F.i.t im sozialen nahraum - eine gemeinsame Initiative der evangelisch-lutherischen landeskirche in bayern und der diakonie bayern
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sozialen Nahraum f.i.t im me Initiative Eine gemeinsa h-Lutherischen der Evangelisc in Bayern und Landeskirche yern der Diakonie Ba
* Inhaltsverzeichnis 05 - 06 Grußworte 07 Darum geht es 08 Diese Menschen unterstützt f.i.t Kirchenkreis Ansbach-Wurzburg 10 367 Gegen Energiearmut: f.i.t beim Energiesparen 11 403 Café H1: Basis für gute Aussichten 12 405 EINS.A - Gemeinsam kochen und essen: Die Überwindung der Einsamkeit 13 419 Perspektive Berufsabschluss: Ungeahnte Möglichkeiten entdecken Kirchenkreis Augsburg 16 353 Hilfe zur Selbsthilfe: Gemeinsam gegen Armut - Tafel Senden und Sozialpaten Weißenhorn 17 377 „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“: Aufnahmehilfe für anerkannte Flüchtlinge 18 379 Mal ne andere Kiste: Inspiration praktisch verpackt 19 400 Das Allgäu - unsere neue Heimat: Kempten zum Anfassen 20 408 Begegnungszentrum für Russlanddeutsche: Aktion statt Resignation 21 412 Leichter durch den Alltag: Haushaltsführung mit Potential 22 427 Wo gehst Du hin, Du Armer: Kunst schafft Perspektive Kirchenkreis Bayreuth 24 359 Engagement Lotsen am Treffpunkt Lebensmittelpunkt im ländlichen und im 360 städtischen Raum: Anschub für Beteiligung und Engagement 25 362 Aus? Wege Sichten!: Ratgeber für EmpfängerInnen von Grundsicherung 26 373 Bildung und Begegnung ohne Grenzen: Flüchtlinge fördern, bilden qualifizieren und integrieren 27 386 Wir integrieren und vernetzen generationsübergreifend: Rundum-Hilfe für Familien 28 392 Konversationsgruppe der Auferstehungskirche Bamberg : Integration ist Gewinn für alle 2
* Inhaltsverzeichnis 29 411 Ladentreff: Das Potential der Begegnung 30 421 Sichtbar, aber auch nicht stumm: Buch, Kunst, Miteinander – wertvolle Wortmeldungen von Menschen mit Armutsefahrung 31 425 Sonntagsfrühstück: Wenn am Ende des Geldes noch Monat übrig ist 32 434 OASE für Kinder und Jugendliche: Teilhabegerechtigkeit durch Mitmachen 33 444 Schöner leben für die ganze Familie: Familientreffpunkt Löwenzahn Kirchenkreis Munchen 36 355 Verlässliche Nachmittagsbetreuung: Schülerhilfe Lernzeit 37 361 Ein Engel für Dich: Hilfe auf dem Weg zur eigenen Wohnung 38 376 Integration macht alle stark: Café der Nationen 39 385 Wunschgroßeltern-Vermittlung: Glück für beide Seiten 40 387 Mobiler Werkzeugkasten: Anpacken und helfen 41 389 Fit für die Prüfung und Fit für das Leben: Qualifikation und Integration 42 390 Familien leben bunt: Offen für neue Konstellationen 43 407 FIT in den Kindergarten - für einen guten Start ins Leben: Hilfe für die ganze Familie 44 415 Gesellschaftliche Teilhabe durch Arbeit - Teilhabe auf Augenhöhe: Sammelcontainer mit Arbeitsmarktpotential 45 417 Familienmobil: Information und Beratung auf vier Rädern 46 436 Lesen, Lernen, Ankommen: Kolbermoorer Integrationsforum 47 438 Café der Nationen: Erzählcafé für Frauen aus verschiedenen Ländern 48 442 Armut begegnen, bewältigen und vorbeugen: Internationales Elterncafé im Olympischen Dorf Kirchenkreis Nurnberg 50 352 Perspektiven für benachteiligte Kinder und Jugendliche: Lernträume – internationaler Nachhilfeunterricht 51 366 Pisa-Projekt: Perspektive statt Abschreiben 52 370 Die Welt in unserem Haus: Integration gegen Armut 53 371 Lichtblicke in Bruck: Raus aus der Einsamkeit 54 380 eH Hin! - Gemeinde Hardhöhe Hilfenetz: G Die etwas andere Anlaufstelle 3
* Inhaltsverzeichnis 55 399 Armuts- und Gemeinwesenorientierte Familienarbeit: Kindertagesstätte als Ausgangspunkt und Schnittstelle 56 423 Jung und Alt helfen zusammen: Hausaufgaben- und Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche 57 431 FLORA - Geben - Nehmen - Stärke zeigen: Ein Angebot für Familien mit kleinem Geldbeutel 58 437 Zuhause betreut wohnen: Daheim ist Daheim Kirchenkreis Regensburg 60 351 Jeden Freitag im Gemeindehaus: FIT im Leben 61 369 Kochlöffeltreff: Kinder kochen gemeinsam 62 378 Spielräume - Miteinander leben und erleben!: Die Entdeckung der eigenen Einzigartigkeit 63 388 SPIRit: Stark werden, Persönlichkeit entwickeln, Interesse wecken, Realität verändern, insgesamt tätig werden 64 391 Auf Adlers Fittichen: Theater und Patenschaft für bessere Chancen 65 393 InFo-Deggendorf: Kompetente Hilfe durch Qualifikation 66 406 Generationentreff Grün: Holen, bringen, vernetzen 67 422 Helfen lernen - Hilfe annehmen: Preiswert und gesund kochen lernen 68 432 FIT in der Schule, FIT im Leben: Hilfe für Alleinerziehende und ihre Kinder 69 449 f.i.t im Aufnehmen: Lotsen- und Migrationsdienst für Menschen mit Migrationshintergrund 70 450 Ankommen heißt aufgenommen werden: Lotsen- und Migrationsdienst für Menschen mit Migrationshintergrund 71 Nachwort 72 Impressum * Sämtliche Beschreibungen, Inhalte und Daten in diesem Projektbuch geben den Stand der Projekte und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Oktober 2013 wieder 4
Vorwort Heinrich Detlev Bierbaum Schulterschluss Kirche und Schulter an Schulter – Menschen, die unter- Diakonie ha- stützen und Menschen, die Unterstützung ben mit dem empfangen. Nicht mit dem mitleidigen Blick 2011 begonnenen des vermeintlich Stärkeren, sondern unter der Projekt f.i.t den christlichen Prämisse: „Einer trage des an- Schulterschluss vor Ort dern Last …“ (Gal 6,2). Zielpunkt war und ist gesucht, um den Teufelskreis der vielfältigen dabei, Kinder und Erwachsene fit zu machen Armut und Ausgrenzung von Menschen zu für die Herausforderungen des ganz normalen durchbrechen. Ende 2014 wird f.i.t seinen Ziel- Alltags. punkt erreichen. Kinder und Erwachsene ha- ben dann davon profitiert. Tun sich im Leben f.i.t – heute schon können wir sagen: ein Er- leichter. folgsprojekt! Im Schulterschluss ist es gelun- gen, dass Menschen sich begegnen, Fähig- f.i.t - fördern – initiativ werden – teilhaben. keiten und Kräfte teilen, voneinander lernen, Das waren und sind die Stichworte für rund 60 Lebensmut finden und Lebensfreude gewin- Projekte in den sechs Kirchenkreisen unserer nen. Und viele Gemeinden und diakonische bayerischen Landeskirche, im städtischen und Einrichtungen haben im gemeinsamen Tun ländlichen Raum. eine neue Nähe erlebt – oder vertieft – und gelernt, dass es miteinander besser, leichter Dekanate, Gemeinden und diakonische Ein- geht als nebeneinander. richtungen haben gemeinsam beraten, Kon- zeptionen entwickelt und umgesetzt, um Ein großes Dankeschön der Landessynode, die Schulter an Schulter betroffenen Menschen die finanziellen Mittel bereit gestellt hat; allen Teilnahme – und damit Teilhabe – am Leben zu engagiert Mitarbeitenden in Kirche und Diako- ermöglichen. nie, die die Projekte vor Ort geschultert haben; nicht zuletzt Kirchenrat Reiner Schübel, dem Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe ste- „Architekten“ von f.i.t. hen da neben dem Kochkurs für Mütter und Kinder; Theaterspiel neben Energieberatung; das Projektheft verdeutlicht die Breite der In- itiativen. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Herausgekommen ist ein unglaub- Oberkirchenrat Detlev Bierbaum licher Reichtum der Ideen – und damit kon- Leiter der Gesellschaftsbezogenen Dienste in der ELKB krete Hilfe. 5
