PARADISI GLORIA 2020 / 2021 - CANTI SACRI - Münchner ...

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PARADISI GLORIA 2020 / 2021 - CANTI SACRI - Münchner ...
RUBRIK

    3. PARADISI GLORIA
    2020 / 2021

    CANTI SACRI

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PARADISI GLORIA 2020 / 2021 - CANTI SACRI - Münchner ...
3. PARADISI GLORIA 2020/2021

     Mitschnitt eines Konzerts ohne Publikum im Saal
 vom 2. Juli 2021 aus dem Studio 1 im Münchner Funkhaus

      Sendung im Hörfunk auf BR-KLASSIK
          So., 18. Juli 2021 – 19.05 Uhr

Das Konzert kann anschließend 30 Tage nachgehört werden:
          rundfunkorchester.de/konzerte-digital
              br-klassik.de/programm/radio

            CANTI SACRI

         Benedikt Schregle MODERATION

               Dean Power TENOR
          Sean Michael Plumb BARITON

         Münchner Rundfunkorchester
           Henry Raudales LEITUNG
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PROGRAMM

       LUCIANO BERIO (1925–2003)
                  „Requies“
             für Kammerorchester

    GOFFREDO PETRASSI (1904–2003)
             „Quattro inni sacri“
        für Tenor, Bariton und Orchester

             Jesu dulcis memoria
            Te lucis ante terminum
             Lucis creator optime
            Salvete Christi vulnera

               Dean Power TENOR
          Sean Michael Plumb BARITON

      ALFREDO CASELLA (1883–1947)
                „Tre canti sacri“
    für Bariton und Kammerorchester, op. 67

               Ecce odor filii mei
        Respice, Domine, familiam tuam
            Ecce Deus salvator meus

          Sean Michael Plumb BARITON

        ALDO CLEMENTI (1925–2011)
                   „Halleluja“
              Variazioni sul corale
    für Orchester in sechs Gruppen und Orgel

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WOLFGANG STÄHR

                SCHATTEN, ECHO, STILLE

                Luciano Berios „Requies“ für Kammerorchester

                                            Entstehung des Werks:
                                            1983/1984

                                            Uraufführung:
                                            26. März 1984 in Lausanne mit dem
                                            Orchestre de Chambre de Lausanne
                                            unter der Leitung von Armin Jordan

                                            Lebensdaten des Komponisten:
                                            * 24. Oktober 1925 in Oneglia (Ligurien)
                                            † 27. Mai 2003 in Rom

„Die menschliche Stimme ist immer mit       die Kultur des Fin-de-siècle-Salons und
einem Übermaß an Beiklängen behaftet“,      zeitgenössische Experimente, hohe Kunst
wusste Luciano Berio. „Vom zudringlichs-    und Kuriositäten prallten in ihren jegliche
ten Lärm bis zum erlesensten Gesang –       Konventionen ignorierenden Konzerten
stets bedeutet die Stimme etwas, sie ver-   aufeinander. Mit dem Grundsatz „One
weist von sich auf anderes und stellt ein   man’s Kunst is another man’s Kitsch“
weites Feld von Assoziationen her.“         verführte sie ihr Publikum zur Abkehr
                                            von jeder musikalischen Dogmatik. Und
Wenn je ein Versuch der Einordnung          der unorthodoxen, oft spontanen Kombi-
zum Scheitern verurteilt war, dann im       nation ihrer Programme entsprach ihre
Fall der armenisch-amerikanischen Sän-      virtuos die verschiedensten Stile vermi-
gerin Cathy Berberian. Monteverdi und       schende Gesangskultur, die sich oben-
Gershwin, John Cage und Reynaldo Hahn,      drein mit Schauspiel, Tanz, Pantomime

                                                                                          3
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LUCIANO BERIO „REQUIES“

                                                    Cathy Berberian, Sängerin und
                                                    „Muse der Avantgarde“

                                                    Melodie“, erklärte Berio, „aber nur in
                                                    dem Sinn, dass ein Schatten einen Gegen-
                                                    stand beschreibt oder das Echo ein Ge-
                                                    räusch. Die Melodie entfaltet sich bestän-
                                                    dig, wenn auch zusammenhanglos, durch
                                                    Wiederholungen und Abschweifungen
                                                    um ein veränderliches, fernes und viel-
    und Performance vereinte – bis hin zu           leicht unbeschreibbares Zentrum.“
    ihrer eigenen, die Comicsprache zelebrie-
    renden Stripsody von 1966. Nichts blieb         Dadurch wird diese Trauermusik zu ih-
    ausgespart in diesen respektlosen Mono-         rem eigenen Negativ, zum Ausdruck der
    logen, wenn die Sängerin in Stöhnen,            Abwesenheit, zur Annäherung an die
    Ächzen, Lachen, Piepsen, Flüstern, Krei-        Leere. Und die Stille. „Stille ist eine Eigen-
    schen, Jaulen, Maulen, Geräuschemache-          schaft des Klangs“, sagt Luciano Berio, „so
    rei und Schnellsprechkaskaden ausbrach:         wie Stillstand eine Eigenschaft der Bewe-
    in Tiefsinn und Nonsens.                        gung und der Tod die endgültige Eigen-
    Die Kompositionen, die für Cathy Berbe-         schaft des Lebens ist.“ Aber das wortlose,
    rian, die „Muse der Avantgarde“, geschrie-      ungesungene, rein instrumentale Tom-
    ben wurden, von Strawinsky, Henze,              beau für Cathy Berberian gibt gleichzeitig
    Haubenstock-Ramati, Milhaud, Pousseur           und wie zum Trotz ein Lebenszeichen
    und Cage, offenbaren, wie sie der Musik         des Komponierens selbst, eine Innenan-
    fehlt, seit ihrem Tod in Rom im Jahr            sicht der schöpferischen Suche. „Ich
    1983. Der italienische Komponist Luciano        glaube nicht, dass ein Musiker – wie der
    Berio, der von 1950 bis 1966 mit der Sän-       heilige Paulus auf dem Weg nach Damas-
    gerin verheiratet war und sie um zwanzig        kus – vom Pferd fallen und in den Bann
    Jahre überlebte, schuf 1983/1984, nach          einer plötzlichen Offenbarung geraten
    so vielen Werken des gemeinsamen We-            kann, die sein schöpferisches Leben kom-
    ges, nach Circles, Visage, Sequenza III und     plett verändert“, bekannte Berio. „Ich
    Recital I, noch einmal Musik für Cathy          glaube, dass musikalisches Schaffen ein
    Berberian. Requies (lat. requies: Ruhe, Rast)   komplexer und lang anhaltender Vor-
    ist ihrem Gedächtnis gewidmet. „Ein             gang ist und dass vollendete Werke Sig-
    Kammerorchester spielt eine Melodie             nale dieses Vorgangs sind.“ Beschreibun-
    oder, genauer gesagt, es beschreibt eine        gen eines leeren Notenblatts.

