OVK-REPORT FÜR DIGITALE WERBUNG 2022/01 - ONLINE UND MOBILE - ZAHLEN UND TRENDS IM ÜBERBLICK

Die Seite wird erstellt Diana Hansen
 
WEITER LESEN
OVK-REPORT
FÜR DIGITALE
WERBUNG 2022/01
             ONLINE UND MOBILE –
 ZAHLEN UND TRENDS IM ÜBERBLICK
VORWORT
Liebe Leserinnen und Leser,

die Corona-Pandemie hat die Digitali-         24,7 Prozent ermittelt. Ein Plus von einer
sierung im vergangenen Jahr in vielen         Milliarde Euro auf nun 5,120 Milliarden
Bereichen weiter vorangetrieben. Das          Euro. Noch bemerkenswerter ist aber,
zeigt sich beispielsweise in einem            dass sich das Wachstum auf diesem
sprunghaften Anstieg bei der Verbreitung      hohen Niveau fortsetzt – und zwar zwei-
digitaler Endgeräte. Laut Arbeitsgemein-      stellig. Der OVK rechnet mit einem wei-
schaft Online-Forschung verfügen 59,82        teren Anstieg um 11,8 Prozent auf dann
Millionen bzw. 86,5 Prozent der Bundes-       5,723 Milliarden Euro.
bürger ab 16 Jahren zuhause über einen
PC, Laptop oder ein Tablet – im Vergleich     Ein Unsicherheitsfaktor ist der Krieg in
zum Ende 2020 ein Plus von 9,8 Prozent-       der Ukraine. Die OVK-Prognose wurde
punkten. Selbst die seit Jahren sehr hohe     vor dem Beginn der Kriegshandlungen
Verbreitung von Smartphones und Han-          erstellt, die Folgen für die Weltwirtschaft
dys hat 2021 noch einmal zugelegt und         sind noch nicht abzusehen. Die Pande-
liegt nun bei 95,2 Prozent. Die Menschen      mie hat aber gezeigt, dass viele Marken
in Deutschland sind für die digitale Trans-   gerade in schwierigen Zeiten auf Online-
formation bestens ausgestattet.               Kommunikation setzen. Digitale Kanäle
                                              bieten die Möglichkeiten einer gezielten
Mit der besseren Hardware-Ausstattung         Ansprache sowie kurzfristiger und flexib-
verlagern sich auch viele Aktivitäten ins     ler Buchungen. Die Sondereffekte durch
Netz, sei es der Handel, die Kommunika-       die Pandemie werden 2022 nachlassen,
tion oder die Mediennutzung. Allerdings       die Auswirkungen der beschleunigten
ist die Bereitschaft, für journalistische     Digitalisierung auf unseren Alltag werden
Angebote zu bezahlen, gering ausge-           aber bleiben.
prägt. Das hat die OVK-Trendbefragung
im Rahmen der siebten Welle des Online-       Viel Spaß bei der Lektüre des
Vertrauens-Kompass zum Thema „Paid            OVK-Online-Reports 2022/01.
Content“ belegt. Lediglich jeder fünfte
Befragte bezahlt für redaktionelle Inhalte    RASMUS GIESE – United Internet Media
im Internet. Den größten Beitrag für die        Vorsitzender Online-Vermarkterkreis
Finanzierung von redaktionellen Angebo-                             (OVK) im BVDW
ten liefert also nach wie vor die Werbung.

WERBEWACHSTUM SETZT SICH
AUF HOHEM NIVEAU FORT

Die fortschreitende Digitalisierung des
Alltags macht sich ebenfalls in der
aktuellen OVK-Prognose bemerkbar:
Für das Jahr 2021 haben die Marktfor-
scherinnen und Marktforscher von Sta-
tista für das Segment Display-Werbung
ein fast unglaubliches Wachstum von

                                                              02
OVK-REPORT FÜR DIGITALE
WERBUNG 2022/01

       ONLINE-WERBUNG IM VERGLEICH                                              04–09

          Digitaler Displaywerbemarkt wächst im Jahr 2021 um über eine Milliarde Euro

          Wachstumsmarkt Bewegtbild

          Programmatic: Markt stabilisiert sich auf einem hohen Niveau

          Display-Werbung nach Branchen

          Display-Werbung nach Werbeformen

       AGOF                                                                     10–11

          Bundesbürger sind für die digitale Transformation gerüstet

       DEEP DIVE                                                                12–16

          Trendstudie Paid Content: Zahlen Nutzer für redaktionelle Inhalte?

       ONLINE-VERMARKTERKREIS (OVK) IM BVDW                                     16–18

       BUNDESVERBAND DIGITALE WIRTSCHAFT (BVDW) E. V.                              19

       ARBEITSGEMEINSCHAFT ONLINEFORSCHUNG (AGOF) E. V.                            20

       METHODIK DER WERBESTATISTIK UND DER AGOF                                 20–22

          OVK-Report Methodik

          Anmerkungen zur agof Methode
ONLINE-WERBUNG IM VERGLEICH

DIGITALER DISPLAYWERBEMARKT
WÄCHST IM JAHR 2021 UM ÜBER EINE
MILLIARDE EURO
                       DER DIGITALE DISPLAYWERBE-                Inventars mit neuen Produktangeboten
                       MARKT PROFITIERT WEITER                   gestützt wird. Der Einfluss des Krieges
IN 2021 LAG DAS
NETTOVOLUMEN FÜR       VON CORONA UND DER DIGITA-                in der Ukraine wurde in dieser Prognose
DIGITALE WERBUNG       LISIERUNG. NACH EINEM SEHR                noch nicht berücksichtigt.
(ONLINE UND MOBILE)    STARKEN JAHR 2021 SETZT SICH
BEI INSGESAMT          DAS WACHSTUM IN 2022 FORT.                Die Mediennutzungs- und Konsumge-
5,1 MILLIARDEN EURO,                                             wohnheiten sowie die Werbebudgets
FÜR 2022 WERDEN
5,7 MILLIARDEN EURO    Mit dem Jahr 2021 liegt ein weiteres      haben sich nachhaltig in die digitale Welt
PROGNOSTIZIERT.        herausforderndes Jahr hinter uns,         verlagert. Diese positive Entwicklung ist
                       welches maßgeblich von der COVID-         über fast alle Branchen und Werbefor-
                       19-Pandemie geprägt war. Die Corona-      men erkennbar. Die Herausforderung für
                       bedingten Herausforderungen konnten       das Jahr 2022 ist nach der Ausweitung
                       im Jahr 2021 in vielen Lebensbereichen    des Inventars mit neuen Produktange-
                       angegangen und gelöst werden. Die         boten die erhöhte Nachfrage der Werbe-
                       Verlagerung von Aktivitäten in den        treibenden aufrecht zu erhalten.
                       digitalen Raum ist allgegenwärtig, ob
                       Home-Office, Home-Workout oder            WACHSTUM ÜBER ALLE
                       Online-Shopping. Viele Veränderungen      QUARTALE HINWEG
                       haben sich nachhaltig bewährt und sind
                       gekommen, um zu bleiben. Die ohnehin      Grundsätzlich zeigt sich ein jährlich
                       voranschreitende Digitalisierung wurde    beständiges Wachstum über alle
                       im Jahr 2021 deutlich beschleunigt.       Quartale – starke Bremswirkung von
                                                                 COVID-19 im zweiten Quartal 2020,
                       Der digitale Werbemarkt profitiert von    sehr dynamisches Wachstum im vier-
                       dieser Dynamik und kann sich mit einer    ten Quartal 2020. Das Jahr 2021 zeich-
                       Wachstumsrate von 24,7 Prozent auf        net sich durch die Bildung eines neuen
                       einem neuen deutlich höheren Niveau       Marktniveaus aus. Beginnend mit dem
                       etablieren. Mediabudgets wurden im        vierten Quartal 2020 sind durchgehend
                       Jahr 2021 in den digitalen Werbemarkt     zweistellige Wachstumsraten erzielt
                       verlagert und haben zu einer erhöhten     worden.
                       Nachfrage geführt, sodass insgesamt
                       5,12 Milliarden Euro und damit mehr als   Das zweite Quartal 2021 zeigt dabei
                       eine Milliarde Euro mehr als im Vorjahr   den im Vergleich zum Vorjahr größten
                       mit digitaler Displaywerbung umgesetzt    Sprung, da der Vergleichszeitraum in
                       wurden.                                   2020 von Corona-bedingter wirtschaft-
                                                                 licher Unsicherheit und dem Einbruch
                       Das pandemiebedingt neue Niveau des       der Werbespendings geprägt war. Das
                       Displaywerbemarktes kann im Jahr          vierte Quartal 2021 weist zum starken
                       2022 voraussichtlich gehalten werden.     Vorjahresquartal ebenfalls ein deut-
                       Wir erwarten ein im Vergleich zum Vor-    liches Wachstum auf und untermauert,
                       jahr etwas moderateres Wachstum von       dass im digitalen Displaywerbemarkt ein
                       11,8 Prozent, das durch Ausweitung des    neues Marktniveau erreicht worden ist.

