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Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser Partner in der Region – für die Region Aufgaben und Tätigkeiten des Amtes für regionale Landesentwicklung Leine-Weser
Inhalt Vorwort Amt für regionale Landesentwicklung Birgit Honé Leine-Weser Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europa- angelegenheiten und Regionale Entwicklung Liebe Leserinnen und Leser, Inhalt Niedersachsen ist ein Land der Vielfalt. Das zweitgrößte deutsche Bundesland vereinigt zwischen Nordsee und Harz große regionale Unterschiede. Hier finden sich Ballungsräume und Großstädte ebenso wie große ländliche Räume mit ihren Städten, ihren Dörfern und ausgedehnten Kultur- und Naturlandschaften. Dabei sind die Besonderheiten 1 Die Landesbeauftragte 4 bei weitem nicht nur landschaftlicher Art: Insbesondere in den früher eigenständigen Teilgebieten hat sich auch ein Dreivierteljahrhundert nach Gründung des Landes ein gesundes regionales Selbstverständnis erhalten. 2 Das Amt in Zahlen 6 Dieser Vielfalt tragen die vier Ämter für regionale Landesentwicklung Rechnung. Mit ihrer Gründung ist die Landes 3 Die Region Leine-Weser: (er)lebenswert und innovativ 8 regierung 2014 wieder sehr viel näher an die Anliegen und Bedarfe vor Ort herangerückt. Sie dienen den Landkreisen, Städten, Samtgemeinden und Gemeinden als Ansprechpartner vor Ort und die regionalen Akteurinnen und Akteure 4 Schwerpunkte 10 profitieren von den Kompetenzen der Ämter und ihrem kurzen Draht zu den Regierungen in Hannover, Berlin und Brüssel. Regionale Landesentwicklung 10 Europabüro 15 Die Ämter haben sich schnell zu wichtigen Ansprechpartnern der Regionalpolitik entwickelt. Mit der Umsetzung von Städtebauförderung 16 EU-Programmen und Landesinitiativen begleiten und gestalten sie aktiv den Wandel in den Regionen. Demografie, Raumordnung 18 Digitalisierung, Klima- und Strukturwandel ändern das Leben vor Ort. Es braucht innovative Lösungen, um lebens- Strukturförderung im ländlichen Raum 20 und liebenswerte Regionen zu erhalten und zu entwickeln. Dorfentwicklung 22 Flurbereinigung und Landmanagement 24 Die Landesbeauftragten haben sich längst als „Gesicht und Stimme“ ihrer Regionen etabliert. Zu Recht: Weil sie sich Domänenverwaltung 28 auskennen und aktiv das Gespräch suchen, können sie die richtigen Impulse für eine maßgeschneiderte und nach haltige Regionalentwicklung setzen. Wir werden diesen Weg weitergehen und das Profil der Ämter weiter schärfen. 5 Sonderthemen 30 Wasserstoff – Energieträger der Zukunft 30 Die Bilanz des Amtes für regionale Landesentwicklung Leine-Weser kann sich sehen lassen. Dieser Bericht vermittelt Gemeinsam Fachkräfte sichern 32 Ihnen einen ebenso interessanten wie kleinen Einblick in die große Bandbreite der Leistungen, die das Amt für Fließend zum Ursprung 34 regionale Landesentwicklung Leine-Weser in den vergangenen drei Jahren für die Region erbracht hat. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre! 6 Ausblick 36 Standorte 38 Impressum 39 2 3
1 1 | Die Landesbeauftragte Die Landesbeauftragte | 1 Dinah Stollwerck-Bauer Landesbeauftragte für Geschäftsstelle regionale Landesentwicklung Sulingen Leine-Weser Zentrale Altablage Die Landesbeauftragte Hannover Hildesheim Liebe Leserinnen und Leser, als ich im September 2019 die Leitung des Amtes für Regionale Landesentwicklung (ArL) Leine-Weser übernehmen durfte, war COVID-19 noch nicht in Sicht. Doch nicht mal ein halbes Jahr später kam der erste Lockdown und die Umstellung auf das mobile Arbeiten, Leine-Weser das digitale Vernetzen und der Online-Kontakt begann. Auch wenn dies zunächst kein leichtes Unterfangen war, haben meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell Wege gefunden, weiterhin Ihr Bestes für Sie und die Region zu geben. Ich selbst habe nach einigen analogen Vor-Ort-Terminen in der Zeit vor der Corona-Pandemie, danach auch Besprechungen, Beratungen oder Bescheidübergaben nahezu ausnahmslos digital vor- genommen. Es geht, aber diese Möglichkeiten ersetzen nicht den persönlichen Kontakt. Für die Zukunft liegt es mir daher sehr am Herzen, Sie, liebe engagierte Multiplikatorinnen Viele tolle Projekte und Programme konnten gefördert, umgesetzt und bis heute nachhaltig betrie- und Multiplikatoren sowie Projektträgerinnen und Projektträger, ben werden. Die Region Leine-Weser hat einiges zu bieten: ein starkes wirtschaftliches und wissen- bald wieder persönlich zu treffen, spannende Gespräche mit Ihnen schaftliches Zentrum, ländliche Räume, beeindruckende Natur und kulturellen Reichtum. Um Wirt- Gemeinsam bringen zu führen und mir Ihre Projekte vor Ort ansehen zu können. schaftskraft und Lebensqualität in allen Teilen der Region Leine-Weser zu erhalten und zu fördern, wir die Region voran! haben wir in Abstimmung mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort eine Regionale Handlungs Es war jedoch nicht immer eine Zeit der Pandemie: In den Jahren strategie erarbeitet, zu der Sie in diesem Tätigkeitsbericht einige Beispielprojekte lesen können. Sie ist zuvor haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Amtes die Basis für unsere Arbeit in der Region und Leitlinie für das Zusammenwirken mit Ihnen. Darüber aktiv mit den örtlichen Verantwortlichen, den Landkreisen und der hinaus präsentieren wir Ihnen die weiteren Schwerpunkte unserer Arbeit anhand ausgewählter Region Hannover, den Städten und Gemeinden, der Politik, den Arbeitsagenturen, Wirt- Projekte der vergangenen Jahre und stellen unter Sonderthemen die besonderen Projekt-Highlights schaftsförderern, Hochschulen, Kammern, Ministerien und vielen anderen Akteurinnen Wasserstoff, Fachkräftebündnis und Fließgewässerentwicklung vor. Zudem erfahren Sie in einem und Akteuren zusammengearbeitet. An zwei Standorten, in Hildesheim und Sulingen, Ausblick, welche Themen uns künftig motivieren werden. vereinen wir eine Vielzahl an Kompetenzen: Beratend, vernetzend und unterstützend stehen wir Ihnen in den Bereichen regionale Landesentwicklung, Städtebauförderung, Gemeinsam mit Ihnen und Ihren Ideen machen wir uns auf den Weg in eine zukunftsfähige Region Raumordnung, Stiftungsaufsicht, Flurbereinigung, Dorfentwicklung, ländliche Entwick- Leine-Weser. Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne! lung und Domänenverwaltung zur Seite. Wir tragen Ihre Anliegen aus der Region an die Landesregierung heran und andersherum nehmen wir Impulse aus unserer Landeshaupt- Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre. stadt entgegen. Ihre 4 5
