gasthaus Löwen                            Das Corona-Virus und der Lockdown haben sie          die wieder steigenden Zahlen. «Was machen wir,
                                                        natürlich ausgebremst, wie uns alle. Angefangen      wenn es nochmal kommt? Das geht dann an die
   Der Löwen ist eine Institution im Dorf. Die «Leu-    habe es schon zwei Wochen vorher, sagt Philipp.      Existenz.»
   enwirts» über Kochen, Essen, Corona und darü-        Als im Tessin die Restaurants zugingen, hätten
   ber, was es braucht, ein Restaurant am Laufen zu     viele Gäste abgesagt, weil sie Angst hatten. Und     Sandra weiss, wovon sie spricht. Im Februar wur-
   halten.                                              als Mitte März auch bei uns der Lockdown kam,        de sie Chefin des Wirteverbands Region Willisau.
                                                        sei man zwar schockiert gewesen, aber auch froh      «Und zwei Wochen nach meiner Wahl gingen alle
   Nach dem Mittagstrubel kehrt im ehrwürdigen          darüber, dass nun endlich Klarheit herrsche: «Die    Restaurants zu – eine super Präsidentin!» Sie lacht,
   Löwen Ruhe ein. Philipp Zettel hat gerade für        Umsätze waren da schon massiv eingebrochen»,         wird aber gleich wieder ernst: In der Krise habe
   ein Seminar gekocht, seine Frau Sandra kümmert       sagt Philipp.                                        sie täglich Anrufe bekommen von besorgten Wir-
   sich um die aufbrechenden Gäste. Sommersachen                                                             ten. Sie wollten wissen, ob sie mehr Informationen
   habe er gekocht, mit Tomaten, Mozzarella, medi-      Langweilig wurde es den Zettels nicht. Sie schrie-   hat, welche Amtsstelle bei Fragen zuständig ist.
   terrane Küche sei heute gefragt. Und vegan sei       ben auf eine Liste, was sie schon lange mal er-      «Manche wollten auch einfach nur reden. Ihre Ängste
   in, auch in Grossdietwil auf dem Land. «Wir haben    ledigen wollten. Etwa den Estrich räumen. Elf        formulieren. Sie brauchten jemanden, der zuhört.»
   verschiedene Kostgänger», fasst Philipp zusam-       Tonnen Material habe man am Schluss entsorgt.
   men – manchmal auch komplizierte: «Kürzlich kam      Alte Betten und Matratzen etwa. Denn der Hotel-      Schon vor Corona lief ja nicht alles nur rund im
   jemand, der wollte vegan essen. Zudem war er         teil des Löwen wurde abgeschrieben, als grosse       Gastgewerbe. In Altbüron gibt es kein Restaurant
   gluten- und laktoseintolerant und obendrein noch     Investitionen fällig wurden. «Kosten und Nutzen      mehr, in Grossdietwil ist nur noch der Löwen üb-
   auf Zwiebeln und Knobli allergisch.» Da halfen       stimmten nicht mehr», sagt Philipp. Im Lockdown      rig. Ein Grundproblem sei die Nachfolge, sagen
    weder die grosse noch die kleine Karte: Da musste   wurde die ganze Terrasse saniert, Wände gestri-      die «Leuenwirts». «Du findest keine Jungen mehr,
   Philipp ein Extramenue zaubern.                      chen. Im Camping, der zum Löwen gehört und den       die das machen wollen», sagt Philipp. Es fehle