Vorwort Michael Bammessel Wer hätte das gedacht? Eine solch fulminante Breitenwirkung hat die Konzepte er- Landessynode selten zuvor mit einem ein- arbeitet, einge- zigen Beschluss erzielt. Als die Synode die reicht und umge- mutige Summe von drei Millionen für Projekte setzt haben. In der im Armutsbereich bereitstellte, gab es viele Projektzentrale in Nürn- skeptische Stimmen. Schon manch anderes berg haben Joachim Wenzel, Sabine Böhlau, Großprojekt war in der Vergangenheit ohne die Nadine Lettenmayer, Marion Barth und andere erhoffte Wirkung geblieben. Natürlich fanden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass es alle Synodalen gut, dass hier Akteure aus die Projekte vor Ort starten konnten. Dieses Kirche und Diakonie vor Ort gemeinsam han- Projektheft zeigt, welche Schätze in den Köp- deln sollten. Aber würde der Plan auch an der fen und Herzen unserer Mitarbeitenden lagern, Basis angenommen werden? seien es Hauptamtliche oder Ehrenamtliche, seien es Mitarbeitende von Kirche oder Mitar- Die Wirkung hat alle Erwartungen übertroffen. beitende der Diakonie. Ich freue mich, dass es Verteilt über ganz Bayern, in der Stadt ebenso gelungen ist, einige dieser Schätze zu heben. wie im ländlichen Raum, machten sich kreative Köpfe ans Werk. Schon ein paar Monate nach Die Herausforderung besteht jetzt darin, den dem Projektstart gab es viele Synodale, die Ansätzen von f.i.t auch über das Projektende begeistert von einem f.i.t-Projekt in ihrer Re- hinaus nachhaltige Wirkung zu verschaffen. gion erzählten. Mir selbst wurde nach meinem Dienstbeginn im Diakonischen Werk bei den ersten Besuchen vor Ort schnell anschaulich, wie viele diakonischeTräger sich durch die f.i.t- Idee hatten inspirieren lassen. Es kam zu vie- len neuen Kooperationen zwischen Kirchenge- Michael Bammessel meinden und diakonischen Einrichtungen. So Präsident des Diakonischen Werks Bayern zeigte sich: Die Handlungseinheit von Kirche und Diakonie birgt ein großes Potential – wenn man sie nicht nur mit Worten beschwört, son- dern ganz praktisch lebt. Wir können den Initiatoren der f.i.t-Projekte darum nicht genug danken. Mein Dank gilt neben der Synode, vor allem den zahlreichen Mitarbeitenden von Kirche und Diakonie, die 6
Darum geht es der Besitz bestimmter Konsumgüter teilweise schon heroisiert wird. Die Betroffenen isolieren f.i.t - fördern-initiativ werden sich und resignieren im schlimmsten Fall über -teilhaben ist eine gemeinsame Ini- Generationen hinweg. tiative der bayerischen Landes- kirche und des Diakonischen Werks f.i.t setzt der wachsenden Armut konkrete Maß- Bayern. nahmen entgegen. f.i.t-Projekte stärken die so- Ausgestattet mit drei Millionen Euro aus dem zialen, kommunikativen und lebenspraktischen landeskirchlichen Haushalt werden durch f.i.t Fertigkeiten von Armut betroffener oder ar- landesweit 60 Projekte finanziert, die Allein- mutsgefährdeter Menschen. Mit f.i.t greifen erziehenden, Jugendlichen, älteren Menschen die evangelische Kirche und die Diakonie in und Menschen mit Migrationshintergrund zu- Bayern aktiv ins gesellschaftliche Geschehen gute kommen. Dabei werden ausschließlich ein, um die Ausgrenzung bestimmter Bevölke- Projekte gefördert, die von der örtlichen Kir- rungsgruppen zu verhindern und Teilhabe zu chengemeinde und einer diakonischen Einrich- verwirklichen. Die Projekte sind über alle sechs tung gemeinsam durchgeführt werden. Viele bayerischen Kirchenkreise verteilt und sowohl Projekte werden von synodalen PatInnen be- in Ballungsräumen als auch in Kleinstädten und gleitet. im ländlichen Raum angesiedelt. Armut hat in Bayern – das zeigt auch der aktu- f.i.t-Projekte gehören wie auch elle Sozialbericht der bayerischen Staatsregie- andere Armutsprojekte zum christ- rung – viele Gesichter. Gemeinsam ist allen von lichen Auftrag. Armut Betroffenen oder Bedrohten, dass sie an grundlegenden Dingen nicht teilhaben können: Die Förderhöhe pro Einzelprojekt beträgt zwi- Bildung, Gesundheit, Arbeit, Kultur, Mobilität, schen 5.000 und 50.000 Euro pro Jahr. Die För- Wohnraum, Heizung, Strom und einiges andere derdauer liegt bei maximal drei Jahren. mehr. Es fehlt an Geld und, mangels geeigneter Information, leider auch oft am Wissen darum, wo Hilfe und Unterstützung zu bekommen ist. Dazu kommt die Scham, arm oder armutsge- fährdet zu sein, und nicht selten die Angst vor Stigmatisierung in einer Gesellschaft, in der 7
Diese Menschen unterstützt f.i.t Jugendliche Alleinerziehende und ihre Kinder Menschen mit Migrationshintergrund ältere Menschen 8
ID: 367 Zielgruppe Ort: Schweinfurt Angesiedelt: Kleinstadt, ländlicher Raum je k t ro ID P Gegen Energiearmuar t: en 367 i.t beim Energiesp f. Diakonie Schweinfurt in Kooperation mit den Kirchengemeinden Christuskirche Schweinfurt, Stadtkirche Kitzingen und Ostheim vor der Rhön Als in Schweinfurt die Zahl derer immer wei- verhalten eruiert. Nach der Auswertung der ter stieg, die wegen steigender Energiepreise Daten erarbeiten die BeraterInnen ein maß- ihre Rechnungen beim Energieversorger nicht geschneidertes Energiesparkonzept, das auch mehr begleichen konnten, schrillten bei der die individuellen Ressourcen der hilfesuchen- Diakonie Schweinfurt und den evangelischen den Person berücksichtigt. Dieses wird dann Dekanaten der Region die Alarmglocken. Das bei weiteren Besuchen erläutert. war die Geburtsstunde des gemeinsamen f.i.t- Projekts „Fit beim Energiesparen“. Die Schulungen der Ehrenamtlichen werden von Siegfried Fuchs geleitet, der als kirch- Im Kern geht es darum, ehrenamtliche Ener- licher Umweltberater maßgeblich an der Ent- giesparberaterInnen auszubilden. Diese eh- wicklung des Konzepts beteiligt war. Seit dem renamtlichen Mitarbeitenden der beteiligten Projektstart im November 2011 hat Fuchs in Kirchengemeinden und weitere Ehrenamt- zwei Ausbildungsgruppen insgesamt 31 Eh- liche beraten jene Menschen, die von Energie- renamtliche ausgebildet. Weitere Energiebe- armut betroffen sind, in Sachen Energiespar- raterInnen werden dringend gebraucht. Denn möglichkeiten. Zuerst werden bei einem oder die Nachfrage nach dem Angebot ist groß – mehreren Hausbesuchen die technischen Ge- Tendenz steigend. gebenheiten analysiert und das Verbrauchs- 10
