Perspektiven und Herausforderungen für das Lieferkettenmanagement der niedersächsischen Ernährungswirtschaft unter dem Einfluss der ...
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Perspektiven und Herausforderungen für das Lieferkettenmanagement der niedersächsischen Ernährungswirtschaft unter dem Einfluss der Corona-Pandemie Frage 1: Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich die wirtschaftliche Situation der Ernährungswirtschaft branchenabhängig unterschiedlich entwickelt. Insgesamt gab es im Branchendurchschnitt zwischen dem jeweils zweiten Quartal 2019 und 2020 (erster Kurzstudie Lockdown) einen Umsatzrückgang von ca. 3,5 %. Wie hat sich Ihr Umsatz in diesem Zeitraum schätzungsweise verändert? N = 88
Inhaltsverzeichnis Methodik 3 Umsatzentwicklung 4 Kurzstudie Prognose 8 Lieferkettenmanagement Einflussfaktoren 9 Innerbetriebliche Herausforderungen 12 Digitalisierung 13 Trends 14 Stand 04.06.2021 Lieferkettenentwicklung 17 Corona-Politik 18 Politischer Handlungsbedarf 19 Unterstützungsbedarf 20 Weltmarkt 21 Zusammenfassung 22 Ihre Ansprechpartner 26 Impressum 27 Fragebogen 28
Methodik Zielsetzung: Ziel der Studie ist es, Schwachstellen und Entwicklungs- potentiale im Lieferkettenmanagement der niedersächsischen Erhebungsmethode: Fragebogen mit 12 Fragen Ernährungswirtschaft im Zuge der Corona-Pandemie Erhebungszeitraum: 22.03.2021 – 12.05.2021 (Stand 05/2021) zu identifizieren, um Handlungsempfehlungen für die Wirtschaft und Politik abzuleiten, die dazu beitragen Ergebnisse auf ganze Zahlen gerundet das Lieferkettenmanagement resilienter zu machen. Vollständige Fragen unten links; Kern der Frage als Unterüberschrift Aus einer Vielzahl von Aussagen wurden exemplarisch Zitate ausgewählt Unternehmen der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft Stichprobengröße: n = 93 Unternehmen Brancheneinteilung nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008)
Umsatzentwicklung Umsatzrückgang unverändert Umsatzsteigerung 28% Wie hat sich der Umsatz verändert? 46% (zweites Quartal 2020 zum Vorjahresquartal) Der Umsatz hat sich bei ¼ der Unternehmen im zweiten 26% Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal nicht wesentlich verändert. > 30 % bis 40 % 2% 28 % der Unternehmen haben trotz Lockdowns ihren > 20 % bis 30 % 3% Umsatz in diesem Zeitraum gesteigert. Davon haben jeweils die Hälfte der Unternehmen ihren Umsatz > 10 % bis 20 % 9% moderat bzw. stark ausgebaut. > 0 % bis 10 % 14% Einen Umsatzrückgang verzeichneten 46 % der 0% 26% befragten Unternehmen. In etwa die Hälfte davon hatte einen Rückgang von bis zu 10 %, die andere Hälfte war > 0 % bis -10 % 22% zum Teil sehr stark mit 40 bis 80 % Umsatzrückgang > -10 % bis -20 % 6% betroffen. > -20 % bis -30 % 9% > -30 % bis -40 % 2% > -40 % bis -50 % 1% > -50 % bis -60 % 2% Frage 1: Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich die wirtschaftliche Situation der Ernährungswirtschaft branchenabhängig unterschiedlich entwickelt. Insgesamt gab es > -60 % bis -70 % 1% im Branchendurchschnitt zwischen dem jeweils zweiten Quartal 2019 und 2020 (erster Lockdown) einen Umsatzrückgang von ca. 3,5 %. Wie hat sich Ihr Umsatz in diesem Zeitraum schätzungsweise verändert? > -70 % bis -80 % 2% n = 88 Gründe 4
