Personalversammlung am 09.03.2010, um 13.30 Uhr, mit Grünkohlessen Gerhart-Hauptmann-Realschule Mühlbachstraße 3 Gelsenkirchen-Erle
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Personalversammlung am 09.03.2010, um 13.30 Uhr, mit Grünkohlessen Gerhart-Hauptmann-Realschule Mühlbachstraße 3 Gelsenkirchen-Erle
Klartext Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind die Schule. Dieses Selbstbewusstsein sollten wir Grundschul- lehrkräfte allmählich entwickeln. Ohne uns ist eine funktionierende Schule nicht realisierbar. Gegen uns sollte sie auch nicht möglich sein. Unsere Gesetze bilden die Grundlage für eine demokratische Schule. In der letzten Personalversammlung haben zwei Kolleginnen die viel- fältigen Belastungen in einer Pyramide dargestellt. Seitdem ist der Wunsch nach Entlastung und Ver- einfachung nicht weniger geworden. Verschiedene Instrumente werden eingesetzt, um die Flut an zusätzlichen und auch immer wieder neuen Aufgaben zu bewältigen. Ich spreche allen Schulen mein Kompliment aus, denen es dennoch gelingt die im Gesetz verankerten demokratischen Prinzipien nicht zu verletzen. Diese sind zum Beispiel: Dienstbesprechungen nur in dringenden Fällen. Sie können nicht die Konferenzen ersetzen; insbesondere dürfen keine Beschlüsse gefasst werden, die den Konfe- renzen vorbehalten sind (ADO §21 Abs.5). Lehrerkonferenz berät über alle wichtigen Angelegenhei- ten der Schule (SchulG §68 Abs.2). Lehrerrat ist in allen Angelegenheiten zeitnah und umfassend zu unterrichten und anzuhören (§69 Abs.2). Mit Schrecken nehme ich jedoch auch eine Tendenz wahr, die dem „alten Führerprinzip“ ähnelt: Ich bestimme und ihr macht mit. So sieht demokratische Mitbestimmung nicht aus! Hier muss sich Schulaufsicht hinterfragen lassen, ob sie diese demokratischen Prinzipien selber vor- lebt und auch einfordert. Die Belastungen im Vormittagsbereich sind inzwischen so dramatisch, dass an offenen Ganztagsschu- len qualifizierte Hausaufgabenhilfe im Nachmittagsbereich als Erholungsprogramm, weil Abspra- chen, Vor- und Nachbereitung etc. angeblich entfallen, verkauft werden kann. Vielen, die mit sechzig Minuten eingesetzt werden aber davon nur 45 Minuten vergütet bekommen, ist noch gar nicht klar geworden, dass sie damit ihre eigene Profession und Qualität still und leise abwerten lassen. Hier wird ohne Aufstand, scheinbar freiwillig, unter Wert gearbeitet und Lohndumping geduldet. In diesem Zusammenhang muss auch das Thema der diesjährigen Personalversammlung „Inklusion“ genannt und gesehen werden. Ich gehe davon aus, dass die Schule von heute nach den Landtagswah- len der Vergangenheit angehören wird. Veränderungen und Belastungen ungeahnten Ausmaßes war- ten auf uns. Wir müssen deshalb heute schon formulieren und einfordern, wie „eine Schule für alle“ aussehen muss, damit weder Lehrende noch Lernende dabei auf der Strecke bleiben. Die zu verab- schiedende Resolution des örtlichen Personalrats enthält die wichtigsten Grundlagen. Ich bitte Sie alle, sich diesen Forderungen einstimmig anzuschließen. So mancher hat vor kurzem auf der Titelseite der WAZ entnehmen können, dass die Löhne und Gehäl- ter für Grundschulkräfte 21% hinter der allgemeinen Entwicklung zurückgeblieben sind. Die GEW kämpft deshalb u.a. im Rahmen einer Länder Entgeltordnung (L-€GO) mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) für eine grundsätzliche Höhereingruppierung der Kolleginnen und