Zielgruppe ID: 403 Ort: Würzburg Angesiedelt: Großstadt j Pro ekt ID Café H1: chten 403 Basis für gute Aussi Die Kirchengemeinde Würzburg-Heuchelhof in Kooperation mit der Arche gGmbH Im Quartier H1 in Würzburg-Heuchelhof liegt Aus der engen Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerungsanteil von Menschen mit Kirchengemeinde und KASA ist eine breite Migrationshintergrund bei 70 Prozent. Viele Angebotspalette entstanden, die ständig er- dieser Menschen sind arm oder armutsgefähr- weitert wird. Neben der Möglichkeit, einfach det. Ihre sozialen Bezüge, beispielsweise die ein Gespräch mit jemandem zu führen, der zu- Großfamilie, sind immer häufiger in Auflösung hört, berät und gegebenenfalls unkompliziert begriffen. Zu den armutsbedingten Hemm- weiterführende Angebote vermitteln kann, nissen für gesellschaftliche Teilhabe kommen gibt es ein Info-Café mit verschiedenen The- noch Sprechprobleme, Scham und teilweise menschwerpunkten, ein Film-Café und ein Ad- auch Alter und Krankheit. vents-Café. Zudem treffen sich im H1 der Se- niorenkreis Spätlese sowie ein wöchentlicher Im Stadtteilcafé H1 haben die BewohnerInnen Strick- und Handarbeitskreis. des Stadtteils Würzburg-Heuchel- hof jetzt die Möglichkeit, Kon- Die Menschen aus dem Quartier H1 haben takte zu knüpfen und zu pfle- jetzt einen zentralen Treffpunkt, wo sie über gen. Es hat von Sonntag ihre Probleme und Sorgen sprechen und sich bis Freitag jeweils zwi- selbst organisieren können. Hier bauen sie schen 11 Uhr und 17 Uhr Selbstvertrauen auf, um sich aktiv und offen- geöffnet. Auf der Karte siv in die Gesellschaft einzubringen. stehen ein preiswerter Mittagstisch sowie Kaf- fee, Tee, Kuchen und Eis. 11
ID: 405 Zielgruppe Ort: Ebern Angesiedelt: ländlicher Raum . A - Ge m einsam k ochen j Pro ekt EINS ID und essen: nsamkeit e Überwindung der Ei di 405 Diakonie und Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit Haßberge in Kooperation mit der Kirchengemeinde Ebern Immer mehr ältere Menschen in und um orInnen können mithelfen und beispielsweise Ebern beziehen Grundsicherung. Die meisten Gemüse schneiden, Salat putzen oder Tisch von ihnen leben alleine und isoliert. Das f.i.t- decken. Alternativ gibt es Angebote wie Vor- Projekt „EINS.A - Gemeinsam kochen und es- lesen, Kartenspielen oder Singen. Zudem be- sen“ holt die älteren Menschen aus ihrer Ein- steht die Möglichkeit, sich in Sachen Grund- samkeit und (re-)aktiviert sie. sicherung, Rente oder Energienachzahlung beraten zu lassen. Aufbauend auf dem Projekt „Mobile Tafel“, nutzt „Eins.A“ die dort entstandenen Kontakte Mittlerweile kommen im Durchschnitt etwa zu und zwischen den SeniorInnen und bietet zehn Personen. Sie sind sich einig: Gemein- diesen einmal pro Woche einen Kochtreff in sam kochen macht mehr Spaß und überwindet der Kirchengmeinde an. Einsamkeit. Eine Hauswirtschafterin kocht ein vollwertiges und gesundes Mittagessen für alle. Die Seni- 12
Zielgruppe ID: 419 Ort: Rothenburg Angesiedelt: ländlicher Raum j Pro ekt rspektive Berufs abschluss: ID Pe keiten entdecken ungeahnte Möglich 419 EJSA Rothenburg gGmbH und Evangelische Jugendsozialarbeit Westmittelfranken in Kooperation mit den Kirchengemeinden Uffenheim, Diespeck, Sugenheim und Feuchtwangen Ein erfolgreicher Berufsabschluss eröffnet bildungsmentorInnen“ aus den Kirchenge- Perspektiven. Doch nicht für alle Jugend- meinden unterstützen, motivieren und beglei- lichen ist er selbstverständlich. Jungen Men- ten benachteiligte Jugendliche schon in der schen aus so genannten „prekären Milieus“, Schule. Sie vermitteln Hilfen und Unterstüt- die nicht mit optimalen Voraussetzungen in die zung auf dem Weg zum Schulabschluss über Ausbildung starten, fällt es oft schwer, diese die Lehrstellensuche bis hin zur erfolgreich erfolgreich abzuschließen. Laut Bundesinsti- absolvierten Ausbildung. tut für Berufsbildung haben in Deutschland derzeit etwa 15 Prozent der 19- bis 29-Jäh- Zusätzlich werden Kompetenzseminare für rigen keinen Berufsabschluss. 24 Prozent der Jugendliche angeboten. Die jungen Menschen begonnenen Ausbildungen werden erfolglos bekommen dort die Gelegenheit, mit profes- abgebrochen. Die Aussichten für viele dieser sioneller Unterstützung ihre Wünsche und jungen Leute ohne Ausbildung beschränken Fähigkeiten auszuloten. Auf dieser Basis ent- sich auf Zeitarbeit und Hartz IV. decken sie Möglichkeiten und Perspektiven für ihre (berufliche) Zukunft. Sie lernen etwas Das f.i.t-Projekt „Perspektive Berufsab- kennen, das ihnen vorher kaum bewusst war: schluss“ hat genau diese Jugendlichen im ihren Wert für sich und für die Gesellschaft. Blick. Speziell geschulte ehrenamtliche „Aus- 13
Menschlichkeit um. ist Reicht f.i.t ist die gemeinsame Antwort von Ki he und Diakonie rc auf die wachsende Armut in Bayern 14
Kirchenkr eis Augsburg Augsburg 15
ID: 353 Zielgruppe Ort: Weißenhorn und Senden Angesiedelt: Kleinstadt, ländlicher Raum je k t ro lfe zur Sel bsthi lfe: ID P Hi Senden gegen Armut - Tafel Gemeinsam 353 n d Sozialpaten W eiSSenhorn u Diakonie Neu-Ulm in Kooperation mit den evangelischen Kirchengemeinden Senden und Weißenhorn Bei der Tafel der Kirchengemeinde Senden Inzwischen sind einige SozialpatInnen aktiv. und ebenso in der Nachbargemeinde Weißen- Sie helfen in Armut lebenden Menschen da- horn häuften sich Anfragen nach weiterge- bei, Formulare zu verstehen, Anträge auszu- henden Hilfen, unter anderem beim Lesen und füllen und begleiten sie bei Behördengängen. Ausfüllen von Formularen oder beim Kontakt Zudem werden Besuche, Hilfe bei der Erstel- mit Behörden. lung eines Haushaltsplans und bei alltags- praktischen Dingen sowie, speziell für Asyl- Die Diakonie Neu-Ulm und die beiden evan- suchende, Sprachkurse angeboten. gelischen Kirchengemeinden haben deshalb ein SozialpatInnen-Projekt aus der Taufe ge- Wichtig ist vor allem eines: Die Befähigung, hoben. Menschen in verschiedenen prekären das eigene Leben (wieder) möglichst selb- Lebenslagen wird Unterstützung bei der All- ständig zu meistern und Kontakt zu anderen tagsbewältigung durch speziell geschulte Menschen in der Gemeinde zu bekommen. In Ehrenamtliche, sogenannte SozialpatInnen, Senden und Weißenhorn gibt es jetzt einen angeboten. Weg. 16