Gründe für die Gründe für die Gründe für den Umsatzsteigerung Umsatzstagnation Umsatzrückgang „Die Pandemie zwingt mehr Menschen sich „Verstärkte Nachfrage aus dem LEH, bei „Als Gastronomiezulieferer für Restaurants wieder selbst um ihre Ernährung zu deutlichen Rückgängen des Export- und und Hotels sind wir elementar vom kümmern und ein Teil davon entwickelt Großverbrauchergeschäftes.“ Lockdown unserer Kunden betroffen.“ dabei auch ein neues Qualitätsbewusstsein.“ Die Verlagerung des Absatzes vom Außer- Die unmittelbaren Folgen des Lockdowns, Der am häufigsten genannte Grund für eine Haus-Markt zum LEH ist der am häufigsten mit dem Wegfall des Gesellschaftskonsum, Umsatzsteigerung war die erhöhte genannte Grund für die Umsatzstagnation. war der Hauptgrund für den Nachfrage des LEHs, einhergehend mit Umsatzrückgang der Unternehmen. Das einem veränderten Konsumverhalten. „Eine breite Streuung im Kunden- und betraf den gesamten Außer-Haus-Markt, Letzteres drückte sich aus, in einer erhöhten Produktportfolio. Umsatzrückgänge in einem als auch die Tourismus-Branche. Auch das Nachfrage nach regionalen und biologisch Bereich wurden durch Umsatzsteigerungen veränderte Kaufverhalten, wie die erzeugten Lebensmitteln, einem erhöhten in anderen Bereichen kompensiert.“ geringere Nachfrage im To-Go-Geschäft Gesundheitsbewusstsein und dem oder bei Handelsmarken, wurden als „Hamstern“ während des ersten Ein weiterer Grund war, dass das Gründe identifiziert. Hinzu kommen Lockdowns. Außerdem reagierten die Geschäftsmodell einiger Unternehmen Einschränkungen im Export, der Unternehmen mit flexiblen Anpassungen (bspw. Urproduktion) nicht von den Verfügbarkeit von Mitarbeitern und der ihrer Absatzkanäle wie bspw. dem Online- Pandemiefolgen betroffen war. Produktionsstabilität. Handel oder Export. Folgefrage auf die Umsatzentwicklung: Worauf ist diese Entwicklung Ihrer Einschätzung nach zurückzuführen? 5
Umsatzentwicklung Wie hat sich der Umsatz in ausgewählten Branchen verändert? Getränkeherstellung Fleisch- und Fischverarbeitung Lebensmittelhandwerk 6
Fleisch- und Getränkeherstellung Lebensmittelhandwerk Fischverarbeitung In der Getränkeherstellung hatten acht Die unterschiedlichen Betriebsergebnisse in Im Lebensmittelhandwerk hatten fünf Unternehmen einen Umsatzrückgang, zwei der Fleischverarbeitung liegen in den Unternehmen einen Umsatzrückgang, eins eine Umsatzsteigerung und eins einen Absatzkanälen begründet. Unternehmen, eine Umsatzsteigerung und zwei einen gleichbleibenden Umsatz. die sich auf den LEH fokussieren, konnten gleichbleibenden Umsatz. ihren Umsatz steigern (sieben). Firmen, Die Hauptgründe für Umsatzverluste der deren Absatzkanal der Außer-Haus-Markt Die befragten Lebensmittelhandwerker Getränkehersteller sind die Schließung der ist, mussten zum Teil hohe Umsatzverluste vermarkten ihre Produkte zum Teil selbst, Gastronomie sowie der Wegfall von hinnehmen (sechs). Wenn beide genannten unter anderem an die Gastronomie. Darauf Veranstaltungen. Durch ein gestiegenes Absatzkanäle genutzt wurden, konnten die ist auch der zuvor genannte Gesundheitsbewusstsein sind die Verluste des einen Kanals durch den Umsatzrückgang zurückzuführen. Verbraucher von Handelsmarken auf anderen kompensiert werden (vier). Markenprodukte umgestiegen, wodurch sich die Umsatzsteigerung bzw. der –rückgang Bei den Fischverarbeitern ist die zweier Unternehmen erklären lässt. Abhängigkeit zur Gastronomie und dem damit einhergehenden Umsatzverlust bei drei Unternehmen sehr stark. Ein weiteres Unternehmen beliefert den LEH, daher hat sich der Umsatz nicht verändert. 7
Prognose Wie wird die Wirtschaftssituation prognostiziert? 51% (Vergleich zweites Quartal 2020 mit zweitem Quartal 2021 sowie 2022) 42% Für das zweite Quartal 2021 geht die Hälfte der befragten Unternehmer davon aus, dass sich die 36% wirtschaftliche Situation nicht verändern wird. ⅓ bzw. 50 % der Unternehmer prognostizieren eine „bessere“ bis „viel bessere“ Situation für das zweite Quartal 2021 29% bzw. 2022. Das heißt, mittelfristig (zweite Quartal 2022) gehen die Unternehmer von einer besseren wirtschaftlichen Situation aus, als kurzfristig. 14% 13% Insbesondere die Milchverarbeitung, Herstellung von 9% sonstigen Lebensmitteln und Getränkeherstellung prognostizieren die zukünftige wirtschaftliche Situation 3% 3% besser. 0% viel schlechter schlechter gleichbleibend besser viel besser 2. Quartal 2021 2. Quartal 2022 Frage 2: Verglichen mit dem zweiten Quartal 2020, bitte prognostizieren Sie die Wirtschaftssituation Ihres Unternehmens im jeweils zweiten Quartal 2021 und 2022. n 2021 = 91 n 2022 = 90 8
