Pfarrbrief September 2021 - Hl. Edith Stein
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Vorwort des Pfarrers der Schuld von anderen, für andere. Sinnbildlich erfahrbar war das im alten Judentum durch den Sünden- bock, der in die Wüste geschickt wurde. Nun ist es Jesus, der Sohn Gottes selbst, der die Sünden der Welt am Kreuz auf sich nimmt. Die Heilige Edith Stein, die mit bei- den Traditionen eng verbunden ist, und die Ihre geistliche Suche unter das Geheimnis des Kreuzes gestellt hat, wurde an einem Yom Kippur geboren und hat später als Karmeli- tin in ihrer Ordenstradition immer Liebe Leserinnen und Leser, am Fest Kreuzerhöhung ihre Gelübde erneuert. Sie wurde besonders befä- der September ist im katholischen higt, ihr Leben und ihr Sterben als Jahreskreis nicht durch großes ein „Für“ zu geben: Für ihr Volk, für Brauchtum geprägt. Neben einigen die anderen. kleineren Marienfesten gibt es aller- dings in der Mitte des Monats, am Dieses „Für“ im Kleinen, wie im Gro- 14.09. das unscheinbare Fest der ßen, möge auch unser Leben prägen, Kreuzerhöhung. da Gott sowieso für uns ist. Ganz anders der jüdische Kalender: Viele Grüße und Segen alle großen Feste jenseits von Pes- sach und Pfingsten können, je nach Ihr Michael Wiesböck, Pfr. Mondphase in diese Zeit fallen. Die- ses Jahr wird Yom Kippur, der große Versöhnungstag zwei Tage nach Kreuzerhöhung gefeiert. Das lässt auf ganz besondere Weise die versöh- nende Dimension des Kreuzes auf- scheinen. Der aus dem Verständnis fast verschwundene Begriff „Sühne“ steht bei beiden Festen im Zentrum: Stellvertretendes Auf-Sich-Nehmen 2
Edith Steins Kreuzesbotschaft Edith Steins Kreuzesbotschaft Krise zu Krise gesteigerten Reifepro- zesses. „Ave Crux, spes unica“ [Sei Im liturgischen Kalender steht für gegrüßt, o Kreuz, du einzige Hoff- den 14. September das Fest der nung] schrieb Edith Stein 1941 an Kreuzerhöhung bzw. Erhöhung des eine Mitschwester. Heiligen Kreuzes. Dieses heute in der Ihre Theologie des Kreuzes entwi- römisch-katholischen Kirche meis- ckelte Edith Stein besonders intensiv tens still gefeierte Fest hat im Orden in ihrem letzten, wegen ihrer Ver- der Unbeschuhten Karmelitinnen, haftung im August 1942 nicht mehr dem Edith Stein seit 1933 angehörte, vollendeten Werk „Kreuzeswissen- einen festen Platz. Es hat seinen Ur- schaft“, in dem sie sich mit den mys- sprung in Jerusalem, wo im Jahre tischen Schriften des hl. Johannes 335 die feierliche Einweihung der vom Kreuz (.....) auseinandersetzte. Konstantinischen Basilika über dem Die Kreuzeswissenschaft ist in erster Heiligen Grab stattfand. Am 14. Sep- Linie nicht als Wissenschaft im übli- tember, dem Tag nach der Kirchwei- chen Sinn zu verstehen, sie ist für die he, wurde dem Volk zum ersten Mal Autorin keine bloße Theorie, son- das Kreuzesholz gezeigt („erhöht“) dern vielmehr eine lebendige Wirk- und zur Verehrung dargereicht. Im lichkeit, ein Licht in der Dunkelheit, Karmel bedeutet der 14. September das zugleich eine große Hilfe dabei den Anfang einer Fastenzeit, die mit bietet, Leiden in einem göttlichen dem 25. Dezember beendet wird. Licht zu sehen. Ihr Tod in Auschwitz Eine tiefe Symbolik hatte für Edith kann aus dieser Perspektive als die Stein auch die Tatsache, dass ihre letzte Station ihrer Kreuzesnachfolge Mutter Auguste Stein (1849-1936) an betrachtet werden. diesem Tag gestorben ist – „gerade zu der Stunde, als wir hier – wie all- Aleksandra Chylewska-Tölle jährlich an diesem Tage – unsere Ge- lübde feierlich erneuerten“, wie sie Quellen: ESGA 3, S. 262 und 511; ESGA in einem Brief an eine befreundete 18, https://www.karmelocd.de/ Korrespondentin schrieb. geschichte-und-spiritualitaet/ karmelheilige/kreuzerhoehung.html Das Kreuz war für Edith Stein in meh- (4.08.2021) rerer Hinsicht ein wichtiges Symbol für ihre Berufung, was auch die Wahl des Ordensnamens – Schwester Te- resia Benedicta a Cruce – deutlich belegt. Ihre Kreuzesnachfolge war das Ergebnis eines mühseligen, von 3
Gründungsgottesdienst Ein langer Weg kommt an seinen Der Erzbischof war auf der Bühne Beginn von allen Seiten gut zu sehen: „Ein Die strahlende Sonne mitten im Ge- sicht, auf dem grünen Rasen oder dem Parkplatz vor Bruder Klaus, so saßen die Gläubigen aus St. Josef, Dominicus und Bruder Klaus auf Stühlen zwischen Rosen und Lilien wie im Paradiesgarten und warteten auf den Erzbischof. Ehrenamtliche und hauptamtliche Musiker aus den drei Gemeinden saßen an der Orgel oder in Inseln um die Bühne. Sie be- gleiteten die Gründungsmesse mit einem bunten Lieder - Mix, der die vielfältigen und in den drei Gemein- den bisher gewachsenen Traditionen bezüglich liturgischer Musik anschau- lich abbildete. Foto (J.Porzucek): Mosaikkreuz Das Mosaikkreuz als Aktion aller drei Gemeinden wurde zu Beginn der Gründungsfeier gesegnet: die kleinen Bildchen stehen repräsentativ für die ver- schiedenen Gruppen der Pfarrei, Inspiration dafür war das Gebet von E. Stein: „Frag‘ mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen, bin aus Deinem Mosaik ein Stein./Wirst mich an die rechte Stelle legen, Deinen Händen bette ich mich ein.“ langer Weg kommt an seinen Be- ginn!“ waren seine ersten Worte, und dann lud er dazu ein, jetzt offe- nen Herzens gemeinsame neue Er- Foto (W.Wetzler): Bronzetafel fahrungen zu machen, wohlweislich dass sich manche mit der personel- Geschenk von Erzbischof Koch: Bronzetafel, die in allen drei Gemeinden der Pfarrei Edith Stein zu- len Strukturierung schwertun. „Im künftig hängen wird; sie zeigt Edith Stein, ein Kreuz Herzen nehmen wir Pfarrer Bertram als Symbol für ihren zeugnishaften Tod in Tippelt in die Messe hinein, dessen Auschwitz und die Umrisse von Neukölln. 4
Tod uns alle betroffen gemacht hat.“ und gewohnten Orten wird zweitran- Neben ihm standen der neue Pfarrer gig, wichtig wird das innere Zwiege- Michael Wiesböck, und Prälat Dy- spräch mit Gott. bowski. Monsignore Bonin, Pfarrer In der Homilie wandte sich Erzbi- Misgaiski, Pfarrer Motter, Pfarrer schof Dr. Heiner Koch ganz der Per- Kucklick und Diakon Rösler saßen son Edith Stein zu, die in einer Zeit neben dem Altar, der weiß einge- lebte, in der die Frage, ob es den deckt auf Teppichen stand und reich- Gott der Juden und Christen über- lich mit Blumen geschmückt war. haupt gibt, zentral war: für Feuer- Das Evangelium zitierte die Frage der bach, Nietzsche und Marx galt Gott Frau am Jakobsbrunnen: „Wo sollen nur als Erfindung, als billiger Trost für wir anbeten?“, und so mancher die Armen; der Fortschritt der Natur- Gottesdienstteilnehmer wird die Ant- wissenschaften schien zudem einen wort Christi auf die Fusion der Pfar- Gott überflüssig zu machen. In der reien übertragen und verstanden akademischen Auseinandersetzung haben, wohin die Reise geht: Gott dieser Zeit kam die Jüdin, Philoso- sucht die Anbeter in Geist und Wahr- phin und wissenschaftliche Assisten- heit, das Festhalten an Gebäuden tin zum Glauben an Gott, den sie Foto (J.Porzucek): Agape, vom ersten Stock aus fotographiert Berührungsängste unter den Pfarrangehörigen werden bei Sekt und Häppchen abgebaut. 5
