Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau

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Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Nummer 2
15. Januar bis 4. Februar 2017
3 Wochen
                                 Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Gesellschaft und Kirche

                                                                                                 Editorial                                     «Ich bin wieder öpper»
                                                                                                 Im März 2015 kam der Film «Still Alice»       Diagnose «Demenz» und das Leben danach
                                                                                                 (Immer noch Alice) in die Kinos, dessen
                                                                                                 Hauptdarstellerin Julianne Moore für ihre
                                                                                                 schauspielerische Leistung mit einem          In der Schweiz leben heute schätzungs-            (vaskuläre Demenz). Aber auch eine
                                                                                                 Oscar ausgezeichnet wurde. Sie verkör-        weise 120 000 Menschen, die an Demenz             Gehirnentzündung, ein Hirninfarkt, eine
                                                                                                 pert in diesem Drama eine anerkannte          erkrankt sind. Ihre Zahl wird sich bis            HIV-Erkrankung oder Alkoholmissbrauch
                                                                                                 Sprachwissenschaftlerin, bei der Anfang       2030 voraussichtlich verdoppeln. Was              können zur Demenz führen.
                                                                                                 50 eine erblich bedingte, früh einsetzen-     verbirgt sich hinter diesem Krankheits-
                                                                                                 de Alzheimer-Erkrankung festgestellt wird.    bild? Welche Diagnose- und Behandlungs-           Keine Heilung möglich
                                                                                                 Zunächst versucht Alice, ihre Krankheit zu    möglichkeiten gibt es? Und wie können             Die verschiedenen Formen der Erkrankung
                                                                                                 ignorieren und gegen die Symptome anzu-       Betroffene unterstützt werden?                    zeigen auch jeweils andere Symptome:
                                                                                                 kämpfen. Doch die Krankheit schreitet         forum-Kirche sprach mit zwei Fachperso-           Gedächtnisstörungen weisen eher auf eine
                                                                                                 unaufhaltsam voran. Die Dozentin verliert     nen aus der Medizin und der Pflege.               Alzheimer-Erkrankung hin, verminderte Auf-
                                                                                                 ihre Anstellung an der Universität und                                                          merksamkeit und Konzentration eher auf
                                                                                                 muss sich zusammen mit ihrem Mann             Das Risiko, an Demenz zu erkranken, steigt        eine vaskuläre Demenz.
                                                                                                 und den drei erwachsenen Kindern der          mit dem Alter: Während bei den 65-Jähri-          Die Behandlungsmöglichkeiten sind sehr
                                                                                                 neuen Realität stellen.                       gen schätzungsweise 8 Prozent davon be-           eingeschränkt. «Wir können nur die Symp-
                                                                                                                                               troffen sind, sind es bei den über 90-Jähri-      tome behandeln, nicht aber die Ursachen»,
                                                                                                 Als Zuschauer wird man auf eine innere        gen mehr als 30 Prozent. Bereits heute ist        erklärt Dr. Weber-Luxenburger. In der For-
                                                                                                 Reise mitgenommen und vor die Frage ge-       Demenz der häufigste Grund für Pflege-            schung habe man bis heute noch nicht den
                                                                                                 stellt: Wie würde es mir mit einer solchen    bedürftigkeit im Alter.                           entscheidenden Durchbruch erzielt. Nach
                                                                                                 Diagnose ergehen? Wie würde ich darauf        Mit Demenz verbindet man im Allgemeinen           anfänglicher Hoffnung habe sich eine Er-
                                                                                                 reagieren? Mir wurde klar, dass ich ähn-      Einschränkungen kognitiver Fähigkeiten,           nüchterung eingestellt. So kann man heute
                                                                                                 lich wie Alice darunter leiden würde, all     der «Hirnleistung». Die Gründe für diese          den Verlauf einer Demenz-Erkrankung bes-
                                                                                                 mein Wissen, all meine Kenntnisse, die        Einschränkungen können jedoch unter-              tenfalls verlangsamen. «Ein Patient kann
                                                                                                 ich mir im Laufe meines Lebens mühselig       schiedlicher Natur sein. «Man unterschei-         drei Jahre lang stabil sein, bei einem ande-
                                                                                                 erarbeitet habe, einfach so zu verlieren.     det über 40 Ursachen, die extrem seltenen         ren kann es trotz Intervention sehr schnell
                                                                                                 Schmerzen würde mich auch, dass ich zu-       nicht dazugerechnet», erklärt Dr. Gerald          abwärts gehen», sagt der Experte.
                                                                                                 nehmend Kontakte zu Menschen einbüs-          Weber-Luxenburger, Oberarzt der Externen          Schliesslich könne Demenz auch zum Tode
                                                                                                 se, die mir wichtig sind, obwohl ich es mir   Psychiatrischen Dienste Thurgau, Clienia AG.      führen. Einen sicheren Schutz vor dieser
                                                                                                 kaum vorstellen kann, wie sich so etwas       Die sogenannten primären Demenzerkran-            heimtückischen Krankheit gibt es nach
                                                                                                 anfühlt, vertraute Menschen einfach nicht     kungen zeichnen sich dadurch aus, dass            Weber-Luxenburger nicht. Ein gesunder
                                                                                                 mehr zu erkennen. Das Schlimmste wäre         Nervenzellen aus bislang ungeklärten Grün-        Lebensstil – nicht rauchen, ausgewogene
                                                                                                 für mich aber, meine Autonomie zu verlie-     den absterben. Dazu zählen unter anderem          Ernährung, ausreichend Bewegung – sei das
                                                                                                 ren, die Regie für meine Tage aus der         die Alzheimer-Erkrankung, die frontotempo-        einzige, was man vorbeugend tun könne.
Titelbild: Demenz – wie Nebel macht das Vergessen Vertrautes zu Unbekanntem. Bild: pixabay.com

                                                                                                 Hand zu geben, keine Pläne mehr zu ha-        rale Demenz (Schädigung der Stirn- und
                                                                                                 ben und sie umzusetzen, die Verantwor-        Schläfenlappen) und Demenz bei Parkin-            Selbstwert stärken
                                                                                                 tung für mich anderen zu übertragen,          son. Sekundäre Demenzerkrankungen tre-            Obwohl jemand, der an Demenz erkrankt
                                                                                                 mich versorgen und pflegen zu lassen.         ten als Folge anderer Krankheiten auf, an         ist, nach und nach seine geistigen Fähigkei-
                                                                                                 Auf der anderen Seite spüre ich in mir        erster Stelle bei Durchblutungsstörungen          ten verliert, bleibt er in jeder Phase ein
                                                                                                 aber auch eine Hoffnung, vielleicht sogar                                                       Mensch, der Achtung verdient. Das hat
                                                                                                 eine Zuversicht, dass es für mich trotz                                                         Claudia Brüllhardt-Beerli 25 Jahre lang bei
                                                                                                 einer solchen Erkrankung einen guten          Inhalt                                            der Betreuung von Menschen mit Demenz
                                                                                                 Ort geben wird, dass mir auch dann noch                                                         erfahren. Heute leitet sie die Pflege in der
                                                                                                 Menschen begegnen, die mich mögen             Bibel                                         7   Alterstagesklinik Weinfelden. Mit dieser Er-
                                                                                                 und die es gut mit mir meinen.                Frauen kommen besser weg                          fahrung verbindet sie eine Grundhaltung,
                                                                                                                                               Einblicke in die neue Einheitsübersetzung         die versucht, den Betroffenen möglichst
                                                                                                 Der Film endet offen und anrührend: Alice                                                       viel Selbstständigkeit zu ermöglichen und
                                                                                                 wird von ihrer jüngsten Tochter betreut.      Kirche ohne Grenzen – Kroatisch              10   sie damit in ihrem Selbstwert zu stärken.
                                                                                                 Nach einem Spaziergang liest diese ihr        Der Weg zur ewigen Stadt                          «Jeder Mensch hat gewisse Ressourcen.
                                                                                                                                               Kroatische Gläubige pilgerten nach Rom
                                                                                                 aus einem Theaterstück vor und fragt ihre                                                       Diese gilt es zu entdecken und zu fördern»,
                                                                                                 Mutter danach, ob sie verstanden habe,                                                          sagt Claudia Brüllhardt. So werden in der
                                                                                                                                               Thurgau                                      12
                                                                                                 worum es in dem Stück gehe. Alice ringt       Ein Sprachrohr sein
                                                                                                                                                                                                 Alterstagesklinik zum Beispiel Fähigkeiten
                                                                                                 um eine Antwort und bringt dann ein Wort      Bei der Spitalseelsorgerin in Zihlschlacht        im hauswirtschaftlichen Bereich und für
                                                                                                 hervor, das sowohl die Frage beantwortet                                                        den Alltag trainiert. Wie gut das tut, zeigt
                                                                                                 als auch die dichte Situation beschreibt:     Kurse · Tagungen                             14   das Beispiel einer Frau, die mit Hilfe eines
                                                                                                 Liebe.                                                                                          Rollators den Weg zur Einrichtung wieder
                                                                                                                                               Gottesdienste an den Wochenenden             15   selber meistern konnte. «Freudestrahlend
                                                                                                                                                                                                 meinte sie zu mir ‹Ich bin wieder öpper›»,
                                                                                                                                               Kalenderblatt · Zum Schluss                  16   erzählt die Pflegefachfrau. Darüber hinaus

                                                                                                 2   forumKirche | 2-2017
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Gesellschaft und Kirche

                                                                                                 Bild: Detlef Kissner
                                                                                                                        News
                                                                                                                        ■ Nächste Taizé-Jugendtreffen in Basel
                                                                                                                        Das 40. europäische Taizé-Jugendtreffen
                                                                                                                        findet Ende 2017 in Basel statt. Das teilte
                                                                                                                        der Prior der ökumenischen Gemeinschaft
                                                                                                                        von Taizé, Bruder Alois Löser, beim
                                                                                                                        Jugendtreffen in Riga mit. «Wir haben
                                                                                                                        Basel gewählt, weil es eine Stadt der
                                                                                                                        Reformation ist. Das erschien uns gerade
                                                                                                                        im Lutherjahr 2017 wichtig. Wir wollen
                                                                                                                        dieses Jahr als Jahr der Versöhnung
                                                                                                                        feiern», so Löser.