Einflussfaktoren Welche Herausforderungen haben die Veränderte Absatzwege 12% 27% 38% 23% Betriebsabläufe beeinflusst? 39 % der Unternehmen mussten 2020 ihre Absatzwege anpassen, fast ¼ waren davon nicht betroffen. Letztere sind größtenteils Unternehmen, deren Hauptabsatzkanal Zusätzliche Anforderungen des LEHs 7% 22% 36% 35% der LEH ist. Mit zusätzlichen Anforderungen des LEH mussten sich nahezu 2⁄3 der Unternehmen auseinandersetzen. Die Mehrzahl der Unternehmen, die davon nicht betroffen waren, handeln nicht mit dem LEH. Abwesenheit von Fachkräften 21% 41% 38% 3% Logistische Engpässe 14% 52% 31% 1% Fehlende Zulieferprodukte 16% 52% 31% Frage 3: Während des ersten Lockdowns ist der freie Warenverkehr eingeschränkt worden, was vielerorts zu Komplikationen in den Betriebsabläufen geführt hat. Sehr stark Stark Wenig Gar nicht In welchem Maße war Ihr Unternehmen 2020 den folgenden Herausforderungen ausgesetzt? n = 92 Reaktionen 9
Zusätzliche Abwesenheit von Fehlende Zulieferprodukte Anforderungen des LEHs Fachkräften „Wir haben uns den Gegebenheiten „Als Handelsunternehmen ist man von der „Verstärkte Suche nach Personal, angepasst.“ Zulieferung abhängig und daher musste Einstellung von ungeschulten Kräften.“ geschoben werden.“ Als Reaktion auf die zusätzlichen Die Unternehmen haben festgestellt, dass Anforderungen des LEHs haben die In erster Reaktion wurden die Krankmeldungen schneller als üblich Unternehmen ihre Arbeitszeiten auf die Bestellvorlaufzeiten verlängert. In der Folge erfolgt sind. Insgesamt wurde auf die Nacht, das Wochenende und Feiertage wurden größere Mengen eingekauft und so Abwesenheit von Fachkräften mit der ausgeweitet und so mit Überstunden Lagerbestände aufgebaut. Somit wurde Einstellung von Mitarbeitern reagiert. kompensiert. mehr Liquidität benötigt. Folgefrage auf die Herausforderungen: Wenn Sie mindestens einem der oben genannten Aspekte sehr stark ausgesetzt waren, wie haben Sie darauf reagiert? 10
Veränderte Absatzwege Logistische Engpässe „Arbeiten erledigt, die mit unserer Branche „Nutzung alternativer Logistik, nichts zu tun haben.“ Zuteilungen“ Sofern die Unternehmen auf das Die befragten Unternehmen haben auf Wegbrechen eines Absatzkanals reagieren logistische Engpässe reagiert, indem sie konnten, begann die aktive Suche und gewartet haben oder auf andere Forcierung nach anderen Absatzwegen, wie Logistikunternehmen umgestiegen sind. dem traditionell starken LEH und der eigene Online-Vertrieb. Eine Alternativstrategie war der Ausbau des Hauptabsatzweges, wenn der Nebenabsatzweg teilweise oder komplett weggebrochen ist. Folgefrage auf die Herausforderungen: Wenn Sie mindestens einem der oben genannten Aspekte sehr stark ausgesetzt waren, wie haben Sie darauf reagiert? 11
Innerbetriebliche Herausforderungen Nachfrageschwankungen in den Absatzkanälen 42% 46% 8% 4% Welche Faktoren sind für die (LEH, Großvebraucher etc.) 2% Unternehmensentwicklung wichtig? Corona-konforme Arbeitsorganisation 39% 47% 12% Nachfrageschwankungen in den Absatzkanälen und eine Corona-konforme Arbeitsorganisation sind für Lieferausfälle und Warenverfügbarkeit 48% 29% 16% 7% 88 % bzw. 86 % der befragten Unternehmen „sehr wichtig“ bzw. „wichtig“ für den Fortbestand und ihre Suche nach qualifizierten Mitarbeitern 35% 42% 14% 9% Entwicklung. Weitere innerbetriebliche Herausforderungen sind mit jeweils 77 % Lieferausfälle und Warenverfügbarkeit sowie die Suche nach Digitalisierung im Unternehmen 29% 47% 18% 6% qualifizierten Mitarbeitern. Auch die Entwicklung im Bereich Digitalisierung wird von 76 % der Unternehmen Unterstützung durch Förderprogramme als zukünftig wichtig eingestuft. 