Gründungsgottesdienst schon aus den Augen verloren hatte. Stein so verknüpft ist, so Erzbischof Sie konvertierte und trat später in Koch, sollte dies hier in Neukölln-Süd den Kölner Karmeliterorden ein. Der lebendig werden lassen, „für die Bischof stellte die Frage in den Menschen, mit denen wir zusam- Raum: „Wie ist sie zu diesem Glau- menleben, die vielleicht keine Chris- ben gekommen? Er beantwortet sie ten sind, die Ihr Wort, ihre Gemein- selbst mit drei Statements: schaft brauchen, auch in allen Ein- Edith Stein führte ein lebendiges, richtungen, die zur Pfarrei gehö- tiefes „Anbetungsleben“ bis zum ren…“. Sehr eindrücklich war das bitteren Ende im Konzentrationsla- Ende der Homilie: „Euch als Pfarrei ger Auschwitz, sie hatte eine Fröm- frage ich: Leben wir wirklich aus ei- migkeit, die weniger ein Gefühl, als ner tiefen Gemeinschaft in Christus? die Entscheidung war, in Beziehung Es geht nicht zuerst um Dogmen… mit Gott zu leben, im Vertrauen da- Lassen wir uns immer wieder darauf rauf, dass er da ist. ein zu glauben? Sammeln wir Erfah- Zweitens ließ sie sich auf den Glau- rungen miteinander und allein? Le- ben in guten und schweren Stunden ben wir für die Menschen, die Gott ein, war bereit, immer neue Erfah- uns zur Seite stellt, die uns wiederum rungen zu machen; Ernst zu machen auch ihren Lebensreichtum schen- mit Gott, auch wenn es zu Brüchen ken? Als Pfarrei lassen Sie sich auf mit der eigenen Familie und zur ge- eine Person ein, geben sie der Pfarrei sellschaftlichen Ächtung führte. Die ihr Gesicht…, lassen Sie durch Ihr Bereitschaft, treu zu bleiben, führte Gesicht Christus aufstrahlen hier in sie zu dem radikalen Schritt des Ein- Neukölln. Heilige Edith Stein, bitte trittes in den Karmel und dann zum für diese, Deine Gemeinde!“ Tod in Auschwitz. Danach verlas Erzbischof Heiner Schließlich kennzeichnet Edith Stein ein Leben im Wörtchen „Für“, für die anderen um sie herum zu leben. So sagte sie beim Gang in die Gaskam- mern von Auschwitz: „Komm, wir gehen für unser Volk, für Israel!“ Und sie ging durch die Reihen der todgeweihten Kinder und Frauen, spielte und sprach mit ihnen und tröstete sie. Eine Pfarrei, die mit der Person Edith Foto (W.Wetzler): Bürgermeister Hikel gratuliert zum „Verwaltungsakt“ 6
Koch die Errichtungsurkunde der ten Priestertums“ die „geregelte und neuen Pfarrei Heilige Edith Stein fruchtbare Verwaltung der Sakra- Neukölln-Süd, die gleichzeitig die mente mit ihrer Autorität ordnen“, Aufhebung der bisherigen drei Pfar- beauftragte jetzt der Erzbischof in reien beinhaltet; er bestellte als einem feierlichen Akt Pfarrer Wies- Pfarrkirche St. Dominicus und er- böck zur Spendung der Sakramente Foto (W.Wetzler): Die Feier der Eucharistie wähnte, dass St. Joseph und Bruder von Taufe, Eucharistie, Krankensal- Klaus „Kirchen unter Beibehaltung bung, Bußsakrament und der Ver- des Patroziniums“ bleiben. Der Bi- kündigung des Evangeliums. Dazu schof setzte Pfarrer Wiesböck als wurden Stola, Salböl, Taufschale und „Pfarrer mit allen Rechten und die Heilige Schrift übergeben. Pflichten“ ein und fügte hinzu: „Lieber Herr Erzbischof, ich bin, Gott „Gehen Sie mit den Menschen und sei Dank, nicht allein!“ so Pfarrer für die Menschen und seien sie Wiesböck und stellte jetzt sein Team ihnen ein guter Hirt!“ vor: Monsignore Bonin, Pfarrer Mis- Weil Bischöfe nach Lumen Gentium gaiski, Diakon Rösler, Falk Schaberik, „Als Verwalter der Gnade des höchs- Christina Brath, und (die abwesen- 7
Gründungsgottesdienst hen Tod von Pfarrer Bertram Tippelt und würdigten seinen Einsatz für starke Nachbarschaft im Quartier, für Dialog und Ökumene. Bürgermeister Hikel (SPD) betonte den Wert der Glaubensgemeinschaften und drück- te seine Wertschätzung für ihren Ein- satz in Neukölln-Süd aus: „Für starke Nachbarschaft sind starke Gemein- den unerlässlich: Glaube bietet Hei- Foto (J.Porzucek): Bischof segnet die Pfarrei Edith mat im wahrsten Sinn des Wortes, Stein Glaube bietet Schutz und Geborgen- heit und verbindet Menschen mitei- den) Krankenhausseelsorger Diakon nander über den gemeinsamen Glau- Bellin und Phillipp Geisen. ben.“ Das Pastoralteam sprach darauf ei- Superintendent Nottmeier sprach nen Treueeid. von dem nötigen Aufbruch, um im Auf die knappe Vorstellung der Gre- Schmerz des Abschiedes gemeinsam mien, Sachausschüsse, Leiter der Neues zu entwickeln. Er beglück- Kitas und der Schule sowie der Eh- wünschte zu dem Namen einer der renamtlichen in den verschiedenen großen Glaubenszeuginnen und Brü- Diensten folgte die Erneuerung des Taufversprechens aller anwesenden Pfarrmitglieder und ein feierlicher Segen über die ganze Pfarrgemeinde. Die Fürbitten wurden in verschiede- nen Sprachen vorgetragen: Neukölln ist Heimat vieler Nationen! Nach der Messe, die etwa 90 Minu- ten dauerte, gab es zwei Grußworte. Der amtierende Bürgermeister Mar- tin Hikel und der Superintendent Dr. Christian Nottmeier des evangeli- Foto (J.Porzucek): Superintendent lädt ein, „Brücken zu bauen“ wie Edith Stein schen Kirchenkreises Neukölln zoll- ten den Mühen, die einem solchen ckenbauerinnen des 20. Jahrhun- „Verwaltungsakt“ vorangehen, allen derts. „Wir brauchen ein gemeinsa- Respekt. Beide bedauerten den frü- mes Zeugnis in guter Verschieden- 8
Mosaikkreuz heit unserer Kirchen …, um dem Wir wachsen zusammen christlichen Glauben in verschiede- oder wie das Mosaikkreuz entstan- nen Facetten ein Gesicht zu ge- den ist ben...Wir als Kirchen sind wichtig in Mit dem Kreuz wollten wir im Grün- diesem Bezirk, öffnen wir unsere dungsgottesdienst unsere Vielfalt Räume in den Sozialraum, dass er ein und Buntheit in unserer Pfarrei zei- Segensraum wird! gen. Dazu haben wir in der Vorberei- Zu guter Letzt dankte die Vorsitzen- tungsgruppe entschieden, dass unse- de des Pfarreirates Romana Pawlak re Gruppen und Kreise jeweils ein den Pionieren auf dem Weg zur Großpfarrei, dem Leitungsteam der Entwicklungsphase, Frau Kerschke- wicz, Herrn Klose und Pfarrer Pfeifroth, dem es leider nicht mög- lich war, dabei zu sein. Auch Pfarrer Wiesböck bekam Sonnenblumen: “Willkommen! Wir freuen uns, dass Sie da sind!“ Leckere Häppchen aus der Küche von St. Dominicus zu Sekt und Saft wur- kleines Teilchen dafür gestalten sol- den dann - um Aufläufe zu vermei- len. Irgendwann habe ich anhand den - auf Tabletts unters Volk ge- der Maße des Kreuzes ausgerechnet, bracht und überall sah man Gemein- wie viele Teilchen benötigt werden demitglieder auf die Neue Zeit ansto- und habe, ehrlich gesagt, im ersten ßen. Moment Panik bekommen, ob wir Paradiesgarten, Vorfreude, Nostal- das Kreuz einigermaßen füllen kön- gie, Skepsis oder Angst? Egal was uns nen. Ich hatte ausgerechnet, dass wir umtreibt, jedes Pfarrmitglied von mehrere hundert Teilchen benöti- Edith Stein ist sicher gut beraten, die Worte des Erzbischofes zu beherzi- gen, die Einheit in der Vielfalt zu be- wahren, denn das II. Vatikanische Konzil betont: Bischöfe sind Diener in der Leitung: Wer sie hört, hört Chris- tus. Und Christus macht letztlich al- les gut. Maria Voderholzer 9
