PREMIERE FÜR DEN CHEMCOAST PARK BRUNSBÜTTEL IN BERLIN
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
PREMIERE FÜR DEN CHEMCOAST PARK BRUNSBÜTTEL IN BERLIN Voller Erfolg für den Hafen- und Industriestandort Brunsbüttel und die gesamte Region: rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung – und damit deutlich mehr als erwartet – nahmen am 31. Januar am par- lamentarischen Frühstück in der Vertretung des Landes Schleswig-Hol- stein beim Bund teil. Organisiert wurde das parlamentarische Frühstück von den Unternehmen der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel. Zahlreiche Akteure aus Brunsbüttel, Dithmarschen, Steinburg und der gesamten Region waren nach Berlin gekommen, um mit den mehr als 20 Bundestagsabgeordneten über die herausragende Bedeutung und großen Potenziale des Industrie- und Hafenstandortes sowie viele weitere Themen des Wirtschaftsraumes zu sprechen. Als Ehrengast nahm auch der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein Daniel Günther am parlamentarischen Frühstück teil. Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Bruns- büttel und Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group begrüßt das große Interesse am parlamentarischen Frühstück: „Unser ge- meinsamer Auftritt als Industrie- und Hafenstandort in Berlin ist eine Premiere. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass so viele unter- schiedliche Akteure aus unserer Region mit nach Berlin gekommen sind! Dies unterstreicht, wie wichtig es für uns ist, in Berlin und in der Bundespolitik wahrgenommen zu werden. Besonders freue ich mich außer-
dem, dass unser Ministerpräsident unsere Region auch in Berlin unter- stützt, so wie er es auf dem Brunsbütteler Industriegespräch bereits angekündigt hatte!“. In seiner Rede unterstrich der Ministerpräsident die landes- und bun- desweite Bedeutung des ChemCoast Park Brunsbüttel: „Der ChemCoast Park ist das industrielle Schwungrad in Schleswig-Holstein. Hier sind hoch innovative Unternehmen, große Konzerne und erfolgreiche Mittelständler zuhause. Sie alle sind in ihrer Konzentration und mit ihrer Dynamik wichtig für das industrielle Wachstum nördlich der Elbe“, sagte Gün- ther. Der Bau des ersten deutschen Flüssiggas-Importterminals hätte darüber hinaus weit über die Region hinausreichende positive Folgen. Günther: „Brunsbüttel ist der beste Standort für ein LNG-Terminal. Lassen Sie uns daher gemeinsam für dieses innovative Vorhaben werben. Es geht für Schleswig-Holstein um das bedeutendste Industrie-Projekt der vergangenen Jahrzehnte.“ Frank Schnabel verdeutlicht die regionalökonomische Bedeutung und At- traktivität des Standortes für Unternehmen mit Zahlen: „Rund 12.500 Ar- beitsplätze beeinflusst der ChemCoast Park Brunsbüttel, darunter knapp 4.500 direkt am Standort. Daraus ergibt sich eine jährliche Bruttow- ertschöpfung von rund 870 Mio. Euro, wie in einer regionalökonomischen Studie ermittelt wurde. Diese Zahlen sind eindrucksvoll und Grundlage für Steuereinnahmen und Kaufkraft. Die angesiedelten Unternehmen in- vestieren außerdem derzeit hohe Millionenbeträge am Standort. Dies ist ein klares Bekenntnis der Unternehmen zur Attraktivität der Region.“ Ein noch stärkeres Wachstum des Industriestandortes könnte in Brunsbüt- tel durch ein LNG Import- und Distributionsterminal für Deutschland mit bundesweiter Bedeutung für die Transport-, die Industrie- und die strategische Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland entste- hen. Um weiterhin den Standort zu entwickeln, muss die infrastruk- turelle Anbindung weiter verbessert werden. Der zweigleisige Ausbau in- klusive Elektrifizierung der Bahnstrecke vom Industriegebiet Brunsbüt- tel bis Wilster/Itzehoe, der dreispurige Ausbau der Bundestraße 5 über Wilster hinaus bis nach Brunsbüttel, die Weiterführung der A20 inklu- sive westlicher Elbquerung bei Glückstadt, der Ausbau des Nord-Ost- see-Kanals, eine schnelle Umsetzung der Fahrrinnenanpassung der Elbe und die Verfügbarkeit von Energie in Form von Elektrizität und Gas sind hierfür notwendig.
„Dafür benötigt der Standort auf jeden Fall die Unterstützung aus Ber- lin, wo die Finanzmittel für den Infrastrukturausbau und die Fördergelder für zukunftsorientierte Projekte vergeben werden“, so Schnabel. Mit ca. 2.000 Hektar Fläche ist der ChemCoast Park Brunsbüttel das größte zusammenhängende Industriegebiet in Schleswig-Holstein und hat sich zu einem pulsierenden Cluster für Unternehmen aus der Chemie-, En- ergie- und Logistikbranche entwickelt. Zudem ist Brunsbüttel mit rund 13 Millionen Tonnen Ladung pro Jahr der sechstgrößte und einer der dy- namischsten Seehafenstandorte Deutschlands. „Wir haben einen prosperierenden Standort, den es mit Unterstützung aus Berlin weiter zu stärken gilt. Mit dem parlamentarischen Frühstück und den konstruktiven Gesprächen mit den Bundestagsabgeordneten haben wir uns erfolgreich in Berlin präsentiert. Hierfür möchte ich auch dem Ministerpräsidenten herzlich danken. Nun gilt es, die Aufmerksamkeit auf bundespolitischer Ebene weiter zu nutzen, um unsere Region dy- namisch weiterzuentwickeln. An uns wird es nicht liegen“, so der Sprecher der Werkleiterrunde, „wir gehen mit voller Dynamik voran“. Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, v.l.n.r.: Frank Schnabel (Sprecher der Werkleiterrunde), Stefan Mohrdieck (Landrat Kreis Dith- marschen), Daniel Günther (Ministerpräsident Land Schleswig-Holstein), Martin Schmedtje (Bürgermeister der Stadt Brunsbüttel), Ingbert Lie- bing (Bevollmächtigter des Landes Schleswig-Holstein beim Bund) NEELE-VAT LOGISTICS ZUM CITY TERMINAL