24% 37% 25% 14% bzw. -kredite Sämtliche abgefragten Faktoren betrachten mindestens Regionale Absatzmöglichkeiten 35% 23% 32% 10% die Hälfte der Unternehmen als wichtig. Regionale Beschaffung von Zuliefererprodukten 28% 27% 29% 16% Ausweitung von Aktivitäten im Bereich F+E 6% 44% 26% 24% Frage 4: Nach einer Studie von KPMG International hat sich der unternehmerische Fokus hinsichtlich der Wachstumsrisiken in Folge der Corona-Pandemie verschoben. Während zuvor hauptsächlich externe Einflussfaktoren im Vordergrund standen, nehmen seither innerbetriebliche Herausforderungen eine immer wichtiger werdende sehr wichtig eher wichtig eher unwichtig unwichtig Rolle ein. Wie wichtig sind die folgenden Themen für den Fortbestand und die Entwicklung Ihres Unternehmens? n = 93 12
Digitalisierung weder an Bedeutung gewonnen noch verloren an Bedeutung gewonnen Wie hat sich die Digitalisierung seit dem Lockdown verändert? 36% Für kein Unternehmen hat die Digitalisierung an Bedeutung verloren, für 64 % hat sie an Bedeutung 64% gewonnen. Gründe für die gleichbleibende Bedeutung der Digitalisierung bei 36 % der Unternehmen sind bspw. die Vorreiterrolle in ebendieser oder die fehlende digitale Infrastruktur. Die befragten Unternehmen haben in viele verschiedene Bereiche der Digitalisierung investiert. Hierzu zählen die Anschaffung von mobilen Geräten, technischer „Wir investieren, entwickeln, erproben und lernen digitale Formate der Ausstattung, Softwareprogrammen, Home-Office Begegnungen zur Kundenbindung und Kundengewinnung.“ Equipment und das Einstellen von IT-Personal. Dadurch konnte die digitale Kommunikation mit Kunden, Lieferanten und Kollegen, das bargeldlose Bezahlen, das „Sitzungen und Schulungen werden digital durchgeführt. Der Handel papierlose Büro umgesetzt und die Online-Präsenz wird digitaler und wir stellen uns darauf ein.“ ausgebaut werden. Frage 5: Laut einer Studie des Münchner Kreis e. V. gehen 92 Prozent der ExpertInnen „Home Office; online Besprechungen; digitale Archivierung; Förderung für Digitalisierung, Technologie und Künstliche Intelligenz davon aus, dass die Corona- papierloser Prozesse; Auswertung der Big Data“ Pandemie die digitale Transformation in Unternehmen beschleunigen wird. Seit dem ersten Lockdown hat die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen … Folgefrage: Wie hat sich dies in Ihrem Unternehmen ausgedrückt? n = 89 13
Trends Welche Veränderungen gibt es mittelfristig in den Lieferketten? Keine Veränderungen Nachhaltigkeit Regionalität Preissteigerung Lieferantenstruktur Querbeet Frage 6: Lieferketten sind komplexer, fragmentierter und dezentraler geworden. Die Abhängigkeit von vorgelagerten Produktionsschritten (Herkunft von bspw. Rohstoffen oder Verpackungsmaterialien) führt zu Instabilitäten bei Marktveränderungen. Wie werden sich die Lieferketten in Ihrem Unternehmen mittelfristig (2022 – 2024) verändern und was sind dabei Trends und Herausforderungen? 14
