Klimaerwärmung: Afrika besonders schwer betroffen - www.morija.org Juli | August 2010 265
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www.morija.org Juli | August 2010 – 265 Klimaerwärmung: Afrika besonders schwer betroffen 3 Die Auswirkungen der 7 Solarenergie, eine Klimaerwärmung in Chance für Afrika Burkina Faso
Afrika, das erste Opfer der Klimaerwärmung Der Klimawandel macht sich schon heute bemerkbar. Editorial Zehn Millionen Menschen sind von einer schweren Ernäh- rungskrise bedroht, die den Sahelgürtel heimsucht. Wie so häufig sind die Opfer des Hungers vor allem Kinder unter 5 Jahren. Seit mehr als 30 Jahren ist es das zentrale Anlie- gen der Aktionen von Morija, geeignete Vorbereitungen auf einen immer grösseren Zustrom dieser Kinder in die Ernährungszentren zu treffen. Wir müssen uns mit Ihrer Hilfe darauf vorbereiten. Einer Kurzdarstellung der Ernährungs- und Landwirt- schaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zufolge haben die ärmsten Regionen die höchsten Raten an chro- nischem Hunger zu beklagen. Ausserdem sind sie gleich- zeitig die Regionen, denen der Klimawandel am härtesten zusetzt, d.h. die unter den unvermeidlichen Auswirkun- gen auf die Ernährungssicherheit am schlimmsten leiden. Kurzfristig wird die Häufigkeit extremer Phänomene wie Dürren, Hitzewellen, Überschwemmungen und heftige Unwetter weiterhin zunehmen. jekts zur Sichererstellung einer gesünderen und ökolo- Afrika ist der verletzlichste Kontinent gisch nachhaltigeren Umwelt in 10 Dörfern des Tschad. Die Abhängigkeit einer Vielzahl von afrikanischen Ländern Oder, wie Sie auf Seite 7 noch entdecken werden, durch von Lebensmittelimporten läuft Gefahr, weiterhin zu zwei Projekte (Gartenarbeit und Solarenergie), die zwar steigen und gleichzeitig das Potenzial der landwirtschaft- bescheiden sind, aber trotzdem etwas dazu beitragen lichen Produktion des afrikanischen Kontinents von wollen, um auf ihre Weise bei der Lösung der Umweltprob- heute bis zum Ende des Jahrhunderts um 15 bis 30 % zu leme mitzuarbeiten und davon sogar noch zu profitieren. reduzieren. Die schlimmste Auswirkung wird im subsaha- rischen Afrika erwartet, jener Region, in der bereits heute Getreu den Prinzipien unseres Engagements wollen wir die Armutsraten und die Nahrungsmittelunsicherheit am die Begünstigten unserer Aktionen immer mehr in die höchsten sind. Eine dramatische Entwicklung macht diese Verantwortung und Leitung dieser Projekte einbinden. Veränderung eindrücklich deutlich: Seit 1990 hat sich die Sie sind für sie konzipiert, und unser Ziel ist es, dass sie Sahara auf ihrer gesamten Länge (6000 km) um 250 km von ihnen selbst gemanagt und umgesetzt werden! weiter in Richtung Sahelzone ausgedehnt. Herzlichen Dank, dass Sie uns bei der Verwirklichung der Ziele unserer Mission, die wir vor über 30 Jahren gesteckt Wie Sie auf den Seiten 4 und 5 noch ausführlicher lesen haben, helfen wollen. werden, trägt Morija bereits heute zur Lösung dieser Prob- Afin qu'ils vivent leme bei, beispielsweise durch Umsetzung eines Pilotpro- Das Morija-Team Damit sie leben Monatszeitschrift Humanitäres Hilfswerk Ziel Redaktion: En Reutet D 1868 Collombey le-Grand Unterstützung der Ärmsten in Afrika, vor allem im Sahelgürtel, ohne Unterschied von Rasse oder Religion. Affinche vivano Morija Grafik/Druck: Telefon 024 472 80 70 Jordi AG, Belp Fax 024 472 80 93 Die Hilfe beruht auf 3 Säulen Abonnement: relat.publique@morija.org • Nothilfe CHF 25.–/ € 15.– • Verbesserung der Lebens- PC 19-10365-8 Förderabonnement: bedingungen Verein ohne Gewinnabsicht, CHF 50.–/ € 30.– • Entwicklungshilfe gegründet 1979 gemäss Artikel 60ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuchs Jede zusätzliche Spende Unser Hilfsauftrag wurzelt im Geist des Evangeliums. Sitz ist willkommen! Collombey-le-Grand (VS) DANKE! Revisoren Treuhandbüro R. Künzlé SA Monthey