Neele-Vat Logistics und der Hafenbetrieb Rotterdam haben einen Vertrag zur Entwicklung eines Distributionszentrums auf dem letzten brachlie- genden Grundstück des City Terminals am Eemhaven bei Heijplaat-Rotter- dam unterzeichnet. Der Logistikdienstleister wird das Distributionszentrum zum „Crossdock- ing“ nutzen, das heißt zum Löschen von Fracht einer eintreffenden Tran- sporteinheit und zum anschließenden Kombinieren und Laden von Fracht auf eine ausgehende Transporteinheit, praktisch ohne Zwischenlagerung. „Einige bedeutende Shortsea-Reedereien bekundeten, sie sähen in einer Crossdock-Einrichtung einen Mehrwert. Die Vereinbarung passt in die weitere Entwicklung des City Terminals zum multimodalen Shortsea-Hub und Kontinentalcluster Europas“, so Emile Hoogsteden, Geschäftsführer für Container, Massenstückgut und Logistik des Hafenbetriebs. „Neele-Vat Logistics strebt eine Lagerfläche von ca. 10.000 m2 Lagerungskapazität, 60 Tore zum Andocken sowie einen Umschlag von ca. 50.000 Containern jährlich an. Wir beginnen wahrscheinlich nächstes Jahr mit der Anlage des Zentrums und gehen davon aus, dass wir 2021 mit der Distribution beginnen können, so Cuno Vat, CEO von Neele-Vat Logistics. Neele-Vat Logistics ist ein bekannter Rotterdamer Logistikdienstleis- ter. Das Familienunternehmen bietet außer Lagerung auch Transport, Ver- sand und Zolldienstleistungen. Mit Niederlassungen in Hoogvliet, Zwijn- drecht, Botlek, Albrandswaard und auf der Maasvlakte bietet es seinen Kunden ein vollständiges Dienstleistungspaket. Die Investition in
„Crossdocking“ beim City Terminal passt zur Bestrebung, Frachtströme gemeinsam mit den Kunden effizient und nachhaltig abzufertigen. Der City Terminal entwickelt sich allmählich zum zweiten großen Con- tainerstandort in Rotterdam mit Logistikpartnern wie SCA (Stückgut), RST/Steinweg (Container) RSC (Bahnterminal), Kramer (Containerrepara- tur und –lagerung), MRS (Containerdienstleistung) und Kloosterboer (gekühlte Fracht). Derzeit wird intensiv an der Einrichtung eines neuen Stapelgeländes für RSC, an der weiteren Erweiterung des Lkw-Tors sowie am Bau einer Kaimauer für Kramer gearbeitet. Der Hafenbetrieb in- vestiert insgesamt ca. 60 Mio. Euro in den City Terminal, die Hafen- wirtschaft ca. 160 Mio. Euro. Quelle und Foto: Port of Rotterdam MIT ELAN UND OPTIMISMUS INS NEUE JAHR Die bremischen Häfen starten mit einer Fülle von spannenden Themen in das Jahr 2019. Davon konnten sich rund 150 Besucherinnen und Besucher
überzeugen, die zum Neujahrsempfang der Hafengesellschaft bremenports in die Landesvertretung der Hansestadt in Berlin gekommen waren. In seiner Ansprache erinnerte bremenports Geschäftsführer Robert Howe daran, dass das Jahr 2018 ein gutes Jahr für die bremischen Häfen gewe- sen sei. „Mit einem stabilen Umschlagsvolumen haben die Häfen ihre Po- sition im Wettbewerb gehalten“, so Howe. Dabei sei der Pas- sagierzuwachs am Kreuzfahrtterminal besonders erfreulich gewesen. Der Senat habe zudem im vergangenen Jahr mit der Freigabe von mehr als 140 Millionen Euro die Weichen für eine Erneuerung mehrerer Hafenanla- gen gestellt. „Das schafft Voraussetzungen, die bremischen Häfen weit- er zu stärken.“ In seiner Vorausschau auf das Jahr 2019 erinnerte Howe daran, dass es drei Jahre nach Planfeststellung des Offshore Terminals in der kommenden Woche zur Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht in Bremen komme. Gemeinsam mit dem Senat sei bremenports fest davon überzeugt, dass der Schwerlastterminal für Windenergieanlagen notwendig, sinnvoll und gut begründet sei. Robert Howe: „Die Zukunft der Offshore-Energie kommt erst noch und zwar nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit.“ Bremer- haven habe dabei nach wie vor beste Chancen, mit seinem starken Clus- ter von dieser Entwicklung zu profitieren. Auf Bundesebene sei festzustellen, dass sich die Ausgangsbedingungen für die Offshore-In- dustrie nach Jahren der Unsicherheit derzeit wieder deutlich verbessern. Howe: „Auf der Kostenseite ist Offshore inzwischen mehr als konkurren- zfähig. Und die Netzsituation hat sich durch neue technische Möglichkeiten deutlich entspannt. Wir sind deshalb nach wie vor der Überzeugung, dass der lange Atem, den wir bei diesem Projekt haben, sich am Ende lohnen wird.“ Auch bei den Planungen für die Entwicklung eines Hafens am is- ländischen Finnafjord sieht Howe ermutigende Signale. Der Ge- sellschaftsvertrag zur Gründung einer Hafenentwicklungsgesellschaft sei mit den isländischen Partnern ausverhandelt. Nach Zustimmung der Aufsichtsgremien könne die Suche nach einem Investor vorangetrieben werden und die konkrete Hafenplanung beginnen. Ziel sei es, in den kom- menden fünf Jahren Baurecht für den Hafen zu schaffen. Howe: „Wir sind
ein wenig stolz darauf, dass die isländischen Partner bremenports das Vertrauen geben, sich an diesem Projekt zur nachhaltigen Entwicklung der Arktis beteiligen zu können. Dies wird auch einen Beitrag leisten, den Standort Bremen mit seiner Hafenkompetenz auf der internationalen Bühne zu präsentieren.“ Vor den anwesenden Vertretern aus Wirtschaft, Verbänden und Politik zeigte sich Howe optimistisch, dass auch nach der Bürgerschaftswahl im Mai dieses Jahres der Hafen auf politische Unterstützung rechnen kann: „Die bremischen Häfen als Herzkammer der Wirtschaft im Land Bremen haben eine breite politische Lobby. Ich bin sicher, dass im Land Bre- men in den kommenden Jahren keine Hafenbecken aus der Nutzung genommen werden, sondern vielmehr weiter zielgerichtet für Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Häfen gearbeitet wird.“ Quelle und Foto: bremnports. Geschäftsführer Robert Howe spricht vor den Gästen des Neujahrsempfangs HAFEN UND PORT PROMOTION COUNCIL VERLÄNGERN Auch in den nächsten vier Jahren werden der Hafenbetrieb Rotterdam und