Zielgruppe ID: 377 Ort: Augsburg Angesiedelt: Großstadt ro je k t n ein Fr em d er ge w esen und ID „Ich bi men“: P abt mic h au f gen o m 377 ihr h Flüchtlinge ilfe für anerkannte Aufnahmeh Diakonie Augsburg in Kooperation mit den Kirchengemeinden St. Anna, St. Ulrich, Heilig Kreuz, St. Jakob, Barfüßer, Göggingen und Gersthofen Wenn nach Jahren des Hoffens und Wartens genommen“ will dem entgegenwirken und im endlich die Anerkennung als Flüchtling ausge- Dekanat Augsburg ein spürbares Zeichen ge- sprochen wird, geht für die Menschen, die aus gen Ausgrenzung setzen. Es will anerkannten den Krisengebieten der Welt zu uns geflohen Flüchtlingen den Start in ein selbstbestimm- sind, ein großer Traum in Erfüllung: ein Leben tes Leben erleichtern und ihnen helfen, in in Frieden und Sicherheit, eine eigene Woh- Deutschland ein neues Zuhause zu finden. nung, keine Essenspakete mehr, arbeiten und Teil unserer Gesellschaft werden. So engagieren sich in St. Anna Gemeindemit- glieder in der Begleitung Jugendlicher bei der Doch der Traum platzt schnell, wenn wegen Suche nach einem Ausbildungsplatz, in der der Hautfarbe oder dem Tragen eines Kopf- Unterstützung von Frauen beim Spracherwerb tuchs weder Wohnung noch Arbeit oder von Familien bei der Wohnungssuche. gefunden werden können. Ende September wurde zudem ein Gartenpro- Einsamkeit und Armut jekt gestartet, das im Frühjahr seine Fortset- treten an die Stelle zung finden wird. der erhofften besse- ren und glücklicheren Ziel des f.i.t-Projekts ist es, eine breite Palette Zukunft. von helfenden, aber vor allem befähigenden Angeboten zu entwickeln, die es Flüchtlingen Das f.i.t-Projekt „Ich ermöglichen, sich zunehmend selbständig in bin ein Fremder gewe- unserer Gesellschaft zu bewegen und einzu- sen und ihr habt mich auf- bringen. 17
ID: 379 Zielgruppe Ort: Memmingen Angesiedelt: ländlicher Raum Mal ne andere Kis te: j Pro ekt ch verpackt ID Inspiration praktis 379 Diakonie Memmingen und Dekanat Memmingen in Kooperation mit den Kirchengemeinden Bad Wörishofen, Buchloe, Mindelheim und Türkheim Isolation und ein schambesetzter Rückzug backen, Energiesparen oder Bewegung für in die Anonymität sind gerade im ländlichen Senioren. Bei entsprechenden Aktionstagen Raum eng mit Armut oder Armutsgefährdung bekommt jede(r) TeilnehmerIn eine zum The- verbunden. Im östlichen Dekanat Memmingen ma passende Kiste und lernt, mit deren Inhalt ist das nicht anders. Die von Armut betrof- richtig umzugehen und die neu erworbenen fenen oder armutsgefährdeten Menschen ver- Fähigkeiten in den eigenen Alltag einzubauen. einsamen im Rückzug, weil sie keine Möglich- Die Teilnahme an den Aktionen und natürlich keiten vorfinden, sich zu vernetzen und aktiv auch die Kisten sind kostenlos. ihr Leben zu gestalten. Die praktisch verpackte Hilfe zur Selbsthil- In den Kirchengemeinden Bad Wörishofen, fe kommt gut an. Viele von Armut betroffene Buchloe, Mindelheim und Türkheim kommen Menschen haben dadurch neue Perspektiven Hoffnung, Aufbruch, Aktivität, Initiative und und Möglichkeiten für sich entdeckt. Und sie Gemeinschaft jetzt aus Holzkisten. In letztere haben Gemeinschaft erfahren und neue Kon- werden Utensilien verpackt, die für bestimmte takte geknüpft: kleine Kiste, große Wirkung. Aktivitäten gebraucht werden: zum Beispiel Kindergeburtstage, Weihnachtsplätzchen 18
Zielgruppe ID: 400 Ort: Kempten Angesiedelt: Kleinstadt je k t ro ID unse re neue H eimat: P Das Allgäu - 400 n Kempten zum Anfass e Diakonie Kempten und Johannisverein Kempten Allgäu in Kooperation mit der Matthäuskirche Kempten Sie wohnen schon einige Zeit hier. Doch viele werden Stadtführungen, Besichtigungen wich- Menschen mit Migrationshintergrund wissen tiger Bauwerke, wie der ehemals fürstbischöf- nach wie vor nur sehr wenig über ihre neue lichen Residenz, oder Ausflüge ins Umland Heimat Kempten. Der Grund dafür liegt meist angeboten. Zusätzlich können durch die enge in der Armut oder Armutsgefährdung der neu- Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde en MitbürgerInnen. Durch die ständige Fokus- Kontakte zu Einheimischen geknüpft und Be- sierung auf die Existenzsicherung rücken Fak- ziehungen aufgebaut werden. toren in den Hintergrund, die wichtig für ein gutes Ankommen und Fußfassen wären. Die Das alles sind Grundlagen dafür, dass sich „Neuen“ bleiben außen vor. die neuen MitbürgerInnen in der neuen Ge- sellschaft wohlfühlen und verwurzeln. Immer Das f.i.t-Projekt „Das Allgäu – unsere neue mehr nehmen das Angebot in Anspruch und Heimat“ sorgt dafür, dass das nicht so bleibt. kommen an. Mit der Unterstützung von Ehrenamtlichen 19
ID: 408 Zielgruppe Ort: Augsburg Angesiedelt: Großstadt Begegnungszentruemutsche: ro je k t für Russlandd on ID P Aktion statt Resigna ti 408 Die Augsburger Kirchengemeinde St.Thomas in Kooperation mit der Kirchengemeinde St. Johannes Augsburg und dem Jugendmigrationsdienst der Diakonie Augsburg Wenn Menschen ihr Land verlassen und ver- belgruppe, den zertifizierten Erziehungskurs suchen, woanders neu anzufangen und Fuß zu „Starke Eltern, starke Kinder“ in russischer fassen, ist das nicht immer ein reibungsloser Sprache sowie einen Religionskurs an. Zu- und schon gar kein einfacher Prozess. Kultu- dem gibt es in den Ferien das Kinderbetreu- relle Unterschiede führen schnell zu Irritati- ungsprojekt „Mamas helfen Mamas“ und Fa- onen und im schlimmsten Fall dazu, dass die milienfreizeiten für Migrationsfamilien. Bei Offenheit und die Bereitschaft, sich aufeinan- den Jugendlichen kamen ein Fotowettbewerb der einzulassen, leidet oder ganz verlorengeht. sowie ein Film- und ein Theaterprojekt beson- ders gut an. Im Begegnungszentren für Russlanddeutsche in der Augsburger Chapel soll genau diese Das Augsburger Begegnungszentrum für Konsequenz, die für die neuen MitbürgerInnen Russlanddeutsche ist ein Aktivposten in im schlimmsten Fall in die Isolation mündet, Sachen Integration. Wie selbstverständlich vermieden werden. Die Sozialpädagogin Ele- gewinnen russisch-stämmige neue Mit- na Filippova und Pfarrerin Snewit Aujezdsky bürgerInnen Selbstvertrauen und lernen bieten dort speziell für Russlanddeutsche schnell, in ihrer neuen Heimat Kontakte zu unter anderem Sozialberatung, eine Krab- knüpfen und sich zurechtzufinden. 20
