OPEN ART 2018 FREIBURG - EIN KUNSTFESTIVAL MITTEN IM LEBENSRAUM - Mai 20. Mai
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OPEN ART 2018 12. Mai FREIBURG 20. Mai OPEN ART 2018 FREIBURG Gefördert von: EIN KUNSTFESTIVAL MITTEN IM LEBENSRAUM.
INHALT LRICH VON KIRCHBACH 2 ERÖFFNUNGSREDE ULRICH VON KIRCHBACH 2 SA RENTSCHLER 4 ERÖFFNUNGSREDE LISA RENTSCHLER 4 10 FELICITAS ADOBATTI 10 12 PAUL AHL 12 14 PATRIK ALVAREZ 14 16 DAN AM 16 ÓTTIR 18 JÓHANNA G. ÁRNADÓTTIR 18 20 ALEXANDER ATTIA 20 TOBIAS LANG 22 DANIEL BEHRMANN / TOBIAS LANG 22 UME 24 KOLLEKTIV BLAUE BLUME 24 26 CLAUDIA BOROWSKY 26 28 SABRINA BRAUN 28 30 BÄRBEL BUSCH 30 32 MANUEL ECKERT 32 A SPETH 34 BEATE EULER / SONJA SPETH 34 36 MANUELA GEUGELIN 36 38 MONIKA HAGEN 38 40 JÖRG HEITZ 40 42 LUISE HELLMANN 42 44 THEO HOFSÄSS 44 LE E.V. / BRIGITTE LIEBEL 46 BRIGITTE LIEBEL / JUGENDKUNSTSCHULE E.V. 46 A KAISER 48 CECILIA KAISER / GISI KINSKY 48 50 KARIMA KLASEN 50 52 NICOLE KLEISER 52 54 PHILIP KRAJEWSKI 54 56 GABI KUCH 56 58 KRISTIN KÜMMERLE 58 HEATER KOMPLEX 60 MICHAEL LABRES / THEATER KOMPLEX 60 62 STEPHANIE LEGAT 62 64 ANJA LIMBRUNNER 64 66 RITA MARIA LINKE 66 68 ALFONSO LIPARDI 68 ER 70 MARTIN LUCKSCHEITER 70 // RADIALFILM 72 WOLFGANG LUDEWIG // RADIALFILM 72 AS 74 TEREZINHA MALAQUIAS 74 76 MAREN MOORMANN 76 78 ULRICH MÜLLER 78 R 80 ANDREAS MUTSCHLER 80 OU 82 COMPAGNIE NUAGE FOU 82 84 ASS OCEAN 84 86 INNA PERKAS 86 88 RICARDO PULIDO 88 90 JULIA REYGERS 90 CHLEIFENHEIMER 92 PETRA ANNEMARIE SCHLEIFENHEIMER 92 94 RACHEL SCHONS 94 96 NICO SEMSCH 96 98 SIGI AM THOR 98 100 LINDA STUBER 100 R 102 EVA-MARIA ÜBELHÖR 102 104 KONRAD WALLMEIER 104 106 LUISE WEGNER 106 108 KLAUS WÖRNER 108
VORWORT 1 Liebe LeserInnen und Leser, Liebe KünstlerInnen und Künstler, das Kunstfestival OPEN ART fand 2018 zum zweiten Mal in Freiburg und Umgebung statt. Wir freuen uns sehr, dass wir nun dieses neuntägige Ereignis in Form des vorliegenden Katalogs dokumentieren können. Der Katalog er- möglicht einen Rückblick auf die vielfältigen Beiträge aller beteilig- ten KünstlerInnen und Künstler und hält Situationen und Momente fest, an denen das Festival die unterschiedlichsten Orte belebt hat. Ganz besonders gilt unser Dank eben diesen Orten und der Bereit- schaft der KünstlerInnen und Künstler, sich auf diese einzulassen. Nur so konnte die Idee und das Konzept von OPEN ART, Kunst im all- täglichen Lebensraum zu verorten, auch realisiert werden. Den Förderern und Sponsoren danken wir, dass sie geholfen haben, das Festival und diesen Katalog zu ermöglichen. Wir wünschen viel Freude beim Blättern, Erinnern und Entdecken. Das Organisations-Team von Open Art Clemens Baldszun, Dominik Beller, Cecilia Kaiser, Gabi Kuch, Daniel Kuttner, Rita Maria Linke, Alfonso Lipardi und Eva-Maria Übelhör OPEN-ART.ORG
Ulrich von Kirchbach 2 Bürgermeister für Kultur, Integration, Soziales und Senioren 3 Zur Eröffnung von „Open Art 2018“ 12. Mai, um 11 Uhr, Augustinerplatz Sehr geehrtes Organisations-Team der Open Art 2018, liebe Künstlerinnen und Künstler, meine sehr geehrten Damen und Herren, ich freue mich sehr, heute die zweite Ausgabe von „Open Art“ eröff- Was an dieser Stelle auf jeden Fall auch gesagt werden muss - bei nen zu können. Hier vom Augustinerplatz aus erstreckt sich nun für diesem Projekt zeigt sich, wie offen unsere Stadtgesellschaft in Frei- eine Woche lang ein Parcours sternförmig in fast alle Stadtteile Frei- burg ist! Es ist erstaunlich und erfreulich, wie viele Geschäfte und burgs. Schon 2016 war „Open Art“ in der ganzen Stadt präsent und private Personen ihre Räume für eine solche temporäre Kunstaktion hat die Menschen im Alltag sprichwörtlich getroffen. Dieses Jahr zur Verfügung gestellt haben. Ohne diese Offenheit könnte das Festival wird das Festival an knapp 60 verschiedenen Orten und mit über 50 diesen besonderen Charme nicht entwickeln. Auch dafür herzlichen Künstlerinnen und Künstlern stattfinden und die Kunst noch stärker Dank. im städtischen Umfeld ins Blickfeld rücken. Darüber hinaus gilt ein besonderer Dank den Künstlerinnen und Sie werden dabei nicht nur ganz beiläufig Kunst auf öffentlichen Künstlern für ihre Begeisterung und ihren Einsatz, so viele Orte Plätzen und Straßen entdecken, sondern auch in Ladengeschäften, eigenverantwortlich zu bespielen und neue Situationen zu schaffen. Cafés oder gar in privaten Wohnungen. Damit wird Kunst eben nicht Und dadurch zeigt ein Festival dieser Art, wie temporäre Zwischen- nur mit absoluter Konzentration betrachtet, sondern in Interaktion mit nutzungen aussehen können und dass davon alle profitieren: Die ihrer Umgebung. Ich finde es ausnahmslos spannend, dass Kunst jeweiligen Orte, die Bevölkerung und die Künstlerinnen und Künstler. hier nicht abgeschottet präsent wird, sondern offen, sodass die vor- übergehenden Menschen auf diese zugehen können. Darüber hinaus erwarten Sie nicht nur Ausstellungen an neuen und ungewöhnlichen Orten, sondern auch Performances und Aktionen. Ein Blick auf den Programm-Flyer zeigt, wie abwechslungsreich und vor allem dicht getaktet in der ganzen Stadt über eine Woche lang Pro- gramm geboten wird. Sie werden also ganz sicher auf Irritationen, Überraschungen, Bekanntes und vielleicht auch Hindernisse treffen, die Sie vom Einkaufen, Kaffeetrinken oder Haareschneiden kurzzei- tig ablenken werden. Genießen Sie diesen kurzen Ausstieg aus dem Alltagstrott! Mit dem Open Art Stammtisch haben die Macher ein neues und wichtiges Austauschformat geschaffen. Hier wird es möglich sein, in Kontakt mit den Künstlerinnen und Künstlern und den Organisatoren zu kommen. Gleichzeitig tauschen sich hier auch die Künstlerinnen und Künstler selbst aus. Denn Open Art ist zwar ein Freiburger Festival, aber die Beteiligten kommen von überall her und bringen so auch neue Impulse in die Stadt. „Open Art“ hat sich dieses Jahr zudem als Verein konstituiert und damit eine weitere Professionalisierung eingeleitet. Dies ist ein wichtiger Schritt, um das biennale Festival auch in Zukunft in dieser Größenordnung stemmen zu können. Denn trotz der Unterstützung durch das Kulturamt ist dieses Festival geprägt durch bürgerschaft- liches Engagement: All dies wäre also nicht möglich ohne den un- ermüdlichen Einsatz aller Engagierten des Vereins, allen voran das achtköpfige Organisations-Team. Vielen herzlichen Dank dafür!