der Rotterdam Port Promotion Council (RPPC) ihre Zusammenarbeit fort- setzen. Das gaben Steven Lak (Vorsitzender des RPPC) und Allard Castelein (Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam) beim Neujahrs- frühstück des RPPC bekannt. Castelein ist erfreut: „Unsere langjährige Zusammenarbeit zeigt immer wieder, wie effektiv es ist, den Rotterdamer Hafen gemeinsam mit dem RPPC und dem Industriekomplex im Hafen zu promoten. Durch die Fortset- zung der Bündelung unserer Kräfte holen wir neue Ladung nach Rotterdam und wahren unsere Stellung als intelligentester und sauberster Hafen.“ Steven Lak ist über das Vertrauen des Hafenbetriebs Rotterdam erfreut: „Wir sind stolz, dass wir einen Beitrag im Auftrag unserer Mitglieder und mit dem Team des Hafenbetriebs zur Expansion dieses herausragenden Hafens leisten können.“ Der RPPC führt Mitglieder mit Ladungsinteressenten weltweit bei Wer- bereisen, Messen und Netzwerktreffen zusammen und profiliert so den Rotterdamer Hafen. Außer allgemeinen Veranstaltungen hält der RPPC Tr- effen ab, die auf bestimmte Teilmärkte oder Branchen ausgerichtet sind. So wurde kürzlich die Offshore und Breakbulk Community gegrün- det. Hier gibt es mehr Infos zum Rotterdam Port Promotion Council Quelle und Foto: Port of Rotterdam SCHIENENTRANSPORT NACH CHINA STEIGT Trotz einiger Verzögerungen in Kasachstan in den letzten Monaten, wächst die Beliebtheit der Schienengütertransporte zwischen China und Rotterdam. „Bis vor Kurzem entschied man sich eigentlich standardmäßig fürs Schiff, wenn man die Fracht aus oder in die Volksrepublik bekom- men wollte. Jetzt gibt es langsam mehr Ausgewogenheit“, sagt Dirk
Wens, Spediteur bei Cross Limits Logistics, Teil der D&R Group. Einen Container mit dem Schiff von China nach Rotterdam zu trans- portieren ist nicht teuer. Die Umständlichkeit und die Kosten der Vor- und Nachbereitung führen jedoch dazu, dass die Wettbewerbsposition des Schienenverkehrs sich rapide verbessert. Wens: „Die Küstenregion in China ist darüber hinaus nicht nur unbezahlbar geworden, auch die Luftverschmutzung hat inzwischen ein solches Niveau erreicht, dass sie einen ernsthaften Einfluss auf das Investitionsklima dort ausübt. Man sieht, dass immer mehr Werke ins Inland von China verlegt werden.“ Aus den Provinzen Xinjiang, Qinghai, Sichuan und Gansu sieht die Logis- tikkette auf einmal ganz anders aus. Von dort aus stellt der Zug eine seriöse Option dar. „Insbesondere wenn die Artikel zum Beispiel nach Großbritannien sollen, ist die Schienenverbindung und Short Sea über Rotterdam interessant. Das gilt sogar für die Fracht in die USA. Da Rotterdam oft der letzte und erste Anlaufhafen auf der Atlantikroute ist, kann man auf der Schiene – im Vergleich zur gesamten Route per Schiff – sicherlich zwei Wochen Zeitgewinn verbuchen.“ Auch bei der europäischen Fracht steigt die Nutzung der Schiene. Auf- fällig ist das Wachstum im Bereich Fashion aus China. „Das lief früher immer als Kombi von Flugzeug – bei der Einführung der Kollektionen – und Schiff. Jetzt sieht man, dass der Schienenverkehr viel häufiger eingesetzt wird, um zwischenzeitlich die Vorräte an schnell ab- verkauften Items wieder aufzufüllen“, erklärt Dennis de Roo, Managing Director der D&R Group. „Mit dem Schiff kostet es 35 bis 40 Tage, mit dem Zug hat man es in 24 Tagen. Das macht einen doch etwas flexibler. Auf diese Weise transportieren wir ziemlich viel Fracht nach Frankreich, zum Beispiel Petit Bateau, Café Au Lait-Shirts und die Kleidung für Carrefour.” Im Prinzip gibt es vier Schienenverbindungen nach Westeuropa. Hamburg, München, Duisburg und Tilburg. Die beiden letzten haben einen nahezu direkten Anschluss nach Rotterdam. Nach Meinung des Spediteurs sind die Logistikketten nach China jedoch nicht immer so einfach, wie sie dargestellt werden. Die D&R Group hat bereits seit 1977 Erfahrung mit Transport von und nach China. De Roo: „Natürlich kann man online viel regeln und steigt die Transparenz, man muss jedoch wissen, wie der Hase läuft. Ankündigungen von Shuttledienstleistungen stellen sich oft
als nicht mehr als ein einmaliger Zug heraus, und die Fahrpläne wer- den, was die Zeiten und die Bahnhöfe anbetrifft, auch nicht immer ge- nau eingehalten. Trotzdem konnte Cross Limits 2018 einen Anstieg des Transports nach China um etwa 30 Prozent verzeichnen. De Roo: „Die Marge auf die Zugreise alleine ist dabei unter dem Einfluss der Ein- führung von allerlei Buchungstools ziemlich gesunken. Die Wertschöp- fung der Spediteure muss also immer häufiger aus den zusätzlichen Dien- stleistungen, wie zum Beispiel der Zollabfertigung und dem Organ- isieren der „Last Mile“ stammen. Und das ist natürlich auch richtig so.“ Quelle: D&R Group, Foto: D&R Group/ Shutterstock ÜBER 2,2 MIO. PASSAGIERE UND MEHR ALS 7 MIO. T Kiel setzt seinen Wachstumskurs im Passagierkehr mit einem Plus von 4,2 % auf über 2,2 Mio. Reisende fort. Gleichzeitig konnte der Hafen beim Güterumschlag nicht an das Spitzenergebnis des Vergleichszei- traumes (2017: 7,4 Mio. t, plus 14,3 %) anschließen.