   dietler dorfzytig juli 2020                                                                                                                                10
an guten Lehrlingen. «Im Altersheim stehen sie        Und das hat Tradition. Philipp ist der achte Zettel,   Und was machen die «Leuenwirts», wenn sie nicht
Schlange wegen der geregelten Arbeitszeiten.          der den Löwen führt. Er kenne keinen Betrieb,          die «Leuenwirts» sind und ihre Tür für Gäste ge-
Die wollen nicht ins Gastgewerbe.» Viele Jugend-      der länger in Familienhand sei. Der Löwen ist          schlossen ist? «Schlafen», sagt Sandra spontan und
liche seien heute etwa in Vereinen engagiert, das     ein Begriff, weit über Grossdietwil hinaus. Selbst     lacht. «Ich schlafe sehr gern.» Freunde besuchen,
müssten sie aufgeben. «Auch der Partner muss          Napoleon, dessen Bild in der Gaststube hängt,          fügt sie an, das sei ihr am Wichtigsten. Die Natur,
stimmen. Eins in der Küche, eins an der Front, da-    müsse hier untergekommen sein. Damals sei man          die Jagd und sein Töff, mit dem er gerne mal eine
mit die Qualität stimmt», sagt Sandra. Und natür-     über Basel in die Schweiz gekommen, St. Urban          Tour mache, sagt Philipp. «Manchmal gehe ich auch
lich braucht es ein gutes Team.                       spielte eine wichtige Rolle. Auf dem Weg nach          am Nachmittag eine halbe Stunde in den Wald,
                                                      Italien sei man zwangsläufig in Grossdietwil vor-      allein.» Das tue ihm gut. Sandra spaziert gerne
18 Lehrlinge haben die Zettels bisher ausgebil-       beigekommen. Die damalige Taverne zum Roten            zu ihrem Lieblingsbänkli unterhalb des Buchwalds
det. Und keiner davon wollte Beizer werden. Das       Löwen habe einen Rossstall gehabt: Während dort        beim Wasserreservoir. Von dort sieht man die
Wirtepaar kann das verstehen, auch wenn sie sel-      die Pferde versorgt wurden, nächtigten die Herr-       Berge, das Dorf. Das schafft einen Ausgleich und
ber es ganz anders gemacht haben: Sandra war          schaften in den Gästezimmern. Napoleon hätte           gibt Ruhe, bevor es dann am Mittwoch wieder
23, Philipp 25 Jahre alt, als sie 1998 den Löwen      bestimmt das beste Zimmer im Haus bekommen.            weitergeht mit den «Leuenwirts».
übernahmen. Heute ist das unvorstellbar. Doch die     «Das ist heute unsere Stube», sagt Philipp.
Frage, wie es mit dem Löwen einmal weitergeht,                                                               Text: Zita Affentranger
ist auch hier offen: «In acht oder zehn Jahren müs-   Der Löwen sei bis heute ein sehr traditionelles        Fotos: Zita Affentranger & Django Brunschwiler
sen wir uns damit befassen», sagt Sandra, für die     Haus, mit vielen Erinnerungen, sagt Sandra. Das
das Wirten mehr ist als ein Job: «Man muss das        grosse Haus, das noch so sei, wie es war. «Wir
Restaurant leben, es ist sehr intensiv.»              haben nichts verändert, wir passen uns dem Haus
                                                      an. Wir leben mit dem Haus.» Natürlich bringt das
Die Übergänge zwischen Privat und Geschäft            Gebäude, das unter Heimatschutz steht, auch Ein-
sind dabei manchmal fliessend. «Wir leben hier,       schränkungen. Viel verändern darf man da nicht.
im ganzen Haus», sagt Philipp und weist auf die       So steht der Estrich, der bis zu 18 Meter hoch ist,
holzig-heimelige Gaststube. «Das ist unsere Woh-      einfach leer. Man kann dort keine Wohnungen
nung, unsere Stube.» Privat bewohnen er und           einbauen, darf keine Dachluken machen. Und der
Sandra ein paar Zimmer im ersten Stock. Eine          Unterhalt für das voluminöse Haus ist aufwändig,
Küche gibt es dort nicht, es gibt nur eine Küche      immer gibt es etwas zu tun. Doch die Zettels zu-
im Haus: die Löwen-Küche eben. «Am Morgen um          cken die Schultern: «Man muss dieses Haus einfach
acht kommen wir hier runter, nachts um eins gehen     gern haben», sagt Sandra. «Dann stört einem das
wir wieder hoch», erzählt er. «17 Stunde am Tag,      alles nicht. Uns gefällt es.»
fünf Tage in der Woche leben wir hier.»

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schule

Schule
    ss d i e t w i l
Gro
                                                                                                          Schuljahresrückblick
                                                                                                          «Erstens kommt es anders und zweitens als man
                                                                                                          denkt.» Dieser Satz beschreibt wohl viele Situa-
                                                                                                          tionen in einer Schule. Doch so gut wie in diesem
                                                                                                          Jahr hat er wohl noch nie gepasst.

                                                                                                          Im vergangenen August startete die Schule
                                                                                                          Grossdietwil mit insgesamt 59 Lernenden und 6
                                                                                                          Lehrpersonen in das neue Schuljahr. Die Digitali-
                                                                                                          sierung hat auch vor der Schule nicht Halt gemacht
                                                                                                          und so wurde entschieden, passend dazu mit dem
                                                                                                          Motto «Passwort: Zukunft», das Schuljahr anzupa-
                                                                                                          cken. Daher starteten alle gemeinsam mit einem
                                                                                                          Roboterspiel und im Anschluss wurden die Wün-
 Schulsporttag                                        Kindergartens auf dem Fussballfeld befand und       sche der Schülerinnen und Schüler mit Hilfe von
                                                      sich gemeinsam mit Ronaldo Roten und Lionel Fi-     Ballonen in die Luft gelassen. Was haben sich die
 Den Lockerungen sei Dank konnte die Schu-            scher ein brisantes Derby lieferten.                Lernenden wohl für dieses Schuljahr gewünscht?
 le Grossdietwil auch in diesem Schuljahr einen                                                           Nette Freunde, freundliche LehrerInnen, gute No-
 Sporttag durchführen. Genauer gesagt hat man         Am Ende folgte noch das Highlight für viele Kin-    ten, dass sie viel Neues lernen oder vielleicht auch
 die sportlichen Aktivitäten auf einen Mittwoch-      der: Die Wasserschlacht. Der rote Platz wurde die   einfach, dass das Schuljahr schnell vorüber geht?
 vormittag geplant.                                   letzten 15 Minuten zur Wasserzone umgewandelt       Wir hoffen natürlich, dass diese Wünsche in Erfül-
                                                      und die überhitzen Körper fanden zum Schluss        lung gehen durften.
 Auf dem Programm standen die UBS-Kids-Cup            eine willkommene Abkühlung.
 Disziplinen Weitwurf, 60-Meter-Sprint und                                                                Die gemeinsamen Erlebnisse als ganze Schule
 Weitsprung. Zusätzlich absolvierten alle Kinder      Text und Fotos: Linus Fischer                       sollten in diesem Schuljahr ebenfalls ihren Platz
 noch einen Ausdauerlauf. Den restlichen Teil des                                                         finden. Als erster gemeinsamer Anlass fand im
 Sportmorgens durften die Schülerinnen und Schü-                                                          September die Herbstwanderung statt. Am Mor-
 ler selbst bestimmen. Gewünscht wurden diver-                                                            gen starteten die Klassen auf ihre unterschiedli-
 se Spiele zur freien Wahl wie «Fangis», Sitzball,                                                        chen Wege und so wurde einige Stunden später
 Keulenvölki, Linienzinggi, Kubb oder Fussball. Be-                                                       klar, dass wohl viele Wege zum Vogelsangwald
 sonders die letztgenannten Bewegungsangebote                                                             in Fischbach führen würden. Denn dort trafen sich
 wurden rege genutzt, sodass sich phasenweise                                                             alle Klasse zum gemeinsamen Bräteln, Spielen
 fast die Hälfte aller Kinder der Schule oder des                                                         und Geniessen. Den Rückweg nahm die Schule
                                                                                                          gemeinsam in Angriff und so trafen alle müde,
                                                                                                          aber glücklich am Nachmittag im Schulhaus ein.