                                                                                                                        ■ Gericht spricht Flüchtlingshelfer frei
                                                                                                                        Das Strafgericht in Nizza hat Pierre-Alain
                                                                                                                        Mannoni (45) freigesprochen, der Flücht-
                                                                                                                        linge mit über die italienisch-französische
                                                                                                                        Grenze nahm. «Dies ist ein grosser Sieg
                                                                                                                        für Menschen, die helfen», sagte der An-
                                                                                                                        geklagte. Er hatte im vergangenen Okt-
Claudia Brüllhardt-Beerli möchte dazu beitragen, dass Menschen mit Demenz ein möglichst
                                                                                                                        ober in seinem Auto drei verletzte junge
selbstbestimmtes Leben führen können.
                                                                                                                        Eritreerinnen auf dem Weg über die
                                                                                                                        Grenze aufgesammelt und in ein Kranken-
                                                                                                                        haus gebracht. Dabei war er von der
versucht man, betroffene Personen mit            Stimmungen. Sie haben ein sehr gutes
                                                                                                                        Polizei kontrolliert worden.
Lebensbereichen in Kontakt zu bringen, die       emotionales Gedächtnis», erklärt Claudia
ihnen besonders viel bedeuten. So werden         Brüllhardt. Ein sensibler Umgang ist auch                              ■ Flüchtlinge in unbeheizten Zelten
Erinnerungsbücher über Pflanzen, Land-           angesagt, wenn die Krankheit fortschreitet                             Menschenrechtler und Flüchtlingshelfer
schaften oder Reisen gestaltet, die sie          und sich der Abschied von der Tagesein-                                haben angesichts der Kältewelle die pre-
beim Betrachten aufleben lassen.                 richtung abzeichnet. «Wir raten den Ange-                              käre Lage von Flüchtlingen angeprangert.
                                                 hörigen, den Betroffenen frühzeitig mit                                Rund 2000 Flüchtlinge und Migranten
Achtsam kommunizieren                            dem ausgesuchten Heim – bei einem Kaf-                                 würden trotz Minustemperaturen vor den
Besondere Aufmerksamkeit braucht das             fee oder durch einen Ferienaufenthalt –                                ungarischen Transitzonen an der serbi-
Gespräch mit Menschen, die an Demenz             bekannt zu machen.»                                                    schen Grenze und in ungarischen Lagern
erkrankt sind. Claudia Brüllhardt empfiehlt,     Die Alterstagesklinik ist somit nicht nur der                          unter freien Himmel oder in Zelten
deren Aussagen nicht zu korrigieren. Wenn        Ort, an dem an Demenz erkrankte Men-                                   schlafen. An der bulgarisch-türkischen
jemand direkt nach dem Mittagessen,              schen zwei Tage pro Woche Begleitung er-                               Grenze erfroren in den letzten Tagen
meint, er habe noch nichts zu essen ge-          fahren. Sie versteht sich als eine Art «Dreh-                          sogar drei Flüchtlinge.
habt, können damit unterschiedliche Bot-         scheibe», die Angehörige auch mit anderen
                                                                                                                        ■ Treffen der Staatskirche ein «Theater»
schaften verbunden sein. Es kann bedeu-          Hilfsangeboten in Verbindung bringt wie Be-
                                                                                                                        Vertreter der mit dem Vatikan verbunde-
ten, dass er Gemeinschaft sucht oder aber        suchs-, Fahr-, Entlastungsdienste, dem Pfle-
                                                                                                                        nen Untergrundkirche haben Kritik am
dass er noch Hunger hat. «Wichtig ist, dass      gedienst der Spitex oder Beratung in recht-
                                                                                                                        Treffen der regierungstreuen katholischen
man versucht, die Gefühlsebene einzubezie-       lichen Angelegenheiten. Die Angehörigen
                                                                                                                        Kirche Chinas geäussert. Dass die Reli-
hen und das eigentliche Anliegen herauszu-       können auch für sich selbst Unterstützung
                                                                                                                        gionsbehörde vom Vatikan «Flexibilität und
finden», so Brüllhardt. Deshalb arbeitet die     bei ihrer aufreibenden Aufgabe in Anspruch
                                                                                                                        Pragmatismus» verlange, sei kein gutes
Alterstagesklinik auch mit Bezugspersonen,       nehmen in Form von Gesprächsangeboten
                                                                                                                        Vorzeichen für den Dialog. Das Treffen sei
die ihre Patienten gut kennen und ihre Aus-      und einem Begleitkurs.
                                                                                                                        ein «genau einstudiertes Marionetten-
sagen eher zu deuten wissen.                     Claudia Brüllhardt möchte ihre Arbeit zu-
                                                                                                                        theater» gewesen, so der in Nordchina im
Grundsätzlich sei es wichtig, so die Pflege-     sammen mit ihrem Team nicht missen.
                                                                                                                        Untergrund tätige «Pater Petrus».
expertin, in kurzen Sätzen mit den Betroffe-     Sie fühlt sich immer wieder durch besonde-
nen zu reden und Fragen nach dem Warum           re Momente beschenkt, in denen Men-                                    ■ Schlafsäcke für Obdachlose
zu vermeiden. Denn diese hätten etwas            schen trotz ihrer Krankheit neue Lebens-                               Angesichts der ungewöhnlichen Kältewelle
Konfrontierendes, würden Aggressivität er-       freude erfahren.                                                       in Italien griff der Vatikan zu unkonventio-
zeugen. Hilfreich sei es auch Schlüsselwör-                                                                             nellen Mitteln, um Obdachlose vor dem
ter zu kennen und zu verwenden, mit denen                                       Detlef Kissner                          Erfrieren zu retten. Für jene auf der Stras-
die Patienten etwas Positives verbinden.                                                                                se würden Autos als Schlafgelegenheit
                                                                                                                        bereitgestellt, sagte der päpstliche Almo-
Abschied vorbereiten                              Weiterführende Informationen                                          senverwalter Erzbischof Krajewski. Zusätz-
Die Begleitung von Personen mit Demenz            Die beiden Thurgauer Landeskirchen                                    lich verteile man spezielle, für tiefe Tempe-
ist sehr anspruchsvoll. Neben Geduld und          bieten Tagungen zum Thema «Demenz»                                    raturen geeignete Bergsteiger-Schlafsäcke.
Ruhe muss das Gegenüber auch echt blei-           an, die auf Seite 14 beschrieben sind.                                                                 kath.ch/Red.
ben. «Unsere Patienten spüren sehr genau

                                                                                                                                            forumKirche | 2-2017    3
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«Kein Tag ist wie der andere»
Neue Demenzstation in Tobel

                                                                                                                                                 Bild: Claudia Koch
Am 1. November 2016 wurde im Alters-
zentrum Sunnewies in Tobel eine neue
Demenzstation eröffnet. Diese geschützte
Wohngruppe bietet bis zu 16 Menschen
Platz, die an fortgeschrittener Demenz
erkrankt sind. Heimleitung Heidi Bötschi
und Monika Wettstein, Leitung Pflege und
Betreuung, gewähren einen Einblick in
die Wohngruppe Sunnegarte.