2 2 | Das Amt in Zahlen Das Amt in Zahlen | 2 Partner in der Region – für die Region 137 Mitarbeiterinnen und 89 % der Mitarbeiterinnen und 48,6 Jahre beträgt das Durch- Mitarbeiter freuen sich auf Mitarbeiter sind für das mobile schnittsalter des Personals Ihre Anfrage Arbeiten ausgestattet AUFGABEN KOMPETENZEN ZIELE • Beratungen, Bewilligungen, • Interdisziplinäre Fachlichkeit • Zukunftsfähigkeit der Region Genehmigungen • Ressortübergreifende stärken • Initiierung und Begleitung Zusammenarbeit • Lebensqualität, Wirtschaft, Arbeit von Projekten • Kenntnis der Region und Daseinsvorsorge sichern • Vernetzung und Wissenstransfer, • regionale Expertise • Ansprechpartner für regionale Ressourcenbündelung • Bindeglied zur Landesregierung Themen sein 7 137 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 100 Auszubildende sind derzeit im ArL Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen in Leine-Weser beschäftigt. Um für den der Einführungsphase des Betrieblichen Das Amt in Zahlen Nachwuchs in der Region berufliche Gesundheitsmanagement (BGM) am Perspektiven zu eröffnen, bildet das ArL Gesundheitstag des Amtes teil. Mit Unterstützung der AOK Das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Leine-Weser nimmt vielfältige Leine-Weser für die Berufsfelder Vermes- Niedersachsen als Kooperationspartnerin wurde während einer Aufgaben für unterschiedliche niedersächsische Landesministerien wahr. sungstechnik und Verwaltung (Verwal- dreijährigen Projektphase das BGM systematisch eingeführt. tungsfachangestellte) aus. Parallel über- Durch eine Steuerungsgruppe unter Vorsitz der Behördenleitung Die Organisation des ArL Leine-Weser besteht aus fünf Dezernaten. Im Dezernat 1 sind nimmt das Amt Ausbildungsanteile für und verschiedene Gesundheitszirkel konnten neben der Imple- die klassischen Aufgaben der sogenannten Querschnittsverwaltung angegliedert: Inspektorinnen und Inspektoren (Verwal- mentierung des BGM zahlreiche Projekte zur Verbesserung der Organisation, Personal, Ausbildung, Gesundheitsmanagement, Haushalt, Kasse, Kosten- tung und Vermessung) und Referendarin- Arbeits- und Gesundheitsbedingungen umgesetzt werden. Unter und Leistungsrechnung/Controlling und die Informations- und Kommunikationstechnik. nen und Referendare (Vermessung, anderem wurden Arbeitsplätze nach den neusten ergonomischen Landespflege, Jura) und stellt Plätze für Anforderungen ausgestattet und eine „bewegte“ Mittagspause Die Dezernate 3 und 4 mit den Arbeitsschwerpunkten Strukturförderung im ländlichen Berufspraktika zur Verfügung. eingeführt. Raum, Dorfentwicklung und Flurbereinigung gliedern sich zudem in Teildezernate, die bezogen auf den jeweiligen Standort (Hauptstandort Hildesheim oder Geschäftsstelle Sulingen) örtlich zuständig sind. Am Standort Hannover befindet sich die Zentrale Verkoppelungs- und Flurbereinigungsarchiv des Landes Niedersachsen (ZAA) Altablage (ZAA). Lebendige Geschichte der Landeskulturverwaltung aus der Zeit Neben den circa 250 Auskünften jährlich aus den landesweiten um 1800 bis heute hat seinen Standort seit 1949 in Hannover- Archivalien ist eine persönliche Einsichtnahme möglich, nicht Die Fachdezernate arbeiten in enger Abstimmung miteinander, um die bestmögliche Limmer: Der umgenutzte Luftschutzbunker beherbergt altagrar- nur für Dorfchronistinnen und Dorfchronisten. Zur Klärung von Beratung, Unterstützung und Förderung zu erzielen. Dies erfolgt nicht nur in Bezug auf rechtliche Auseinandersetzungen der ehemaligen Provinz Han- Eigentumsverhältnissen werden Identifizierungen durchgeführt, bestimmte Förderbereiche wie Städtebauförderung, Dorferneuerung, Flurbereinigung nover aus circa 12.500 Verfahren, dazu mehr als 900 abgeschlos- Realverbandsangelegenheiten bearbeitet und die Abgabe von oder weitere aus dem Bereich des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwick- sene Flurbereinigungen und über 1.300 freiwillige Landtausche. Unterlagen an das Landesarchiv organisiert. lung des ländlichen Raums (ELER) sondern auch themenspezifisch. So unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dezernates 2 beispielsweise in den Bereichen der 671 regionalen Wirtschaft und Innovation, Arbeitsmarkt und Fachkräftesicherung, Mobilität Stiftungen betreut das ArL Leine-Weser in und Jahresberichten sowie die Ausstellung von Vertretungsbe- und Verkehr, Sicherung und Ausbau der regionalen Daseinsvorsorge, Stadt- und Orts seiner Funktion als Stiftungsaufsicht. Es ist scheinigungen. Mit ihren Stiftungsgeldern unterstützen die entwicklung, Umwelt, Natur- und Klimaschutz regional bedeutsame Projektvorhaben. Ansprechpartner für rechtsfähige Stiftungen Stiftungen vielfältige Projekte in der Region. Die ausgiebigen Weiterhin umfasst die Arbeit des ArL Leine-Weser die gesetzlich festgelegten Prüfauf des bürgerlichen Rechts sowie für Personen, die eine eigene Stiftungstätigkeiten stellen eine wichtige Unterstützung dar, gaben der Raumordnung, die Stiftungsaufsicht, Konversion von militärischen Liegen- Stiftung gründen wollen. Hauptaufgaben sind die Beratung und um gesellschaftlichen Herausforderungen besser begegnen schaften, das Europabüro für die Region sowie die Domänenverwaltung im Dezernat 5. Anerkennung von Stiftungen, die Prüfung von Satzungsänderungen zu können. 80 % der betreuten Stiftungen 13 % der betreuten Stiftungen 7 % der betreuten Stiftungen sind gemeinnütziger Art sind kirchlicher Art sind privatnütziger Art 6 7
