Gemeinde Bernried am Starnberger See - in Bernried am Starnberger See

 
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Gemeinde Bernried am Starnberger See - in Bernried am Starnberger See
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   Gemeindeinformation                           ◆
               AU S G A B E 81 | J U L I 2 018
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Gemeinde Bernried am Starnberger See             ◆
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Bernrieder
Gemeindeinfor mation

Ausgabe 81 | Juli 2018

Impressum

Herausgeber Gemeinde Bernried

Verantwortlich für den Inhalt
Josef Steigenberger, Bürgermeister

Umschlagillustration Norbert Kloyer

Gestaltung und Produktion
Ulenspiegel Druck GmbH & Co. KG, Andechs
4      INHALT

    Grusswort des Bürgermeisters	                              6

    Aktuelle Themen	                                           7
    Volksbegehren „Damit Bayern Heimat bleibt -
    Betonflut eindämmen“	                                      7
    Haushalt 2018	                                            10
    Bernried will Fair-Trade-Gemeinde werden                  11
    Sachstand Schule, Kinderhaus, Feuerwehr	                  13
    Neue Webseiten der Gemeinde - „V2.0“	                     16
    Barrierefreier Ausbau des Bahnsteiges Bahnhof Bernried	   17
    STADTRADELN in Bernried	                                  19
    Gestaltung der Verkehrsinseln an der Staatsstraße
    nach Tutzing	                                             20
    Apropos…	                                                 21

    Aus der Verwaltung                                        22
    Zurückschneiden von Bepflanzungen	                        22
    Breitbandausbau Bernried a. S.	                           23
    Abschluss der Sanierung des Dammes am Grundweiher	        24
    „Operation Drahtesel“	                                    25

    Bernrieder Gewerbe	                                       26
    Interview mit Frau Dr. Christiane Droste,
    Tiermedizinische Praxis in Bernried	                      26
I N H A LT        5

Aus den Vereinen, Verbänden und Arbeitskreisen	 28
Eschentriebsterben	                                            28
Bunte Meter für mehr Insekten	                                 29
Fördergemeinschaft Musikkreis Bernried e.V.	                   32
Freundeskreis Samoreau-Bernried	                               33
Freiwillige Feuerwehr Bernried	                                35
Garten- und Verschönerungsverein Bernried e.V.	                36
Grundschule Bernried - Schülerkonzert	                         39
Kunsthandwerk im Torbogen	                                     40
Katholische Pfarrei St. Martin	                                42
Schützengesellschaft „Alt-Bernried“ 1879 e.V. -
Saisonabschluss und Meisterschaften	                           44
Büro SoNe Bernried - Soziales Netz /
Nachbarschafshilfe Bernried e.V.	                              45
Waldkinder Bernried e.V.	                                      46

Bernrieder Veranstaltungen -
2. Halbjahr 2018	                                              48
6   GRUSSW ORT D ES BÜ R GER M EISTER S

              Liebe Bernriederinnen
              und Bernrieder,
              seit vielen Jahren schon, und in dieser Wahlperiode sogar jährlich, geht der
              Gemeinderat von Bernried in Klausur. Abseits vom Tagesgeschäft versuchen wir
              die Zukunft unserer Gemeinde zu planen. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen
              hochtrabend, aber es geht in diesen eineinhalb Tagen wirklich darum, wie wir un-
              ser Dorf Bernried in die Zukunft führen können. Da haben Sie uns, liebe Bernrie-
              derinnen und Bernrieder, mit dem Zukunftsbild – unsere Fragebogenaktion 2015
              – ganz klar ihre Meinung gesagt. Verkürzt gesagt: Ein „moderates“ Wachstum, viel
              Natur, möglichst autark und vor allem „Dorf“ bleiben, nicht „Schlafdorf“.

              Leider ist die Gemeinde mit ihrem Gemeinderat nicht immer Herr des Verfahrens.
              Selbstverständlich spielt die Landes- oder auch die Bundespolitik eine ganz we-
              sentliche Rolle. Und auch die Veränderungen in unserer Gesellschaft bestimmen
              maßgeblich mit, wie sich unser Dorf entwickelt. Der gewaltige Siedlungsdruck,
              überwiegend ausgehend von der Stadt München, hat mehr Einfluss als uns lieb
              ist. Klar, wer möchte nicht in unserer Gegend und ganz speziell in Bernried, einem
              der schönsten Dörfer Deutschlands, leben?

              Hier gilt es, Planungen mit Augenmaß zu treffen. Und abzuwägen zwischen den
              Belangen unserer Bernrieder Bevölkerung, dem Naturschutz und den jungen Men-
              schen, die nach Bernried kommen und hier leben möchten. Ich finde, wir haben
              das in der Vergangenheit ganz gut gelöst, mag der Eine oder der Andere das auch
              anders sehen. Ich persönlich wünsche mir auch nicht, dass hier der Staat stärker
              mitredet, weil ich glaube, dass die Menschen vor Ort ihre spezielle Situation und
              das was verkraftbar ist, viel besser einschätzen können als unsere Politiker und
              die Ministerialbürokratie. Auch wenn wir in Bernried nicht „auf einer Insel leben“,
              d. h. die Entwicklung um uns herum, in Bayern und in ganz Deutschland nicht
              ausblenden können, sollten wir doch für die Gestaltung unserer Gemeinde selbst
              verantwortlich bleiben.

              Das Ganze ist ein Langzeitthema und wir werden es sicher vor dieser Sommerpau-
              se auch nicht mehr lösen können. Darum, schöne Sommerferien und im Herbst
              planen wir weiter.

              Ihr

              Josef Steigenberger, Erster Bürgermeister
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Volksbegehren „Damit Bayern
Heimat bleibt - Betonflut eindämmen“
Am 7. März wurde das Volksbegehren „Damit Bayern Heimat bleibt - Betonflut eindäm-
men“ beim bayerischen Innenministerium beantragt. Michael Haberl (MH) unterhielt
sich darüber mit Herrn Bürgermeister Steigenberger (JS).

MH:   Herr Steigenberger, laut Statistischem Bundesamt wurden in Deutschland
im Jahr 2014 täglich 63 ha Fläche in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt;
in Bayern täglich 13,1 ha, das entspricht etwa 18 Fußballfeldern. Wie hoch ist denn
der derzeitige „Flächenverbrauch“ in Bernried?

JS:   Auch wir „verbrauchen“ entsprechend der Definition der Initiatoren des
Volksbegehrens Fläche, immer dann, wenn wir ein Baugebiet ausweisen, wenn wir
Wege anlegen, selbst Ausgleichsflächen nach Baugesetzbuch werden als „Flä-
chenverbrauch“ angesehen. Ich finde den Begriff nicht korrekt. Fläche wird nicht
„verbraucht“, Fläche wird umgenutzt, was an sich nicht problematisch ist. Die Ver-
siegelung von Fläche ist m. E. das Problem, das ist richtig, das müssen wir deutlich
reduzieren. Es gibt Jahre, da entwickelt sich Bernried nur im Innenbereich – das
zählt ja nach der Definition nicht dazu – und in anderen Jahren entstehen neue
Baugebiete. Ähnlich ist es mit der Verkehrsinfrastruktur, da passiert oft viele Jahre
fast nichts, dann wieder werden Straßen und Wege gebaut. In den letzten 15 Jahren
haben wir im Durchschnitt etwa 4.300 m² pro Jahr „verbraucht“ (davon etwa 4.000
m² für Wohnen und die erforderlichen Straßen dazu und nur 300 m² für Gewerbe),
das sind ca. 11,8 m² pro Tag. Ausgleichsflächen sind hier nicht enthalten. Wenn wir
diese als Landverbrauch mitrechnen, sind wir geschätzt bei mindestens 15 m².

MH:   Und wie hoch war der „Flächenverbrauch“ in Bernried in der Vergangenheit,
gibt es da einen Trend?