Keine Veränderungen in Regionalität in den Lieferantenstruktur in den den Lieferketten Lieferketten Lieferketten „Die Lieferketten werden sich von unserer „Wie in den letzten Jahren auch, verlagert „Wir werden versuchen engere Seite aus gesehen nicht verändern. Auf sich der Fokus auf noch mehr Regionalität Partnerschaften mit den Zulieferfirmen zu Verfügbarkeiten werden wir sicher zu und Authentizität.“ finden und gemeinsam langfristige kurzfristigeren Reaktionen gedrängt werden. Strategien für eine Win-Win-Situation zu Wir werden schnell und flexibel reagieren.“ Mehr als 15 % der befragten Unternehmen schaffen.“ erwarten mittelfristig eine regionalere ¼ der befragten Unternehmen erwarten Lieferkette. Auch die Entwicklung der Die Stärkung von Lieferantenbeziehungen, mittelfristig keine Veränderungen biologischen Erzeugung ist auf der Agenda. die Gewinnung zusätzlicher Lieferanten hinsichtlich der Lieferketten in ihrem und die Führung von Alternativlieferanten Unternehmen. „Suche nach regionalen Schlachtstätten und wurden von 15 % der Unternehmen als Zerlegebetrieben; Suche nach Herausforderungen benannt. „Es sind keine Änderungen möglich, da die Kooperationspartnern in der Bio- Rohstoffe in Deutschland nicht zur Landwirtschaft und Vermarktung; engerer „Bewahrung der Liefersicherheit im Verfügung stehen.“ Radius für Zulieferbetriebe“ Verpackungsmittelsektor, trotz oligopolistischer bzw. quasi monopolistischer Strukturen in diesem Sektor“ 15
Nachhaltigkeit in den Preissteigerung in den Querbeet Lieferketten Lieferketten „Nachhaltigkeit von Verpackungen; „Die Produktion wird teurer, es werden mit „mehr Lagerhaltung; weniger Just-in-Time“ Bereitschaft und Fähigkeit der Lieferanten Sicherheit noch Engpässe entstehen - die auf neue Anforderungen seitens Handel und Gestaltung von Lieferkontrakten hat sich zu Ein Trend, der laut der Unternehmen Verbraucher zu reagieren.“ längerfristigen und mengenmäßig größeren zukünftig weiterhin an Bedeutung Aufträgen verschoben.“ gewinnen wird, ist die Direktvermarktung. Die Lieferkette soll insbesondere durch weniger Verpackungsmaterial verschlankt Die befragten Unternehmen gehen davon „Rohstofferzeuger müssen in Lieferketten werden. Gleichzeitig nimmt der Verbrauch aus, dass die Logistik (bspw. Überseefahrten) integriert werden; Rohstoff muss von Verpackungsmaterial durch den insgesamt teurer werden wird. Darüber abgesichert werden; Gesellschaftliche zunehmenden Online-Handel zu. hinaus stehen vor allem kleinere Herausforderungen an Umweltschutz, Unternehmen vor der Herausforderung Arbeitsschutz und Tierschutz müssen „Landwirtschaftliche Tierhaltung soll in gegenüber Großabnehmern unwichtiger und gemeinsam umgesetzt werden“ tiergerechten Ställen erfolgen; zugleich somit benachteiligt zu werden. werden die Genehmigungsverfahren (TA Luft; Emissionen; Umweltrecht; Baurecht) Weitere Kostenpunkte sind die erwarteten auch für notwendige Umbauten erschwert. steigenden Einkaufspreise sowie Inflation. Die Transformation der Tierhaltung wird ausgebremst.“ 16
Lieferkettenentwicklung Stärkung der Lieferantenbeziehungen 49% 39% 7% 5% Welche Aspekte sind für die Lieferkette zukünftig von Bedeutung? Kritische Konsumenten 46% 37% 11% 6% Für fast 90 % der befragten Unternehmen ist die Transparenz in der Lieferkette 30% 47% 13% 10% Stärkung von Lieferantenbeziehungen zukünftig wichtig. Auch kritische Konsumenten und die Zertifizierung der Lieferkette 23% 47% 18% 12% Transparenz in der Lieferkette nehmen, mit jeweils ca. 80 %, eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Veränderung der Absatzwege im Inland 20% 38% 29% 13% Lieferketten ein. Lokale Lagerhaltung 19% 39% 28% 14% Automatisierung von Lieferkettenprozessen 14% 44% 28% 14% Eintritt in neue Märkte 17% 31% 23% 29% Gesetz für faire Lieferketten 10% 36% 38% 16% Geografische Diversifizierung der Zulieferer 9% 33% 44% 14% Re-Regionalisierung der Lieferkette 4% 38% 29% 29% Frage 7: Wie wichtig sind die folgenden Aspekte für die zukünftige Entwicklung Ihrer sehr wichtig eher wichtig eher unwichtig unwichtig Lieferketten? n = 90 17