Kollegen (jetzt: E11 im Grundschulbereich, Forderung: E14). Die Forderung E14 für alle Lehrämter legitimiert sich insbesondere für Grundschullehrkräfte dadurch, dass die CDU- / FDP- Landesregierung das Stu- dium der Primarstufe aufgewertet und den anderen Lehramtsstudiengängen gleichgestellt hat. Wir sind die Schule! Deshalb sollten wir jetzt unsere Stimme erheben. Ich fordere jeden auf, unsere Gewerkschaften und Verbände zu unterstützen und an Streikmaßnahmen bzw. Demonstrationen aktiv teilzunehmen. Die Tarifverhandlungen 2008 / 2009 haben eindrucksvoll gezeigt, nur wer bereit ist aufzustehen kann etwas erwirken. Unseren Tarifbeschäftigten ist zu verdanken, dass wir nicht nur im vergangenen Jahr, sondern auch ab März 2010 eine Gehaltserhöhung ausgehandelt haben. Mit freundlichen Grüßen Lothar Jacksteit Leitungsteam GEW-Stadtverband Gelsenkirchen
Von der Integration zur Konklusion – Dokumentation einer Veränderung Eine Zeitleiste seit 1981: Aus einzelnen Ansätzen überall in der BRD wurde langsam eine Bewegung integrativer Ansätze und Schulprojekte. 1983: UNO-Erklärung: „Man ist behindert, wenn man die gesellschaftlichen Möglichkeiten und Einrichtungen nicht nutzen kann“. Aug. 1989: 1989 wurde im sogenannten „Schulversuch der 80 Schulen“ in NRW erstmals der gemeinsame Unter- richt in einem Erlass geregelt seit 1990: In der Fachwissenschaft ist der gemeinsame Unterricht behinderter und nichtbehinderter Kinder als Unterrichtsprinzip unumstritten, diskutiert werden Umfang und Form. 90er Jahre: Paradigmenwechsel in der Behindertendiskussion: Weg von der Defektorientierung hin zu „Behinderung ist ein Merkmal personaler Individualität“. 1994: Schulversuche sonderpädagogische Förderung in SEK I 1994: Antidiskriminierungsgebot erhält Verfassungsrang Mai 1994: Empfehlungen der KMK zur sonderpädagogischen Förderung in den Schulen in Deutsch- land. „Die Bildung behinderter Menschen ist verstärkt als gemeinsame Aufgabe für grundsätzlich alle Schulen anzustreben Juni 1994: Die Bundesrepublik unterzeichnet die „Salamanca-Erklärung“ der UNESCO: „Wir for- dern die internationale Gemeinschaft auf, (...) den Ansatz integrativer Schulen zu befür- worten und die Entwicklung einer Pädagogik für besondere Bedürfnisse als einen uner- lässlichen Bestandteil aller Bildungsprogramme zu unterstützen“. 1995: Gesetz zur Weiterentwicklung der sonderpädagogischen Förderung in Schulen: GU und Unterricht in der Sonderschule sind gleichwertig; das SAV wird durch das VO-SF abge- löst. In der SEK I gibt es nur noch zielgleiche Förderung. Mai 2003: Die rot-grüne Regierungskoalition beschließt unter Hinweis auf die Salamanca-Erklärung perspektivisch den Förderbedarf in den Bereichen „Lernen“ und „Emotionale und soziale Entwicklung“ in der Regelschule abzudecken. 2005: Im neuen Schulgesetz werden als Orte sonderpädagogischer Förderung die allgemeine Schule, die Förderschule, die Schule für Kranke und die Förderklasse am Berufskolleg genannt; Schulverbünde werden ermöglicht. (§ 20) 2006: Die neue schwarz-gelbe Landesregierung modifiziert das Schulgesetz und nennt neben der Einrichtung von Verbundschulen die Möglichkeit, durch den Schulträger Kompetenz- zentren zu beantragen. Sep. 2006: Die Landtagsmehrheit beschließt einen Antrag der schwarz-gelben Koalition, in dem der Rückbau der sonderpädagogischen Förderung in Förderschulen perspektivisch befürwor- tet wird und es heißt: „Die Schulträger sollen ermutigt werde, Förderschulen zu sonder- pädagogischen Kompetenzzentren auszubauen“. 