Rede zur Eröffnung am 12. Mai 2018 4 Von Lisa Rentschler 5 Das Open Art Festival zeigt Kunst in Alltagsräumen wie z.B. Café denn kein Mensch hat wohl Zeit, Geld und Möglichkeit, alle die ihm oder Ladengeschäft. Damit leistet es einen Beitrag zur Öffnung des bekannten Kunstwerke im Original zu begutachten. Zugangs zur Kunst. Obgleich man sich als Masterstudierende der Natürlich ist das vor allem als angehende Kunsthistorikerin ein Kunstgeschichte in Galerien und Museen mehr oder weniger hei- frommer Wunsch und dennoch wird es mir versagt bleiben, wirklich misch fühlt, ist das Problem der Schwelle, bis hin zur Exklusivität von Alles zu sehen. Nicht nur, da es mit erheblichem finanziellen Aufwand Kunstdiskurs und Institution bekannt. verbunden wäre, sämtliche Werke aufzusuchen, sondern auch, weil Diese Hürde im Zugang gilt sowohl für mögliches Publikum als es manche Werke einfach nur noch in ihrer Reproduktion gibt. Sei es, auch für Künstler, die beispielsweise noch am Beginn ihrer Arbeit weil sie verloren und zerstört sind, einen unbekannten oder privaten stehen. Gleichzeitig gibt es eine Vielzahl an Anekdoten, die von Fällen Aufenthaltsort aufweisen, oder weil sie ephemerer Natur waren, wie berichten, in denen Gegenstände nur durch deren Präsenz in einem z.B. eine Performance (wie sie hier im Anschluss auch zu sehen sein anerkannten Ausstellungsraum zu Kunstwerken wurden bzw. als wird). Dank der modernen Bilderflut sind unsere imaginären Museen solche von Besuchern behandelt wurden. So wurden angeblich also gut gefüllt und werden auch weiterhin (bzw. täglich) – und hof- schon verlorene Handschuhe und Feuerlöscher bestaunt. fentlich in den nächsten Tagen verstärkt – gefüttert. Ist also der Ort und Raum bestimmend für den Charakter des Folgt man nun diesem architektonischen Entwurf, stellt sich die Kunstwerkes? Man könnte an die Readymades von Marcel Duchamp Frage, wie sieht das imaginäre Museum aus? Was ist da eigentlich so denken. Somit wäre ein Kunstwerk alles – am besten mit einem drin? Was steht und hängt zusammen? Welche Meisterwerke haben Schildchen und Spotlight versehen – was ausgestellt wird. Bedingt wir in die großen Hallen und Säle gepackt? Wo gibt es Nebenräume der Kontext also das Kunstwerk? Gibt es – überspitzt – dann über- und Kabinette, vielleicht sogar Kuriositätenschränke? haupt Kunst außerhalb des Museums oder der Galerie? Während man davon ausgehen kann, dass die Mehrheit Da Dazu möchte ich den französischen Schriftsteller André Malraux Vincis Mona Lisa, die Geburt der Venus von Botticelli und Van Goghs zitieren, der 1947 zu Beginn seines Werkes „Psychologie der Kunst: Sternennacht in der großen Halle hängen hat, finde ich persönlich das imaginäre Museum“, auf welches ich mich im Folgenden beziehen gerade die angrenzenden Nebenflügel spannend, denn da beginnt werde, schrieb: „Die Rolle der Museen als Vermittler zum Kunstwerk das individuelle Interesse, welches sich aus der vermeintlichen All- ist für uns so bedeutend, dass wir uns kaum vorstellen können, sie gemeinbildung löst. Das imaginäre Museum bietet diesen Platz und existiere nicht […]“ die Möglichkeit. Hier sind wir selbst die Kuratoren und können alles Von dieser Grundannahme ausgehend untersuchte er die Auswir- Mögliche zusammenstellen, wie es uns beliebt. So gibt es vielleicht kungen der modernen Reproduktionstechniken auf unser Kunstver- ein Kabinett mit Schallplattencovern, einen Anbau mit traditionellen ständnis in einem größeren Zusammenhang. Wenn er damals, 1947, japanischen Tätowierungen oder einen Flügel mit Totenmasken. Die im Hinblick auf – hauptsächlich in schwarz-weiß, später farbigen – Auswahl können wir selbst treffen und sie wird nur durch unser eige- Bildbänden und Werkübersichten schrieb „Heute hat man alles zur nes Kunstverständnis eingeschränkt. Verfügung“, dann erscheint das im Vergleich mit heute, 2018, beinah Eine weitere Qualität des imaginären Museums ist die Beweglich- lächerlich. keit. Kunstwerke können ohne Weiteres – d.h. ohne finanziellen oder Ich persönlich könnte mir mein Leben und insbesondere mein Studium restauratorischen Aufwand – verschoben werden. So wandert ein schwerlich bis gar nicht ohne digitale Bilder vorstellen. Hochauf- Plattencover unter dem Eindruck von Warhols Banane oder einem lösend, so dass ich bis in haarfeine Risse hineinzoomen kann oder Stencil von Banksy vielleicht in einen Raum für Neue Kunst oder ein Spezialaufnahmen, welche Unterzeichnungen sichtbar machen; Computerspiel in die Abteilung für das Mittelalter. So besteht natür- Immer und überall aus dem Internet, vom Bildschirm meines Laptops lich auch die Chance, dass Künstler, die im realen Museum (noch) auf eine Projektionswand oder als Ausdruck in die Hand oder an die nicht angekommen sind, im imaginären schon lange in eine der Zimmerwand. Wir alle haben jeden Tag Zugriff auf eine nicht mehr Haupthallen hängen. vorstellbare Masse an Bildern bzw. Reproduktionen. Hierauf gründete Die einzige Voraussetzung ist das Erlebnis des Kunstwerkes und Malraux seine These vom sogenannten imaginären Museum. Heutzu- die persönliche Anerkennung dessen als ein eben solches. So kön- tage würde man dieses wohl eher eine imaginäre Datenbank nennen, nen auch institutionell gesehene Randerscheinungen gleichberechtigt allerdings ist die Vorstellung eines Gebäudes, vielleicht im wahrsten neben den großen Meisterwerken stehen. Sinne des Wortes, zugänglicher. Malraux beschreibt detailliert, wie es erst mit der Reproduktion Das imaginäre Museum also beschreibt die Ansammlung an Bildern möglich wurde, unterschiedlichste Gattungen und Medien unter in unserem Kopf. Ein Museum, das wir uns selbst durch unser bis- einem gemeinsamen Aspekt zu vereinen und so darzustellen. Damit heriges Leben hinweg angelegt und mit gesehenen Kunstwerken be- ginge eine Intellektualisierung der Kunst einher, die immer weniger stückt haben. Gesehen, meint hier hauptsächlich in Reproduktion, von ästhetischem Wert ausgeht, sondern von Stil und Zuordnung.