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WOLFGANG STÄHR

     VIER GEBETE MIT AUSRUFEZEICHEN

                     Goffredo Petrassis „Quattro inni sacri“

                                             Entstehung des Werks:
                                             1942 (Fassung für Gesang und Orgel);
                                             orchestriert 1950

                                             Uraufführung:
                                             1951 in Rom

                                             Lebensdaten des Komponisten:
                                             * 16. Juli 1904 in Zagarolo bei Palestrina
                                               (Latium)
                                             † 3. März 2003 in Rom

Beinahe hundert Jahre Musikgeschichte        sphäre seiner Zeit in sich aufnimmt oder
umfasste das Leben des in aller Welt ge-     die Wellen (den Wellensalat) einer Gesell-
ehrten Italieners Goffredo Petrassi, auch    schaft empfängt. Mit anderen Worten: Er
wenn er lange vor dem Ende aufgeben          ließ sich auf kein Bekenntnis ein und
musste, da ihn seine schwindende Seh-        wurde von keiner Schule vereinnahmt.
kraft zwang, mit dem Komponieren auf-
zuhören, nicht früh, aber doch vorzeitig.    Dass Petrassi einen unverwechselbar per-
Petrassi hatte in all den Jahren und Jahr-   sönlichen Stil ausgeprägt habe, wäre al-
zehnten den Historismus, den „neomadri-      lerdings eine Behauptung, der er ent-
galismo“, den Neoklassizismus, die Dode-     schieden widersprochen hätte (oder hat):
kaphonie, den Postserialismus und schließ-   „Persönlicher Stil ist Selbstwiederholung“,
lich um 1968 noch die „engagierte“ Kunst     befand Petrassi. „Der Künstler aber, der
durchlaufen, aber eher, wie man die Atmo-    sich seines Stils wohl bewusst ist und sich

                                                                                           5
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GOFFREDO PETRASSI  „QUATTRO INNI SACRI“

             Giovanni Pierluigi da Palestrina präsentiert Papst Julius III. eine seiner Kompo-
             sitionen. – Goffredo Petrassi wiederum wurde später mit Palestrinas Werken
             sozialisiert.

    andauernd selbst wiederholt, ist kein              Pierluigi da Palestrina, mit dessen Messen,
    wahrer Künstler. Um eine meiner Lieb-              Hymnen, Motetten und Litaneien, dem
    lingsmetaphern zu benutzen: Selbstwie-             Inbegriff der katholischen „musica sacra“,
    derholung ist so, als würde man von Di-            wurde Petrassi spirituell und musikalisch
    videnden leben – das heißt: passiv, von            sozialisiert: als römischer Chorknabe an
    unseren vergangenen Leistungen schma-              der Schola cantorum der Kirche San Sal-
    rotzend. Das ist nicht der richtige Weg            vatore in Lauro. Nach seinem fünfzehn-
    für einen Künstler. Mich selbst zu wieder-         ten Geburtstag aber musste er für ein
    holen war mir immer fremd.“                        ganzes, langes Jahrzehnt seinen Lebens-
                                                       unterhalt mit Aushilfen in Musikalien-
    Goffredo Petrassi kam 1904 in der Nähe             handlungen verdienen, bevor er mit Ver-
    von Palestrina zur Welt, und mit Giovanni          spätung das Studium der Komposition

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GOFFREDO PETRASSI  „QUATTRO INNI SACRI“

und des Orgelspiels am Conservatorio di         Dieses Konzept war von Grund auf neu,
Santa Cecilia beginnen konnte. Als diplo-       viel trockener, viel harmonischer und
mierter Komponist und Organist jedoch           weniger kontrapunktisch.“
avancierte Petrassi bald zu einer Größe,
einem Fixstern, einer Institution im itali-     Die Quattro inni sacri, die Petrassi 1942 für
enischen und endlich auch im weltwei-           Gesang und Orgel komponierte (je zwei
ten Musikleben: als Intendant am Teatro         für Tenor und Bariton) und erst 1950 or-
La Fenice in Venedig, als künstlerischer        chestrierte, verraten diesen Einf luss,
Leiter der Accademia filarmonica romana,        ohne dass sie deshalb „wie Strawinsky“
Professor an der Accademia di Santa Ce-         klängen. Die freien, ausdrucksbetonten
cilia, Präsident der Internationalen Ge-        Vokallinien bewegen sich zwischen Psal-
sellschaft für Neue Musik, mit Komposi-         modie, Arioso, der „preghiera“ (ital.:
tionsaufträgen von Paul Sacher, dem             Gebet) aus der italienischen Oper, dem
Südwestfunk, der BBC, der Kongressbib-          expressionistischen Sprechgesang und ei-
liothek in Washington, dem Boston und           ner auf unbestimmte Art „archaischen“
Chicago Symphony Orchestra bedacht.             Melismatik. Das Orchester wird einerseits
                                                kantig, plastisch, gestenreich, rhythmisch
Als ein musikalisches Schlüsselerlebnis         straff und stark in Szene gesetzt, sehr
nannte Petrassi die erste Begegnung mit         präsent, aber niemals überladen; ande-
Igor Strawinskys Psalmensymphonie 1933          rerseits farbenreich, trennscharf in den
in Rom: „Sie lenkte meine Aufmerksam-           instrumentalen Timbres, unorthodox
keit auf eine neue Verfahrensweise mit          und unerschöpf lich in der Auswahl und
geistlichen Texten, den Texten der Bibel.       Kombination der Stimmen – und jeden-
Ich hatte eine traditionelle Ausbildung         falls höchst individuell in der Ausformung
genossen, verwurzelt in der italienischen       der einzelnen Hymnen, Strophen und
Renaissance, in Palestrina und der groß-        Verse, ohne Selbstwiederholung. Eines
artigen polyphonen Musik, die folgte. In        freilich ist allen vier Inni sacri gemein-
der Psalmensymphonie aber stieß ich auf         sam: dass sie wie mit einem konfessio-
ein Konzept von Polyphonie, das die Ge-         nellen Ausrufezeichen enden, mit einem
setze, die die Musik seit der Renaissance       triumphalen, laustarken und absolut
bestimmt hatten, nicht mehr beachtete.          zweifelsfreien Amen.

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WOLFGANG STÄHR

              DIE TRANSPARENZ DES LICHTS

                            Alfredo Casellas „Tre canti sacri“

                                                Entstehung des Werks:
                                                1943

                                                Uraufführung:
                                                6. September 1947 an der Accademia
                                                filarmonica romana in Rom

                                                Lebensdaten des Komponisten:
                                                * 25. Juli 1883 in Turin
                                                † 5. März 1947 in Rom

    Alfredo Casella gebührt ein Ehrenplatz      um andererseits auf dem von ihm gegrün-
    zwischen den Stühlen. Wer von den einen     deten Festival internazionale di musica
    als Reaktionär verdammt, von den ande-      contemporanea in Venedig die Musik Ar-
    ren als Modernist bekämpft wird, muss       nold Schönbergs ins Zentrum zu rücken.
    wohl allerhand falsch gemacht haben.
    Oder alles richtig. Aber bei Casella, dem   „Casella hat Schule gemacht: nicht in dem
    Musikersohn aus Turin, fällt die Bilanz     Sinne, dass er mehr oder weniger begabte
    mitunter geradezu schmerzhaft wider-        Nachahmer gehabt hat, sondern dass er
    sprüchlich aus, etwa wenn er im selben      uns gelehrt hat, uns umzuschauen – und
    Jahr 1937 sein Mysterienspiel Il deserto    dass politische Grenzen wenig oder gar
    tentato zur Uraufführung bringt, eine       nichts mit der Kunst zu tun haben“,
    Hommage an den Faschismus, mit der          schrieb sein Landsmann Luigi Dallapiccola,
    Mussolinis Abessinienkrieg verklärt wird,   den Casella ebenso gefördert hatte wie

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ALFREDO CASELLA  „TRE CANTI SACRI“

         Der Prophet Jesaja, dessen Worte Eingang in Alfredo Casellas Tre canti sacri
         fanden. Fresko von Michelangelo und Gehilfen in der Sixtinischen Kapelle

den jungen Goffredo Petrassi. Denn Casella        Siena, die man sich jedoch nicht als Hort
war ein Entdecker – auch der Vergangen-           der historischen Aufführungspraxis vor-
heit, deren (damals) vergessene Musik er          stellen sollte: Casella präsentierte Vivaldi
ab 1939 bei den Settimane musicali senesi         oder Domenico Scarlatti in Transkriptio-
darbot, Festwochen der Alten Musik in             nen und Arrangements.