                                            04
ONLINE-WERBUNG IM VERGLEICH

   UMSÄTZE DIGITALE DISPLAY-WERBUNG NACH QUARTALEN

   2019          2020        2021

                                                                                                                                 1.534
                                                                                                                         1.349
                                                              1.243                             1.245
                            1.099                                                                               1.115
                                                                                        975
                    900                               883                      861
                                             847
           790

            1. Quartal                          2. Quartal                        3. Quartal                        4. Quartal

Quelle: Statista Modell OVK-Werbestatistik, Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. // Angaben für den
deutschen Displaymarkt (In-Page, In-Stream, Out-Stream / Desktop, Mobile) netto (ohne Agenturprovisionen) in Mio. Euro.

2022 MIT 11,8 PROZENT WACHSTUM                         UMSÄTZE DIGITALE DISPLAYWERBUNG 2019 BIS 2022

Der digitale Displaywerbemarkt macht                                                                                +11,8 %
seit dem vierten Quartal 2020 mit einem                                                                                        5.723*
außerordentlichen Wachstum auf sich                                                                       5.120
aufmerksam. Die Nachhaltigkeit des                                                 4.106
digitalen Shift sorgt für eine anhaltend                     3.613
erhöhte Nachfrage nach Digital Adver-
tising. Weitere Wachstumsentwick-
lungen sind stark von der Entwicklung
des Inventars und der Kommerzialisie-
rung der vorhandenen User abhängig.
                                                             2019                  2020                   2021                   2022
Wichtige Wachstumsfelder bleiben die
Bereiche Mobile und Bewegtbild. Zur
positiven Weiterentwicklung des Mark-               Quelle: Statista Modell OVK-Werbestatistik, Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband
                                                    Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. // Angaben für den deutschen Displaymarkt (In-Page, In-
tes für die nächsten Jahre wird preis-
                                                    Stream, Out-Stream / Desktop, Mobile) netto (ohne Agenturprovisionen) in Mio. Euro.
stabiles und hochwertiges Inventar von
hoher Relevanz sein.                                * Prognose

                                                                      05
ONLINE-WERBUNG IM VERGLEICH

WACHSTUMSMARKT
BEWEGTBILD
MEHR ALS EIN DRITTEL DES                           Euro erzielt. 66 Prozent der Umsätze
UMSATZES IM DIGITALEN DIS-                         entfielen auf In-Page-Formate, das                 DER ANTEIL AN
PLAYWERBEMARKT WIRD DURCH                          entspricht Werbeumsätzen von 3,39                  BEWEGTBILDWERBUNG
BEWEGTBILDWERBUNG ERZIELT.                         Milliarden Euro. Im Jahr 2022 werden
                                                                                                      LAG 2021 BEI 34 %.
                                                   In-Page- und Bewegtbildwerbung wei-
                                                                                                      FÜR 2022 WIRD EIN
Bewegtbildwerbung erfreut sich nach                ter wachsen. Im In-Page-Bereich wird
wie vor an großer Beliebtheit, sodass              eine Steigerung auf über 3,62 Milliarden           ANTEIL VON 37 %
eine steigende Nachfrage zu verzeich-              Euro erwartet. Die Bewegtbildumsätze               PROGNOSTIZIERT.
nen ist. Im Rahmen der positiven Ent-              werden voraussichtlich die 2-Mil-
wicklung des Displaywerbemarktes                   liarden-Marke überspringen. Der OVK
lassen sich Wachstumsraten im In-                  prognostiziert, dass im Jahr 2022 mit In-
Page- und Bewegtbildbereich verzeich-              Stream- und Out-Stream-Formaten über
nen. Im Jahr 2021 haben In-Stream- und             2,10 Milliarden Euro umgesetzt werden.
Out-Stream-Werbung 34 Prozent der                  Der Anteil der Bewegtbildwerbung an den
gesamten Display-Erlöse ausgemacht                 gesamten Displayerlösen steigt damit auf
und Umsätze in Höhe von 1,73 Milliarden            37 Prozent.

   DIGITALE DISPLAY-WERBEUMSÄTZE NACH WERBEFORM

  In- and Out-Stream        In-Page                                    Anteil In- and Out-Stream

    2021           1.733                          3.387                                34 %

   2022*               2.102                            3.621                          37 %

Quelle: Statista Modell OVK-Werbestatistik, Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale
Wirtschaft (BVDW) e. V. // Angaben für den deutschen Displaymarkt (In-Page, In-Stream, Out-Stream /
Desktop, Mobile) netto (ohne Agenturprovisionen) in Mio. Euro.

*Prognose

                                                                      06
ONLINE-WERBUNG IM VERGLEICH

PROGRAMMATIC: MARKT
STABILISIERT SICH AUF
HOHEM NIVEAU
MIT   PROGRAMMATISCH   AUS-
GESPIELTER WERBUNG WERDEN                              DER ANTEIL AN
IM JAHR 2022 VORAUSSICHT-
                                                       PROGRAMMATIC LAG
LICH ÜBER 4 MILLIARDEN EURO
UMSATZ GENERIERT.                                      2021 BEI 70 %. FÜR 2022
                                                       WIRD EIN ANTEIL VON 71 %
Programmatic Advertising zeichnet sich                 PROGNOSTIZIERT.
durch ein hohes Maß an Flexibilität und
kurzfristiger Optimierbarkeit aus, eine
Stärke, die insbesondere performance-
orientierte Werbetreibende schätzen.               ausgespielter Werbung steigt damit
Die Erfolgsgeschichte des automati-                leicht auf 70 Prozent. Für das Jahr 2022
sierten Mediahandels hat sich entspre-             rechnen wir mit weiterem Wachstum,
chend in den von der Corona-Pandemie               sodass erstmals über 4 Milliarden Euro
geprägten Jahren fortgesetzt. Wurden in            mit Programmatic Advertising generiert
2020 mit 2,79 Milliarden Euro insgesamt            werden können. Damit stabilisiert sich
68 Prozent der Displayumsätze über                 der Anteil von Programmatic an den
programmatische Systeme gehandelt,                 gesamten Displayumsätzen auf dem
sind es im Jahr 2021 bereits 3,61 Mil-             erreichten hohen Niveau.
liarden Euro. Der Anteil programmatisch                                                               Informationen zur OVK-Werbestatistik

                                                                                                      In der zweiten Jahreshälfte 2019 hat
   DIGITALE DISPLAY-WERBEUMSÄTZE NACH BUCHUNGSART                                                     der Online-Vermarkterkreis (OVK) im
                                                                                                      Bundesverband Digitale Wirtschaft
                                                                                                      (BVDW) e.V. gemeinsam mit Experten
       Programmatic           Direkt                                       Anteil Programmatic        des Marktforschungsunternehmens
                                                                                                      Statista ein neues Modell zur Ermittlung
                                                                                                      der Größe des Displaywerbemarktes
                                                                                                      in Deutschland entwickelt. Grundlage
                                                                                                      bildet ein holistischer Ansatz, der aus
    2020                  2.792                    1.314                             68 %             einer Kombination der gemeldeten
                                                                                                      Umsätze für digitale Werbung der im
                                                                                                      OVK organisierten Unternehmen und
                                                                                                      einer Analyse von Primär- und Sekundär-
    2021                       3.605                          1.515                   70 %            daten für weitere Unternehmen in der
                                                                                                      digitalen Werbewirtschaft eine valide
                                                                                                      Gesamtmarktschätzung abgibt – eine
                                                                                                      detaillierte Beschreibung der Methode
   2022*                          4.068                             1.655             71 %            finden Sie auf Seite 21.

                                                                                                      Die OVK-Werbestatistik umfasst alle
                                                                                                      Formen der In-Page- und In-Stream-For-
Quelle: Statista Modell OVK-Werbestatistik, Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale    mate inklusive Out-Stream in Desktop
Wirtschaft (BVDW) e. V. // Angaben für den deutschen Displaymarkt (In-Page, In-Stream, Out-Stream /   und Mobile. Keyword-basiertes Paid-
Desktop, Mobile) netto (ohne Agenturprovisionen) in Mio. Euro.                                        Search, Affiliate- oder Newsletter-Marke-
                                                                                                      ting, Werbung für Apps im Appstore
*Prognose                                                                                             sowie In-Game-Advertising sind im
                                                                                                      Modell nicht berücksichtigt.