13.12.2006 Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2007: Landes-SPD und Bündnis90-Die Grünen sprechen sich für den Ausbau integrierender und integrativer Systeme aus; auch hier werden Förderzentren favorisiert. 26.03.2009 Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behin- derungen wird in Deutschland verbindlich 2010 Die Bundesregierung wird Kontakt mit den Verbänden und anderen Institutionen Frühjahr aufnehmen, die am Prozess der Umsetzung der UN-Behindertenkonvention beteiligt sind. Dieser Prozess, der in einem Aktionsplan der Bundesregierung münden soll, hat hohe Priorität. Redaktion in Anlehnung an Robert Jung GEW-Solingen
1. Zeugnisse der Klasse 3 Der Personalrat für Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen in Gelsenkirchen möge sich dafür ein- setzen, dass die Zeugnisse im 3. Schuljahr ebenso wie im 2. Schuljahr nur noch zum Schuljahresende erteilt werden. Begründung: Die Erstellung der Zeugnisse mit ihrem Beurteilungs- und Notenteil und teilweise noch mit zusätzli- chen Förderempfehlungen ist sehr zeitaufwendig. Dieser Zeitaufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen, da sich in einem halben Jahr wohl nur selten so große Leistungsveränderungen ergeben, dass zwei so umfangreiche Berichte notwendig werden. Eine Investition dieser Arbeitszeit in Unterrichts- vorbereitungen könnte hingegen sicherlich nachhaltig die Qualität des Unterrichts verbessern Adressaten: HPR, Ministerin, Landtagsfraktionen, GEW, VBE 2. Aktiver Einsatz für Verfassungswerte Es ist zu beobachten, dass viele unserer muslimischen Schulkinder einen großen Teil ihrer Freizeit in Einrichtungen von Moscheevereinen verbringen. Dort unterliegen sie teilweise Einflüssen, - die im Widerspruch zu den Werten unserer demokratischen Grundordnung stehen, - ein kindgerechtes Aufwachsen in unserer Gesellschaft erschweren, - den Erfolg in unserem Schulsystem behindern, - die gemeinsame und Gemeinschaft schaffende Kindheit aller ansässigen Kinder verhindern und so - die Entstehung einer Parallelgesellschaft begünstigen. Auswirkungen dieser Entwicklung sind zu beobachten in diskriminierendem Verhalten Kolleginnen und deutschen Kindern gegenüber Antrag Der Personalrat möge sich darum dafür einsetzen, - dass Politik, Schulaufsicht und Jugendhilfe diesen desintegrierenden Entwicklungen im Rahmen ihrer Integrationsanstrengungen aktiv und unabhängig von Straftatsbeständen begegnen, - dass bei Straftatsbeständen der Rechtsweg selbstverständlich von Amts wegen beschritten wird, - dass die Schulen entsprechenden Beobachtungen auch melden. Adressaten: Schulen SchA Bez. Reg MS, Bürgermeister, Ratsfraktionen, RVR, Landtag BPR, HPR 3. Belastungen senken Der Personalrat für Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen in Gelsenkirchen möge sich dafür einsetzen, dass Konferenzen auf ein Mindestmaß begrenzt werden und deren vorgebliche Vermeidung durch „Aktuelle Stunden“, Dienst- besprechungen etc. beendet wird. Begründung Der Ertrag der häufigen Konferen- zen für eine Qualitätssteigerung des Unterrichts steht oft in keinem Ver- hältnis zu der eingesetzten Arbeits- zeit. „Aktuelle Stunden“, Dienstbe- sprechungen etc. sind zur Herbei- führung von Beschlüssen kein rechtliches Instrument. Adressaten: SchA Gem. Bespr. (Belehrung an SchL, s. ADO) 4. Behinderung der Arbeit der Lehrerräte beenden!