                                                                                                 9
ALFREDO CASELLA  „TRE CANTI SACRI“

     Fast zwanzig Jahre lang hatte der Italiener     schaften sind einer impressionistischen
     Casella in Paris gelebt, bei Gabriel Fauré      Vision nicht förderlich. Darüber hinaus
     Komposition studiert, als Cembalist in          besitzt der Italiener zu viel plastischen
     der Société des instruments anciens ge-         Sinn, um sich an einer Kunst zu erfreuen,
     spielt, als Pianist den Geiger Eugène Ysaÿe     deren hauptsächliche Eigenschaft gerade
     und den Cellisten Pablo Casals begleitet.       in der Negation von Zeichnung und Form
     Er war mit George Enescu und Maurice            beruht.“
     Ravel befreundet und engagierte sich als
     Generalsekretär für die Société musicale        Die Tre canti sacri, op. 67 für Bariton und
     indépendante, die ihm als Maßstab und           kleines Orchester (ursprünglich für Orgel),
     Modell diente, nach seiner Rückkehr ins         nach Worten der Bibel (Buch Genesis und
     italienische Konzertleben eine ähnlich          Prophet Jesaja) und des Missale Romanum,
     ausgerichtete Institution zu eröffnen: die      komponierte Casella 1943, als sein Leben
     Società nazionale di musica.                    bereits von Krankheit untergraben und
                                                     durch den nicht länger verherrlichten
     Zur selben Zeit begann Casella für sein         Krieg erschüttert war. Die drei geistlichen
     Land die Idee einer neuen italienischen         Gesänge verraten tatsächlich „Zeichnung
     Klassizität zu propagieren, die sich „vom       und Form“, aber gewiss keine strahlende,
     französischen Impressionismus wie vom           extrovertierte „italianità“ im traditionel-
     Strauss’schen Dekadentismus, von der            len Verständnis. Ein abgeklärter Ton zwi-
     Primitivität Strawinskys wie von der kal-       schen Altersweisheit und Resignation,
     ten Wissenschaftlichkeit Schönbergs, von        ein herber Lyrismus, eine andächtige
     der spanischen Sensibilität und der küh-        Wortbezogenheit ohne Mystik und Weih-
     nen Fantasie der jüngsten Ungarn unter-         rauch bestimmen den Geist und mehr
     scheiden wird“. Namentlich den Impres-          noch den Charakter der Canti sacri. Casel-
     sionismus wies er aus sozusagen geogra-         las Kunst bewahrt eine noble, zeitlose
     fischen und meteorologischen Gründen            Distanz, unabhängig von den Modernis-
     für die Italiener zurück: „Vor allem die        men, die er allesamt genauestens kannte,
     Natur unseres Landes, die Transparenz           aber auch vom Ideal eines Klassizismus,
     seines Lichts, das fast völlige Fehlen von      dem er selbst das Wort geredet hatte.
     Nebel und Geheimnis in unseren Land-

10
WOLFGANG STÄHR

                               ALLE WEGE

               Aldo Clementis „Halleluja“ (Variazioni sul corale)

                                             Entstehung des Werks:
                                             1982

                                             Uraufführung:
                                             8. Oktober 1982 bei der RAI in Neapel
                                             unter der Leitung von Farhad Mechkat

                                             Lebensdaten des Komponisten:
                                             * 25. Mai 1925 in Catania (Sizilien)
                                             † 3. März 2011 in Rom

Alle Wege führen nach Rom. Auch für          Und dennoch trifft diese eigentümliche
den Sizilianer Aldo Clementi, der aus der    Formulierung von den „letzten Jahrzehn-
Hafenstadt Catania kam und ab 1952 bei       ten“ einen wahren und wunden Punkt.
Goffredo Petrassi an der Accademia di        Clementi war von einer endzeitlichen
Santa Cecilia studierte. Und blieb: „Seine   Melancholie erfüllt, wie sie gerade euro-
letzten sechs Jahrzehnte“ verbrachte er      päische Musiker von Zeit zu Zeit befällt,
zumeist in Rom, wie es in einem biogra-      in der Annahme, dass alles zum letzten
phischen Abriss heißt, als habe Clementi     Mal geschehe, die letzte Symphonie, das
nach seinem 27. Geburtstag nur noch          letzte Streichquartett: Seit zweihundert
dem Ende entgegengesehen.                    Jahren geschieht in der europäischen
                                             Musik alles zum letzten Mal. Und ob-
Natürlich beginnt strenggenommen schon       gleich Aldo Clementi zur Avantgarde ge-
kurz nach der Geburt der Rest des Lebens.    hörte und sich namentlich von der zeit-

                                                                                         11
ALDO CLEMENTI  „HALLELUJA“

                                                   liener zum „Enkel-Schüler“ Schönbergs
                                                   ausbildete und in die epochale Lehre der
                                                   Zwölftonmusik einwies.

                                                   Wie die Spätfolge und zugleich wie die
                                                   Essenz dieser Prägungen erscheint Aldo
                                                   Clementis Halleluja (Variazioni sul corale)
                                                   aus dem Jahr 1982, ein kontrapunktisches
                                                   Kunstwerk von bestechender gedankli-
                                                   cher Klarheit und Tiefe, dessen philoso-
                                                   phischer Überschuss gerade aus seiner
                                                   hermetischen musikalischen Logik ent-
                                                   steht. Clementi schreibt Kanon auf Kanon
                                                   und Kanon über Kanon – auf einen Cho-
                                                   ral des böhmischen Organisten Andreas
                                                   Hammerschmidt aus dem 17. Jahrhun-
                                                   dert. Und diesen Choral behandelt Cle-
                                                   menti strikt reihentechnisch in der
                                                   Grundgestalt, dem Krebs (im Rückwärts-
                                                   gang), der Umkehrung und dem Krebs
                                                   der Umkehrung. Dies ist das zeitlose Ge-
     genössischen Malerei inspirieren ließ,        heimnis dieses potenzierten Kanons: dass
     sah er dennoch schwarz: „Seit einigen         er alles in einem ist, sein Vorgänger und
     Jahren glaube ich, dass Musik (und Kunst      sein Nachfolger, sein Spiegelbild und sein
     im Allgemeinen) die bescheidene Aufgabe       Gegenteil. Und dass er keinen Anfang
     haben sollten, ihr eigenes Ende oder zu-      und kein Ende kennt, wie diese Variatio-
     mindest ihr langsames Aussterben zu be-       nen überhaupt, die dreimal gespielt wer-
     schreiben.“ Insbesondere alle Dramatik        den, immer leiser und langsamer, in sich
     und Dynamik, alle der Musik auferlegten       kreisend und prinzipiell unaufhörlich.
     Kontraste und Konf likte missbilligte er      Drei Durchgänge, drei Tempi im 3/2-Takt,
     als „kraftlose Symbole einer Dialektik,       drei dynamische Stufen (mp, p, pp), und
     die längst ausgestorben ist“.                 vorgetragen nicht etwa von einem Orches-
     Dabei hatte Clementi früh und folgen-         ter, sondern von dreimal zwei Gruppen
     reich seine Affinität zur deutschen Mu-       mit jeweils identischer Besetzung: Flöte,
     sikkultur entdeckt: einmal durch den zu-      Oboe und zwei Violinen; Klarinette, Horn
     fälligen Umstand, dass sein Großvater         und zwei Bratschen; Trompete, Fagott
     mit dem hochmusikalischen Chirurgen           und zwei Violoncelli. Und über allem die
     Theodor Billroth bekannt war, der zum         Orgel wie das Auge Gottes.
     engsten Freundeskreis um Johannes
     Brahms zählte; vor allem aber durch den       Alle Wege enden in Rom. Dort starb im
     Unterricht bei Alfredo Sangiorgi, der sei-    Jahr 2011 der Sizilianer Aldo Clementi.
     nerseits bei Arnold Schönberg in Wien         Wie vor ihm Alfredo Casella, Goffredo
     studiert hatte und somit den jungen Ita-      Petrassi und Luciano Berio.