                                                                                                          Am gemeinsamen Elternabend gab es viele Infor-
                                                                                                          mationen. Neben den Einblicken in die einzelnen
                                                                                                          Klassen wurden die Ergebnisse der SchülerInnen-
                                                                                                          befragung zum Thema «Wohlbefinden» präsen-
                                                                                                          tiert. Diese haben gezeigt, dass sich der Grossteil
                                                                                                          der Kinder sehr wohl an der Schule fühlen und
                                                                                                          auch bei Problemen wissen, wo sie sich melden
                                                                                                          können und entsprechend angehört werden.
                                                                                                          Zudem wurde den Eltern das neue Leitbild der
                                                                                                          Schule präsentiert. Sieben Adjektive stehen dabei
                                                                                                          im Zentrum: familiär, gemeinsam, wertschätzend,

 dietler dorfzytig juli 2020                                                                                                                               12
einzigartig, fortschrittlich, verantwortungsbe-        Möglichkeit, sich mit warmen Getränken und Essen      Nichts ahnend starteten wir nach den Fasnachts-
wusst und unterstützend. Diese widerspiegeln die       aufzuwärmen. Der grosse Aufwand hat sich ge-          ferien wieder mit dem Unterricht. Ja, man las ei-
Grundpfeiler der Schule Grossdietwil und werden        lohnt. Ein sehr stimmungsvoller Abend lud ein zum     niges in den Medien zu dem neuen Virus, doch
gepflegt und gefördert.                                Verweilen, Einkaufen und Geniessen ein. Herzli-       rechnete wohl niemand damit, dass plötzlich alle
                                                       chen Dank für die grosse Unterstützung.               Schulen geschlossen würden. Der Entscheid über-
Im Rahmen der Leseförderung kam im November                                                                  raschte, niemand war dafür vorbereitet und so
die Autorin Doris Lecher vorbei. Sie las den Schü-     Zum Jahresmotto fand im Januar eine Projektwoche      hiess es zu improvisieren. Wenige Tage blieben,
lerinnen und Schülern der 1. bis 4. Klasse eines       statt. Gemeinsam mit der Schule Fischbach organi-     um vom Präsenzunterricht auf den Fernunterricht
ihrer Bücher vor und zeigte ihre selbst gemalten       sierten wir das MINT-Zelt. Der Schwerpunkt dieser     umzustellen.
Bilder. Unterstützt mit Bildern und Musik tauchten     Projektwoche lag bei den MINT-Fächer (Mathema-        Zu Beginn der Zwangsferien kamen die Schü-
die Kinder in die Welt von Dominik Dachs ein und       tik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).    lerinnen und Schüler ihr Material abholen. Ein
erhielten einen Einblick in die Künste einer Autorin   Ein Teil davon fand in den Klassenzimmern statt.      komisches Gefühl, es war sehr ungewiss, wann
und Illustratorin. In einem Workshop stellten sich     Dort wurden Themen wie Robotik, Sinne, Energie        man sich wieder persönlich sehen würde. Für die
die Kinder anschliessend der Herausforderung,          und Körper genauer erforscht. Zudem durften alle      nächsten Wochen kommunizierten wir mit Hilfe
selbst ein Bilderbuch zu erfinden, zu planen und       Lernenden das MINT-Zelt besuchen und dort die         von digitalen Geräten. Ein grosser Profit war, dass
zu zeichnen.                                           verschiedenen Exponate ausprobieren und erkun-        im letzten Jahr neue Laptops für die Schule an-
                                                       den. Am Donnerstagabend wurde das MINT-Zelt           geschafft werden konnten. So gab es pro Familie
Die Zeit in diesem Schuljahr verging schnell. Es       für alle Interessierten geöffnet. Viele begeisterte   mindestens ein Gerät zum nach Hause nehmen.
wurde kälter und der traditionelle Weihnachts-         Besucher aus Fischbach und Grossdietwil kamen         Die älteren Kinder trafen sich jeden morgen in ei-
markt rückte näher. Wie alle zwei Jahre wurde          vorbei, um im Zelt die Exponate zu begutachten        nem gemeinsamen Chat, um den Fernunterricht zu
fleissig gemalt, gebastelt, gewerkt, gebacken und      und auszuprobieren.                                   besprechen. Neben den Laptops war vor allem die
verziert. Stolz präsentierten die Schülerinnen und                                                           Kommunikation via Handy sehr intensiv. Sprach-
Schüler ihre Werke an verschiedenen Ständen. Vor       Um im Februar traditionell die Schulfasnacht zu       nachrichten, WhatsApp, Telefon, Videotelefon, Fo-
der Eröffnung trafen sich die Kinder und ihre El-      feiern, plante der SchülerInnnenrat einen lustigen    tos und Videos wurden fleissig ausgetauscht, um
tern am frühen Abend auf dem Schulhausplatz. Mit       Nachmittag. Verkleidet als Cowboys, Prinzessin-       eine gute Zusammenarbeit zu ermöglichen.
selbst gebastelten Laternen, Fackeln und Trychlen      nen, Clowns und vielem mehr, gab es verschie-         «Manchmal sind genau diese Dinge, die wir nicht
trotzten alle der Kälte und gingen zum Mühlewald.      dene Posten zu entdecken. Bei den Posten sam-         ändern können, die, die uns verändern.» Diese Zeit
Dort traf wenig später der Samichlaus mit seinem       melten die Kinder Stempel, welche sie am Schluss       hat nicht nur uns als Personen verändert und ge-
Gefolge ein, welcher mit dem Lied «Grüezi wohl,        des Nachmittags gegen Süssigkeiten eintauschen        prägt, sondern auch die Schule. Rückblickend wür-
Herr Samichlaus» begrüsst wurde. Nach einem ge-        konnten. Egal ob Prinzessin, Sträfling oder Dra-      den wir vielleicht einiges anders machen. Im Gros-
meinsamen Lied machte sich die Gruppe auf den          cula, am Ende des Nachmittags verliessen alle         sen und Ganzen hat es jedoch gut funktioniert. Der
Rückweg zum Schulhaus. Dort wurde dann der             zufrieden und aufgestellt die Turnhalle, bereit für   Profit als kleine, familiäre Schule und Gemeinde
Weihnachtsmarkt eröffnet und es gab auch die           die Fasnachtsferien.                                  hat auch hier gezeigt, dass der Austausch und die

