Pflanzenfreund - Blumenwiesen - konkurrenzlos schön 14/17/20/40

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Pflanzenfreund - Blumenwiesen - konkurrenzlos schön 14/17/20/40
Pflanzenfreund

                                                     informiert, reflektiert, inspiriert, engagiert – seit 1900

                                               Pflanzenfreund
 Juli / August 2020, Nr. 7 / 8

                                                    26
                                              Von Admiralen,
                                            Seelen und Göttern
                                                    33
                                               Faszination
                                               Karnivoren

                                                                                            14/17/20/40
                                                                                    Blumenwiesen –
                                                                                     konkurrenzlos
CHF 6.50
07

                                                                                        schön
                                 276006
                                 9 772673

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Pflanzenfreund - Blumenwiesen - konkurrenzlos schön 14/17/20/40
Fast auf Augenhöhe
          Sommerblühende Grossstauden stehen                                              Saison-Hit
          im Juli und August im Mittelpunkt der                                             Sommermargerite
                                                                                              Gehören zu einer blühenden
          mehrjährigen Pflanzen. Als ausgewachse-
                                                                                               Sommerwiese einfach dazu. Im
          ne Exemplare stehen sie in bester Qualität                                           Grosstopf sind sie in vielen ver-
          zur Pflanzung bereit – als Blickfang oder                                            schiedenen Sorten und inzwi-
          zum Schliessen von Lücken im Garten oder                                            schen auch mit gefüllten Blüten
          im Gefäss. Unsere eigene Gärtnerei hat                                             erhältlich. Höhe 40 bis 80 cm.
          sich auch auf Grossstauden spezialisiert und                                     Fr. 17.–
          kultiviert eine unglaubliche Vielfalt an
          Sorten, Blütenfarben und Formen.                                                           Blickfang
          Das Sommersortiment ist komplett                                                             Sonnenhut
                                                                                                       Die Farbpalette der
          und pflanzbereit für Garten, Terrasse                                                        Echinacea reicht von
          und Balkon. Wir freuen uns mit Ihnen                                                         weiss, lachsfarben,
                                                                                                       ockergelb bis tiefviolett
          am guten Garten- und Ferienwetter ...                                                       und dunkelrot.
                                                                                                    Höhe ca. 50 cm.
                                                                                               Fr. 17.–

                                       Garten-Center Meier – Kreuzstrasse 2 – 8635 Dürnten
                                      Wir sind für Sie da: Mo – Fr 8.30 – 18.30 Uhr l Sa 8 – 17 Uhr
                                             www.meier-ag.ch – www.gartenfragen.ch
                  D i re k t a n d e r A 53 – z w i s ch e n Ra p p e r s w i l u n d H i nw i l, Au s fa h r t D ü r n te n

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Pflanzenfreund - Blumenwiesen - konkurrenzlos schön 14/17/20/40
«Perfekter Sitz»
          Erleben Sie das einzigartige Sitzerlebnis,                                       «100% Swiss Made»
          das Ihnen nur ein Spaghetti-Stuhl bieten                                             Schaffner Gartenmöbel
          kann. Die Spaghetti-Bespannung gibt                                                  Für die langlebigen Outdoor-
                                                                                               Möbel setzt Schaffner nur beste
          bei Druckbelastung nach und zieht sich
                                                                                               Materialien ein und bietet höchste
          von allein wieder zusammen. Sie sitzen                                               Qualität in der Verarbeitung. Die
          hier quasi auf Ihrem massgeschneider-                                               Gartenmöbel werden allesamt im
          ten Stuhl. Das macht die feuerverzinkten                                           thurgauischen Müllheim produziert
          Spaghetti-Stühle so beliebt. Schaffner-                                          und sind zu 100% Swiss Made.
          typisch wetterbeständig und stapelbar.                                           In 15 knackigen Farben!
          «Säntis» gibt‘s als Gartenstuhl,                                                    Spaghetti-Stuhl «Säntis»
                                                                                                In Gastroqualität, 4 Beine,
          Barstuhl, Bank oder Lounger, als                                                       stapelbar, Stahlrohr feuerverzinkt,
                                                                                                  Sitz- und Rücken mit Spaghetti-
          Lättli- oder Spaghettistuhl, mit
                                                                                                  Kunststoff 4mm Durchmesser.
          oder ohne Armlehnen, mit Kufen                                                         Grösse B 56 cm x T 61 cm x
                                                                                                H 85 cm, Sitzhöhe: 46 cm.
           oder 4 Beinen ...
                                                                                               Fr. 199.–

                                        Garten-Center Meier – Kreuzstrasse 2 – 8635 Dürnten
                                       Wir sind für Sie da: Mo – Fr 8.30 – 18.30 Uhr l Sa 8 – 17 Uhr
                                              www.meier-ag.ch – www.gartenfragen.ch
                   D i re k t a n d e r A 53 – z w i s ch e n Ra p p e r s w i l u n d H i nw i l, Au s fa h r t D ü r n te n

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Pflanzenfreund - Blumenwiesen - konkurrenzlos schön 14/17/20/40
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                                                                        17
                                                                         Impressum