                                                                      07
ONLINE-WERBUNG IM VERGLEICH

DISPLAY-WERBUNG
NACH BRANCHEN
DIENSTLEISTUNGEN SPITZEN-                           Nachholpotenzial ist bei den Branchen
REITER BEI ONLINE-SPENDINGS                         Medien, Körperpflege und Ernährung zu
                                                    erkennen. Hier ist der Anteil von Digital
Die nach Brutto-Werbeinvestitionen                  am Mediamix in den letzten zwei Jahren
umsatzstärkste Branche im Bereich                   gestiegen, liegt aber immer noch unter
der digitalen Display-Werbung ist mit               10 Prozent.
großem Abstand der Bereich Dienst-
leistungen mit 768 Millionen Euro. Der              Der Großteil der Brutto-Werbeinves-
Bereich Handel folgt auf dem zweiten                titionen für Display-Werbung entfällt
Platz mit 488 Millionen Euro, dicht                 auf sonstige Werbung. Zu dieser weit
gefolgt vom Kraftfahrzeugmarkt mit                  gefassten Kategorie gehören neben
439 Millionen Euro.                                 den programmatischen Buchungen,
                                                    bei denen der Werbungstreibende nicht
Der Anteil von digitaler Werbung am                 bekannt ist, sowie Werbung von Unter-
Media Mix zeigt, dass Online Advertising            nehmen, die Produkte aus mehreren
für die Unternehmen einen immer höher               Wirtschaftsbereichen bewerben und
werdenden Stellenwert hat. Unter den                daher der Kategorie „Unternehmens-
Top 10 Branchen zeigt sich die höchste              werbung“ zugeordnet werden, auch
Affinität für digitale Werbung bei Com-             karitative Werbung.
puter + Büro, KfZ-Markt und Finanzen.

  TOP 10 WIRTSCHAFTSBEREICHE NACH DIGITALEN BRUTTOWERBEINVESTITIONEN (DISPLAY-WERBUNG)
                             Werbeinvestitionen                                                               Anteil am Mediamix

      Dienstleistungen                                                                          768                      18,5 %
                 Handel                                                   488                                            13,2 %
              KfZ-Markt                                                439                                               23,6 %
               Finanzen                                           393                                                    24,3 %
                 Medien                                          380                                                     4,3 %

   Telekommunikation                                237                                                                  14,8 %

          Körperpflege                              237                                                                  7,8 %

              Ernährung                            205                                                                   7,6 %

      Computer + Büro                             187                                                                    31,5 %

    Sonstige Werbung                                                                                  1.435

Quelle: The Nielsen Company (Online-Werbung, Datenstand Februar 2022, Zeitraum 01.01.21 bis
31.12.21) // Angaben für den deutschen Markt in Mio. Euro.

                                                                     08
ONLINE-WERBUNG IM VERGLEICH

DISPLAY-WERBUNG
NACH WERBEFORMEN
PRE-ROLL MOBIL UND STATIONÄR                       Mobile-Bewegtbild-Formate sind in
UMSATZSTÄRKSTE WERBEFORM                           2021 leicht rückläufig im Vergleich zum
                                                   Vorjahr 2020.
Im Rahmen der Werbeformen ist die
Pre-Roll im mobilen und im Desktop-                Im stationären Bereich erfreuen sich
Bereich die umsatzstärkste Werbeform               Brandingformate wie Halfpage Ad
nach Brutto-Werbeinvestitionen. Im                 einer hohen Nachfrage in 2021. Der
stationären Bereich steigt der Umsatz              Werbeumsatz von Halfpage Ads konnte
mit Pre-Roll leicht von 904 Millionen              gesteigert werden von 176 Millionen
Euro 2020 auf 925 Millionen Euro 2021              Euro brutto im Jahr 2020 auf 258
(+2 Prozent). Im mobilen Bereich ist der           Millionen Euro brutto im Jahr 2021
Umsatz mit Pre-Roll leicht rückläufig              (+46 Prozent). Im mobilen Bereich
von 529 Millionen Euro 2020 Werbe-                 erfreut sich das Mobile Content Ad
umsatz auf 473 Millionen Euro 2021                 6:1 einer gesteigerten Beliebtheit. Hier
(-10 Prozent).                                     haben sich die Umsätze von 28 Millionen
                                                   Euro auf 100 Millionen Euro fast mehr
Im Desktop-Bereich sind drei der Top               als verdreifacht (+257 Prozent).
5 Werbeformen Bewegtbildformate.

  TOP 5 DESKTOP-WERBEFORMEN NACH BRUTTO-WERBEINVESTITIONEN

   2020         2021

          904   925

                                    286      280                          258                          238     312
                                                                 176                         149                      211

           Pre-Roll                  Mid-Roll                   Halfpage Ad                 Shuffle-Roll        Ad Bundle

  TOP 5 MOBILE-WERBEFORMEN NACH BRUTTO-WERBEINVESTITIONEN

   2020         2021

          529   473
                                    289      299
                                                                 197      189                148       141            100
                                                                                                                28

     Mobile Pre-Roll           Mobile Medium                Mobile Ad Bundle                Mobile           Mobile Content
                                 Rectangle                                                  Mid-Roll            Ad 6:1

Quelle: The Nielsen Company (Online-Werbung, Datenstand Februar 2021, Zeitraum 01.01.2020 bis 31.12.21) //
Angaben für den deutschen Markt in Mio. Euro.

                                                                     09
AGOF

BUNDESBÜRGER SIND FÜR
DIE DIGITALE TRANSFOR-
MATION GERÜSTET
                                                 SPRUNGHAFTER ANSTIEG DER                  Ausnahme. Es dürfte aber auch eine
    BEI DER DIGITALEN                            VERBREITUNG DIGITALER END-                Rolle gespielt haben, dass das Thema
    INFRASTRUKTUR                                GERÄTE: PRIVATE HAUSHALTE                 „Digitale Transformation“ hierzulande so
                                                 NUN FAST VOLLSTÄNDIG MIT                  breit diskutiert wurde, wie nie zuvor. Und
    HINKT DEUTSCHLAND
                                                 PCS, LAPTOPS ODER TABLETS                 das nicht nur im Hinblick auf Versäum-
    ZWAR IMMER NOCH
                                                 AUSGESTATTET                              nisse und den dringend notwendigen
    HINTERHER. DAS GILT                                                                    Nachholbedarf z. B. in der öffentlichen
    ALLERDINGS NICHT                             Einen solch sprunghaften Anstieg gab      Verwaltung. Es rückten auch sich eröff-
    FÜR DIE BÜRGER: ENDE                         es seit Jahren nicht: 59,82 Millionen     nende Chancen sowie ganz praktische
    2021 GABEN NUR NOCH                          Bundesbürger ab 16 Jahren verfügen        Vereinfachungen für den Alltag der Men-
    13,5 % DER DEUTSCHEN                         inzwischen eigenen Angaben zufolge        schen in den Fokus.
                                                 zuhause über einen PC, Laptop oder ein
    AN, KEINEN PC,
                                                 Tablet – im Vergleich zum Ende 2020       Betrachtet man die digitale Haushalts-
    LAPTOP ODER EIN
                                                 ein Plus von 5,18 Millionen. Selbst die   ausstattung im Ost/West-Vergleich, ist
    TABLET IM HAUSHALT                           seit Jahren extrem hohe Verbreitung       festzustellen, dass in den alten Bun-
    ZU BESITZEN.                                 von Smartphones und Handys ist 2021       desländern Ende letzten Jahres 48,32
                                                 noch einmal gestiegen und liegt jetzt     Millionen Bürger zuhause über einen
                                                 bei 95,2 Prozent. Ein maßgeblicher        PC, Laptop oder ein Tablet verfügten
                                                 Treiber dieser Entwicklung war sicher-    (im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von
                                                 lich die Corona-Pandemie. Notgedrun-      4,1 Millionen Menschen und ein Anstieg
                                                 gen mussten Millionen von Menschen        von 9,3 Prozent). In den neuen Ländern
                                                 ins Home-Office und über Monate war       (ohne Berlin) fiel der Zuwachs mit 12,5
                                                 Home-Schooling eher die Regel als die     Prozent noch höher aus. Hier verfügen
                                                                                           nun 8,82 Millionen Menschen über eine
                                                                                           digitale Haushaltsausstattung, knapp
                                                    PC, LAPTOP UND/ODER
                                                    TABLET IM HAUSHALT                     eine Million mehr als noch Ende 2020.
                                                    VORHANDEN / ENTWICKLUNG
                                                    IM ZEITVERLAUF                         Dass die Zahl der Privathaushalte, in
                                                                                           denen digitale Endgeräte vorhanden
                                                                    +9,8 %    86,5 %       sind, Jahr um Jahr wächst, ist natürlich
                                                                                           kein neues Phänomen. Aber: Während in
                                                                                           den vorangegangenen Jahren die Zahlen
                                                                  78,8 %
                                                    76,8 % 77,7 %                          stetig und langsam stiegen, war 2021 ein
                                                                                           Zuwachs von fast zehn Prozent zu ver-
                                                                                           zeichnen (siehe Grafik). Ein echter Schub
                                                                                           für die Digitalisierung und damit einher-
                                                                                           gehend auch die Möglichkeit, deutlich
                                                                                           mehr Menschen für digitale Inhalte zu
    Quelle: agof daily digital facts // Basis:                                             begeistern und weitere Zielgruppen mit
Deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahren //             2018    2019    2020      2021        digitaler Werbung zu erreichen.
   Zielgruppe: Gesamt // Zeitraum: jeweils
        November der Jahre 2018 bis 2021