Der Personalrat möge sich dafür einsetzen, dass in den Raumprogrammen für die Grundschulen kurz- fristig ein Raum für die Arbeit des im Schulgesetz § 69 verankerten Lehrerrates ausgewiesen wird. Begründung: Das Fehlen eines festen Raumes beeinträchtigt die Arbeit der Lehrerräte erheblich, da die Vertraulich- keit der Beratung so nicht gewährleistet ist und die Verfügung über Hilfsmittel wegen der fehlenden sicheren Aufbewahrungsmöglichkeiten eingeschränkt ist. Adressaten: Landesregierung, Stadt Gelsenkirchen – GEW – VBE – Datenschutzbeauftragter des Landes jeweils mit Anschreiben, das die Bedenken bezüglich des Umgangs mit Daten deutlich macht. 5. Wieder tägliche Feuchtreinigung in Schulen. Änderung der Reinigungsordnung der Stadt Gelsenkirchen und der Dienstvereinbarung über die Durchführung der Reinigung mit eigenen Reinigungskräften in städtischen Gebäuden Antrag Der Personalrat möge sich dafür einsetzen, dass in der „Dienstvereinbarung über die Durchführung der Reinigung mit eigenen Reinigungskräften in städtischen Gebäuden“ und die damit verbundene Reini- gungsordnung für die Stadt Gelsenkirchen dahingehend geändert werden, dass darin die Ausnahme der täglichen Reinigung auch für alle Grundschulen festgelegt wird. Begründung: Mangelnde Hygiene in Klassenräumen gefährdet zunehmend die Gesundheit von Kindern und Lehr- personal. Fernsehberichte haben darauf hin gewiesen, dass Untersuchungen in nordrhein-westfälischen Klassenzimmern (Bergisch Gladbach, Düsseldorf) eine gesundheitsgefährdende Belastung mit Fein- stäuben ergeben haben. Für die Lüftung und die Reinigung von Klassenzimmern ist der Schulträger verantwortlich. Er hat dafür Sorge zu tragen, dass durch die Lüftung und die Reinigung der Räumlich- keiten eine mögliche gesundheitliche Gefährdung von Kindern und Lehrpersonal nicht eintreten kann. Eine tägliche Feuchtreinigung von Tischen und Böden durch das Reinigungspersonal kann hier wirk- sam helfen. Die verbreitete Praxis, das herr- schend Reinigungsintervall durch trockenes Fegen durch Kinder oder das Lehrpersonal zu überbrücken, ist kontraproduktiv. Nur durch ein sauberes, ökologisch unbedenkliches Um- feld können Kindern auch Reinlichkeitswerte glaubhaft vermittelt werden. 6. Unterrichten wieder zum Kerngeschäft machen! Erklärtes Ziel der Ministerin ist es, Unterrich- ten wieder zum Kerngeschäft machen. Der Absicht ist zuzustimmen. Da es seit der Per- sonalversammlung 2009 der Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen in Gelsenkirchen hier keine nennenswerte Entwicklung gegeben hat, fordert die Personalversammlung darum die Minis- terin erneut auf, Klassengrößen an die gesellschaftlichen Bedingungen anzupassen, Verwaltungsarbeit von Lehrern auf Verwaltungsfachkräfte zu verlagern, die Erziehungsfunktion durch den vermehrten Einsatz von Sozialpädagogen zu stärken, Kompetenzteams permanent zu qualifizieren und auf die Aufgabe der Stärkung der Kollegien vor- zubereiten. 7. Altersermäßigung an die verlängerte Lebensarbeitszeit anpassen
Die Personalversammlung für Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen in Gelsenkirchen fordert den Gesetzgeber auf, die Entlastung aus Altersgründen in der VO zu § 93 Abs. 2 Schulgesetz den folgen- den Vorschlägen anzupassen. Zu Beginn des Schuljahres in dem das 50. Lebensjahr erreicht wird 1 Std. Zu Beginn des Schuljahres in dem das 55. Lebensjahr erreicht wird 2 weitere Std. (∑ 3 h) Zu Beginn des Schuljahres in dem das 60. Lebensjahr erreicht wird 3 weitere Std. (∑ 6 h) Zu Beginn des Schuljahres in dem das 65. Lebensjahr erreicht wird 4 weitere Std. (∑ 10 h) Die Vorschläge gelten für Vollbeschäftigte und müssen auf Teilzeitbeschäftigte umgerechnet werden. Notwendig wird die Anpassung durch die Anhebung der Regelaltersgrenze auf das Ende 8. Bedarfsdeckender Un- terricht Die Personalversammlung für Lehrerinnen und Lehrer an Grund- schulen in Gelsenkirchen möge