3 3 | Die Region 1 Wildeshausen Geest Die Region | 3 2 Dümmer 1 3 Steinhuder Meer Geschäftsstelle Landkreis Sulingen Nienburg/Weser 4 Weserbergland Region 5 Dom und Michaelis- kirche in Hildesheim Die Region Leine-Weser: Hannover Landkreis Diepholz 2 6 Fagus-Werk in Alfeld Solling-Vogler im (er)lebenswert und innovativ 3 7 Weserbergland Die Region Leine-Weser ist überwiegend ländlich strukturiert, sie vereint ländliche Räume mit städtischen Ballungsräumen. In den peripheren länd- Zentrale Altablage Hannover lichen Räumen ist die Region von zum Teil erheblichen Bevölkerungsver- Landkreis Schaumburg lusten betroffen und steht vor der Herausforderung, den demografischen 4 Wandel zu gestalten. Im Gegensatz dazu ballt sich die Bevölkerung um die 5 Hildesheim städtischen Zentren und die Hochschulstandorte immer häufiger. Landkreis Hameln-Pyrmont 6 Landkreis Neben einer ganzen Reihe von Global Playern dominieren in der Region Hildesheim Leine-Weser kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) mit jeweils hoher Innovationskompetenz und Wertschöpfung. Gleichzeitig bietet die 7 Landkreis Holzminden Region landschaftliche und kulturelle Vielfalt. Mit zwei UNESCO-Welterbe- stätten und Urlaubsregionen wie Dümmer See, Steinhuder Meer, Weserberg- Weltkulturerbe Fagus-Werk in Alfeld land und Solling-Vogler liegen attraktive touristische Destinationen Nieder- sachsens in der Region. Die Vielfalt macht diese Region so lebenswert und Die Region Leine-Weser umfasst die sechs Land- kreise Diepholz, Hameln- 6 Landkreise 1 Region Hannover und 90 Gemeinden und attraktiv für Besucherinnen und Besucher. Inmitten der Metropolregion Pyrmont, Hildesheim, Landeshauptstadt Hannover Samtgemeinden Die Region Leine-Weser legt Wert auf interkommunale Zusammenarbeit und Vernetzung. Holzminden, Nienburg/ So ist der Amtsbezirk bis auf den Landkreis Diepholz vollständig Teil der Metropolregion Die Region Leine-Weser: Weser und Schaumburg sowie die Region Hannover. 90 Städte, Gemeinden 2,1 Mio. Einwohnerinnen und 9.060 km Fläche 2 5 Naturparks Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg. Der Landkreis Diepholz zählt zur Metro- polregion Bremen-Oldenburg. Die Region Leine-Weser ist mit 9.060 Quadratkilome- tern fast so groß wie der und Samtgemeinden Einwohner Ländlich geprägt EU-Staat Zypern. Ihren Ein- liegen dort und bieten Von der Weser bis zur Leine erstrecken sich vielfältige Landschaften – flache Fluss- und wohnerinnen und Einwoh- ihren über zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohner eine große 2 UNESCO-Welterbestätten 5 LEADER-Regionen 6 ILE-Regionen Moorgebiete im nördlichen und südlichen Teil, das Steinhuder Meer als größter See Nordwestdeutschlands sowie der Dümmer See und hügelige Regionen wie der Solling- Vogler als Teil des Weserberglands – machen die Region für Naturliebhaberinnen und nern bietet sie eine große Vielfalt als Lebens- und Arbeitsstandort und ihren Vielfalt als Lebens- und Naturliebhaber attraktiv. In den ländlich geprägten Räumen nimmt die Landwirtschaft Touristinnen und Touristen Arbeitsstandort. nach wie vor einen wichtigen Platz ein, insbesondere in der Region Mittelweser und der attraktive kulturelle und Hildesheimer Börde. naturnahe Orte. Kultureller Reichtum Mit zwei UNESCO-Welterbestätten – der Michaeliskirche und dem Dom in Hildesheim sowie dem Fagus-Werk in Alfeld – bietet die Region ein einzigartiges kulturelles Erbe und Landkreis Holzminden macht mit vielen weiteren attraktiven Kultur gütern auf sich aufmerksam. Die Landeshauptstadt Ein starkes wirtschaftliches und wissenschaftliches Zentrum hat sich in und um die Landeshaupt- stadt Hannover etabliert. Hier bündeln sich große Verkehrsachsen und zahlreiche große Unterneh- men, Hochschulen und Forschungsinstitute haben hier ihren Sitz. Die Innovationsaktivitäten Kloster Loccum im Landkreis Diepholz des Mittelstandes gehören zu den wichtigen Treibern wirtschaftlichen Wachstums in der Neues Rathaus Hannover Region Leine-Weser. 8 9
4 Querschnittshandlungsfelder: 4 | Schwerpunkte • Innovation und Digitalisierung Schwerpunkt Regionale Landesentwicklung | 4 • Nachhaltiger Umwelt- und Klimaschutz Wirtschaft und Wissenschaft Berufliche Bildung, Arbeitsmarkt Fachberatung und Fachkräfte 2014–2020: Die regionale 365 regionalfachliche Be- Projekte wurden mit Ha Strategieberatung nd Landesentwicklung in Zahlen wertungen für Projekte aus 5,45 Mio. Euro Landes en Mobilität und Verkehr Regionale Landesentwicklung l Organisationsberatung EFRE/ESF/GRW-Förderung förderung unterstützt ng un Regionale Daseinsvorsorge stu gs Prozessberatung Stadt- und Ortsentwicklung fe Le i Förderberatung lder Regionale Natur- und Kulturlandschaften Regionale Landesentwicklung Integration und REGIONALE HANDLUNGSSTRATEGIE (RHS) gesellschaftliche Teilhabe Leine-Weser Die RHS bildet die Leitlinie bei Projektentwicklungen und regionalfachlichen Bewertungen. Sie verknüpft einerseits die landespolitischen Zielsetzungen mit den sich aus den Stärken und Schwächen der Region ergebenden, strategisch wichtigen Handlungsfeldern und andererseits mit den Entwicklungszielen. Seit der erstmaligen Erarbeitung im Jahr 2014 haben sich Metropolregion/ immer wieder neue Herausforderungen ergeben beziehungsweise einige Rahmenbedingungen verändert. Beispielhaft weitere Bundes- und Demografie-Mittel Landesförderung seien hier Themen wie die Corona-Pandemie, die Integration von Geflüchteten oder die Digitalisierung genannt. Vor allem Förderung Europäische Territoriale Städtebauförderung sind aber die vielfältigen Erfahrungen der letzten Jahre aus der engen Kooperation mit den Regionen, Landkreisen, Zusammenarbeit – Interreg Städten und Gemeinden in der Umsetzung zahlreicher Entwicklungsvorhaben in die Fortschreibung mit eingeflossen. Multifondsprogramm ESF – EFRE (ELER) Regionale Landesentwicklung Nachhaltiger Umwelt- und Klimaschutz Umweltverträgliche Das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Leine-Weser versteht sich Mobilitätsangebote schaffen als Kompetenzzentrum für regional bedeutsame Projekte und regionsspezifische Entwicklung. Damit kommt ihm eine wichtige Bedeutung als Mittler, Vertreter Seit 2017 ist das ArL Leine-Weser aktiver Partner im und Manager der einzelnen Regionen zu. Interreg-Projekt G-PaTRA (Green Passenger Transport in Rural Areas). Die Projektleitung liegt bei der Robert- Hierfür werden Bürgerinnen und Bürger, Politik, Kommunen und alle relevanten Akteurin- Gordon-University in Aberdeen. Gemeinsam mit zwölf nen und Akteure vor Ort einbezogen und ein intensiver Austausch untereinander gefördert. weiteren Partnerinnen und Partnern im Nordseeraum Aus diesem Miteinander ist die Regionale Handlungsstrategie (RHS) hervorgegangen. Die werden innovative Lösungen für einen „grünen“ RHS hat sich seither zu einem wirkungsvollen Instrument entwickelt, um die Zusammen- öffentlichen Personennahverkehr im ländlichen Raum Innovation und