JS:   Wir haben – in neuen Baugebieten – seit 2002 etwa 55 neue Häuser oder
Doppelhaushälften bekommen, zum allergrößten Teil im Rahmen des Einheimi-
schenmodell, dazu knapp 20 Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern. Die
sogenannte Innenverdichtung, das heißt bei uns das Schließen von Baulücken in
den Ortsteilen und an den Ortsrändern, ist hier nicht berücksichtigt. Hier sind in
diesem Zeitraum nochmals etwa 15 Häuser und 30 Eigentumswohnungen entstan-
den. Vom Bevölkerungswachstum als auch vom Flächenverbrauch her gesehen,
das haben jetzt das Strukturgutachten der Region Oberland und auch die Sozial-
raumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau ergeben, zeigt sich Bernried im
Vergleich zu den Nachbargemeinden als gering wachsende Gemeinde. Unsere nörd-
lichen Nachbarn im Landkreis Starnberg, die m. E. wirklich extrem wachsen, sind
bei diesem Vergleich noch gar nicht berücksichtigt. Wenn man also einen Trend
feststellen kann, dann ist es der des „geringen oder moderaten Wachstums“. Wobei
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              sich der Gemeinderat schon seit mehreren Jahren intensiv damit beschäftigt, wie
              die Bevölkerungsentwicklung und der Wunsch nach Wohnungseigentum mit der
              immer knapperen verfügbaren Fläche in Einklang bringen lässt. D. h. beispielwei-
              se, welche Wohnformen künftig möglich oder sogar erforderlich sind und ob wir
              uns das Einfamilien- und das Doppelhaus im Einheimischenmodell noch leisten
              können.

              MH:   Welche größeren „flächenverbrauchenden“ Bauvorhaben sind für die nächs-
              ten Jahre in Bernried geplant?

              JS:   Aktuell wollen wir unser Gewerbegebiet erweitern und daran angrenzend
              ein kleines Mischgebiet, mit mindestens 50 % Gewerbeanteil, ausweisen. Andere
              Maßnahmen sind in Bernried aktuell im Außenbereich nicht vorgesehen. Ich weiß,
              Gewerbegebiete sind das, was die Initiatoren des Volksbegehrens ganz besonders
              „aufs Korn nehmen“, nur macht es die Gemeinde Bernried (wie übrigens die
              allermeisten Gemeinden) nicht, um das Gewerbesteueraufkommen zu erhöhen.
              Es geht uns schlichtweg darum, den örtlichen Bedarf zu decken. Da haben wir in
              den letzten 15 Jahren so gut wie nichts angeboten. Ich denke, es ist auch wichtig,
              Arbeitsplätze dezentral, also wohnortnah auszuweisen, insbesondere um den Pend-
              lerverkehr zu vermeiden. Die Gier der Stadt München, Unternehmen anzusiedeln,
              führt m. E. über kurz oder lang wirklich zum Verkehrsinfarkt. Fast täglich werden
              die Staus länger. Diesen verhängnisvollen Trend kann man mit einer vernünfti-
              gen Planung im ländlichen Raum begegnen. Vielleicht ließe sich sogar das eine
              oder andere riesige Auslieferungslager der Internet-Händler vermeiden, wenn die
              Bewohner des ländlichen Raums ihren Bedarf ortsnah decken könnten.

              MH:   Das Volksbegehren will das in der Nachhaltigkeitsstrategie 2016 von der
              Bundesregierung selbst gesetzte Ziel, den Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsflä-
              che in Deutschland auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen, in Bayern gesetzlich ver-
              ankern. Konkret soll der Flächenverbrauch in Bayern von derzeit 13,1 ha/Tag auf 5
              ha/Tag begrenzt werden. Gemessen an den Einwohnerzahlen (31.12.2016: Bayern
              12930751; Bernried 2261) beträgt der Bernrieder Anteil an den 5 ha/Tag etwa 8,7
              m²/Tag. Welche Konsequenzen hätte - unter Annahme der Einwohnerzahl als Ver-
              teilerschlüssel - damit die Umsetzung des Gesetzesvorschlags des Volksbegehrens
              für Bernried?

              JS:   Das hätte für Bernried m. E. extrem negative Folgen, da insbesondere viele
              unserer jungen BürgerInnen sich das Leben hier dann nicht mehr leisten können.
              Nicht nur, dass es künftig keine kleinen Gewerbebetriebe und keine Einheimi-
              schenmodelle mehr geben könnte, ich fürchte, diese Verknappung von Bauland
              in unserer ganzen Region würde zu extremen Preissteigerungen bei Immobilien
              und letztlich auch bei den Mieten führen. Die Menschen, die gut ausgebildet um
              der Arbeit willen zu uns nach Oberbayern kommen, könnten vielleicht die Mieten,
              das knappe Bauland oder die gebrauchte Immobilie noch bezahlen, nicht mehr der
              alteingesessene Bernrieder Handwerker. Das Niveau der Metropolregion München
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(wie man es jetzt schon in den Landkreisen München Land, Starnberg, Fürstenfeld-
bruck, Freising und Ebersberg usw. sehen kann) würde uns ganz schnell erreichen.
Fatal ist sicher auch, dass die Hausübergabe an die Kinder Erbschaftssteuerzahlun-
gen auslösen wird, wobei mit den augenblicklichen Immobilienpreisen bereits jetzt
die Freibetragsgrenze der Erbschaftssteuer angekratzt wird.

MH:   Welche Konzepte könnten Sie sich für Bernried vorstellen, um den „Flächen-
verbrauch“ zu reduzieren?

JS:   Wie gesagt, wir diskutieren im Gemeinderat schon lange intensiv über
dieses wichtige Thema. In Bernried ist die durchschnittliche Wohnungsgröße seit
1970 von 69 m² auf mehr als 105 m² gestiegen. Im gleichen Zeitraum ging die
durchschnittliche Zahl der Bewohner pro Wohnung von ungefähr 2,2 Personen auf
1,6 Personen zurück. D. h. jede BenriederIn lebt jetzt auf deutlich mehr als doppelt
so großer Wohnfläche als noch 1970! Das wird ganz besonders bei den genannten
Zahlen an 70 Wohnhäusern und 50 Eigentumswohnungen deutlich, die seit 2002
entstanden sind. Dem steht ein Bevölkerungsanstieg von nur etwa mehr als 200
Personen gegenüber. Ich glaube, wir müssen Anreize schaffen, dass z. B. ältere
Menschen, wenn die Kinder aus dem Haus sind, sich mit weniger Wohnfläche be-
gnügen und dadurch Wohnraum für Familien frei wird. Am Fliederweg haben das
einige Familien schon praktiziert, leider noch sehr wenige. Insgesamt betrachtet
müssen in den Dörfern mehr Mehrfamilienhäuser entstehen - sicher nicht die klas-
sische „Mietkasernen“, das passt nicht, aber Mehrgenerationenhäuser wären nach
Ansicht des Gemeinderats ein guter Ansatz. Auch gilt es, im Innenraum nachzu-
verdichten. Das geht natürlich nicht überall, unser Dorf muss ein Dorf bleiben und
darf nicht zur Vorstadtsiedlung werden.

MH:   Gegner des Volksbegehrens führen an, dass die vorgeschlagene Gesetzesän-
derung ein Eingriff in das kommunale Selbstverwaltungsrecht wäre. Deshalb lässt
die bayerische Regierung die Zulässigkeit des Volksbegehrens derzeit vom bayeri-
schen Verfassungsgerichtshof prüfen. Was ist Ihre Meinung dazu?

JS:   Ich glaube es ist unstrittig, dass die Flächenversiegelung deutlich reduziert
werden muss. M. E. kann und muss aber der Gesetzgeber über das Landespla-
nungsgesetz und über die regionalen Planungsverbände in Richtung Flächenspa-
ren Einfluss nehmen. Denn solange die Stadt München eine Weltfirma nach der
anderen in die Stadt holt, wir der Druck auf unseren Wohnungsmarkt nicht aufhö-
ren, sondern immer stärker werden. Wenn dann eine Reduzierung des Flächenver-
brauchs über eine quotenmäßige Zuteilung von „Baugrundkontingenten“ erfolgen
soll, behandelt man die Symptome, nicht die Ursache. Und es ist schon ein heftiger
Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung. Planen im Dialog mit Blick auf die
Region, in der wir leben, ist mit Sicherheit einer quotenmäßigen Zuteilung von
Bauland, quasi mit der Gießkanne über ganz Bayern zu gehen, vorzuziehen.