6 7 Das Ordnen unseres Museums mag durchaus eine rational überlegte und abwägende Sache sein, jedoch wird das ein oder andere Stück wahr- scheinlich aus rein emotionalen Gründen seinen Weg in unsere private Sammlung gefunden haben. Sei es, weil es an etwas erinnert, etwas für uns Wichtiges ausdrückt, uns belustigt oder weil es uns schlicht in sei- ner Gestaltung gefällt. Beim Open Art Festival haben sich Künstler der Herausforderung Raum gestellt. Ein Café, ein Bahnhof oder ein Optiker sind nun mal keine White Cubes. Natürlich bringen auch Galerie- und Museumsräume meistens mehr als optimale klimatische Bedingungen, in der gewünschten Farbe gehaltene Wände und einstellbares Licht mit. Dennoch sind die Bedingungen so optimal wie möglich für das Kunst- werk angepasst. Nicht so in den Orten und Räumen des Open Art Festivals. Das Kunstwerk muss sich einfügen und darf gleichzeitig nichts von seinem Charakter verlieren. Das setzt Sicherheit im Umgang mit dem eigenen Werk für den Künstler voraus. Zu wissen, mein Werk funktioniert auch oder gerade hier gut und verliert nichts von meiner Intention bzw. wird vielleicht sogar noch bereichert. Das Ausstellen ist in diesem Kontext mehr transformierender Prozess als reine Präsentation eines Endprodukts. Es schließt den Ort und die Anwesenden mit ein. Die Grenze von Objekt, Umgebung und Betrachter beginnt aufzuweichen und erzeugt das Klima, welches einem Austausch auf Augenhöhe zuträglich ist. Man beginnt unwei- gerlich sich über das Gesehene Gedanken zu machen. Das eben erst Gesehene sowie das schon lange und oft Gesehene, welches seinen festen Platz im eigenen Kopf, im imaginären Museum hat. Damit stellen auch wir uns als Betrachter der Herausforderung „Ort“. Wie weit geht unser Kunstverständnis? Was lässt es zu bzw. eher, was lässt es in unsere Hallen und Kabinette? Wo verschließt es sich? Das innere Museum ist zwanglos. Ganz nach dem Motto „die Gedanken sind frei“ steht es uns auch frei, was wir als Kunstwerk aufnehmen und wo- hin wir es packen. Es gibt keinen Kontrolleur mit Brille und Rollkragen, der unser imaginäres Museum durchschreitet und die kuratorische Zusammenstellung mit scharfer Feder kritisiert. Eine mögliche Erwei- terung unseres Kunstverständnisses und damit unseres Museums mit weiteren Werken kann nur auf Grundlage neuer Eindrücke und des frei- en Austausches ohne mahnende Autorität stattfinden. Museen und Galerien werden immer gewisse Autorität haben und dennoch bemühen sich diese ebenfalls um Öffnung und Zugang für ein breites Publikum. So sehe ich Projekte wie das Open Art Festival als Bereicherung und Ergänzung, als neue Möglichkeit noch mehr aufzu- nehmen und zu erleben. Es braucht kein „Entweder-Oder“, wenn man doch Malraux‘ Aussage auf „Heute hat man Alles“ verkürzen könnte. In diesem Sinne wünsche ich uns allen in den nächsten acht Tagen viele neue Eindrücke und – um beim Thema zu bleiben – einige neue Anbau- ten und Stücke für unsere imaginären Museen.
FELICITAS ADOBATTI 10 PICTURES OF A NEW FUTURE 11 Anstoß zu dieser Installation waren die Nachrichten Mein künstlerischer Lebenslauf be- über den bedrohlichen Rückgang von Vögeln und In- gann mit dem Studium der Malerei in sekten. Wie wird unsere Welt aussehen ohne diese der Malschule Boreiko in Waldkirch. 6 kleinen Begleiter in unserem Leben? Wie kann man Jahre besuchte ich die dortige Schule, sich mit so einem Phänomen künstlerisch ausein- um mich vermehrt mit den Drucktech- andersetzen? Das war die Frage, um die es uns ging. niken auseinanderzusetzen. Danach Als Ort suchten wir eine Umgebung, die dem realen arbeitete ich einige Jahre im eigenen Raum dieser Tiere entspricht. Im Gewächshaus des Atelier im Bereich Radierungen. 2009 Botanischen Gartens werden wir dieser Frage in ei- begann ich mit dem Studium an der ner Installation nachgehen. Viktor Sabelfeld beglei- Edith-Maryon-Kunstschule in Mun- tet das Projekt auf der technischen Ebene. Er macht zingen, welches ich zuerst berufsbe- momentan den Master an der Staatlichen Hochschule gleitend belegte. Nach einigen Jahren in Offenburg und arbeitet schon einige Jahre gemein- der künstlerischen Arbeit im medialen sam mit Frau Adobatti an künstlerischen Projekten. und darstellenden Bereich bin ich seit 2017 an der EMK Diplomandin. Mein Ort Hauptschwerpunkt liegt mittlerweile Zoologisches Institut (Foyer), Herdern im medialen Bereich.
PAUL AHL 12 WAS BLEIBT 13 Ein Café ist nicht gerade der Ort, an dem man norma- Seit 2014 tätig als freischaffender lerweise mit Kunst konfrontiert wird. Im Mittelpunkt Künstler in Freiburg eines Cafés stehen Genuss, Geselligkeit, Kommu- 2015-2017 Lehraufträge für Kinder, nikation, Ruhe etc. Genau diesen Aspekt finde ich Akademie für Innovative Bildung Heil- interessant. Meine Arbeiten werden Teil des Alltags bronn und vielleicht nur unterbewusst wahrgenommen. 2010-2014 Studium der Bildhauerei, Spannend ist „Was bleibt“. Die Ausstellung ist bis Edith Maryon Kunstschule Freiburg 30.06.18 zu sehen. 2007-2010 tätig als Steinmetzgeselle 2004-2007 Lehre zum Steinmetz und Ort Steinbildhauer Sedan Café, Altstadt 1983 geboren in Heilbronn www.paulahl.de
PATRIK ALVAREZ 14 MANIFESTA©TION 15 Die Arbeit für das Projekt Manifesta©tion bezieht Geboren 1982 in Lugano, 1998-2003 sich auf die kombinierten Spielworte von Manifest Centro Scolastico per le Industrie und Aktion mit dem Copyright-Zeichen im Wort. Das Artistiche, Lugano. 2004-2007 BA Werk In Situ ist in der Aktion begründet, ein Mani- Malerei, Accademia di Belle Arti Brera, fest in Erscheinung treten zu lassen, das von meh- Milano. 2014-2015 BA Lehrberufe für reren Personen geschrieben ist und im öffentlichen Gestaltung und Kunst, FHNW, Basel. Raum als ein symbolischer Akt der Manifestation 2015-2018 MA Lehrberufe für Gestal- der menschlichen Gedanken vorgestellt wird. tung und Kunst, FHNW, Basel. Ort hier & jetzt am Turmcafe , Zähringen
DAN AM 16 TRANSCENDING TRAINS II - HÖLLENTAL 17 ::klanggemälde, 39 min, 8 aufführungen. zweites Dan Am lebt und arbeitet in Frankfurt im zyklus von dreien: genesis, höllental, disso- am Main. Percussionist aus Leiden- ziation :: schaue mit deinen ohren :: transcending schaft. Schüler namhafter Percussio- trains - an empty station - past destinations and nisten aus 5 Kontinenten. Seit 2005 places - eine fahrkarte zur hölle - shadows - what frei improvisierte und auch arran- have we learned :: gierte Klanginstallationen für Kunst- projekte und Vernissagen z.B. für Ort atelierfrankfurt und Salon 13, Offen- la stazione, Restaurant im Wiehrebahnhof und bach, Solo und in Formationen. Klang- Bahnhofshalle, Wiehre bilder. www.facebook.com/DanAm50
JÓHANNA G. ÁRNADÓTTIR 18 ANNÄHERUNG 19 Geschichte und Wurzeln spüren und annähern zu Jóhanna G.Árnadóttir 2014 - Reykja- wollen ist hier der Ausgangspunkt. Die Schafwol- vík Stadtmuseum, Reykjavík, Island. le galt in früheren Zeiten als sehr wertvoll. Mit der Spezialistin Bildung und Vermitt- Zeit hat sich ihre Rolle geändert und es wurde nicht lung. 2010, 2013-2014 & 2016 Edith mehr so wichtig. Mit meinem Werk möchte ich das Maryon Kunstschule, Freiburg. Kunst- Herkömmliche in anderem Licht zeigen, wie das kurse und Kunststudium. 2003 – 2014 Material durch verschieden Formungen sowohl Reykjavík Fotomuseum, Reykjavík, Irdisches als auch Geistiges andeuten kann. Dabei Island. Projektmanagerin für Ausstel- sind auch Überlegungen über Wert – was es ent- lungen und Museumspädagogik. 2001- scheidet und was es ausmacht. 2002 University of Essex, Department of Art History and Theory, Colchester, Ort England (MA Gallery Studies). 1997- Maria Magdalena Kirche, Rieselfeld 2001 Albert Ludwigs Universität, Frei- burg im Breisgau. Kunstgeschichte, Germanistik und Anglistik. 1992-1994 Kunststudium in der Kunstschule Akureyri, Island. 1974 geboren in Reyk- javík, Island sigthrudurtholl@hotmail.com
ALEXANDER ATTIA 20 POLYPHONE SEDIMENTE 2 21 Die Installation zeigt die Tradition der europäischen Geboren 1969 in Mannheim. Groß Abgrenzung gegen das Fremde, das Andere. geworden, zur Schule gegangen in Zu hören sind Texte u.a. aus dem Kanon der euro- Freiburg. Nach dem Absolvieren päischen Literatur und Politikerzitate, in denen der des Zivildienstes als individueller unbewusste Wirkmechanismus sich wiederholen- Schwerstbehindertenbetreuer bei der der, stereotyper Aussagen spürbar wird. Es ist ein AMSEL in Freiburg tätig. Studium der Versuch, die suggestive Kraft der Sprache zu ver- Musikwissenschaft in Freiburg. Studi- deutlichen. Eine kritische europäische Selbstrefle- um der Freien Kunst in Braunschweig xion. an der HfBK. Leben und Arbeit in Berlin, dort u.a. tätig als Puppenbauer, Per- Ort formancekünstler, Musiker, Klavierleh- Antiquariat Heinrich Heine, Altstadt rer. Skulptur im öffentlichen Raum in Zusammenarbeit mit dem damaligen Senator Flierl. Seit 2006 in Freiburg tätig als Bildhauer und Performance- künstler sowie als Musiker. Entwick- lung kreativer Projekte für die Senio- renarbeit in Zusammenarbeit mit der AWO. Seit 2017 Duo: paradis artificiel.