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schule

Zusammenarbeit funktionieren. Im Namen der           Dank den weiteren Lockerungen wurde entschie-        verlassen werdet. Für euren weiteren Weg wün-
ganzen Schule möchten wir uns noch einmal für        den, dass ein weiterer gemeinsamer Anlass mög-       schen wir euch nur das Beste. Kämpft für das Errei-
das grosse Verständnis und die gute Zusammen-        lich sein würde. So fand im Juni bei warmen Tem-     chen eurer Ziele, habt keine Angst vor Umwegen
arbeit bedanken. Dies ist für uns alles andere als   peraturen der gemeinsame Sommersporttag statt.       und Hindernissen und feiert alle Erfolge. Gebt auf
selbstverständlich.                                                                                       euch Acht und seid stolz auf euch!
                                                     Diverse Anlässe musste aufgrund der ausserge-
Nach diesen langen Wochen sehnten sich nicht         wöhnlichen Situation abgesagt werden. So zum         Ein spezielles Schuljahr geht für alle zu Ende. Auf
nur die Lehrpersonen und Eltern, sondern auch        Beispiel auch der gemeinsame Schulschluss mit        diesem Weg wünsche ich allen Schülerinnen und
die Kinder, auf die Wiedereröffnung. Besonders       den Eltern. Um den letzten Schultag der 6. Kläss-    Schülern erholsame, sonnige und erlebnisreiche
ihre Freunde aus der Klasse hatten sie vermisst      lerInnen an unsere Schule zu feiern, überrasch-      Sommerferien. Geniesst es!
und so wie viele erzählt haben, auch die Lehr-       ten sie die anderen Kinder mit einem Apéro und
personen und die Schule. So ging es am 11. Mai       einem kleinen Glückskäfer, welcher ihnen auf dem     Bei allen Lehrpersonen bedanke ich mich für die
wieder los mit dem Präsenzunterricht. Doch wie       weiteren Weg zur Seite stehen und seinem Na-         wertvolle und hervorragende Arbeit in diesem Jahr
genau sollte man zwei Meter Abstand halten und       men hoffentlich gerecht wird.                        und speziell natürlich für den Zusatzeffort während
alle Hygienemassnahmen umsetzen? Eine neue                                                                des Fernunterrichts. Es freut mich sehr, dass unser
Herausforderung stand bevor und das neben all                                                             Team in dieser Zusammensetzung bestehen bleibt
den Überlegungen zum Lernstand und den gros-         Liebe Corinne, liebe Laura, lieber Matteo, lieber    und ihr auch im nächsten Schuljahr für die Schule
sen Unterschieden der Lernenden.                     Niels, liebe Sonja, lieber Yannik                    Grossdietwil arbeiten werdet.
Der Respekt gegenüber der Situation, das Ver-
ständnis für den Ernst der Lage in Kombination       Eure Schulzeit in Grossdietwil ist nun vorbei und    Text: Sabrina Suter, Schulleiterin Schule Grossdietwil
mit gesundem Menschenverstand ermöglichte eine       ich bin mir sicher, dass ihr die Schule mit vielen
gelungene Wiedereröffnung der Schule.                grossartigen, lustigen und schönen Erinnerungen

dietler dorfzytig juli 2020                                                                                                                                        14
schule

Schule
Zell
Die Abschlussarbeiten im Zeichen von Corona
Gewöhnlich dreht sich im zweiten Semester des Projektunterrichts alles um
die Abschlussarbeiten: Die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen
planen ein Projekt von Grund auf, führen es durch und werten es anschlies-
send aus, ehe sie es der Öffentlichkeit präsentieren. Das war auch in diesem
Jahr so, und doch war diesmal einiges ein bisschen anders als in den Jahren
zuvor.