MH:   Ich bedanke mich herzlich für das Interview, Herr Steigenberger.
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              Haushalt 2018

              Unser Haushalt im Jahr 2018 beträgt,         (und in der mittelfristigen Finanzpla-
              wie im Vorjahr, knapp 10 Mio. Euro.          nung für 2019 und 2020 die Baukosten
              Etwa die Hälfte davon ist der Verwal-        für die Erweiterung der Schule mit
              tungshaushalt – das sind die laufenden       2,5 Mio. Euro) vorgesehen. Mit etwas
              Einnahmen und Ausgaben, die mit              mehr als 1 Mio. Euro schlagen die
              einem leichten Überschuss von etwa           Kosten für Bau und Verkehr, das sind
              100.000 Euro geplant sind. Wir planen        z. B. die Erschließungskosten für das
              hier sehr vorsichtig, d. h. in den letzten   Gewerbe- und Mischgebiet, Straßen und
              Jahren haben wir immer deutlich höhe-        Wege und auch die Restkosten für die
              re Überschüsse als budgetiert erzielt.       Sanierung des Grundweiherdammes zu
              Das passiert insbesondere dann, wenn         Buche.
              die Gewerbesteuereinnahmen besser            170.000 Euro sind für unseren Verbin-
              als geplant ausfallen. Wichtigste Ein-       dungsbau mit Bücherei, Tourismusbüro
              nahmen sind die Einkommensteuerbe-           und Vereinsräumen vorgesehen, 70.000
              teiligung mit über 1.900.000 Euro, die       Euro für ein öffentliches WC am Bahn-
              Gewerbesteuer mit 820.000 Euro und           hof. Die Breitbandversorgung kostet
              die Grundsteuer mit knapp 350.000            uns 330.000 Euro (wobei hier nach
              Euro. Größte Ausgabeposition ist die         Abzug der Zuschüsse nur ein Anteil der
              Kreisumlage mit 1.350.000 Euro, d. h.        Gemeinde von ca. 80.000 Euro ver-
              der Anteil, mit dem wir für die Ausga-       bleibt), ein angedachter Trinkwasser-
              ben des Landkreises mitzahlen müssen.        notverbund mit Seeshaupt verursacht
                                                           Kosten für Bernried von 150.000 Euro.
              Im Vermögenshaushalt haben wir die-
                                                           Insgesamt summieren sich die Investiti-
              ses Jahr einen deutlichen Überschuss
                                                           onen auf ca. 3,3 Mio. Euro.
              geplant, da wir Grundstücke im Gewer-
              begebiet verkaufen können. Einen Teil        In den letzten Jahren haben wir Schritt
              der Einnahmen aus diesen Verkäufen           für Schritt unsere Verbindlichkeiten ab-
              erhält die Bayerngrund GmbH, die, als        gebaut. Dem geplanten Schuldenstand
              Geschäftsbesorger, den größten Teil der      von 1,65 Mio. zum 31.12.2018 steht ein
              Grundstückskäufe westlich des Gewer-         beträchtliches Vermögen gegenüber,
              begebiets finanziert hat.                    das wir auf weit über 20 Mio. Euro
                                                           schätzen. Nicht berücksichtigt sind
              An wesentlichen Investitionen sind
                                                           sowohl bei den Schulden als auch beim
              heuer die Restzahlungen für die Sport-
                                                           Vermögen die gemeindlichen Vorrats-
              halle mit 110.000 Euround 40.000 Euro
                                                           grundstücke westlich des Gewerbege-
              für sonstige Investitionen am Sportge-
                                                           bietes. Diese sind über die Bayerngrund
              lände enthalten, für den Sommerkeller
                                                           GmbH finanziert, die auch bis zur
              und das Zwischengebäude sind knapp
                                                           Deckung der Kaufpreissumme die Ver-
              700.000 Euro geplant, für die Kin-
                                                           kaufserlöse erhält.
              derbetreuung sind Kosten von knapp
              200.000 Euro im diesjährigen Haushalt                             Josef Steigenberger
A K T U E LLE T H E M E N   11

Bernried will Fair-Trade-Gemeinde werden

Fairer Handel in Bernried ist nichts       Fünf Kriterien müssen erfüllt werden,
Neues. Bereits im Jahr 1992 wurde die      damit sich die Gemeinde um das Siegel
Eine-Welt-Gruppe der Pfarrgemein-          bewerben kann:
de St. Martin gegründet. Dank eines
                                           Es wird ein Gemeinderatsbeschluss
engagierten Teams sind fair gehandelte
                                           gefasst, mit dem Bekenntnis zur
Produkte bei regelmäßigen Verkaufs-
                                           Unterstützung des fairen Handels. Im
aktionen erhältlich. Die hochwertige
                                           Rathaus wird fair gehandelter Kaffee
Produktpalette reicht dabei von Lebens-
                                           und mindestens ein weiteres fair ge-
und Genussmitteln über Kleidung bis
                                           handeltes Produkt verwendet.
hin zu Kunsthandwerk.

                                           Eine lokale Steuerungsgruppe mit
Jetzt hat der Gemeinderat in einer
                                           Personen aus Zivilgesellschaft, Politik
seiner letzten Sitzungen einstimmig
                                           und Wirtschaft wird gebildet, welche
beschlossen, dass sich Bernried um das
                                           die Aktivitäten vor Ort koordiniert.
Siegel „Fair-Trade-Gemeinde“ bewerben
wird. Dieses Zertifikat, international
                                           In den lokalen Geschäften werden min-
auch „Fairtrade-Town“ genannt, wird
                                           destens zwei fair gehandelte Produkte
von einer anerkannten Fair-Trade-Zer-
                                           angeboten. Wie viele Einrichtungen
tifizierungsstelle vergeben. In unserem
                                           teilnehmen müssen, hängt dabei von
Fall ist dies Fair-Trade Deutschland.
                                           der Einwohnerzahl ab. Im Fall von
                                           Bernried sind dies mindestens ein Ge-
Fairtrade-Gemeinden fördern gezielt
                                           schäft und ein Gastronomiebetrieb.
den fairen Handel auf kommunaler
Ebene und sind das Ergebnis einer
                                           Produkte aus fairem Handel werden
erfolgreichen Vernetzung von Personen
                                           in öffentlichen Einrichtungen verwen-
aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirt-
                                           det. Bei der Größe von Bernried muss
schaft, die sich für den fairen Handel
                                           dabei die Schule, ein Verein und eine
in ihrer Heimat stark machen. Das
                                           Kirchengemeinde mitmachen.
Thema fairer Handel liegt im Trend:
In Deutschland wächst zunehmend            Die öffentlichen Medien müssen über
das Bewusstsein für gerechte Produk-       die Aktivitäten auf dem Weg zur Fair-
tionsbedingungen sowie soziale und         trade-Gemeinde berichten. Mindesten
umweltschonende Herstellungs- und          vier Medienartikel müssen dazu inner-
Handelsstrukturen.                         halb eines Jahres erscheinen.

Von kleinen Dörfern bis hin zu Milli-      Sobald Bernried diese fünf Kriterien er-
onenstädten: Bereits 535 Kommunen          füllt, kann sich die Gemeinde bei Fair-
haben sich in Deutschland diesen Titel     trade Deutschland um die Auszeich-
erworben.                                  nung bewerben. Nach einer positiven
12   AKT UELL E THEM EN

               Prüfung erhält die Gemeinde den Titel        Im nächsten Schritt wird sich ein
               „Fairtrade-Town“ überreicht. Dies kann       mehrköpfiges Team zusammenfinden.
               zum Beispiel im Rahmen einer Aus-            Dieses wird als Steuerungsgruppe
               zeichnungsfeier geschehen. Der Titel         die nötige Vernetzung von Wirtschaft,
               wird dann für jeweils zwei Jahre ver-        Gemeinde, Schule und Vereinen organi-
               geben und muss dann aktiv verlängert         sieren und damit die Aktivitäten auf
               werden. Dabei wird die Erfüllung der         dem Weg unseres Dorfes zur Fair-Tra-
               fünf Ziele jedes Mal wieder neu über-        de-Gemeinde begleiten.
               prüft. Damit wird sichergestellt, dass
                                                            Weitere Informationen im Internet gibt
               die Auszeichnung zur Fairtrade-Town
                                                            es unter: www.fairtrade-towns.de
               nicht das Ziel, sondern der Startschuss
               für weiterführendes Engagement ist.
                                                            www.bernried.de/de/aus-dem-dorfle-
                                                            ben/jugend-familien-bildung-und-sozi-
               Einige der Voraussetzungen sind be-
                                                            ales/soziales/d/fairer-handel-in-bern-
               reits jetzt erfüllt: Der Ratsbeschluss ist
                                                            ried-die-eine-welt-gruppe
               bereits gefasst, und die Kirchengemein-
               den unterstützen schon lange in hohem
                                                                                       Georg Malterer
               Maße den fairen Handel.
A K T U E LLE T H E M E N   13

Sachstand Schule, Kinderhaus, Feuerwehr

Gott sei Dank sind bei uns in Bernried die Kinderzahlen recht stabil, d. h. relativ
konstant. So pendelt die Zahl der Grundschüler immer um die 90 Kinder und in
unseren beiden Kindergärten und der Krippe sind es um die 70 Kinder. Eine gute
Situation für unsere Gemeinde. Geändert hat sich allerdings in den letzten Jahren
der Platzbedarf – er ist deutlich größer geworden.