DANIEL BEHRMANN / TOBIAS LANG 22 GIVE ME SHELTER 23 Drei Gipsplatten, ein Triptychon. Doch ist das Bild Behrmann, Daniel, geb. 1972 in Des- nicht, wie früher gemalt, sondern es erscheint in sau. Studium der Sozialen Arbeit mit verschiedenen Sequenzen. Eine hybride Konstrukti- den Schwerpunkten Migrationssozio- on aus Video und Skulptur als ästhetische Versuchs- logie und Ästhetische Praxis. Weiter- anordnung. Für den Archäologen spielt die Imaginati- bildung zum Kunsttherapeuten an der on eine große Rolle - im Foyer der Archäologischen KH Freiburg. Projekt „KunstRaum“ mit Sammlung begibt sich die VideoSkulptur „give me Geflüchteten. Publikationen in der shelter“ auf eigene, imaginative Spurensuche. Sie Zeitschrift „Kunst & Therapie“, Co- will zur tieferen Wahrnehmung einladen und den Autor beim Schattauer-Verlag. Lehr- Raum öffnen für die Wahrheitsspiele der Kunst. auftrag an der Hochschule Darmstadt im Modul „Kunst, Kultur und Medien in Ort der Sozialen Arbeit“. Seit 1999 künst- Archäologische Sammlung (Foyer), Neuburg lerische Arbeit in den Bereichen Foto- grafie und Video, sowie Malerei und Plastik mit Einzel- und Gruppenaus- stellungen, Konzeption und Durch- führung von Installationen. Lebt und arbeitet in Mannheim. Lang, Tobias, geb. 1986 in Linden- berg i. Allgäu. Studium der Sozialen Arbeit und Weiterbildung zum Kunst- therapeuten an der KH Freiburg. Stu- dium der Bildhauerei an der Edith- Maryon-Kunstschule in Freiburg. Tätigkeit in der Sozialen Arbeit mit Menschen mit Behinderung und als freischaffender Künstler. Projekte im Bereich Land-Art, Installation und Performance, Gruppenausstellungen im Bereich der Bildhauerei. Derzeiti- ger künstlerischer Schwerpunkt ist der Übergang der Malerei zum Skulp- turalen und Installativen. Lebt und arbeitet in Freiburg i. Breisgau.
KOLLEKTIV BLAUE BLUME 24 BLAUE BLUME 25 Künstlerinnen aus verschiedenen Kunstsparten Laila Sahrai ist freiberufliche Künst- haben sich zu einem Kollektiv zusammengetan, um lerin. Sie wurde in Kabul/Afghanistan den Geist der „Blauen Blume“ zu erforschen. In einer geboren. Laila Sahrai studierte Auto- gemeinsamen Performance verschmelzen Poesie, nome Bildende Kunst, Visual Profi- Musik, Tanz und Malerei im Dialog miteinander und ling und Kunst & Gesellschaft an den mit den Rezipienten. Sie schaffen eine Atmosphä- Hochschulen in Enschede (NL), Frei- re der „Blauen Blume“, die anders nicht oder kaum burg und Alfter bei Bonn. zu fassen möglich scheint; denn die „Blaue Blume“ Lena Litov ist freiberufliche Künstlerin steht – spätestens seit dem großen deutschen und Kuratorin. Sie wurde in Tscher- Romantiker Novalis – für Liebe, für Sehnsucht und nihiv/Ukraine geboren. Lena Litov für die metaphysische Suche nach dem Unend- studierte Naturwissenschaften an lichen. Das gleichnamige Künstlerinnenkollektiv der Universität in Cernowitz (UA) und wird eine Collage aus speziell ausgewählten Ge- Kunst- und Kulturwissenschaften an dichten vortragen, während Tanz und Malerei zur der Universität in Freiburg. musikalischen Livebegleitung improvisiert werden. Die Zuschauer werden eingeladen, interaktiv die At- Liga Saukante ist freiberufliche Tän- mosphäre der „Blauen Blume“ im Raum der Perfor- zerin, Choreographin und Performe- mance mitzugestalten. rin. Sie wurde in Valmiera/Lettland geboren. Liga Saukante absolvierte Ort tänzerische Ausbildung an der Dance Adelhauser Klosterplatz, Altstadt Company “ Alegria” in Riga (LV) und an Bewegungsraum Salzstrasse 33, Altstadt der Chidambaram Dance Academy in Chennai (IND). Darüber hinaus bildete sie sich fort bei Cid Pearlman (US) und Andrew Morrish (AU). Katharina Mlitz Hussain ist freiberufli- che Geigerin, Geigenlehrerin. Sie wur- de in Lüdenscheid, Deutschland ge- boren. Violinstudium und Abschluss (1995) an der Musikhochschule Frank- furt a.M.. Neben der klassischen Mu- sik hat sie ausgeprägte Qualitäten in Improvisation und Musik verschie- denster Kulturen. Mehmet Ungarn ist Dozent an der Goethe Universität Frankfurt, Pop Akademie Baden Württemberg und Orientalischer Musik Akademie Mann- heim. Mehmet Ungan ist Mitbegründer der Sufigemeinschaft Gayanshala. Mit seiner Sufimusik-Gruppe Hosh Neva gastiert er bei interkulturellen und www.lailasahrai.de interreligiösen Veranstaltungen in www.lenalitov.de ganz Europa. www.liga.id.lv www.violinissimo.net
CLAUDIA BOROWSKY 26 PAPIERKÖPFE IM JOBCENTER 27 Köpfe mit individuellem Gesichtsausdruck – gefal- 1977 geboren in Peine, Niedersach- tet aus Kopierpapier, dessen gedruckter Inhalt rund sen; 1999–2002 Ausbildung zur Stein- um das Thema Beruf und Arbeitslosigkeit kreist – bildhauerin; 2005–2010 Studium der aufgestellt im Foyer des Jobcenters – an einem Ort, Heilpädagogik; seit 2012 Studium der an dem das Spannungsfeld zwischen dem individu- Bildhauerei an der EMK Freiburg; lebt ellen Erleben der eigenen beruflichen Identität, den und arbeitet in Freiburg eigenen Wünschen, Hoffnungen und Hemmnissen auf der einen Seite und dem gesellschaftlichen Aspekt von Arbeit, Ausbildung, Beruf und Leistung auf der anderen Seite sehr gegenwärtig ist. Ort Jobcenter Freiburg, Stühlinger
SABRINA BRAUN 28 TROPHÄENSAMMLUNG 29 In meiner Serie setzte ich mich mit Tieren auseinan- Seit 2015 Studium an der Edith der. Durch die besondere und humorvolle Präsenta- Maryon Kunstschule, Munzingen. tion und Auswahl werfe ich Fragen auf: Ist ein Tier 2000-2015 Begleitung von 2-10 jäh- Objekt? Ist es Nahrungsmittel? Oder Dekoration? rigen Kindern in Deutschland und Was darf sein? Italien. 2000 Abitur in Offenburg. 1980 geboren in Offenburg. Ort JC Café, Stühlinger www.sabrina-braun.de
BÄRBEL BUSCH 30 S/W-WANDKOLLEKTION IN S/M/L/XL 31 Schwarz-Weiß-Tuschezeichnungen auf Pappe in Geboren 1964 in Walsrode, lebt in Plastikhüllen auf fahrbarem Kleiderständer, sortiert Schwollen. Design-Studium an der FH nach den Größen S, M, L, XL in vier Preiskategorien. Niederrhein in Krefeld (Diplom 1992). Ein Spiel mit dem Thema „Kunst und Kommerz“ in Ab 1987 wiederholte Teilnahmen am Bezug auf unser gewohntes Kaufverhalten. Ähn- Symposion Weißenseifen beim Bild- lich einer Kleiderkollektion sind die Bilder (recht- hauer und Maler Albrecht Klauer- eckig oder den Konturen nach ausgeschnitten) auf Simonis. Freischaffend als Künstlerin einer fahrbaren Kleiderstange auf Kleiderbügeln der und Designerin. 2010–2013 Lehrbe- Größe nach aufgehängt. Sie erinnern in ihrer Art an auftragte für „Elementares Zeichnen“ Wand-Tattoos. FH Trier (Umweltcampus). Mitorgani- sation von „Kunstkarawanen“ in der Ort Eifel, in Hessen und im Hunsrück. Stoffliebe, Altstadt 2016 Gründung des Verlages „edition buschwerk“. Mitglied im Kunstverein Obere Nahe e. V. www.baerbelbusch.de www.edition-buschwerk.de