                  Inhalt
                                                                         «Pflanzenfreund», 120. Jahrgang,
                                                                         Nr. 7 / 8 (Juli / August 2020), Preis: Fr. 6.50,
                                                                         erscheint 10x jährlich
                                                                         Auflage 40 800 Exemplare
                                                                         Herausgeber Verlag «Pflanzenfreund»,
                                                                         c / o Ernst Meier AG, Kreuzstrasse 2,
                                                                         8635 Dürnten, www.pflanzenfreund.ch
                     ARBEITEN IM               37 Obstbäume
                                                                         Verlags- / Geschäftsleiter
                     SOMMER                    		 in Gefässen            Erwin Meier-Honegger
                      6 Die Krux mit der       39 Juristische            Redaktionsleiterin Tanja Keller,
                                               		Gartenfragen            redaktion@pflanzenfreund.ch
                     		Bewässerung
                                                                         Redaktionelle Mitarbeit (Text und Bild )
                     10 Saisontipps                                      Ivo Eugster, content@pflanzenfreund.ch
                     12 Saat- und              ENGAGEMENT                Anzeigen Rolf Niederberger,
                     		Pflanzkalender          40 Tanz in der            rolf.niederberger@medienartsolutions.ch
                                                                         Abonnement online unter
                                               		Blumenwiese             www.pflanzenfreund.ch / abo,
                     NATURWIESEN                                         Jahresabonnement Fr. 42.–
                     14 Eine WM der            KOOPERATION               Gestaltung / Layout
                                                                         Claudia Neuenschwander
                     		 besonderen Art         44 Garten-Center Meier    Lithographie Media Concept Schweiz AG,
                     17 Konkurrenzlos          46 Meiers Agenda          Eschenbach
                     		schön                                             Korrektorat Schellenberg Druck AG,
                                                                         Pfäffikon ZH
                     20 Bienen- und            GRÜNE AGENDA
                                                                         Druck PMC, Oetwil am See ZH
                     		Augenweide              48 Ausflugstipps          Papier Refutura GSM FSC®, (100 % Alt-
                                                                         papier, «Blauer Engel» zertifiziert)
                     WISSEN                    STANDPUNKT
                     26 Von Admiralen,         50 Die Blumenwiese als
                     		 Seelen und Göttern     		Naturkundelehrerin
                     33 Faszination
                     		Karnivoren

        4   JULI /AUGUST 2020 | PFLANZENFREUND.CH

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Pflanzenfreund - Blumenwiesen - konkurrenzlos schön 14/17/20/40
E D ITO R I A L

                       Liebe Leserin,
                           lieber Leser
                  20   Mähen Sie noch oder sensen Sie schon? Wer es wagt eine Blumen­-
                       wiese anzulegen, merkt schnell, dass es mit der Aussaat der gekauften Aller-
                       welts-Blumenwiesenmischung nicht getan ist (Seite 17). Der Frust kommt
                       schneller als die Lust. Denn wer sich genauer mit dem Thema Naturwiesen
                       auseinandersetzt, kommt zur Einsicht, dass eine naturnahe Blumenwiese weg
                       vom Rasen­mäher, Mäh­roboter oder schweren landwirtschaftlichen Turbo-
                       Mähgeräten, hin zum schweisstreibenden Senseneinsatz (Seite 40) oder dem
                       Einsatz des Balkenmähers führt.
                         Aber nicht nur das. Genauso wichtig ist der Schnittzeitpunkt der Mahd,
                       vor allem welche Fläche und welcher «Blätz» zuerst gemäht oder gesenst werden
                       soll. Es heisst jetzt also nicht mehr wöchentlich Rasenmähen, sondern, wenn
                       nach kurzer Zeit die Wiese nicht mehr prächtig, sondern schlapp und verblüht
                       ausschaut, sie tapfer ungemäht zu belassen. Dieses und vieles mehr ist ein
                       elementarer Bestandteil einer richtigen Blumenwiesenpflege, auf die wir uns
                       bei solch einem Gartenprojekt einlassen.
                         Wer schon einmal in einer voller Insekten schwirrenden Blumenwiese ge­­-
                       sessen hat (Seite 20) oder daran vorbeigewandert ist, weiss um ihre entzückende
                       Schönheit und ihren ökologischen Wert. Unser Schwerpunkt soll Sie deshalb
                       ermutigen und motivieren, es auszuprobieren. Denn von einem einst dominie-
                       renden Lebensraum der Kulturlandschaft sind Blumenwiesen innerhalb weniger
                       Jahrzehnte durch Nutzungsintensivierung auf kleine Relikte zurückgedrängt
                       worden. Kein anderer Lebensraum wurde in der Schweiz der­art massiv dezimiert.
                       Ersetzt wurden sie durch pflegeleichte, schnellwachsende Futterwiesen für die
                       Landwirtschaft und sterile Hausrasen im Privatgarten.
                          Diesem Schwund der Artenvielfalt stellt sich eine nationale Trägerschaft
                       ent­gegen. Die diesjährige Wiesenmeisterschaft (Seite 14) findet im September
                       im Zürcher Oberland statt und die schönste, aber auch wertvollste landwirt­schaft­
                       liche Wiese wird gebührend mit einem Fest gefeiert sowie mit einem Preisgeld
                       aus­gezeichnet. Die Firma Ernst Meier AG unterstützt den Wettbewerb und wer
                       weiss, vielleicht ist dieser Wiesenschwerpunkt im Pflanzenfreund auch Ansporn
                       für Sie, liebe Leserin und lieber Leser, es den Wiesenmeisterschaften gleichzutun.
                          Die Schmetterlinge (Seite 26) und viele andere Insekten werden es Ihnen
                       allen danken.

                       Ihre Redaktion
                                                                           ZUM TITELBILD Carl Spitzwegs
                                                                           Schmetterlingsfänger (Seite 32)
                                                                           hätte den Bläuling vielleicht auf
                                                                           eine Nadel gespiesst und in einen
                                                                           Schaukasten gesteckt. Heute
                       Tanja Keller
                                                                           fangen wir seine Anmut mit der
                       redaktion@pflanzenfreund.ch                         Kamera ein. Bild: © Judith Supper

                                                                     PFLANZENFREUND.CH | JULI /AUGUST 2020       5

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Pflanzenfreund - Blumenwiesen - konkurrenzlos schön 14/17/20/40
RU B R I K   Für den Sommer

        Dieser Frühling bescherte
        der Natur eine beängs-
        tigende Trockenheit.
        Dadurch wurde uns be-
        wusst, wie wichtig es ist,
        im Garten sparsam mit
        wertvollem Wasser um-
        zugehen. Bevor man pa-
        nikartig mit allerlei Giess-
        gerät den Garten unter
        Wasser setzt, gilt es zu-
        erst einmal zu reflektie-
        ren, welche individuellen
        Wasserbedürfnisse die
        Pflanzen haben.
        Text: Erwin Meier-Honegger

                  Arbeiten im Sommer

                  Die Krux mit
                  der Bewässerung
                      Alles, was frisch gepflanzt ist, muss   Bleibt die Erde oberflächlich dauernd
                      separat betrachtet werden. Dort sind    leicht feucht, sind die Pflanzen zu
                      regelmässige Wassergaben wichtig.       faul, um ihre Wurzeln auf der Suche
                      Regelmässig meint jedoch nicht täg-     nach Feuchtigkeit tief in die Erde zu
                      lich ein bisschen, sondern alle paar    treiben und man macht seine Pflan-
                      Tage durchdringend.                     zen quasi zu «Abhängigen».