12
LUCIANO BERIO „REQUIES“

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GESANGSTEXTE

     Goffredo Petrassi
     „Quattro inni sacri“

     1. Jesu dulcis memoria
     Jesu dulcis memoria,           Süß ist das Gedenken an Jesus,
     dans vera cordis gaudia:       es schenkt die wahren Herzensfreuden:
     Sed super mel et omnia         Aber über Honig und alles
     eius dulcis praesentia.        geht seine süße Anwesenheit.

     Nil canitur suavius,           Nichts ist schöner zu singen,
     nil auditur iucundius,         nichts angenehmer zu hören,
     nil cogitatur dulcius,         nichts freudenvoller zu bedenken
     quam Jesus Dei filius.         als Jesus, Gottes Sohn.

     Jesu spes paenitentibus,       Jesus, du Hoffnung für die Büßer,
     quam pius es petentibus!       wie treu bist du denen, die nach dir
                                      verlangen,
     Quam bonus te quaerentibus!    wie gütig denen, die dich suchen!
     Sed quid invenientibus?        Doch was erst denen, die dich finden?

     Nec lingua valet dicere,       Die Zunge vermag es nicht zu sagen
     nec littera exprimere:         noch der Buchstabe auszudrücken:
     Expertus potest credere,       Nur wer es erfuhr, kann glauben,
     quid sit Jesum diligere.       was es heißt, Jesus zu lieben.

     Sis Jesu nostrum gaudium,      Sei, Jesus, unsere Freude,
     qui es futurus praemium:       du unser zukünftiger Siegespreis:
     Sit nostra in te gloria        In dir sei unsere Verherrlichung
     per cuncta semper saecula.     für alle Ewigkeit.
     Amen.                          Amen.

     2. Te lucis ante terminum
     Te lucis ante terminum,        Vor dem Verschwinden des Lichtes
     rerum creator, poscimus,       bitten wir dich, o Schöpfer der Dinge,
     ut pro tua clementia           dass du nach deiner Güte
     sis praesul et custodia.       unser Schützer und Wächter seist.

     Procul recedant somnia         Fern mögen weichen die Traumgebilde
     et noctium phantasmata:        und trügerischen Vorstellungen der Nacht,

14
GESANGSTEXTE

Hostemque nostrum comprime,          und halte in Schranken unsern Feind,
ne polluantur corpora.               damit der Körper nicht befleckt werde.

Praesta, pater piissime              Verleihe es, o gütigster Vater,
patrique compar unice                und du, Eingeborener gleich dem Vater,
cum spiritu paraclito                mit dem Tröster, dem Heiligen Geist,
regnans per omne saeculum.           herrschend in alle Ewigkeit.
Amen.                                Amen.
                                     				                         Adalbert Schulte

3. Lucis creator optime
Lucis creator optime,                O bester Schöpfer des Lichtes,
lucem dierum proferens;              der du entstehen lässest das Licht der Tage
primordiis lucis novae,              und die Erschaffung der Welt beginnst
mundi parans originem.               mit den Anfängen des neuen Lichtes.

Qui mane iunctum vesperi,            Der du befiehlst, dass Morgen und Abend
diem vocari praecipis:               verbunden Tag genannt werden:
Illabitur taetrum chaos,             Droht uns der dunkle Abgrund,
audi preces cum fletibus.            dann erhöre unser Bitten und Flehen.

Ne mens gravata crimine,             Damit die Seele, beschwert von Sünden,
vitae sit exsul munere,              nicht ausgeschlossen sei vom Geschenk
                                       des Lebens,
dum nil perenne cogitat,             wenn sie nämlich an das Unvergängliche
                                       nicht denkt
seseque culpis illigat.              und sich mit Sünden befleckt.

Caeleste pulset ostium,              Lasse sie anklopfen an die Himmelstür
vitale tollat praemium:              und die Belohnung des Lebens in Empfang
                                       nehmen:
Vitemus omne noxium,                 Wir wollen alle Sünden vermeiden
purgemus omne pessimum.              und von aller Schuld uns reinigen.

Praesta, pater piissime              Verleihe es, gütigster Vater,
patrique compar unice                und du, Eingeborener gleich dem Vater,
cum spiritu paraclito                mit dem Tröster, dem Heiligen Geist,
regnans per omne saeculum.           herrschend in alle Ewigkeit.
Amen.                                Amen.
                                                                   Adalbert Schulte

4. Salvete Christi vulnera
Salvete Christi vulnera,             Ihr Wunden Christus, Liebesband
immensi amoris pignora,              und unsers Heiles Unterpfand!

                                                                                      15
GESANGSTEXTE

     quibus perennes rivuli               Heil euch, ihr Quellen höchsten Guts!
     manant rubentis sanguinis.           Ihr Bächlein rosenfarb’gen Bluts!

     Nitore stellas vincitis,             Ihr geht an Glanz dem Sternenschein,
     rosas odore et balsama,              an hohem Wert dem Edelstein,
     pretio lapillos indicos,             an Wohlgeruch dem Rosenflor,
     mellis favos dulcedine.              an Süßigkeit dem Honig vor.

     Per vos patet gratissimum            Dort winket uns ein Rettungsport,
     nostris asylum mentibus:             der Seelen sich’rer Zufluchtsort,
     Non huc furor minantium              wo weder uns der Feinde Wut
     unquam penetrat hostium.             noch ihr Bedrohen Schaden tut.

     Quot Jesus in praetorio              Du stehst den Geißelstreichen bloß;
     flagella nudus excipit!              wie viele fallen auf dich los!
     Quot scissa pellis undique           Das Blut dringt durch die off’ne Haut:
     stillat cruoris guttulas!            O wie entsetzt sich, wer es schaut!

     Frontem venustam, proh dolor,        Die schöne Stirn ist aufgeritzt,
     corona pungit spinea,                auf der die Dörnerkrone sitzt:
     clavi retusa cuspide                 Und Händ’ und Füße sind geknickt
     pedes manusque perforant.            von Nägeln, die man stumpf gezwickt.