40% 40% Corona-Politik 1. HJ 2020 34% 2. HJ 2020 26% Wie zufrieden sind die Unternehmen 24% 21% mit der Corona-Politik? Im ersten Halbjahr 2020 waren die Unternehmen 13% zufriedener mit der Corona-Politik und der Unterstützung für ihr Unternehmen, als im zweiten Halbjahr. 2% unzufrieden eher unzufrieden zufrieden sehr zufrieden „Wir sind davon nicht betroffen, haben keine Unterstützung benötigt und auch nicht erhalten.“ „Aus Fehlern wurde zu wenig gelernt, Weitblick fehlte - hat sich in 2021 weiter fortgesetzt.“ Frage 8: Als Reaktion auf die Corona-Pandemie hat die Bundesregierung die Land- „keine spürbare Unterstützung; Kurzarbeitergeld keine zählbare und Ernährungswirtschaft im März 2020 als systemrelevante Infrastruktur anerkannt. Maßnahme“ Wie zufrieden sind Sie, im Jahresverlauf betrachtet, mit der Corona-Politik und der Unterstützung für Ihr Unternehmen? n 1. HJ 2020 = 78 n 1. HJ 2020 = 83 18
Politischer Handlungsbedarf Entbürokratisierung 92% Wo besteht politischer Handlungsbedarf? Förderung von digitaler Infrastruktur 66% Nahezu alle Unternehmen wünschen sich von der Ausweitung steuerlicher Entlastung für Unternehmen 58% politischen Führung eine Erleichterung der Bürokratie und 66 % die Förderung von digitaler Infrastruktur. Kontrolle gegen Missbrauch von Förderprogrammen 31% Zusätzliches staatliches Konjunkturprogramm 22% Nachsteuern bei finanziellen Hilfsmaßnahmen 22% Gründung eines Post-Pandemie-Rates 19% Verlängerung von Kurzarbeit 19% „mehr Pragmatismus; stärkere Einbindung wirklich sachkundiger Spezialisten aus der Wirtschaft (nicht nur Berater, welche im Alltagsgeschäft nichts zu verantworten haben)“ „Förderung individueller Beratungsangebote “ Frage 9: Die Corona-Pandemie stellt Unternehmen vor diverse unternehmerische und bürokratische Herausforderungen. Bei welchen der folgenden Themen sehen Sie speziell politischen Handlungsbedarf? (Mehrfachnennungen erwünscht) n = 90 19
Unterstützungsbedarf Wo besteht Unterstützungsbedarf? Fördermittelbeantragung 41% Die befragten Unternehmen wünschen sich aktuell Unterstützung bei der Fördermittelbeantragung (41 %) Inanspruchnahme/Kombination und Fachkräftegewinnung (37 %). Weiterer 38% von Unterstützungsangeboten Informationsbedarf besteht bei der Inanspruchnahme bzw. Kombination von Unterstützungsangeboten (38 %). Fachkräftegewinnung 37% Als zusätzliche Antworten wurden u.a. die „Erarbeitung von behördenfesten Hygienekonzepten“ und die „Ausweitung von kurzfristigen Arbeitsverträgen“ Ausbildung, Personalentwicklung 30% genannt. Aus jeder Branche gab es Unternehmen, die Hilfe bei der Fördermittelbeantragung und/oder der E-Learning, Home-Office 23% Inanspruchnahme/Kombination von Unterstützungsangeboten benötigen. Insbesondere die Fischverarbeitung, Getränkeherstellung und Kurzarbeit 11% Milchverarbeitung wollen Unterstützung in zuvor genannten Bereichen. Die Mahl- und Schälmühlen wünschen sich Fördermittelbeantragungsunterstützung. Frage 10: Durch die Corona-Pandemie sind möglicherweise neue Herausforderungen entstanden, für die Expertise akquiriert werden muss. Bei welchen Themen besteht aktuell Informations- und/oder Unterstützungsbedarf in Ihrem Unternehmen? (Mehrfachnennungen erwünscht) n = 90 20
Weltmarkt Stärkeres Wachstum 11% Wie wird die Wirtschaftssituation auf dem Weltmarkt 2021 prognostiziert? Erholung auf Vor-Corona-Niveau 29% (Vergleich 2019 zu 2021) Der Großteil der Unternehmen (60 %) geht von einem weiterhin verminderten Niveau des Weltmarktes im Jahr Stagnation 35% 2021 im Vergleich zum Vor-Pandemie Jahr 2019 aus. Aus den Kommentaren ging hervor, dass die Schrumpfung 25% Unternehmen 2020 starke Einbußen hatten, die Erwartungen für 2021 positiver ausfallen, jedoch nicht das Niveau von 2019 erreichen werden. „Wir werden verstärkt in den Export investieren, um langfristig den Umsatz wieder zu steigern.