Die Umschlagsleistung ging in 2018 um 3,5 % auf 7,15 Mio. Tonnen zurück. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Nach zwei Jahren mit sehr starken Zuwächsen fällt die Umschlagsbi- lanz des Kieler Seehafens etwas schwächer aus. Wirtschaftlich wird dies durch den wachsenden Passagierverkehr kompensiert.“ Um die Infras- truktur im Hafen weiter zu verbessern, wurde die Investitionstätigkeit nochmals intensiviert. Ein Schwerpunkt bildet dabei der Umweltschutz. Kerngeschäft des Hafens sind die Fährverkehre, die mit knapp 6 Mio. Tonnen über 80 % zum Gesamtumschlag beitragen. Während die Linien nach Norwegen (+ 2,3 %) und ins Baltikum (+ 1,6 %) Zuwächse verzeichnen, wurden auf der Route Kiel – Göteborg gut 10 % weniger Ladungstonnen be- fördert. Ursächlich hierfür ist auch eine lange Werftliegezeit der „Stena Scandinavica“, die zu Jahresbeginn mit einer modernen Abgas- reinigungsanlage ausgestattet wurde und dem Dienst nicht zur Verfügung stand. Im wöchentlichen Linienverkehr mit Russland gab es aufgrund an- haltender gegenseitiger Handelsbeschränkungen kaum Veränderungen. Der Umschlag von Massengütern schloss mit einem Minus von 2,0 % bei 1,2 Mio. Tonnen. Umschlagsstärkste Verbindung ab Kiel war auch im vergange- nen Jahr die Route nach Klaipeda der Reederei DFDS, die im Herbst zwischenzeitlich sogar mit einer achten und neunten Abfahrt verstärkt wurde. Dirk Claus: „Kiel konnte seine Position im Fährverkehr ins Baltikum, nach Westschweden und Norwegen im vergangenen Jahr be- haupten. Dazu hat sich der Forstproduktumschlag fest etabliert.“ Seit der Eröffnung des SCA-Terminals im Herbst 2016 wurden bereits weit über 1,5 Mio. Tonnen Papierprodukte der schwedischen Konzerne SCA und Iggesund über das Kieler Terminal transportiert. Die Color Line setzt seit Anfang Januar zusätzlich die „Color Carrier“ auf der Route Kiel – Oslo ein und baut so den Güterverkehr weiter aus. Der RoRo-Frachter bietet drei Rundläufe je Woche, die die täglichen Ab- fahrten der großen Passagierfähren ergänzen. Die jährliche Transportka- pazität erhöht sich damit auf 80.000 Ladungseinheiten. Dirk Claus: „Die zusätzliche Fähre bietet Potenzial, das Frachtaufkommen am Norwe- genkai mittelfristig um über 500.000 Tonnen zu steigern. Dazu wird der Kombinierte Ladungsverkehr am Hafenstandort insgesamt gestärkt.“ Zu Jahresbeginn wurde der Norwegenkai zunächst an den werktäglichen Kom- bi-Shuttle nach Hamburg-Billwerder angebunden, von wo alle nationalen Destinationen über Nacht erreicht werden. Im vergangenen Jahr wurden im Kombinierten Ladungsverkehr insgesamt knapp 29.000 Trailer und Con- tainer in Kiel auf Waggon verladen. Aufgrund der Aussetzung des Tri-
est-Zuges konnte aber die anvisierte Dreißigtausender-Marke nicht er- reicht werden. Dirk Claus: „Durch die Anbindung des Norwegenkais wird das Kombi-Aufkommen in diesem Jahr wieder steigen. Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir an zusätzlichen Direktzugverbindungen.“ Um die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs mit infrastruk- turellen Maßnahmen zu fördern, sind in Kiel – mit der Ertüchtigung des Rangierbahnhofs und dem Bau eines drittes Gleises am Schwedenkai – zwei Ausbauprojekte in der Umsetzung. Aktuell investiert der PORT OF KIEL mehr als 30 Mio. Euro in die Hafen- erweiterung und den Umweltschutz. So wird das Vorfeld des Ostufer- hafens bis zum Frühjahr neu gestaltet, um logistische Abläufe zu opti- mieren und einen vergrößerten Bereitstellungsraum für Lkw, Trailer und Pkw zu schaffen. Im Stadthafen laufen derweil die Arbeiten an der er- sten Landstromanlage des Handelshafens auf Hochtouren. Bis Ostern wird die Anlage am Norwegenkai fertiggestellt sein, um die Schiffe der Col- or Line umweltfreundlich mit Ökostrom zu versorgen. Parallel wird die europaweite Ausschreibung einer Landstromanlage für den Ostseekai und den Schwedenkai vorbereitet. Dirk Claus. „Von unseren Gesamtinvestitio- nen fließen 50 % in den Umweltschutz. Unser Ziel ist es, künftig 60 % des Energiebedarfs der Kiel anlaufenden Schiffe mit Landstrom zu deck- en.“ Die mit 13 Mio. bzw. 9 Mio. Euro größten Einzelinvestitionen des PORT OF KIEL sind die Landstromanlage am Ostseekai sowie der Neubau eines zweiten Terminals für Kreuzfahrtpassagiere. Das 3.700 m² um- fassende Gebäude entsteht im nördlichen Anschluss des bestehenden Ge- bäudes und bildet mit diesem ein Ensemble. Wurden am Ostseekai bislang zwei Kreuzfahrtschiffe über ein Terminal abgefertigt, so steht jedem Schiff künftig ein eigenes Gebäude zur Verfügung. Im vergangenen Jahr wurde Kiel insgesamt 169-mal (2017: 143-mal) von 34 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen mit einer Gesamttonnage von über 11,5 Mio. BRZ (plus 15,3 %) angelaufen. Über die Terminalanlagen gin- gen knapp 600.000 Kreuzfahrtpassagiere (plus 16,5 %) an oder von Bord. Dirk Claus: „In diesem Jahr werden wir die Ergebnisse im Bereich Kreuz- fahrt erneut übertreffen. Highlights sind die „Mein Schiff 2“, die „AI- DAprima“ und die „MSC Meraviglia“ in Kiel.“ Bis dato sind in Kiel 179 Anläufe von 33 verschiedenen Schiffen gemeldet. Die Gesamttonnage steigt auf über 15 Mio. BRZ bei einer erwarteten Passagierzahl von 620.000 Reisenden. Häufigste Gäste sind in dieser Saison die Schiffe der Reedereien AIDA/Costa, TUI Cruises und MSC, wobei AIDA und TUI Cruises den Hafen mit jeweils vier Schiffen anlaufen. Größtes Schiff
der Saison ist die „MSC Meraviglia“ (171.600 BRZ), die über 5.700 Pas- sagierbetten verfügt. Neu in Kiel sind auch die „Nieuw Statendam“, das Flaggschiff der Holland America Line, sowie die „AIDAprima“, die als erstes Kreuzfahrtschiff während der Hafenliegezeit mit umweltfre- undlichem LNG versorgt werden kann. Die Saison beginnt regulär am 31. März mit einem Anlauf der „Viking Sky“ und endet Mitte Oktober. Derzeit befindet sich mit der „Mein Schiff 2“ allerdings bereits der jüngste Neubau der Meyer Turku Werft in Kiel, der am 22. Januar am Ost- seekai an die Reederei TUI Cruises übergeben wird. Quelle: Port of Kiel, Foto: Port of Kiel/ Tom Koerber INEOS PLANT MEGA-INVESTITION IM HAFEN ANTWERPEN INEOS, eines der größten Chemieunternehmen der Welt, hat den Hafen An- twerpen als Standort für eine Mega-Investition in Höhe von drei Mil- liarden Euro ausgewählt, die 400 Arbeitsplätze schaffen wird.