beschließen: Die Personalversammlung Grund- schule Gelsenkirchen fordert die Abschaffung des Bedarfsdecken- den Unterrichts. Begründung: Zum einen soll das in der Lehrer- ausbildung neu vorgesehene Pra- xissemester zu einer kritisch- konstruktiven Auseinandersetzung mit Theorieansätzen, Praxisphä- nomenen und der eigenen Lehrer- persönlichkeit führen und keine Vermittlung von Handlungsroutinen darstellen - zum anderen wird an dieses Praxissemester die Anforderung gestellt, die Ausbildung darauf auszurichten, dass mit Auf- nahme des Vorbereitungsdienstes selbstständig unterrichtet werden kann. Durch Abschaffung des BdU kann dieser Zielkonflikt vermieden werden. 9. Neue Lehrerausbildung Die Personalversammlung für Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen in Gelsenkirchen fordert für die neuen Aufgaben im Rahmen der Lehrerausbildung angemessene sächliche und zeitliche Ressour- cen für die Schulen. Begründung: Auf die Schulen kommen im Rahmen der neuen Lehrerausbildung zusätzliche Aufgaben zu, die die Arbeitszeit stark beeinflussen: Eine steigende Anzahl an Praktikanten und Praktikantinnen in unterschiedlichen Ausbildungsstufen (Schul-Praktikum, Eignungspraktikum, Orientierungspraktikum, schulisches Berufsfeldpraktikum, Praxissemester) ist zu betreuen und zu begleiten. Im Praxissemester soll die Schule der dominante Lernort sein, die Ausbildungszeit dort beträgt mindestens 400 Stunden, die Schulen sollten mindestens 2 Studierende. aufnehmen, angenomme- ner Zeitaufwand der Schule bei 2 Studierenden: 60 Stunden Die Ausbilderinnen der Schule sollen eine an Standards ausgerichtete Praxisbegleitung leisten: Unterricht unter Begleitung von eigenständigen Unterrichtselementen bis hin zur Durchführung ei- gener Unterrichtsvorhaben - dabei sind Anschlüsse an universitär vorbereitete Projekte zu finden. Erarbeitung eines Begleitprogramms (abgestimmt mit den Zentren für schulpraktische Lehreraus- bildung), das Grundlegendes zu rechtlichen und schulischen Rahmenbedingungen enthalten soll. Wechselseitige Teilnahme an jeweiligen Ausbildungsangeboten ist anzustreben, ebenso regelmäßi- ge gemeinsame Fachtagungen, dazu kommen Weiterqualifizierungen der Lehrkräfte.
Erdbeben auf Haiti Das Erdbeben auf Haiti hat zehntausende Menschen getötet und Hunderttausende obdachlos gemacht. Auch zahlreiche Schulen wurden völlig zerstört. Die GEW ruft zur Unterstützung der haitianischen Lehrergewerkschaft CNEH und ihrer Mitglieder auf. Die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince bietet nach dem verheerenden Erdbeben ein Bild des Chaos und der Verwüstung. Niemand kann derzeit sagen, wie viele Menschen der Katastrophe zum Opfer gefallen sind, aber es sind sicherlich Zehntausende. Unter den Überlebenden spielen sich dramatische Szenen ab. Viele sind traumatisiert und völlig verzweifelt angesichts des Leids und der Zerstörung, die sie umgeben. Haiti gilt als das ärmste Land auf dem amerikanischen Kontinent und war in der Vergangenheit schon mehrfach von schweren Naturkatastrophen heimgesucht worden. Doch das Ausmaß der jetzigen Zer- störungen übertrifft alles bisher Dagewesene. Die Infrastruktur des Landes ist völlig zusammengebro- chen, es gibt kaum Strom und Wasser. Die internationale Katastrophenhilfe läuft gerade erst an, aber für viele Menschen, die unter den Trümmern begraben sind, kommt Heinrich-Rodenstein Fonds jede Hilfe zu spät. Konto-Nr. 1 707 274 700 SEB AG Frankfurt am Main Die GEW ruft zur Unterstützung der Mitglieder der haitianischen BLZ 500 101 11 Lehrergewerkschaft Confédération National des Enseignants d’Haïti Stichwort: Erdbebenhilfe Haiti (CNEH) auf und bittet um Spenden an den Heinrich-Rodenstein Fonds. Schluss mit dem Auslesedruck in der Grundschule Die GEW begrüßt den Appell von 450 Grund- schulleiterinnen und Grundschulleitern, Kinder nicht vorzeitig auf eine bestimmte Schullauf- bahn festzulegen. Die