        6   JULI /AUGUST 2020 | PFLANZENFREUND.CH

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Pflanzenfreund - Blumenwiesen - konkurrenzlos schön 14/17/20/40
A R B E ITE N I M S O M M E R       Die Krux mit der Bewässerung

                                                                                      Ohne dass wir Menschen
                                                                                      es wahrnehmen, ist die Natur
                                                                                      erstaunlich gut eingerichtet.

                                                    Unterschiede zwischen deren nach-        runtertropft, ist das Wurzelwerk
                                                    mittäglichen Aspekt nach einem heis-     besonders aufnahmefähig.
                                                    sen Tag und dem nächsten Morgen             Grundsätzlich können etablierte
                                                    nach der abendlichen Abkühlung.          Bäume jedoch erstaunlich lange mit
                                                    Selbst ohne Wassergaben erkennt          jener Feuchtigkeit auskommen, die
                                                    man deutliche Unterschiede, welche       durch Kapillaren aus dem Grundwas-
                                                    einem helfen, schnell ein Auge für       ser aufsteigt. Sinkt der Grundwasser-
                                                    die Wasserbedürfnisse seiner Pflan-      spiegel bei längerer Trockenheit ab,
                                                    zen zu kriegen. So erkennt man deren     wachsen die Wurzeln sogar kurzfristig
                                                    Signale schon bald von Weitem.           tiefer, um ausreichend versorgt zu
                                                       Auch merkt man, welche Pflanzen       sein. Je länger die Trockenheit anhält,
                                                    trotz Trockenheit praktisch nie zu-      desto schwerer kommt der Baum über
                                                    sätzlich Wasser benötigen. Das ein-      die Wurzeln jedoch an dieses Wasser.
                                                    drücklichste Beispiel hierfür sind       Erst dann sind die erwähnten gross-
                                                    sicherlich die im Freiland etablierten   zügigen Wassergaben notwendig.
                                                    Rosen: Ich habe noch nie Welksymp-          Zum allgemeinen Verständnis sei
                                                    tome an Rosenpflanzen festgestellt.      hier noch erwähnt, dass bei anhalten-
                                                    Rosen zu giessen ist ein Beispiel von    dem Regen das zurückströmende
                                                    unnötiger Wasserverschwendung.           Grundwasser die neuen Wurzeln
                                                    Dies gilt natürlich nicht für Rosen-     überflutet, ihnen dadurch den Sauer-
                                                    pflanzen in Gefässen oder frisch ge-     stoff nimmt und sie zum Absterben
                                                    pflanzte Rosen.                          bringt. Oberhalb des neuen Grund-
                                                                                             wasserspiegels wachsen jedoch rasch
                                                    Was heisst «durch-                       neue Feinwurzeln, die sich an der
                                                    dringend» wässern?                       Wasseroberfläche ansiedeln. Die
                                                    Bei frisch gepflanzten Sträuchern        Wurzeln passen sich dem Grundwas-
                                                    und Stauden sollte der ursprüngliche     serspiegel immer wieder an. Ohne
                                                    Wurzelballen gut durchnässt wer-         dass wir Menschen es wahrnehmen,
                                         © istock
                                                    den und das Erdreich darum herum         ist die Natur erstaunlich gut einge-
                                                    30 cm tief und breit feucht sein.        richtet. Dieses Grundverständnis ist
         Damit eine frisch gepflanzte Pflanze       Wenn man diesbezüglich nicht ganz        wichtig, um bedarfsgerecht und was-
         tief wurzelt und dadurch robust wird,      sicher ist, lohnt sich ein Testloch.     sersparend seinen Garten über Tro-
         darf sie durchaus auch einmal etwas        Hierfür einfach neben der einen oder     ckenphasen zu pflegen.
         «lampen», bevor sie wieder Wasser          anderen Pflanze zwei bis drei Stun-
         erhält.                                    den nach der Wassergabe ca. 30 cm        Gefässe bewässern
            Die meisten Pflanzen sind ziemlich      von der Pflanze entfernt ein Loch        Nicht ganz so flexibel sind die Pflan-
         zuverlässige «Feuchtigkeitsanzeiger».      graben, um zu kontrollieren, wo und      zen in Gefässen. Die Grundregeln
         Mit etwas Übung sieht man ihnen            wie die Erde feucht ist.                 gelten jedoch auch für sie. Wenn
         gut an, ob sie Wasser benötigen oder          Bei bereits etablierten Pflanzen      schon Wasser geben, dann «richtig».
         noch nicht. Die wichtigste Massnah-        braucht es für die durchdringende        Jedoch nutzt es natürlich nichts, wenn
         me für das sinnvolle Wassergeben           Bewässerung ziemlich viel Wasser;        das Wasser unten durchläuft. Auch
         ist somit, seine Pflanzen über einige      bei einem grösseren Baum um              aus diesem Grund sind die Gefässe
         Tage und Wochen genau zu beobach-          300 Liter Wasser pro Giessvorgang.       mit Wasserreservoir für Sträucher be-
         ten und sich auf Veränderungen der         Und zwar nicht um den Stamm her-         sonders empfehlenswert. Damit wird
         Blattfarbe, -form und -ausrichtung         um, sondern im Tropfbereich der          quasi das Grundwasser wie im Frei-
         vor und nach den Wassergaben zu            Krone. Dort, wo das Regenwasser von      land simuliert, welches mit Kapillar-
         konzentrieren. Gut sichtbar sind die       den Blättern oder Nadeln ins Erdreich    wirkung zu den Wurzeln hochkommt.