Die Auswirkungen der Klimaerwärmung in Afrika In einer Meldung der französischen Presseagentur AFP wird berichtet, dass die Lebensbedingungen von Tausenden von Tibetern auf dem höchsten Plateau Chinas bedroht sind. Die Umweltschäden bringen die Ressourcen der drei wichtigsten Flüsse Asiens in Gefahr und die voraussichtliche Schmelze der Gletscher im Himalaya und auf der tibetischen Hochebene stellt die grösste Bedrohung für die Ernährungs- sicherheit dar. Auf dem nordamerikanischen Kontinent haben wir die Bilder von Eisbären vor Augen, die durch das Schmelzen des ewigen Eises völlig desorientiert sind und auf der Suche nach Nahrung herumirren… Grausamerweise sind es die Regionen, in denen die Bevölkerung am wenigs- ten zur Klimaerwärmung beigetragen hat, die letztendlich am meisten zum Opfer ihrer Folgen werden! So hat der Temperaturanstieg in Afrika eine starke Vermehrung der Moskitos zur Folge, was dazu führen wird, dass die Men- schen in Zukunft noch mehr unter Malaria, Dengue-Fieber und anderen von Insekten übertragenen Infektionen zu leiden haben werden. Bis 2020 werden 75 bis 250 Millionen Afrikaner keinen Zugang mehr zu einer ausreichenden Wasserversorgung und mit Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen haben. Die landwirtschaftliche Produktion wird massiv sinken. Die ehemalige Aussenministerin des Vereinigten Königreichs Margaret Beckett hat ausserdem Die Verwendung von Holz als Feuerholz und darauf hingewiesen, dass die Klimaerwärmung auch einen eine schlechte Verwaltung der Wälder führen zu ihrem Risikofaktor für die Sicherheit darstellt, denn die Verschlech- fast vollständigen Verschwinden terung der Lebensbedingungen erhöht die Gefahr von Konflikten. Der ugandische Präsident Yoweri Museveni hat Das Urteil ist daher extrem hart: Die Afrikaner sind für die- den Klimawandel als einen «Akt der Aggression der Reichen se zukünftigen Dramen nicht verantwortlich, werden aber gegen die Armen» bezeichnet. mit die Einzigen sein, die besonders darunter zu leiden haben werden… Achim Steiner, der Chef des UN-Umwelt- programms (UNEP) hat erklärt: «Afrika muss an vorderster Front gegen die Wirklichkeit des Klimawandels kämpfen… nicht in der Zukunft sondern bereits jetzt.» Das Bild, das sich abzeichnet, ist leider sehr düster. Morija möchte mit Ihrer Hilfe Lösungen anbieten. Zum einen durch Integration einer nachhaltigen Entwicklung in seine Aktionen, d.h. Morija will den Bedürfnissen der heutigen Generationen gerecht werden, ohne die Fähigkeit der zukünftigen Generationen, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden, zu beeinträchtigen. Beispielsweise indem wir uns durch die Umsetzung von neuen Projekten wie der Einrich- tung von Baumschulen im Tschad der Ärmsten der Armen annehmen. Oder durch den Bau von neuen Brunnen in Burkina Faso und das Einrichten von Latrinen in den Dör- fern. Oder aber durch Einrichtung von Anlagen, mit denen Solarenergie produziert werden kann, denn die Sonne ist in Afrika sehr grosszügig. Und nicht zuletzt durch Vermeh- rung der Hilfsleistungen für die Ärmsten unter den Armen: die Witwen, Waisen, Alten, Behinderten und ganz kleinen Kinder. Nur durch solche Aktionen sorgen wir dafür, dass die Opfer der Armut nicht noch einen höheren Preis zahlen müssen. Denn es ist zutiefst ungerecht, dass der Preis des westlichen Reichtums von denen bezahlt werden muss, die sowieso schon fast nichts haben. Die Klimaerwärmung erhöht die Gefahr, dass es noch mehr unterernährte Kinder geben wird Das Morija-Team