MANUEL ECKERT 32 SPIEL MIT SCHWARZWALDSPHÄRE 33 Der Künstler reiste durch den Schwarzwald und hat Geboren 1991, lebt und arbeitet in mit einem Scanner den Mikrokosmos der Natur auf- Stuttgart. Schreiner. Seit 2016 in genommen und Personen gesucht, die Märchen und künstlerischer Ausbildung innerhalb Mythen erzählen können. Er widmet sich mit seiner des Kunsttherapie-Studiums an der Installation dem Unscheinbaren und Unsichtbaren. HFWU Nürtingen. Mit seinem Konzept stellt er die Frage: “Was pas- siert mit den präsentierten Materialien in der Kon- frontation mit dem Alltag? (...) Erst durch die Arbeit des Künstlers wird (der Raum) für den Besucher und die Besucherin wahrnehmbar.” Ort Friseur Hairzblut, Altstadt
BEATE EULER / SONJA SPETH 34 ALLES GESCHIEHT (NICHT) UMSONST 35 Mobile Performance. Wir sind unterwegs in der In- Beate Euler: 1988 – 1992 Felden- nenstadt mit: Erde, Schwarz und Seil. Das Seil wird krais-Ausbildung in Neuss bei Chava am Boden ausgelegt und formuliert einen Innen- Shelhav. 2009 – 2016 Studium Bild- raum. In diesem Raum werden auf einem Erdhügel hauerei an der EMK Freiburg mit Di- schwarze Quadrate gemalt, die, an Menschen ver- plomabschluss. 2013 Ausstellung in schenkt, das Schöpferische wecken. Das aus Zeitun- den Rheinterassen in Mannheim. 2016 gen gebildete Seil verbindet das Innen und Außen. Open Art Freiburg. 2017 Ausstellung in Durch den interaktiven Umgang der Passanten mit Mannheim. 2017 Ausstellung Rhein- dem Seil tritt es als Verbindendes zwischen sie. Un- mühle in Großkarlbach zum deut- trennbar, verbunden, und/oder doch auch einsam? schen Mühlentag. 2017 Performance beim Nachtwandel in Mannheim. 2017 Ort Ausstellung im badischen Kunstverein Augustiner Platz , Altstadt Karlsruhe Kaiser-Joseph-Straße/Rathausgasse, Altstadt Stadttheater, Platz vor der Treppe vor dem Theater- Sonja Speth: 2007-2011 Studium der haupteingang, Altstadt Bildhauerei an der EMK Freiburg. 2010-2013 Tanztherapeutische Aus- bildung Wendepunkt im Allgäu. 2015- 2016 Diplomabschluss an der EMK Freiburg. 2015-2017 Kursangebote im freien Tanzen und Malworkshop. 2016 Teilnahme bei Open Art.
MANUELA GEUGELIN 36 TRIAS 37 Drei große Kupfertafeln wurden durch Biegen und Geboren 1963 in Berlin. 1981-1985 Stauchen, durch Hämmern und Flammen in die Studium für Querflöte und Pädagogik Form gebracht. Mit Adern, Erhebungen und Vertie- an der Hochschule der Künste Berlin. fungen durchzogen, wird die Struktur zum Flussbett Seit 1985 Musikpädagogin in Freiburg. der Lebensenergie. Im Triptychon symbolisiert die Seit 1990 tätig als freischaffende Me- Dreiheit den Lebenszyklus von Fruchtbarkeit, Wach- tallbildhauerin, zahlreiche Fortbil- sen und Vergehen wie auch Vergangenheit, Gegen- dungen im Bereich Metallbearbeitung wart und Zukunft. (Schweißen, Löten, Schmieden, Fein- technik, Maschinenkunde). 2012-2017 Ort Studium Bildhauerei an der Edith Maria Magdalena Kirche, Rieselfeld Maryon Kunstschule Freiburg. www.manuela-geugelin.de
MONIKA HAGEN 38 WOHNUNGSAUSSTELLUNGEN 39 Vier junge Künstler Freiburgs, die sich und ihre Kunst in ihrem persönlichen Lebensraum zeigen, offen für Gespräche und Einblicke. Monika Hagen: Zur Zeit in der Endphase ihres Kunst- studiums. Angefangen in der Malerei, dann zur Bild- hauerei. Getrieben durch ihre Fragen, weil sie die Kunst nicht verstand, wollte sie sich selbst dem hin- geben, um Antworten zu bekommen. Ort Private Wohnung, Wiehre
JÖRG HEITZ 40 DIE GALERIE IN DER DRUCKEREI... 41 Realistische und abstrahierte Porträts mit expres- Geboren 1967 in Lörrach. 1999 – 2002 sionistischem Pinselstrich und knalligen Farbver- Grafik Design Studium in Lahr (staatl. läufen, gemalt und gespachtelt. geprüfter Grafik Designer). 2013 Meis- terschüler (Prof. Thomas Stöckl). 2015 Ort und 2018 Publikation Katalog ART- Unicorn Kopie & Druck, Altstadt COREONE in der deutschen National- bibliothek in Frankfurt am Main und Leipzig. 2016 Mitgliedschaft beim Kunstverein Baden Baden e.V.. Ver- schiedene Ausstellungen in Deutsch- land, Frankreich und der Schweiz. www.derheitzer.de
LUISE HELLMANN 42 KUNSTINBEWEGUNG 43 KUNST soll den Geist öffnen, frei sein und auch den 1991 in Görlitz geboren. 2009-2011 Betrachter zu neuen Denkweisen anregen. YOGA Volontariat in Israel. Dann Kunststu- wird zugeschrieben, den Geist zu beruhigen und dium im Fachbereich Plastik/Keramik den Praktizierenden zu seiner inneren Mitte zu füh- an der Burg Giebichenstein (Halle) ren. Kunstprozess und Yogastunde kann in sehr me- mit Abschluss Diplom Bildende Kunst. ditativer Verfassung geschehen. Die Stunden sind Währenddessen einjähriger Studien- eine Einladung, auf Kunst auch mit Bewegung zu re- aufenthalt in Japan. 2014-2015 am agieren; verschiedene Bewegungsabläufe öffnen Arita Collage of Ceramic und der Tokio den Weg zu einer andersartigen Kunstrezeption und Geidai University of Art. Ab 2011 Be- regen zum Dialog an. teiligung an zahlreichen Ausstellun- gen und 2017 Preisträgerin im Bereich Ort Keramik der Sonderschau Talente in Wiese am Freiburger Stadion, Höhe Waldsee München. Lebt und arbeitet in Dres- Garage L6, Zähringen den als freischaffende Künstlerin, ist EMK-Galerie, Munzingen angehende Kunsttherapeutin und un- terrichtet Yoga / Meditation. cargocollective.com/luisehellmann
THEO HOFSÄSS 44 VIRTUELLE ZEICHEN 45 Der virtuelle Raum, markiert durch virtuelle Zeichen, Ausbildung: Ausbildung zum Fotogra- ist Spiel und Experimentierfeld zugleich. Virtuelle fen - Studium von Politologie, Sozio- Zeichen sind Programm und Konzept. Sie eröffnen logie, Geschichte und Philosophie an neue Wege außerhalb von Material-Form-Farbe-Ak- der ALU Freiburg. Tätigkeit: medizin- tion-Konzept und gestatten Zugang zu grenzflächig wissenschaftlicher Fotograf, Kunst- versiegelten Räumen. maler, Kunstfotograf, Kunstvermittler, Publizist, Galerist. Mitgliedschaften: Ort Gründer und 1. Vorsitzender von „Pig- Archäologische Sammlung, Neuburg mentdruck Europa“, Vereinigung zur Förderung fotografischer Edeldruck- verfahren, Präsident der „Abstract Art Academy“, Freiburg und London, Mit- begründer und Vorstandsmitglied von „Element KUNST“, Freiburg, Künstler- gruppe zur Förderung der Kunst an so- zialen Einrichtungen. www.kunstlabor-freiburg.de/virtuel- le_zeichen.html www.abstractartacademy.de/projekte/ virtuelle-zeichen