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Pflanzenfreund - Blumenwiesen - konkurrenzlos schön 14/17/20/40
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                                                                                                                                                                         © shutterstock
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                                                                                                                                        dürfen auch einmal
                                                                                                                                        verbrennen. Sie erho-
                                                                                                                                        len sich jedoch er-
                                                       © Adobe Stock

        Oben links: Planlose
                                                                                                                                        staunlich gut wieder.
        Bewässerung ist eine Was-
                                                                                                                                        Rechts: Diese Pflanze
        serverschwendung und
                                                                                                                                        hatte offensichtlich
        macht Pflanzen abhängig.
                                                                                                                                        Trockenstress.
        Oben mitte: Hier wurde
        nicht zu viel, sondern zu
        lange nicht gegossen.

        Wenn kein Wasserreservoir für das                              verweigern. Sie sehen aus, als hätten     Ein verbrannter Rasen ist somit le-
        Auffangen des durchrinnenden Giess­                            sie zu trocken, dabei ist das Gegenteil   diglich ästhetisch ein Problem. Es ist
        wassers zur Verfügung steht, sollten                           der Fall.                                 jedoch grundsätzlich eine Art natür-
        die Gefässe in zwei bis drei Anläufen                             Dies ist generell eine Herausforde-    liche Schutzstarre, die dem Rasen das
        gewässert werden. Immer gerade so                              rung bei der Deutung von Schad­           Überleben sichert.
        viel, dass nichts unten herausrinnt.                           bildern: Zu viel des Guten ergibt die­
        Nach 15 Minuten nochmals nachgies-                             selben Symptome wie Trockenstress.        Weniger ist mehr,
        sen und vielleicht nach 15 Minuten                             Man muss daher immer gut unter-           auch bei Blumenampeln
        nochmals. So verteilt sich die Feuch-                          scheiden, welcher der beiden mögli-       Wenn der Sommerflor nicht üppig
        tigkeit im Topf optimal und die Pflan-                         chen Ursachen bei einer serbelnden        blüht, gibt es lediglich zwei mögliche
        zen können die Feuchtigkeit schritt-                           Pflanze aktuell plausibler ist.           Ursachen: Entweder zu regelmässig
        weise aufnehmen.                                                                                         Wasser oder zu wenig Nährstoffe.
           Noch ein ergänzender Hinweis zu                             Verbrannter Rasen:                        Dank den heute üblichen Langzeit-
        den Gefässen mit Wasserreservoir.                              Wird er jemals wieder grün?               düngern kann Letzteres meist ausge-
        Deren System resp. Vorteile funktio-                           In Zeiten, in denen wir alle gemein-      schlossen werden und die Blüten­
        nieren bei frisch gepflanzten Pflanzen                         sam Wasser sparen müssen, darf            verweigerung ist dem Übereifer mit
        noch nicht. Die Pflanzen müssen zu-                            der Rasen auch einmal verbrennen          der Giesskanne geschuldet.
        erst im Gefäss anwurzeln, bevor sie                            und dürr werden. Denn was die meis-         Tests mit Petunienampeln von
        den Kapillareffekt nutzen können.                              ten kaum glauben mögen: Er erholt         30 cm Durchmesser haben gezeigt,
           Bei kleinen Gefässen – z. B. Blu-                           sich wieder.                              dass diese genauso üppig blühen,
        menkisten für Sommerflor – ist das                                Die ursprüngliche Heimat der Ra-       wenn sie pro Tag 3 dl Wasser erhalten
        Wasserreservoir in der Anwachsphase                            sengräser sind überwiegend sommer-        wie die Vergleichsampeln, die pro
        sogar sehr gefährlich. Durch das Was-                          trockene, vollsonnige Steppen. Unse-      Tag einen Liter erhielten.
        serreservoir bleibt die Erde in den                            re Rasenmischungen sind daher gut           An diesem Beispiel wird auch der
        kleinen Blumenkisten dauerfeucht.                              an sommerliche Trockenheit ange-          Vorteil der Langzeitdünger deutlich:
        Im nassen Substrat hat es für die fei-                         passt. Die vertrockneten Halme schüt-     Wenn wassersparend gegossen wird,
        nen Saugwurzeln keinen Sauerstoff                              zen die Gräser vor dem vollständigen      erhält die Pflanze eher etwas zu knapp
        und die lebenswichtigen, feinen Ge-                            Absterben. Die Wurzeln bleiben in-        Flüssigdünger. Lediglich die Langzeit-
        bilde können sich darum nicht ge-                              takt und treiben bei genügend Feuch-      dünger ermöglichen die wasserspa-
        sund entwickeln. Das Resultat sind                             tigkeit und grosszügiger Düngung          rende Bewässerung bei gleichzeitig
        kümmerliche Pflanzen, die die Blüte                            wieder neu aus.                           genügender Nährstoffversorgung.

        8   JULI /AUGUST 2020 | PFLANZENFREUND.CH

2020_07_.indd 8                                                                                                                                         16.06.20 08:17
Pflanzenfreund - Blumenwiesen - konkurrenzlos schön 14/17/20/40
A R B E ITE N I M S O M M E R      Die Krux mit der Bewässerung
© shutterstock

                                       ZEHN REGELN FÜRS RICHTIGE GIESSEN
                                       von Markus Kobelt, Gründer Lubera Baumschulen

                                   1
                                    
                                    Es ist nicht das eigentliche Ziel des
                                        Giessens, den Giessenden zu erfrischen
                                                                                      6  
                                                                                         Am besten giesst man eine Garten­
                                                                                           partie, eine Topfgruppe in mehreren
                                        und leicht nass zu machen. Wenn ich                Durchgängen immer wieder, bis si-
                                        das aktuelle Giessverhalten meiner                 chergestellt ist, dass das Wasser in die
                                        Mitbürger als Massstab nehme, scheint              Wurzelzone vorgedrungen ist. Hier
                                        hier ein kleines, aber systematisches              reicht es, mal nach dem dritten Durch-
                                        Missverständnis vorzuliegen.                       gang mit dem Spaten ein 20 bis 30 cm