Zielgruppe ID: 412 Ort: Nördlingen Angesiedelt: Kleinstadt, ländlicher Raum j Pro ekt h t er d ur ch d en Al ltag: ID Leic mi t Potential Haus hal tsfü h ru ng 412 Evangelisches Bildungswerk Donau-Ries in Kooperation mit der Kirchengemeinde Nördlingen Manche Eltern haben Probleme damit, ih- Supermarkt tappen kann und welche Hilfsmit- ren Familienhaushalt zu managen, mit ihrem tel die Strukturierung des Alltags erleichtern. Budget zurechtzukommen und mit frischen Zutaten gesund zu kochen. Gerade in benach- Wenn die Teilnehmenden Struktur in ihre teiligten Familien ist strukturierte Haushalts- Haushaltsführung bringen, reduziert das den führung keine Selbstverständlichkeit. Familienstress und entspannt das Zusammen- leben. Es ist aber auch ein Faktor, der helfen Das f.i.t-Projekt „Leichter durch den Alltag“ kann, aus dem Teufelskreis Armut auszubre- unterstützt Familien, damit sie ihren Alltag chen: Zu Hause erlernte Strukturen werden besser bewältigen können. In neun Kursvor- an den Arbeitsplatz und in die Schule mitge- mittagen werden die Inhalte „überlegt einkau- nommen, wo sie die Wahrscheinlichkeit von fen“, „preiswert und lecker kochen“, „die Wä- Erfolgserlebnissen wesentlich erhöhen. So sche im Griff haben“, „bewusst Zeit haben für wird eine Basis gelegt für gesellschaftliche die Kinder“ vermittelt. Dazu gibt es Informati- Teilhabe und ein erfülltes Leben. onen, in welche Fallen man beim Einkaufen im 21
ID: 427 Zielgruppe Ort: Augsburg Angesiedelt: Großstadt je k t gehst D u hin, D u Armer: ro Wo ID P rspektive Kunst schafft Pe 427 Der Jugendmigrationsdienst der Diakonie Augsburg und bluespots productions in Kooperation mit der Kirchengemeinde St. Johannes in Augsburg Laut Sozialbericht der Bayerischen Staatsre- den und ein Drehbuch über Armut wurde ge- gierung gehört Augsburg zu den bayerischen schrieben und filmisch als Krimi umgesetzt. Städten mit der höchsten Armutsrate. Inner- Zuletzt förderte ein Workshop-Wochenende halb Augsburgs ist der Anteil armer oder ar- in den Disziplinen Theater, Bildende Kunst, mutsgefährdeter Menschen in den Stadtteilen Film und Literatur das kreative Potential der Oberhausen und Herrenbach besonders groß. Jugendlichen zu Tage, die ansonsten ger- ne als bildungsfern und perspektivlos ab- Das f.i.t-Projekt „Wo gehst Du hin, Du Armer“ geschrieben werden. Beteiligt waren bisher hilft sozial benachteiligten Jugendlichen aus zwei Schulklassen sowie mehrere Konfirman- diesen Stadtteilen, indem es ihnen eine künst- dInnen-Gruppen. lerische Perspektive aufzeigt, offensiv und ohne Tabus mit ihrer Situation umzugehen. Kunst ist nicht nur feingeistiger Zeitvertreib Dafür veranstaltet die multidisziplinäre Art für die kulturellen und finanziellen Eliten. In Company bluespots productions seit Frühjahr Augsburg ist sie Sprachrohr und Selbstver- 2012 Workshops für Kinder und Jugendliche gewisserung für diejenigen, die sonst oft nicht aus Oberhausen und Herrenberg. Bisher gab für fähig erachtet werden, das Wort zu ergrei- es unter anderem einen Fotoworkshop und fen und ihrem Lebensgefühl Ausdruck zu ver- drei Ausstellungen mit dem Thema „Foto- leihen. grafiere, was Armut für Dich bedeutet“, das Theaterstück „Schlimm am Ende“ ist entstan- 22
Kirchenkr eis Bayr euth Bayreuth 23
ID: 359/360 Zielgruppe Ort: Hof, Stammbach, Trogen/Feilitzsch, Konradsreuth Angesiedelt: Kleinstadt, ländlicher Raum nt Lotsen am Tr ef fpunkt Engageme im län dl ichen Lebensmittelpunkt Raum: und im städtischen gagement ung und En Anschub für Beteilig Diakonie Hochfranken Erwachsenenhilfe gGmbH in Kooperation mit den Kirchenge- meinden St. Lorenz in Hof sowie Stammbach, Trogen/Feilitzsch und Konradsreuth In Hof und Umgebung sind Überalterung, Ar- café im Kindergarten und einen Sprachkurs für beitslosigkeit und Armut weit verbreitete Phä- Frauen. nomene - Begleiterscheinungen wie Perspek- In Feilitzsch lädt einmal wöchentlich ein „Of- tivlosigkeit, Vereinsamung und Resignation fener Treff“ im Gemeinschaftshaus zu Bei- inklusive. sammensein, Austausch und Themennachmit- tagen. Eine Engagement-Lotsin ermutigt die Das f.i.t-Projekt „Engagement-Lotsen am Treff- Dorfbewohner, eigene Gestaltungsideen einzu- punkt Lebensmittelpunkt“ zielt auf die Aktivie- bringen. In Konradsreuth engagieren sich Men- rung der Menschen ab, indem ein bedarfsge- schen aus dem Ort für SeniorInnen, Kinder und rechter sozialer Lebensmittelpunkt entwickelt Familien. Entstanden sind unter anderem: ein wird. Dafür gewinnen Engagement-LotsInnen Besuchsdienst für das SeniorInnenhaus, ein Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten und Sprachkurs für Frauen aus verschiedenen Her- unterstützen sie dabei. Die daraus entstan- kunftsländern oder ein LesepatInnen-Projekt denen Projekte richten sich je nach Standort an der Grundschule. In Stammbach hat sich ein schwerpunktmäßig an Alleinerziehende, Mi- Nachbarschaftstreff in einer ehemaligen Gast- grantInnen, Jugendliche oder ältere Menschen. stätte entwickelt. SeniorInnen und Familien können sich hier gleichermaßen beteiligen. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Lorenz in Hof haben Teilnehmerinnen eines Engagement für Engagement: Mit Hilfe der früheren Kochkurses gemeinsam mit Frauen Engagement-LotsInnen gewinnen viele Men- aus der Gemeinde mehrere Projekte schen in Hof und Umgebung die Souveränität entwickelt: eine Koch- (zurück), ihr gemeinschaftliches Leben selbst gruppe, ein Eltern- zu gestalten. 24
Zielgruppe ID: 362 Ort: Bayreuth Angesiedelt: Kleinstadt, ländlicher Raum je k t ro n!: Aus? Wege SichterI ID P ge nnen 362 Ratgeber für Empfän von Grundsicherung Die Stadtkirche Bayreuth in Kooperation mit der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit (KASA) der Diakonie Bayreuth Aus der Bayreuther Selbsthilfegruppe Plan B der für viele dieser vom Leben gebeutelten für Menschen, die von Arbeitslosengeld II Menschen ein unersetzliches Lebenselixier leben müssen, kam immer wieder der ist: Hoffnung. Wunsch nach einem schriftlichen Ratge- ber zu allen wichtigen Fragen rund um die Dem Druck des Buchs ging eine intensive Grundsicherung und darüber hinaus. Recherche voraus, an der dieTeilnehmenden der Selbsthilfegruppe Plan B aktiv beteiligt Das Ergebnis ist grün wie die Hoffnung und waren. Sie sammelten ebenso eifrig und ein f.i.t-Projekt unter der Leitung von Pfarrer kompetent Informationen wie Vertreter kom- Thomas Bayer: Der 250 Seiten dicke Ratge- munaler Stellen, die für das Buch bereitwil- ber „Aus? Wege Sichten!“ beantwortet alle lig ihr Fachwissen weitergaben. wichtigen Fragen zum Leben mit und von Hartz IV und bietet darüber hinaus prak- Die über 2000 gedruckten Exemplare, die tische Hilfen für den Alltag. Die Palette unter anderem in Jobcentern, kommunalen der Themen umfasst Tipps zum Wohnungs- Stellen und diakonischen Einrichtungen be- wechsel, Konditionen bei Banken oder wei- reitliegen, sind mittlerweile fast vergriffen. terführende Buchempfehlungen genauso Es gibt nur noch wenige Exemplare, so dass wie günstiges Einkaufen, Umgang mit Geld bereits an eine zweite Auflage gedacht wird. und ähnliches. Parallel zu den konkreten Guter Rat macht Hoffnung. Inhalten wird den Lesenden aber auch kon- tinuierlich ein „weicher“ Wert vermittelt, 25