“ „Bislang spielt Export eine absolut untergeordnete Rolle. Für die zukünftige Ausrichtung nehmen wir den asiatischen Markt stärker in den Fokus. Erste Schritte sind eingeleitet.“ „Unsere Produkte haben sich insgesamt Pandemieresistent gezeigt. Frage 11: Ein Drittel der Erlöse der deutschen Ernährungswirtschaft stammt aus dem Export. Im Zuge der Corona-Pandemie sind diese im September 2020 im Vergleich Wir gehen davon aus, dass wir in 2021 ähnlich positiv wie 2020 zum September 2019 um 4,6 % gesunken. abschließen.“ Von welcher Entwicklung des Weltmarktes im Jahr 2021 gehen Sie im Vergleich zum Jahr 2019 aus? n = 83 21
Zusammenfassung Absatzkanal Trends I Lieferketten- entwicklung Politischer Einflussfaktoren Trends II Handlungsbedarf Innerbetriebliche Unterstützungs- Digitalisierung Herausforderungen bedarf 22
Innerbetriebliche Absatzkanal Einflussfaktoren Herausforderungen 28 % der Unternehmen hatten im zweiten Die größten Herausforderungen der Nachfrageschwankungen in den Quartal 2020 im Vergleich zum Unternehmen in 2020 waren die Absatzkanälen (88 %) und Corona- Vorjahresquartal eine Umsatzsteigerung, veränderten Absatzwege und die konforme Arbeitsorganisation (86%) 46 % einen Umsatzrückgang und 26 % zusätzlichen Anforderungen des LEHs. Auch wurden als die künftig wichtigsten einen gleichbleibenden Umsatz. die Abwesenheit von Fachkräften, logistische innerbetrieblichen Herausforderungen Engpässe und fehlende Zulieferprodukte herausgestellt. Mehr als ¾ der Die Entwicklung des Umsatzes ist auf die haben die Betriebsabläufe beeinflusst. Unternehmen schätzen, Lieferausfälle und Absatzkanäle zurückzuführen. Warenverfügbarkeit, die Suche nach Unternehmen, die den LEH beliefern, qualifizierten Mitarbeitern und die konnten ihren Umsatz steigern. Der Wegfall Digitalisierung als zukünftig wichtige des Gesellschaftskonsums ist der Themen ein. Hauptgrund für einen Umsatzrückgang der Unternehmen. Die Verlagerung vom Außer- Haus-Markt zum LEH ist der am häufigsten genannte Grund für eine Umsatzstagnation. Am meisten betroffen vom Umsatzrückgang waren das Lebensmittelhandwerk, die Getränkeherstellung und Fischverarbeitung. 23
Trends I Trends II Digitalisierung ¼ der Unternehmen prognostiziert Im Bereich der nachhaltigen Verpackungen Während des Lockdowns hat die mittelfristig keine Veränderungen sehen die Unternehmen mittelfristig Digitalisierung für 64 % der Unternehmen hinsichtlich der Lieferketten in Ihrem Herausforderungen in der Umsetzung. an Bedeutung gewonnen. Dies drückt sich Unternehmen. Insbesondere die Lieferanten müssen in der Anschaffung von technischer Bereitschaft zeigen, auf die neuen Ausstattung, Einrichtung vom Home-Office Regionalität, Lieferantenstruktur, Anforderungen des Handels und der und durch das Einstellen von IT-Personal Nachhaltigkeit, Preissteigerung sowie die Verbraucher zu reagieren. Zudem wird eine aus. Die digitale Kommunikation mit Direktvermarktung sind Trends, die die Verschlankung der Lieferkette angestrebt. Kollegen, Lieferanten und Kunden, das Lieferketten von Unternehmen mittelfristig bargeldlose Bezahlen, das papierlose Büro beeinflussen. Die befragten Unternehmen gehen davon und die Online-Präsenz konnten so aus, dass die Logistik insgesamt teurer ausgebaut werden. Die Entwicklung einer regionaleren werden wird. Darüber hinaus stehen vor Lieferkette prognostizieren 15 % der allem kleinere Unternehmen vor der befragten Unternehmen, die Bedeutung der Herausforderung gegenüber Direktvermarktung sowie einer biologischen Großabnehmern unwichtiger und somit Erzeugung wird ebenso zunehmen. benachteiligt zu werden. Weitere 15 % der Unternehmen erachten es als wichtig, in Zukunft die Lieferantenbeziehung zu stärken und zu 24 verbreitern.