                                   2    Es ist das eigentliche Ziel des Giessens,
                                        das Wasser in die Wurzelzone der je-
                                                                                           tiefes Stück Boden auszuheben. Wenn
                                                                                           das Wasser nur zwei bis fünf Zenti-
                                                                                           meter vorgedrungen ist, dann zeigen
                                        weiligen Pflanze zu bringen. Das kurze             Sie immer noch viel zu wenig Geduld
                                        Giessen über Blatt und Blüten fördert              beim Giessen.
                                        nicht nur die Entwicklung von Krank-
                                        heiten, sondern täuscht der Pflanze eine
                                        nicht zutreffende Wetterrealität vor (auf
                                                                                      7  
                                                                                         Für die Pflanzen (wenn auch nicht für
                                                                                           das Gewohnheitstier Gärtner) ist es viel
                                        die sie sich dann wiederum falsch ein-             besser, wenn sie zweimal pro Woche
                                        stellt).                                           als einmal pro Tag gegossen werden.
                                                                                           So bekommen sie Wasser und müssen
                                   3    
                                        Wenn Sie ohne Giessen auskommen                    sich doch noch anstrengen.
                                        oder bis Anfang August nie ans Giessen
                                        gedacht haben (und wenn Ihr Garten
                                        immer noch akzeptabel aussieht), dann
                                                                                      8  
                                                                                         Die richtige Giesszeit ist heiss umstrit-
                                                                                           ten. Wir plädieren für die frühen Mor-
                                        haben Sie grundsätzlich, ohne es zu                genstunden oder für den späten Abend.
                                        wollen, alles richtig gemacht. Nicht-              Würden wir selber nicht so gerne aus-
                                        Giessen ohne allzu offensichtliche Tro-            schlafen, gäbe es noch etwas bessere Ar-
                                        ckenheitsschäden ist in jedem Fall viel            gumente für den frühen Morgen …
                                        besser als Giessen ohne sichtbare Effek-
                                        te (was bei Weitem der häufigste Fall
                                        beim Giessen ist).
                                                                                      9    
                                                                                           Junge, frisch gepflanzte Pflanzen sind
                                                                                           früher und häufiger zu giessen, als

                                   4    Richtiges Giessen braucht Geduld und
                                        dauert nach modernen Zeitmassstäben
                                                                                           fünfjährige, etablierte Gewächse. Eine
                                                                                           Johannisbeere, die im Juni oder Juli
                                                                                           ihre Ernte abgeliefert hat, und das
                                        gerechnet richtig lange. Wer zehn Minu-            schon seit Jahren, muss nach der Ernte
                                        ten giesst, liegt sicher falsch; wer zwei          ganz sicher nicht mehr gegossen wer-
                                        Stunden giesst, ist eher auf der richtigen         den.
                                        Seite. Aber natürlich kann der Gärtner
                                        selber schon nach zehn Minuten genü-
                                        gend nass und erfrischt sein. Wenn dies
                                                                                      10   
                                                                                           Gibt es eine Pflanze, die wir ganz sicher
                                                                                           nie giessen würden? Ja: die Rebe! Sie ist
                                        das eigentliche Ziel ist, ist das natürlich        ja eigentlich ein Unkraut, wächst fast
                                        auch o.k.                                          überall, hasst allerdings Bodenverdich-

                                   5    
                                        Der gut ausgebildete Giesser giesst un-
                                        ter dem Blattwerk, direkt auf die Erde,
                                                                                           tungen. Und sie holt sich mit den Wur-
                                                                                           zeln, was auch immer zu holen ist.
                                                                                           Nicht von ungefähr ist in vielen klassi-
                                        den Topfboden, mit einem möglichst                 schen Weinbaugebieten die künstliche
                                        weichen Strahl. Denn wie schon gesagt              Bewässerung nicht gestattet: Sie wür­-
                                        sind das Ziel nicht nasse Blätter, son-            de ganz einfach die Trauben aufblasen
                                        dern feuchte Wurzeln. Braune Sturz-                und die Inhaltsstoffe verwässern.
                                        bäche, die den Hang herunterfliessen,              Wollen Sie das?
                                        sind ebenfalls nicht zielführend.

                                                                                                       PFLANZENFREUND.CH | JULI /AUGUST 2020     9

                 2020_07_.indd 9                                                                                                               16.06.20 08:17
Pflanzenfreund - Blumenwiesen - konkurrenzlos schön 14/17/20/40
Saisontipps
                                                                 SOMMERBEPFLANZUNG
                                                                 Welche Pflanzen können im                blosse Giessen hat nicht
        ROSEN EIN LETZTES                                        Sommer noch gepflanzt werden             den gleichen Effekt, vor al-
        MAL DÜNGEN                                               und was sind die Vorteile ge-            lem, wenn der Wurzelballen
        Im Juli werden Rosen ein letztes Mal ge-                 genüber Bepflanzungen im                 stark ausgetrocknet ist.
        düngt, damit die Zweige Zeit haben, vor                  Frühling oder Herbst?
        dem Winter auszureifen. Ist kein Regen in
        Sicht, sollte man ausgiebig wässern, damit               Pflanzzeit für
                                                                                                     3
                                                                                                      Den Wurzelballen vor der
                                                                                                          Pflanzung aufrauen und die
        der organische Dünger sich auflöst und in                Fruchtsträucher                          Wurzeln leicht aufreissen,
        den Wurzelbereich eindringen kann. Wich-                 Jetzt bis Ende August gepflanzte         sodass sie auch den Ausgang
        tig, den Dünger leicht in den Boden einar-               Fruchtsträucher wie Johannis-            aus dem Topfsubstrat in die
        beiten. Halten Sie die Erde rund um Rosen                beeren, Herbsthimbeeren,                 Muttererde finden.
        frei von Unkraut und Begleitpflanzen und                 Brombeeren oder Heidelbeeren
        lockern Sie sie regelmässig, zum Beispiel
        mit einer Rosengabel oder einer Hacke,
                                                                 bringen schon im nächsten Jahr
                                                                 einen ansehnlichen Ertrag.
                                                                                                     4
                                                                                                      Giessen ja, aber bitte zu-
                                                                                                          rückhaltend. Der umliegen-
        damit die Wurzeln nicht verletzt werden.                                                          de Mutterboden und auch
                                                                 Wurzelfäule fällt weg                    das Topfballensubstrat sol-
                                                                 Pflanzen, die Pilze wie Phyto­           len leicht feucht, aber nicht
                                                                 phthora (Wurzelfäule) fürchten,          nass sein.
                                                                 starten jetzt im Sommer am
                                                                 besten durch. Das Paradebei-
                                                                 spiel ist die Himbeere; jetzt ge-
                                                                                                     5    
                                                                                                          Wenn möglich tiefe Pflanz-
                                                                                                          löcher graben: Gerade jetzt
                                                                 pflanzt, gibt es garantiert keine        im Sommer ist es sehr wich-
                                                                 Anwachsprobleme.                         tig, dass der Wurzelballen
                                                 © Adobe Stock