                                                                      10
AGOF

Wie die Analysen der agof zeigen, trugen            inzwischen zuhause auf PCs, Laptops
alle Bevölkerungsgruppen zu diesem                  oder Tablets zugreifen.
Wachstum bei. Betrachtet man die
absoluten Zahlen, rüsteten vor allem                Was bedeutet das für die Verbreitung
die Berufstätigen 2021 ihre Häuser                  digitaler Endgeräte jenseits des Mobil-
und Wohnungen mit PCs, Laptops oder                 telefons bzw. Smartphones? Kurze
Tablets aus (ein Plus von mehr als drei             Antwort: Die vollständige Abdeckung
Millionen im Vergleich zu 2020). Pro-               ist bei jüngeren Zielgruppen beinah
zentual gab es bei Rentnern und Pen-                erreicht und die älteren Generationen
sionären den größten Sprung, womit                  holen mächtig auf. Zusätzlich gibt es
sich der Trend, dass längst auch ältere             deutlich mehr Haushalte, in denen auch
Semester die Vorteile und Möglichkei-               die TV-Geräte internetfähig sind. Im Ver-
ten, die das Internet bietet, entdeckt              gleich zum Vorjahr kletterte die Zahl der
haben, weiter fortsetzt. Erfreulich mit             Befragten, die mittlerweile über „smarte“
                                                                                                        Quelle: agof daily digital facts / Basis:
Blick auf digitale Bildungsangebote:                Fernseher verfügen, um 3,44 Millionen               Deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahren
Rund 300.000 weitere Jugendliche und                auf 36,39 Millionen (52,7 Prozent der               / Zielgruppe: Gesamt / Filter: Berufstätig-
                                                                                                        keit / Zeiträume: November 2020 versus
junge Erwachsene ab 16 Jahren können                Wohnbevölkerung ab 16 Jahren).                      November 2021

  AUSSTATTUNG BUNDESDEUTSCHER HAUSHALTE MIT PC, LAPTOP UND/ODER TABLET IN
  UNTERSCHIEDLICHEN BEVÖLKERUNGSGRUPPEN IM JAHRESVERGLEICH, IN MILLIONEN
     2020         2021

  In Ausbildung (Lehrlinge, Schüler, Studenten)
                    5,32
                     5,62                         +5,6 %
  Berufstätige (inkl. z.Z. arbeitslos)
                                                                                                                    35,70
                                                                                                                              38,78     +8,6 %
  Rentner, Pensionäre
                                   9,87
                                          11,46   +16,1 %
  Nicht berufstätig, keine Angabe
               3,57
                3,96                              +10,9 %

Ein weiteres Fazit dieser Entwicklung:                 VERBREITUNG VON PCS, LAPTOPS UND/ODER TABLETS IN
Die politisch Verantwortlichen müssen                  BUNDESDEUTSCHEN HAUSHALTEN NACH UNTERSCHIEDLICHEN
sich sputen und sich noch intensiver                   BEVÖLKERUNGSGRUPPEN ENDE 2021
um die Verbesserung der digitalen Infra-
struktur kümmern. Denn je mehr Haus-
halte über digitale Endgeräte verfügen,
umso vehementer werden die Bürger                           In Ausbildung                                      Rentner,
                                                         (Lehrlinge, Schüler,     92,4 %                     Pensionäre             68,5 %
schnelle (und stabile) Online-Verbindun-                         Studenten)
gen fordern, um ihr Equipment auch ver-
nünftig nutzen zu können. Die positive
Nachricht: Die Menschen sind für das
digitale Zeitalter gerüstet und sind offen
                                                             Berufstätige         94,8 %             Nicht berufstätig,            76,9 %
für moderne Formen der Kommunika-                      (inkl. z.Z. arbeitslos)                          keine Angabe
tion, Transaktion und Administration.
Die nötigen Geräte jedenfalls haben sich
fast alle bereits zugelegt.
                                                    Quelle: agof daily digital facts // Basis: Deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahren // Zielgruppe:
                                                    Gesamt // Filter: Berufstätigkeit // Zeiträume: November 2021

                                                                         11
DEEP DIVE

TRENDSTUDIE PAID CONTENT:
ZAHLEN NUTZER FÜR
REDAKTIONELLE INHALTE?
Redaktionelle Inhalte sind selten kosten-    in Frage kommen. Die Untersuchung
los – auch nicht im Internet. Verlage,       wurde im Oktober 2021 durchgeführt.
Publisher und Redaktionen wissen das.        Befragt wurden rund 3.000 Nutzer digi-
Schließlich stellen sie die Inhalte selbst   taler Medien-Angebote.
her oder kaufen sie ein. Und auch die
Distribution kostet Geld. Auf der User-      JEDER FÜNFTE NUTZER ZAHLT FÜR
Seite hingegen war bisher eine Gratis-       REDAKTIONELLE INHALTE
Kultur weit verbreitet. Kein Wunder, viele
Online-Inhalte waren kostenfrei. 2010        Das Verhältnis zahlungsbereiter Nutzer
gab es in Deutschland beispielsweise         zu Nutzern ausschließlich kostenfreier
weniger als zehn Zeitungsverlage mit         redaktioneller Inhalte liegt bei 1:4.
Paid-Content-Angeboten, acht Jahre           Genauer gesagt zahlen heute 21 Prozent
später verfügen mehr als 200 Zeitungs-       der User zumindest teilweise für redakti-
verlage über Paid Content-Modelle            onelle Online-Inhalte. Gleichzeitig geben
(Quelle: Statista/BDZV). Inzwischen          45 Prozent der Befragten an, aktuell und
werden immer mehr redaktionelle              auch in Zukunft nicht für solche Inhalte
Inhalte exklusiv im Rahmen von Bezahl-       bezahlen zu wollen. Unter den Nutzern
modellen zur Verfügung gestellt, Online-     kostenpflichtiger redaktioneller Inhalte
Nachrichtenportale und journalistische       sind Männer überdurchschnittlich ver-
Websites bieten ihre Inhalte nicht mehr      treten: Mit 63 Prozent sind fast zwei
vollständig kostenlos an. Gleichzeitig       Drittel der zahlungsbereiten Nutzer
haben sich die Online-Angebote weiter        Männer. Wie kommt dieser deutliche
emanzipiert. Mit der Eigenständigkeit
und Exklusivität geht eine Wertstei-           NUTZER REDAKTIONELLER INHALTE IM INTERNET
gerung einher, die für Paid-Content-
                                                   Nutzer kostenpflichtiger Inhalte      Nutzer kostenfreier Inhalte
Modelle genutzt wird.