Durch die ab Mitte März geltenden Massnahmen zur Eindämmung des Coron-
avirus wurden sowohl die Lernenden als auch die betreuenden Lehrpersonen
plötzlich vor ganz neue Herausforderungen gestellt: Die Beschaffung des

                                                                                   In diesem Jahr erstellten die folgenden abgebildeten Schüle-
                                                                                   rinnen und Schüler aus Grossdietwil eine Abschlussarbeit:

                                                                                                Jana Scalia: Dekorationen aus Altholz und Alteisen

                                                                                   Olivia Koller:
                                                                                   Meine selbst designte Zeichentrickfigur

                                                                                                                 Markus Krauer: Maxi Legosteine

benötigten Materials wurde durch die teilweise geschlossenen Geschäfte er-
schwert, externe Hilfspersonen konnten nicht mehr so einfach hinzugezogen
werden und die direkte Betreuung durch die Klassenlehrpersonen war massiv
eingeschränkt. Schlussendlich konnten aber für die meisten dieser Probleme
Lösungen gefunden werden, so dass es im Endeffekt nur in vereinzelten Fäl-
len zu grösseren Beeinträchtigungen kam.
Allerdings konnten aufgrund der Umstände die öffentlichen Präsentationen
und die Ausstellung nicht im üblichen Rahmen durchgeführt werden – nor-
malerweise immer eines der Highlights im Verlaufe einer Oberstufenkarriere.
Die Jugendlichen präsentierten zwar auch in diesem Jahr ihre Arbeiten, aller-
dings nicht vor der Öffentlichkeit, sondern «nur» vor ihren Mitschülerinnen
und Mitschülern. Und grossformatige Plakate, die rund um das Schulhaus
platziert und öffentlich einsehbar sind, ersetzen die Ausstellung.

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schule

Melanie Müller: Umgestaltung Kräutergarten und Kräuterbroschüre

Elia Wyss: Rabattenerneuerung

Text und Fotos: Michael Bieri & Peter Flückiger

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Nils Suppiger: Restauration Puch X30

      Mirja Nieminen: Mein eigener Song

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wissenswert

                                                                                                             Buchbergwald
                                                                                               Strickwald
                                                                     Mühlewald                                                                             Ahornenwald