ID: 373 Zielgruppe Ort: Coburg Angesiedelt: Kleinstadt egegnung o h ne Grenzen: Projekt Bildung und B e fördern, ID Flüchtling qualifizieren un d integrieren 373 bilden, Diakonie Kronach-Ludwigsstadt/Michelau, Fachdienst für Migration und Integration, in Kooperation mit der Kirchengemeinde St. Moritz in Coburg In Coburg gibt es zwei staatliche Unter- renamtliche den Flüchtlingen mit viel Geduld künfte für Flüchtlinge. In jeder wohnen etwa und Fingerspitzengefühl Deutsch bei. 100 Menschen. Die meisten von ihnen kom- men aus dem Iran, dem Irak, Afghanistan, Unter dem Motto „Kochen für Weltenbürger“ Äthiopien und Somalia. Das Arbeitsverbot kochen und essen alle zwei Monate „Alt- und im ersten Aufenthaltsjahr und drei Jahre Neu-CoburgerInnen“, begleitet von Ehren- „nachrangige Arbeitserlaubnis“ versperren amtlichen, gemeinsam - zum Beispiel Le- bisher den Zugang zu (Aus-)Bildung sowie ckereien aus dem Bhutan: Rindercurry mit zu Arbeit und stehen damit letztlich einer grünem Chili und gebratenes Fischfilet mit erfolgreichen Integration im Weg. Unter den Tomaten-Minzsauce. Zusätzlich wird über Flüchtlingen machen sich Frustration und Land und Leute informiert, auch mal mit Mu- Lethargie breit. sik oder Filmen. Das f.i.t-Projekt „Bildung und Begegnung Viele Flüchtlinge sind auch regelmäßig beim ohne Grenzen“ fördert und unterstützt Auf- und Abbau des Second Hand Bazars Flüchtlinge in Coburg. Da zu allererst man- der Kirchengemeinde dabei. gelnde Deutschkenntnisse Ankommen, Ein- leben und Kontaktaufbau mit Einheimischen Das ist Integration, die beiden Seiten Spaß erschweren, werden Deutschlerngruppen macht – und Appetit auf mehr. angeboten. In kleinen Klassen bringen Eh- 26
Zielgruppe ID: 386 Ort: Selbitz Angesiedelt: ländlicher Raum je k t ro ID n un d vernetzen P Wir in tegriere fend: 386 generationsübergrei milien Rundum-Hilfe für Fa Die Kirchengemeinde Selbitz und die Kindertagesstätte am Mühlberg in Kooperation mit der Türkischen Gemeinde Selbitz Auch in Selbitz und Umgebung werden tra- im Monat beim „Internationalen Frühstücks- ditionelle Großfamilien immer seltener. Da- treff“ behutsam die deutsche Sprache und gegen gibt es immer mehr Alleinerziehende, Kultur beigebracht, damit diese wiederum ih- Eltern im Schichtdienst, Familien mit Migra- ren Kindern helfen können, sich in der Gesell- tionshintergrund und Familien, die von Ar- schaft zu integrieren. beitslosengeld II leben müssen. Armut, insbe- sondere bei Kindern, wird ein immer größeres Als „Wunschgroßeltern“ sind bisher vier Se- Problem. Gleichzeitig gibt es kaum Kommu- niorInnen hauptsächlich bei Ein-Eltern-Fa- nikation der einzelnen Bevölkerungsgruppen milien im Einsatz. Je nach Vereinbarung der untereinander. Besonders Alleinerziehenden „Großeltern“ mit den Familien finden zwei bis fehlen Betreuungsangebote außerhalb der vierTreffen pro Monat statt. KITA-Zeiten. Integrative Angebote für Fami- lien mit Migrationshintergrund sind so gut wie Zentrum und Koordinationsstelle ist die evan- gar nicht vorhanden. gelische Kindertagesstätte am Mühlberg. Dort bekommen die Familien auch weiterge- Die Kirchengemeinde Selbitz schafft mit den hende Unterstützung, unter anderem beim f.i.t-Projekten: „Mama hilft mir“ und „Wunsch- Stellen von Anträgen. großeltern“ Angebote zur Unterstützung und Stabilisierung von Familien mit unterschied- Über die Dienstleistung hinaus wächst ein ge- licher Sozialisation. meinsames Netzwerk. Menschen, die vorher nie Kontakt hatten, gehen aufeinander zu und Bei „Mama hilft mir“ wird Müttern mit Migra- unterstützen sich gegenseitig. tionshintergrund zweimal 27
ID: 392 Zielgruppe Ort: Bamberg Angesiedelt: Kleinstadt je k t ro ppe der ID P Kon versat io n sg ru te h un gs kir ch e Bam berg: 392 Aufers le tegration ist Gewinn für al In Auferstehungskirche Bamberg in Kooperation mit dem ebw Bamberg Menschen, die aus einem anderen Land Einmal pro Woche treffen sich die Teilneh- nach Deutschland kommen, bleiben oft au- merInnen, um gemeinsam deutsche Gram- ßen vor. Das liegt einerseits an der Sprache, matik zu üben und um über ein wechselndes hat aber auch damit zu tun, dass für diese Tagesthema zu sprechen. Manchmal sind Menschen die hiesige Kultur fremd ist. auch GastreferentInnen eingeladen. In der Auferstehungsgemeinde in Bamberg Ab und zu unternehmen die TeilnehmerIn- gibt es deshalb eine von f.i.t geförderte Kon- nen der Konversationsgruppe gemeinsam versationsgruppe für Menschen, die nicht in etwas, das über die normalen Zusammen- Deutschland geboren sind oder deren Mut- künfte im Gemeindehaus hinausgeht, bei- tersprache nicht Deutsch ist. spielsweise Ausflüge, Kino- oder Konzert- besuche. Damit auch die Gemeinde an der Die Gruppe hat Zulauf aus allen evange- bunten internationalen Vielfalt der Konver- lischen Gemeinden Bambergs und ist in ih- sationsgruppe teilhaben kann, präsentiert rer Zusammensetzung bunt gemischt. Die diese ihre Arbeit und internationale kulina- Teilnehmenden kommen aus verschiedenen rische Köstlichkeiten beim jährlich stattfin- Herkunftsländern, haben unterschiedliche denden Gemeindefest. Religionen und unterschiedliche Berufe. Spannende und interessante Begegnungen Wenn, wie in der Auferstehungsgemeinde, sind angesichts dessen garantiert. Integration gelingt, gewinnen beide Seiten. 28
Zielgruppe ID: 411 Ort: Kulmbach Angesiedelt: Kleinstadt je k t ro ID P 411 Ladentreff: Begegnung das Potential der Diakonie der Dekanate Kulmbach und Thurnau in Kooperation mit der Kirchengemeinde Kulmbach-Petrikirche Armut ist oft mit Scham besetzt. Die Betrof- Vor allem aber bekommen Menschen, die fenen ziehen sich zurück und igeln sich ein. vorher weitgehend isoliert gelebt haben, Damit sich das ändert, gibt es im Gemeinde- wieder Kontakt zu ihren Mitmenschen. Im haus der Kulmbacher Gemeinde Petrikirche Ladentreff haben sie zudem Gelegenheit, seit Juni 2012 den Ladentreff. Dort sollen Fragen zu stellen und Hilfe in verschie- sich Eltern mit ihren Kindern, SeniorInnen denen Lebenslagen zu bekommen. Feste und Menschen mit Migrationshintergrund Veranstaltungen sind unter anderem die gleichermaßen wohlfühlen und sich in unge- KASA-Sprechstunde einmal im Monat, der zwungener Atmosphäre begegnen. Im Café „Kreativkreis Stricken“, der Erzählnachmit- wird für einen niedrigen Unkostenbeitrag tag, der Spielenachmittag sowie Sitzgymna- Kaffee und Kuchen angeboten, es gibt aktu- stik und Gedächtnistraining für Ältere. elle Tageszeitungen und Spiele. Für Kinder wurden verschiedene Spielmöglichkeiten Organisiert wird das Angebot von einer geschaffen. Dazu besteht die Möglichkeit, hauptamtlichen Kraft und Ehrenamtlichen. gut erhaltene Haushaltsgegenstände, Klein- Nicht wenige von ihnen sind selbst von Ar- möbel und Spielsachen zum kleinen Preis mut betroffen und haben im Ladentreff eine zu erwerben. Möglichkeit gefunden, sich mit ihren Kennt- nissen und Fertigkeiten wieder aktiv ins ge- sellschaftliche Leben einzubringen. 29