Initiative der Rektorinnen und Rektoren wird als Warnsignal gewertet, wie stark der Auslesedruck an den Grundschulen bereits zugenommen hat. Die GEW fordert die Landesregierung auf, endlich die Weichen in der Schulpolitik für längeres gemeinsames Lernen und mehr individuelle Förderung zu stellen. „Ministerpräsident Rüttgers darf diesen muti- gen Appell aus den Grundschulen nicht ignorie- ren,“ erklärte GEW-Landesvorsitzender Andreas Meyer-Lauber in einer ersten Reaktion auf die vorgestellte Initiative. Die GEW begrüße, dass Grundschulleitungen gemeinsam ihre pädagogische Verantwortung für alle Kinder erklären und die verbindliche Schulformempfehlung abgeschafft sehen wollen. Der Appell mache deutlich, dass Kinder gemeinsam mehr Zeit für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit brauchen. GEW hilft Schalke mit 20 Mio. Ein entrüsteter Brief zu der Pressemeldung "Millionen-Deal mit der GEW" erreichte die GEW. Be- stürzt fragte der Absender: "Haben wir in Deutschland im Bildungswesen nichts Wichtigeres zu tun, als das unseriöse Gebaren unsolider Sportfunktionäre und -manager zu unterstützen?" Als Oberstudienrat wünsche er sich, dass millionenfache Zuschriften eine Umkehr bei der GEW bewirken mögen. Dafür ist· es leider zu spät. Das Geld ist geflossen! Aber: Für die Impressum. Finanzspritze hat nicht die Gewerkschaft Erziehung und Wissen- Herausgeber: GEW-StV Gelsenkirchen schaft gesorgt, sondern die städtische Gesellschaft für Energie und Redaktion: GEW-Fraktion im öPR GS Verantwortlich i. S, d. P.: Wirtschaft in Gelsenkirchen. Was lernen wir daraus? Abkürzungen Lothar Jacksteit, Uwe Lorenz liefern verkürzte Informationen. Deshalb sollten wir sie vermeiden. GEW-Stadtverband Gelsenkirchen Auch wenn sich Schreib- und Lesegeschwindigkeit erhöhen, blei- ben sie zumeist ein entbehrliches Übel. nds-Redaktion 12-2009
Schwierige Zeiten brauchen starke Gewerkschaften Mit der GEW gemeinsam eintreten für auskömmli- ches Einkommen und zuträgliche Arbeitsbedingun- gen in einer demokratischen Schule für alle. Jetzt Mitglied werden LOGO LEGO Einfügen Tarifinfo: Forderungen der GEW für den Bildungsbereich: EG 14 für alle Lehrerinnen und Lehrer. Die GEW fordert als Regeleingruppierung für alle nach dem jeweils geltenden Landesrecht qualifizier- ten Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen / - stufen an allgemeinbildenden und beruflichen Schu- len die Entgeltgruppe 14 (EG 14). Das gilt auch für Lehrkräfte mit vollwertigen ausländischen Lehrerab- schlüssen sowie für die Kolleginnen und Kollegen, die nach dem Recht der DDR ausgebildet wurden. Eingruppierungsunterschiede müssen hier endgültig beseitigt werden. Gleiches muss selbstverständlich für Lehrkräfte mit einem Lehramtsabschluss eines anderen Bundeslandes gelten. Die Forderung nach Entgeltgruppe 14 ergibt sich aus der für die Tätigkeit als Lehrerin / Lehrer gefor- derten Ausbildung: An das Hochschulstudium schließt sich ein eineinhalb- bis zweijähriges Referen- dariat mit abschließender Staatsprüfung an. Das hebt den Lehrerberuf von der Entgeltgruppe 13 ab, in die Beschäftigte mit einem abgeschlossenen Hochsschulstudium (Uni-Diplom, akkreditierter Master) eingruppiert werden. Lehrkräfte, die herausgehobene Aufgaben wahrnehmen z. B. als Fachleiter oder für Schulentwick- lungsaufgaben, werden der Entgeltgruppe 15 zugeordnet. Letzter Stand: (05.02.2010) Die Verhandlungen zur allgemeinen Länder-Entgeltordnung fanden am 05. Februar ein schnelles Ende. Nach einer internen Beratung mit den Vertreter/innen der Länder teil- ten die Arbeitgeber das Ergebnis mit: Abbruch der Verhandlung zum jetzigen Zeitpunkt. Die Verhand- lungen für eine neue Entgeltordnung werden damit in die Länder-Tarifrunde 2011 verschoben. Vorbe- reitende Gespräche können in der zweiten Jahreshälfte aufgenommen werden. Die Verhandlungen zum Lehrkräfte-Bereich werden jedoch fortgesetzt!
Sie können auch lesen