BRIGITTE LIEBEL / JUGENDKUNSTSCHULE E.V. 46 WIR 47 Wir. Eine Lichtinstallation von Brigitte Liebel. Die Brigitte Liebel lebt und arbeitet seit Lichtbilder, die bei Nacht in den Fenstern im Haus 2010 in Gundelfingen bei Freiburg. der Jugend zu sehen sind, entstanden während 1991- 1998 Studium an der Akademie mehreren Lochkamera-Workshops. Kinder wurden der Bildenden Künste Nürnberg, Prof. aufgefordert, in Kontakt miteinander zu treten und Hanns Herpich, Prof. Diet Saayler. sich gegenseitig mit Lochkameras abzulichten. Seit 1996 Gruppen- und Einzelaus- Einige der entstandenen Bilder werden inszeniert stellungen: Ansbach, Augsburg, Bad und zu sehen sein. Krotzingen, Bamberg, Basel, Berlin, Budapest (H), Chicago (USA), Denz- Ort lingen, Ebringen, Erlangen, Frankfurt, Jugendkunstschule im JBW Freiburg e.V., Wiehre Freiburg, Höchstadt/Aisch, Karlsruhe, Köln, Kulmbach, München, Nürnberg, Padua (I), Radolfzell, Regensburg, Schramberg, Schwabach, Selb, Traun- stein und Wittenberg. www.jbw.de
CECILIA KAISER / GISI KINSKY 48 GRENZEN BEGRENZEN ↔ GRENZENLOS OFFEN 49 „Grenzen begrenzen ↔ Grenzenlos offen“ ist eine Cecilia Kaiser: deutsch-argentinische, raumbezogene Installation, konzipiert für den Zaun diplomierte Bildhauerin: Objekte, Pa- des Museums für Neue Kunst. Der Zaun als Heraus- perArt, Installation und Performance. forderung, als Sinnbild für unsere persönlichen, Ausgewählte Projekte und Ausstel- täglichen Grenzen in allen Bereichen: politisch, kul- lungen bei: Organisationsteam Open- turell, religiös, geografisch … schützend und provo- Art Festival OPEN ART. e.V., Jugend- zierend zugleich! kunstschule im JBW e.V., depot.K, Bildhauersymposium Mundenhof, Ort JugendKunstParkour 5.0, E-WERK Vor dem Museum für Neue Kunst, Altstadt Freiburg, Eins+Alles Welzheim, Schwy- zertag Waldshut-Tiengen, Kultur- nacht Zurzibiet Küssaberg. Vita unter www.ceciliakaiser.de Gisi Kinsky: geboren 1960 in Addis Abeba (Äthiopien). Kostüm und Büh- nenschneiderei/Kostümbild. Arbeiten und Projekte bei: Kubus e.V., E-WERK, Theater im Marienbad Freiburg, Lin- denhof Melchingen und Panoptikum Freiburg.
KARIMA KLASEN 50 NEOGEO OUTLET 51 Die Übergänge von Kunstproduktion und Präsen- Arbeitet als Künstlerin in Stuttgart tation sind im NEOGEO OUTLET fließend und ver- und erforscht das Medium der Male- knüpft. Das Outlet hat die Funktion einer Galerie, rei im erweiterten Feld. Den Master of eines Künstlerateliers und eines Ladens. Künstle- Fine Arts erhielt die Künstlerin 2008 rische Arbeiten der Bereiche Installation, Malerei an der Boston University, USA und den und Zeichnung entstehen direkt im Raum. Es sind Bachelor of Arts in interdisziplinärer Prozesse, die sich in interdisziplinären Handlungs- Gestaltung 2006 an der Hochschu- spielräumen verbinden und zu einem komplexen le für Gestaltung in Schwäbisch Hall. nicht vorhersehbaren Gebilde formieren. Von 2006-2009 lebte und arbeitete Karima Klasen in Boston, New York Ort und Santa Fe, New Mexico. Ihre Arbei- EMK Galerie, Munzingen ten wurden in Amerika, Deutschland, Litauen, Belgien Portugal, Rumänien, Italien und Österreich ausgestellt. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Aus- zeichnungen. www.karimaklasen.com
NICOLE KLEISER 52 WOHNUNGSAUSSTELLUNGEN 53 Vier junge KünstlerInnen Freiburgs, die sich und ihre Kunst in ihrem persönlichen Lebensraum zei- gen, offen für Gespräche und Einblicke. Nicole Kleiser: Arbeitet seit ihrem 18. Lebensjahr als Gesundheits- und Krankenschwester in verschiede- nen Bereichen. Die künstlerische Tätigkeit ist da- bei seit jeher eine ständige Begleiterscheinung in ihrem Leben. 2015 beendete sie ihre Studienzeit an der EMK in Munzingen. Skulptural arbeitet sie sehr gerne mit Holz, aber auch mit diversen anderen Materialien. Momentan beschäftigt sie sich mit Pin- sel und Leinwand. Ort Private Wohnung, Betzenhausen
PHILIP KRAJEWSKI 54 MOTION I 55 Mittels Laser, Spiegel und der Interaktion des Rezi- Philip Krajewski ist Künstler und pienten werden raumzeitlicher Kontext und Bezug Kunsthistoriker aus Freiburg. Er be- zu diesem verändert. In der Interaktion mit dem schäftigt sich mit Kybernetik, mensch- Werk können Rückschlüsse auf die Wahrnehmung licher und emotionaler Verständigung der eigenen Präsenz und der Propriozeption zurück- sowie Interaktion und Reflexion in geführt werden. sozialen oder technischen Systemen. Er engagierte sich ehrenamtlich in Ort Gruppen, die das Augustinermuseum Bardo Bar, Altstadt und Kunsthaus L6 unterstützen, war in der Hochschulpolitik als Fachbe- reichsvertreter und Kulturreferent des Studierendenrats tätig und half im Stadttheater, T66, der Galerie für Ge- genwartskunst und der Art Basel aus. www.kragenstein.de
GABI KUCH 56 LUMEN 57 Mit einzelnen Bildtafeln, die wiederum ein großes Geboren 1974, 1995-2001 Pädago- ganzes Bild ergeben, werde ich ein nichtexistieren- gik-Studium, Erwachsenenbildung, des Kirchenfenster bestücken und somit auf eine Beifach Kunst, Freiburg. 2008-2009 andere Art und Weise Licht in den sakralen Raum Fortlaufende Kalligraphie-Kurse in bringen. Es geht mir dabei um die Verbindung von Freiburg, Frankfurt a.M.. 2009-2013 Farbe und Raum einerseits und Verdichtung und Auf- Studium Bildhauerei, EMK Freiburg. lösung andererseits. 2014-2015 Kurse bei Lydia Leigh Clar- ke. 2015-2016 Diplom EMK Freiburg, Ort seit 2017 Bildhauer-Symposium Mund- Universitätskirche, Altstadt enhof, Freiburg, 2018 Teilnahme und Mitarbeit im Organisationsteam Open Art Festival 2018; Einzelausstellun- gen: 2018 Universitätskirche Freiburg, 2017 Stoffladen Freiburg, 2017 Univer- sität Tübingen, 2016 Galerie EMK, Frei- burg. 2016 Arztpraxen Freiburg, Mann- heim; Gruppenausstellungen: 2018 “sprichkunst” Freiburg, 2016 Archäo- logische Sammlung Universität Frei- burg, 2016 Open Art Festival, Frei- burg, 2013 Abschlussausstellung EMK, Freiburg, 2012 Bildhauer-Symposium Flossenbürg, Bayern, 2011 Bildhauer- Symposium Tessin, Schweiz. www.gabikuch.de