Die ständig steigende Nachfrage nach Plätzen in der Mittags- und Nachmittags-
betreuung, die geänderte Form des Unterrichts (es gibt heute den „Frontalunter-
richt“, den wir aus unserer Schulzeit kennen, nicht mehr), die größere Anzahl von
Lehrkräften und die Diskussion um die Ganztagsschule machen es erforderlich,
dass wir unsere Schule vergrößern müssen. Und darüber hinaus das Kinderhaus,
denn die steigende Nachfrage nach Hortplätzen, der Rechtsanspruch der Bürge-
rInnen auf Kinderbetreuung ab einem Jahr und immer längere Öffnungszeiten
machen auch hier Erweiterungen erforderlich. Das, obwohl wir mit dem Waldhort,
einer Einrichtung, die es bislang noch selten gibt, die aber sehr gut läuft, schon
eine deutliche Entlastung beim Platzbedarf erfahren haben.

Und auch bei der Feuerwehr zwickt es an vielen Ecken, der vorhandene Platz
reicht heute, insbesondere aufgrund des technischen Fortschritts und vieler neuer
Vorschriften, einfach nicht mehr aus, die Einteilung ist nicht mehr zeitgemäß.

Unsere ersten Überlegungen zur Erweiterung unserer Grundschule, die schon vor
4 Jahren begannen und wo wir vor 2 Jahren auch schon erste Pläne hatten, waren
noch ohne die Überlegungen des Kinderhauses und der Feuerwehr entstanden.
Und eine anschließend in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie durch ein Archi-
tekturbüro kam zu dem Ergebnis, dass der angegebene Platzmehrbedarf der drei
Einrichtungen am jetzigen Standort nur mit Abriss und einem kompletten Neubau
realisiert werden könnte, selbst wenn für die Feuerwehr ein ganz neuer Standort
gefunden wird (den wir aber noch nicht gefunden haben). Die Trennung von Schu-
le und Kinderhaus oder auch eine komplette Verlegung vom jetzigen Standort weg
wurde im Gemeinderat nach intensiver Diskussion, zuletzt auf unserer diesjähri-
gen Klausurtagung, und auch nach Rücksprache mit den Lehrkräften abgelehnt.
Hierbei sind natürlich auch die Kosten zu berücksichtigen – eine neue Schule
und ein neues Kinderhaus wären mit 6 – 8 Mio. Euro zu veranschlagen, ein neues
Feuerwehrhaus mit knapp 3 Mio. Euro.
14   AKTUELL E THEM EN

              Alte Schule, Alte Gemeinde

              Aufgrund des Platzmangels im Kinderhaus haben wir die Vorschulkindergarten-
              gruppe des Kinderhauses Bernried seit 2016 in der Alten Schule untergebracht.
              Für die vielen Nutzer des ehemaligen Klassenzimmers im Parterre mussten
              Ausweichquartiere gefunden werden, insbesondere natürlich für den Hauptnutzer
              „Soziales Netz“. Mittwochskino und größere Veranstaltungen finden jetzt in der
              Torbogenhalle statt, die u. a. eine Schallschutzdecke erhalten hat.

              Die Alte Gemeinde, das Hofmarkrichterhaus, wurde vor 11 Jahren an den Hos-
              pizverein im Pfaffenwinkel e.V. langfristig verpachtet. Die gesamte ambulante
              Betreuung und der Einsatz der ehrenamtlichen Hospizhelfer wurden von hier aus
              koordiniert, wobei die Zahl der Mitarbeiter kontinuierlich auf derzeit 7 Koordi-
              natorinnen, mit Sr. Angela Kirchensteiner als Leiterin, anstieg. Auch hier wurde
              der Platz immer knapper, so dass sich der Verein entschloss, auch das ambulante
              Hospiz in das Kloster Polling, das ja das stationäre Hospiz beherbergt und deutlich
              mehr Platz bietet, zu verlegen. Wir bedauern das sehr, haben aber Verständnis, da
              neben dem besseren Raumangebot in Polling natürlich auch Synergien genutzt
              werden können.

              Mit dem Wegzug des Hospizes ist die Alte Gemeinde nun wieder frei und so
              entstand der Gedanke, die verbliebenen Nutzungen in der Alten Schule größten-
              teils dorthin zu verlegen um damit das gesamte Gebäude für die Kinderbetreuung
              freizubekommen. Der Speicher bleibt durch die Vereine belegt. Ein schwieriges
              Unterfangen, denn viele Vereine und Institutionen nutzen derzeit die Alte Schule.
              Und dann kommt noch die terminliche Überschneidung dazu – der Kindergarten-
              betrieb beginnt schon Anfang September, vorher sind noch einige Umbauarbeiten
              zu erledigen, insbesondere im Bereich der Sanitäranlagen und der Fluchtwege,
              und der Hospizverein kann frühestens Anfang September ausziehen, weil auch in
              Polling noch Umbaumaßnahmen erforderlich sind. Aber alle Betroffenen zeigen
              Verständnis und helfen bei der Suche nach Lösungen.

              Ein ganz herzliches Vergelt’s Gott dem Sozialen Netz, der Musikschule, der Blas-
              kapelle, dem Veteranenverein, den Kirchenchören, den Landfrauen sowie allen
              Vereinen, den ganzen Freundeskreisen, Zukunftsbild- und sonstigen Gruppen, die
              sich in der Alten Schule treffen. Herzlichen Dank auch den Vereinen, die andere
              bei sich aufnehmen, sei es im Trachtenheim, im Vereinsheim oder in der Torbo-
              genhalle, die ja an die katholische Pfarrgemeinde verpachtet ist.
A K T U E LLE T H E M E N   15

Was passiert in den nächsten Jahren?

Das „Damoklesschwert“, dass wir die benötigten Erweiterungen nur mit dem
„ganz großen Wurf“, mit Standortverlagerung und Neubau erreichen können,
schwebt nun nicht mehr über uns. Mit der Umnutzung der Alten Schule zum
Kinderhaus ist der Platzbedarf für die Kinderbetreuung gedeckt. Es entstehen
zwei große Gruppenräume mit entsprechenden Nebenräumen, auch ein ausrei-
chend großer Raum für die Mitarbeiter, der bisher fehlte. Damit können wir uns
auf den zusätzlichen Raumbedarf von Schule und Feuerwehr konzentrieren, der,
so hoffen wir, jetzt an Ort und Stelle realisiert werden kann. Für den Umbau der
Alten Schule haben wir 100.000 Euro in den heurigen Haushalt eingestellt. In der
mittelfristigen Finanzplanung sind für den Umbau der Schule 2.500.000 Euro und
für die Feuerwehr 400.000 Euro vorgesehen. Jetzt beginnt wieder die Planung.

                                                               Josef Steigenberger
16   AKTUELL E THEM EN

              Neue Webseiten der Gemeinde – „V2.0“

              Unsere Gemeinde Bernried ist schon seit vielen Jahren im Internet vertreten
              unter www.bernried.de, allerdings ist die Technik dahinter schon sehr in die Jahre
              gekommen und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Dies hat sich
              auch in der Fragebogenaktion „Bernried 2030“ gezeigt, dass aktuellere Infor-
              mationen und Inhalte sowie Übersichtlichkeit für unsere Webseiten wesentliche
              Wünsche waren.

              Heutzutage erwartet man auch die lesbare Darstellung der Webseiten nicht nur
              auf dem PC sondern auch auf seinem Smartphone (Fachausdruck: „responsive
              Design“), um bequem von unterwegs auf die Informationen der Bernrieder Web-
              seiten zugreifen zu können.

              Auch von Seiten der Verwaltung sind die Anforderungen gestiegen – so sind
              neben den elektronischen Formularen auch amtliche Bekanntmachungen und
              Bebauungspläne auf der Homepage der Gemeinde zu veröffentlichen.