      e r Wä l d e r
Dietl

 Woher die Namen?
 Grossdietwil hat viele Wälder. Etliche Hektaren
 liegen sogar ausserhalb des Gemeindebodens,
 sie liegen im Kanton Bern. Diese Besitztümer
 gehen viele Jahrhunderte zurück. Die allergröss-
 ten Grundbesitzer sind die beiden Korporationen.
 Aber die grössten Privatwaldbesitzer sind im alten
 Gemeindeteil Eppenwil. Dort besteht keine Kor-
 poration. Alle Wälder haben einen Namen, was
 darauf hinweist, dass man den Wäldern immer
 grosse Bedeutung beigemessen hat. Diese Be-            dem Stand unseres heutigen Wissens entspre-           man vor etwa siebzig Jahren noch ein Schwen-
 deutung ist heute geschwunden, hingegen haben          chen. Neue Forschungsergebnisse von morgen            dellos bekam. Das war etwa 1 m3 Holz, das zur
 sie vom ökologischen Standpunkt aus an Bedeu-          oder übermorgen könnten uns eines Besseren            Bereinigung des Holzbestandes herausgeholt
 tung gewonnen. Bevor wir auf die Namen der             belehren. Aus diesem Grunde sind alle Ausfüh-         wurde. Es waren die meist dünnen Tännchen. Bei
 Wälder eingehen wollen, werfen wir noch einen          rungen mit gewisser Vorsicht zu betrachten, was       den Bauern war dieses dünnstammige Holz sehr
 kurzen Einblick auf ihre Entstehung.                   ausdrücklich vermerkt sei.                            beliebt für die Instandstellung der Kalberweiden.
                                                                                                              Schwendel, Schwand weist also auf abholzen hin.
 Im 3. bis 6. Jahrhundert war die Völkerwanderung,      Wagen wir vorerst einen Schritt über die Rot, in      Damit wissen wir, dass in der Schwängihöchi ein-
 d.h., in dieser Zeit zogen die Alemannen von Nord-     den Kanton Bern. Beim Dreifaltigkeitskäppeli ver-     mal Wald abgeholzt wurde, um Anbaufläche zu
 osten kommend, in unsere Gegend. Vorher waren          lassen wir die Kantonsstrasse und gehen in die        gewinnen.
 die Römer da. Bekannt ist ja, dass in der Nähe         Waldungen auf bernischem Boden. Diese Waldun-
 des bestehenden Kirchturmes eine römische Villa        gen gehören zu einem beachtlichen Teil den bei-       Kehren wir zurück ins Luzernische und suchen wir
 stand. In der Folge haben die Alemannen das Tal        den Korporationen, besser gesagt, gehörten den        den Ahorenwald auf, oder wie er vom Volksmund
 besiedelt. Bei ihrer Ankunft war der Boden gröss-      beiden Körperschaften. Vor ein paar Jahrzehnten       bezeichnet wird, d’Ahorne. Hier müssen wir nicht
 tenteils bewaldet. Man hat gerodet. Die ebenen         hat die Realkorporation einen Tausch gemacht und      lange nach dem Ursprung der Bezeichnung suchen.
 Flächen hat man abgeholzt für den Anbau und die        ist deshalb dort nicht mehr Teilhaber. Wir sind im    Bestimmt wird hier der Ahorn, der vorherrschende
 Hänge hat man belassen. Und das ist so geblie-         Nebensberg. Das Wort Nebensberg stammt von            Laubbaum, die Benennung bestimmt haben. Bis
 ben; die Wälder bilden noch heute einen Kranz          Eberhards Berg und nicht etwa vom Berg daneben.       zur Motorisierung in der Landwirtschaft hatten der
 ums Dorf, während die Allmend und die flacheren        Es muss also irgend ein Adeliger, ein Herr Eber-      Ahorn und die Esche eine weit grössere Bedeu-
 Hanglagen dem Anbau vorbehalten blieben. In            hard, diesen Wald besessen haben. Einzelheiten        tung als heute, da die von Pferden gezogenen
 den Jahrhunderten hat sich an dieser Teilung sehr      kennen wir nicht, aber sein Name lebt weiter in       Wagen, die Bockwagen, die Anfuhrkarren und
 wenig geändert. Darum sind die Namen der Wäl-          der Waldbezeichnung.                                  Milchkarren aus diesen beiden Hölzern gefertigt
 der im allgemeinen ziemlich alt. Was sich geändert                                                           wurden. Diese beiden Harthölzer waren das Roh-
 hat, ist etwa die Schreibweise, aber Umbenennun-       Setzen wir unseren Weg fort, gelangen wir im          produkt in der Wagnerwerkstatt, und solche gab
 gen sind eher die Ausnahme. Deshalb wollen wir         gleichen Waldkomplex in den Horben. Das Wörter-       es in unserem Dorfe während Jahrzehnten deren
 die Namen etwas untersuchen und uns bemühen,           buch belehrt uns, dass das Wort Horben eine alte      zwei (Graber und Baumgartner).
 ihren Sinn zu erkennen.                                Bezeichnung für eine sumpfige Örtlichkeit ist. Die
                                                        Gemeinde Horw bei Luzern hat ihren Namen auch         Wenn wir vom Ahornwald gegen den Längenbach
 Es ist das ein nicht sehr leichtes Unterfangen.        aus diesem Wortstamm, was durchaus verständlich       gehen, kommen wir in den Strickwald. Laut To-
 Aber etliche Bezeichnungen verraten doch aller-        ist. Übrigens hat auch der schöne Weiler auf dem      pographischer Karte (1864-1867) war zwischen
 hand über die Geschichte des Grundstückes. Bei         Lindenberg, Horben genannt, seine Bezeichnung         Ahorne und Strickwald eine unbewaldete Land-
 der Suche sind wir auf die Hilfe des berühmtesten      aus dem gleichen Wort.                                parzelle. Die beiden Wälder waren also nicht ver-
 schweizerdeutschen Sprachlexikons angewiesen,                                                                bunden. Die zwei benachbarten Parzellen dürften
 auf das sog. Idiotikon. Es gibt uns viele Antworten,   Wir bleiben im grossen Wald und erreichen die         in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgeforstet
 aber nicht alle. Darum bleiben auf unsere Fragen       Schwängihöchi. In dieser Bezeichnung haben sich       worden sein. So stecken wir jetzt also im Strick-
 zahlreiche unbeantwortet. Zudem ist zu beach-          die Wörter schwendlen, Schwendel, Schwand usw.        wald. Woher dieser Name kommt, ist nicht nach-
 ten, dass die Antworten, die wir heute erhalten,       erhalten. Die älteren Realbürger wissen noch, dass    gewiesen. Zwei Möglichkeiten drängen sich auf.

 dietler dorfzytig juli 2020                                                                                                                                 18
Horbenwald
                                                                                                                      Nebensbergwald

                                                                                       Grossdietwil – Blick vom Kirchgütsch Richtung Süden (linkes Bild) und Richtung Südwesten (rechtes Bild).