Lichtdurchflutete Zimmer und Räumlichkei-
ten mit freundlichen Farben sind Haupt-
merkmale der neu gebauten Station für
Menschen mit Demenz. Zentraler Treff-
punkt ist die Küche mit einer grosszügigen
Arbeitsfläche, auf der gerade das Zmorge-
Buffet angerichtet ist. Der weiträumige
Gang bietet genügend Platz, um sich hin
und her zu bewegen. Auffallend sind die
Sesselgruppen, in denen sich die Demenz-
betroffenen zurückziehen können. In den
Zimmern stehen jeweils zwei Betten; ein
Anblick, der im ersten Moment überrascht.
Gibt es denn keine Einzelzimmer? «Neue
wissenschaftliche Studien haben gezeigt,
dass 2- oder 3-Bett-Zimmer für Demenz-
erkrankte idealer sind», sagt die Leiterin
Pflege und Betreuung Monika Wettstein.
Denn die Betroffenen haben durch die
Erkrankung eine veränderte Wahrnehmung.
«Manche spüren sich nicht mehr im Lie-
gen», sagt Wettstein zur Erklärung, «und         Zwei Pflegefachfrauen der Demenzstation Sunnegarte richten den Zmorge für einen Bewohner her.
wenn sie alleine sind, kann dies Angst aus-
lösen.» Ausserdem sind die Bewohner nur
wenig in ihren Zimmern. Sie bewegen sich         lassen Freiheit und Sicherheit zu», sagt        nen und Bewohner», sagt Heidi Bötschi da-
mehrheitlich in den gemeinsamen Räum-            Wettstein, die von der neusten Technik be-      zu. Die Demenzstation rundet das Angebot
lichkeiten oder im neu angelegten Garten.        geistert ist. Freiheit und Sicherheit werden    des Alterszentrums mit dem Alters- und
                                                 im Sunnegarte sowieso gross geschrieben:        Pflegeheim, der betreuten Wohngruppe
Freiheit und Sicherheit                          Die Badezimmer sind barrierefrei erreichbar     sowie der betreuten Wohnungen nun ab.
Diese Argumente überzeugten die Heimlei-         und der Zugang zur Station wie auch zum         Monika Wettstein schwärmt vom neu er-
terin Heidi Bötschi, die eigentlich stolz dar-   Garten erfolgt mittels einer Schleuse. So-      stellten Garten mit der Möglichkeit, sich
auf ist, im Alterszentrum bei Bedarf Einzel-     bald die eine Türe passiert wird, schliesst     an Hochbeeten aktiv einzubringen. Die Er-
zimmer anzubieten. Es zeigt sich, dass die       sich diese, bevor die Türe nach draussen        haltung und Förderung der Mobilität der
Demenzerkrankten gerne unter Menschen            sich öffnet. Somit wird verhindert, dass die    Demenzerkrankten ist der versierten Pfle-
sind. «Manchmal sind es die Angehörigen,         Menschen mit Demenz sich verirren.              gefachfrau ein grosses Anliegen. Entspre-
die sich nicht mit der Vorstellung anfreun-                                                      chend werden Aktivitäten in den Alltag ein-
den können, dass die an Demenz erkrankte         Mobilität erhalten und fördern                  gebaut, soweit die Betroffenen darauf
Person in einem Doppelzimmer lebt», sagt         Dass die Demenzstation Sunnegarte reali-        ansprechen können oder mögen. Es werde
Wettstein. Die bisherigen Erfahrungen            siert werden konnte, dafür sind Heidi           niemand zu etwas gezwungen, so Wettstein.
haben inzwischen gezeigt, dass die Betrof-       Bötschi wie auch Monika Wettstein sehr          Die Pflegefachpersonen der Demenzstation
fenen besser und ruhiger schlafen. Nicht         dankbar. Die Trägerschaft des Alterszen-        sind zusätzlich ausgebildet. Das Personal,
nur der Zimmerpartner sorgt für besseren         trums liegt bei der katholischen Kirchge-       darunter auch Lernende, zeichnet sich durch
Schlaf: Eine neue technische Errungen-           meinde Tobel; Ja gesagt zum Anbau haben         ihre Ruhe und Besonnenheit aus. Aber auch
schaft im Bett, der Mobility Monitor,            die Kirchbürgerinnen und Kirchbürger. Das       Spontaneität sei gefragt. «Kein Tag ist wie
zeichnet auf, wenn Unruhe, verminderte           Alterszentrum kann auf eine 170-jährige Ge-     der andere», sagt Wettstein dazu.
Schlafqualität oder gar Schmerzen die            schichte zurückblicken. «Früher sorgten hier
Demenzerkrankten plagen. «Diese Geräte           Ingebohler-Schwestern für die Bewohnerin-                                       Claudia Koch

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Familie als starker Rückhalt
Demenz aus der Sicht eines Angehörigen

«Ich habe keine Ahnung, wann meine Mut-                                 von «zu Hause» spricht, spricht sie vom           te. Ihr Glaube an den Gott der Bibel zer-
ter mich zum letzten Mal erkennen wird»,                                Haus ihrer Kindheit, wie wenn dies gleich         brach aber weder an den vorangegangenen
sagt der Sohn einer im Alter von 55 Jahren                              nebenan wäre.                                     Depressionen, noch an den neuen Ein-
an Alzheimer erkrankten Frau. Dieser Mit-                                                                                 schränkungen. Auch Peters Vater wurde an
arbeiter einer Thurgauer Kirchen-Institu-                               Der christliche Glaube als Stütze                 diesem Gott nicht irre, und er fand im christ-
tion gibt uns einen Einblick, wie er und                                Manchmal, wenn Sabine merkte, dass in             lichen Glauben immer wieder Halt und
seine Familie die Erkrankung der Mutter                                 ihr eine gesundheitliche Veränderung vor-         Orientierung. Sabine entspricht nicht dem
erleben.                                                                ging, stieg in ihr die Frage auf: «Gott, wenn     Schema der modernen Leistungsgesell-
                                                                        du doch heilen kannst, warum tust du es           schaft, aber dadurch liess der Vater seine
Einmal nahm sie – nennen wir sie Sabine –                               denn nicht?» Und sie war manchmal traurig,        Treue zu seiner Ehefrau nie in Frage stellen.
sich Zeit, in der Stadt etwas Spezielles ein-                           dass sie bei gewohnten Aufgaben in der
kaufen zu gehen. Mit Erstaunen merkte ihr                               Kirchgemeinde nicht mehr mithelfen konn-                                      David Gysel/Red.
Mann am Abend, dass sie etwas gekauft
hatte, das sie gar nicht wollte. Und von
                                                 Bild: clipdealer.com

einem Hausierer liess sie sich einen teuren
Gegenstand verkaufen, den sie weder
brauchte noch wünschte. Sie konnte bei-
des nicht erklären.
Sabine litt früher unter Depressionen und
hatte deshalb Medikamente zu nehmen.
So lag bei den Angehörigen der Gedanke
nahe, die neuen Ereignisse könnten auf die
Medikamente zurückzuführen sein. Jedoch
häuften sich die Gedanken-Ausfälle bei
Sabine ganz langsam, und ihr Mann wusste
mit der Zeit öfters nicht, was ihn nach der
Rückkehr von der Arbeit erwartete. Sabine,
die ihre Entwicklung kaum realisierte, stell-
te nur mit der Zeit irritiert fest: «Mein Mann
verbietet mir immer mehr Dinge.» Dass er
zu ihrem Schutz handeln musste, konnte
sie nicht erkennen.

Familiäre Beziehungen als Stütze
Peter, so nennen wir den Sohn, bewundert
seinen Vater, wie dieser mit viel Umsicht
und Geduld nun schon 14 Jahre Sabine auf
ihrem Krankheitsweg begleitet. Peters
Vater konnte Sabine vor seiner Pensionie-                               Es tut gut, mit der Diagnose Demenz nicht allein gelassen zu werden.
rung nicht laufend betreuen. Ein Umzug der
Eltern ins Nachbarhaus von Peters Schwes-
ter ermöglichte es, dass Sabine mindes-                                  Organisierte Hilfe                               breiten Öffentlichkeit, Organisation von
tens bis zur Pensionierung ihres Mannes zu                               Die Schweizerische Alzheimervereinigung          Angehörigengruppen, Ferien für Alzheimer-
Hause bleiben konnte. Die Familie spielte                                ist ein gemeinnütziger Verein, der 1988          Kranke in Begleitung mit ihren Angehöri-
so eine entscheidende Rolle für das Wohl-                                gegründet wurde. Sie setzt sich ein für          gen, Ausbildung für Angehörige und Pfle-
ergehen von Sabine. Auch die neue Kirch-                                 eine Gemeinschaft, in der die Menschen           gende, Unterstützung der Forschung,
gemeinde nahm sie freundlich auf.                                        gleichwertig und gleich geschätzt mitein-        speziell im Bereich der Begleitung und
Mittlerweile ist der Vater pensioniert. Aber                             ander leben, und ergreift Partei für Men-        Pflege.
seit einigen Monaten übersteigt die Pflege-                              schen, die an einer Demenzerkrankung             Die Schweizerische Alzheimervereinigung
bedürftigkeit die privaten Möglichkeiten                                 leiden. Sie engagiert sich für die Erhaltung     ist in jedem Kanton mit einer Anlaufstelle
und Sabine ist jetzt in einem Heim. In den                               der Würde von Menschen mit einer De-             vertreten. Im Kanton Thurgau befindet
ersten Wochen bat sie ihn bei jedem Be-                                  menz und ihren Angehörigen und für die           sich diese in Frauenfeld (T 052 721 32
such, sie doch wieder mit nach Hause zu                                  Verbesserung ihrer Lebensqualität. Zu ih-        54), im Kanton Schaffhausen in Schaff-
nehmen. Dies waren für ihn keine leichten                                rem Angeboten gehören: Information und           hausen (T 052 741 60 41).
Momente. Jetzt freut sie sich einfach über                               Auskünfte an Kranke und ihre Angehöri-           Nähere Infos unter www.alz.ch,
seine täglichen Besuche, realisiert aber die                             gen, Information und Sensibilisierung der        www.alz.ch/tg/ oder www.alz.ch/sh/
Zeitabstände nicht mehr. Wenn sie jetzt

                                                                                                                                               forumKirche | 2-2017    5
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Abstimmung 12. Februar

Keine neuen Sparpakete auf dem Buckel der Ärmsten!
Unternehmenssteuerreform III und die Auswirkungen