              Für die Realisierung unseres neuen Internet-Auftritts haben wir mit der Firma
              Seitwerk aus Uffing am Ammersee zusammengearbeitet, die uns für die Verwal-
              tung und Gestaltung der Inhalte ein flexibles und modernes „Content Manage-
              ment System“ entwickelt hat, mit dem die Inhalte leicht und entsprechend oft
              aktualisiert werden können.
              Auf der Startseite befinden sich jetzt an prominenter Stelle die aktuellen Informa-
              tionen wie Veranstaltungen und News, die ständig aktualisiert werden. Natürlich
              sind alle Veranstaltungen im Kalender abrufbar, die letzte Ausgabe der Gemeind-
              einfo steht ebenfalls zum Download bereit.

              Ein weiterer Schwerpunkt bei der Überarbeitung der Webseiten galt der neuen,
              seit Ende Mai in Kraft getretenen DSGVO (Datenschutzgrundverordnung). So ist
              der Internetauftritt verschlüsselt, um Dateneingaben der Bürger bei den elektroni-
              schen Formularen zu schützen.

              Eine weitere Ergänzung zum Internetauftritt wird das Newsletter sein, das zusätz-
              lich in etwa monatlichen Zyklus weitere Informationen und Aktuelles zur Verfü-
              gung stellt. Die Newsletter werden von dem ZAK Information und Kommunikation
              erstellt und redaktionell betreut werden.

              Seit Anfang April ist unser neuer Internetauftritt „live“, bitte besuchen Sie unsere
              Webseiten unter www.bernried.de. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und Wün-
              sche zu unseren Internet-Webseiten – diese können Sie über unser Feedback-For-
              mular unter „Bürgerservice – Ihre Anregungen“ senden.
                                                                                     Jochen Wolle
A K T U E LLE T H E M E N   17

Barrierefreier Ausbau des
Bahnsteiges Bahnhof Bernried
Für eine große Erleichterung sorgte Ende Juni 2018 die Mitteilung der DB Station
& Service AG - Regionalbereich Süd in der Gemeinde, dass vom 31.07.2018 bis
11.08.2018 endlich der lang ersehnte Bahnsteigumbau erfolgt.
Als einzige Haltestelle auf der Bahnlinie Tutzing-Kochel verfügte bisher die
Haltestelle Bernried über keinen behindertengerechten Bahnsteig. Aufgrund des
Einsatzes der neuen Zuggarnituren ab 2013 gestaltete sich für ältere und gehbe-
hinderte Bahnkunden und Reisende mit Kindern aufgrund des Höhenunterschie-
des zwischen Fußboden des Triebwagens und des Bahnsteiges der Einstieg und
Ausstieg problematisch.
Nach vielen Gesprächen seitens der Vertreter der Gemeinde Bernried, der DB Sta-
tion & Service und den Eigentümern des Bahnhofes konnten die „Steine aus dem
Weg“ geräumt werden und das Projekt in Angriff genommen werden. Jetzt stehen
die Baumaschinen schon bereit, um die Vorkehrungen für den Umbau treffen zu
können.
Die Bahnhaltestelle Bernried ist eine von mehreren Eintrittspforten unseres Ortes,
die einen ersten Eindruck unserer Gemeinde verleihen. Viele Besucher des Buch-
heim-Museums, der Klinik Höhenried und Seminarbesucher unseres Klosters und
unserer Gastronomiebetriebe kommen per Bahn in unser Dorf.
Im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogrammes (ZIP) konnte unter Mithilfe des
damaligen Bundesverkehrsministers, Alexander Dobrindt, die Grundvoraussetzun-
gen für die Finanzierung des Projektes in Höhe von 1,6 Mio. Euro sichergestellt
werden. Auch unsere Stimmkreisabgeordnete Dr. Ute Eilling-Hütig war bei den
zuständigen Stellen des Freistaates Bayern vorstellig und hat den Wunsch der
Gemeinde unterstützt. Grundproblem war die Schaffung eines Baurechtes unter
Einbeziehung der berechtigten Interessen des Eigentümers des Bahnhofes als
unmittelbarer Anlieger des Bahnsteigs.
Wir bedanken uns deshalb besonders bei den Vertretern der DB Station & Service,
Herrn Kölbl und Herr Meyer und der Familie Kindervater, die die Lösung möglich
gemacht haben. Im Rahmen intensiver Gespräche konnten die umfangreichen
Vorgaben der Bahn und die Interessen der Eigentümer des Bahnhofes zusammen-
geführt werden zum Wohle unserer Gemeinde, der Bürgerinnen und Bürger und
den Besuchern und Gästen unseres Klosterdorfes. Herzlichen Dank gebührt auch
Frau Elfriede Irlbeck, Bernried, welche immer fleißig Leserbriefe geschrieben hat,
die auch die Vertreter der Bahn gelesen haben. Damit wurde sichergestellt, dass
die Sache nicht „einschläft“.
Mit Planfeststellungsbeschluss vom 27.04.2018 hat das Eisenbahn-Bundesamt,
Außenstelle München, das Bauvorhaben baurechtlich genehmigt. Während der
Bauzeit 31.07.2018 bis 11.08.2018 wird der Bahnbetrieb eingestellt und ein Schien-
enersatzverkehr eingerichtet. An der Baustelle wird Tag und Nacht gearbeitet
18   AKTUELL E THEM EN

              werden, um die Baumaßnahme so schnell wie möglich durchführen zu können.
              Eine eventuell entstehende Lärmbelästigung bitten wir zu entschuldigen.
              Der Holz-Pavillon am Bahnsteig muss einem behindertengerechten Aufgang zum
              Bahnsteig weichen. Das Schutzhäuschen wird an anderer Stelle im Ort wiederer-
              richtet werden, vielleicht an einem der Kinderspielplätze.
              Der Spatenstich mit Vertretern der DB Station & Service und unserer Staatsminis-
              terin für Wohnen, Bau und Verkehr, Ilse Aigner, erfolgte am 04.07.2018.
              Zur Einweihung des Bahnsteiges, voraussichtlich im September oder Oktober
              2018, sind alle Bürger und Bürgerinnen eingeladen. Dies sollte gebührend gefeiert
              werden.
              Darüber hinaus plant die Gemeinde eine Toilette im Nebengebäude des Bahnhofs
              einzurichten. Im nächsten Jahr wird der Umbau des beschrankten Bahnüber-
              ganges an der Straße nach Bauerbach mit neuerer Technik erfolgen. Die nächste
              Baustelle ist damit schon vorprogrammiert.

                                                                                     Robert Schiebel
                                                                               Zweiter Bürgermeister

              Beim Spatenstich: (v.l.) Robert Schiebel, Josef Steigenberger,
              Staatsministerin Ilse Aigner und Andreas Rudolf (Bahn)
A K T U E LLE T H E M E N   19