Digitalisierung arbeit aller Beteiligten zu verbessern, die gemeinsam identifizierten Chancen und Poten gesucht, um damit die Klimabelastungen nachhaltig ziale zu nutzen und so die Lebensqualität in der Region Leine-Weser zu stärken. Regionalentwicklung smart zu reduzieren. Dies reicht unter anderem von Wasser- und zukunftssicher gestalten stofffähren in Norwegen über „Mobi-Hubs“ in Belgien Ziel des ArL Leine-Weser ist es, innerhalb der in der RHS definierten Handlungsfelder und einem Emissions-Dashboard in den Niederlanden und Ziele intelligente Lösungen zu entwickeln, um die Innovationsfähigkeit der Region In dem Kooperationsprojekt „Smart Region“ der Landkreise bis hin zu den Aktivitäten des ArL Leine-Weser im zu unterstützen, funktions- und zukunftsfähige Versorgungseinrichtungen und Mobili Hameln-Pyrmont, Holzminden, Nienburg/Weser und Schaum- Bereich On-Demand-Ridepooling, Mobilitätsressourcen- tätsangebote zu sichern, nachhaltige Innenstädte und Siedlungsstrukturen zu entwickeln, burg wurden unter der Leitung der Hochschule Weserbergland management und der Analyse von Bewegungsdaten dem erkennbaren Fachkräftemangel zu begegnen, die Innenentwicklung zu stärken, die in Reallaboren digitale Lösungsansätze erprobt, die einen Mehr- zur Bedarfserkennung im öffentlichen Personen regionale Identität und die Qualität des Wohnumfeldes zu steigern, wert für die Kommunalverwaltung haben. Basierend auf einem nahverkehr. den digitalen Transformationsprozess regionsspezifisch zu Kultur- und Prozesscheck in den jeweiligen Kreisverwaltungen Gemeinsam für gleichwertige gestalten sowie ökologisch nachhaltige Lösungen als aktiven wurden Verwaltungsdienstleistungen identifiziert, die es vorran- Lebensverhältnisse in der Region Beitrag zum Klimaschutz umzusetzen. gig zu digitalisieren gilt. Zudem wurden auch Mitarbeiterinnen Leine-Weser! und Mitarbeiter entsprechend qualifiziert. Basierend darauf soll Exemplarisch werden auf den folgenden Seiten gute Beispiele nun ein digitales Kompetenzzentrum Weserbergland etabliert und konkrete Projekte aus der Region Leine-Weser gezeigt, die werden, das als gemeinsamer Impulsgeber, Innovationsscout mithilfe von verschiedenen Förderungen aus Landes- und EU- und Implementierungspartner im Sinne einer digitalen Regional- Mitteln sowie durch die umfassende Unterstützung des ArL Leine-Weser einen aktiven entwicklung dient. Beitrag zur Erreichung der festgelegten Ziele in den jeweiligen Handlungsfeldern leisten. 10 11
4 4 | Schwerpunkte Schwerpunkt Regionale Landesentwicklung | 4 Daseinsvorsorge Integration und gesellschaftliche Teilhabe Durch soziale Innovationen Lebensqualität beibehalten Junge Menschen bekommen eine Stimme An die ambulante sowie stationäre Pflege werden enorme ge- Regionale Landesentwicklung sellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen gestellt. Das ArL Leine-Weser organisiert verschiedenste Veranstaltungen Für die Realisierung der notwendigen Transformation der Pflege zum Thema Integration und gesellschaftliche Teilhabe. Dabei hat die Stadt Stadthagen ein kompetentes Konsortium zusam- werden relevante Themen wie der Spracherwerb, Wohnen oder mengeführt, um ein Living Care Lab für den gesamten Landkreis Arbeit mit Migrantinnen und Migranten sowie Aktiven erörtert. im Zentrum Stadthagens zu etablieren. Der Bereich der Gesund- Mit einem besonderen regionalen Integrationsdialog zum Thema Regionale Natur- und Kulturlandschaften heits- und Pflegewirtschaft beeinflusst zunehmend auch das Ehrenamt in Form eines Poetry Slams bedankten sich beispiels- wirtschaftliche Umfeld der Region. Mit dem Förderprojekt Living weise das Bündnis „Niedersachsen packt an“ und das ArL Leine- Innovative Methoden für Care Lab wollen die Akteurinnen und Akteure vor Ort nicht nur Weser bei Engagierten und Interessierten für das außerordentliche den Moorschutz Projekte umsetzen, die die digitale Entwicklung nach vorne Engagement in der Region Leine-Weser. Über 200 Gäste freuten treiben, sondern ganz besonders durch die umfassende Beglei- sich über die literarische und kreative Auseinandersetzung mit Das Interreg Projekt CANAPE (Creating A New Ap- tung junger Geschäftsmodelle, neue Arbeitsplätze schaffen und Fluchterfahrungen und über das zivilgesellschaftliche Engagement proach to Peatland Ecosystems) erprobt alternative zudem Stadthagen den Gründerinnen und Gründern als attraktiven im Kunst- und Kulturzentrum Sumpfblume in Hameln. Bewirtschaftungsmethoden zur Erhaltung und Wie- Lebens- und Wohnort anbieten. derherstellung wichtiger Ökosystemleistungen von Mooren. Die zusätzliche Speicherung von Kohlenstoff (Kohlenstoffsenke) hilft gegen den Klimawandel. Stadt- und Ortsentwicklung Wirtschaft und Wissenschaft Zugleich kann die Speicherfähigkeit von Wasser die Innenstadt mit Strahlkraft Innovation und Kooperation Auswirkungen von Starkregen- und Hochwasser kennen keine Grenzen ereignissen mildern. Die aufgezeigten Alternativen zur Das Projekt „Light the City“ wurde unter breiter Bürger- traditionellen entwässerungsbasierten Landwirtschaft beteiligung aus der Initiative „Wir sind Sulingen 2029“ Der Innovationsverbund Holzminden-Höxter ist länderübergreifend eröffnen gleichzeitig neue Einkommensquellen für die heraus entwickelt. Im Kern des Vorhabens steht die und wurde direkt von der Wirtschaft initiiert. Aus Niedersachsen Eigentümerinnen und Eigentümer. Aus dem Amtsbe- Attraktivitätssteigerung der „Langen Straße“ als und Nordrhein-Westfalen beteiligen sich mehr als 100 Unterneh- zirk Leine-Weser wirken der Landkreis Diepholz sowie Haupteinkaufsstraße der Stadt Sulingen. Mit Mitteln men aus zwei Wirtschaftsverbänden sowie Verwaltungen und das die Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz an des Programms Zukunftsräume Niedersachsen wurde Zukunftszentrum Holzminden-Höxter an dem Netzwerk. Mit dem Projekt mit. Im Landkreis Diepholz wurden als ein neues neues Lichtkonzept erarbeitet, um das Unterstützung des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) Teilprojekt entsprechende Testflächen mit sogenannten Sicherheitsempfinden zu verbessern und das Erschei- Leine-Weser konnte die zweite Phase des geförderten Projekts Paludikulturen angelegt. nungsbild aufzuwerten. Eine optimierte Verteilung starten, in der das Gewinnen und Halten von