Für viele Medien sind Möglichkeiten zur
Refinanzierung ihrer journalistischen
Online-Angebote, die über die Werbe-                                                               21 %
flächen-Vermarktung hinausgehen, ein
immer wichtigeres Thema. Der Online-
Vermarkterkreis (OVK) im Bundesver-                                                   Verhältnis
band Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.                                                    1:4
hat in einer Trendbefragung im Rahmen
der siebten Welle des Online-Vertrau-
                                                                             79 %
ens-Kompass User zum Thema „Paid
Content“ befragt. Die vorliegende Studie
untersucht die Zahlungsbereitschaft
der Nutzer in Deutschland und erfragt,
welche Alternativen zur Zahlung für sie

                                                               12
DEEP DIVE

Geschlechterunterschied zustande?
Besteht eine Verbindung zum Gender-                       STRUKTURAUFRISS DER NUTZERTYPEN
Gap beim Einkommen? Männer verdie-                                 Männlich                  Weiblich
nen im Schnitt noch immer mehr als                                  16 - 29 Jahre            30 - 49 Jahre                Ab 50 Jahre
Frauen, sodass sich das auch auf die
Zahlungsbereitschaft für Online-Inhalte
auswirken kann. Oder liegt die Ursache                         53 %                 47 %         63 %           37 %              50 %          50 %
eher im Bereich der Inhalte? Möglicher-
weise sind Paid Content-Angebote
bisher teilweise stärker auf männliche
Bedürfnisse und Themenwelten zuge-                                            18 %                                                           16 %
                                                                                                               27 %
schnitten. Im Umkehrschluss stellt                                                                39 %
sich die Frage, für welche Inhalte sich                            51 %
                                                                                                                                   54 %         30 %
                                                                                31 %
bei Frauen eine höhere Zahlungsbereit-                                                                       34 %
schaft erzielen ließe.
                                                               Nutzer redaktioneller           Nutzer kostenpflichtiger           Nutzer kostenfreier
Ebenfalls Luft nach oben sieht die Stu-                          Inhalte (gesamt)                      Inhalte                         Inhalte
die bei älteren Zielgruppen. Personen,
die 50 Jahre oder älter sind, stellen
mit 51 Prozent die größte Gruppe der                   Eine überdurchschnittliche Bereitschaft,
Nutzer redaktioneller Inhalte. Zudem                   für redaktionelle Inhalte im Internet zu
verfügt diese Gruppe im Schnitt über                   bezahlen, wurde bei jungen Menschen
die höchsten finanziellen Mittel. Gleich-              festgestellt. Jeder vierte zahlende Nut-
zeitig ist bisher jedoch mehr als die                  zer ist zwischen 16 und 29 Jahren alt
Hälfte dieser Personen grundsätzlich                   (27 Prozent). In dieser Altersgruppe ist
nicht bereit, für redaktionelle Inhalte im             das monatliche Netto-Einkommen im
Internet zu bezahlen (52 Prozent). Neben               Schnitt zwar geringer, dennoch ist das
der Frage nach dem richtigen Content,                  Bezahlen für Inhalte stärker ausgeprägt
könnte hier eventuell auch eine geringere              als bei den Älteren. Hintergrund dürfte
Affinität zu Online-Bezahlsystemen eine                sein, dass diese Digital Natives mit dem
Rolle spielen.                                         Internet aufgewachsen und Online-
                                                       Transaktionen für sie selbstverständ-
                                                       lich sind.

  NUTZER REDAKTIONELLER INHALTE IM INTERNET
      Ja, ich bezahle eine          Ja, ich bezahle für einzelne          Ja, ich habe sowohl ein Digital-Abo als auch einzelne
      monatliche Pauschale          Artikel oder Ausgaben                 kostenpflichtige Artikel bezogen bzw. beziehe diese

      Nein, aber ich habe bereits einmal Geld        Nein, bisher habe ich kein Geld für                 Nein, und ich habe auch nicht vor für
      für redaktionelle Inhalte gezahlt              redaktionelle Inhalte im Internet bezahlt           redaktionelle Inhalte im Internet zu bezahlen

   16 - 29 Jahre          12 %            13 %          7%           11 %                  24 %                                   34 %

  30 - 49 Jahre          10 %         9%        5%      10 %                        26 %                                     40 %

    Ab 50 Jahre         8%       5%    4%       7%                 24 %                                               52 %

         Gesamt          9%        7%       5%       9%                     25 %                                          45 %

                                                                              13
DEEP DIVE

Am häufigsten werden kostenpflichtige                       Kostenpflichtige Podcasts und kosten-
E-Paper oder E-Magazine abonniert.                          pflichtige Newsletter werden dagegen
Danach folgen kostenpflichtige Zugänge                      überproportional von Jüngeren genutzt.
zu Nachrichtenportalen oder Online-Ser-                     Auch hier dürfen wir davon ausgehen,
vices. Kostenpflichtige Podcasts folgen                     dass ein wesentlicher Grund in der
an dritter Stelle. E-Paper oder E-Maga-                     medialen Sozialisierung liegt. Für Publis-
zine sprechen vor allem Personen ab                         her heißt es, einerseits die große Gruppe
50 Jahren an. 55 Prozent der Nutzer                         der Nutzer ab 50 Jahren mit vertrauten
kostenpflichtiger Inhalte dieser Alters-                    Formaten zu bedienen, und zum ande-
gruppe haben mindestens ein Abo. Ver-                       ren sicherzustellen, dass sie die Digital
mutlich passen diese Medienangebote                         Natives über neue, medien- und device-
am besten zum erlernten, eher klassi-                       adäquate Formen der Aufbereitung
schen Medien-Konsum (Online-Ausgabe                         digitaler Inhalte an sich binden.
einer Print-Publikation).

  ART DES KOSTENPFLICHTIGEN ZUGANGS
  Nutzer kostenpflichtiger redaktioneller Inhalte im Internet
      Gesamt               16 - 29 Jahre            30 - 49 Jahre           Ab 50 Jahre
                           55 %
      41 %

                                                           41 %
                                                    40 %
                                      38 %
                    34 %
             32 %

                                             31 %

                                                                            24 %

                                                                                    22 %

                                                                                                         20 %
                                                                     17 %

                                                                                                  16 %

                                                                                                                16 %

                                                                                                                                             16 %
                                                                                                                                      14 %
                                                                                                                       13 %

                                                                                                                               11 %
                                                                                           9%

                                                                                                                                                    4%
       Abonnement einer              Kostenpflichtiger Zugang       Kostenpflichtiger Podcast   Kostenpflichtiger Newsletter     Flatrate für digitale
      E-Paper-Zeitung oder           zu einem Online-Service          eines Online-Services        eines Online Services             Zeitschriften
        eines E-Magazins             oder Nachrichtenportal,         oder Nachrichtenportals      oder Nachrichtenportals       (z. B. Readly, Blendle)
                                       um exklusive Inhalte
                                        nutzen zu können

GROSSE ZAHL AN NUTZERN                                      Nutzern zu machen, sind diese Ergeb-
ERWARTET NACH WIE VOR                                       nisse eine deutliche Aufforderung an die
KOSTENFREIE INHALTE                                         digitale Medien- und Werbewirtschaft,
                                                            Rahmenbedingungen und Standards
Nach den Gründen für die mangelnde                          zu schaffen, die die kostenfreie Bereit-
Zahlungsbereitschaft gefragt, gibt die                      stellung hochwertiger redaktioneller
Hälfte der Nicht-Zahler an, dass ihnen                      Inhalte für Publisher wirtschaftlich mög-
das Angebot an kostenfreien Inhalten im                     lich machen.
Internet ausreicht. Mit 37 Prozent sind
außerdem mehr als ein Drittel der Mei-                      Die Höhe der Gebühren ist für 23 Pro-
nung, dass Nachrichteninhalte immer                         zent der Befragten eine Hürde. Hierbei
kostenfrei für alle zugänglich sein soll-                   fällt auf, dass dies besonders häufig
ten. Selbst wenn es Publishern gelingt,                     von jungen Nutzern geäußert wird. Das
einen Teil dieser User zu zahlenden                         bestätigt die Vermutung, dass Paid-