So ist einmal anzunehmen,
dass er seinen Namen im Anschluss an die an-          Wald doch eher etwas Gefürchiges an sich hat und              Wahrscheinlich ist anzunehmen, dass der Wald
liegenden Strecken erhalten hat. Auch das Wort        von den Leuten nur zaghaft besucht wird, sind                 nicht unbedingt ein ertragreicher Forst war, also
Strecke ist so ein Ausdruck, der nicht überall ver-   Sagen entstanden. Spaziergänger sind sicher nicht             eher als minderwertig und unbedeutend ange-
standen wird. Bei den Korporationen von Gross-        dorthin gegangen. Kurz gesagt: Steilheit, Abge-               sehen wurde. Damit haben wir für den kleinen
dietwil versteht man darunter die Landparzellen,      schiedenheit und Dunkelheit werden das Ihre dazu              Wald eine lange ungewisse Erklärung. Und dabei
die den Bauern pachtweise zur Verfügung gestellt      beigetragen haben, dass es hier eben in diese                 bleibt's vorläufig.
wurden. Weil sie aus betriebstechnischen Gründen      Richtung geht.
sehr lang waren, nannte man sie Strecken. Die                                                                       Unser nächstes Ziel ist der Möliwaud. Er macht uns
beiden grossen Korporationen Beromünster und          Der Weg zum Stampfiwald ist kurz. Weil dieser                 nicht grosse Mühe in der Erklärung des Namens.
Sursee benutzten diese Bezeichnung ebenfalls.         Forst in der Stampfi liegt, ist er eben der Stampfi-          Der Fischbach, auch Mühlebach genannt, hat dem
Man könnte sich vorstellen, dass die Leute, wenn      wald, fertig basta. Weiter geht’s in den Buechberg.           wassereichen Wald den Namen gegeben. Bis um
sie eben von diesem Strickwald gesprochen ha-         Auch hier erübrigt sich ein langes Sinnieren. Der             die Jahrhundertwende um 1900 war im Unter-
ben, diesen Wald bei den Strecken meinten und         vorherrschende Waldbaum ist die Buche gewesen.                dorf eine Mühle. Die Familie Schär hat die Mühle
sich so das Wort Strickwald eingebürgert hat. Eine    Und weil der Wald doch sehr steil ist – ein Berg              geschlossen und das Wasser fortan für den Sä-
andere Vermutung über die Herkunft des Wortes         gleichsam – ist der Wald zun Buchberg geworden.               gereibetrieb genutzt. Der Mühlewald ist insofern
könnte auf Stricken (Handarbeit) hinweisen. Es ist                                                                  interessant, weil dort mehrere Bachdahle sind.
schwierig, eine Verbindung zwischen Wald und          Jetzt noch paar Schritte aufwärts im Rottal. Wir              Das Wort Bachdahlen setzt sich zusammen aus
der Handarbeit mit der Stricknadel zu erkennen.       erreichen das Öliwäldli. Der Öliwald, wie er im               Bach und Tal. Es sind also kleine Täler im Wald, in
Vorläufig bleibt die Erklärung ein Rätsel.            Protokoll genannt wird, verrät seine Herkunft nicht           denen Rinnsale das Wasser in den Bach hinunter
                                                      so ohne weiteres. Wir haben es mit dem Wort Öl                leiten. Der Mühlewald dürfte zu den wasserreichs-
Und die dritte Erklärung ist noch naheliegender.      zu tun. Sprachforscher belehren uns, dass das Wort            ten Wäldern des Tales gehören. Er ist ein stilles
Die Sprachforscher belehren uns, dass der ur-         im Zusammenhang mit fettigen, öligen Pflanzen                 Reservoir für die Gemeinde und könnte in Zukunft
sprüngliche Sinn von stricken auf «zusammen-,         (z.B. Nüssen) gebraucht wurde. Ausserdem hät-                 bedeutungsvoll werden.
fest- oder anbinden» hinweist. Hier wurden durch      te man Öl, ölig auch verwendet, wenn man von
Aufforsten oberhalb der Liegenschaft Längenbach       etwas Minderwertigem sprach: Öl am Huet. Es ist               2. Teil folgt in der nächsten Nummer vom September 2020
zwei Wälder zusammengebunden. Der neue Wald           ölig. Was triffte jetzt für das Öliwäldli zu? Ist es
war dann der Strickwald. Eine dieser beiden Er-       ein minderwertiger Wald? Schlecht erschlossen,                Verwendete Literatur:
klärungen dürfte richtig sein. Die Nachwelt möge      klein im Ausmass. Würde stimmen. Oder hat der                 • Schweiz. Idiotikon
darüber rätseln.                                      Wald eine Pflanze, wo es leicht ölige oder fettige            • DUDEN. Das Herkunftswörterbuch. Mannheim 1989
                                                      Samen gibt? Auch das wäre denkbar. So ist nach-               • DUDEN.Die sinn-und sachverwandten Wörter.
Ungewiss bleibt freilich auch die Erklärung für die   gewiesen, dass man von den kleinen Früchten der                 Mannheim 1986
anschliessende Waldparzelle Rumpel. Unter rum-        Veilchen behauptete, sie enthielten etwas Öliges,             • Topographische Karte 1864-1867
peln verstehen wir ein Gepolter oder einen Lärm       welches bei einer Hautverletzung eine heilsame
mit tiefen Tönen. Man könnte sich vorstellen, dass    Wirkung hätte. Hat man in diesem kleinen Wäld-                Text: Josef Bucher-Häfliger, 2020
der Volksmund vom Türst oder anderen Sagen-           chen im Frühling Veilchen gefunden, welche eine               Fotos: Hans Koller
gestalten erzählt hat. Weil dieser abgeschiedene      Heilung versprachen? Also recht viele Erklärungen.

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beeindruckend

     z -To u r 2 0 2 0
Gren

                                                                                                           dem zweiten Gipfel.» Schlammige Bike-Abfahrten
                                                                                                           kamen erschwerend dazu. Wo andere im Ange-
                                                                                                           sicht der ambitionierten Marschtabelle aufgegeben
                                                                                                           hätten, spielte der 47-Jährige seine Erfahrung ver-
                                                                                                           gangener Wettkämpfe aus.

                                                                                                           Brienzergrat als Dessert

                                                                                                           So erlebte er am Brienzer Rothorn einen verita-
                                                                                                           blen Energieschub. Statt in die Bahn nach Sören-
                                                                                                           berg einzusteigen, lässt er sich vom Panorama und
                                                                                                           dem traumhaften Wanderweg über den Brienzer-
                                                                                                           grat überwältigen. «Genau für diese Aussicht und
                                                                                                           so intensive Momente machte ich die Grenz-Tour.
                                                                                                           Dieser Abschnitt war wie ein beflügelndes Des-
                                                                                                           sert», schildert der Ausdauerathlet.