qualifizierten der Lichtpunkte stärkt darüber hinaus insbesondere Fachkräften beispielsweise mithilfe von Werbekampagnen im Mobilität und Verkehr Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen Vordergrund steht. Die entwickelten Maßnahmen sichern die und Radfahrer, da diese dann deutlich besser wahrge- künftige Fachkräftebasis, stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Datenanalyse – Der Weg zu nommen werden. Die neue Beleuchtungsanlage wird Unternehmen und tragen zur positiven Wahrnehmung der Region neuen Erkenntnissen bedarfsgerecht gesteuert und führt so zu einer als attraktiver Wirtschaftsstandort bei. erheblichen CO2-Minderung. Mobilität im ländlichen Raum ist eine bekannte Herausforderung, der sich das ArL Leine-Weser gemeinsam mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont Berufliche Bildung, Arbeitsmarkt und Fachkräfte stellt: Es ist ein On-Demand-Ridepooling-System Vor Ort Horizonte erweitern im ländlichen Raum erarbeitet worden, bei dem in Phase eins der Verkehr anhand GPS-basierten In der Region Leine-Weser besteht ein beträchtlicher Bedarf an Bewegungsdaten analysiert wurde, um Lücken und Fachkräften mit MINT-Fähigkeiten. DIGITAL-SMART-MOBIL, die Bedarfe im öffentlichen Personennahverkehr zu iden- mobile Ergänzung zum bereits erfolgreich etablierten Zukunfts tifizieren. Nach Auswahl eines Pilotgebietes wurde labor MINT der Hochschule Hannover, setzt hier an und zielt für dieses eine Simulation inklusive Business-Case darauf ab, Schülerinnen und Schüler in ländlichen Räumen durch unter Berücksichtigung von Qualität, Ressourcen praxisnahe Angebote mit digitalen Geräten für MINT-Karriere und Prognose der Kostendeckung entwickelt. Der wege zu interessieren. Darüber hinaus wird weiteres Fachkräfte Landkreis hat das Konzept mit dem Ziel der Umset- potenzial durch Gewinnung von mehr jungen Frauen für eine zung inzwischen in sein Mobilitätkonzept aufgenom- MINT-affine Berufsausbildung generiert. Das Einbinden regionaler men. Das ArL Leine-Weser hat diese Phase eins mit Unternehmen stellt die direkte Verknüpfung zu möglichen Projektmitteln aus dem Interreg-Projekt G-PaTRA zukünftigen Arbeitgeberinnen und Arbeitsgebern sicher. finanziert. 12 13
4 4 | Schwerpunkte Schwerpunkt Europabüro | 4 Strategische Begleitung der Metropolregion Starke Gesundheitswirtschaft mit starken Partnerinnen und Partnern Das im Jahr 2020 gestartete Projekt „Innovative Care“ des Projektträgers Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH verfolgt Europabüro das Ziel, gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Versorgung und öffentlicher Hand, gesundheitswirtschaftliche Produkte und Dienstleistungen rund um das Themenfeld Pflege zu entwickeln. Von zentraler Bedeutung sind dabei „Living Labs“ in verschiedenen Einrich- tungen (Pflege, Krankenhaus und Wohnung), in denen Entwicklungen von Hochschulen praktisch erprobt werden. Poetry-Slam im Interreg Europe – Interregionale Zusammenarbeit Mai 2019 Beratung durch europäisches Europabüro Know-how optimieren Das Europabüro versteht sich als Anlaufstelle für alle in der Region Leine-Weser, die mehr über Die Regionale Entwicklungskooperation Weserberg- Europa wissen wollen. In enger fachlicher Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Ministerium land plus ist Partnerin des Interreg Europe Projekts für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung und dem Europäischen Infor- ESSPO (Efficient Support Services Portfolios for SMEs) mationszentrum Niedersachsen fördert das Büro das Europabewusstsein in der Öffentlichkeit. zusammen mit Organisationen, Behörden und Es erschließt europäische Informationsquellen und organisiert Veranstaltungen zu europäischen Kommunen aus Spanien, Frankreich, Bulgarien, Polen, Themen, wie die folgenden zwei Beispiele verdeutlichen. Interreg B Nordseeprogramm – Transnationale Belgien, Frankreich und Estland. Im Vordergrund des Zusammenarbeit Projektes steht für die vier Landkreise Hameln-Pyrmont, Science-Fiction oder Zukunft Holzminden, Nienburg/Weser und Schaumburg das Poetry-Slam im Mai 2019 DOKULIVE.Digital im September 2020 des ÖPNV? bestehende Beratungsangebot zum Wissens- und Starke Worte für ein Deutschland in Europa – Technologietransfer für kleinere und mittlere Unter- gemeinsames Europa Die deutsche Einheit Im Fokus des Projekts PAV (Planning for Autonomous Vehicles) steht nehmen im Austausch mit den internationalen die autonome Mobilität und die Erfordernisse, die diese für die Partnerinnen und Partnern auf den Prüfstand zu Wie kann eine gemeinsame europäische Hymne aus Der Politologe Ingo Espenschied und sein multimedia- Stadt- und Raumplanung mit sich bringen. Die Region Hannover ist stellen und zukunftsfähige Ansätze für die Weiter den Texten der Nationalhymnen europäischer Län- les DOKULIVE-Programm haben eine beeindruckende eine von insgesamt zwölf Partnerinnen und Partnern im europäi- entwicklung zu erarbeiten. Dazu wurden aus allen der klingen? Die Siegerin des Poetry-Slams „Europa – Bühnenpräsenz. Das Jahr 2020 erforderte auch hier schen Konsortium (unter anderem Kommunen, Hochschulen). Im beteiligten Regionen unter anderem Best Practices Quo Vadis?“ Tabea Farnbacher hat in ihrem Beitrag ein Umdenken. Mit dem ehemaligen DDR-Bürger- Pilotprojekt wird ein autonomer Busshuttle getestet, der eine gesammelt, die auf die anderen europäischen diese Frage gestellt, beantwortet und die Zuhörerin- rechtler und Liedermacher Stefan Krawczyk und Straßenbahnhaltestelle mit dem Universitätscampus verbindet. Regionen übertragen werden können. nen und Zuhörer begeistert. Ninia La Grande, Kersten Konstantin Gerbrich (Pulse of Europe in Hildesheim) Flenter, Erik Leichter, Robert Kayser, Tilman Döring und entstand eine besondere digitale Veranstaltung: die Siegerin des Abends haben am 09. Mai 2019 – dem „Deutschland in Europa – Die deutsche Einheit“. Förderung von Demografie-Projekten im Bereich der Europa-Tag – ganz unterschiedliche Beiträge zu Europa Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer, unter Metropolregion geliefert und in der Kulturfabrik Löseke in Hildesheim anderem der niedersächsische Kultusminister Grant Kreative vernetzen – Kultur stärken für einen inspirierenden Europa-Abend gesorgt. Hendrik Tonne und der italienische Generalkonsul in Gemeinsam mit „Macht-Worte!“ aus Hannover Hannover, Giorgio Taborri, verfolgten diese Zeitreise Das Projekt „Aufbau Cultural Hub Hildesheim“ will regionale wurden im Vorfeld der Wahl des europäischen und die Blickwinkel unterschiedlicher Generationen Potenziale durch die Stärkung der Akteurinnen und Akteure aus Parlaments 2019 erfolgreich Diskussionen und online. Heute wie vor 30 Jahren gelten Hans-Dietrich Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft sowie der Verknüpfung dieser Gespräche zu Europa angeregt. Genschers Worte: „Unsere Zukunft ist Europa – eine mit Hochschulen und Unternehmen heben. Dazu wird ein zentraler andere haben wir nicht.“ Gemeinsam den Europa- Ort, das Cultural Hub, in der Innenstadt von Hildesheim geschaffen, gedanken erleben! der zusätzlich als Treffpunkt und Veranstaltungsort dient. 14 15