Die Investitionssumme ist die größte in die europäische Chemieindus- trie seit 20 Jahren. Damit bestätigt Flandern seine Position als eine der führenden Chemieregionen. Zugleich unterstreicht und stärkt der Hafen Antwerpen seine Rolle als größter Chemiecluster in Europa. Anfang des Jahres hatte INEOS im Rahmen des weiteren Ausbaus seiner Chemieanlagen eine Großinvestition angekündigt. Mehrere europäische Standorte standen zur Wahl, aber am Ende entschied sich der britische Chemiekonzern für Antwerpen. INEOS plant den Bau einer brandneuen Propan-Dehydrierungsanlage (PDH) und einen Ethan-Cracker in Antwerpen. Diese werden benötigt, um Propan beziehungsweise Ethan in Propylen und Ethylen umzuwandeln. Das sind Rohstoffe für chemische Produkte, die in einer Vielzahl von Branchen wie Automobil, Bau, Bekleidung, Kosmetik und Körperpflege, Pharmazie, Elektronik und Verpackungsmaterialien eingesetzt werden. Die Investition wird am bestehenden Standort in Lillo im Antwerpener Hafengebiet sowie angrenzenden Arealen getätigt. Zu diesem Zweck übern- immt INEOS ungenutzte Teil-Konzessionen von benachbarten Unternehmen, was eine optimale Integration in die bestehende Chemieindustrie gewähr- leistet. So werden die neuen Anlagen per Pipeline an verschiedene IN- EOS-Ethylen- und Propylenderivat-Anlagen im europäischen Ausland ange- bunden. Die Fertigstellung eines Projekts dieser Größenordnung dauert in der Regel vier bis fünf Jahre. Entsprechend sollen die neuen Produktionsan- lagen bis 2024 in Betrieb gehen. Nach der Inbetriebnahme schaffen sie 400 direkte Vollzeitarbeitsplätze sowie das Fünffache an indirekten Ar- beitsplätzen. Während der Bauphase werden rund 3.000 Menschen beschäftigt sein. Jim Ratcliffe, CEO und Chairman von INEOS, erklärte: „Unsere Investi- tion in eine erstklassige Ethan-Cracker- und PDH-Anlage ist die größte ihrer Art in Europa seit mehr als einer Generation. Als solche ist es eine wichtige Entwicklung für die europäische petrochemische Indus- trie. Wir sind davon überzeugt, dass diese Investition den rückläufi- gen Trend der vergangenen Jahre in der europäischen Chemieindustrie umkehren kann.“ Hans Casier, CEO von INEOS Phenol und Vorsitzender von essenscia (Ver-
band der Chemie- und Life-Science-Industrie): „Dass Antwerpen als Stan- dort für diese Investition gewählt wurde, ist ein bedeutender neuer Im- puls für die internationale Wettbewerbsposition des bestehenden Chemie- clusters. Dies ist ein großer Erfolg nicht nur für die Chemische Indus- trie im Hafen, sondern auch für die Wirtschaft Flanderns, Belgiens und nicht zuletzt für ganz Europa.“ Frank Beckx, Geschäftsführer des belgischen Chemieverbands essenscia vlaanderen, sagt: „Die Tatsache, dass nach Borealis im vergangenen Mo- nat nun auch INEOS den Standort Antwerpen gewählt hat, bringt die Chemiebranche in Flandern mehr denn je auf die Weltkarte. Insbesondere der Bau eines hochmodernen Crackers auf dem neuesten Stand der Technik ist von großer strategischer Bedeutung, denn zuletzt wurde in den 1990er-Jahren eine derartige Anlage in Westeuropa gebaut. Ein Cracker produziert essenzielle Basismoleküle, die die Grundlage der gesamten Chemischen Industrie bilden. Mit nicht weniger als 400 neuen Arbeits- plätzen ist das ein zusätzlicher Impuls für das Beschäftigungswachstum in diesem Sektor. Dies sind zweifellos die wichtigsten Wirtschafts- nachrichten seit Langem. Eine solche Investition – die sehr wahrschein- lich andere ihrer Art anziehen wird – stärkt die Position der Chemischen Industrie als Schlüsselsektor der flämischen Wirtschaft weiter. Dies ist ein massiver Vertrauensbeweis, der uns darin bestärkt, unsere Zusammenarbeit mit der Regierung fortzusetzen, um ge- meinsam an der starken internationalen Wettbewerbsposition dieses führenden Chemiecluster von Weltrang zu arbeiten.“ Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority, hebt hervor: „Dass sich INEOS mit dieser Investition für unseren Hafen entschieden hat, ist natürlich eine außerordentlich erfreuliche Nachricht. Einmal mehr zeigt sich, dass wir als größter integrierter Chemiecluster Euro- pas eine starke Anziehungskraft auf internationale Investoren haben. Darüber hinaus ist die Produktion von Propylen und Ethylen die Grund- lage für viele andere Prozesse, so dass die Herstellung dieser Ba- siskomponenten unsere Rohstoff-Positionierung in der Chemischen Indus- trie und vielen anderen Industrien unseres Landes weiter stärken wird. Diese Mega-Investition erhöht die Gesamtsumme der Neu-Investitionen, die wir im vergangenen Jahr nach Antwerpen holen konnten, auf mehr als fünf Milliarden Euro. Dies wird zweifellos dazu beitragen, die Präsenz der Industrie hier in Antwerpen zu sichern und einen wesentlichen Bei- trag zur nachhaltigen Zukunft für unseren Hafen und die belgische Wirtschaft zu leisten.“