STADTRADLN in Bernried

Zum zweiten Mal startete Bernried heuer     km pro Einwohner den beachtlichen 37.
beim nunmehr weltweiten Wettbewerb          Platz von 495, unter den Newcomern
STADTRADELN des Klima-Bündnisses.           (die erstmaligen Teilnehmerkommunen)
Ziel des STADTRADELNS ist es, das           sogar den 7. Platz! Die 3 radaktivsten
Rad als nachhaltiges Verkehrsmittel zu      Kommunen waren hier Bebensee (32,9
fördern. Die Aktion ist als Wettbewerb      km), Thaining (29,4 km) und Unterdie-
konzipiert, damit auch der Spaß nicht zu    ßen (25,8 km). Weilheim kam in dieser
kurz kommt.                                 Wertung mit 7,2 km auf Rang 20, Starn-
Alle, die in Bernried wohnen, arbeiten,     berg mit 5,7 km auf Rang 34.
zur Schule gehen oder einem Verein
                                            Innerhalb der Radler, die für Bernried
angehören, waren eingeladen, vom So
                                            antraten, war das Team Microcoat mit
17.06. bis Sa 07.07.2018 drei Wochen
                                            353 km pro Teilnehmer das fahrradak-
lang kräftig in die Pedale zu treten
                                            tivste Team, gefolgt von den FSB-Radlern
und möglichst viele Fahrradkilometer
                                            und den Drumlins mit 231 km bzw. 190
beruflich sowie privat für den Klima-
                                            km pro Teilnehmer. Das Team Waldkin-
schutz und für Bernried zu sammeln.
                                            dergarten erradelte die meisten km pro
Die Bernrieder Radler haben sich dazu
                                            Lebensjahr, während Akzente das Team
in Teams organisiert und die geradel-
                                            mit den meisten Teilnehmern (21) waren.
ten Kilometer im Online-Radlkalender
                                            Das Offene Team kam mit 3316 km auf
eingetragen. Ab Oktober können Sie
                                            die absolut meisten Kilometer, gefolgt
unter www.stadtradeln.de erfahren,
                                            von Microcoat (2116 km) und Akzente
welchen Platz sich Bernried im Vergleich
                                            (1983 km). Die drei fahrradaktivsten Rad-
zu über 780 Kommunen erradelt hat.
                                            ler stammten aus dem Team Microcoat
Bei der ersten Teilnahme im Jahr 2016
                                            (1339 km), dem Offenen Team (1016 km)
starteten 86 Radler für Bernried, davon 4
                                            und dem Team Akzente (868 km).
Mitglieder des Gemeinderats. In den 10
Teams Akzente, Downhiller, Drumlins,
                                            Ob zum Kindergarten, in die Schule oder
d‘Verwandtschaft, FSB-Radler, Microcoat,
                                            zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Verein
Offenes Team, Radhaus, Schönwetterrad-
                                            oder zu Freunden, mit dem Fahrrad
ler und Waldkindergarten legten sie in
                                            konnten die Teilnehmer so manche Au-
den 3 Aktionswochen insgesamt 12‘663
                                            tofahrt ersetzen und ersparten so nicht
km mit dem Fahrrad zurück. Bernried
                                            nur den Bernriedern Lärm und Abgase.
belegte damit Platz 363 von 495. Die
                                            Wenn Sie Lust bekommen haben, sich
Siegerkommunen in der Kategorie abso-
                                            fit zu halten, nicht auf den Zug warten
lute Kilometer waren erwartungsgemäß
                                            oder im Stau stehen wollen, steigen doch
große Städte, nämlich die Region Hanno-
                                            auch Sie öfter mal aufs Fahrrad um und
ver (1‘468‘109 km), Leipzig (1‘390‘344
                                            unterstützen Bernried beim nächsten
km) und Ingolstadt (795‘946 km). In der
                                            Stadtradeln!
Kategorie Radkilometer pro Einwohner
errangen die Bernrieder Radler mit 5,6                               Michael Haberl
20   AKTUELL E THEM EN

              Gestaltung der Verkehrsinseln
              an der Staatsstraße nach Tutzing
              Seit mehr als zwei Jahren hofft die Gemeinde Bernried auf die endgültige Gestal-
              tung der Verkehrsinseln am Ortseingang, an der Staatsstraße Tutzing-Bernried
              kommend, auf Höhe des Hotels „Seeblick“. Derzeit befindet sich dort ein provi-
              sorischer Ausbau der Übergangs-hilfen für Fußgänger über die stark befahrene
              Straße.
              An dieser Einfallstraße
              von Tutzing her bot sich
              Bernried nicht nur von
              seiner „schönen Seite“.
              Die Anlagen wurden
              leider nicht regelmäßi-
              gen Pflegemaßnahmen
              unterzogen. Weder vom
              Staatlichen Hochbaumt
              als Straßenbaulastträger
              und auch nicht von der
              Gemeinde. Viele Bürger und Bürgerinnen bemängelten den ungepflegten Ein-
              druck der Anlage am Ortseingang.
              Im Rahmen der Anlegung einer Blumenwiese „Bunte Meter für Bernried“ kam der
              Wunsch auf, die Verkehrsinseln auch in die Maßnahme mit einzubeziehen und zu
              verschönern.
              Kurzer Hand wurde von Herrn Schröferl , Gartenbauer aus Seeshaupt und dem
              Berichterstatter die Verkehrsinsel an der sog. „Sailer-Kurve“ Hand angelegt. Über-
              schüssiger Kies wurde entfernt und unansehnliche Gräserreste aus den Vorjahren
              entfernt. Zum Schluss wurde Pflanzensubstrat aufgebracht und verschiedene
              Blumensamen eingebracht.

              Wie nunmehr bekannt wurde, plant das Staatliche Hofbaumt Weilheim die Anla-
              gen nun doch endgültig auszubauen. Wann das genau der Fall sein wird, bleibt
              abzuwarten. Diese Anlage sollte jedoch regelmäßig gepflegt werden, notfalls durch
              die Gemeinde.
              Aufgrund der langen Trockenheit wächst die Blumenwiese nur sehr zögerlich an.
              Derzeit kann man den Grasbewuchs schon erkennen. Bleibt nur zu hoffen, dass
              der Autoverkehr und der Schneepflug im Winter die Anlage nicht zerstören.
              An der Tutzinger Straße tut sich auch etwas am Grundstück „Schmiedegelände“.
              Die Eigentümer des Grundstücks, Familie von Bötticher, wird ab Mitte Juni 2018
              das Grundstück einer Bebauung zuführen, wie zusichert wurde. Es sollen dort
              Wohnungen, auch Senioren-Wohnungen und eine Tiefgarage entstehen.

                                                                                Robert Schiebel
A K T U E LLE T H E M E N   21

Apropos…

Auf der Grünen Woche im Jahr 2008, also vor 10 Jahren, bekamen wir in einem
feierlichen Festakt die Goldmedaille im Bundesentscheid „Unser Dorf hat Zukunft“
überreicht. Etwa 200 BernriederInnen waren nach Berlin gekommen, um das zu
feiern – nach sehr vielen „dorfinternen“ Feierlichkeiten. Es war wirklich ein tolles
Ereignis.
Wenn ich heute durch unser Dorf gehe stelle ich mir oftmals die Frage, ob es im-
                                                       mer noch für eine Goldme-
                                                       daille reichen würde. Vieles,
                                                       glaube ich, würde auch
                                                       heute noch den Kriterien
                                                       genügen, andere Dinge
                                                       haben sich nach meinem
Empfinden deutlich verändert – oder sogar verschlechtert. Hier fällt mir insbe-
sondere unsere „Grünkultur“ im Dorf auf, ein Punkt, der mit 20 % bewertet wurde
und der bei uns im Dorf ein „Volltreffer“ war. Die wunderschön gepflegten Gärten,
ganz besonders im alten Ortskern, aber auch in den neueren Ortsteilen haben
uns hohe Punkte eingebracht. Natürlich ist unser ganzes Dorf auch heute noch
ein Anziehungspunkt für viele Gäste und auch so manche Familie findet den Weg
nach Bernried, weil es hier
einfach wunderschön ist.
Herzlichen Dank allen, die
sich viel Mühe geben, ihre
Gärten pflegen – und die
Schönheit der Gärten mit
vielen Menschen teilen.
Und heute? Immer mehr Hausbesitzer verstecken sich hinter meterhohen He-
cken – der Garten wird immer mehr zum „intimen Bereich“. „Das ist mein Garten
und ich will nicht, dass da jeder hineinschauen kann“, das höre ich leider immer
öfter. Auch der Gartenzaun ist für einige Häuser nicht mehr der für ein ober-
bayerisches Dorf typische. Obwohl die Gestaltung und das Material, aber auch
die Höhe einer möglichen Hecke in den Bebauungsplänen vorgeschrieben sind!
Diese Vorschriften sind wohl überlegt, keine „Gängelung“. Ich erinnere an unsere
Bürgerbefragung: Der Erhalt von Bernried als Dorf – nicht als „simpler Wohn- oder
noch schlimmer Schlafort“ war als äußerst wichtig von Ihnen bewertet worden.
Wir müssen wirklich aufpassen, und zwar alle zusammen, dass Bernried seinen
Dorfcharakter nicht verliert.
Deshalb bitte ich alle Haus- und Gartenbesitzer in Bernried, diese Aspekte bei
ihrer Gartengestaltung zu beachten – die Einhaltung der Bebauungspläne kann
überhaupt nicht in Frage stehen.
                                                                 Josef Steigenberger
22   AUS DER VERWALTU N G

              Zurückschneiden von Bepflanzungen

              Auch in dieser Ausgabe der Gemeindeinfo möchten wir wieder alle Grundstücks-
              eigentümer an ihre Verpflichtung zum Zurückschneiden der Bepflanzung entlang
              der öffentlichen Verkehrsflächen erinnern. Teilweise ragen die Anpflanzungen
              störend und sichtbehindernd in die öffentlichen Gehwege und Fahrbahnen hinein.
              Auch Verkehrszeichen sind dadurch oft verdeckt.