Sowohl auf Bundesebene als auch bei             sequenzen einer solchen Politik: beispiel-                                 2. Kürzung bei der Prämienverbilligung
Kantonen und Gemeinden hat Sparen der-          lose Sparprogramme auf dem Buckel der                                      Auch die individuelle Prämienverbilligung
zeit oberste Priorität. Steuersenkungen         Ärmsten. Der Sozialabbau ist heute mindes-                                 (IPV) – eine der Sozialhilfe vorgelagerte
der Vergangenheit führen jüngst zu einer        tens in drei Bereichen offensichtlich:                                     bedarfsabhängige Leistung – ist zuneh-
beispiellosen Sparpolitik – oft zu Lasten                                                                                  mend unter Druck gekommen. Eine Mehr-
der Ärmsten in diesem Land. Die Unter-          1. Abbau in der Sozialhilfe                                                heit der Kantone hat aufgrund mangelnder
nehmenssteuerreform III würde diese             Schwächelnde Kantonsfinanzen haben zu                                      finanzieller Mittel die Beiträge an die Prä-
Tendenz verstärken und ist deshalb ab-          einem Abbau in der Sozialhilfe geführt.                                    mienverbilligung gesenkt. So spart bei-
zulehnen.                                       Das Argument, die Sozialhilfe sei nicht                                    spielsweise der Kanton Aargau 13 Millio-
                                                mehr finanzierbar, trieb die Revision der                                  nen Franken bei der IPV. Rund 17 000
Mit dem Ziel, Unternehmen ins Land zu           Richtlinien der Schweizerischen Konferenz                                  Personen verloren ihren Anspruch. Mit dem
locken, verfolgte die Schweiz in der Vergan-    für Sozialhilfe (SKOS) an. Neu wird bei                                    Argument des Spardrucks wurde auch im
genheit eine aggressive Tiefsteuerpolitik.      Grossfamilien und jungen Erwachsenen ge-                                   Kanton Wallis eine Kürzung der IPV von 29
Multinationale Firmen und Finanzgesell-         spart. Mit den neuen SKOS-Richtlinien ist                                  Millionen beschlossen. 21 000 Personen
schaften profitierten von umfänglichen          das soziale Existenzminimum damit nicht                                    werden deshalb ohne IPV auskommen
Steuerprivilegien. In den letzten Jahren wur-   mehr für alle gewährt. Wie viel Geld eine                                  müssen. Gesamthaft verringerten sich die
de diese Praxis zunehmend kritisiert und ist    Einzelperson oder eine Familie zum Leben                                   kantonalen Ausgaben für IPV zwischen
fortan international nicht mehr zulässig. Als   in der Schweiz mindestens benötigt, richtet                                2010 und 2014 um 169 Millionen Franken.
neue Lösung präsentieren Bundesrat und          sich nicht mehr nach dem wissenschaftlich                                  Dies ist umso stossender, weil man heute
Parlament die Unternehmenssteuerreform III      ausgewiesenen Bedarf der einkommens-                                       weiss, dass vor allem Familien mit knap-
(USR III). Mit der USR III fehlen der öffent-   schwächsten 10 Prozent der Bevölkerung.                                    pem Budget – also einem Einkommen
lichen Hand künftig gewichtige Einnahmen.       Die Armutsgrenze ist zu einer willkürlichen                                wenig oberhalb der Armutsgrenze – von den
Die USR III kostet den Bund 1,3 Milliarden      Grösse geworden, zum Spielball der Politik.                                Kürzungen betroffen sind.
Franken pro Jahr. Auf kantonaler Ebene pro-     Einige Kantone gehen zudem wegen der
duziert die Reform jährliche Einnahmeein-       knappen Finanzen weit über die allgemei-                                   3. Sparen bei der Bildung
bussen von 1,4 Milliarden Franken und bei       nen Kürzungen hinaus. So erhalten bei-                                     Gespart wurde im Jahr 2015 zunehmend
Städten und Gemeinden werden Minderein-         spielsweise junge Erwachsene im Thurgau                                    auch im Bildungsbereich. Eine Studie des
nahmen von 1,5 Milliarden erwartet. Die Er-     anstelle der bereits reduzierten 789 gera-                                 Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer
fahrungen der letzten Jahre zeigen die Kon-     de noch 611 Franken im Monat.                                              Schweiz zeigt, dass die kantonalen Spar-
                                                                                                                           massnahmen zu Ausgabenkürzungen von
                                                                                                                           265 Millionen Franken geführt haben. 175
                                                                                              Bild: Thomas Plain/Caritas

                                                                                                                           Millionen davon betreffen die Anstellungs-
                                                                                                                           bedingungen der Lehrerinnen und Lehrer.
                                                                                                                           Weitere 73 Millionen wurden bei den Unter-
                                                                                                                           richtsbedingungen eingespart. Dies ist
                                                                                                                           aber nur der erste Schritt. Bis 2018 sollen
                                                                                                                           weitere 535 Millionen Franken eingespart
                                                                                                                           werden – vorwiegend bei den Unterrichts-
                                                                                                                           bedingungen. Insgesamt werden die Ein-
                                                                                                                           sparungen bei der Bildung mehr als eine
                                                                                                                           Milliarde Franken betragen. Die aktuellen
                                                                                                                           Abbaumassnahmen brechen mit Tabus.
                                                                                                                           So soll der Deutschunterricht für Fremd-
                                                                                                                           sprachige beispielsweise von den Eltern
                                                                                                                           berappt werden oder das 10. Schuljahr
                                                                                                                           als Brückenangebot wird fallen gelassen.
                                                                                                                           Dieser Abbau trifft die Schwächsten.

                                                                                                                           Wird die USR III im Februar 2017 ange-
                                                                                                                           nommen, spitzt sich die Lage weiter zu:
                                                                                                                           Die Situation armutsbetroffener Menschen
                                                                                                                           wird sich verschärfen. Wer Armut in der
                                                                                                                           Schweiz bekämpfen und verhindern will,
                                                                                                                           muss sich deshalb gegen diese Vorlage
                                                                                                                           aussprechen.

Kürzungen bei der Prämienverbilligung wirken sich auf Familien mit geringem Einkommen aus.                                      Bettina Fredrich/Caritas Schweiz/Red.

6   forumKirche | 2-2017
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Bibel

Frauen kommen besser weg
Einblicke in die neue Einheitsübersetzung der Bibel

                                                                                                                «Lob der tüchtigen Frau», sondern… gar

                                                                                                    Bild: zVg
                                                                                                                keinen mehr. Ruth Scoralick hatte «Lied auf
                                                                                                                die starke Frau» vorgeschlagen.
                                                                                                                Auch andernorts in der revidierten Einheits-
                                                                                                                übersetzung zählen Frauen zu den Gewin-
                                                                                                                nerinnen. In den neutestamentlichen
                                                                                                                Paulus-Briefen werden nun vielerorts nicht
                                                                                                                bloss die «Brüder», sondern «Brüder und
                                                                                                                Schwestern» angesprochen. Schliesslich
                                                                                                                heisst der Apostel Junias aus dem Römer-
                                                                                                                Brief – nach einhelliger Meinung der For-
                                                                                                                scher: endlich und folgerichtig! – jetzt
                                                                                                                Junia. Eine «Geschlechtsumwandlung»
                                                                                                                mit Folgen? «Das stellt die Ämterfrage
                                                                                                                durchaus noch einmal neu», meint Detlef
                                                                                                                Hecking von der Bibelpastoralen Arbeits-
                                                                                                                stelle (BPA) des Schweizerischen Katholi-
                                                                                                                schen Bibelwerks. «Daran wird deutlich,
                                                                                                                dass man sich für den Ausschluss von
                                                                                                                Frauen von kirchlichen Weiheämtern nicht
                                                                                                                auf das Argument berufen kann, dass nur
                                                                                                                Männer Apostel gewesen seien.»