                                                                                                           Wer nun glaubt, nach der Königsetappe am höchs-
                                                                                                           ten Punkt der Tour wäre die Sache geritzt, irrt.
                                                                                                           «Noch nie erschien mir der Weg auf den Napf so
                                                                                                           lang», gibt Imfeld zu. Seine wechselnden Begleit-
                                                                                                           personen – allesamt sportliche Familienmitglieder
 «Die sportlich härteste Challenge                     essen und spürte leider schon früh, dass die läu-   oder Freunde – berichteten, dass er trotz allen
 meines Lebens»                                        ferische Form nicht ganz passte. Das etwa fünf-     Strapazen nie müde wurde, unterwegs auf sein
                                                       stündige Leiden begann bereits auf dem Fürstein,    Anliegen aufmerksam zu machen.
 Oliver Imfeld meistert einen Teil der vielfältigen
 Luzerner Wanderwege, um in zwei Tagen den
 Kanton Luzern als Triathlon zu umrunden und Geld
 für das Luzerner Wanderwegnetz zu sammeln.

 Es ist Montagabend auf dem Bürgenstock, die Sonne
 senkt sich stimmungsvoll. Um 20.26 Uhr wird es
 am Hametschwand-Lift plötzlich laut. Oliver Imfeld
 erreicht das Ziel seiner zweitägigen Grenz-Tour
 rund um den Kanton Luzern. Er fällt in die Arme
 seiner Frau, bedankt sich bei allen Helferinnen und
 Helfern und reckt die Laufstöcke hoch über dem
 Vierwaldstättersee in die Höhe. Sichtlich berührt
 geniesst der Surseer diesen Moment an einem
 seiner Lieblingsplätze.

 «Das war die sportlich härteste Challenge meines
 Lebens», bilanziert der glückliche und erschöpfte
 Imfeld nach 340 Kilometer und 13'600 Höhen-
 meter laufen, biken und schwimmen innert rund
 29 Stunden. Besonders der erste Tag hatte es in
 sich: «Die 8000 Höhenmeter waren ausserordent-
 lich zäh. Ich hatte schlecht geschlafen, Mühe mit

 dietler dorfzytig juli 2020                                                                                                                               20
Der Surseer Ausdauersportler Oliver Imfeld
                                                               umrundete seinen Wohnkanton möglichst schnell mit eigener Muskelkraft:
                                                                             340 km, 13‘600 Höhenmeter in rund 29 Std.
                                                         und sammelte dabei Spenden in der Höhe von Fr. 7640.– für die Luzerner Wanderwege.

Übernachtung in Grossdietwil                        Empfang und einem von der Gemeinde offerier-          Weitere Fotos & Infos:
                                                    ten Apéro gefeiert. Nach einer riesigen Portion       www.luzerner-wanderwege.ch/de/aktuelles/grenz-tour-
Auf der letzten Etappe des ersten Tages fuhr        Spaghetti aus der Löwenküche zog sich Oliver          luzern-2020
Imfeld mit dem Rennrad von Huttwil nach Gross-      Imfeld dann zum verdienten Schlaf in einem Cam-
dietwil, wo viele Freunde und Verwandte ihn mit     pingwagen auf den Campingplatz zurück. Ja, die
Beifall beim Restaurant Löwen empfingen. Die        Grossdietwiler Luft und die erholsame Ruhe kann
aufgestaute Hitze des wunderschönen Sommer-         Wunder bewirken, denn bereits am frühen Mon-
tages liess er dann sogleich beim spontanen Bad     tagmorgen startete der ganze Tross in Grossdiet-
im Löwenbrunnen abkühlen. Oliver Imfeld hat sich    wil auf die zweite Etappe und die Strapazen des
Grossdietwil als Etappenziel und Übernachtungs-     Vortages schienen verflogen.
ort ausgesucht. Er kennt unser Dorf und die Regi-
on gut, da seine Frau aus Ebersecken stammt. Das    Den zweiten Tag konnte Imfeld geniessen – abge-
erreichte Etappenziel wurde mit einem kleinen       sehen von einer harten halben Stunde während
                                                    dem Aufstieg zur Rigi. Drei Seequerungen sorgten
                                                    regelmässig für Abkühlung. «Für die Wanderwege
                                                    und mein Team zu kämpfen, hat mich zusätzlich moti-
                                                    viert.» Stolz überreichte er HansPeter Hürlimann
                                                    einen symbolischen Scheck und berichtete von loh-
                                                    nenswerten Ausflugszielen entlang der Luzerner
                                                    Grenze, als wäre er zurück von einer Feierabend-
                                                    tour.

                                                    Text: Ramona Fischer, ergänzt von Reto Frank
                                                    Bilder: Oliver Imfeld und Betreuerteam

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veranstaltungen

          e i n s c h a f t
Frauengem

                                 Sonnenaufgangs-                                    Mitnehmen:
                                                                      Rucksack, gute Schuhe, ev. Wanderstöcke,
                                    wanderung                            Stirnlampe, Getränke, Verpflegung
                                                                               Kaffee wird organisiert
                                   auf den Napf                         (Restaurant erst ab 09.00 Uhr offen)

                                 Montag, 10. August 2020                             Kosten:
                                                                                Mitglieder Fr. 12.–
                                             Leitung:                         Nichtmitglieder Fr. 15.–
                               Renate Leuenberger und Veronika Blum
                                                                                   Anmeldungen:
                                              Abfahrt:                   an Ruth Röthlin, Tel. 079 665 26 09
                                             04.30 Uhr                         bis am 5. August 2020
                                   Parkplatz Kirche Grossdietwil
                                                                           Wir gehen bei jedem Wetter,
                                            Rückkehr:                          ausser bei Gewitter.
                                   zwischen 09.00 und 10.00 Uhr

 dietler dorfzytig juli 2020                                                                                     22
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