ID: 421 Zielgruppe Ort: Naila Angesiedelt: Kleinstadt auch nicht st um m: Buch, Kunst, Sichtbar, aber Wor tm eld unge n ro je k t olle Miteinander – wertv ID P t Arm utsefa hru ng . von Menschen mi 421 Kirchengemeinde Naila in Kooperation mit der MehrGenerationen- ProjektSchmiede im Seniorenbüro Naila und der Tafel Naila Armut ist in den ländlichen Regionen immer persönlich eingeladen werden. Eine Deutschlands häufig schambesetzt und Schreibwerkstatt und andere Kreativwork- soll durch weitgehenden Rückzug versteckt shops haben stattgefunden. Zudem wurden werden. Dadurch werden die Bedürfnisse im Sinne der Biographiearbeit interessierte ebenso wenig wahrgenommen wie die Le- Menschen zu ihrem Leben interviewt. Gerade bensleistung der Betroffenen, die allenfalls ist ein Buch mit Texten und Lebensgeschich- als Hilfs- und Leistungsempfänger sichtbar ten erschienen: „Sichtbar aber auch nicht werden. Die Armen brauchen eine Stimme, stumm. Was Menschen mit Armutserfahrung und zwar nicht irgendeine von außen: Sie zu sagen haben“. Die Stimmen derer, die sich brauchen ihre eigene Stimme. zu Wort melden, bleiben auf diese Weise weit über den f.i.t-Projektzeitraum hinaus lesbar. Mit dem f.i.t-Projekt „Sichtbar, aber auch Sie können Menschen berühren und andere nicht stumm …“ möchten die Kirchengemein- inspirieren, selbst das Wort zu ergreifen … de in Naila und ihre Projektpartner diesen vielleicht sogar öffentlich, zum Beispiel am Menschen Räume und Gelegenheiten, Inte- 17. Oktober, dem „UNO-Welttag zur Über- resse und Respekt bieten – für das, was sie windung von Armut und Ausgrenzung“. zu sagen haben. Dies beginnt jeweils mit Geschichtencafés, die der Begegnung und Information dienen und zu denen die KundInnen der NailaerTafel 30
Zielgruppe ID: 425 Ort: Forchheim Angesiedelt: Kleinstadt je k t ro ID Sonntagsfrühstück: P 425 eldes wenn am Ende des G t noch Monat übrig is Die Forchheimer Kirchengemeinde Christuskirche in Kooperation mit dem Diakonieverein „Diakonie-in-Forchheim“ Im Gebiet der Kirchengemeinde Christuskir- von 8:30 bis 11 Uhr gereicht, so dass zusätz- che wohnen viele Menschen mit schmalen lich die Möglichkeit besteht, den Gottesdienst Geldbeuteln. Beim kostenlosen Sonntags- zu besuchen. Ebenso sind die Gottesdienst- frühstücksangebot der Kirchengemeinde teilnehmenden eingeladen, nach dem Gottes- Christuskirche Forchheim und dem Bürger- dienst bei einer Tasse Kaffee mit den Gästen zentrum-Mehrgenerationenhaus (BZ-MGH) ins Gespräch zu kommen. kommen jeden letzten Sonntag im Monat Al- leinerziehende mit ihren Kindern, Menschen Für die Bewohner einer Wohnanlage für mit Migrationshintergrund und alleinlebende Wohnungsnotfälle wurde in der Adventszeit ältere Menschen zusammen. Das Frühstücks- 2012 zusätzlich zum Sonntagsfrühstück eine buffet wird von Ehrenamtlichen vorbereitet. gemeinsame Nikolausfeier mit dem Bürger- Die Lebensmittel für das Frühstück werden zentrum organisiert. Gemeinsames Basteln, von mehreren Läden und von BürgerInnen ge- Planen und die Feier selbst brachten die Men- spendet, so dass nur wenig zugekauft werden schen einander näher. muss. Im Juni 2013 machten die Gäste des Sonn- Die BesucherInnen stillen nicht nur ihren tagsfrühstücks einen Ausflug ins Freilandmu- Hunger, sondern überwinden auch die ar- seum Bad Windsheim. Für 2014 ist ein Thea- mutsbedingte Isolation, die gerade am Sonn- terbesuch geplant. tag besonders intensiv empfunden wird. Aus der Gemeinschaft heraus werden Kontakte Wo Gemeinschaft ist, entsteht Initiative, und geknüpft, die über das sonntägliche Beisam- so manches festgefahren geglaubte Leben mensein hinausgehen. Das Frühstück wird kommt in Bewegung. 31
ID: 434 Zielgruppe Ort: Selb Angesiedelt: Kleinstadt, ländlicher Raum OASE für Kinder ndliche: und Juge Mitmachen ro je k t t durch ID P Teilhabegerechtigkei 434 Evangelische Jugendarbeit Selb in Kooperation mit der Stadtkirchengemeinde Selb und der Diakonie Selb/Wunsiedel Selb ist durch den Niedergang der einst fe wird mit Essensgutscheinen entlohnt. dort angesiedelten Porzellanindustrie zur Im Schnitt helfen täglich etwa zehn Schü- schrumpfenden Stadt mit überalterter Be- lerInnen aller Klassenstufen und verschie- völkerung geworden. Wer gehen kann, geht. dener sozialer Herkunft mit, was den Effekt Wer bleibt, sieht oft keine Perspektive. der Integration und Aufhebung sozialer Un- terschiede verstärkt. Das f.i.t-Projekt OASE will Gemeinschaft stiften, die Unterschiede in Sachen Her- Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm kunft, Einkommen oder Bildung überbrückt. lobte bei einem Besuch im November 2012 „O-A-S-E“ steht für „Offenheit-Akzep- die offene Jugendarbeit in der OASE. Sie tanz-Sozialkompetenz-Erleben“. Zentrum sei ein gelungenes Beispiel dafür, wie ge- der Aktivitäten ist das gleichnamige Schü- rechte Teilhabe am (Schul-)Alltag prakti- lercafé OASE, wo Frühstück, Snacks und ziert werden kann. Mittagessen zu fairen Preisen angeboten werden. Dazu gibt es Hausaufgabenbe- Die jugendlichen HelferInnen erleben Ak- treuung und Freizeitangebote. Der Clou: Im zeptanz, Toleranz und Gemeinschaft. Und Café, zu dessen „Kundschaft“ SchülerInnen sie tanken Selbstvertrauen – ein Pfand für aus sieben Schulen zählen, können die Kin- ein erfülltes Leben. der und Jugendlichen mitarbeiten. Die Hil- 32
Zielgruppe ID: 444 Ort: Bamberg Angesiedelt: Kleinstadt je k t ro ID Schöner leben P ie: 444 für die ganze Familn milientreffpunkt Löwenzah Fa Diakonie Bamberg-Forchheim in Kooperation mit der Kirchengemeinde Erlöserkirche in Bamberg Der Bamberger Stadtteil Starkenfeldstraße stalten. Kinder und Jugendliche werden mit ist das, was man landläufig einen „sozialen Hausaufgabenbegleitung unterstützt. Beim Brennpunkt“ nennt: hoher Anteil an Men- Offenen Treff gibt es viele verschiedene Mit- schen mit Migrationshintergrund, viele machangebote für Familien: unter anderem Alleinerziehende, viele Menschen mit „bil- Basteln, verschiedenste Spielangebote, dungsferner“ Sozialisation. Die Menschen Theaterspielen, Tanzen, gemeinsames Ko- im Viertel sind mit diversen Alltagsaufga- chen und Backen, Vorlesen, Geschichtener- ben überfordert. zählen oder Feiern von Festen. Der im September 2012 mit einer offiziellen Ehrenamtliche und die Kirchgemeinde un- Feier eröffnete „Familientreff Löwenzahn“ terstützen das facettenreiche f.i.t-Projekt an will diesen Menschen helfen, ihren Alltag vielen Punkten mit großer Einsatzbereit- besser zu regeln und lebenswerter zu ge- schaft. 33