                                                                                                                Gott: Geheimnisvoller, distanzierter
                                                                                                                Die neue Einheitsübersetzung fusst auf
                                                                                                                dem griechischen und hebräischen Urtext.
                                                                                                                Gleiches galt schon für die Vorläuferversion
Hat die Bibelübersetzung behutsam aktualisiert, die Alttestamentlerin Ruth Scoralick.                           von 1979, zuvor war die sogenannte «Vul-
                                                                                                                gata», eine traditionelle lateinische Über-
                                                                                                                setzung, für die katholische Kirche massge-
Die deutschsprachigen Standard-Bibeln              vor allem darum gegangen, offensichtliche                    bend. Stellenweise hatte man 1979 den
liegen frisch übersetzt vor. Teile der neuen       Fehler zu beseitigen. Seitens der Heraus-                    bisweilen sperrigen Urtext zugunsten einer
katholischen Einheitsübersetzung sind in           geber gab es zudem klare Vorgaben: Zum                       verständlicheren Sprache modernisiert.
der Schweiz entstanden. Ruth Scoralick             Beispiel, den Gottesnamen «Jahwe» neu                        Diesen Zeitgeist-Einfluss fährt die jetzige
übertrug das Buch der Sprichwörter in ei-          konsequent mit HERR wiederzugeben.                           Revision wieder zurück. Ein Beispiel: In der
ne Sprache, die sich stark an Urtext und           Herr, Frau Scoralick? «Ich weiss, das klingt                 alten Übersetzung offenbarte sich Gott
Tradition orientiert – und doch mit einem          schrecklich», seufzt die Theologin. Und                      dem Mose so: «Ich bin der ‹Ich bin da›.»
gestärkten Frauenbild aufwartet.                   doch sei es richtig, vom Ausdruck «Jahwe»                    Heute heisst es schlicht: «Ich bin, der ich
                                                   abzurücken. «Der Gottesname ist eigentlich                   bin.» Schimmerte zuvor ein seelsorgerli-
Die Alttestamentlerin Ruth Scoralick, die          unübersetzbar. Man hat immer ein Ersatz-                     ches Interesse durch, Gottes allgegenwärti-
2011 von der Universität Luzern nach Tü-           wort dafür gesucht, die Tradition einigte sich               ge Präsenz zu betonen, bleibt Gott nun ge-
bingen wechselte, ist Fachfrau für das Buch        mehrheitlich auf ‹Herr›.» Scoralick gewinnt                  heimnisvoller und distanzierter.
der Sprichwörter, weise Mahnworte, die ger-        dem Herrn sogar Positives ab: «Immerhin                      Die revidierte Einheitsübersetzung lässt
ne König Salomo zugeschrieben werden.              kommt so das Wesen Gottes als persönli-                      Stolperstellen stehen, statt sie zu glätten.
Die herausgebenden deutschsprachigen               ches Gegenüber klarer zum Ausdruck.»                         Das macht sie zu einer anspruchsvollen
Bischofskonferenzen kamen bei der Revi-                                                                         Lektüre. Was der Fachwelt gefällt, kann den
sion der Einheitsübersetzung nicht um sie          Starke, sinnliche Frauen                                     Durchschnitts-Christen überfordern. Ein
herum. Gut möglich, dass dabei einige der          Andernorts konnte Scoralick durchaus                         Risiko? «Es lohnt sich, den Menschen die
Herren Bischöfe über ihren Schatten sprin-         feministische Duftnoten setzen. Die perso-                   typische Sprachform der Bibel zuzumuten»,
gen mussten. Scoralick gilt als feministi-         nifizierte Weisheit gewinnt im Buch der                      findet Detlef Hecking. Er wirbt dafür, die
sche Theologin. Ihr Forschen und Fühlen            Sprichwörter an Kreativität: So heisst es                    Bibel auf eigene Faust zu entdecken und
hält Sprengkraft für eine männerdominierte         neu: Sie «arbeitet voll Lust mit ihren Hän-                  verschiedene Fassungen zu vergleichen.
Kirche bereit.                                     den»; davor stand: Sie «schafft mit emsi-                    «Eine Bibel fällt nicht einfach vom Himmel.
Doch Scoralick polarisiert kaum. Zu diffe-         gen Händen» (Spr 31,13). Etwas weniger                       Man muss sich selber für eine Deutung
renziert sind ihre Argumente, zu konziliant        Hausfrau, etwas mehr Frauenpower, Sinn-                      entscheiden!»
ihr Auftreten. «Ich habe mich sehr zurück-         lichkeit inklusive. Das Kapitel trägt auch
gehalten», lacht die stille Schafferin. Es sei     nicht mehr den etwas altbackenden Titel                                                   Remo Wiegand

                                                                                                                                    forumKirche | 2-2017   7
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Kirche Schweiz · Schaffhausen

Einblick in andere Kulturen
Generationenwechsel in Sachen Mission

Die Missionskonferenz löste sich per Ende          Entwicklungszusammenarbeit ermöglicht
2016 auf. Die Nachfolge übernimmt der              es Voyage-Partage, individuell auf die Be-

                                                                                                                                                                   Bild: zVg
neue Verein Voyage-Partage, der sich auf           dürfnisse der Volontäre einzugehen und sie
das bisherige Jugendvolontariats-Pro-              optimal auf ihren Einsatz vorzubereiten.
gramm konzentriert. Mit der Stabweiter-            Die allermeisten Volontäre kommen begeis-
gabe an Voyage-Partage vollzieht sich im
Vorstand ein Generationenwechsel.
                                                   tert von ihrem Einsatz in die Schweiz zu-
                                                   rück. Sie wollen ihre Erfahrungen weiter-
                                                                                                                   Land Grabbing mit
                                                   geben und die neugewonnen Einsichten                            Schweizer Geld
An einer ausserordentlichen Mitgliederver-         und Haltungen hierzulande umsetzen.
sammlung hat die Missionskonferenz der             Durch ihr Volontariat lernen sie Mitverant-                     Ökumenische Kampagne 2017
deutschen und rätoromanischen Schweiz              wortung für die Mitmenschen und unsere
die Weichen für die Zukunft gestellt. Wäh-         Welt neu wahrzunehmen. «Voyage-Partage ist                      Die Arbeitsgruppe Brot für alle und
rend einige Bereiche von Trägermitgliedern         das Eintauchen in eine andere Kultur, das                       Fastenopfer lädt zu einem kulinarisch-
der Missionskonferenz übernommen wer-              Mit-Leben und sich Einbringen im Alltag. Ich                    politischen Impulsabend zur Ökumeni-
den, wird das erfolgreiche Programm Voya-          konnte zurückkehren mit einem Herz voller                       schen Kampagne in Schaffhausen ein.
ge-Partage in eigener Regie weitergeführt.         Dankbarkeit, Optimismus und Weltoffen-
Voyage-Partage übernimmt als neu gegrün-           heit», so eine ehemalige Volontärin.                            Die diesjährige Ökumenische Kampagne
deter Verein alle diesbezüglichen Rechte                                                                           von Fastenopfer und Brot für alle steht
und Pflichten.                                     Unterstützung gefragt                                           unter dem Motto «Geld gewonnen, Land
                                                   Mit der Gründung des Vereins will man die-                      zerronnen». Sie macht auf die negativen
Begleitung bei Volontariat                         ses kreative Potential künftig besser nut-                      Folgen von Land Grabbing – die teilweise
Seit 2001 haben 200 Jugendliche aus der            zen und die Rückkehrerarbeit ausbauen.                          illegitime oder illegale Aneignung von Land
Deutschschweiz mit Voyage-Partage ein Vo-          Ob dies gelingen wird, hängt jedoch davon                       – aufmerksam, die am Beispiel von Palm-
lontariat in Afrika, Asien oder Lateinamerika      ab, ob die Ortskirche Schweiz diese einma-                      ölplantagen verdeutlicht werden. Ausser-
gemacht. So erhielten sie während drei bis         lige Chance packt und Voyage-Partage als                        dem wird die Rolle der Schweizer Banken
zwölf Monaten einen Einblick in das Leben          zukunftsweisendes Jugendpastoral-Pro-                           beleuchtet, die in solche Geschäfte invol-
und die Arbeit der Gastgebenden. Sie waren         gramm begreift und entsprechend mitfinan-                       viert sind und damit das Land Grabbing
in Projekten der Missions-Franziskanerinnen        ziert. An den Jungen liegt es jedenfalls                        fördern. Der kulinarisch-politische Impuls-
Oberriet, Schwestern vom heiligen Kreuz            nicht: Diese haben sich in den letzten Mo-                      abend mit dem Titel «Land Grabbing mit
(Menzinger Schwestern), Jesuiten, Salesia-         naten mächtig ins Zeug gelegt. Der neue                         Schweizer Geld» will Beauftragten der
ner, Kreuzschwestern Ingenbohl und vielen          Vorstand und das neue Fachstellen-Team                          Kirchgemeinden und weiteren Interessier-
anderen Ordensgemeinschaften. Die Aus-             bestehen mehrheitlich aus ehemaligen Vo-                        ten wie auch Kanti-Klassen aufzeigen,
einandersetzung mit einer fremden Kultur,          lontärinnen und Volontären, alle gut ausge-                     was sie zur Thematik tun können.
mit anderen Lebensgewohnheiten und Tra-            bildet und kompetent. Hier ist ein veritabler                   Auf der «Speisekarte» steht ein Ein-Frau-
ditionen ist ein weiterer wichtiger Bestand-       Generationenwechsel gelungen.                                   Theaterstück zum Thema «Gier», das von
teil des Volontariats. Die weltweite Vernet-                                                                       der Künstlerin Meryl Marty aus Basel prä-
zung mit den Gemeinschaften vor Ort und                                   Madlen Portmann/Red.                     sentiert wird, gefolgt von einem Referat
die langjährige Erfahrung im Bereich der                                                                           über die «Ursachen und Folgen von Land
                                                                                                                   Grabbing» vorgetragen von Silva Lieberherr,
                                                                                                                   Fachfrau für Landwirtschaft und Land Grab-
                                                                                                       Bild: zVg

                                                                                                                   bing (Brot für alle). Als «Pausenverpflegung»
                                                                                                                   stehen Marktstände von Claro Weltladen,
                                                                                                                   Littl’Shop of Ethics, Viva Natura bereit, die
                                                                                                                   Alternativen zu industriellem Palmöl vor-
                                                                                                                   stellen. Ausserdem wird die Aktion Neuland
                                                                                                                   vorgestellt – eine Protest-Aktion zur Ökume-
                                                                                                                   nischen Kampagne: Durch die Umgestal-
                                                                                                                   tung von Paletten zu Pflanzgefässen soll
                                                                                                                   symbolisch neues Land geschaffen werden
                                                                                                                   für jene, die ihr Land verloren haben.
                                                                                                                   Der Impulsabend findet am Dienstag,
                                                                                                                   17. Januar, von 17.00 bis 19.30 Uhr im
                                                                                                                   Hofackerzentrum in Schaffhausen-Buch-
                                                                                                                   talen (Alpenstr. 176) statt. Anmeldungen
                                                                                                                   an: oeme@ref-sh.ch.