4 4 | Schwerpunkte Schwerpunkt Städtebauförderung | 4 Wachstum und nachhaltige Erneuerung Oststadt Hildesheim – neues Lebensquartier Städtebauförderung Die Militärbrache Mackensenkaserne bietet mit seiner zentralen Lage Möglichkeiten zur Entwicklung der Oststadt. Das Quartier soll als Wohn- und Dienstleis- tungsstandort gestärkt und die Verträglichkeit unter- schiedlicher Nutzungen verbessert werden. Öffentliche und private Freiräume sollen aufgewertet und neue Nutzungskonzepte für leerstehende Ladenlokale Quartier ,Oststadt‘ entwickelt werden. Die Ziele im Erneuerungsprozess in Hildesheim sind unter anderem die Stabilisierung des Quartiers Sozialer Zusammenhalt und der sozialen Infrastruktur durch Entwicklung Hannover Hainholz – sowie die Wohnumfeldverbesserung für ein kinder- ein Stadtteil erfindet sich neu und familienfreundliches Quartier. Städtebauförderung Beim Sanierungsgebiet Hainholz handelt es sich um ein hetero- Die Städte und Gemeinden in Niedersachsen stehen vor sehr unterschiedlichen städte genes innerstädtisches Quartier, das einerseits durch gründerzeit- baulichen Herausforderungen. In vielen Groß- und Mittelstädten gilt es vielerorts, das liche Blockrandbebauung und Wohnungsbau der 1920er- und Wohnumfeld in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf zu verbessern und den 1930er-Jahre sowie andererseits durch Zeilenbebauung der 1950er- sozialen Zusammenhalt zu fördern. In kleineren und mittleren Städten und Gemeinden und 1960er-Jahre sowie durch Hochhäuser gekennzeichnet ist. Ein steht die Attraktivitätssteigerung und Belebung der Innenstädte und Ortszentren im zentrales Leitprojekt ist die mittlerweile umgesetzte Maßnahme Vordergrund. „Grüne Mitte Hainholz“ auf einer ehemals für eine Verkehrspla- nung freigehaltenen Trasse. Durch die Aufgabe dieser Trassenpla- Die Städtebauförderung wurde 2020 weiterentwickelt und neu strukturiert. Hierbei erfolgte eine nung konnte hier eine neue Mitte mit Kulturhaus, Stadtteilpark, Konzentration auf drei Programme bei gleichzeitiger Einstellung der bisherigen sechs Programme. Park der Generationen und ein Naturbad entstehen. Mit der Ent- Die Schwerpunkte der neuen Programme „Lebendige Zentren“, „Sozialer Zusammenhalt“ und Städtebaulicher Entwurf Linsingenquartier wicklung dieses zentralen Grünbereiches ist es gelungen, dem traße - e -K1 aß ers ndstr dig La er ltens Rü 11 18 Ho 10 16 14 14 13 17 6 12 5 Fl 2 17 em 15 14 Mü 3 es 12 nc „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ greifen die bisherigen Förderinhalte auf und wurden gesamten Stadtteil eine neue Entwicklungsperspektive zu geben. 5 hh stra 17 8 16 au 21C se ße ns 7 tra Lö 18 ße 3 19 ns 10 st 20 9 20 ra 20 ße 12 12 11 2 21B 22 1 Grünanlage 21 14 19 13 Teich zugleich an aktuelle stadtentwicklungspolitische Herausforderungen angepasst. Insbesondere wurde 16 10 15 22 8 Th 18 23 ib 2 au 4 6 21A Schule 1 17 ts 11 22 8 tra ße 21 Mü 20 25 19 nc hh 24 Weg au 6 se ns 18 21 tra 4 24 16 17 die Bedeutung von Maßnahmen des Klimaschutzes sowie von Maßnahmen zur Verbesserung der ße 23 26 1 2B 15 2A 2 19 28 13 26 Weg 9 3 ße utstra Thiba 1 14 25 3 11 12 15 17 5 5 45 13 Schöt 28 9 7 2 43 27 Weg grünen Infrastruktur gestärkt. Die Kommunen der Region Leine-Weser nutzen die Städtebauförde- Am 15 Mag 11 10 9 7 29 ist 4 7 er 8 -H 13 6 17 er 9 35 Wachstum und Erneuerung 7 r-S 5 hlte 4 30 Weg tra Fa 19 6 ße 11 5 33 6 11 37 3 8 32 1 21 34 rg 4 2 3 bu rung sehr aktiv. Sie werden hierbei durch das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Leine-Weser en 10 ab 31 23 10 Kn A 25 9 13 Hameln Linsingenkaserne – 12 25 2 12 29 16 23 10 7 1 27 27 14 20 14 5 FÖRDERMITTEL 29 21 über einen Durchführungszeitraum von durchschnittlich zehn Jahren pro städtebaulicher Erneue- 8 19 18 6 31 16 11 3A 22 33 Fa 9 zentraler Bildungscampus 4 hlte 18 2 Albert-Einstein-Gymnasium 2 35 7 Haus Albert STÄDTEBAU- 3 rungsmaßnahme unterstützt. Neben der Städtebauförderung stehen weitere Fördermittel in 20 1 5 22 3 Sporthalle 1 3 ße FÖRDERUNG ra st hn Sonderprogrammen zur Verfügung. Im Investitions- Ja Grünanlage 1A Rollschuhbahn Sertürner- Pestalozzischule Realschule 8 STÄDTEBAUFÖRDERUNG IN ZAHLEN pakt Soziale Integration im Quartier (2017–2020) und Diese Erneuerungsmaßnahme steht stellvertretend 2 ße 2A 1 tra 7 Sporthalle zis 4 5 oz 6 zusätzl. stal Integrierte Gesamtschule 3 8 Pe Zufahrt ße Re 1 6 itk tra Busbahnhof Parkplatz am Parkhaus? ls 15 p Haus Mileva Parken te Sün Ilp 10 13 hu 112 Hallenbad 4 lw 11 eg 12 Insgesamt sind im Programmjahr 2020 Städtebaufördermittel in • 2020: 32 Mio. Euro 25 im Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten für die städtebauliche Neuordnung von aufgegebenen 9 23 2 2 3 Ja 21 14 ga 1 uw 19 eg 17 16 4 22 Zufahrt 21 Landkreis 6 (lageoffen) • 2019: 38 Mio. Euro Mehrzweck- / Höhe von rund 32 Millionen Euro in die Region Leine-Weser (seit 2020) können Einzelmaßnahmen der Städte und militärischen Kasernenstandorten. Im Mittelpunkt Einsiedlerbach 19 7 4 8 Sporthalle 22 19A 20 Kleingarten Kleingarten 2A 20 le 5B 55 16 18 Lo a hm istr 12 5A an 9 2 ESS 6 8 ag ns 2 4 tra Zufahrt 5 Evangelisch M Freikirche ße 17 Hameln 3 e 28 Landkreis über 110 7 Kleingarten rtstraß 26 2 7 Kreisverkehr 53 Unter den 24 1 ube Sch 22 • 2018: 39 Mio. Euro 2 3 geflossen. Gemeinden gefördert werden. steht die Wiedernutzung dieser brachliegenden Kon- 1 Plaza 20 18 108 16 ~ 2.760 m² 5 14 51 12 2A Weg Wisselbäumen 4 8 10 106 4 6 Block 7 2 Zufahrt 6 11 5 7 Blöcke 7 + 8 4 