                                                                                   14
DEEP DIVE

Content-Angebote bei den Personen                    Angesichts der hohen Zahl an Nutzern,
ab 50 Jahren nicht am Preis scheitern.               die kostenfreie Inhalte bevorzugen, ist
Die Bindung an einzelne Angebote und                 die Frage, wie diese finanziert werden
die automatische Abbuchung, die mit                  können. Es zeigt sich, dass die zah-
Abo-Modellen einhergehen, gefällt 22                 lungsbereiten Nutzer redaktioneller
Prozent beziehungsweise 23 Prozent                   Inhalte offen für unterschiedlichste
der Nutzer nicht. Darüber hinaus spielen             Zugangsbedingungen sind: Zwei Drittel
Bequemlichkeit und Schnelligkeit eine                oder mehr würden sich registrieren oder
Rolle: Jeder Fünfte möchte sich nicht                dem Einsatz von Cookies zustimmen,
einloggen müssen, um Artikel lesen                   um Inhalte kostenfrei nutzen zu können.
zu können.                                           53 Prozent beziehungsweise 60 Prozent
                                                     würden aber auch ein kostenpflichtiges
Anbieter sollten in jedem Fall ganz genau            Abo abschließen oder einzelne Artikel
schauen, bei welchen Zielgruppen und                 oder Ausgaben kaufen.
für welche Inhalte eine Zahlungsbereit-
schaft vorhanden ist oder sein könnte.               Ein anderes Bild bei den Nicht-Zah-
Das Verständnis darüber ist entschei-                lern: Diese Gruppe präferiert vor allem
dend für den effizienten Ausbau von                  Zugangsbedingungen, die weiterhin
Paid-Content-Angeboten. Dazu gehört                  eine kostenfreie Nutzung ermöglichen.
ein Blick auf die mögliche Exklusivität              Für zwei Drittel aller Nutzer redaktionel-
der Inhalte. In diesem Kontext wurden                ler Inhalte und der Nicht-Zahler kommt
und werden auch die kostenfreien                     als Alternative zu Bezahlmodellen eine
Online-Angebote der öffentlich-recht-                verpflichtende Zustimmung zu Website-
lichen Sender immer wieder kritisch                  Cookies in Frage. Über die Hälfte aller
diskutiert, da sie oft in Konkurrenz zu              Nutzer (54 Prozent) und 49 Prozent der
den kostenpflichtigen redaktionellen                 Nicht-Zahler sprechen sich auch für eine
Online-Inhalten der privatwirtschaft-                verpflichtende Registrierung aus. Das
lichen Anbieter und deren Erlös-Model-               heißt, diese Nutzer akzeptieren den Ein-
len stehen.                                          satz von Instrumenten, die unter ande-

  GRÜNDE FÜR FEHLENDE ZAHLUNGSBEREITSCHAFT
  Nutzer ausschließlich kostenfreier Inhalte im Internet

                                                                  23 %
           50 %
                                                              Ich empfinde die
                                                             Gebühr oftmals als
                                         37 %                      zu hoch
                                                                                      23 %
   Mir reicht das Angebot
  von kostenfreien Inhalten
       im Internet aus
                                    Nachrichteninhalte                         Abo-Modelle schrecken
                                 sollten meiner Meinung                          mich aufgrund der
                                nach immer kostenfrei und                      automatischen Kosten-
                                  für alle zugänglich sein                     Abbuchung generell ab

             22 %
                                                                                   11 %
      Ich möchte mich mit                      20 %
    einem Abonnement nicht                                               Kostenpflichtige Artikel
    auf die Nutzung einzelner                                           unterscheiden sich in ihrer
    Online-Portale festlegen                                           Qualität und ihren Inhalten zu
                                        Ich möchte mich zur           wenig von kostenlosen Artikeln
                                           Nutzung nicht
                                         anmelden müssen

                                                                          15
DEEP DIVE

rem zielgruppenbezogene Werbung                          Hier stellt sich im Markt gerade ein
ermöglichen, wenn sie darüber Inhalte                    neues Gleichgewicht ein. Auf der einen
kostenfrei nutzen können.                                Seite Ausbau und weitere Etablierung
                                                         von Paid-Content-Angeboten. Auf der
FINANZIERUNG ÜBER WERBUNG                                anderen Seite Werbung – insbesondere
MIT BREITER AKZEPTANZ                                    zielgruppenbezogene Werbung gemäß
                                                         den aktuellen gesetzlichen Vorgaben.
Wie die Ergebnisse zeigen, ist nur ein                   Paid Content und Werbefinanzierung
Teil der Nutzer redaktioneller Inhalte                   sind mehr denn je im Verbund zu konzi-
bereit, für Inhalte im Internet zu zahlen.               pieren und umzusetzen. Nur so können
Eine Finanzierung über Werbung ist also                  sie sich gut ergänzen, die User-Inter-
nach wie vor unumgänglich. Gleichzei-                    essen optimal berücksichtigen und die
tig ist die Finanzierung der kostenlosen                 Refinanzierung der Online-Angebote
Nutzung über Werbung für die Nutzer                      sowie die Meinungsvielfalt sichern.
ein bekanntes und akzeptiertes Modell:
Sie wird sowohl von zahlenden Nutzern
als auch von Nicht-Zahlern in der Stu-
die in zahlreichen offenen Nennungen
vorgeschlagen. Nutzer ausschließlich
kostenfreier Inhalte wünschen sich
außerdem flexible Abo-Systeme, bei
denen sie die Bestandteile individuell
zusammenstellen können.

  AKZEPTANZ VON MÖGLICHEN ZUGANGSBEDINGUNGEN ZU
  REDAKTIONELLEN INHALTEN IM INTERNET
     Nutzer redaktioneller Inhalte (gesamt)          Nutzer kostenpflichtiger Inhalte           Nutzer kostenfreier Inhalte
                                       74 %
               70 %
        66 %

                      66 %

                                                                   60 %
                                54 %

                                                                                                                         53 %
                                              49 %

                                                                                               46 %

                                                                                                                                            30 %
                                                            28 %

                                                                                        26 %

                                                                                                      21 %
                                                                          19 %

                                                                                                                  16 %

                                                                                                                                     14 %

                                                                                                                                                   9%
                                                                                                                                5%

  Kostenfreie Nutzung der    Kostenfreie Nutzung       Kauf einzelner kosten- Spenden an die Website        Abschließen eines          Sonstige
   redaktionellen Inhalte     der redaktionellen       pflichtiger Artikel oder      bzw. den Anbieter,     kostenpflichtigen        Möglichkeiten
  durch die verpflichtende    Inhalte durch eine              Ausgaben          damit redaktionelle Inhalte   monatlichen
      Zustimmung zu           verpflichtende Re-                                  auch in Zukunft kosten-     Digital-Abos
     Website-Cookies              gistrierung                                 frei angeboten werden können

                                                                                 16
ONLINE-VERMARKTERKREIS (OVK) IM BVDW

ONLINE-VERMARKTERKREIS
(OVK) IM BVDW
      Der Online-Vermarkterkreis (OVK) ist       Maßnahmen für die gesamte Online-
      die Interessenvertretung der Online-       Marketing-Branche. Ziel des OVK ist
      Vermarkter im deutschen Werbemarkt.        die Erhöhung von Markttransparenz
      Derzeit sind hier 13 der größten deut-     und Planungssicherheit.
      schen Vermarkter organisiert. Seinen
      Mitgliedern bietet der OVK die Mög-        Darüber hinaus realisiert der OVK wich-
      lichkeit, sich untereinander zu aktuel-    tige Projekte wie Kongresse, Studien
      len Branchenthemen auszutauschen.          und Fördermaßnahmen und engagiert
      Im Zusammenspiel mit den Online-           sich in nationalen und internationalen
      Mediaagenturen verantwortet er die         Gremien für die Weiterentwicklung
      Standardisierung von Prozessen und         der Branche.
      Formaten sowie qualitätssichernde

                           17
ONLINE-VERMARKTERKREIS (OVK) IM BVDW

                   UNITS DES OVK                               Unit Umfeldqualität & Werbewirkung:
                                                               Die Unit Umfeldqualität & Werbewir-
OVK-UNITS
                   Der OVK hat vier Units gebildet, in denen   kung des OVK erforscht und bewertet
VERANTWORTEN       seine Mitglieder gemeinschaftliche Pro-     die Werbewirkung digitaler Kampagnen
STANDARDISIERUNG   jekte umsetzen, die der Planungssicher-     und entwickelt Ideen für Standards in
UND QUALITÄTS-     heit, Standardisierung und der Erhöhung     der Werbewirkungsforschung und für
SICHERNDE          der Markttransparenz für den gesamten       qualitative Leistungswerte. Dabei steht
MASSNAHMEN         digitalen Werbemarkt dienen.                der Einfluss unterschiedlicher Wirkungs-
                                                               faktoren wie beispielsweise die Bedeu-
UND SORGEN FÜR
                   Ad Tech & Programmatic: Kernaufga-          tung eines qualitativ hochwertigen
TRANSPARENZ
                   ben der Unit Ad Tech & Programmatic         Umfeldes im Mittelpunkt der Arbeit.
UND PLANUNGS-      sind Standardisierung und Marktauf-         Die Marktforschungsexperten aus den
SICHERHEIT.        klärung. Ziel der Unit ist es, die Durch-   OVK Mitgliedsunternehmen entwickeln
                   führung digitaler Kampagnen für die         Studien, setzen sie um und liefern dem
                   Marktpartner so effizient wie möglich       gesamten Werbemarkt über die Publi-
                   zu gestalten. Die Experten aus den OVK      kation der Ergebnisse Hilfestellung und
                   Mitgliedsunternehmen bewerten neue          Orientierung.
                   technologische Ansätze und Initiativen,
                   konsolidieren die Sicht der Vermarkter
                   auf Ad Tech-, Programmatic- und Data-
                   Fragestellungen, formulieren Marktan-
                   forderungen und entwickeln Lösungen.
                   Gemeinsam mit den Marktpartnern
                   werden Standards definiert und Regu-
                   lierungs- und Datenschutzinitiativen
                   begleitet. Die Veröffentlichungen und
                   Veranstaltungen der Unit liefern Hilfe-
                   stellung und klären auf.