KRISTIN KÜMMERLE 58 GELÄCHTERBÄCHE. 59 wer lacht, hat gut lachen. Kristin Kümmerle lebt und arbeitet in Es reist ein Lachen um die Welt. Nürnberg. Ein kleines Holzkästlein konserviert ein grundloses www.kristin-kuemmerle.de Lachen von Frauen und setzt es frei, wenn es geöff- net wird. Das Lachen ist ungeschnitten, dauert fünf Minuten, ebbt ab und brandet erneut auf, ist anste- ckend, albern und befreiend. Ein Projekt von Kristin Kümmerle mit den Freundin- nen der Gruppe „KleinWildvögelein” aus Nürnberg sowie Achim Schneider aus Waldkirch. Während der OPEN ART FREIBURG vom 12. bis 20. Mai 2018 wandert die Arbeit GELÄCHTERBÄCHE im Café FLUXUS im E-Werk, Eschholzstrasse, während der Öffnungszeiten von Tisch zu Tisch. Anschlie- ßend wird das Kästchen innerhalb der Freundinnen- und Freundeskreise in Umlauf gebracht und so auf eine Reise über die freundschaftlichen Netzwerke geschickt, von Hand zu Hand oder per Post. Dabei gilt die Regel: Bitte behalte das Lachen nicht für dich. Wer das Kästchen erhält, gibt es bitte als klei- ne Überraschung weiter. Ort “FLUXUS” im E-WERK, Stühlinger
MICHAEL LABRES / THEATER KOMPLEX 60 ABSCHALTEN UND NICHTSTUN / 61 PROJEKT X-OVER - ES LEBE DAS WIR! Projekt X-over – Es lebe das WIR! Michael Labres, geb. 1977 in Graz, frühe musikalische Erziehung, künst- Eine musikalisch-theatrale Inszenierung zum The- lerische Ausbildung und Abitur an ma Vielfalt und ein Fest der Begegnung von Unter- der HTBLA-Ortweinschule, Graz. 1997 schiedlichkeiten. Das Ensemble setzt sich zusam- Schauspielausbildung bei THEATER- men aus dem Straßenperformanceprojekt „strange mëRZ, Graz und Ensemblemitglied - Das andere Freiburg!“ mit Jugendlichen mit und bis 2005. Seit 2005 Leitung eige- ohne Migrationshintergrund und „THEATER KOM- ner Theaterprojekte in und um Frei- PLEX“, einer inklusiven Theaterplattform für Laien burg. 2008 Gründung von Schwere(s) und Profis. Beides sind Projekte von Schwere(s)Los! Los! e.V., verantwortlich für die Platt- e.V. Dazu kommen professionelle MusikerInnen aus formen THEATER KOMPLEX und das unterschiedlichen Bereichen. Konzeption und Regie Jugend-Straßenperformance-Projekt Michael Labres. „strange - Das andere Freiburg!“. Als Abschalten und Nichtstun Solo-Gesangsperformer Auftritte mit Covers bekannter Songs aus Jazz, Ein Raum, Menschen und etwas Zeit. Sonst nichts. Soul, Rock, Pop und Chanson Keine Anleitung zu einer Meditation, keine Musik - nur Stille. Stehend oder sitzend. Die Aktion soll als www.schwere-s-los.de Experiment verstanden werden, in der Konfronta- tion der eigenen Person im Umgang mit Stille und Ort dem Kollektiv. Was empfinden wir, wenn wir gemein- Augustinerplatz, Freiburg, Altstadt sam empfinden? 15 Minuten zum Ankommen, 15 Mi- Theaterraum von Schwere(s)Los e.V., nuten Stille. Und danach? Hat sich etwas verändert Stühlinger oder nichts? Wir werden es sehen. Gemeinsam!
STEPHANIE LEGAT 62 PERSONA 63 Zu sehen ist eine Videoperformance, in der eine Per- Ich bin 28 Jahre alt, in Freiburg gebo- son mit Dokumenten/Zeugnissen/Urkunden verhüllt ren, nach dem Schulabschluss habe wird, bis diese komplett dahinter verschwindet – ich zunächst eine Ausbildung zur Ge- unkenntlich wird. Was sagen all diese wichtigen sundheits- und Krankenpflegerin ab- Papiere über uns aus, wem vermitteln sie Informa- solviert und studiere nun seit 2014 tionen über unsere Person und mit welcher Konse- Kunst an der Edith Maryon Schule, quenz? Welche Papiere öffnen uns Türen, welche derzeit im Abschlussjahr. verschließen sich? Ort Agentur für Arbeit, Stühlinger
ANJA LIMBRUNNER 64 DREI WORTE 65 Fotografie: Die Inszenierung der immer selben drei Anja Limbrunner, 1972 in Bremen ge- Worte zeigen jeweils eine Momentaufnahme bei be- boren und aufgewachsen, Architektur- ruflich selbstständigen Frauen in Freiburg. Studium in Bremen und Berlin, in Ber- lin drei Kinder auf die Welt gebracht, Ort seit 2008 in Freiburg, selbstständig Blickfang, Altstadt als Fotodesignerin mit den Schwer- punkten Menschen, Porträt, Architek- tur. www.anja-limbrunner.de www.die-thematisierung.de www.schwarzwaldraum.de
RITA MARIA LINKE 66 ZUSAMMEN-HÄNGEND 67 zusammen-hängend Geboren 1949, bis 2009 Lehrerin von Bienen und von Pflanzen an Beruflichen Schulen. Seit 2012 Bildhauerin, Atelier bei Freiburg. Drei verschiedene Installationen an drei unter- Künstlerische Ausbildung: 1981–1985 schiedlichen Orten mit Werkstoffen aus der Natur: Seminar für Malerei Stuttgart. 2005– Bienenwachs, Blütenpollen, Samen und Fruchtstän- 2012 Studium der Bildhauerei EMK de von Wildpflanzen, Papier. Freiburg mit Diplom-Abschluss. Die Arbeiten sind entstanden aus den Fragen • Wahrnehmung von Natur–Kultur–Kunst www.ritamarialinke.de • Inspiration durch Natur–Kultur–Kunst und dem Schaffen von Verbindungen • Bewahrung von Vielfalt Ort Antiquariat&Buchhandlung Nonnenmacher, Altstadt Finesse Optik, Altstadt Luitpold Bauer, Altstadt
ALFONSO LIPARDI 68 DER TREIBHOLZ-KREISLAUF 69 „Der Treibholz-Kreislauf“ Alfonso Lipardi, geboren in Neapel, Land-Art, temporäre Installationen Italien. Aufgewachsen in der docu- menta Stadt Kassel, lebt und arbeitet Ich fange einerseits das Treibholz am Uferrand der seit 2009 in Freiburg. Sein künstleri- Dreisam ab, andererseits hole ich mir Schwemmhöl- scher Werdegang begann 1990 im Be- zer aller Größen, Durchmesser und Längen auf dem reich Handwerk + Architektur, Raum Bauhof in Riegel ab. Ich will dieses Treibholz in und + Konzept / Gestaltung. In der Edith an die Dreisam zurückführen, um es als schwimmen- Maryon Kunstschule Freiburg studier- de und nicht schwimmende Land-Art-Installationen te er Bildhauerei. Sein bildnerisches während des Festivals Open Art 2018 zu platzieren. Interesse gilt den experimentellen Unterstützung kommt vom Bauhof Riegel und Team. genauso wie den konventionellen Ort Arbeiten der Plastik, Skulptur u. Ins- St. Ottiliensteg am Freiburger Stadion Höhe tallationen im öffentlichen Raum so- Fritz-Geiges-Strasse, Waldsee wie den Interaktionen mit Menschen Dreisam Kaiserbrücke - Café Extrablatt, Altstadt und den daraus entstehenden, nie Dreisam Ochsenbrücke am E-WERK, Stühlinger vorhersehbaren sozialen Prozessen. Künstlerische Projekte: Einzel-, Ge- meinschaftsausstellungen und Bild- hauer-Symposien. Freie Dozenten- tätigkeit / Lehraufträge, Kurse, Projek- te und Workshops an kulturellen und sozialen Einrichtungen, Kunstschule EMK Freiburg, E-WERK Freiburg, ver- schieden Träger in Zusammenarbeit mit dem Amt für Schule und Bildung www.lipardi.de