Eine nachhaltige Entwicklung sicherstellen Blüten des Wunderbaums (Moringa oleifera), dessen Blätter besonders gute Ernährungseigenschaften besitzen Eine Unmenge von Plagen bedrohen die Städte und Dörfer Der Tschad ist eines der Länder, die unter diesen Pro- im Tschad: Entwaldung, Ausdehnung der Wüsten, Explo- blemen am meisten zu leiden haben. Wie die meisten sion der Elendsviertel sowie Wasser- und Luftverschmut- Orte und Gegenden im Tschad entgeht auch die Region zung. Überall sieht man Abfallhaufen und Müll, der sich Mandoul diesen prekären Verhältnissen nicht. Tatsäch- auf den Grundstücken, entlang der Strassen und auf den lich ist es das Zusammenspiel von natürlichen Ursachen öffentlichen Plätzen stapelt. Diese Abfälle liegen verstreut und den Aktivitäten des Menschen, das zu einer starken auf dem Boden herum und finden sich überall, sogar Verschlechterung der Umweltverhältnisse beiträgt. manchmal an den Bäumen aufgehängt. Eines der grössten Die perversen Auswirkungen dieser Verschlechterung Dilemmas beim Angehen des Müllproblems ist die geringe manifestieren sich in einer zunehmenden Ausdehnung Handlungsfähigkeit der Behörden, um wenigstens ein der Wüstengebiete und Umweltverschmutzung durch Mindestmass an grundlegenden Hygienemassnahmen, Haushaltsmüll, Abwässer usw. Aufgrund dieser Tatsa- Massnahmen zur Abwasserreinigung und zur Erhaltung che gehören einige Dörfer im Süden des Tschad zu den von Baumbeständen von staatlicher Seite anzubieten. Gemeinschaftsgebieten, in denen die gesundheitsschäd- lichen Lebensverhältnisse das Hauptmerkmal sind und Zur Lösung dieser Probleme wurden verschiedene Vor- wo es fast keine geeignete Lösung für den Bedarf nach schläge ausprobiert, allerdings mit zwiespältigen Ergeb- Abwasserreinigung gibt. Denn die Dörfer produzieren nissen. Jede dauerhafte, nachhaltige Lösung kommt in täglich viel Abfall. Und ihre Häuptlinge sind unfähig, die keinem Fall um einen integrierten Ansatz herum, der auf Bevölkerung anzustacheln, diesen Müll wegzuschaffen. einer Beteiligung der Gemeinschaft beruht. So werden in vielen afrikanischen Ländern von den Gemeinschaften, die Und was die Vegetation betriff t, sieht es auch nicht sehr durch lokale und internationale Nichtregierungsorgani- viel besser aus. Die alten Aufforstungen, die noch auf sationen (NRO) unterstützt werden, zusätzliche Lösungs- die Kolonialzeit zurückgehen, und die wenigen Anstren- versuche zu den öffentlichen Anstrengungen in Angriff gungen zum Wiederaufforsten um die Dörfer werden genommen. Diese Lösungen bestehen grösstenteils aus hauptsächlich durch den Bedarf nach Brennholz zunichte der Entwicklung von gemeinschaftlichen Abwasserreini- gemacht. Die neu mit Bäumen bepflanzten Zonen, die ins- gungsdiensten und lokalen Initiativen im Kampf gegen besondere anlässlich der «Tage des Baums», die vom Staat die weitere Versteppung. Dank der Dezentralisierung und und von den traditionellen und religiösen Häuptlingen des Gewichts der lokalen öffentlichen Stellen sowie der Be- eingeführt wurden, ereilt regelmässig dasselbe Schicksal. teiligung von Gruppen der lokalen Gemeinschaften, wird Und schliesslich werden anstelle der wieder aufgefors- der Schwerpunkt mehr und mehr auf die grundlegenden teten Zonen häufig Mülldeponien unter freiem Himmel, Dienste gelegt: Abwasserreinigung und Müllsammlung. neue Behausungen oder Friedhöfe angelegt.