                   Marketing & Kommunikation: Die Aufklä-
                   rung der Marktteilnehmer zu Trends und
                   neuen Themen ist die Hauptaufgabe der
                   Unit Marketing & Kommunikation des
                   OVK. Die Unit begleitet marktrelevante
                   Entwicklungen mit kaufmännischen
                   Bewertungen, politischer Arbeit, Veran-
                   staltungen und Publikationen.

                   Unit Marktzahlen: Die Unit Marktzahlen
                   des OVK erfasst und bewertet Daten zur
                   Entwicklung des Online-Werbemarktes.
                   Dabei arbeitet sie eng mit Unternehmen
                   wie der Nielsen Media Research GmbH,
                   der PricewaterhouseCoopers GmbH
                   und der Statista GmbH zusammen. Die
                   wichtigsten Ergebnisse werden halbjähr-
                   lich im Rahmen des OVK Online-Report
                   des BVDW veröffentlicht, zeigen Trends
                   und Potenziale auf und schaffen Markt-
                   transparenz und Planungssicherheit.

                                         18
BUNDESVERBAND DIGITALE WIRTSCHAFT (BVDW) E.V

BUNDESVERBAND DIGITALE
WIRTSCHAFT (BVDW) E. V.

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft      transparenz und innovationsfreundliche
(BVDW) e.V. ist die Interessenvertretung   Rahmenbedingungen ein. Sein Netzwerk
für Unternehmen, die digitale Geschäfts-   von Experten liefert mit Zahlen, Daten
modelle betreiben oder deren Wert-         und Fakten Orientierung zu einem zent-
schöpfung auf dem Einsatz digitaler        ralen Zukunftsfeld. N
                                                               ­ eben der DMEXCO
Technologien beruht. Als Impulsgeber,      und dem Deutschen Digital Award rich-
Wegweiser und Beschleuniger digitaler      tet der BVDW eine Vielzahl von Fachver-
Geschäftsmodelle vertritt der BVDW         anstaltungen aus. Mit Mitgliedern aus
die Interessen der digitalen Wirtschaft    verschiedensten Branchen ist der BVDW
gegenüber Politik und Gesellschaft und     die Stimme der digitalen Wirtschaft.
setzt sich für die Schaffung von Markt-

                                                         19
DIE ARBEITSGEMEINSCHAFT ONLINEFORSCHUNG E.V. (AGOF)

DIE ARBEITSGEMEINSCHAFT
ONLINEFORSCHUNG E. V. (AGOF)
                         MIT DER DAILY DIGITAL FACTS LIE-             gruppenbeschreibung (Strukturdaten),
                         FERT DIE AGOF EINEN MODERNEN                 Marktdaten (Konsum und Haushalts-
DIE AGOF BEGLEITET       UND SKALIERBAREN STANDARD                    ausstattung) sowie allgemeine Daten
MIT IHREN AKTIVI-                                                     zur digitalen Internetnutzung. Ergänzt
TÄTEN DIE GESAMTE        Als zentrale Instanz im Markt hat es sich    werden diese Daten mit umfangreichen
DIGITALE WERTSCHÖP-      die agof zur Aufgabe gemacht, relevante      und detaillierten Strukturmerkmalen aus
FUNGSKETTE UND LIE-      Themen & Trends des digitalen Marktes        der Kooperation mit der Gesellschaft für
FERT DEM MARKT AN        zu identifizieren und diese lösungs- und     integrierte Kommunikationsforschung
JEDER STELLE DES ME-     zukunftsorientiert voranzutreiben. In        (GIK)/best for planning (b4p). Auch die
DIAPROZESSES DATEN       dieser Rolle setzt und gestaltet sie         medienübergreifende und überschnei-
UND LÖSUNGEN AUF         digitale Standards, forciert Projekte        dungsfreie Planung von stationären
BASIS DES GLEICHEN       und Maßnahmen und unterstützt diese          und mobilen Angeboten ist mit der daily
VALIDEN MARKTSTAN-       mit neuen und fruchtbaren Impulsen           digital facts selbstverständlich möglich
DARDS.                   und Perspektiven. Dabei agiert sie als       – genauso wie die Analyse der digitalen
                         selbstständiger Initiator, aber auch als     Mediennutzung nach den Gerätetypen
                         Vermittler und als verlässlicher Partner.    Desktop, Tablet und Smartphone. Auch
                                                                      für das Segment Influencer Marketing
                         Anforderungen des sich dynamisch             bietet die agof die passende Datengrund-
                         verändernden Marktes in Bezug auf            lage: In der daily digital facts werden
                         Standards, Sicherheit und Qualität inte-     inzwischen auch User von Social Media-
                         griert sie aktiv in ihr Leistungsangebot     Angeboten und Influencer-Follower
                         und richtet dieses sowie ihre Weiterent-     abgebildet und können darüber gemein-
                         wicklung nachhaltig und zukunftssicher       sam mit klassischen digitalen Angeboten
                         daran aus.                                   analysiert und geplant werden.

                         Diese Kompetenzen sowie ihren gat-           Alle Informationen stehen im agof Aus-
                         tungsübergreifenden Gesamtblick stellt       wertungs- und Planungsprogramm TOP
                         sie dem digitalen Markt und seinen           modular auf den unterschiedlichsten
                         Teilnehmern in vielfältiger Weise zur        Devices bereit und auf der TOP App
                         Verfügung, sowohl in Form von bedarfs-       auch für den Aufruf von unterwegs. Zur
                         orientierten und innovativen Media-          schnellen Visualisierung stehen zudem
                         lösungen an allen Stellen der digitalen      Dashboards mit fertigen Grafiken zu ver-
                         Wertschöpfungskette, als auch darüber        schiedenen Zielgruppen und Themen im
                         hinaus in Form von Wissensvermittlung,       Programm zur Verfügung.
                         Impulsgebung und Agenda-Setting.

                         Die daily digital facts ist die Markt-
                         Media-Studie der agof. Auf Basis eines
                         ausgefeilten Multimethodenmodells
                         liefert sie detaillierte Tages-Reichweiten
                         sowie die relevanten Qualifizierungs-
                         daten, wie Netto- und Bruttoreichweiten,
                         soziodemografische und psychografi-
                         sche Merkmale zur Nutzer- und Ziel-

                                                20
METHODIK DER WERBESTATISTIK UND DER AGOF

OVK-REPORT METHODIK

Das OVK Marktmodell wurde als holisti-      auf. Zusätzlich betrachtet werden die
sches Modell konzeptioniert, das mithilfe   deutschen Aktivitäten von relevanten,
einer Kombination aus Primär- und Sekun-    international tätigen Anbietern und
därdaten eine valide Gesamtmarktab-         Plattformen („internationale Player“).
schätzung generiert. Ziel des Reports ist
es, die Größe des Displaywerbe­marktes      Die Grundlage des Modells zur Berechnung
in Deutschland zu ermitteln.                der Umsätze innerhalb des OVK bilden die
                                            von den OVK Mitgliedern an Pricewater-
Die Definition des Displaywerbemark-        houseCoopers GmbH (PwC) gemeldeten
tes umfasst dabei In-Page-Advertising       Nettozahlen und von PwC aggregierten
inklusive Out-Stream-Advertising und        Umsätze für digitale Werbung (In-Stream-
In-Stream-Video-Advertising. Keyword-       und In-Page-Formate in Desktop und
basiertes Paid-Search, Affiliate- oder      Mobile, inklusive Provisionen).
Newsletter-Marketing, Werbung für Apps
im Appstore sowie In-Game-Advertising       Auf Ebene des Nicht-OVK werden die
sind im Modell nicht berücksichtigt.        Werbeumsätze, unter Berücksichtigung
                                            der ausgewiesenen Unique User der
Der Display-Markt umfasst im Modell         Arbeitsgemeinschaft Online Forschung
drei Gruppen an Marktteilnehmern. Auf       e.V. (agof), hochgerechnet. Als Bench-
dem deutschen Markt teilt sich dieser       mark fungieren die innerhalb des OVK
in Publisher, die im OVK organisiert        generierten Umsätze.
sind („OVK“), und welche, die nicht im
OVK organisiert sind („Nicht-OVK“),