Bart De Wever, Bürgermeister der Stadt Antwerpen: „Heute können wir die größte Investition in der europäischen Chemieindustrie seit 20 Jahren bekannt geben. Dies macht mich stolz und demütig zugleich. Dies sind die Momente, für die ich lebe und arbeite. Antwerpen floriert. Diese Aussage werde ich ein ums andere Mal wiederholen, denn wir müssen endlich mit diesen Untergangsszenarien aufhören. Wir können vollstes Vertrauen in die Zukunft haben. Das Wirtschaftsklima ist gut. Antwerpen ist offen für Geschäfte. Diese Investition von INEOS ist eine Investition für eine ganze Generation. Sie zeigt auch, dass Inves- toren selbst in Zeiten der Brexit-Unsicherheit immer noch an Wirtschaftswachstum, Internationalisierung und nachhaltige Technologie glauben. Das Vertrauen in den Fortschritt bleibt bestehen.“ Anfang dieses Jahres wurde das „Welcome Team for the Chemical Sector“ von Flanders Investment & Trade (FIT) und dem Branchenverband essens- cia vlaanderen gegründet. Diese Initiative versammelt ein Experten- team, um ausländische Unternehmen des Chemiesektors bei ihren Investi- tionsvorhaben intensiv zu unterstützen und die Vorteile des Chemiesek- tors in Flandern hervorzuheben – so etwa in den Bereichen Innovation, Steuerwesen und Investitionsförderung. Mit rund 300 Investitionsprojek- ten macht der Chemie- und Life-Science-Sektor seit 2010 etwa die Hälfte aller ausländischen Investitionen in Flandern aus. Ministerpräsident Geert Bourgeois: „Das sind besonders gute Nachricht- en, ein außergewöhnliches Ereignis: die größte Investition in Flandern seit 20 Jahren. Das Projekt ist auch ein gutes Beispiel für die langfristige Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ministerien und Regierungsstellen, den Industrieverbänden, dem Hafen und weiteren – alle mit einem gemeinsamen Ziel und koordiniert von meiner Agentur Flanders Investment & Trade.“ Claire Tillekaerts, Geschäftsführerin von Flanders Investment & Trade (FIT): „Eine Investition von drei Milliarden Euro im Hafen Antwerpen durch INEOS ist nicht nur eine überaus gute Nachricht für die flämische Wirtschaft. Sie betont auch die effiziente Zusammenarbeit zwischen Regierung, Wirtschaft, Wissenszentren und der Antwerp Port Au- thority, die es unserer Region ermöglicht, derart große Investitionen anzuziehen. Das von FIT koordinierte ‚Welcome Team for the Chemical Sector‘ steht mit der notwendigen Expertise zur Verfügung, um den idealen Standort zu finden, die richtigen lokalen Partner auszuwählen und vieles mehr. Um dieser Investition in Flandern einen Kickstart zu
geben, arbeiteten auch die zuständigen Regierungsstellen intensiv zusammen. Jeder Beteiligte in diesem Projekt beantwortete die Fragen von INEOS sehr schnell, umfassend und professionell. Das eigens zusam- mengestellte Paket maßgeschneiderter Dienstleistungen überzeugte das britische Chemieunternehmen und gewann trotz des intensiven Wettbe- werbs letztlich die Investition.“ Quelle: Antwerp Port Authority, essencia Vlaanderen, Flanders Invest- ment & Trade, INEOS, Foto: Antwerp Port Authority, feierliche Un- terzeichnung der Mega-Investition im Antwerpener Port House WENIGER UNFÄLLE IN ROTTERDAM Im vergangenen Jahr kamen 29.475 Seeschiffe im Rotterdamer Hafen an. Es waren 200 weniger als im Vorjahr (29.646) und genauso viele wie im Jahr 2013 (29.436). Die Zahl der Unfälle sank von 129 auf 118 bei knapp einer Million Schifffahrtsbewegungen (See- und Binnenschiff- fahrt). Darunter gab es 14 Unfälle bei der Freizeitschifffahrt. „Ganz schön viele für eine so kleine Gruppe der Wasserwegnutzer. In diesem Bereich möchten wir dieses Jahr etwas tun“, sagt der Hafenmeister René de Vries in seinem Büro im World Port Center. „Wir werden der Gemeinde helfen, Ihr Ziel zu verwirklichen, mehr von der Lage am Wasser zu prof-
itieren und die Freizeit- und Passagierschifffahrt zu promoten. Wir sitzen alle in einem Boot.“ Unter den 118 Vorfällen gab es bedauerlicherweise fünf „ernsthafte Un- fälle“. Das sind genauso viele wie in den Jahren 2012, 2013, 2014 und 2015, jedoch mehr als 2016 und 2017. Über das Ölleck der Bow Jubail hi- naus stieß ein Wassertaxi mit einer Schaluppe zusammen, sank ein Freizeitboot, lief ein Patrouillenboot bei einer Probefahrt auf Grund und wurde ein Lastkahn zwischen der Kaimauer und einem Schiff eingek- lemmt. „Wir sind alle in einem Boot“ („Varen doe je samen“) lautet der Name einer landesweiten Plattform für professionelle Schifffahrt und Freizeitschifffahrt, es könnte jedoch auch ein Credo für unsere Poli- tik im Jahr 2019 sein, meint De Vries. „Letzten Sommer wurden wir durch einen Vorfall zwischen einer Schaluppe mit Passagieren und einem Wassertaxi aufgerüttelt. Es war ein ernster Unfall und hätte noch viel ernsthafter sein können. Hinsichtlich des Risikos bilden die Passagier- schifffahrt und die Freizeitschifffahrt eine besondere Kategorie, da die Personen an Bord sehr verwundbar sind. Die Gemeinde Rotterdam hat sehr ehrgeizige Pläne und als Hafenmeister trage ich gerne dazu bei. Die Stadt, der Fluss und die Schifffahrt müssen nebeneinander bestehen können. Für den Hafenbetrieb ist dabei die Sicherheit von primärer Be- deutung.“ Der Hafenmeister hat aus einem neuen Risiko-Assessment mit Stakehold- ern Schlüsse gezogen. Die gesetzlichen Regelungen bezüglich der Gesch- windigkeitsbegrenzungen im Uferbereich und beim Rein- und Rausfahren in die Häfen muss den Wasserwegnutzern bewusster werden und der Hafen- betrieb muss das Fahrverhalten intensiver kontrollieren. Es geht dabei um ganz grundsätzliche Regeln wie einander beachten, Rücksicht nehmen aufeinander, sorgfältig fahren, gerade aus überqueren, deutlich angeben was man tut und sich selbstverständlich an die Verkehrsregeln halten. Quelle und Foto: Port of Rotterdam