              Aus Gründen der Verkehrssicherheit und unter Hinweis auf § 910 Abs. 1 BGB
              werden die betreffenden Grundstückseigentümer daher gebeten, dafür zu sorgen,
              dass der Überhang so bald wie möglich bis auf die Grundstücksgrenze zurückge-
              schnitten wird.

              Hierbei bitten wir zu beachten, dass

              - der Rückschnitt im Gehwegbereich bis zu einer Höhe von ca. 2,50 m und im

              - Fahrbahnbereich bis zu einer Höhe von ca. 4,50 m erfolgen muss,

              - Verkehrszeichen und Straßenlampen ggf. ausgeschnitten werden müssen.

              Wir bitten zu bedenken, dass gerade die schwächsten Verkehrsteilnehmer -
              Kinder, ältere und behinderte Mitbürger dringend darauf angewiesen sind,
              die öffentlichen Gehwege uneingeschränkt benutzen zu können.

                                                                     Ihre Gemeindeverwaltung
A U S D E R V E RWA LT U N G   23

Breitbandausbau Bernried a. S.

Die Gemeinde Bernried a. S. erhält in den Ortsteilen Höhenried, Adelsried, Unter-
holz und Gallafilz einen Internet-Zugang komplett aus Glasfaserleitungen. Damit
sind nach Abschluss des Projekts (voraussichtlich Ende August/Anfang September
2018) in diesen Erschließungsgebieten Downloadgeschwindigkeiten von bis zu
200 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) möglich.

Den Zuschlag für den Ausbau hat die Deutsche Telekom erhalten, die das günstigs-
te Angebot abgegeben hat. Insgesamt wurden ca. 13 Kilometer Glasfaser verlegt
und moderne Übertragungstechnik, etwa in den Verteilern am Straßenrand und in
der Vermittlungsstelle, aufgebaut. Beim Glasfaser-Ausbau wird die Leitung bis ins
Haus verlegt, die Signale werden durchgehend optisch übertragen. Kupferkabel
mit elektrischer Signalübertragung gibt es im Bereich der o. g. Erschließungsge-
biete nicht mehr.

Die Aufwendungen für diese Maßnahmen in Höhe von rd. 310.000 Euro werden
als Ausgaben zur Schließung der Wirtschaftlichkeitslücke von der Gemeinde
Bernried getragen. Im Gegenzug werden der Gemeinde vom Freistaat Bayern, im
Rahmen des Förderprogrammes zum Aufbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen,
70% der vorgenannten Kosten erstattet. Im Ortsgebiet selbst wird durch den
Eigenausbau der Telekom (ohne öffentliche Mittel) zukünftig eine Versorgung
mit 30-50 Mbit/s, später mit bis zu 100 Mbit/s vorhanden sein.

                                                          Gemeinde Bernried a. S.
24   AUS DER VERWALTU N G

              Abschluss der Sanierung
              des Dammes am Grundweiher
              Nachdem die Sanierung des Dammes am Grundweiher abgeschlossen ist, möchten
              wir doch noch auf einige Punkte hinweisen:

              Der Ablauf des Grundweihers erfolgt wie bisher über den Mönch und eine
              Ablaufleitung in den vorhandenen Regenwasserkanal. Dieser Kanal hat nur eine
              begrenzte Aufnahmefähigkeit. Der Abfluss aus dem Grundweiher kann deshalb
              über einen Schieber gedrosselt werden. Derzeit wird der Schieber so eingestellt,
              dass 150 I/s abgeleitet werden. Bei einem 2-jährigen Regenereignis kann das
              vorhandene Kanalnetz diese Menge aufnehmen. Bei stärkerem Regen ist der Kanal
              überlastet und es kann Wasser aus den Schächten austreten und dann breitflächig
              über den Reitweg ablaufen.

              Bei einer Vollfüllung des Grundweihers wird das Wasser über die Dammscharte
              zum Reitweg und dann Richtung Dorfstraße fließen. Hier kann es auch zu Überflu-
              tungen benachbarter Grundstücke kommen.

              Generell weisen wir die Anlieger darauf hin, dass man in Zukunft vermehrt mit
              auftretenden Starkregenereignissen rechnen muss, die zu Überlastungen des
              Kanalnetzes führen können und damit auch zu Überflutungen auf den Grundstü-
              cken. Ebenerdige Lichtschächte und Kellerabgänge sollten, wenn sie in Tiefpunk-
              ten liegen, erhöht werden. Unter Umständen kann auch durch leichte Geländemo-
              dellierung ein Zufluss des Wassers zu den Gebäuden hin vermieden werden.

              Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

                                                                         Gemeinde Bernried a.S.
A U S D E R V E RWA LT U N G   25

„Operation Drahtesel“

Polizeiliche Präventionskampagne zur         Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist zwar
Bekämpfung des Fahrraddiebstahls             leicht rückläufig, dennoch ist sie noch
und Erhöhung der Verkehrssicherheit          immer sehr hoch.
von Fahrrädern.
                                             Darum gibt die Polizei, jetzt zum Be-
                                             ginn der Fahrradsaison, wieder Tipps
                                             an die Radler, wie sie mit einfachen
                                             Maßnahmen ihre Drahtesel effektiv vor
                                             Diebstahl sicher können. Machen Sie
                                             es Langfingern unangenehm schwer
                                             oder sogar unmöglich Ihr Fahrrad
                                             zu stehlen, in dem sie die folgenden
                                             Regeln beachten. Die Chancen, ein ge-
                                             stohlenes Fahrrad wiederzubekommen,
                                             sind bedauerlicherweise eher gering.
                                             Es kann nur etwa jeder zehnte Fall
                                             aufgeklärt werden.

                                             • Schließen Sie Ihr Fahrrad eng an
                                                 einen festen Gegenstand an, nicht
                                                 nur ab.

                                             • Nutzen Sie hochwertige, massive
                                                 Panzerkabel- bzw. Bügelschlösser.

Unter dem Motto „Operation Drahte-           • Füllen Sie einen Fahrradpass aus
sel“ werden durch die Dienststellen im           oder nutzen Sie eine Fahrrad-
Zuständigkeitsbereich des Polizeiprä-            pass-App. Bewahren Sie die Kaufun-
sidiums Oberbayern Süd in der Zeit               terlagen zusammen mit dem
von Mai bis Oktober Präventionsveran-            Fahrradpass im Hause auf.
staltungen, insbesondere zum Thema
                                             • Lassen Sie Ihr Fahrrad von einem
Diebstahlssicherung durchgeführt. Im
                                                 Fachhändler codieren oder
Zuge dieser Präventionskampagne wird
                                                 bringen Sie eine individuelle
die bisher zusammen mit dem Poli-
                                                 Kennzeichnung an.
zeipräsidium Niederbayern betriebene
Fahrrad-Datenbank eingestellt. Grund
                                             • Achtung vor Gelegenheitsdieben.
dafür ist, dass sich gezeigt hat, dass die
                                                 Lassen Sie Ihr Fahrrad nicht
Datenbank als Hilfsmittel zur Bekämp-
                                                 ungesichert, auch nicht kurz.
fung des Fahrraddiebstahls nur einen
sehr geringen Nutzen hat.                                 Ihre Polizei in Oberbayern Süd
26   BERNRIEDER GEWER BE

             Interview mit Frau Dr. Christiane Droste,
             Tiermedizinische Praxis in Bernried
             Grüß Gott, Frau Dr. Droste. Schön, dass Sie sich ein wenig Zeit nehmen für ein
             Interview mit den Gemeindeinformationen.

             Wie sind Sie denn nach Bernried gekommen?
             Wie lange haben Sie Ihre Praxis schon in Bernried?
             Meine Tierarztpraxis besteht eigentlich schon seit mehr als 30 Jahren, davon war
             ich aber 13 Jahre in Tutzing. Dort aber wurden die Räumlichkeiten zu klein, da
             ich unser Behandlungsspektrum erweitern wollte. Darüber hinaus war es mein
             Herzenswunsch in Bernried zu wohnen, das heißt arbeiten und wohnen an einem
             Ort. Ich fragte damals also den Altbürgermeister Herrn Eberl nach Praxismöglich-
             keiten und er meinte, „ich passe in seinen Plan“ und stellte mir in dem damals ge-
             planten Haus seines Sohnes, Bahnhofstraße. 23, Praxismöglichkeiten in Aussicht.
             Anfang 2001 war es dann so weit, wir zogen in helle, großzügige Räume ein, mit
             Parkmöglichkeiten direkt vor der Haustüre.