                                     OVK                          Nicht-OVK                Internationale Player

                                                         › Reichweiten                 › Daten offizieller Quellen
                         › Durch PwC aggregierte           OVK/Nicht-OVK                 der Unternehmen
    Input-Faktoren
                           Umsätze                       › OVK Umsätze und             › Traffic Daten
                                                           Prognosen                   › Expertenfeedback

    Modellierung &                                       Individuelle Modellierung und Prognose
        Prognose                                         auf Basis vorhandener Daten

                                       Hochrechnung      Umsatzberechnung und Prognostizierung auf Basis
            Resultat
                                          Prognosen      einzelner Marktteilnehmer und Segmente

                                              Gesamtumsätze – deutscher Displaywerbemarkt

                                                           21
METHODIK DER WERBESTATISTIK UND DER AGOF

Die internationalen Player mit relevan-      nach Marktteilnehmer individuelle
tem Umsatz innerhalb Deutschlands            Benchmarks sowie Plausibilisierungen
wurden anhand statistischer Metho-           über die gemeldeten ­Umsätze des
den und unter Einbezug der wich-             OVK gebildet.
tigsten Kennzahlen identifiziert und
Umsätze approximiert.                        Mit Hilfe eines „Scouting Ansatzes“
                                             werden Marktteilnehmer kontinuier-
Die Berechnungen der deutschen Wer-          lich überprüft und deren Entwicklung
beumsätze für Facebook, Google und           erfasst. Für große Player, die mehr als
Amazon basieren auf Grundlage der            1 Prozent des Gesamtmarktes abde-
Jahresberichte und weiterer offizieller      cken, werden wie oben beschrieben
Kennzahlen, wie zum Beispiel globaler        Deep Dive Analysen erstellt, die kleinen
und regionaler Umsätze und Usern             Player werden mithilfe des Scouting-
der Unternehmen.                             Ansatzes einbezogen.

Je nach Verfügbarkeit unterschied-           Für die einzelnen Marktteilnehmer
licher Kennzahlen finden individuelle        werden Prognostizierungen der ermit-
Bottom-Up- und Top-Down-Modellie-            telten Umsätze auf unterster Ebene
rungsansätze statt. Dies geschieht unter     vorgenommen. Maßgeblich werden
Berücksichtigung des „Owned“ und             hier die vergangenen Umsätze genutzt,
„Operated“ Inventars zur Berechnung          zusätzlich fließen deutsche Trends und
der Umsätze im deutschen Markt.              die Entwicklungen weiterer Regionen als
                                             Benchmark in die Analyse mit ein.
In den Top-Down-Berechnungen bezie-
hen sich die Modelle direkt auf zur Verfü-   Überschneidungen der Werbeum­sätze
gung stehende deutsche Kennzahlen. In        internationaler Plattformen mit denen
den Bottom-Up-Modellierungen werden          der Vermarkter werden in dem Modell
zur Berechnung deutscher durchschnitt-       ermittelt und entsprechend konsolidiert.
licher Umsätze pro Nutzer (ARPU) je          Eine Doppelzählung wird so vermieden,
                                             lediglich die Provisions­umsätze wer-
                                             den angerechnet.

        BOTTOM-UP ANSATZ

        BOTTOM-UP ANSATZ

         TOP-DOWN ANSATZ

          SCOUTING ANSATZ

                                                            22
ANMERKUNGEN ZUR AGOF METHODE

ANMERKUNGEN ZUR
AGOF METHODE
DIE DAILY DIGITAL FACTS –                 Die methodische Grundlage der daily
REICHWEITENWÄHRUNG DER AGOF               digital facts vereint für eine medien-
                                          adäquate Messung mit dem Multi-           MIT IHRER MARKT-
Erklärte Aufgabe und Ziel der agof        Methodenmodell der agof mehrere           MEDIA-STUDIE DAILY
ist es, mit ihren Studien die digitale    Erhebungsansätze: Im Zentrum steht
                                                                                    DIGITAL FACTS BIETET
Währung im Markt bereitzustellen und      die technische Messung der Nutzung
                                                                                    DIE AGOF DIE GRUND-
diese fortlaufend weiterzuentwickeln.     (Basiserhebung). Ergänzt wird diese
                                          durch eine OnSite- bzw. InApp-            LAGE FÜR EINE ÜBER-
Um als Währung akzeptiert zu werden,      Befragung auf den teilnehmenden           SCHNEIDUNGSFREIE
erfüllt die daily digital facts diverse   Angeboten. Abgerundet werden die          UND MEDIENÜBERGREI-
Anforderungen. Dazu gehört aus der        Datenquellen durch eine bevölkerungs-     FENDE DIGITAL-MEDIA-
Sicht der Mediaplanung, dass sie          repräsentative Telefonbefragung sowie     PLANUNG.
Reichweiten- und Strukturdaten für        ein technisches User-Panel. Erst durch
einen Großteil der relevanten Web-        das Zusammenspiel aller Bestandteile
seiten und Apps und ihre Belegungs-       ist die Ermittlung der Reichweiten- und
einheiten liefert und darüber hinaus      Strukturdaten von Online-Werbe-
in Mediaplanungstools „zählbar“ ist,      trägern sowie die Umwandlung von
damit die Daten die Erstellung von        Unique Clients in Unique User – eine
Mediaplänen sinnvoll unterstützen-        der zentralen Besonderheiten der agof
können.                                   Studien – möglich. Dazu werden die
                                          einzelnen Segmente in einem innovati-
Dank der Kooperation der agof mit         ven Verfahren miteinander verknüpft.
der Gesellschaft für integrierte Kom-
munikationsforschung (GIK) und ihrer      Die detaillierte Methodenbeschreibung
Studie best for planning (b4p) stehen     unter: https://www.agof.de/studien/
seit 2018 außerdem sehr umfangreiche      daily-digital-facts/methode/
und detaillierte Strukturmerkmale für
die Analysen zur Verfügung.

Die daily digital facts ermöglicht es
außerdem, individuelle Auswertungs-
und Planungszeiträume zu definieren
und damit die Dynamik des Inter-
nets abzubilden. Wenn gewünscht,
können einzelne Tage kombiniert, nur
bestimmte Wochen berücksichtigt wer-
den oder etwa auch gezielte Eventpla-
nungen erfolgen. Ergänzend können die
Leistungswerte auch nach Endgeräten
– also Desktop, Laptop und Smartphone
– getrennt betrachtet werden.

                                                         23
IMPRESSUM
OVK Online Report 2022/01

Erscheinungsort und -datum
Berlin, April 2022

Herausgeber
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
Schumannstraße 2, 10117 Berlin, +49 30 2062186 - 0, info@bvdw.org, www.bvdw.org

Geschäftsführer
Sven Bornemann

Präsident
Dirk Freytag

 Vizepräsidenten
Thomas Duhr, Anke Herbener, Corinna Hohenleitner, Dr. Moritz Holzgraefe,
­Alexander Kiock, Julian Simons

Kontakt
Kathrin Theurig, Referentin Online-Vermarkterkreis, theurig@bvdw.org

Vereinsregisternummer
Vereinsregister Düsseldorf VR 8358

Rechtshinweise
Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben und Informationen wurden vom
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. sorgfältig recherchiert und geprüft.
Diese Informationen sind ein Service des Verbandes. Für Richtigkeit, Vollständigkeit
und Aktualität können weder der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
noch die an der Erstellung und Veröffentlichung dieses Werkes beteiligten Unterneh-
men die Haftung übernehmen. Die Inhalte dieser Veröffentlichung und / oder Ver-
weise auf Inhalte Dritter sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung
von Informationen oder Daten, insbesondere die Verwendung von Texten, Textteilen,
Bildmaterial oder sonstigen Inhalten, bedarf der vorherigen Zustimmung durch den
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. bzw. die Rechteinhaber (Dritte).

Titelmotiv
BVDW

Erstellung
Dieser Report wurde mit der Unterstützung von Statista Q und C&ID erstellt.
Sie können auch lesen