GUT GERÜSTET FÜR GROßE AUFGABEN Das Jahr 2018 war für die Hafenentwicklung in Bremen und Bremerhaven ein gutes Jahr. Mit den Senatsentscheidungen für mehrere große Neubauprojekte sind wesentliche Weichen gestellt worden. bremenports Geschäftsführer Robert Howe: „Die Senatsentscheidungen des Jahres 2018 sind weit mehr als Sanierungsbeschlüsse. Der Neubau der Kajen führt zu einer deutlichen qualitativen Verbesserung der Hafenanlagen und damit auch zu neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten.“ Auf der Basis der bremenports Entwürfe hatte der Senat mehr als 120 Millionen Euro für die Hafeninfrastruktur zur Verfügung gestellt. Mit dem Neubau der Columbuskaje wird die positive Entwicklung der Kreuzfahrtschifffahrt am Standort Bremerhaven gesichert. In enger Ab- stimmung mit dem CCCB wird an der Columbuskaje ab dem Jahr 2021 eine rund ein Kilometer lange neue Kaje gebaut. Der Bau wird in mehreren Abschnitten durchgeführt, um das Kreuzfahrtgeschäft auch während der Bauphase in vollem Umfang fortführen zu können. Mit dem Neubau der Nordmole wird der Fischereihafen eine deutlich verbesserte Zufahrt erhalten und damit neue wirtschaftliche Möglichkeiten erhalten. Mit dem Baubeginn ist nach einer intensiven Planungsphase ebenfalls ab 2021 zu rechnen. Der Neubau der Kaje 66 ist erforderlich, um die Standfestigkeit der Kaje zu sichern, die an der Einfahrt der Kaiserschleuse in einer für
die Hafenverfügbarkeit wichtigen Stelle liegt. Mit dem Neubau ist in 2020 zu rechnen. Darüber hinaus stehen 2019 weitere wichtige Baumaßnahmen in der Jahres- planung: Der Neubau der Westkaje im Kaiserhafen ist abgeschlossen. Im Moment wird die davor liegende alte Kaje abgerissen. Damit wird das Hafen- becken um 7 Meter verbreitert. Sehr erfreulich ist, dass bremenports mit Bremerhavener Werften Nutzungsverträge für diese Kaje absch- ließen konnte. Dies eröffnet Zukunftsperspektiven für künftige Werft- projekte. Ein wichtiges Projekt ist die abschließende Sanierung der Kaisersch- leuse. Zusammen mit dem Konsortium hat sich bremenports auf eine technische Lösung verständigt, mit der die bestehenden Probleme be- seitigt werden. Die Umbauarbeiten an der Schleuse werden im Sommer beginnen und voraussichtlich drei Monate dauern. In der Stadt Bremen stehen weitere Verbesserungen im Industriehafen an. Die Vertiefung und Verbreiterung des Hüttenhafens hat bereits zu einer Belebung des Umschlagsgeschäftes geführt. Nun soll auch in weiteren Teilbereichen mehr Tiefgang für die Schifffahrt ermöglicht werden. Auf der Planungsebene gibt es mit den Überlegungen zu einem Neubau der Drehbrücke und zur Optimierung des Fischereihafens weitere große Themen, auf die sich bremenports vorbereitet. Bei den internationalen Aktivitäten sind die Überlegungen zum Bau eines Hafens am isländischen Finnafjord ein gutes Stück vorangekommen. Gemeinsam mit einer isländischen Ingenieurgesellschaft und den in der Nähe des Fjords gelegenen Kommunen sind die Verträge zur Gründung ein- er Entwicklungsgesellschaft ausverhandelt. Mit der Klärung weiterer ge- sellschaftsrechtlicher Themen sollen im Frühjahr alle erforderlichen Verträge unterzeichnet werden. Nach dem Einstieg eines Investors in die Entwicklungsgesellschaft können dann in den kommenden fünf Jahren alle technischen und rechtlichen Voraussetzungen für den Bau eines Mehrzweckhafens im Nordwesten Islands geschaffen werden. Robert Howe: „Dies ist ein Projekt, mit dem sich bremenports und damit auch Bremen bei einem international beachteten Jahrhundertthema wie der Entwicklung der Arktis sehr weit vorne platzieren kann.“
Erfreulich hat sich auch die Kooperation mit Namibia entwickelt. Für die Hafengesellschaft des Landes führt bremenports Weiterbildungsveran- staltungen für die Mitarbeiter durch. Darüber hinaus prüft die Hafenge- sellschaft, ihre neu einzurichtende Europazentrale in Bremen anzusiedeln. Neben den Aufgaben im Hafen ist bremenports auch für den Deichschutz in Bremerhaven zuständig. Auch hier sind die nächsten wichtigen Schritte gemacht worden. Der Seedeich entlang des Fischereihafens ist in einem weiteren Stück fertiggestellt worden. Im kommenden Jahr wird mit dem Deichschutz der Columbusinsel das nächste große Projekt in An- griff genommen. Darüber hinaus wurde eine Leitzentrale geschaffen, die im Falle einer Sturmflut beste Kommunikationsmöglichkeiten schafft. Anfang 2018 hatte bremenports im Auftrag des Ressorts ein neues