Mosaikkreuz Danksagung gen. Ich habe in St. Dominicus alle Wir wünschen Anna Firla alles Gute! Kreise und Gruppen schriftlich und persönlich angesprochen. Dies habe Zwei Jahre lang hat Anna Firla in un- ich auch aus den anderen Gemein- seren Gemeinden als Pastoralassis- den gehört. In St. Dominicus konn- tentin in der Berufseinführung ge- ten an einem Sonntag nach der Mes- wirkt und ihre unaufdringlichen seel- se Teilchen gestaltet werden. Einige sorglichen Spuren hinterlassen. Vie- Gruppen haben sich sehr intensiv len sind ihre einfühlsamen Impulse damit beschäftigt, wer sie sind und sicher noch in Erinnerung. Wort- was sie in die neue Pfarrei einbrin- Gottes-Feiern, Edith-Stein-Wochen, gen können. Aus diesen Gesprächen eine Jugendfahrt in Kooperation mit heraus wurden dann die Teilchen öffenlichen Schulen nach Krakau, das gestaltet. Viele haben mitgemacht. sind nur einige Bausteine ihres Wir- Zum Schluss kamen so viele Teilchen kens bei uns. Nun ist es an der Zeit, zusammen, dass es eine Herausfor- dass sie ihre neue Stelle in der Nach- derung war, sie alle auf dem Kreuz barschaft, nämlich im pastoralen aufzukleben. Ich danke allen, die sich Raum Berlin-Lichtenrade/-Buckow/- darauf eingelassen haben, bei der Marienfelde/-Tempelhof übernimmt. Entstehung des Mosaikkreuzes dabei zu sein. Ich bin durch diese Aktion Dazu wünschen wir ihr Gottes Segen mit sehr vielen Menschen in Kontakt und Kraft. gekommen, entweder wieder oder ganz neu. Dafür bin ich dankbar. Text und Fotos: Angela Völker Herzlichen Dank! Seit dem Jahr 2000 hat sich Frau Kelm um die Katholische Öffentliche Bücherei in St. Dominicus geküm- mert. Als Frau, die das geschriebene Wort liebt, versuchte Sie es auch an- deren, Klein und Groß, schmackhaft zu machen. Die veränderten Lesege- wohnheiten oder Nicht- Gewohnheiten haben es zunehmend mühsamer gemacht, überhaupt Bü- cher verleihen zu können und Corona hat dann gerade noch ge- 10
Interview mit Anna Firla fehlt. Obwohl sie oft Einzelkämpferin sein musste, hat sie diesen Dienst gerne geleistet. Schweren Herzens hat sie nun ihre Aufgabe abgegeben. Vielen Dank und vergelt’s Gott! Kirchenmusik für alle Generationen Wenn jemand für Musik und durch Musik begeistern kann, dann Stefan Flügel! Begeisterung und geistliche Musik muss ja auch irgendwie zu- sammen gehen, sonst wäre es eine traurige Sache. Auf alle Fälle genü- gen einige einladende Gesten von ihm und sein musikalisches Anstim- men, und die Menschen singen mit. Seit 2010 hat Herr Flügel als Kirchen- Foto (J.Porzucek): Anna Firla musiker in St. Dominicus die Jüngs- ten bis zu den Älteren, im und außer- Im August 2019 hast Du die Berufs- halb des Gottesdienstes, live oder einführung auf dem Weg zur Pasto- online, in das Lob Gottes einstimmen ralreferentin angefangen. Nun bist lassen. Wir werden ihn vermissen Du mit der Ausbildung fertig. Dies und wünschen ihm gleichzeitig für ist ein willkommener Anlass, einen seine Zukunft, in der er sich vielleicht kurzen Rückblick auf Deine Aktivitä- noch mehr dem Liedermachen wid- ten in den letzten zwei Jahren zu men kann, alles Gute und Gottes Se- wagen. gen. In welchen pastoralen Bereichen wurdest Du eingesetzt? Was hat zu Vielen Dank für Ihren Dienst! Deinen Aufgaben gehört? Am Anfang meiner Berufseinführung habe ich Religionsunterricht am Al- Michael Wiesböck, Pfr. bert-Einstein-Gymnasium unterrich- tet und war vorwiegend in der Ju- 11
Interview mit Pastoralreferentin Anna Firla gendpastoral tätig. Mit dem Wechsel dankbar, dass er mir dieses Geschenk von St. Dominicus nach Bruder Klaus gemacht hat. Einige Gemeindeglieder wechselte auch mein Aufgabenbe- sagten nach der Feier, dass meine reich: Ich durfte unter der Begleitung Aufregung sich bestimmt mit der Zeit von Pfr. Pfeifroth unterschiedliche legen würde. … Seitdem ist über ein liturgische Dienste nach und nach Jahr vergangen, und ich habe unter- kennenlernen und mich in die Öffent- schiedliche Gottesdienste leiten dür- lichkeitsarbeit einbringen. Im letzten fen. Ich spüre jedes Mal aufs Neue Jahr der Berufseinführung konnte ich, diese „heilige“ Aufregung und tiefe dank des Freiraums, den mir Msgr. Dankbarkeit… Bonin gewährte, kreativ sein und ei- gene Projekte durchführen, die in den Was bleibt Dir in Erinnerung, wenn Bereichen Liturgie, Erwachsenenpas- Du heute an die letzten zwei Jahre toral und Ökumene anzusiedeln sind. der Ausbildung denkst? Wie hat Dich die Zeit in Bruder Klaus geprägt? Was waren Deine Motive zum Erler- Die intensiven persönlichen Begeg- nen dieses Berufs? nungen, all die lieben Worte und Zei- Ich wollte für Jesus arbeiten … chen der Annahme und Anerkennung. Die konstruktive Kritik, wenn ich am Welche Aktivitäten haben Dir beson- Mikrofon zu leise war (lacht)… dere Freude bereitet? Wo konntest Insbesondere die Liebe und Wärme Du Deine Kompetenzen am besten der Menschen in Bruder Klaus werden einbringen? mich auf meinem weiteren Weg be- Das ökumenische Projekt „Lichtspur“. gleiten und mir Kraft geben. Ich bin Hierbei konnte ich meine langjährige überaus dankbar für die Zeit hier. Ich Erfahrung und das Wissen auf dem werde die persönlichen Kontakte und Gebiet der ignatianischen Spiritualität die schöne Kirche vermissen! für andere fruchtbar werden lassen. Es macht mir eine besondere Freude, In diesen zwei Jahren wurdest du oft zuschauen zu dürfen, wie Gott den mit der Person und dem Leben von Weg mit uns Menschen geht. Edith Stein konfrontiert. Wer ist die- se außergewöhnliche Frau für Dich? Erinnerst Du dich an Momente, die Sie ist für mich eine Frau, die keine dich in besonderer Weise geprägt halben Sachen macht. Wenn Edith haben? Stein Philosophin war, war sie Philo- Die erste Wort-Gottes-Feier, die ich sophin, wenn sie Atheistin war, war leiten durfte. … Ich war sehr aufgeregt sie Atheistin, und als sie sich für die und im Herzen Jesus unbeschreiblich Nachfolge Jesu entschieden hat, ist sie 12