MARTIN LUCKSCHEITER 70 DIE HEILIGE DANPASTIA 71 2018 steht ganz im Zeichen der ersten 3 Jahre der Outdoor gezeugt im Sommer 1956 heiligen Danpastia© (sprich Danpasstz’ja) sowie während einer Regenpause. Beten ge- ihrem Sohn Swirdschon® und dem fliegenden Je- lernt bei Karl Müller und im Borromäum sus. Danpastia hat seit 2015 in vielen ausweglosen Ellwangen. Ab 1975 Sonderkultur- Situationen geholfen. Zur Open Art 2018 erscheint pfleger und Zukunftsbildner. Colgate- die Sonderedition des Danpastia® Bastelsets Abhängigkeit. Gelebter religiöser „Glueified®“, mit dem sich der handwerklich begab- Atheismus, Konstruktion von Engel- te Gläubige auf Grundlage einer Barbiepuppe einen fängern, Erfindung der heiligen Dan- Danpastia®-Altar kleben kann. Umrahmt wird die pastia© (sprich Danpasstz’ja). Ausstellung durch „Flying Jesus“ von Ralf Weber, www.zeit-umstellung.de Freiburg. Ort Sonnen-Gruß, Stühlinger
WOLFGANG LUDEWIG // RADIALFILM 72 SKRIPT 73 SKRIPT // GROW untersucht den Zusammenhang geboren 1960 in freiburg. 1986-1991 zwischen optischen Informationen, die auf un- studium der bildhauerei an der hdk terschiedlichen fotografisch wiedergegebenen bremen filmbeiträge. seit 1998 u.a. Flächen in Form von Gebrauchsspuren, Texturen 2006 museum ludwig, köln. 2007 re- oder zeichnerischen Chiffren eingeschrieben sind. gionale, kunsthaus basel-land. 2008 Durch Schnittpunkte von horizontalen und vertika- regionale, kunstverein freiburg. 2008 len SCANLINES werden dynamisch sich verändernde ernte, palazzo liestal. 2008 oneminu- Abtastpunkte definiert bzw. als temporärer ANKER te, aarau, schweiz. 2008 processing, auf dynamisch sich verschiebende Flächenkonstel- mit u.hoenig, e.wegner, freiburg. 2009 lationen gesetzt. Die während der Performance in oneminute, aarau, schweiz. 2009 regi- Echtzeit gesteuerte Bewegung, sowohl der Punkt- onale, cargo-bar basel, schweiz. 2010 koordinaten als auch des FLÄCHEN-PLAYGROUNDS, filmcontainer ehrenkirchen. 2010 korrespondiert unmittelbar mit dem – ebenfalls in 20 minutes of attention, freiburg. 2011 Echtzeit erzeugten – Klang. oneminute, aarau, schweiz. 2012 one- minute, aarau, schweiz. 2013 OPEN- Ort ZONE, freiburg. 2013 oneminute, KUBUS3, Haslach aarau, schweiz. 2014 OPENZONE, frei- burg. 2014 KUBUS, freiburg. seit 1998 künstlerische leitung des soziokultu- rellen projekts„KUNSTFLUG“ mit dem schwerpunkt bildhauerei. vimeo.com/radialfilm
TEREZINHA MALAQUIAS 74 VERMISCHTES / DARF ICH FRAGEN? 75 Vermischtes Die brasilianische Künstlerin Terezin- ha Malaquias lebt, arbeitet und stu- Zeichnungen, Gemälde, Drucke, Fotos, Stickereien, diert seit 10 Jahren in Freiburg. Seit Objekte, Videos ... und eine Live-Performance: Die 1992 Aktmodell. Studium „Kommuni- ganz verschiedenen Arbeiten und Ausdrucksformen kation und Körperkunst“ in São Paulo, der Künstlerin stehen in Verbindungen, die entdeckt seit 2014 Studium an der Edith Mary- werden können. on Kunstschule in Munzingen. Perfor- Darf ich fragen? (Eu posso perguntar?) mances: Blei/Chumbo, Samara (von Dominik Beller), Café da Manhã, Früh- Auf einem Stativ sind auf einer kleinen Dreiecks- stück, Wassertanz, 24 Stunden in der konstruktion von Holztafeln insgesamt 15 Holz- Pose und andere in São Paulo, Frei- schachteln mit Fragen angebracht, die das Publi- burg, Basel, Kassel, Berlin. Ausstellun- kum zur Reflexion anregen und in einen stillen oder gen in São Paulo und Freiburg, u.a. bei sprachlichen Dialog mit der anwesenden Künstlerin der Open Art 2016. bringen sollen. Antworten und Kommentare können auch in ein Heft geschrieben werden, das ausliegt. instagram.com/terezinhamalaquias Die Aktion kann eine halbe Stunde bis zu mehreren Stunden dauern. Ort Jos Fritz Café, Altstadt Platz der Alten Synagoge, Altstadt
MAREN MOORMANN 76 AUSNAHMEZUSTAND 77 AUSNAHMEZUSTAND – Augenkontakt Ausbildung in Malerei bei Raul Busta- Zusammen mit Martin Schley / Kabarettist mante, Kunstraum Freiburg. Verschie- dene Ausstellungen, musikalische Passanten sind eingeladen, sich fünf Minuten dem Ausbildung an Querflöte, Klavier, Har- Blick eines Fremden auszuliefern und ihm so lange fe. Gründung von KunstHartz 2007. in die Augen zu schauen. Studien haben ergeben, Gründung von Schwere(s)Los! e.V. dass unser Körper nach 4 Minuten das Hormon Oxy- 2011. Seither Leitung künstlerischer tocin ausschüttet und ein Gefühl der Nähe und Zu- Projekte für Menschen aus sog. Rand- neigung entsteht, wie es häufig nur in langjährigen gruppen (BettlerChor, Theater Trina- Beziehungen der Fall ist. Willkommen zum tiefen tional, Malkurse). Berühren und Berührt werden! AUSNAHMEZUSTAND – Das Alter In einer Videoinstallation werden Interviews von al- ten Menschen gezeigt, die über ihr Alter erzählen: Was bedeutet ihnen dieser Lebensabschnitt? Wie geht ein Leben in Zufriedenheit und Fülle, wenn das Ende immer deutlicher abzusehen ist? Was dürfen wir daraus für unser eigenes Leben lernen? Im Er- zählcafé können alte Menschen live zum Thema er- zählen und auch befragt werden. Ort Hauptbahnhof (Untergeschoss), Altstadt Projektraum von Schwere(s)Los! e.V., Stühlinger
ULRICH MÜLLER 78 DAS VERNETZTE OBJEKT 79 Der Künstler arbeitet täglich an einer Skulptur. Der Aufgewachsen auf einem landwirt- Arbeitsprozess und die Veränderungen am Objekt schaftlichen Hof ist er schon sehr werden mehrmals täglich auf der Facebook-Seite früh mit Materialien wie Holz, Stein „Dasvernetzteobjekt“ dokumentiert/hochgeladen oder Eisen in Berührung gekommen. und somit virtuell zugänglich gemacht. Besucher Arbeitet seit 2011 mit Holz und Stein. können sich vor Ort mit dem Künstler austauschen, Ausbildung über verschiedene Weiter- den Entstehungsprozess mit eigenen Fotos oder bildungskurse in Freiburg, Köln und Beiträgen auf Facebook begleiten oder aus der Ferne Italien. Seit 2015 Organisation und den interaktiven Prozess zwischen Künstler-Ob- Teilnahme „Bildhauertage in Schlatt“, jekt-Besucher kommentieren. Markgräflerland. Studierte Psycho- logie, Arbeit in der Forensik bis 2016. Ort Lebt und arbeitet in Bad Krozingen/ Scheffelstrasse 42, Wiehre Schlatt. facebook.com/dasvernetzteobjekt
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