Vorne der neue Vorstand von Voyage-Partage und hinten der abtretende Vorstand der Missionskonferenz.                                             Detlef Kissner

8   forumKirche | 2-2017
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Kinder fragen …

Zeichnung:
Büsra (8 Jahre)

                     Die 3c-Klasse der Volksschule Hasenfeld in Lustenau, Vorarlberg, setzt sich zum vierten
                     Mal zum Philosophieren im Kreis zusammen. Die 19 Kinder im Alter von acht bis zehn
                     Jahren haben Fragen aufgeschrieben, über die sie gemeinsam nachdenken wollen. Drei
                     davon sind sich sehr ähnlich. Was Alessandro, Amelie und Lucas wissen wollen, interes-
                     siert auch die Mehrheit der Klasse:

Was ist besser, ein Kind sein oder
ein Erwachsener?
                     Die Kinder überlegen sich Vor- und Nachteile. Erwach-       deshalb, weil die Grossen nicht spielen können. Ein
                     sene dürfen Auto fahren. Kinder müssen lernen. Dafür        Kind widerspricht, sein Vater spiele mit ihm im Kinder-
                     müssen sie nicht arbeiten und können machen, was            zimmer. Die meisten nehmen jedoch wahr, dass
                     sie wollen. Erwachsene hingegen müssen machen,              Erwachsene nicht so gut laufen können, weil sie einen
                     was der Chef sagt. Aber meine Eltern, entgegnet             Rock und ein Kopftuch tragen oder weil sie Probleme
                     wiederum ein anderes Kind, haben ein Handy und              mit dem Rücken oder den Knien haben. Ein Kind
                     dürfen schlafen gehen, wann sie wollen.                     empfand es sogar als peinlich, wenn Erwachsene mit
                     Schnell erkennen die Kinder, dass die Erwachsenen           den Kindern mitspielen.
                     zwar viele Freiheiten haben, für das Geld, mit dem sie      Ich möchte, die Gedanken der Schülerinnen und
                     sich kaufen können, was sie wollen, aber arbeiten           Schüler über uns Erwachsene und sie selbst so stehen
                     müssen. Auch haben sie Ausgaben, wie Miete, Inter-          lassen, ohne sie zu bewerten oder einzuordnen. Denn
                     net, usw. Hinzu kommt, dass Arbeit langweilig ist. Als      dies entspricht meiner Haltung als Kinderphilosophin.
                     ein zweites Kind dies bestätigt, fragt die Lehrperson       Das Gespräch der Kinder unterstütze ich, in dem ich
                     besorgt nach: «Stimmt ihr da alle zu?» Darauf heisst        zuhöre, nachfrage und die Aussagen zueinander in
                     es: «Ja, aber die Eltern gehen arbeiten für ihre Kinder.»   Beziehung setze.
                     – «Nein, denn sie treffen dort Kollegen.» und «Nein,
                     beim ersten Mal ist es nicht langweilig, aber wenn man                            Maria Rüdisser, Kinderphilosophin
                     einen Monat oder ein Jahr arbeiten geht, dann wird es
                     langweilig.» Einen klaren Nachteil im Kind sein sehen
                     die Schülerinnen und Schüler darin, dass Kinder sich
                                                                                  Mitmachen! Wenn Ihnen Ihr Kind oder Enkel schon einmal
                     nicht wehren können, weil Erwachsene stärker sind.
                                                                                  ein «grosse Frage» gestellt hat, schicken Sie sie an uns
                     Auch ist die Gefahr viel grösser überfahren zu werden.       (redaktion@forumkirche.ch). Wir versuchen darauf zu
                     Im Gespräch der Kinder überwiegt jedoch die Meinung,         antworten. Wir freuen uns auch über Kinderzeichnungen.
                     dass Kind sein besser ist als Erwachsen sein, auch

                                                                                                                  forumKirche | 2-2017       9
Thurgau · Kirche ohne Grenzen – Kroatisch

Geschichten, die inspirieren                                                                                       Der Weg zur e
Eine Filmreihe mit Gesprächsmöglichkeit                                                                            Kroatische Gläubige pilgerten

                                                                     Bild: © Wild Bunch
                                                                                                                   Zu Ehren des Jahres der Barmherzigkeit
                                                                                                                   wurde von Pater Mika Stojić, der in der
                                                                                                                   kroatischen Mission Thurgau-Schaffhau-
                                                                                                                   sen tätig ist, eine Pilgerreise nach Rom
                                                                                                                   organisiert. Die insgesamt 98 Reisenden
                                                                                                                   haben manch Eindrückliches erlebt, wes-
                                                                                                                   halb Kirche ohne Grenzen mit zwei Teilneh-
                                                                                                                   menden gesprochen hat. Vilena (46) und
                                                                                                                   Milan (50) Medved aus Schaffhausen wa-
                                                                                          Auf einmal stehen sie    ren Teil der ersten Pilgergruppe und be-
                                                                                          mitten im Leben –        richten voller Euphorie über die in Rom
                                                                                          die Mönche im Film       und im Vatikan gemachten Erfahrungen.
                                                                                          «Vaya con Dios».
                                                                                                                   Vilena und Milan Medved, was hat Sie dazu
Gute Filme machen betroffen, lassen              geplanten Filmreihe auch nicht auf solche                         bewegt in die ewige Stadt zu reisen?
einen nicht los. Nach dem Anschauen be-          Filme zurückgreifen. Wertvoller erscheinen                        Vor einem Jahr waren wir ebenfalls mit Pil-
steht oft das Bedürfnis, sich mit anderen        ihm hingegen gut gemachte Dokumentar-                             gern aus der Mission zuerst in Fatima in Por-
darüber auszutauschen. Diese Möglich-            filme, die den Zuschauer mit drängenden                           tugal und später auch in Israel. Dies hat uns
keit bietet die Veranstaltungsreihe «Film-       ethischen Fragen konfrontieren, wie zum                           äusserst beeindruckt und zum genaueren
Impulse», die die Kirchliche Erwachsenen-        Beispiel der Doku-Klassiker «We feed the                          Nachdenken über unseren Glauben und die
bildung (KEB) der Landeskirche Thurgau im        world».                                                           Religion angeregt. Deshalb wollten wir diese
ersten Halbjahr 2017 anbietet.                                                                                     Reise nicht versäumen, um erneut Energie
                                                 Themenschwerpunkte                                                zu tanken und uns spirituell zu erneuern,
Auf die Frage, welcher sein wichtigster Film     Für die Reihe «Film-Impulse zum Christ-                           also um unseren Glauben zu festigen.
gewesen sei, soll Steven Spielberg anläss-       sein/-werden», die am 25. Januar beginnt,
lich seines 70. Geburtstages geantwortet         hat Bruno Strassmann vor allem Spielfilme                         Wie kann man sich das Programm Ihrer
haben: Schindlers Liste. Dieser Film war         ausgesucht. In der Komödie «Vaya con                              Reise vorstellen?
nicht nur für den Regisseur wichtig. Er löste    Dios» machen sich drei Mönche auf den                             Nach der circa zehnstündigen Carfahrt be-
auch eine intensive Diskussion über die Ma-      Weg zu ihrem Mutterkloster nach Italien.                          suchten wir als erstes die schönste goti-
chenschaften des Dritten Reiches und das         Dabei werden sie auf unterschiedliche Art                         sche Kirche Italiens, welche das Wunder
Thema Zivilcourage aus. Diese Diskussion         und Weise versucht, ihrer Gemeinschaft                            von Bolsena aufbewahrt: ein Altartisch mit
stellte einen wichtigen Beitrag zur Aufarbei-    den Rücken zu kehren: durch die Beziehung                         Blutflecken, der aus der Mitte des 13. Jahr-
tung des Holocausts dar. Kennzeichen ande-       zu einer Frau, durch Verlockungen des Land-                       hunderts stammt. Der Legende nach tropf-
rer Kassenschlager ist, dass sie sich starker,   lebens oder der Wissenschaft. Der Film lädt                       te während einer Messe Blut aus einer
religiöser Bilder bedienen. «In ‹The Matrix›     ein, über die Treue zu eigenen Lebensent-                         Hostie auf den Altar. Am nächsten Tag
steht beispielsweise ein messianischer           würfen und die Notwendigkeit zu Neuanfän-                         machten wir auch eine Tour durch die
Heilsbringer im Mittelpunkt», sagt Bruno         gen nachzudenken. Im Film «Die Truman                             Stadt, in welcher uns veranschaulicht wur-
Strassmann, Leiter der KEB. Das Kino biete       Show» geht es um die Frage, was Realität                          de, weshalb Rom als unsterbliche Stadt
immer wieder wertvolle Produktionen, die         und was Schein ist. Der Versicherungsange-                        gilt. Die vielen, gut erhaltenen Bauwerke,
auch aus religiöser Sicht interessant seien.     stellte Truman Burbank ist – ohne es zu wis-                      welche noch aus der Antike stammen, und
                                                 sen – Hauptdarsteller einer Fernsehserie,                         die modern errichteten Gebäude unserer
Keine Bibelfilme                                 die rund um die Uhr ausgestrahlt wird. Sein                       Zeit zeigen die Verbindung der Vergangen-
Für Bruno Strassmann ist ein Spielfilm dann      Leben wird von Geburt an von unsichtbaren                         heit und der Zukunft sehr gut auf.
gut, wenn er ein aktuelles Thema aufgreift       Kameras festgehalten, bis er Verdacht
und es ihm gelingt, beim Zuschauer Emotio-       schöpft und schliesslich versucht, aus sei-                       Welches war die berührendste Erfahrung,
nen zu wecken, ihn in seiner Lebenssuche         ner Scheinwelt auszubrechen.                                      welche Sie während der Pilgerfahrt machen
anzusprechen. Dann könne der Film beim           Die anderen Filme beschäftigen sich mit                           durften?
Zuschauer auch nachwirken und ihn dazu           den Fragen, wie Vergebung möglich wird,                           Für uns Katholiken ist Rom ein Ort des
animieren, Antworten zu finden.                  wie aus Fremden eine Gemeinschaft wach-                           Kampfes um den Glauben. Als sich die
Den neuesten Bibelverfilmungen wie «Exo-         sen kann oder wie auch ein Sterbender ei-                         Christen im 3. Jahrhundert n. Chr. verste-
dus: Götter und Könige» von Ridley Scott         ne Mission haben kann. Nach jedem Film                            cken mussten, um ihren Glauben leben zu
oder «Noah» von Darren Aronofsky steht           besteht die Möglichkeit, sich über seine                          können, fanden sie Zuflucht in den Kata-
Bruno Strassmann eher skeptisch gegen-           Eindrücke und Fragen auszutauschen.                               komben. Viele Märtyrer, wie beispielsweise
über: «Sie entsprechen nicht der neueren                                                                           der Heilige Petrus, wurden in Rom aufgrund
exegetischen Forschung und nutzen bibli-                                                          Detlef Kissner   der Bekenntnisse zu ihrem Glauben gefol-
sche Geschichten lediglich für actionreiche                                                                        tert und mussten einen gewaltsamen Tod
Handlungen.» Deshalb möchte er bei der           ■   Nähere Infos siehe Seite 14                                   erleiden. Ihnen haben wir es zu verdanken,