Abschied Herr Flügel ihm gefolgt … bis in den Tod. … Sol- Im Flur von St. Dominicus hängt noch che Entschlossenheit wünsche ich das Bewerbungsfoto von Stefan Flü- mir auch für mich. gel ... das ist fast ein bisschen lustig. Nun sind elf Jahre vorbei. Es gibt zurzeit nicht viele Personen, Nein, hier geht nicht irgendein die in den Dienst der Kirche treten „Liedermacher, der mal was anderes möchten. Über welche Kompeten- machen will“ ... wie es jemand sagte. zen sollten die Bewerber*innen ver- Stefan Flügel hat unsere Pfarrei fügen, die sich für die Ausbildung im pastoralen Bereich entscheiden? Lust auf Abenteuer mit Gott, die Be- reitschaft, sich für die Menschen in Dienst nehmen zu lassen, Mut zum Fehler machen, … und vor allem, über sich selbst lachen zu können! Und was würdest Du denjenigen raten, die sich mit dem Gedanken tragen, im pastoralen Dienst tätig zu sein? … dass sie auf ihr Herz hören und ihrer Intuition folgen. Mit dem 1. September wechselst Du in die zukünftige Pfarrei Hl. Johan- nes XXIII. Mit welchen Gefühlen und Erwartungen gehst du dorthin? Hr. Flügel als Nikolaus Ich bin zuversichtlich und freue mich auf meine neue Wohnung in Maria St. Dominicus mit Geist, Musik, Spiri- Frieden! tualität, Charme und Witz gefüllt. Wenn er unseren Projektchor an- Herzlichen Dank für das Gespräch, lachte ... dann konnte man irgendwie Gratulation zur abgeschlossenen auch das ... sag ich mal ... hohe e sin- Ausbildung und viel Gottes Segen gen. Erstaunlich – selbst wenn es für die neuen Aufgaben in der zu- nicht getroffen war ... lachte er ver- künftigen Pfarrei Hl. Johannes XXIII! schmitzt weiter. Unzählige Lieder hat er für die Pasto- Die Fragen stellte A. Chylewska-Tölle ral geschrieben. Nur wenige sind im 13
Abschied Herr Flügel Cantate (das er mit Herrn Polenz und Markus Wochnik. Wenn die Drei mit Team sowie Pfr. Tippelt vorraus- dem Pfarrer über geshuffelt, half- schauend für die neue Großpfarrei time, Kanäle, Mixer und Klinken ge- erstellt hat.) abgedruckt: 205, 119, redet haben ... dann wusste ich wirk- 108, 94, 86. Fast jedes Jahr hat er lich nicht, in welcher Branche ich eins zum Thema der Adventszeit mich befand. Genial. So entstand komponiert, das Lied zum Lichtkreuz auch das Livestreamteam im letzten und den Primizspruch von Pfr. Tip- Jahr... in dem wir viel Geist, Spiritua- pelt „Ich bin der Weg, die Wahrheit lität, Kraft und Zeit investiert haben, und das Leben“. Auch für den Spat- um das Evangelium durch Technik, zenchor und die St. Marien- Musik und Wort zu den Menschen zu Grundschule hat er Lieder kompo- bringen. Jeder auf seine Weise. niert und getextet, die in den Ohren Dann erfand er das Format „Kilian bleiben. Dabei konnte man seine tief die Kircheneule“ und wieder verwurzelte Gottesbeziehung spü- „wurschtelten wir uns professionell“ ren. heran, um mit Ihnen das Sonntags- Oft haben wir in unserem gemeinsa- evangelium zu hören und zu singen. men Büro gesessen, über Gott und Sie denken gern an den Projektchor zu Ostern, die Jugendband an viele gemeinsame Gottesdienste, Musik machen ... und für jeden hat er die Stimme zum Singen oder Spielen passend geschrieben ... auch für mich einmal, als wir zusammen Klari- nette und Orgel spielten. Toll, ein Notenblatt zu haben, auf dem „Für Christina“ steht. Mit den Jugendli- chen, ihrer Unpünktlichkeit, dem „Nichtüben“ und doch Wollen ... Osternacht - Exultet hatte er eine Engelsgeduld. Bewun- dernswert. Er hat halt improvisiert, unsere Welt geredet und neue Ideen sich nicht sklavisch an Noten und hervorgebracht. Jedes Jahr in den Pausen gehalten ... nein, er ist nicht Herbstferien entstand durch unser taktlos, doch hinter viele Takte ge- „professionelles Wurschteln“ ein hört ein Schmunzeln. Eingezählt Musical von und mit Kindern. wird: „one, two ... you know what to Zuverlässige Partner waren ihm Lu- do“ kas Zoldowicz und für die Technik Sie denken an den Palmsonntags- 14
gottesdienst im ZDF und die Kombi- Verkündigung eingesetzt. nation der weltlichen Musik mit ihrer „Er lässt sich nicht das Liedheft brin- versteckten Religiosität und dem gen, er holt es selbst.“, sagte jemand Weihnachtsfest. – eben uneitel. Und als die Probe noch dienstags vor Für jede Woche hat er die Liedpläne der Messe war, sagte er am Ende gedruckt und verschickt und in je- immer: „Leute, ich muss jetzt zu Je- dem Monat stand das schwierige sus.“ Planen der Organisten an. Gemein- Und Ihr ... im Spatzenchor? „Wir sind sam haben wir im Team die großen der Spatzenchor...“ Ihr konntet mit Gottesdienste vor- und nachbespro- Spatzenchor ihm ganz schön viel Quatsch ma- chen, wenn er und nicht Ihr falsch chen ... neue Ideen entwickelt, über gesungen habt... oder er mal wieder die Tiefe der Liturgie nachgedacht. den Text vergessen hat oder falsch Ist jetzt alles ein bisschen Durchei- gesungen und Ihr es richtig wusstet. nander? ... nun, es war halt viel und Als hochstudierter Komponist, welt- noch mehr... wie er das mit den paar weit agierender Künstler hat er es Wochenstunden gemacht hat, weiß geschafft, auf einfache, frohe, uneit- ich auch nicht. le Weise alle in der Musik mitzuneh- men – nicht singen können ... gibt’s i.A. des ehemaligen Pastoralteams nicht. Das hat er auch in verschiede- und der Evangelisten 2.0 – nen Fortbildungen für die Kita- und Christina Brath HorterzieherInnen erlebbar ge- macht. Und … auch als Nikolaus, der sich liebevoll den Kindern zuwendet und teilt, hat er seine Begabung zur 15
Hl. Messe zum Patronatsfest - RKW-Abschluss Auch die Küster haben mehr als sonst zu laufen. Pfr. Wiesböck schleppt Liedhefte aus der Kirche. Doch ... es lohnt sich. Wir feiern die hl. Messe auf dem Schulhof mit „Familienmusik light“ und Herrn Flü- gel, mit Kindern und Familien, die die RKW im Hort mitgemacht haben, mit Pfadfindern, die letzte Woche im Sommerlager waren, mit Kindern, Schülersegnung die vorbeten und mit den Gruppen- leiter*innen aus der RKW. Jugendli- Die Glocke läutet mittags den Engel che geben uns Einblick in die RKW des Herrn und die Letzten gehen mit ihrer Heldensuchmaschine und glücklich von der Pfarrterrasse nach dem traditionellen Anspiel, die Kin- Hause. Ein paar Jugendliche sitzen der singen ihre Lieder mit Bewegun- noch im Saal und erinnern sich an gen. Pfr. Wiesböck feiert die Messe. „alte Zeiten“ in St. Otto Zinnowitz. Am Ende kommt Pfr. Kucklick aus Schon um 7 Uhr wird die Technik dem Schatten zur Schülersegnung aufgebaut, um 8 Uhr kommen der dazu und kleine Schülerschlangen Gemeinderat und weitere, die den bilden sich, um das neue Schuljahr Hof vorbereiten mit Abstandskegeln unter Gottes Schutz zu stellen. und Stühlen, den Kaffee kochen und die Dokumentation bereit legen. Der Gemeinderat schenkt den tradi- tionellen Haussekt zum Patronatsfest aus. Und nicht nur der hl. Dominicus im Himmel wird seine Freude an der lebendigen Gemeinde gehabt haben. Schön, ein bißchen Normalität zu haben. Danke für die Mühen der Vor- und Nachbereitung. Ch. Brath, GR Musik RKW-Messe 16