     Postquam sed ille tradidit           Nachdem, als freies Liebespfand,
     amans volensque spiritum,            sein edler Geist dem Leib entschwand,
     pectus feritur lancea,               riss ihm der Speer die Seite auf
     geminusque liquor exsilit.           und gab der Doppelquelle Lauf.

     Ut plena sit redemptio               Der Dulder, der nichts übrig lässt,
     sub torculari stringitur,            wird in die Kelter eingepresst,
     suique Jesus immemor,                und er behielt, für unser Glück,
     sibi nil reservat sanguinis.         nicht einen Tropfen Blut zurück.

     Venite, quotquot criminum            Kommt alle, die mit Schuld befleckt,
     funesta labes inficit:               der Sünden Pest hat angesteckt:
     In hoc salutis balneo                Dies Heilungsbad gibt allen neu
     qui se lavat, mundabitur.            Gesundheit, Kraft und Leben frei.

     Summi ad parentis dexteram           Dank sei dem Sohne, welcher itzt
     sedenti habenda est gratia,          zur Rechten seines Vaters sitzt!
     qui nos redemit sanguine,            Der uns mit seinem Blut erkauft
     sanctoque firmat spiritu.            und in dem heil’gen Geist getauft.
     Amen.                                Amen.
                                                           Johann Christoph von Zabuesnig

16
GESANGSTEXTE

Alfredo Casella
„Tre canti sacri“

1. Ecce odor filii mei
Ecce odor filii mei sicut odor agri pleni,         Siehe, mein Sohn duftet wie das Feld,
cui benedixit Dominus.                             das der Herr gesegnet hat.
Crescere te faciat Deus meus sicut arenam          Gott möge dich mehren wie den Sand
maris;                                             des Meeres,
et donet tibi de rore caeli benedictionem.         er möge dir den Segen spenden vom Tau
                                                   des Himmels.
Deus autem omnipotens benedicat tibi,              Ja, der allmächtige Gott segne und
atque multiplicet.                                 mehre dich.
                       (nach Gen 27,27 f.; 28,3)

2. Respice, Domine, familiam tuam
Respice, Domine, familiam tuam, et                 Blicke, Herr, auf deine Familie. Und
praesta, ut apud te mens nostra tuo desi-          gewähre, dass unser Geist vor deinem
derio fulgeat, quae se carnis maceratione          Angesicht in Verlangen nach dir erglüht,
castigat.                                          wenn wir uns durch das Fasten [wörtlich:
                  (Tagesgebet in der Fastenzeit)   das Mürbemachen des Fleisches] züchtigen.
Per Dominum nostrum Jesum Christum.                Durch unsern Herrn Jesus Christus.

3. Ecce Deus salvator meus
Ecce Deus salvator meus, fiducialiter              Siehe, Gott ist mein Heil; ich vertraue
agam et non timebo; quia fortitudo mea             und erschrecke nicht. Denn meine Stärke
et laus mea Dominus, et factus est mihi            und mein Lob ist der Herr. Er wurde mir
in salutem.                                        zum Heil.
Haurietis aquas in gaudio de fontibus              Ihr werdet Wasser freudig schöpfen aus
salvatoris.                                        den Quellen des Heils.
Et dicetis in die illa:                            An jenem Tag werdet ihr sagen:
Confitemini Domino et invocate nomen               Dankt dem Herrn und ruft seinen Namen
eius;                                              an!
mementote quoniam excelsum est nomen               Verkündet: Sein Name ist erhaben!
eius.
Cantate Domino quoniam magnifice fecit:            Singt dem Herrn, denn Überragendes
Annuntiate hoc in universa terra.                  hat er vollbracht; verkündet dies auf der
                                                   ganzen Erde.
Exsulta et lauda habitatio Sion, quia              Jauchzt und jubelt, ihr Bewohner Zions;
magnus in medio tui sanctus Israel.                denn groß ist in eurer Mitte der Heilige
                                                   Israels.
                                   (Jes 12,2–6)

                                                                                               17
BIOGRAFIEN

               BENEDIKT SCHREGLE                                   DEAN POWER

     Benedikt Schregle wurde in München gebo-        Der irische Tenor Dean Power wurde u. a.
     ren und wuchs in der Nähe von Bad Tölz          an der Royal Irish Academy of Music in
     auf. Dort erhielt er eine Gesangsausbildung     Dublin ausgebildet, ehe er seine Laufbahn
     u. a. im Tölzer Knabenchor und bei Thomas       am Opernstudio der Bayerischen Staatsoper
     Gropper. 2009 schloss er sein Studium der       fortsetzte. Am selben Haus wurde er 2012
     Sprechkunst und Kommunikationspädago-           Ensemblemitglied und profilierte sich mit
     gik an der Musikhochschule in Stuttgart ab.     Rollen wie Jaquino (Fidelio), Malcolm (Mac-
     Seit 2011 arbeitet er als Nachrichtensprecher   beth), Remendado (Carmen), Steuermann
     beim Bayerischen Rundfunk, moderiert das        (Der fliegende Holländer), Walther von der
     wöchentliche Magazin Stationen im BR Fern-      Vogelweide (Tannhäuser) und Froh (Das Rhein-
     sehen und verschiedene Sendungen im             gold). Bei den diesjährigen Opernfestspielen
     Hörfunk auf BR-KLASSIK. Außerdem gibt           in München ist er mehrfach vertreten; zu-
     Benedikt Schregle Sprechtraining, vor allem     künftig wird er freischaffend seine interna-
     im BR und an der Deutschen Journalisten-        tionale Präsenz ausweiten. Dean Power trat
     schule. Schwerpunkt seiner künstlerischen       auch am Gärtnerplatztheater sowie in
     Projekte sind Programme mit Wort und            Zürich, Paris, Tokio und beim Glyndebourne
     Musik, darunter Castelnuovo-Tedescos Pla-       Festival auf. In Dublin verkörperte er den
     tero y yo im Duo Jiménez mit dem Gitarristen    Don Ottavio (Don Giovanni), und bei einer
     Michael Gern, ein musikalischer Roadtrip        konzertanten Aufführung der Entführung
     unter dem Titel Tschick nach dem gleichna-      aus dem Serail in Wexford sang er die Partie
     migen Kultroman zusammen mit dem                des Belmonte. Im Konzertfach reicht sein
     Machado Quartett oder auch Klassiker wie        Repertoire von Händels Jephtha bis hin zu
     der Karneval der Tiere mit eigenen Texten.      Orffs Carmina burana.