Brunnen bauen, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen Im Rahmen unserer Partnerschaft mit dem Bund der – Einrichtung von schuleigenen Baumschulen christlichen Gemeinschaftsschulen (BCGS) im Tschad und in jeder der 10 Schulen des staatlichen Programms für den Kampf gegen Verstep- – Verkauf von Baumschösslingen pung hat Morija mit einem Pilotprojekt begonnen, das – Einrichtung von Mikro-Gemüseanbau unter dazu beitragen soll, eine gesündere und aus ökologischer den Bäumen. Sicht nachhaltigere Umwelt in 10 Dörfern sicherzustellen, die Mitglieder des BCGS im Süden des Tschad sind. 2. Ziel: Dieses Projekt verfolgt zwei Zielsetzungen: Die eine be- – Ausschachtung von 10 modernen Brunnen steht im Bepflanzen der Höfe der Schulen und Dörfer mit und Bau von 10 Schullatrinen Bäumen und die andere im Verbessern der Bedingungen – Sensibilisierung und Erziehung zur Hygiene und der Abwasserreinigung und der Abfallverwertung. Unterhaltung der Abwasserreinigungsstrukturen Um diese beiden Ziele zu erreichen, sind mehrere Aktivitä- – Sensibilisierung für die Abfallverwertung und ten unter Mithilfe der Elternvereinigungen (EV) vorgesehen. die Herstellung von Kompost. 1. Ziel: Wir möchten Sie herzlich bitten, uns beim Erreichen – Ausbildung von 20 Baumschulgärtnern/-innen unserer Ziele zu helfen. Im Folgenden einige – Pflanzen von Bäumen in 10 Schulhöfen Kostenbeispiele: Mit CHF 55.–/ 37 € tragen Sie zu unserer Sensibilisierungsinitiative für Hygiene in den Dörfern bei Mit CHF 93.– / 62 € machen Sie es möglich, dass ein Dorfbewohner zum Baumgärtner ausgebildet werden kann Mit CHF 935.–/ 623 € ermöglichen Sie die Bepflanzung eines Schulhofs mit Bäumen und die Schaffung einer schuleigenen Baumschule im Dorf
Auswirkungen der Klima- erwärmung in Burkina Faso Das Nutzen der Sonne, um eine Energiequelle daraus zu machen Der Klimawandel ist in Burkina Faso deutlich erkennbar. Ich musste meine beiden Ochsen und Das erste Phänomen des Klimawandels ist die Unregelmä- meinen Karren verkaufen ssigkeit der Jahreszeiten. Die Regenzeiten werden immer kürzer und zeichnen sich durch heftige Niederschläge aus. «Ich heisse Nébié Mamadou, bin Bauer in Kia, in der Pro- Vor einigen Jahrzehnten erstreckte sich die Regenzeit von vinz Sissili. Ich bin 42 Jahre alt und muss für eine Familie Mai bis Mitte Oktober… Heutzutage dauert sie nur noch von 10 Personen sorgen. drei Monate und häufig sogar weniger als das. Als Bauern leiden wir jedes Jahr unter den Folgen des Ein anderes Merkmal des Klimawandels ist das gleichzeitige Klimawandels. Wenn es genügend regnet, ist die Ernte Auftreten von Dürren an bestimmten Orten und von Über- gut. Und wenn es nicht genug regnet, sind unsere Ernten schwemmungen an anderen. Der Regen hat sowohl 2008 als sehr mager. auch 2009 bereits Anfang September aufgehört, aber letztes Ich erinnere mich noch gut an die Regenzeit von 2006, als Jahr sind dann am 1. September Tornados mit heftigen eine Dürre auftrat. Wir hatten relativ früh gesät, so Mitte Gewitterstürmen über die Stadt Ouagadougou hinweg- Mai. Alles ist zunächst gut gewachsen, bis plötzlich der gezogen. In 12 Stunden gingen mehr als 300 mm Wasser Regen aufgehört hat. Das war zu der Zeit, in der norma- nieder. Neben Todesfällen und zerstörten Häusern hatte lerweise die Ähren heranzureifen beginnen. Sie fingen an diese Naturkatastrophe in mehreren Regionen des Landes zu vertrocknen, und die Ernte war sehr schlecht. Um zu deutlich niedrigere landwirtschaftliche Erträge zur Folge. überleben, musste ich meine beiden Ochsen und den Kar- Ausserdem ist die gewaltige Macht der Winde zu erwäh- ren