Market- ing-Konzept vorgelegt. Dies war erforderlich, weil VIA Bremen seine op- erative Tätigkeit eingestellt hat. Jetzt gibt es eine klare Struktur mit der Bremischen Hafenvertretung als Interessenvertretung der Hafen- wirtschaft und bremenports als für das Hafenmarketing allein verant- wortliche Organisation. Eine Vorausschau auf 2019 zeigt den Umfang der Aktivitäten: Es gibt in Kooperation mit der Hafenwirtschaft etwa zehn Logistics Talks, bei denen sich die bremische Hafenwirtschaft ihren Kunden im In- und Ausland präsentiert. Dabei wird insbesondere ein Schwerpunkt bei der neuen Kooperation mit Tschechien gesetzt. Erfolgreich ist auch das Thema Messebeteiligung. Im kommenden Jahr or- ganisiert bremenports acht Gemeinschaftsstände der Hafenwirtschaft auf Messen in Asien, Südamerika, USA und Europa. Ein großer Erfolg war zudem die Breakbulk Europe, die erstmals in Bre- men stattgefunden hat. In Antwerpen waren es 7.000 Besucher, in Bremen 10.000. Und am von bremenports organisierten Gemeinschaftsstand haben sich dreißig bremische Unternehmen präsentiert. Die Neuauflage in 2019 ist gesichert. bremenports arbeitet mit dem Ressort, der Messe Bremen und der Tourismuszentrale intensiv daran, die privaten Veranstalter davon zu überzeugen, auch längerfristig in Bremen zu bleiben. Robert Howe: „ Wir wissen, dass auch andere Städte sehr viel tun, um diese Ve-
ranstaltung für sich zu gewinnen. Insofern ist dies bislang noch ein offenes Rennen.“ In den kommenden zehn Jahren werden bei bremenports rund 120 Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter aus Altersgründen ausscheiden, dies ist rund ein Drittel der Belegschaft. Die Notwendigkeit zur personellen Erneuerung stellt das Unternehmen vor eine große Herausforderung, die bislang gemeistert werden konnte. So haben alleine in diesem Jahre 25 neue Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeit in der Hafengesellschaft aufgenommen, ein Beleg dafür, dass bremenports als attraktiver Arbeit- geber wahrgenommen wird. Eine große Bedeutung kommt in diesem Zusammen- hang dem Thema Ausbildung zu. Mit derzeit 38 Auszubildenden hat bremen- ports eine Ausbildungsquote von über 10 Prozent und bietet ein breites Spektrum von Berufsbildern sowohl im gewerblich-technischen als auch kaufmännischen Bereich. Hinzu kommen inzwischen auch drei Studenten, die bei bremenports die Praxisphase ihres dualen Studiums absolvieren. Positiv bewertet Howe auch den Wirtschaftsplan für 2019: „Wir haben in enger Abstimmung mit dem Wirtschafts- und dem Finanzressort eine gute Grundlage geschaffen, um auch 2019 alle anstehenden Aufgaben und Her- ausforderungen bewältigen zu können.“ Quelle: bremenports GmbH & Co. KG, Foto: bremenports GmbH & Co. KG/ - Wolfhard Scheer KÖLNER NUTZUNGSGEBOT FÜR LANDSTROM An der Kaimauer im Kölner Rheinauhafen sind durch die HGK AG Schiff- fahrtszeichen angebracht worden. Diese regeln die Nutzung der Kaimauer durch festmachende Binnenschiffe unter Auflagen, wodurch das generelle Festmachverbot in dem Bereich aufgehoben ist. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Köln (WSA) hat diese Regelungen genehmigt. Folgende Vorgaben sind einzuhalten: Beladene Schiffe dürfen eine Breite von 9,50 Meter und eine Tragfähigkeit von 1.200 Tonnen nicht überschreiten. Der Einsatz von Winden zum Festmachen ist nicht gestat- tet. Ebenso ist das Liegen von mehreren Schiffen nebeneinander nicht
erlaubt. Leere Schiffe dürfen an der Kaimauer im Rheinauhafen generell festmachen. Für die Schiffe gilt ein Nutzungsgebot des dort zur Verfügung gestell- ten Landstroms. Das heißt, es ist untersagt, die an Bord benötigte En- ergie während der Liegezeit über eigene Dieselmotoren zu gewinnen. Die Versorgung muss über eine der zehn Stromtankstellen im Rheinauhafen er- folgen. Dies vermeidet zum Wohl von Anwoh- nern und Passanten Belästi- gungen durch Abgase und Geräusche. Die Bedienung ist einfach: Die Schiffer müssen sich zunächst unter www.rheinenergie.com/landstrom reg- istrieren und erhalten dann per E-Mail die Informationen zur weiteren Vorgehensweise. Das bislang geltende generelle Festmachverbot an der Kaimauer war von der HGK AG im Februar 2018 ausgesprochen worden. Grund dafür waren zwei schwere Ha-varien, bei denen Schiffe Festmachvorrichtungen auf der Mauer mitsamt den Steinen herausgerissen hatten, ohne sich um die Schäden zu kümmern. Die jetzige Rege- lung, die nach Überprüfung der Zugfestigkeit der verbliebenen Festmacher in Kraft trat,stellteinInter- imdar,bisdiegeplanteendgültigeLösungumgesetztwerden kann. Dazu gehört die Installation so genannter Dalben durch das WSA. Die Dalben werden ufernah im Grund des Rheins verankert und ermöglichen das Festmachen der Schiffe sowie den Landgang für die Besatzungen. Vor der Umsetzung dieses Vorhabens werden die politischen Gremien von der Verwaltung der Stadt Köln eingeschaltet und die Öffentlichkeit informiert. Quelle und Foto: Häfen und Güterverkehr Köln AG, Mitarbeiter der HGK brachten die Schilder an
Sie können auch lesen