18
BIOGRAFIEN

         SEAN MICHAEL PLUMB                                 HENRY RAUDALES

Schon bei der Uraufführung von Miroslav         Der belgische Geiger und Dirigent Henry
Srnkas South Pole 2016 unter Kirill Petrenko    Raudales stammt aus Guatemala, wo er mit
war Sean Michael Plumb an der Bayerischen       vier Jahren ersten Violinunterricht von sei-
Staatsoper zu Gast. Seit der Spielzeit 2016/    nem Vater erhielt. Mit neun trat er in den
2017 ist der Bariton dem Haus als Ensem-        USA als Solist in Mendelssohns e-Moll-Kon-
blemitglied verbunden. So war er z. B. als      zert auf. Später studierte er am Konservato-
Papageno (Die Zauberflöte), Dandini (La Cene-   rium in Antwerpen und an der Guildhall
rentola), Schaunard (La bohème) und Harlekin    School in London, war außerdem Preisträger
(Ariadne auf Naxos) zu erleben. Bei den dies-   beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüs-
jährigen Festspielen singt er den Melot         sel. Nach Positionen als Erster Konzertmeis-
(Tristan und Isolde). Ausgebildet am Curtis     ter an der Königlich Flämischen Oper und
Institute of Music in Philadelphia, wurde       bei den Essener Philharmonikern hat Henry
Sean Michael Plumb von Barack Obama als         Raudales seit 2001 dieselbe Position beim
Presidential Scholar in the Arts ausgezeich-    Münchner Rundfunkorchester inne. Er be-
net. Auch war der Kalifornier Mitglied des      herrscht ein solistisches Repertoire von rund
Young Singers Project der Salzburger Fest-      hundert Konzerten und ist auch als Kam-
spiele. Neben seinem Interesse an Zeitge-       mermusiker z. B. mit seinem Ensemble En-
nössischem begeistert er sich sehr für das      kabara sowie als Dirigent weltweit unter-
Kunstlied, was ihn etwa zur Schubertiade        wegs. Mit dem Münchner Rundfunkorchester
in Schwarzenberg führte. Er arbeitete u. a.     hat Henry Raudales als Solist und ebenso
mit dem Cleveland Orchestra und dem Los         als Dirigent viele Aufnahmen realisiert. Zu-
Angeles Philharmonic zusammen und wird          letzt erschien eine umfangreiche CD-Box
2022 an der New Yorker „Met“ auftreten.         mit frühen Werken von Mendelssohn.

                                                                                                19
DIE MUSIKERINNEN UND MUSIKER DES
             MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTERS

     Ein Gespräch mit der Stellvertretenden Konzertmeisterin Doren Dinglinger

     Doren Dinglinger, was bedeutet Musik für Sie –   Wie sind Sie zu Ihrem Instrument, der Violine,
     über die getreue Wiedergabe von Noten hinaus?    gekommen?

     Musik ist die Essenz des Lebens. Das ganze       Ich wollte mit vier Jahren unbedingt
     Universum basiert auf Frequenzen. Wir            Geige spielen, und keiner weiß so recht
     hören Klänge im Mutterleib und fangen            warum. Meine Eltern waren nie mit mir
     an, Laute von uns zu geben. All das ist          in einem Konzert gewesen. Aber in Stutt-
     im weitesten Sinne Musik. Klänge sind            gart, wo ich aufgewachsen bin, gab es
     immer um uns herum und uns daher                 ein Musikgeschäft, in dessen Schaufenster
     sehr vertraut. Für mich ist Musik wie die        kleine Geigen ausgestellt waren. Ich war
     Luft zum Atmen, eine Kraft, die Harmo-           der festen Überzeugung, dass eine davon
     nie und eine gewisse Ordnung in mir              für mich reserviert sei, was aber nicht
     kreiert, mich inspiriert, beruhigt oder          stimmte. Ich musste dann Blockf löte ler-
     mich ganz euphorisch werden lässt. Sie           nen, um zu zeigen, dass ich bei einer Sa-
     öffnet einen Raum, in dem wir uns selbst         che bleiben kann. Irgendwann durfte ich
     begegnen können, und das ist ein wun-            schließlich mit Geige anfangen – mit sie-
     derschönes Gefühl. Ganz bei sich anzu-           ben Jahren war das wohl, also relativ spät.
     kommen, eine unausgesprochene Verbun-            Aber ich war sehr motiviert. Und mein
     denheit zu spüren und das mit anderen            Anreiz war immer, dass ich ein Stück, das
     zu teilen, ist ein Geschenk, das mich im-        ich toll fand, selber spielen wollte. Auch
     mer wieder sehr bewegt. Dabei spüre ich          später bei Konzertauftritten war diese
     eine spirituelle, metaphysische Seite, die       Magie ausschlaggebend, weil ich wusste,
     sich aber durchaus wissenschaftlich bele-        dass ich zu dieser besonderen Atmosphäre
     gen lässt. In Experimenten hat man auf           beitragen kann, in der man quasi eine
     einer Glasplatte Sand verteilt. Wenn man         Stecknadel fallen hört.
     mit einem Kontrabass-Bogen an der Platte
     entlangfährt und eine Vibration erzeugt,         Sie haben an der Musikhochschule in Trossin-
     bildet der Sand symmetrische Formen:             gen, an der Hochschule für Musik Hanns Eisler
     fast wie ein 3D-Kunstwerk zwischen Ge-           in Berlin und an der Juilliard School in New
     fühl, Sehen und Hören. Ich glaube, dass          York studiert. Warum diese Kombination?
     diese Schwingungen, die im physikali-
     schen Sinne tatsächlich durch die Mate-          Schon als Jugendlicher war mir klar, dass
     rie gehen, einen großen Einf luss auf un-        ich nach Berlin möchte, und dort habe
     seren Körper und unser System haben.             ich dann gezielt nach Professoren gesucht.

20
INTERVIEW DOREN DINGLINGER

Nach Trossingen ging ich aufgrund des
Lehrers Wolfram König. Von ihm lernte
ich, so zu spielen, wie ich es jetzt tue. Er
kam mir sehr entgegen mit der Annahme,
dass Geige spielen einfach ist. Diese An-
sicht hatte ich auch immer, doch am An-
fang des Studiums änderte sich das für
eine Weile. Es war ein Segen für mich,
dass da auf einmal jemand war, der das,
was ich zuvor schon in mir getragen
hatte, wieder verankerte. Er sagte: „Es
gibt nur soundso viele Töne auf der Geige.
Wenn du alle kennst, dann kannst du
alles spielen.“ Das tat mir sehr gut, denn
es entspricht meiner eigenen Philosophie.        um? Hier passiert etwas, was machst du
Ich habe es bei allem am liebsten, wenn          daraus?“ Er war ein toller und objektiver
ich „im Flow“ bin. Das heißt nicht, dass         Zuhörer. Das inspirierte mich so sehr,
man nicht an etwas feilt und arbeitet.           dass ich ihm auch wirklich etwas anbie-
Aber sobald ich etwas mit Freude und in          ten wollte.
dem Wissen mache, dass es funktioniert,
ist es leichter.                                 Wie war das in dieser aufregenden Stadt –
                                                 kann man da überhaupt konzentriert üben?
Wie ging es dann in New York bei Ronald Copes,
dem Zweiten Geiger aus dem Juilliard String      Ich lebte im Studentenwohnheim, und
Quartet, weiter?                                 wir hatten Überäume im Keller, wo man
                                                 zu jeder Tages- und Nachtzeit spielen
Es passte super für die Zeit am Ende des         konnte. Ich habe in New York den Master
Studiums, weil er viel künstlerische Frei-       gemacht, da waren die beim amerikani-
heit ließ und seine Schüler dazu anregte,        schen Bachelor sehr arbeitsintensiven
eigenständig zu interpretieren. Ihm ging         Nebenfächer schon ausgedünnt. So ergab
es einzig darum, dass es überzeugend             sich eine gute Balance: Ich konnte sowohl
war. Statt Anweisungen zu geben stellte          mein Spiel verfeinern als auch mal in ei-
er Fragen wie: „Was wolltest du hier sa-         nen Jazzclub gehen und viele verschiedene
gen? Wie gehst du mit dieser Harmonie            Menschen und Kulturen kennenlernen.