verkaufen, die ich für die Bearbeitung meiner Felder nen, die den Regen begleiten und natürlich der Tempe- benutzt hatte.» raturanstieg. Die Trockenzeit dauert immer länger und es werden häufig Temperaturen über 40 ºC erreicht. Der Beitrag von Issaka Nikiéma, beträchtliche Rückgang der landwirtschaftlichen Erträ- Verantwortlicher des Brunnenprojekts ge führt zu Hungersnot oder Unterernährung bei den Kindern und sogar bei den Erwachsenen. Wirtschaftlich gesehen muss der Bauer trotz seiner geringen Kaufkraft Nahrungsmittel kaufen, um sich ernähren zu können, was ihn folglich noch mehr verarmen lässt. Aber der Widerstand ist dabei sich zu organisieren… Auf landwirtschaftlicher Ebene wird verbessertes Saatgut her- gestellt, um die Landwirtschaft an die neue Klimasituation anzupassen. Dieses Saatgut sorgt dafür, dass die Ernte bereits nach zweieinhalb oder drei Monate erfolgen kann anstatt wie früher nach vier oder fünf Monaten. Und letztendlich kann sich die Ernährungssituation in Burkina Faso nur durch eine bessere Kontrolle der Wasserressourcen verbessern. Die staatlichen Stellen sind sich dessen bewusst und bauen gro- sse Staubecken. Dank der Staubecken von Bagré und Sourou ist es daher möglich, heute grossflächig Reis anzubauen. Die Behörden sorgen darüber hinaus für die Wiederherstellung Nébié musste seine Ochsen und seinen Karren, d.h. der Vegetationsdecke, indem sie das Pflanzen von Bäumen sein Arbeitsgerät, verkaufen, um einen Ausweg aus den fördern und übermässiges Abholzen verbieten. wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu finden
Solarenergie, eine Chance für Burkina Faso In den ländlichen Gemeinden wie in Nobéré gibt es kei- nen elektrischen Strom, und das sorgt überall für Schwie- rigkeiten. Auf Verwaltungsebene wird für die Erstellung von Dokumenten immer noch eine Schreibmaschine be- nutzt, und um eine Fotokopie eines Dokuments anzuferti- gen, muss man aufgrund des fehlenden Stroms manchmal 30 km weit fahren… Im Jahr 2002 wurde ein Fotovoltaik-System errichtet, um die Strassenbeleuchtung einiger Gemeinden und Ge- sundheitszentren sowie die Elektrizitätsversorgung der Pumpsysteme für das Wasser zu gewährleisten. Die Entwicklung unseres Landes ist eng mit seinem Ener- giepotenzial verbunden. Jemand hat mal gesagt, dass die zehn ersten Länder in der Klassifikationsliste der Vereinten Nationen, was die Entwicklung betriff t, diejenigen sind, denen es gelungen ist, ihre Energieversorgung zu entwi- ckeln, und dass die zehn Schlusslichter auf dieser Liste die Länder sind, die immer noch Elektrizitätsprobleme haben. Und das, wo es doch zur Befriedigung des Bedarfs an elektrischer Energie der ganzen Welt bereits genügen würde, nur 5 % der Fläche des afrikanischen Kontinents mit Solarmodulen zu bedecken. Burkina Faso hat die riesige Chance, fast das ganze Jahr sonnenbeschienen zu sein. Wir müssen davon profitieren, um unsere Energie- probleme zu lösen. Montage von Solarmodulen Solarenergie im AEZ von Nobéré… Seit über zehn Jahren nutzt das AEZ Strom, der aus Energie korrekt zu benutzen. Wir ziehen viele Vorteile Sonnenenergie erzeugt wird. Dieses Jahr haben wir die daraus. Beispielsweise die Verlässlichkeit der IT-Geräte, die Kapazitäten unserer Anlagen durch den Kauf von neuen Beleuchtung und die guten Voraussetzungen, die dadurch Solarmodulen weiter ausgebaut. Wir sind jetzt in der Lage, für die Durchführungen von medizinischen Eingriffen alle Geräte dank der mit der Solaranlage produzierten gegeben sind. …und Gartenbau Durch das Anlegen von Gärten können wir leichter dem Nahrungsmittelmangel begegnen, der durch den Klima- wandel noch