             Was ist das Besondere an Ihrer Arbeit als Tierärztin?
             Warum haben Sie diesen Beruf denn gewählt?
             Als Kind bin ich in einem Arzthaushalt (Mein Vater hatte eine Unfallchirurgische
             Praxis im Haus) mit vielen Haustieren aufgewachsen. Daher war es schon früh
             mein Anliegen dem Tier sowie seinem Menschen gleichermaßen zu helfen. In
             einem Schulaufsatz in der Grundschule zum Thema Berufswunsch schrieb ich
             damals schon, dass ich einmal Tierärztin werden wollte.
             Oft ist in der Beziehung zwischen Mensch und Tier die Lösung für die Genesung
             des kranken Tieres zu finden. Aus diesem Grunde habe ich zusätzlich noch eine
             Heilpraktiker-Ausbildung für Menschen gemacht. Mit einer soliden schulmedizi-
             nischen Diagnostik und einer ganzheitlichen Anamnese spüre ich krankheitsver-
             ursachende Aspekte im systemischen Umfeld des Tieres und seines Halters auf.
             Mit einer zielgerichteten Behandlung möchte ich dem Menschen und seinem Tier
             zu einem harmonischen Gleichgewicht zu sich selbst, dem anderen und seiner
             Umgebung verhelfen.

             Welche Tiere suchen mit Ihren Herrchen bzw. Frauchen Ihre Sprechstunde auf?
             In der Hauptsache kommen Kleintiere, allen voran Hunde und Katzen, aber auch
             Kaninchen, Vögel, Ratten, Mäuse, Frettchen, Schildkröten und Echsen. Aber ich
             behandle homöopathisch auch Pferde. Neulich war sogar eine Boa Constrictor als
             Patient da.

             Ohje, nicht zu glauben, wen die Bernrieder alles als Haustiere halten.
             Und was sind ihre häufigsten Leiden?
             Das ist nicht leicht zu beantworten. Es ist schon eine bunte Palette, da wir so ziem-
BERNRIEDER GEWERBE   27

lich alles behandeln. Interessanterweise sind wie bei den Menschen auch die chro-
nischen Erkrankungen, Allergien und Tumorerkrankungen auf dem Vormarsch.

Zu welcher Jahreszeit kommen denn die meisten Tiere in Ihre Praxis? –
Gibt es auch im Winter so etwas wie eine Grippe Epidemie?
Tiere leiden wie der Mensch auch unter Wetterwechsel. Im Frühjahr zum Beispiel
treten vermehrt Allergien und Herzkreislauferkrankungen auf. Im Winter dagegen
gibt es zum Beispiel den ansteckenden Virus Husten bei Hunden, den sogenann-
ten „Zwingerhusten“, oder bei Katzen den ebenfalls ansteckenden Katzenvirus-
schnupfen, aber keine Grippe Epidemie im herkömmlichen Sinne.

Sind Sie bei den Behandlungsmethoden eher breit aufgestellt
oder haben Sie sich spezialisiert?
Ich bin insgesamt eher breit aufgestellt, weil ich sowohl das schulmedizinische
Spektrum mit zum Beispiel Labor, Innerer Medizin, Chirurgie, Zahnheilkunde,
Gesundheitsvorsorge und Reisemedizin, etc. abdecke, als auch spezialisiert bin auf
klassische Homöopathie und andere alternative Therapieformen, sowie Ernäh-
rungsberatung, Entgiftung und Sterbebegleitung für Tiere. Nachzulesen ist dies
alles auf meiner Homepage http://dr-christiane-droste.de
Mein besonderes Anliegen ist es zudem, bei allen seelischen Problemen, z. B
Ängsten, Traumata, Verhaltensstörungen meiner „Mensch- und Tierpatienten“ zu
helfen.

Welche Dienstleistung kommt bei Ihren Kunden besonders gut an
und wie sieht denn ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Die Nachfrage nach klassischer Homöopathie ist ununterbrochen hoch und auch
überregional gefragt, deshalb besteht ein Großteil meines Arbeitstags vor und
nach der eigentlichen Behandlung aus Telefonsprechstunden. Meine Hausbesuche
mache ich nach Vereinbarung.

Arbeiten Sie alleine oder haben Sie Angestellte?
Zu meinem Team gehören insgesamt drei Tierärztinnen: die Fachtierärztin für
Chirurgie und Zahnheilkunde schon seit mehr als 20 Jahren. Dann meine lang-
jährige Assistenzärztin und eine Tierärztin, die sich jetzt auf Tierkommunikation
spezialisiert hat. Des weiteren eine Assistentin und zwei Tierarzthelferinnen.

Das ist ja ein großes Team! Frau Dr. Droste, ich danke Ihnen für das interessante
Interview und wünschen Ihnen für Sie und Ihr Team weiterhin viel Erfolg.

                                                             Dr. Achim Regenauer
28   VEREINE, VERBÄN D E, AR BEITSKR EISE

               Eschentriebsterben

               Gelichtete Krone einer befallenen Esche (Quelle: gemeinfrei)

               Große Sorge bereitet dem Baumdorf Bernried das Eschentriebsterben, das durch
               den Pilz Hymenoscyphus pseudoalbidus – auch Falsches Weißes Stengelbrecher-
               chen genannt – verursacht wird.

               Die Sporen des Pilzes befallen zunächst die Blätter und verursachen dort bräunli-
               che Stellen. Ab Mitte Juli kommt es dann zu einem jahreszeitlich ungewöhnlichen
               Blattfall, in dessen Verlauf sich die Kronen der Bäume lichten. Schließlich greift
               der Pilz auf Triebe, Äste und Stamm über. Verfärbungen lassen sich gut erkennen.

               Ist eine Esche erst einmal infiziert, kommt es zu einer Verbuschung der Kronen
               mit weit sichtbaren, abgestorbenen Ästen und verwelkten Blättern.

               Bei unseren Altbäumen verläuft der Eschentriebsterben zunächst langsamer als
               bei Jungbäumen, die rasch absterben. Doch der Pilz schwächt die alten Bäume und
               andere Erreger, die ihre Vitalität angreifen – wie der Hallimasch oder der Eschen-
               bastkäfer – befallen sie. Infolge dessen sterben die Altbäume allmählich ab.

               An Stellen, die der Verkehrssicherungspflicht unterliegen, müssen diese Bäume
               gefällt werden – so unter anderem entlang des Seeufers unserer Gemeinde. Der
               Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist sinnlos, ebenso eine Nachpflanzung von
               Eschen zum gegenwärtigen Zeitpunkt.

               Die Gemeinde steht mit diesem Problem nicht alleine da. Mittlerweile hat sich das
               Eschentriebsterben über die ganze Republik verbreitet und kommt in 22 Ländern
VEREINE, VERBÄNDE, ARBEITSKREISE   29

Nord-, Ost- und Mitteleuropas vor. In der Forschung liegt das Augenmerk auf
resistenten Eschen, die der Krankheit offensichtlich trotzen. Noch besteht also
Hoffnung für diese Baumart.

                                                                  Christine Philipp

Bunte Meter für mehr Insekten

In den letzten 30 Jahren hat sich die Anzahl an Insekten dramatisch verringert.
Der Bestand an Schmetterlingen und Wildbienen ging in Bayern in diesem Zeit-
raum um etwa zwei Drittel zurück. Das hat weitreichende Folgen für das gesamte
Ökosystem. Insektenfressenden Tieren wie Vögeln fehlt die Nahrung. Unter den
heimischen Vogelarten lassen sich rapide Rückgänge der Bestände verzeichnen.
Feldlärchen und Goldammern sind Beispiele der in unserer Gegend selten gewor-
denen Vogelarten.

Der Einsatz von Pestiziden ist nur ein Teil des Problems für die Insekten. Beson-
ders diejenigen, die von Blüten leben, haben Schwierigkeiten, genug blühende
Pflanzen als Nahrung zu finden. Durch intensive Gülledüngung und häufige
Schnitte sind viele unserer Wiesen zu arten- und blütenarmen „grünen Wüsten“
geworden. Hier finden weder Schmetterlinge noch Bienen ausreichend Pollen und
Nektar.

Die Samenmischungen werden erstellt
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