                                                                                             21
INTERVIEW DOREN DINGLINGER

     Doren Dinglinger 2020 beim Festkonzert des Münchner Rundfunkorchesters zur Übergabe der
     EU-Ratspräsidentschaft von Kroatien an Deutschland

     Ihre erste Stelle nach dem Studium war ab            spielen. Ich bin ein absoluter Strauss-Fan,
     2011 gleich Ihre jetzige Position als Stellvertre-   daher hat mir das wahnsinnig Spaß ge-
     tende Konzertmeisterin beim Münchner Rund-           macht. Zusammen mit Alexandre Vay
     funkorchester …                                      (Stellvertretender Solocellist im Münchner
                                                          Rundfunkorchester) und zwei weiteren
     Ja, ich habe bei den ersten Projekten                Musikern habe ich übrigens auch das
     schon festgestellt, dass das Orchester sehr          Klavierquartett und zwei frühe Klavier-
     engagiert und musikalisch spielt, und bin            trios von Strauss auf CD aufgenommen.
     mit offenen Armen hier aufgenommen                   Ein zweites Erlebnis mit dem Rundfunk-
     worden. Dennoch gab es am Anfang viel                orchester, das mir sehr im Gedächtnis
     zu lernen. Als neues Mitglied muss man               geblieben ist, war die Tournee mit der
     auf der einen Seite Dinge proaktiv ein-              Sopranistin Diana Damrau und unserem
     bringen, auf der anderen Seite kann und              aktuellen Chefdirigenten Ivan Repušić.
     soll man nicht alles komplett verändern.             Ganz besonders erinnere ich mich an
     Es gibt Erwartungen und Vorstellungen                den Auftritt in Luzern: Da war die Luft
     auf beiden Seiten, die zu einer Einheit              wie elektrifiziert! Diana Damrau hat
     werden sollen. In diesem Prozess gibt es             eine wunderbare Stimme, und mich fas-
     Gespräche und ein Ausprobieren, zum                  ziniert ihre Art, wie sie mit der Musik
     Beispiel um zu sehen, was von der Körper-            die Zeit dehnen kann. Das hat an diesem
     sprache her in der Kommunikation am                  Abend ganz intensiv stattgefunden.
     besten funktioniert.
                                                          Auf der Website des Rundfunkorchesters sind
     An welche Konzerte erinnern Sie sich besonders       Sie in einem Video der Reihe „Was spielst du
     gern?                                                denn?“ mit Bayern-1-Moderatorin Susanne
                                                          Rohrer zu sehen. Was hat es damit auf sich?
     Beim Richard-Strauss-Festival in Garmisch-
     Partenkirchen durfte ich das große Vio-              Die Clips sind vor allem für Kinder ge-
     linsolo in der Tondichtung Ein Heldenleben           dacht. Einige Mitglieder des Orchesters

22
INTERVIEW DOREN DINGLINGER

haben darin ihr Instrument vorgestellt,         war. Ich habe mich sehr in den Menschen
ein kleines Interview dazu gegeben und          dort wiedererkannt und hatte das Gefühl,
am Ende jeweils Beethovens Ode an die           dass diese Reise mir ein Stück von mir
Freude gespielt, damit man genau hören          selber zurückgebracht hat. Wir traten
kann, wie sich der Klang der Instrumente        auch gemeinsam mit iranischen Musikern
unterscheidet.                                  auf, was völlig anders ablief, als wir es
                                                aus Deutschland kennen, wo immer alles
Als Kammermusikerin haben Sie mit renom-        sehr geregelt vor sich geht und die Proben
mierten Künstlern wie Dimitri Ashkenazy oder    pünktlich beginnen. Auch im Konzert
Rainer Kussmaul zusammengearbeitet. In wel-     waren wir anfangs verdutzt, weil es durch-
chem Ensemble sind Sie aktuell aktiv?           gehend Gespräche im Saal gab oder auch
                                                mal ein Handy klingelte. Aber kaum hatte
Bei Passo Avanti, einem ziemlich unge-          man zu Ende gespielt, war eine wahnsin-
wöhnlichen Quartett. Meine Orchester-           nige Emotion im Publikum zu spüren.
kollegin Julia Bassler und ich spielen al-      Teilweise hatten die Leute zum ersten
ternierend Violine. Dazu kommen ein             Mal in ihrem Leben klassische westliche
Cellist und ein Gitarrist sowie Alexander       Musik gehört und waren total ergriffen.
von Hagke, der Gründer unserer „Band“,
mit Klarinette und Querf löte. Das macht        Sie haben sich auch mit spirituellen Themen
großen Spaß, weil ich da alle Seiten von        beschäftigt und bieten aus dieser Erfahrung
mir einbringen und auch improvisieren           heraus zum Beispiel Klangreisen an. Wie läuft
kann. In die Stücke fließen ganz verschie-      das ab?
dene Stilrichtungen ein, nicht nur Klassik
und Jazz. Es sind auch klassische Elemente      Der Gast setzt oder legt sich hin und wird
dabei, die sich dann vielleicht in einen        durch die Musik geführt, die ich aus dem
Tango entwickeln oder in einen Samba-           Moment heraus improvisiere und die ge-
Rhythmus übergehen, und es gibt Eigen-          nau auf die Person abgestimmt ist. So
kompositionen, die keinem bestimmten            entsteht etwas im Raum, was man mit
Genre zuzuordnen sind. Ein unterhaltsa-         Worten nicht beschreiben kann. Nach
mes, pfiffiges Repertoire!                      meiner Erfahrung berührt diese Art der
                                                personalisierten Musik die Menschen
2014 waren Sie mit dem Festival West-östli-     ganz besonders tief, bringt Emotionen
cher Diwan Weimar im Iran und haben sich        zum Fließen, regeneriert und bringt uns
mit Konzerten und Workshops für den inter-      in Einklang mit unserer eigenen Essenz.
kulturellen Dialog eingesetzt.
                                                        Das Gespräch führte Doris Sennefelder.
Ja, das war für mich ein spannendes Pro-
jekt, da ich einen iranischen Urgroßvater       Weitere Interviews:
habe und zum ersten Mal in diesem Land          rundfunkorchester.de/interviews

                                                                                                 23
ORCHESTERBESETZUNG

               MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER

     CHEFDIRIGENT             VIOLA                     KLARINETTE
     Ivan Repušić             Norbert Merkl             Eberhard Knobloch
                              Hans-Ulrich Breyer        Caroline Rajendran
     ERSTE KONZERTMEISTER     Tilbert Weigel
     Henry Raudales           Albert Bachhuber          FAGOTT
     Stanko Madić            Malgorzata Kowalska-      Till Heine
                              Stefaniak                 Kaspar Reh
     STELLV. KONZERTMEISTER   Christopher Zack
     Doren Dinglinger                                   HORN
     Elena Soltan             VIOLONCELLO               Claudius Müller
     So Jin Kim               Uladzimir Sinkevich       Matthias Krön*
                              Alexandre Vay             Marc Ostertag
     ERSTE VIOLINE            Song-Ie Do                Franz Kanefzky
     Karol Liman              Rabia Aydin
     Ralf Klepper             Wolfram Dierig            TROMPETE
     Norbert Bernklau         Zoé Karlikow*             Mario Martos Nieto
     Uta Hannabach            Jean-Baptiste Schwebel*   Makio Bachauer
     Hande Özyürek
     Julia Kühlmeyer          KONTRABASS                POSAUNE
     Nu Lee Joung             Ingo Nawra                Elmar Spier
     Savva Girshenko          Peter Schlier             Damien Lingard
     Joseph Rappaport*        Martin Schöne             Markus Blecher
                              Christian Brühl
     ZWEITE VIOLINE                                     PAUKE /SCHLAGZEUG
     Eugene Nakamura          FLÖTE                     Christian Obermaier
     Ga Young Son-Turrell     Christiane Dohn           Alexander Fickel
     Julia Bassler            Alexandra Muhr            Andreas Moser
     Eva Hahn*
     Ionel Craciunescu        OBOE                      HARFE
     Martina Liesenkötter     Berta Bermejo Moya*       Uta Jungwirth
     Josef Gröbmayr           Jürgen Evers
     Florian Eutermoser       Florian Adam
     Emmanuel Hahn                                      Stimmführer / Solo
     Matthew Peebles
                                                        * Zeitvertrag