Politischer Lieferkettenentwicklung Unterstützungsbedarf Handlungsbedarf Für die zukünftige Entwicklung der Nahezu alle Unternehmen wünschen sich Die befragten Unternehmen wünschen sich Lieferketten ist für fast 90 % der befragten von der politischen Führung eine aktuell Unterstützung bei der Unternehmen die Stärkung der Erleichterung der Bürokratie und 66 % die Fördermittelbeantragung (41 %) und Lieferantenbeziehungen wichtig. Förderung von digitaler Infrastruktur. Fachkräftegewinnung (37 %). Weiterer Weitere Kriterien, wie kritische Informationsbedarf besteht bei der Konsumenten und die Transparenz in der Inanspruchnahme bzw. Kombination von Lieferkette nehmen, mit jeweils Unterstützungsangeboten (38 %). ca. 80 %, eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Lieferketten ein. Insbesondere die Fischverarbeitung, die Getränkeherstellung und die Milchverarbeitung wünschen sich Unterstützung bei der Fördermittelbeantragung und der Inanspruchnahme/Kombination von Unterstützungsangeboten. Die Mahl- und Schälmühlen benötigen Unterstützung in der Fördermittelbeantragung. 25
Ihre Ansprechpartner Dr. Christian Schmidt Telefon: +49 (0) 511 34 879 – 20 Email: c.schmidt@mg-niedersachsen.de Internet: www.mg-niedersachsen.de Jakob Steffens Telefon: +49 (0) 511 34 879 – 68 Email: j.steffens@mg-niedersachsen.de Internet: www.mg-niedersachsen.de Marketinggesellschaft der NIEDERSÄCHSISCHES niedersächsischen Land- WIRTSCHAFTSFORUM Agrar - und Ernährungswirtschaft e. V. Handwerk - Industrie e. V. (nifa) Adresse: Johannssenstr. 10 Adresse: Johannssenstr. 10 30159 Hannover 30159 Hannover Telefon: +49 (0) 511 34 879 – 0 Telefon: +49 (0) 511 34 879 – 0 Email: info@mg-niedersachsen.de Email: info@nifa-niedersachsen.de Internet: www.mg-niedersachsen.de Internet: www.nifa-niedersachsen.de
Impressum Herausgeber: Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V. Adresse: Johannssenstr. 10, 30159 Hannover Telefon: +49 (0) 511 34 879 – 0 Email: info@mg-niedersachsen.de Internet: www.mg-niedersachsen.de und NIEDERSÄCHSISCHES WIRTSCHAFTSFORUM Agrar - Handwerk - Industrie e. V. (nifa) Adresse: Johannssenstr. 10, 30159 Hannover Telefon: +49 (0) 511 34 879 – 0 Email: info@nifa-niedersachsen.de Internet: www.nifa-niedersachsen.de Auftraggeber: Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Bildnachweis: Grafik Seite 1 – AdobeStock 112199664 Zitiervorschlag: Dr. Schmidt, Christian; Steffens, Jakob: Perspektiven und Herausforderungen für das Lieferkettenmanagement der niedersächsischen Ernährungswirtschaft unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Hannover. 2021 Urheberrechtlicher Hinweis: Die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe - auch auszugsweise - ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e. V. gestattet.
Fragebogen Seite 1 Fragebogen Seite 2
Fragebogen Seite 3 Nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008): • Schlachten und Fleischverarbeitung • Fischverarbeitung • Obst- und Gemüseverarbeitung • Herstellung/Vertrieb von pflanzlichen und tierischen Ölen und Fetten • Milchverarbeitung • Mahl- und Schälmühlen, Herstellung von Stärke und Stärkeerzeugnissen • Herstellung von Back- und Teigwaren • Herstellung von sonstigen Nahrungsmitteln • Getränkeherstellung • Lebensmittelhandwerk
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