10 forumKirche | 2-2017
Kirche ohne Grenzen – Kroatisch

wigen Stadt
nach Rom

   dass wir heute unseren Glauben leben dür-        wir ihm durch unseren Besuch gemeinsam
   fen und frei sein können. Aus Dankbarkeit        mit all den anderen hunderten von Men-                     «Put u Vječni grad»
   ihnen gegenüber besuchten wir Gräber und         schen auf dem Platz bestätigen. Durch das
   Kirchen, in welchen sich die Reliquien der       Durchschreiten der Heiligen Pforte einer der               Vjernici misije Thurgau-Schaff-
   Heiliggesprochenen befinden. Was uns aber        vier sehr eindrucksvollen päpstlichen Basi-
   am meisten berührt hat, war der Aufstieg         liken in Rom – Petersdom, Santa Maria
                                                                                                               hausen hodočastili su u Rim
   auf die Santa Scala, welchen wir alle im Ge-     Maggiore, Lateranbasilika und Sankt Paul                   Povodom godine milosrđa 98 vjernika
   bet auf den Knien begingen. Diese Treppe         vor den Mauern – hatten im Jahr der Barm-                  Hrvatske katoličke misije Thurgau-
   ist für uns der grösste Beweis der Barmher-      herzigkeit die Katholiken die Möglichkeit,                 Schaffhausen hodočastilo je u Rim i
   zigkeit Christi uns gegenüber. Angeblich         den vollkommenen Ablass zu erlangen,                       Vatikan u organizaciji Misije i Udruge
   stammt die Treppe aus dem Palast von             als «ausserordentlicher Weg» der Erlösung.                 Sveta zemlja. Kako bi doznali što ih je
   Pontius Pilatus und soll von Jesus während                                                                  posebno oduševilo, Kirche ohne
   seines Prozesses betreten worden sein.            Interview & Übersetzung: Katarina Dujmović               Grenzen razgovarala je sa Vilenom (46)
                                                                                                               i Milanom (50) Medved, koji su bili
   Welche Empfehlung würden Sie einem                                                                          sudionici prve grupe hodočasnika.
   Rompilger geben?
   Nebst all den sehenswerten Basiliken und                                                                    Gospođo i gospodine Medved, kako si
                                                                                                               možemo zamisliti program Vašeg

                                                                                                   Bild: zVg
   für uns Katholiken wichtigen Orte, war es          Katarina Dujmović (25)
   für uns besonders bedeutsam den Papst              ist Lehrerin und wohnt in                                putovanja?
   zu sehen, was uns durch die Reise in der           Schaffhausen.                                            Na samom dolasku posjetili smo najlijepšu
   Gruppe auch ermöglicht wurde. Wir finden,          Ursprünglich stammt sie                                  gotičku crkvu u Italiji u kojoj se čuva «Čudo
   dass wir ihn als Gläubige, besonders im            aus Kroatien.                                            iz Bolsene». Radi se naime o hostiji i vinu,
   Gebet, unterstützen müssen. Dies wollten                                                                    koji su se tokom misnog slavlja naočigled
                                                                                                               pretvorili u Sveto tijelo i krv Isusa Krista u
                                                                                                               13. stoljeću. Sljedećeg dana uživali smo u
                                                                                                   Bild: zVg

                                                                                                               cjelodnevnom obilasku Rima, tokom kojeg
                                                                                                               smo shvatili značenje naziva viječnoga grada
                                                                                                               za Rim. Korijeni iz antičkog doba su i danas
                                                                                                               vrlo dobro vidljivi, te si zato možemo predo-
                                                                                                               čiti cijelu povijest tog svetog grada. Naš vo-
                                                                                                               dič, Draženko Marijanović, vodio nas je kroz
                                                                                                               povijesne detalje i vratio nas informacijama i
                                                                                                               pričama u početke nastanka naše vjere.

                                                                                                               Što Vam je najbolje ostalo u sjećanju?
                                                                                                               Saznali smo da je Rim u biti grad borbe za
                                                                                                               našu vjeru. Mnogi su se kršćani u 3. stolje-
                                                                                                               ću morali skrivati kako bi se mogli moliti i
                                                                                                               slaviti Svetu misu. Tako su se skrivali u
                                                                                                               mnogobrojnim katakombama, koje su se
                                                                                                               nalazile ispod groblja. Sveti Petar je primjeri-
                                                                                                               ce bio prvi od mnogih mučenika, koji su se
                                                                                                               žrtvovali kako bi mi sada mogli u miru i bez
                                                                                                               straha živjeti našu vjeru. Iz zahvalnosti pre-
                                                                                                               ma svima njima posjetili smo crkve u kojima
                                                                                                               se nalaze njikove relikvije i izložena tijela.
                                                                                                               Najviše nas je potresao uspon na koljenima
                                                                                                               Svetim stubama, po kojima je Isus odveden
                                                                                                               na suđenje Pilatu. Podjetio nas je na Isuso-
                                                                                                               vu bezuvjetnu ljubav i milosrđe prema
                                                                                                               svima nama.
                                                                                                               Kroz organizirano hodočašće bilo nam je
                                                                                                               omogućeno vidjeti Papu Franju, što nam je
                                                                                                               osobno bilo vrlo bitno, jer smo mu tako iska-
                                                                                                               zali veliku zahvalnost za sve njegove molitve
                                                                                                               i podršku u njegovom radu i djelovanju.

   Es hatte so viele Anmeldungen, dass sogar zwei aufeinanderfolgende Reisen organisiert wurden:                                         Hvala na razgovoru!
   Kroatische Pilgergruppe in Rom.

                                                                                                                                    forumKirche | 2-2017 11
Thurgau

Ein Sprachrohr sein
Besuch bei der Spitalseelsorgerin der Rehaklinik Zihlschlacht AG