RKW RKW im Hort fen hat, Dominicus und Edith Stein Na klar kennen wir die typischen Co- mit ihrem Glaubenszeugnis … und michelden Batman, Superman, naja … die Heldensuchmaschine hat Spiderman oder vielleicht auch die am Ende ausgespuckt, dass wir selbst eine oder andere Comic-Heldin mit Helden sind … das würde ja niemand wirklich zugeben, aber … Helden sind wir, wenn wir anderen Menschen zum Segen werden und die Liebe leben. Lena, Lucas, Natalie, Laura, Emélie, Aylin und Vici haben als Gruppenlei- terinnen die Kinder begleitet. Gut, dass wir durch unsere Institution Hort St. Dominicus unter den derzei- tigen Hygienebedingungen die RKW machen konnten. Wir waren im Brit- der Supertaille … Sind das die Hel- zer Garten, haben gespielt, vor- den, die wir brauchen für eine besse- mittags katechetisch in Gruppen uns re Welt, als coole Nachbarn oder über die Helden unterhalten, ein Klassenkameraden? wunderbares Anspiel mit Maxi und Wir haben Helden in der Geschichte Emmi gesehen, und in der Kirche gesucht: Königin Esther, die mutig ihr gesungen … es war fast so „wie frü- Volk rettet und dabei den eigenen her“. Kopf riskiert, Veronika am Kreuzweg, Und, na klar haben wir Gruppenleite- die mitfühlend Jesus ihren Schleier rInnen abends bei der Auswertung reicht, Cläre, eine der ersten Seelsor- an „früher“ gedacht, die RKWs, die gehelferinnen, die gerecht war und RJWs mit dem Pfarrer oder Herrn im Krieg Juden und Kriegsgefangene Schaberick in Zinnowitz. Hoffentlich gleichermaßen als Menschen gehol- wird das wieder möglich. cb Morgenlob 17
Corona und ich Corona und ich.... Als Mutter und Berufstätige. In China ist ein Virus ausgebrochen. Zum Glück ist China weit weg! Zu- mindest dachte ich das, bei den ers- ten Meldungen über Sars-Cov-2. Und doch war da von vornherein dieses unbestimmte Gefühl, dass die Krank- heit in dieser globalisierten Welt schneller zu uns kommen könnte, als uns lieb ist. So war es dann auch. Es hieß, vor dem ersten Lockdown noch schnell ein paar wichtige Dinge Einige Beiträge haben die Redaktion erledigen, z.B. dem Kind neue Schu- erreicht, die wir nachstehend ver- he kaufen. Danach folgte eine eigen- öffentlichen. willige Zeit. Einerseits war da das Sicherlich ist es interessant, einmal Gefühl der Entschleunigung. Alles Einblicke in die verschiedenen Le- war ruhiger und die alltäglichen Din- benssituationen zu erhalten. ge wie morgens frühstücken, putzen Allen die sich daran beteiligt haben, oder einkaufen konnten plötzlich herzlichen Dank dafür. ohne Zeitdruck erledigt werden. Schließlich mussten wir nicht mehr Gerne hätten es ein paar mehr sein pünktlich am Kindergarten sein und dürfen. Insbesondere Beiträge von andere Verabredungen gab es auch Kindern und Großeltern wären span- nicht mehr. Dank Elternzeit für das nend gewesen und hätten die Ein- jüngere Kind war die Schließung der drücke verbreitern können. Kita kein Problem. Die größte Her- Teilweise ist es auch den Sommerfe- ausforderung war, die Zeit für die rien geschuldet. Aus den Kitas sind Kinder so angenehm wie möglich zu Rückmeldungen gekommen, dass gestalten und ihnen verständlich zu noch Beiträge folgen und die Schule machen, dass Papa, auch wenn er beginnt ja auch erst wieder. jetzt immer zu Hause war, nicht stän- Also bis 10.9. können noch Beiträge dig zum Spielen zu Verfügung stand. eingesandt werden (bitte nicht im Die Zeit des Homeoffice war ange- PDF Format) brochen. So vergingen die Monate, in denen Rudi Josbächer ich mal mehr, mal weniger Verständ- nis für die Maßnahmen der Politik 18
aufbrachte. Dank Hauskauf und Job- suche gab es ausreichend andere Dinge zu tun, sodass die Zeit trotz allem schnell verging. Herausfordernd wurde die Situation während der zweiten Welle. Ich musste wieder arbeiten, ab Dezem- ber auch permanent im Homeoffice. Schwierig wurde es vor allem, als die Kitas wieder geschlossen wurden. Mit zwei Kleinkindern im Haus und zwei arbeitenden Elternteilen im Homeoffice war diese Zeit wesentlich anstrengender und erforderte eine gute Absprache und einiges an Orga- nisationstalent. Zum Glück halfen die Großeltern aus und machten es uns damit wesentlich leichter. Insgesamt sind meine Familie und ich vielen Spaziergängen im Wald, leer- gut durch diese eigenwillige Zeit ge- gefegten Innenstädten, Masken und kommen. Wir können uns nicht be- noch mehr Masken und ganz viel klagen. Ich war immer dankbar, dass wir noch keine schulpflichtigen Kin- der hatten, dank Hauskauf waren die geschlossenen Kitas und Spielplätze leichter zu kompensieren und über- haupt hatten wir so genug Platz, um unser Leben unter den gegebenen Umständen doch gut zu organisie- ren. Ulrike J. Arbeit mit Kindern. Man kam an sei- Als Familie ne Grenzen und wuchs darüber hin- Corona war für uns als Familie eine aus. Vor allem zum Osterfest haben sehr herausfordernde und zugleich wir den Austausch mit Familie und wunderschöne Zeit zu Hause. Mit Gemeinde sowie den anderen Kin- 19
Corona und ich senintervention. Alle Individualitäten der Pflegekräfte sollten Berücksichti- gung finden. Erschwerend waren dann noch die psychischen Belastungen. COVID 19 positiv Pflegebedürftige wurden von uns zu Hause betreut. Die Angst, den Virus nach Hause in die eigene Familie zu tragen, war immer präsent und groß. Im Umkehrschluss gab es aber auch das Risiko, den Virus in die Häus- lichkeit unserer Pflegekunden zu brin- gen. Es durfte daher keine Pflegekraft mit Erkältungssymptomen arbeiten. dern sehr vermisst. Das führte natürlich zu einer höheren Text und Fotos: Arbeitsbelastung durch Personalaus- Familie Ditting aus Rixdorf fälle bzw. Quarantäneanordnungen. Was machte unsere Arbeit noch sehr schwierig? Es gab keine Schutzmateri- In der Caritas Sozialstation Rudow. alien. Mund- Nasenschutz wurden Die Coronasituation hat uns als am- vom Leitungsteam, in abendlichen bulanter Pflegedienst vor ganz neue Stunden, an der Nähmaschine selbst Herausforderungen gestellt. Nichts hergestellt und Schutzkittel bzw. war mehr wie vorher. Schutzbrillen in Baumärkten organi- Die Pflegekräfte, welche sich bisher siert. Not macht eben erfinderisch. immer persönlich untereinander aus- Aber ein Lichtblick war irgendwo er- tauschten, durften sich nicht mehr sichtlich. Irgendwann kamen Corona- sehen, sondern nur noch miteinan- tests. Wir wurden verpflichtet, uns der telefonieren. Das Zwischen- alle 2 Tage zu testen. Das machten wir menschliche blieb somit auf der Stre- gerne und erhielten somit etwas Si- cke. Zudem kam die Doppelbelas- cherheit. Auch Schutzkleidung war tung, Pflege ist doch eher ein irgendwann verfügbar. Und als dann „Frauenberuf“, dass die Kinder im endlich der lang ersehnte Impfstoff in Homeschooling zu Hause betreut Deutschland eintraf und die Pflege- werden mussten. Alle sozialen Kon- kunden Ende 2020 und die Pflege- takte waren aufs Minimum redu- kräfte ab März 2021 die Möglichkeit ziert. hatten, sich impfen zu lassen, merk- Für das Büroteam hieß es täglich Kri- ten wir deutlich, dass allmählich wie- 20