                                                                                                          nach der Pflanzung immer
                                                                                                          mit einer Schicht Mutter­
                                                                      Sieben Tipps                        boden abgedeckt ist. An-
                                                                      Quelle: Lubera                      sonsten trocknet er in den
                                                                                                          nächsten Wochen und Mo-
                                                                 1  
                                                                    Wenn Sie Pflanzen kaufen
                                                                     oder zugeschickt bekom-
                                                                                                          naten zu stark aus.

                        ERNTE-
                     VORBEREITUNG
                                                                     men, pflanzen Sie sie bitte
                                                                     nicht sofort, sondern stellen
                                                                                                     6    
                                                                                                          Oberste Schicht mit Mulch
                                                                                                          abdecken, damit die neue
                      Besorgen Sie sich früh­                        Sie die Pflanzen zuerst an           Bepflanzung nicht zu
                      zeitig die nötigen Ein-                        einen schattigen Ort, und            schnell austrocknet und es
                    machgläser, Gitter, Roste                        dann nach ein bis zwei Ta-           schön kühl bleibt.
                     oder auf einen Rahmen                           gen erst vorsichtig an die
                   gespannte Gaze zum Trock-
                      nen von Kräutern. Or­-
                                                                     volle Sonne. So kann sich die
                                                                     im Dunkeln transportierte
                                                                                                     7    Wasserentzug nicht ver­
                                                                                                          gessen: Wenn sich das Som-
                    ga­nisieren Sie genügend                         oder im Gartencenter schat-          merwetter normalisiert,
                    Aufbewahrungsharassen                            tierte Pflanze an die Som-           wenn es regelmässige Ge-
                      für Gemüse, Obst und                           merbedingungen gewöhnen.             witter gibt oder wenn sich
                    Kartoffeln für den Keller,                                                            das Wetter Ende August auf
                       denn ab jetzt können
                     laufend Kräuter, Blüten,
                                                                 2    
                                                                      Den Wurzelballen vor der
                                                                      Pflanzung gut wässern.
                                                                                                          den Herbst zubewegt, hören
                                                                                                          Sie bitte mit Giessen auf,
                   Gemüse, Beeren, Kartoffeln                         Dazu kann man die Pflanze           die Pflanze soll jetzt auf sich
                   und Obst geerntet werden.                          vor der Pflanzung in einen          allein gestellt sein und end-
                                                                      Kübel Wasser stellen – das          gültig Wurzeln schlagen.

        10   JULI /AUGUST 2020 | PFLANZENFREUND.CH

2020_07_.indd 10                                                                                                                            16.06.20 08:17
A R B E ITE N I M S O M M E R           Saisontipps

         RASENSCHNITT
         Denken Sie daran, Rasenschnitt ist gutes

                                                                                                                                                               © MSG, Sabine Dubb
         Mulchmaterial für Gemüse, Bäume und
         sonstige Pflanzen. Vor allem aber verhindert
         eine Mulchschicht das Austrocknen der Erde.
         Der Rasenschnitt kann ebenfalls getrocknet
         und unter den Kompost gemischt werden.

                                                                                 SOMMERSCHNITT GLYZINIE
                                                                                 Auch die Glyzinie benötigt einen Sommerschnitt.
                                                                                 Achten Sie auf genügend Licht und Luft aller Pflan-
                   JETZT ERDBEEREN                                               zenteile und Ihre Pflanze wird Sie im nächsten Jahr
                   PFLANZEN                                                      mit vielen Blütentrieben belohnen.
                   Erdbeeren lieben humusreichen Boden.
                   Die Aussicht auf einen guten Ertrag im
                   folgenden Jahr ist am besten, wenn die Erd-
                   beeren zwischen Mitte Juli und Ende August
                   gepflanzt werden. Die Pflanzen werden im
                   Abstand von 25 bis 30 Zentimeter gesetzt.
                     ! Achtung: Das Herz der Pflanze darf
                   nicht mit Erde überdeckt werden. Vermei-
                   den Sie es, die Erdbeeren immer wieder ins
                   gleiche Beet zu setzen. Erdbeeren sollten

                                                                                                                                               © Ivo Eugster
                   nicht länger als drei bis vier Jahre an einem
                   Standort stehen. Etwa drei Wochen nach
                   der Pflanzung Beerendünger streuen und
                   leicht einarbeiten.
                                                                                                               SAMEN SAMMELN
                                                                                                        Falls Sie gewisse Pflanzenblüten
                                                                                                              nicht abgeschnitten haben,
                                                                                                           um die Blühkraft zu erhalten,
                                                                                                            können Sie nun erste Samen
                                                                                                          für das nächste Jahr sammeln.
                                                          © Adobe Stock

                                                                          KEINE LEEREN BEETE
                                                                          Frei gewordene Beete sofort       den. Ansonsten können noch
                                                                          wieder bepflanzen oder eine       Salate, Kohlrabi, Chinakohl,
                                                                          Gründüngung (z. B. Phacelia)      Wirsing und Endivien ge-
                                                                          einarbeiten. Noch aber können     pflanzt werden.
                                                                          Gemüsesetzlinge wie Endivi-
                                                                          en, Zuckerhut, Kohlrabi, Kopf-    Gemüseaussaat im August
         BEERENSTRÄUCHER                                                  salat, Nüsslisalat, Blumenkohl,   Nüsslisalat, Pflücksalat,
         AUSLICHTEN                                                       Brokkoli, Fenchel, Chinakohl,     Winterportulak, Radieschen,
         Im Beerengarten die Neutriebe der                                Stangensellerie und Lauch ge-     Rettich, Spinat, Zichorie, Früh-
         Brombeere und Himbeere aufbinden.                                pflanzt werden.                   lingszwiebeln, Barbarakraut.
         Die Johannis- und Stachelbeere nach
         der Ernte auslichten.                                            Juli                              Ende August
                                                                          Spätestens Anfang Juli können     Steckzwiebeln, Knoblauch und
                                                                          noch Karotten ausgesät wer-       Schalotten.