deutlich zugespitzt wird. Erstes Ziel der Kur- se, die wir den Müttern in Gartenbau geben, ist, ihnen den Anbau von Nahrungspflanzen in der Praxis beizubringen. Wenn sie dann wieder zu Hause sind, können sie Gemüse für die ganze Familie anbauen und dadurch Ernährungs- mängel vermeiden. Wir zeigen ihnen auch, wie sie grosse Gärten anlegen können, ohne irgendwelchen chemischen Dünger zu benutzen, sondern Alternativen zu verwenden, die achtsamer mit der Natur umgehen. Claude Yabré Leiter des AEZ in Nobéré Lernen, wie man Pflanzen anbaut… und sich besser ernährt
Patchwork im Dienste Afrikas Letzten Januar wurde anlässlich des nationalen Patchwork-Treffens 2010 in Belfaux eine Versteige- rung nach amerikanischem Vorbild veranstaltet. Die Einnahmen aus den Verkäufen beliefen sich auf CHF 1336.–. Dem folgte eine Sitzung des Komi- tees, das für diesen Anlass gebildet worden war. Als es um die Frage ging, für welchen Zweck die Einnahmen verwendet werden sollten, rief Andrée spontan: «Für einen Brunnen in Burkina Faso» und die anderen Mitglieder stimmten diesem Vorschlag begeistert zu. Aber das war noch nicht alles, denn Andrée und Ruth-Simone haben ausserdem noch bei einem Trödelmarkt mitgemacht und die Einnahmen daraus ebenfalls zugunsten desselben Projekts vorgesehen. Patchwork von Lilette Déglon. Mehr Informationen finden Sie unter www.patchquilt.ch Und schliesslich wurde durch einen Couponverkauf und umgehen können! Stellen Sie ebenfalls ein Patchwork (aus eine Spende von Andrée die Summe von CHF 2000.– Baumwollstoff ) her und schicken Sie es uns. Damit können (etwa 1450 €) erreicht, die Andrée und Ruth-Simone uns auch Sie einen Beitrag zum Leben unterernährter Kinder dann am 25. März bei ihrem Besuch bei Morija überreicht leisten, die überglücklich sind, sich an der weichen und haben. Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bei beruhigenden Wärme dieser Gaben zu erfreuen. ihnen und bei allen Mitgliedern von PatCHquilt bedanken. Die schweizerische Patchwork-Vereinigung. So können Alexandra Jacquiard, Ehrenamt/Freiwilligenarbeit durch verschiedene Elemente und kleine Beiträge grosse Dinge bewegt werden. Das ist also eine neue Idee für alle, die nicht gerne Stricken oder nicht gut mit Stricknadeln Andrée (im gelben Hemd) und Ruth-Simone (im weissen Pulli) – hier bei der Übergabe des Geldes – sind glücklich etwas zur Befriedigung der Bedürfnisse der Ärmsten der Armen beitragen zu können. Warum gibt es im Juli/August 2010 nur eine Ausgabe des Morija-Journals? Samuel Ndoninga, unser treuer Mitarbeiter und Morija-Vertreter im Tschad und in Kamerun wurde am 14. Mai Opfer eines schweren Verkehrsunfalls. Er lag zwei Tage im Koma, hatte einen Schädelbruch, einen Bruch des linken Ober- arms und des linken Schulterblatts und litt unter einem Schädelgehirntrauma. Einige Tage lang befürchteten wir das Schlimmste und hatten Angst, er würde sterben. Im Moment befindet sich Samuel noch in der Konvaleszenzphase. Dieser Unfall hat unsere ganzen Pläne durcheinander geworfen. Denn Benjamin Gasse und ich mussten deshalb eine geplante Reise in den Tschad verschieben, bei der wir einen Reisebericht verfasst hätten, der dann das Hauptthema des Juli-Journals geworden wäre. Deshalb haben Sie jetzt ein Journal zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt bekommen, das die Monate Juli und August abdeckt. Aber ab der nächsten Nummer im September werden wir wieder zu unserem üblichen Rhythmus zurückkehren. In der Hoffnung auf Ihr Verständnis wünschen wir Ihnen eine anregende Lektüre. Mikaël Amsing, Direktor
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