24
VORSCHAU

MÜNCHNER                                                 MÜNCHNER
RUNDFUNKORCHESTER                                        RUNDFUNKORCHESTER
1. SONNTAGSKONZERT                                       1. KLASSIK ZUM STAUNEN
                                                         ab 6 Jahren
So. 10. Oktober 2021 − 19.00 Uhr
PRINZREGENTENTHEATER                                     Fr. 15. Oktober 2021 – 10.00/12.00 Uhr
Einführung: 18.00 Uhr im Gartensaal                      Konzerte für Schulklassen
                                                         Sa. 16. Oktober 2021 – 14.00/16.00 Uhr
VIKTOR ULLMANN                                           Familienkonzerte
„Der Kaiser von Atlantis“                                STUDIO 1 IM FUNKHAUS
Kammeroper / Spiel in einem Akt
(konzertant)                                             DIE PLANETEN
                                                         Eine musikalische Reise ins All
Juliana Zara SOPRAN
Christel Loetzsch MEZZOSOPRAN                            Ausschnitte aus der Suite „The Planets“
Johannes Chum TENOR                                      von Gustav Holst in einer Bearbeitung für
Adrian Eröd BARITON (TITELROLLE)                         Kammerorchester
Lars Woldt BASS
Tareq Nazmi BASS                                         N.N. ERZÄHLER
Patrick Hahn LEITUNG                                     Finnegan Downie Dear LEITUNG

Karten von € 19,– bis € 57,– / Schüler- und Studenten-   Karten zu € 8,– (Kinder) und € 12,– (Erwachsene) sowie
karten zu € 8,– bereits im Vorverkauf                    Familienkarten zu € 35,– (2 Kinder + 2 Erwachsene)

Vorverkauf ab Di., 31. August 2021                       Familienkonzerte: Vorverkauf ab Di., 20. Juli 2021

                                                         Konzerte für Schulklassen: freier Verkauf ab zwei
                                                         Wochen vor dem Konzert

BRticket − Verkaufsschalter und Öffnungszeiten
Erdgeschoss des BR-Hochhauses: Arnulfstr. 44, 80335 München
Mo., Di., Do., Fr. 9.00–17.30 Uhr, Mi. 9.00–14.00 Uhr
Tel. 0800-59 00 594 (gebührenfrei aus dem deutschen Festnetz) sowie +49 89 5900 10 880
(international), shop.br-ticket.de

Karten außerdem über München Ticket, Tel. 089/54 81 81 81, und alle an München Ticket angeschlossenen
Vorverkaufsstellen

                                                                                                                  25
RUBRIK

                                                           DES MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTERS

     Freundschaft schließen, das bedeutet Gewinn für       Mit Ihrer Mitgliedschaft im Freundeskreis unter-
     jeden: Werden Sie Mitglied im Freundeskreis eines     stützen Sie die Nachwuchsförderung begabter
     Orchesters von großem Renommee und vielseiti-         junger Musiker sowie nachhaltige pädagogische
     gem Engagement. Teilen Sie Ihre Begeisterung für      Aktivitäten des Orchesters an Schulen. Bei weiteren
     Musik mit den Freunden des Münchner Rundfunk-         ausgewählten Projekten tritt der Freundeskreis
     orchesters!                                           als Unterstützer des Orchesters auf.

              NUTZEN SIE DIE VORTEILE EINER MITGLIEDSCHAFT IM FREUNDESKREIS!
                    •   Erhalten Sie aktuelle Informationen zu Konzerten und Projekten des
                        Münchner Rundfunkorchesters!
                    •   Sichern Sie sich bevorzugt Konzertkarten mit Ermäßigungen!
                    •   Erleben Sie Probenbesuche mit speziellen Einführungen!
                    •   Erhalten Sie Kontakt zu Musikern, Dirigenten und Solisten!
                    •   Beziehen Sie signierte CDs zu vergünstigten Preisen!

                   KAMMERKONZERTE DES MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTERS
                           Termine und Programme im Flyer Sept. – Dez. 2021 des
                              Münchner Rundfunkorchesters und auf fmro.de

     Kontakt / weitere Informationen: Freundeskreis des Münchner Rundfunkorchesters e.V.
     Tel. (089) 29 09 73 00 · E-Mail: info@fmro.de · fmro.de
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IMPRESSUM

MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER                                     DAS KL ASSI KPORTAL
CHEFDIRIGENT Ivan Repušić

                                                               Wir lieben
MANAGEMENT Veronika Weber
Bayerischer Rundfunk, 80300 München
Tel. 089/59 00 30 325

rundfunkorchester.de
                                                               Musik ...
PROGRAMMHEFT
Herausgegeben vom Bayerischen
Rundfunk, Programmbereich BR-KLASSIK
REDAKTION Dr. Doris Sennefelder
GESAMTKONZEPT & LAYOUT
factor product münchen
FOTOGRAFIE TITEL mierswa-kluska.de
GRAFISCHE UMSETZUNG Antonia Schwarz

Nachdruck nur mit Genehmigung.

TEXTNACHWEIS: Wolfgang Stähr: Originalbeiträge für
dieses Heft; Gesangstext/Petrassi: nach der Partitur, Edi-
zioni Suvini Zerboni, Mailand 1951; Gesangstext/Casella:
nach der Partitur Edizioni Suvini Zerboni, Mailand 1946;
deutsche Übersetzung/Petrassi: Wikipedia (1), hymnarium.de
(2, 3), J. Chr. von Zabuesnig, Katholische Kirchengesänge
in das Deutsche übertragen, Bd. 1, Augsburg 1822 (4);
deutsche Übersetzung/Casella: nach der Einheitsüber-
setzung der Bibel, Archiv des BR; Biografien und Interview:
Doris Sennefelder.

BILDNACHWEIS: universaledition.com (3); picture alli-
ance/ZUMAPRESS.com/Philippe Gras/Le Pictorium (4);
picture alliance/akg-images (5); Wikimedia Commons,
Public Domain (6, 9, 12); picture-alliance/dpa/INP (8);
Mario Clementi, courtesy Archivio Edizioni Suvini Zerboni,
Mailand (11); BR/Markus Konvalin (18 li., 22); Andrey Stoy-
chev (18 re.); Dario Acosta (19 li.); Archiv des Bayerischen
                                                               ... und diese
                                                               Liebe möchten
Rundfunks.

NOTENMATERIAL: Edizioni Suvini Zerboni, Universal
Edition.

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MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER
  CHEFDIRIGENT: IVAN REPUŠIĆ

     RUNDFUNKORCHESTER.DE
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