Gemeinsam er Arm ut die Ma uer n d einreiSSen. f.i.t ist die gemeinsame Antwort von Ki he und Diakonie rc auf die wachsende Armut in Bayern 34
Kirchenkr eis Munchen Munchen 35
ID: 355 Zielgruppe Ort: München Angesiedelt: Großstadt je k t ro ID P Nachmit tagsbetreuung: Verlässliche eit 355 Schülerhilfe Lernz Evangelischer Sozialdienst München in Kooperation mit der Kirchengemeinde Andreaskirche München In der Grundschule im Einzugsbereich der Ein Team von derzeit siebzehn ehrenamt- Gemeinde Andreaskirche haben rund 70 lichen LernhelferInnen, bestehend aus Prozent der Schulkinder Migrationshinter- SchülerInnen, Studierenden, aktiven Müt- grund. Bei vielen von ihnen wirken sich Her- tern und SeniorInnen, unterstützt eine kunft und familiäre Situation nachteilig auf hauptamtliche pädagogische Fachkraft bei ihre Chancen in Schule und Gesellschaft der Förderung der Kinder. aus. Auch manches einheimische Kind an dieser Schule steht nicht besser da. Zweimal im Jahr kommen Eltern und Kinder zu einem großen Fest zusammen. Das f.i.t-Projekt „Schülerhilfe Lernzeit“ hilft benachteiligten Kindern bei Bedarf jeden Die Zahl der angemel- Nachmittag mit ganzheitlicher Lernhilfe deten Kinder steigt. und Nachmittagsbetreuung. Dort werden Lernen hat Zukunft. sie in dem unterstützt, was sie können, und in dem gefördert, was ihnen schwer fällt. Jedes Kind soll die Möglichkeit bekommen, seine individuellen Fähigkeiten zu erkennen und zu entfalten. 36
Zielgruppe ID: 361 Ort: Rosenheim Angesiedelt: Kleinstadt j Pro ekt ID Ein Engel für Di ch: Hilfe auf dem Weg 361 zur eigenen Wohnun g Diakonie Rosenheim in Kooperation mit der Kirchengemeinde Erlöserkirche in Rosenheim In Rosenheim leben etwa 40 bis 50 Menschen men wird gegessen, gebastelt und gespielt. in Notunterkünften, weil sie sonst kein Dach Auch gemeinsame Ausflüge stehen auf dem über dem Kopf hätten. Dazu gehören auch die Programm. Die Bewohnerinnen lernen sich Frauen, die im Haus DIAfamilia der Diakonie dadurch besser kennen und das Miteinander- Rosenheim wohnen. Die meisten sind allein- wohnen wird angenehmer. erziehend, viele haben Migrationshintergrund. Selbst mit Job reicht ihr Geld wegen stei- Ist eine neue Wohnung gefunden, wird die je- gender Mietpreise nicht für eine eigene Woh- weilige Bewohnerin auf Wunsch auch beim nung. Zudem sind Alleinerziehende, zumal mit Umzug und während der Eingewöhnungspha- Migrationshintergrund, bei VermieterInnen se in der neuen Umgebung begleitet. Viele der nicht gerne gesehen. Familien, die wieder in einer eigenen Wohnung leben, nehmen auch weiterhin verschiedene Das f.i.t-Projekt „Ein Engel für Dich“ begleitet Angebote gerne in Anspruch und lassen den und unterstützt mit Hilfe von Ehrenamtlichen Kontakt zum Projekt nicht abreißen. Für die aus der Kirchengemeinde die Bewohnerinnen Ehrenamtlichen ist das eine Bestätigung, wie des Hauses DIAfamilia in verschiedenen Be- wertvoll die Arbeit ist, die sie leisten. Ein biss- langen - von der Hilfe bei der Wohnungssuche chen können sie sich tatsächlich wie Engel über die Kinderbetreuung bis hin zu Überset- fühlen. zungsdiensten bei Verständigungsproblemen. Dazu gibt es Gemeinschaftsangebote: Zusam- 37
ID: 376 Zielgruppe Ort: München Angesiedelt: Großstadt Integration stark: j Pro ekt macht alle onen ID Café der Nati 376 Sozialdienst für Flüchtlinge der Inneren Mission München in Kooperation mit der Hoffnungskirche in München-Freimann Im Münchener Stadtteil Freimann befindet Beine gestellt. Das Spektrum der Angebote sich in der Bayernkaserne eine große und reicht von Deutschkursen, Häkel- und Näh- ständig überbelegte Aufnahmeeinrichtung für kreisen, Musiknachmittagen und Spielenach- Asylsuchende. Die Flüchtlinge haben kaum mittagen für Kinder über Radwerkstatt, Hilfe Anknüpfungspunkte zu den Einheimischen, zur Selbsthilfe für junge Mütter, Ausflüge in von denen sie oftmals mit Argwohn betrachtet den Zoo und Stadtbibliotheksbesichtigungen werden. bis zum Konzertbesuch. Das Projekt „Café der Nationen“ fördert die Alle, die an dem Projekt teilnehmen - also nicht Begegnung von Gemeindemitgliedern und nur die Asylsuchenden und ihre Kinder sowie Asylsuchenden im Aufnahmeverfahren und die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, möchte dadurch das gegenseitige Verständnis sondern auch die Ehrenamtlichen - profitieren erhöhen. Ein erster wichtiger Schritt ist da- von diesem intensiven Miteinander. Beide Sei- bei auch die Versorgung der neu eingereisten ten lernen: Integration macht stark! Flüchtlinge mit Kleidung und Basisinformati- onen über das Leben in Deutschland. Doch rund 40 hoch engagierte Ehrenamtliche, von denen einige vorher keinen Kontakt zur Gemeinde hatten, haben noch viel mehr auf die 38
Zielgruppe ID: 385 Ort: Traunstein Angesiedelt: Kleinstadt j Pro ekt ID groSSeltern -V er mittlung: Wunsch ten 385 Glück für beide Sei Diakonie Traunstein in Kooperation mit dem Evangelisch-Lutherischen Kreis Traunstein, Marquartstein, Ruhpolding, Trostberg, Übersee Durch den steigenden Mobilitätszwang woh- Nehmen entstehen. Bei einem gemeinsamen nen Familien immer seltener nahe beieinan- Gespräch zwischen Eltern und Wunsch-Groß- der. Daher können Großeltern mit ihren Enkel- eltern werden zuerst einmal die Erwartungen kindern weniger regelmäßig spielen, basteln, und Voraussetzungen besprochen. Danach kön- lachen und toben. Doch gerade bei zeitlichen nen sich Eltern, Kinder und Wunsch-Großeltern Engpässen wäre die stundenweise Betreuung eine Zeit lang „beschnuppern“. der Kinder für deren Eltern eine große Hilfe. Gerade für Alleinerziehende ist es nicht leicht, Vorher werden die interessierten SeniorInnen den Spagat zwischen Kind, Haushalt und Beruf in einer Fortbildung auf den neuesten Stand in zu meistern, wenn keine weiteren Betreuungs- Sachen Erziehungsmethoden, Kommunikati- personen, wie zum Beispiel die Großeltern, zur onstraining und Entwicklungspsychologie ge- Verfügung stehen. bracht. Die bisherigen Fortbildungsinhalte fin- den sich auch in einem Handbuch wieder, das Das f.i.t-Projekt „Wunschgroßeltern-Vermitt- den beteiligten Wunschgroßeltern überreicht lung“ vermittelt Omas und Opas, manchmal wird. auch Ehepaare, an Familien, die eine Kinder- betreuung oder sonstige Hilfe im Alltag benö- Am Ende profitieren beide Seiten: Die El- tigen. Es geht dabei nicht um eine Vermittlung tern wissen ihre Kinder gut betreut, die kostenloser Tageseltern, Haushalts- oder Gar- Wunsch-Großeltern bekommen Anschluss an tenhilfen. Über die reine momentane Bedarfs- eine Familie. deckung hinaus soll eine möglichst dauerhafte Verbindung mit gegenseitigem Geben und 39
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