9 104 3 16 7 102 6 5 1 8 3 15 9A 9 Insgesamt laufen 71 Maßnahmen, davon: versionsfläche in innerstädtischer Lage. Ziele sind • 2017: 41 Mio. Euro 16 18 1 12 100 16 8 8A 13 14 Block 8 Sc weg hil 49 Brahms 16 10 lin ~ 2.420 m² 11 gs 12 98 10 8 Zugang 18 Gr 6 ale un 47 4 zum Park d istr 9 2 Weg We 22 Wort g 12 ag 19 96A "Linsingenkaserne" Linsingen- Kaserne Ilph Arena • 39 Maßnahmen im Programm „Lebendige Zentren“ Das ArL Leine-Weser prüft die Anträge zu den ge- unter anderem Öffnung und Vernetzung des bisher • 2016: 22 Mio. Euro M abdecken 96 ulw 20 eg 20 Wort 45 94A "Kirche" 7 Weg HKS Kirche Weg 155 abdecken 14A 18 94 14 12A 153 12 10A 26 10 8A 43 8 151 92 149 41 ~ 3.980 m² 1 147 Kleingarten • 2015: 28 Mio. Euro 5 • 16 Maßnahmen im Programm „Sozialer Zusammenhalt“ nannten Programmen. Es nimmt städtebaufachliche in sich geschlossenen Quartiers in die umgebenden raße 145 3 ße Kleingarten rst 5 lle Löd ra 2 90 16 Feuchte Le 7 elst Mo 4 ss 6 elweg Senke 24 nt 39 143 ing Sü 15 str 88 9 3 aß Trafostation 6 ~ 1.800 m² 4 141 13 e Stadtwerke 11 Kleingarten 37 8 1 10 1 15 12 3 7 A 86 2 35 139 ~ 1450 m² Quartierspark 13 84A 9 ale 22 • 16 Maßnahmen im Programm „Wachstum und nachhaltige Beurteilungen vor und erarbeitet Förderempfehlungen Strukturen. Die Stadt Hameln und der Landkreis • 2014: 5 Mio. Euro 2 5 15 137 35 Basbergst 20 istr 14 7 8 84 freie Wiese 2 9 ag Hügel und 16 ~ 1.460 m² 11 Bild 40 M Wäldchen 4 3 Weg 6 raße 18 un 82 5 Parken gs 135 16 38 13 -u 6 Sp 133 33 nd ren 15 8 4 G 80 gerst ~ 4.200 m² es 3 17 un Bi raß Erneuerung.“ für das niedersächsische Ministerium für Umwelt, Hameln-Pyrmont entwickeln die Fläche zu einem rn dh 10 en e 1 weg eit 78 12 76A 3 15 s 1 19 KiTa 13 131 ~ 5.300 m² ca 74A 12 14 9 mpu 5 21 16 7 An den e 23 36 s 7 76 traß 34 22 Mollers 12 18 7 5 12 R 9 74 Kindergarten Gesamt: 12 11 Zusätzlich laufen in Sonderprogrammen Energie, Bauen und Klimaschutz als zuständige Pro- Bildungscampus – erweitert um Gesundheitseinrich- Gü 20 5 3 & Schule Dampfstation nth F Enertec erw kuhlen 25 ale eg 2 4 72 13 Lehm 12 4 An den Spielplatz ~ 15.300 m² 3 istr 15 12 ag 1 6 M 27 6 ße 4 tra 17 62F 8 22 -S 119 29 ße pe 19 32 62E 10 rstra ie 30 -K • 2 Maßnahmen im Investitionspakt Soziale Integration im Quartier grammbehörde. Das Amt berät die Städte und Ge- tungen und andere Dienstleistungsnutzungen sowie rund 204 Mio. Euro 8 ge H 62D 62C us lie An st 70 Ju 62 Bas 66 B 62 31 A Albert-Schweitzer-Schule bergstr 3 28 33 60B 24 68 26 62 115 26 11 aße 28 35 1 30 A 9 32 20 113 5 7 Heinrich- 37 Kielhorn- 60A 24 • 4 Maßnahmen im Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten. meinden von der Antragstellung bis zum Ende bei einen großzügigen Quartierspark. 111 34 22A 18 22 38 58 36 39 20 109 40 60 18 56A 14 16 6 8 8A 10 10A 12 11 2 4 56 107 1 14 16 12 18 41 20 20A ße astra 42 11A 105 10 43 gin 22 44 Re We g 103 8A 46 26 54 3 3A der Durchführung der städtebaulichen Erneuerungs- 1 45 28 8 9 5 5A 9 47 101 Weg 48 6 52 8 5 50 61 49 99 44 7 12 11 10 9 B Sp Nibourstraße 6A ren 8 56 50 gerst Luisenhof Spielplatz 7 51 5 97 1 raß 59 7 Grünanlage 6 97A 53 e Marienstraße 23 3 57 95 maßnahmen. 5 1 2 22 3 4 9 44 Fr 11 A iedr 13 55 Kindertagesstätte 15 24 41 17 ich- Baurat -Sommer-S 19 54 Luisenstraße 53 48 15 39 M traße 25 Fachbereich Planen und Bauen 55 au 67 re 4 3 37 52 51 6 r-W 93 26 8 10 57 12 g 4 35 eg 65 14 We Abt. Stadtentwicklung und Planung 16 50 33 18 61 63 16 17 91 20 22 17 19 31 49 Rathausplatz 1 48 46 57 59 29 25 43 59 69A 31785 Hameln 55 2 44 24 61 Feue 47 22 89 18 rgrab en 69 45 87 1 46 20 42 46 63 71 Projekt: Konversion Linsingenkaserne 2 45 44 43 40 17 58 41 83 3 Grünanlage 42 44 17 44 65 19 4 46 21 23 40 43 Spielplatz Detail: Städtebaulicher Entwurf 14 39 67 43A 48 50 37 5 25 38 27 27A 29 42 60 15 Weg 6 Freya-M 69 36 41 31 35 33 45 35 Ba 33 sb 9 7 7
4 4 | Schwerpunkte Schwerpunkt Raumordnung | 4 DAS LANDESPROJEKT PLANDIGITAL Ziel des Projektes PlanDigital (Laufzeit 2019–2022) ist es, im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Landes Niedersachsen, die Regionalen Raumordnungsprogramme (s. Abb. rechts) und Flächennutzungspläne digital bereitstellen zu können und die niedersächsischen Kommunen bei der Einführung von XPlanung zu unterstützen. Dieser 2017 deutschland- weit verbindlich eingeführte Datenstandard erlaubt den verlustfreien und softwareunabhängigen Austausch von Geodaten zwischen verschiede- Raumordnung nen Akteurinnen und Akteuren auf unterschiedlichen Planungsebenen. Ferner ist damit ein wichtiger Meilenstein der Kommunen bei der Umsetzung der Infrastructure for Spatial Information in the European Community (INSPIRE)-Richtlinie erreicht, die die Bereitstellung von Geodaten auf europäischer Ebene vorschreibt. Interview zum Projekt PlanDigital Drei Fragen an Sven Stregel, GIS-Administrator beim Landkreis Hameln-Pyrmont: Raumordnung Herr Stregel, inwiefern werden digitale Flächennut- Warum sollten die Gemeinden an dem Projekt Im System der niedersächsischen Raumordnung nimmt das Amt für regionale zungspläne (FNP) bereits in den Gemeinden im Land- teilnehmen? Landesentwicklung (ArL) Leine-Weser als obere Landesplanungsbehörde kreis Hameln-Pyrmont genutzt? Das Projekt ermöglicht den Gemeinden ein gemeinsames zwischen der obersten Landesplanungsbehörde im Ministerium für Ernährung, Die Kommunen und der Landkreis arbeiten bei der Digitali- Vorgehen und einen einheitlichen Stand bei der Umset- Landwirtschaft und Verbraucherschutz und den unteren Landesplanungsbehör- sierung eng zusammen, da noch nicht alle Kommunen zung der FNP-Digitalisierung. Die Anforderung XPlan- den bei den Landkreisen und der Region Hannover eine wichtige Funktion ein über die erforderlichen Fachkompetenzen verfügen, um konforme Daten zukünftig bereitzustellen und an Dritte und leistet einen Beitrag zum Austausch der räumlichen Planungen der Regio- die anstehende Digitalisierung komplett eigenständig zu abzugeben, wird auf die Gemeinden immer häufiger nen und des Landes. planen und umzusetzen. Derzeit gibt es keine Gemeinde zukommen. in unserem Landkreis, die eine mit XPlan-konforme Die Kernaufgabe des ArL Leine-Weser in diesem Kontext ist, neben der Begleitung und vektorbasierte Darstellung bereitstellt. Ein digital vorlie- Was verändert sich für Sie und die Gemeinden Beratung der Landkreise