                                                                                             PFLANZENFREUND.CH | JULI /AUGUST 2020       11

2020_07_.indd 11                                                                                                                         16.06.20 08:17
Mondkalender
                                                                                                    Die Pflanzen werden in
                                                                                                    vier Gruppen eingeteilt:
                                                                                                    Erde – Wurzel, Licht – Blüte,
                                                                                                    Wasser – Blatt, Wärme –
                                                                                                    Frucht. Im Kalender finden
                                                                                                    Sie die Zeichen dafür, welche
                                                                                                    Tage für welche Pflanzenart
                                                                                                    besonders güns­tig sind:
        Hier finden Sie monatlich eine gekürzte Version aus dem Appenzeller «Saat- und
        Pflanzkalender 2020 – Gärtnern nach Mondlauf und Tierkreiszeichen».                              Zu den Wurzelpflanzen
                                                                                                          gehören z. B.: Radies-
                                                                                                          chen, Randen, Sellerie,
                                                                                                          Schwarzwurzeln, Karot-
         Juli                                         August                                              ten, Rettich, Kartoffeln
         Mittwoch      1             •                Samstag       1               !         •           und Zwiebeln.
                                                                                                    • Zu den Blattpflanzen ge-
         Donnerstag    2     • 3h                     Sonntag       2       20 h •                        hören z. B.: alle Blattsalat-
                                                                                                          sorten, Spinat, Lauch,
         Freitag       3                              Montag        3            •       • 17.59          Kohlarten und Blatt-
         Samstag       4              !               Dienstag      4            •                        kräuter.
                                                                                                    •	Zu den Blütenpflanzen
         Sonntag       5              !   • 6.45 •    Mittwoch      5      • 4h •                         gehören z. B.: alle Blu-
                                                                                                          men.
         Montag        6      12 h •                  Donnerstag    6            •                        Zu den Fruchtpflanzen
         Dienstag      7           •                  Freitag       7     • 15 h                           gehören z. B.: Erbsen,
                                                                                                           Bohnen, Tomaten, Gur-
         Mittwoch      8    • 20 h •                  Samstag       8                                      ken, Zucchetti, Kürbisse,
                                                      Sonntag       9                                      alle Getreidearten, Obst-
         Donnerstag    9           •                                                     •erdfern
                                                                                                           bäume und Beeren-
         Freitag      10           •                  Montag       10         3h                           sträucher.
                                                                                                    ! 	Achten Sie besonders auf
         Samstag      11     •7h                      Dienstag     11                     •18.45           die kritischen Tage.
         Sonntag      12                  •erdfern    Mittwoch     12       16 h •                    	Die grün markierten
                                                                                                         Kalendertage sind beson-
         Montag       13       20 h         •1.29     Donnerstag 13               •                      ders günstige Pflanz-
                                                                                                         tage zum Säen, Setzen,
         Dienstag     14                              Freitag      14               !                    Umtopfen (absteigender
         Mittwoch     15                              Samstag      15               !         •          Mond).

         Donnerstag 16         7h •                   Sonntag      16             •                 Mondzeichen
                                                                                                    ○ Vollmond
         Freitag      17             •                Montag       17      • 8h                     • Letztes Viertel
         Samstag      18              !               Dienstag     18                               ● Neumond
                                                                                                    • Erstes Viertel
         Sonntag      19              !         •     Mittwoch     19        10 h          ● 4.42   • Obsigend, aufsteigend
                                                                                                    • Nidsigend, absteigend
         Montag       20    • 22 h          ●19.33    Donnerstag 20
                                                                                                    • Abstand zur Erde
         Dienstag     21                              Freitag      21       11 h •       •erdnah
         Mittwoch     22                              Samstag      22            •
         Donnerstag 23          2h                    Sonntag      23     • 12 h •
         Freitag      24                              Montag       24            •
         Samstag      25       4h •        •erdnah    Dienstag     25     • 15 h          •19.58
         Sonntag      26          •                   Mittwoch     26
         Montag       27     • 6h •         •14.33    Donnerstag 27                 !

         Dienstag     28          •                   Freitag      28               !         •
         Mittwoch     29     •9h                      Samstag      29
         Donnerstag 30                                Sonntag      30        3h •                         Saat- und
         Freitag      31              !               Montag       31             •                    Pflanzkalender
                                                                                                            → verlagshaus-
                                                                                                           schwellbrunn.ch

        12   JULI /AUGUST 2020 | PFLANZENFREUND.CH

2020_07_.indd 12                                                                                                                    16.06.20 08:17
SA AT - U N D P FLA N Z K A LE N D E R    Juli / August 2020