Seniorenpilgerfahrt nach Brandenburg der Normalität eintritt. Am 24. Juni 2021 – dem Johannistag Wir haben weiterhin mit mehreren – unternahmen 55 Seniorinnen und Faktoren zu kämpfen, aber sind froh, Senioren der Pfarrei Hl. Edith Stein, uns jetzt wieder, auch mit Maske, in zusammen mit Pfarrer Motter und die Gesichter sehen zu können. Pfarrer Wiesböck eine Pilgerfahrt Wir können sagen, dass wir in den nach Brandenburg an der Havel. letzten 1,5 Jahren viel Dankbarkeit (Natürlich unter Beachtung der und Wertschätzung erfahren haben. Corona-Hygieneregeln.) Zu Beginn Aber wir waren auch oft ein Ventil feierten wir um 8:00 Uhr einen für Unmut. Zeitweise waren wir die Gottesdienst in der Kirche St. Domi- einzigen Personen, die unsere Pfle- nicus. Danach stiegen alle in den Bus, gekunden, über einen langen Zeit- der uns vor der Kirche schon erwar- raum, zu Gesicht bekommen haben. tete. Herr Jüngling, der zusammen Uns als Pflegepersonen wurden, wie mit Pfarrer Wiesböck die Fahrt vor- auch allen anderen, unsere Aus- bereitet hatte, informierte uns nach gleichsaktivitäten genommen. Well- der Begrüßung über den Tagesab- ness, Kino oder Sportverein, war lan- lauf. Danach nutzten wir die Fahrt zu ge nicht möglich. Gefühlt war man persönlichen Gesprächen; hatten wir nur noch arbeiten und mit den Kin- uns doch lange nicht gesehen und dern am Lernen. Dass das nicht spur- miteinander gesprochen. Einige ge- los an uns vorbeiging, ist selbstver- nossen einfach den Blick aus dem ständlich. Gespräche untereinander Fenster. Endlich einmal wieder blü- halfen uns zusammen zu halten. hende Landschaften zu sehen – Ge- Leider haben einige unserer Pflege- treidefelder, blaue Kornblumen, ro- kunden diese Krise nicht überlebt. ten Mohn, grasende Tiere, Kirchtür- Wir verabschiedeten uns von lang- me! Und schon erreichten wir unser jährigen Betreuten, aber auch sehr erstes Ziel: den Hauptfriedhof in jungen Menschen. Brandenburg, das Grab von Pfarrer Die Situation hat uns gezeigt, wie ein Tippelt. Viele von uns hatten ja nicht im Größenverhältnis ganz kleiner die Möglichkeit, bei der Beerdigung Virus, die ganze Welt einschränken dabei zu sein. So konnten wir jetzt in und beeinflussen kann. Und, dass einer Andacht am Grab, im Gebet der Zusammenhalt, aber auch diese und mit einem Lied von Pfarrer Tip- Krise positiv beeinflussen kann und pelt Abschied nehmen. wir unsere Lehren für die Zukunft Nach einer kleinen Stärkung am Bus daraus ziehen können. aus der Küche von St. Dominicus fuh- ren wir zu unserem zweiten Ziel, der Sandra Schulenburg Katharinenkirche. Was würde uns 21
Seniorenpilgerfahrt nach Brandenburg Inzwischen war es Zeit, für das leibli- che Wohl zu sorgen. Der Spargelhof Klaistow erwartete uns: Spargeles- sen, Hofladen, Obst- und Gemüse- stände, Bänke zum Sitzen und Erzäh- len. Viele nutzten die Gelegenheit, mit Pfarrer Wiesböck ins Gespräch zu kommen. Viel zu schnell hieß es: „Bitte einsteigen in den Bus zur Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt... erwarten? Wir hatten schon einiges gehört. Nach dem einfachen Vor- raum überraschte uns ein wunderbar renovierter Kirchraum mit einem imposanten Altar und einer beein- druckenden Deckenmalerei, einer Blumenwiese – Himmelswiese ge- nannt – mit herrlichen Ornamenten und Figuren aus dem täglichen Le- ben. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Der Organist erzählte uns einiges aus der Geschichte der Kir- che. Das Besondere neben der Him- melswiesen – Deckenmalerei: diese Kirche besitzt vier Orgeln, die von einem Orgeltisch aus gespielt wer- Als Imbiss verteilte Pfr. Wiesböck Schnecken aus den, der sich im Kirchenraum befin- der Küche St. Dominicus det. Hier eine Andacht zu halten, Lesungstexten zu lauschen, Fürbitten Heimfahrt!“- sprechen, das „Vater unser“ gemein- Ein herzliches Dankeschön an Herrn sam beten, ein Loblied zur Ehre Jüngling und Pfarrer Wiesböck, die Gottes singen. Das hatten wir ver- uns diesen wunderschönen Tag in misst; es tat unseren Seelen gut. Gemeinschaft ermöglichten. Wir Nach dem Segen überraschte uns der freuen uns schon auf den nächsten Organist mit einem kleinen Orgel- Pilgerausflug. konzert, das er eigens für uns spielte. Text und FotosHeike Bernsen 22
Aus unseren Kitas Ein neuer Garten für die Kita Heili- Pflanzen und wir erkannten, Pfeffer- ger Schutzengel minze, Lavendel, Bohnenkraut, Flie- der und vieles mehr. Oh, wie ge- Pandemie bedeutete bisher für viele spannt warten wir auf den Frühling - Lockdown, Innehalten, Stillstand. auf das Erwachen der Natur. Kita-Kinder wachsen heute mit den Ganz traditionell wurde das rote üblichen Coronaregeln auf, lernen Band durchschnitten, zum Zeichen Abstand und Kontaktminimierung, für die Kinder, dass dieses neugestal- müssen Hygienepläne und auch tete Außengelände wieder zum Spie- schon Quarantänemaßnahme über len frei gegeben wurde. Vielen Kin- sich ergehen lassen. Um so wichtiger dern war es ein Anliegen, auch wie sind Orte, an denen keine Lüftungs- Frau Bury den Garten zu segnen. konzepte im Vordergrund stehen. Sehr andächtig standen die Kinder Einen ganz besonderen Moment er- an, um ihre Spielgeräte zu segnen. lebten die Kinder der Kita Heiliger Manche Kinder segneten auch sich, Schutzengel bei der Eröffnung Ihres wie aus der Kirche gewohnt, mit ei- neuen Gartens, der in Pandemiezei- nem kleinen Kreuz auf der Stirn. ten neu gestaltet wurde. Es ist eine Oase entstanden, die viele Abenteu- er bietet. Die Kinder können im Sand unterm Sonnensegel buddeln, an der Wasserstelle planschen, die Burg erklimmen, an den Burgwänden klet- tern oder die wacklige Hängebrücke überqueren. Es gibt sogar eine neue Sitzecke für Erwachsene, die Corona- konforme Elterngespräche ermög- licht. Bereits am Ende 2020 wurde das Ro- te Band durchschnitten. Die Leiterin der Kita, Frau Bury erinnert sich: „Nach langer Bauzeit war die Freude an diesem Tage groß; die Kerze leuchtete, das Weihwasser stand bereit. Mit einem Gebet und gemein- samem Singen eröffneten wir unser neues Außengelände! Die Fingerchen rieben an den Blättern der neuen 23
Ein neuer Garten Und dann ging es los. Es wurde ge- Seniorengrillfeier St. Joseph klettert, gehangelt, balanciert, ge- Am 15. Juli fand die diesjährige Grill- buddelt, geschaukelt und mit Freude feier statt. Zum ersten Mal mit dabei Pfarrer Wiesböck und natürlich, wie immer, auch unser Pfarrvikar Misgaiski. Viele nutzten die Gelegen- heit, „den neuen Pfarrer“ näher ken- nen zu lernen. Bei herrlichem Sonnenschein, nur unterbrochen von einem kurzen Re- genschauer, war die Beteiligung auch dieses Mal wieder groß. Viele sahen sich, bedingt durch die Pandemie zum ersten mal und „durchgeimpft“ seit langer Zeit wieder. In gemütli- cher Runde bei bester Verpflegung wurde so manche Neuigkeit ausge- tauscht. Auch dieses Fest wird Vielen in guter Erinnerung bleiben. Die Organisation lag wie immer bei über die Wiese gerannt. Annemarie und Norbert Spieker. Da- Wir sind dankbar für diesen neuen für einen herzlichen Dank von uns Garten!“ allen! In der warmen Zeit des Jahres zeigt Allen weiteren Helfern, insbesondere sich nun die gesamte Schönheit des Manfred Dreiling zusammen mit neuen Gartens. Er ist ein Symbol da- Norbert am Grill und den fleißigen für, dass auch in schwierigen Zeiten Küchenfeen, ein ganz herzliches Dan- Großartiges entstehen kann. ke! Das ist die Gemeinschaft, die ein solches Fest gelingen lässt. Text: Jeannette Bury und Jens Porzucek Fotos: Jeannette Bury Text und Fotos: Rudi Josbächer 24