und der Region Hannover bei der Aufstellung ihrer Regionalen gender FNP bei den Gemeinden ist in der Regel noch nicht durch die Teilnahme am Projekt? Raumordnungsprogramme, die Genehmigung. Auch die Durchführung von Raumord- gegeben. Einzelne Gemeinden besitzen georeferenzierte Die in diesem Projekt digital umgesetzten FNP als Grund- nungsverfahren fällt in den Zuständigkeitsbereich des ArL Leine-Weser – vorausgesetzt Dateien und die Beschreibung als PDF-Dokument. lage für die Aufstellung von Bebauungsplänen in der Bau- diese sind von übergeordneter Bedeutung, wie dies bei großen Verkehrsinfrastruktur- leitplanung bieten die Möglichkeit, Arbeitsprozesse zu oder Netzausbauprojekten der Fall ist. Darüber hinaus führt das ArL Leine-Weser das optimieren und alle Beteiligten in dieser Prozesskette Raumordnungskataster für den Amtsbereich. (Bauaufsicht, Ingenieurbüros, Wirtschaft, etc.) weiter zu vernetzen. Digital vorlie- Im Aufgabenbereich Raumordnung geht es zentral um den Raum, seine Ressourcen und gende Daten erleichtern zudem die die Koordinierung der vielfältigen und oftmals konkurrierenden Nutzungsansprüche, die Umsetzung der INSPIRE-Anforderungen. an den Raum gestellt werden. Dazu zählen beispielsweise der Bau von Straßen und Sied- lungen, die Anlage von Schienenwegen und Energieleitungen oder auch die Ausweisung von Standorten für Industrie, Gewerbe, Handel und Freizeitinfrastruktur. Besonders die Ausweisung von Vorranggebieten für Windenergienutzung, Stromnetzausbauvorhaben und Einzelhandelsgroßprojekte standen in der jüngsten Zeit thematisch im Mittelpunkt der raumordnerischen Beratung des ArL Leine-Weser. Dabei setzt sich das ArL Leine-Weser dafür ein, dass eine vorausschauende Planung sowie eine koordinierende Moderation regelmäßig dazu beitragen, Raumnutzungskon- flikte zu mindern oder gar zu vermeiden, um zu einer nachhaltigen Raumentwick- lung beizutragen. 18 19
4 4 | Schwerpunkte Schwerpunkt Strukturförderung | 4 Basisdienstleistungen Neubau eines Mehrgenerationenhauses Im Rahmen der ZILE-Maßnahmen „Basisdienstleistungen“ wurde Strukturförderung zur Aufrechterhaltung der Grundversorgung durch den Heimat- verein Holtorf e. V. im Obergeschoß eines Neubaus ein Mehrgene- rationenhaus geschaffen. Es dient generationsübergreifend der Bevölkerung von Nienburg/Weser, Holtorf, Erichhagen/Wölpe und Langendamm sowie Vereinen und anderen Institutionen als Anlaufpunkt. Insbesondere die Jugendlichen der Ortsteile hatten Kleinstunternehmen der Grundversorgung Salinengebäude in keine Einrichtung, die als Treffpunkt und zur Freizeitgestaltung Bad Salzdetfurth Bäckerei Delekat wird genutzt werden konnten. Bei der Förderung wurde mit Nebenbe- erweitert stimmungen auf eine dorfgerechte Ausführung geachtet, um den Neubau in das Gesamtensemble einzubinden. Bei der Erweiterung der Bäckerei Delekat in Affing- Strukturförderung im ländlichen Raum hausen mit Sitzplätzen für ein Café konnten sämtliche für den Umbau erforderliche Arbeiten unter Berück- Der ländliche Raum ist Lebens-, Arbeits- und Erholungsraum für viele Menschen. sichtigung von Barrierefreiheit und Energieeffizienz Um den Weggang junger Menschen zu verhindern und gleichzeitig das Umfeld gefördert werden. Die Nachfrage der Kunden nach der Dorfbevölkerung zu verbessern, bedarf es unterschiedlicher Instrumente der einem Frühstücks- oder Mittagsangebot sowie einem Strukturförderung, die sowohl neue Ideen für Entwicklungskonzepte liefern als Café war groß, zumal es in dem Ort kein Angebot auch einen finanziellen Anreiz geben. dieser Art gab. Mit dieser Förderung kann die Bäcke- DIE STRUKTUR- rei Delekat zukunftsfähig bleiben und der Erhalt des FÖRDERUNG IN Mit dem Ziel „Grundversorgung im ländlichen Raum“ werden mit den Schwerpunkt- langjährigen Familienbetriebes ist gesichert. ZAHLEN bereichen Basisdienstleistungen, ländlicher Tourismus und Kleinstunternehmen Projekte gefördert, die die Lebensverhältnisse vor Ort verbessern sollen. Hierbei geht es zum einen In der Förderperiode um den Erhalt und die Stärkung von kleinen Dienstleistungseinrichtungen des täglichen Tourismus PFEIL (2014–2020) Bedarfs, wie beispielsweise Einzelhandel, Bäckerei oder Schlachterei. Zum anderen geht wurden 2.576 Projekt- es um die Schaffung von Einrichtungen, für die ärztliche Versorgung, Sozialstationen oder Salinengebäude – Umnutzung eines anträge/Förderanträge die Betreuung von Seniorinnen und Senioren. Außerdem soll mit der Schaffung lokaler historischen Gebäudes bearbeitet: Gemeinschaftseinrichtungen ein besseres Angebot für Kultur und Freizeit für die ländliche • 1.674 in der Dorf- Bevölkerung geschaffen werden. Aber auch der Ausbau des ländlichen Tourismus hat Das Gebäude der Salzpfännergilde in Bad Salzdetfurth – Binde- entwicklung einen hohen Stellenwert. Für die Landwirtschaft und die Gastronomie können zusätzliche glied zwischen Kurpark und Altstadt – ist ein circa 100 Jahre altes • 306 LEADER- Einnahmequellen geschaffen werden. Außerdem kann in allen Bereichen durch Umnut- historisches und denkmalgeschütztes Gebäude, in dem früher Projekte/Anträge zung ungenutzter Bausubstanz dem zunehmenden Leerstand entgegengewirkt oder bei Salz hergestellt wurde. Nun wurde die Umnutzung eines Gebäu- • 596 in anderen Neubauten auf eine dorfgerechte Gestaltung Einfluss genommen werden. Mit den deteils zu einem Museum gefördert. Zukünftig wird neben einer Maßnahmen der Förderinstrumenten wird aber auch das Engagement der Bevölkerung gestärkt und umfangreichen Salzsammlung die 800-jährige Geschichte des ZILE-Richtlinie unterstützt, denn ohne die ehrenamtliche Tätigkeit von Vereinen wären viele Projekte Bergbau- und Kurortes dargestellt. Die Förderung ermöglicht die (beispielsweise nicht realisierbar. Gleichzeitig wird dadurch auch das soziale Miteinander gestärkt. Umsetzung eines modernen Konzepts in historischem Ambiente Kleinstunterneh- mit ansprechendem Außenbereich. Neben der geförderten Um- men, Basisdienst- nutzung entstanden in den restlichen Gebäudeteilen eine Kinder- leistungen) tagesstätte und eine Wohngruppe für intensiv pflegebedürftige Die Grundversorgung muss Patientinnen und Patienten. vor Ort gesichert sein! Insgesamt ergibt das rund 97,7 Mio. Euro Zuwendungsvolumen dieser Anträge. 20 21
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