Dieses Jahr sind es zehn Jahre, seit Susanne     hörigen während dieser Zeit seelsorgerisch                            Seelsorge als Schnittstelle
Kohlbrenner aus Sulgen als katholische           zu begleiten.                                                         Den Patienten wieder in den Alltag einzu-
Spitalseelsorgerin in der Neurorehaklinik                                                                              gliedern, die grösstmögliche Selbstständig-
Zihlschlacht arbeitet. Im Gespräch mit           Stimmung aufgreifen                                                   keit zu erlangen sind Ziele der Klinik. Daran
forumKirche erzählt sie von ihrer anspruchs-     Die Neurorehabilitationsklinik Zihlschlacht                           arbeitet auch Susanne Kohlbrenner, die ein
vollen Tätigkeit, von Höhen und Tiefen so-       ist eine Spezialklinik für neurologische Er-                          Teil des Teams ist, das sich um den Patien-
wie von den Firmanden, die jährlich im Rah-      krankungen, wie z. B. Schlaganfälle, Hirnblu-                         ten individuell kümmert. Passend findet sie
men ihres Firmkurses die Klinik besuchen.        tungen, Tumorerkrankungen, Unfälle oder                               für die Spitalseelsorge den Begriff «Schnitt-
                                                 chronische Erkrankungen, beispielsweise                               stelle», wie dieser im eben durchgeführten
Für Susanne Kohlbrenner ist der Andachts-        Parkinson. Susanne Kohlbrenner ist u. a. zu-                          Audit für eine ISO-Zertifizierung der Klinik
raum einer der zentralen Räume in der            ständig für Patienten der Frührehabilitation,                         festgehalten wurde. Sie ist nicht nur in der
Rehaklinik Zihlschlacht. Hier finden regel-      d. h. mit stark beeinträchtigen Menschen                              Klinik Ansprechperson, sie hält auch Kon-
mässig Gottesdienste statt, hierher kom-         die etwa einen schweren Unfall oder Schlag-                           takte mit Seelsorgern ausserhalb und ver-
men Familienangehörige mit Patientinnen          anfall erlitten haben. Wie anspruchsvoll                              mittelt einen Besuch etwa mit einem an-
oder Patienten, um zu beten, hier empfängt       diese Arbeit ist, zeigt sie an einem Beispiel:                        derssprachigen Seelsorger, falls dieser
sie die Firmanden, die im Rahmen ihres           «Oft können die Patienten sich nicht verbal                           gewünscht wird. Freud und Leid liegen in
Firmkurses die Rehaklinik besuchen. In           verständigen, da diese z. B. wegen eines                              der Rehaklinik nah beieinander. Das erlebt
diesem schlicht gehaltenen Raum findet           Schlaganfalls nicht sprechen können. Hier                             sie oft in den Gottesdiensten oder im stil-
auch das Gespräch mit der erfahrenen             versuche ich die Stimmung aufzugreifen und                            len Gebet im Andachtsraum, in dem viele
Seelsorgerin statt. Die Diplomtheologin ab-      behutsam auf den Patienten einzugehen.»                               Tränen vergossen werden. Ein Raum voller
solvierte eine Ausbildung zur Spitalseelsor-     Das heisst aber nicht, dass sie die Stille mit                        Hoffnung, Trauer, Zuversicht, Schmerz,
gerin, arbeitete in verschiedenen Spitälern,     vielen Worten füllt. Vorsichtig deuten, auf-                          Freude und auch Humor. «Ich darf dies
bis sie vor zehn Jahren nach Zihlschlacht        nehmen und versuchen, diese Wahrnehmun-                               alles begleiten, diese Höhen und Tiefen»,
kam. «Ein grosser Unterschied zu einem           gen zu verbalisieren ist ihre Vorgehens-                              sagt Kohlbrenner.
Akutspital ist, dass die Patienten über meh-     weise. Mit dem Satz «Ich könnte mir vor-
rere Wochen oder gar Monate hier sind»,          stellen …» probiert sie, die Situation des                            Eigene Unversehrtheit erkennen
sagt Susanne Kohlbrenner. Ihre Aufgabe           Patienten zu deuten. «Ich versuche, ein                               Seit einigen Jahren besuchen die Firm-
ist es, zusammen mit einer evangelischen         Sprachrohr zu sein und mit der Sprache dem                            Klassen von Weinfelden und von Sulgen die
Kollegin, die Patienten wie auch die Ange-       Patienten ein Fenster zu öffnen», sagt sie.                           Rehaklinik im Rahmen ihres Firmkurses.
                                                                                                                       Rund 2 ½ Stunden dauert der Besuch, den
                                                                                                                       Susanne Kohlbrenner als sehr bereichernd
                                                                                                  Bild: Claudia Koch

                                                                                                                       für beide Seiten schildert. Bei diesen Besu-
                                                                                                                       chen wird die Seelsorgerin von zwei ehema-
                                                                                                                       ligen Patienten begleitet, die offen über ih-
                                                                                                                       re Erfahrungen und den Aufenthalt in der
                                                                                                                       Rehaklinik reden. Die Jugendlichen werden
                                                                                                                       vorgängig über die Rehaklinik informiert
                                                                                                                       und aufgefordert, Fragen vorzubereiten.
                                                                                                                       «Ich empfange die Firmanden jeweils im
                                                                                                                       Andachtsraum, um sie auf die spezielle
                                                                                                                       Situation der Patienten einzustimmen»,
                                                                                                                       sagt Kohlbrenner. Das sei jeweils auch der
                                                                                                                       Zeitpunkt, wo der Übermut abgelegt werde.
                                                                                                                       Die Frage an die ehemaligen Patienten
                                                                                                                       «Was hat Ihnen geholfen?» wird am meis-
                                                                                                                       ten gestellt. Für die Jugendlichen sei es
                                                                                                                       wertvoll, ihre Unversehrtheit zu erkennen,
                                                                                                                       dass sie z. B. gehen und sprechen können.
                                                                                                                       Susanne Kohlbrenner ist jedes Mal be-
                                                                                                                       rührt, wie tief und offen sich das Gespräch
                                                                                                                       entwickelt. Wie rücksichtsvoll und empa-
                                                                                                                       thisch die Jugendlichen mit den ehemali-
                                                                                                                       gen Patienten umgehen. Und wie sie aus
                                                                                                                       dieser Erfahrung sich ihrer Stärke bewusst
                                                                                                                       werden.
Spitalseelsorgerin Susanne Kohlbrenner im Andachtsraum, wo sie jeweils die Firmklassen in
Empfang nimmt.                                                                                                                                        Claudia Koch

12 forumKirche | 2-2017
Aus der Nachbarschaft

Sich auf Augenhöhe begegnen
Startschuss für das Café International

                                                                                                                                                     Bild: © Peter Tobler
Das Café International bietet Raum für Begegnung und Austausch.

St. Gallen ist um eine Lokalität reicher.       Eingliederung niederschwellig fördern              wert, dass sich mit der Zeit aus den Treffen
Das Café International nahm am 10. Janu-        Ziel des Projekts ist, die Eingliederung ohne      niederschwellige Aktivitäten entwickeln.
ar seinen Betrieb auf. Wie der Name sagt,       grossen Aufwand zu fördern und das Café            Kreativität soll ebenso gefördert werden
ist es ein weltoffener Treffpunkt. Hier         innerhalb von drei Jahren zu einem bekann-         wie Workshops und Informationsveranstal-
können sich Menschen mit und ohne               ten Treffpunkt zu machen. «Es ist kein             tungen. Diskussionen über alltags- und pra-
Fluchtgeschichten begegnen.                     Betreuungsangebot, sondern ein Beteili-            xisbezogene Themen, das Schulsystem,
                                                gungskonzept, bei dem sich die Leute jeder         die Gesundheitsversorgung oder Sitten und
Das Café, das sich in der Offenen Kirche        Herkunft auf Augenhöhe begegnen können»,           Bräuche gehören ebenfalls zu den mög-
St. Gallen befindet, bietet jeden Dienstag      erläutert Theodor Pindl die Idee dieses Vor-       lichen Inhalten der unverbindlichen Treffen.
von 15 bis 18 Uhr einen offenen Raum an,        habens. Die sprachliche, soziale und kultu-
wo sich Einheimische und Migranten zum          relle Integration von Migrantinnen und Mi-         Freiwillige gesucht
Austausch und zur Vernetzung treffen kön-       granten werde gefördert. Deutschkenntnisse         Die Projektgruppe sucht Freiwillige, die offen,
nen. Es war schon lange der Wunsch der          könnten trainiert und verbessert werden.           kontaktfreudig und zuverlässig sind und ihr
Verantwortlichen für Integrationsfragen,        Zurzeit arbeiten fünf Personen für den Verein      Wissen weitergeben wollen. Die Ehrenamt-
einen gemeinsamen Treffpunkt für freiwillig     WirkRaumKirche. «Was darüber hinausgeht            lichen sollen den Menschen mit Fluchtge-
engagierte Menschen und Flüchtlinge zu          ist für mich Freiwilligenarbeit», sagt die Koor-   schichte respektvoll und hilfsbereit begeg-
schaffen.                                       dinatorin Annina Policante. «Ich bin über-         nen und ihnen ein- bis zweimal monatlich
Das Projekt Café International wird vom         zeugt, dass überall dort, wo ein Miteinander       ungefähr drei Stunden Zeit widmen. Es wäre
ökumenischen Verein WirkRaumKirche ge-          entstehen kann, Ängste und Unsicherheiten          wünschenswert, wenn sich die Engagierten
tragen. Stadt und Kanton St. Gallen unter-      verschwinden», begründet sie ihre Motiva-          in Stadt und Region St. Gallen auskennen
stützen das Vorhaben. Es ist ausserdem          tion, sich für dieses Projekt zu engagieren.       würden und Unterstützung bei der Alltags-
vernetzt mit NGOs und Hilfswerken wie           Zudem zeugten ähnliche Angebote, die in            bewältigung geben könnten.«Die Freiwilligen
Caritas, HEKS und dem Schweizerische            der Schweiz und in Deutschland bereits be-         können selbst viel Neues dazulernen, ihren
Roten Kreuz.                                    stehen, vom Erfolg dieses Konzepts.                Horizont erweitern und neue Erfahrungen
Der Projektleiter des Cafés, Theodor Pindl,                                                        machen», ist Annina Policante überzeugt. Sie
ist überzeugt, dass diese Art Treffpunkt        Präsenz von Begleitern notwendig                   steht für weitere Informationen oder für die
einem grossen Bedürfnis entspricht. Damit       Die interkulturelle Frauengruppe Amigas ist        Anmeldung als Mitarbeitende gerne zur Ver-
die Bereitschaft der Bevölkerung zur Unter-     für den Café-Betrieb verantwortlich. Für die       fügung. (T 071 278 49 69, Mail: annina.
stützung sinnvoll genutzt werden kann,          Kinder gibt es eine Spielecke. Zwei Freiwilli-     policante@wirkraumkirche.ch).
müssen seiner Ansicht nach zwingend             ge werden jeweils anwesend sein, um bei
Begegnungsmöglichkeiten geschaffen wer-         Informations- und Gesprächsbedarf als                               Daniela Huber-Mühleis/Red.
den. Gleichzeitig soll das neue Angebot die     Brückenbauer zur Verfügung zu stehen.
bereits vorhandenen Aktivitäten ergänzen.       Es ist durchaus möglich und wünschens-             ■   Nähere Info unter www.wirkraumkirche.ch

                                                                                                                        forumKirche | 2-2017 13
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