Seniorengrillfeier St. Joseph 25
Tagesausflug der Wandergruppe Tagesausflug der Wandergruppe rassenanlage oberhalb des kleinen aus St. Joseph Stadthafens und der gepflegten Ho- telanlage und den wirklich schönen Nach fast anderthalb Jahren Pause weißen Stadtvillen. trafen sich 39 Angehörige der Grup- Nach einem kurzen Imbiss und Um- pe am 8. Juli d.J. zwar nicht zum trunk gab es durch einen Fremden- Wandern, sondern zu einem Tages- führer eine Einweisung in das Lausit- ausflug mit einem Bus. zer Seenland, die Rundfahrt durch das „Neuland“ begann. Ziel: das Lausitzer Seenland. Pünkt- lich um 08.00 Uhr startete „Reiner´s Schon zu DDR-Zeiten war die Idee Reisekutsche“ in Richtung des ehe- eines Naherholungsgebietes durch maligen Reviers für Braunkohle, Umgestaltung der Bergbauflächen Energiehochburg mit außergewöhn- anerkannt. 1973 wurde durch Freiga- licher Industriekultur. be des Senftenberger Sees der Erster Haltepunkt unseres Ausflugs Grundstein für den Ausbau des Lau- war der Großräschener See mit sei- sitzer Seenlandes gelegt. nem Besucherzentrum und der Ter- 26
Bald nach der Wiedervereinigung Spitznamen „Rostiger Nagel“. Ein vollzog sich dann der Wandel vom beliebter Rastplatz für Radfahrer und Braunkohlerevier zur Wasserwelt Skater. Die Planer der Lausitzer Seen- und Bergmann zum Seemann - ein landschaft haben bisher ein großes Jahrhundertprojekt. Herz für Radler schlagen lassen. Während an einigen Stellen noch In der Region sind 1900 Kilometer gigantische Bagger und Räumfahr- ausgeschilderte Radtouren angelegt, zeuge rumoren, herrscht anderen- die eine Breite von drei Metern ha- orts längst Tourismus und vielschich- ben und natürlich auch den Skatern tiges Freizeitvergnügen und im Som- zur Benutzung zur Verfügung stehen. mer an den Seen Strandleben und Sie verbinden und umgeben die Seen Wassersport. Von den unzähligen und gestatten einen fast kreuzungs- Seen verschmelzen die zehn Schöns- freien Verkehr. ten beim Erreichen des Endwasser- standes durch Tunnel und Kanäle in Nach einem kurzen Fußweg gelang- eine riesige Wasserfläche von über ten wir zur Anlegestelle des Solarka- fünfzehntausend Hektar. tamarans, der uns in anderthalb Stunden zum Stadthafen in Senften- Unsere Rundfahrt führte uns vorbei berg brachte. Für das leibliche Wohl am Senftenberger See, Partwitzer an Bord war mit Kuchen und Geträn- See, Sedlitzer See, Geierswalder See ken gesorgt. mit Haltepunkten für Blicke in die Landschaft unter anderem in der Unweit vom Hafen nahm uns unsere Nähe von Welzow in ein Gebiet wo „Reisekutsche“ wieder auf und wir noch aktiver Tagebau stattfindet. traten gegen 18.00 Uhr die Heim- Die Mittagsmahlzeit gab es in in der fahrt an, nicht ohne dass wir bei ei- Gaststätte „Grubenlampe“ in Geiers- nem Zwischenstopp noch mit Bock- walde. Hier gibt es die schwimmen- wurst und einem Glas Sekt verwöhnt den Ferienhäuser, halb Haus halb wurden. Um zwanzig Uhr ging der Floss. Wer es mag, wird durch die schöne und sehr interessante Tages- sanfte Bewegung des Wassers in den ausflug in Rudow zu Ende. Schlaf gewiegt. Die „Wanderer“ danken Barbara u. Weiter geht es mit dem Bus zu einer Viktor Jaufmann, und den nament- 30 Meter hohen Skulptur aus Corton lich nicht Genannten, für die Organi- -Stahl, ein 111 Tonnen schwerer sation und Ausführung. Turm, eine Landesmarke mit dem K.L. 27
Unsere unsichtbaren Helfer Es gibt Menschen, die zugegebener- lerhöchsten Gehorsam dienen, und maßen mit der Kirche und Religion sie die Aufgaben bekommen, als nicht verbunden sind, trotzdem fest göttliche Boten für die Menschen auf an ihre Existenz glauben. Ich meine der Erde zu sein. Wir glauben, dass damit das Glauben an die Heiligen jeder von uns einen eigenen und ein- Engel. Wer sind die Engel? Der Name zigartigen Schutzengel hat, der uns unser ganzes Leben auf Schritt und Tritt begleitet. Mit Sicherheit glau- ben viele von uns auch, dass dieser Engel uns nicht nur einmal im Leben aus einer gefährlichen Situation her- ausgeholfen hat. Aber er hat noch einen viel wichtigeren Auftrag. Seine Hauptaufgabe ist es, uns durch das Leben zu führen, dass unsere Seele am Ende des Weges erlöst wird und zu Gott kommt. Hören wir manchmal seine leise Stimme, die uns ins Gewissen spricht? Oder spüren wir vielleicht, wenn er uns sanft wachschüttelt? Unsere Sünden und Verfehlungen machen unseren Schutzengel traurig und schwere Sünden sogar arbeits- los. Auf der anderen Seite, wie groß ist seine Freude, wenn wir uns bes- sern und gute Taten vollbringen. Es Foto: Darstellung des Erzengels Michael in der orthodoxen Ikonographie. gab Menschen, wie zum Beispiel den Heiligen Pater Pio von Pietrelcina, Engel kommt vom Griechischen und dem sein Schutzengel beziehungs- bedeutet Gesendete oder Vorbote. weise die Schutzengel der anderen Wir, katholische Christen wissen, Menschen erschienen sind, und dass diese reinen himmlischen Geis- manchmal durfte er sie sogar spre- ter von Gott zu Seiner Ehre geschaf- chen. Er berichtete, wie betrübt die fen, dem Höchsten Gott mit eigenem Schutzengel waren, wenn die Men- Verstand und eigenem Willen im al- schen die Last ihrer Sünden mit sich 28
getragen haben. Obwohl wir unseren In besonderen und alltäglichen Situa- Beschützer nicht sehen können, weil tionen kann das Gebet vom Papst es sich doch um ein reines geistliches Leo XIII. (1810 - 1903) zum Heiligen Wesen handelt, können wir jede Zeit Erzengel Michael gesprochen und zu ihnen sprechen. Vertrauen wir um Seine Hilfe gebeten werden. dem Heiligen Schutzengel unsere „Heiliger Erzengel Michael, beschir- Sorgen und Ängste. Bei Bedarf hat er me uns im Kampfe, auch die Vollmacht, mit dem Schutz- beschütze uns gegen die Bosheiten engel eines anderen Menschen zu und die Nachstellungen des bösen kommunizieren und so unsere Anlie- Feindes. gen zu vermitteln und zu verhandeln. Ihm möge Gott gebieten, so flehen Warum sollte die Chance nicht ge- wir inständig. nutzt werden, den Schutzengel als Du aber Fürst der Himmlischen Heer- einen „Boten“ zu schicken, wenn das scharen, wollest den Satan und die nicht gegen den Willen Gottes ver- anderen bösen Geister, stößt? die zum Verderben der Seelen in der Welt umhergehen, In der Tradition beschützen die Engel mit Gottes Kraft in die Hölle hinab- die ganze Gotteskirche, die Gottes- stoßen. häuser und die Ordensgemeinschaf- Amen“ ten. Wir können im Alltag an unsere Be- Es wird den Engeln auch eine Rolle schützer und Helfer denken, insbe- bei Umweltereignissen zugeschrie- sondere wenn wir uns einsam und ben, wie zum Beispiel bei den Natur- allein fühlen und unter der Last der katastrophen. Sorgen leiden. Vertrauen wir ihnen unsere Ängste und Nöte an. Die katholische Kirche feiert am 02. Oktober das Fest der Heiligen Die Engel im Himmel sehen allezeit Schutzengel und am 29. September das Angesicht Gottes im Himmel... das Fest der Heiligen Erzengel Micha- el, Gabriel und Raphael. Diese drei Bild: Darstellung des Erzengels Mi- Erzengel sind allgemein in der Kirche chael in der orthodoxen Ikonogra- durch ihre Missionen, die im Alten phie. und Neuen Testament beschrieben sind, bekannt. Peter Milewski 29
Firmvorbereitung in der Pfarrei Die Firmbewerber*innen treffen sich zu Festen Stun- den, Seminaren, Aktivitäten und bei den Hl. Messen. Alle Seminare und gemeinsamen Stunden findest du auf der Homepage im Downloadbereich www.sankt-dominicus.de Du möchtest gefirmt werden? Du bist 15 Jahre alt oder älter? Sei herzlich willkommen! Vereinbare einen Termin mit dem Pastoralreferenten. Sei willkommen. Du erhältst auch das Firmbuch oder du kannst es dir auch downloaden. Die Lei- tung hat Pastoralreferent Falk Schaberick mit einem Team von Firmbegleite- rInnen. Feste Stunden im September: Do., 02.09.21, 19.00 Uhr, „Liebe & Partnerschaft“, St. Dominicus Mi., 15.09.21, 19.00 Uhr, „Schweige & höre-Stille“, St. Joseph Mi., 22.09.21, 19.00 Uhr, „Glaube & Zweifeln“, Bruder Klaus Individuelles Seminar: Individuelle Seminare werden bei den Festen Stunden abgesprochen. Die Corona Regeln geben uns hier Vorgaben zu TN Zahl usw. Relevante Aktivitäten z.B.: Botendienste für Senioren sind möglich. Mitwirkung bei Gottesdiensten erfragen (Fürbitten/Lesung). Aktionen in St. Dominicus bei Gemeindereferentin Ch. Brath erfragen und melden (Gemeindereferentin[at]st-dominicus.de) Messe: Selbstverständlich wird für dich die hl. Messe am Sonntag INFO/Anmeldung: PR Falk Schaberick: falk.schaberick[at]erzbistumberlin.de, 030/66790135 Hinweis: Wer seine Firmvorbereitung abgeschlossen hat, melde sich bitte im September für die Firmung am 20. November an. 30
Glaubenskurs für Erwachsene Einladung Glaubenskurs für Erwachsene Einladung zur Hauptversammlung 2021 Bau - und Förderverein der Im Oktober startet in St. Joseph ein Katholischen Kirche St. Dominicus neuer Glaubenskurs in unserer Pfar- e.V. rei. Ganz herzlich möchten wir Sie zur Der Glaubenskurs richtet sich zualler- Hauptversammlung 2021 des Bau – erst an alle Erwachsenen, die sich und Fördervereins der Katholischen entschieden haben, in die katholi- Kirche St. Dominicus e.V. am Sams- sche Kirche einzutreten, aber auch tag, dem 11. September 2021, um diejenigen, die den christlichen Glau- 19:15 Uhr (nach der Vorabendmes- ben kennenlernen möchten. se) in den Bernhard-Lichtenberg- Saal (UG Kirche, St. Dominicus) ein- In der Regel bereiten sich die Teil- laden. nehmer dieses Kurses auf ihre Taufe, Die Sitzung ist öffentlich, alle Interes- den Empfang der Eucharistie und sierten sind herzlich willkommen. Firmung vor. Es gelten die aktuellen Corona- Regeln. Eingeladen sind aber auch Christen Der Vorstand anderer Konfessionen, die in die ka- Tagesordnung tholische Kirche eintreten möchten. 1.Begrüßung 2.Annahme der Tagesordnung Der Kurs betrifft das Basis-/ 3.Jahresbericht Grundwissen zu den wichtigsten 4.Kassenbericht Glaubensthemen. Dabei geht es 5.Bericht der Kassenprüfer nicht nur um das theoretische Wis- 6.Aussprache sen, sondern vielmehr um eine per- 7.Entlastung des Vorstandes sönliche Beziehung zu Gott. 8.Neuwahlen des Vorstandes 9.Verschiedenes und Vorschau Der Glaubenskurs endet in der Oster- nacht mit der Spendung der Sakra- Bitte beachten Sie die Kontoverbin- mente der Taufe und Firmung in der dung: jeweiligen Ortsgemeinde. Bau – und Förderverein der Katholi- schen Kirche St. Dominicus e.V. Wir bitten um vorherige Anmeldung im Pfarrbüro oder direkt beim Dia- IBAN DE78 4006 0265 0034 0486 00 kon Rösler. BIC GENODEM1DKM 31
Glaubenszeugnis - Erlebnis in Lanciano Erlebnis in Lanciano von der Polnischen Katholischen Mis- Letzte Woche habe ich auf meiner sion in Berlin organisiert wurde. Ja, privaten Pilgerreise nach Lanciano es war spartanisch, eben eine Pilger- zwei Mitarbeiter von EWTN kennen- reise, aber Komfort war mir nie wich- gelernt, welche eine Dokumentation tig. Es ging jedenfalls an Orte, an de- über das eucharistische Wunder von nen ich vorher noch nie war. Meine Lanciano drehen wollten, und ihnen Frau sagte mir, das ist nichts für dich, meine Geschichte erzählt. Vor die da wird nur gebetet, und sie wollte Kamera wollte ich, nachdem ich mei- nicht, dass ich mitfahre, da ich zuvor ne Geschichte erzählte, nicht, habe allem kirchlichen abgeneigt war, ihnen aber inzwischen den folgen- selbst zu Feiertagen die Messe nicht den Text bereitgestellt: besucht habe und ihr damals vor der Hochzeit nur versprochen habe, dass Mein Name ist Ralf Kuners aus der sie unsere Kinder katholisch erziehen Gemeinde Bruder Klaus, ich bin 52 darf. Deshalb entschied sich meine Jahre, geboren in Berlin, evangelisch Frau nach größerem Streit, die Reise getauft aber nicht erzogen. An der abzusagen, „Sie wollte in Frieden Konfirmation wollte ich nicht teilneh- fahren“. men (nur wegen der Geschenke sag- Sie rief nach längerer Diskussion mit te ich, weil ich glaubte damals nicht). mir den Pfarrer an, um sich von der Seit 28 Jahren bin ich verheiratet mit Reise abzumelden. Dieser fragte sie einer aus Polen stammenden Katho- mehrmals warum, aber sie wollte es likin und wir haben zwei Söhne. nicht sagen, bis sie irgendwann den Mit 31 Jahren bin ich aus der Kirche Grund nannte. Der Pfarrer antworte- nach einer Krebserkrankung ausge- te daraufhin, dass das gar kein Prob- treten, weil ich damals merkte, dass lem sei und ich auch ohne zu glau- ich auch keine Hilfe bei Gott in dieser ben mitfahren könne. Des Weiteren Situation gesucht hatte. sagte er, dass er vor fünf Minuten 2011 ergab es sich, dass meine Frau zuvor versucht hatte, eine Frau auf an einer Pilgerreise teilnehmen woll- der Warteliste anzurufen (nach der te, dem ich zunächst zugestimmt Absage eines anderen Teilnehmers), hatte. Nachdem sie mir die Details diese aber nicht ans Telefon gegan- der Fahrt mitteilte, wollte ich auch gen ist. Der Platz wäre jetzt für mich unbedingt mitfahren. Es sollte nach und ich sollte auf jeden Fall mitfah- Italien gehen. 11 Tage mit Zielen wie ren. Göttliche Fügung? Rom, Venedig, Assisi, Rimini, San Am 7. 10. 2011 war dann der Tag der Marino und vieles mehr zu einem Abreise. Mit einer kurzen Messe vor wirklich günstigen Preis, da die Reise der Abfahrt um 5:00 früh. Dort bete- 32
Sie können auch lesen