         Juli                                wenn das Gras weniger
         1., 27. 6 h bis 29. 9 h Skorpi-     schnell wachsen soll.                    BUCHTIPPS VON
         on-Tage im zunehmenden                                                     ANDREAS HONEGGER
         Mond und Nidsigend: Schne-          4., 5., 18., 19., 31.
         cken bekämpfen und Kräuter          Kritische Tage
         für Schädlingsbekämpfungs-
         mittel ansetzen.
                                             August
         1., 20. bis 22 h, 27. 6 h bis 29.   3. und 4., 12. 16 h bis 13.
         9 h Blatttage im Nidsigend:         Blütentage im Obsigend:
         Spinat und Schnittsalat aus-        Schnittblumen ernten,
         säen und Blattgewächse wie          Stiefmütterchen und andere
         Kopfsalat, Wirz, Blumenkohl,        Frühblüher für das kommen-
         Rosenkohl und Endivien              de Frühjahr auf dem Balkon
         auspflanzen.                        aussäen.
                                                                              Von fiesen Schädlingen, duftenden
         2. und 3., 20. 22 h bis 22.,        7. 15 h bis 9. Fruchttage im      Kräutern und üppigen Blumen
         29. 9 h bis 30. Fruchttage          Obsigend: Knoblauch, Zwie-        Botanische Überraschungen und wunderbare
         im Nidsigend: Hecken                beln und Wurzelgemüse, wie           Entdeckungen aus dem eigenen Garten.
         schneiden und Obstbäume             frühe Kartoffeln und Saat-
         auslichten, damit die Sträu-        kartoffeln, ernten. ­Ausläufer     Honeggers Kolumnen sind reich an prakti-
         cher und Bäume nicht mehr           von Erdbeeren pflanzen.           schen Tipps für alle, die auf Balkonen, Terras-
         so kräftig neu austreiben.          Obstbäume und Beerensträu-             sen oder in ihren Gärten aktiv sind.
         Zimmer- und Balkonpflan-            cher schneiden.
         zen umtopfen oder umset-                                                             → bit.ly/2zvs1eO
         zen. Beeren, Blütentee und          10. bis 12. 16 h Stier-Tage
         Kräuter ernten.                     im abnehmenden Mond:
                                             Günstig zum Ernten, E ­ in-
         6. bis 12 h, 13. 20 h bis 16.       lagern und Einmachen von
         7 h, 23. 2 h bis 24. Wurzel­        Wurzelgemüse. Kompost
         tage: Boden lockern, düngen         ­ansetzen.
         und wässern. Bei sehr tro-
         ckenem und heissem Wetter           10. 3 h bis 12. 16 h, 19. 10 h
         nicht täglich giessen, son-         bis 21. 11 h, 29. Wurzeltage:
         dern an den Wurzeltagen             Nach der Ernte düngen und
         umso kräftiger.                     den Boden bear­beiten, um
                                             ihn für die Herbstaussaat
         6. 12 h bis 8. 20 h, 16. 7 h bis    vorzubereiten, indem Nähr-
         17. Blütentage im Obsigend:         stoffe eingearbeitet werden.
         Schnittblumen schneiden.
         Die Blumen halten länger            16., 23. 12 h bis 25. 15 h
                                                                               Paradiese mit Seeblick. Exklusive
         und duften intensiver. Beste        Blatttage im Nidsigend: Im         Gärten rund um den Zürichsee
         Schnittzeit ist am frühen           Freiland Nüsslisalat, Spinat       Ob mit direktem Seezugang, in Hanglage mit
         Morgen vor Sonnenaufgang.           und Schnittsalat, unter Glas        Blick auf das Wasser, generös gestaltet oder
                                             oder Folie Chinakohl, Kohl­        historisch: Die Landschaft um den Zürichsee
         11. 7 h bis 13. 20 h Widder-        rabi, Blumenkohl, Weisskohl,
         Tage im abnehmenden Mond
                                                                                  ist eine wahre Fundgrube für prachtvolle
                                             Winterspinat und Wintersa-          Gärten aller Art. Dieser Band präsentiert in
         und Obsigend: Beeren, Obst,         late sowie die wintergrünen
         Gemüse, Blütentee und                                                   beeindruckenden Bildern rund 40 wunder-
                                             Kräuter Petersilie und Kerbel
         Kräuter ernten.                     aussäen.
                                                                               schöne Gärten und Parks, von denen die meis-
                                                                               ten nicht öffentlich zugänglich sind, hier aber
         18. 16 h bis 20. 22 h Unkraut       16. bis 27. Im Nidsigend                 erstmals diskret vorgestellt werden.
         jäten im Krebs.                     laubtragende Hecken
                                             stutzen.                            Neben diesem Blick hinter verschlossene
         20. ab 19.33 h Neumond:                                               (Garten-)Tore, werden viele Ideen und prakti-
         Giessen und kranke oder von         21. Mond erdnah ist günstig       sche Ratschläge für den eigenen Garten, des-
         Schädlingen befal­lene Pflan-       zum Düngen.                        sen Gestaltung und Bepflanzung vermittelt.
         zen zurückschneiden.
                                             21. 11 h bis 23. 12 h Waage-             Andreas Honegger ist ehemaliger
         25. Mond in Erdnähe ist             Tage bei zunehmendem
         immer günstig zum Düngen.                                                NZZ-Redaktor, Co-Präsident des Vereins
                                             Mond und Nidsigend: Blu-
                                             men und Heilkräuter säen            «Freunde des Botanischen Gartens Zürich»
         25. und 26. Waage-Tage im           sowie Rasen mähen: Das                        und Gartenliebhaber.
         zunehmenden Mond und                Gras wächst weniger schnell.
         Nidsigend: Blumen und Heil-                                                         → bit.ly/3eDlHRp
         kräuter säen und pflanzen.          1., 14., 15., 27., 28.
         Günstig zum Rasenmähen,             Kritische Tage

                                                                                           PFLANZENFREUND.CH | JULI /AUGUST 2020   13

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Naturwiesen

      Eine WM der
       besonderen Art
                   Wenn der Anblick eines Lungenenzians oder einer Kriechenden Hauhechel bei Menschen
                   in Gummistiefeln Begeisterungsrufe auslöst, ist die Zeit der Wiesenmeisterschaften
                   gekommen. Deren Ziel: Auf die ökologische und landschaftliche Bedeutung artenreicher
                   Wiesen aufmerksam zu machen. Text: Judith Supper, Bilder: Thomas Wohlgemuth und Roman von Sury

        Die Schweiz ist ein Land, das reich      -weiden aus. Sie bieten mehr als        zerschnitten. Zugleich hat die Land-
        an unterschiedlichen Wiesentypen         9000 Pflanzen- und Tierarten eine       wirtschaft mit ihrer immer intensive-
        ist. Doch wer am Sonntagnachmittag       Heimat.                                 ren Wieslandnutzung ihren Tribut
        durch die Felder spaziert, wird vor-                                             gefordert. Um den Produktionsstan-
        nehmlich nur einen Typ sehen. Lö-        Maximaler Ertrag                        dard zu halten, werden Kunstdünger
        wenzahn wächst dort, Scharfer Hah-       Diesen artenreichen Typ Wiese gibt      und Futtermittel hinzugekauft und
        nenfuss oder Wiesenkerbel – Pflan-       es aber kaum noch. Im letzten Jahr-     Pestizide und schwere Landmaschi-
        zen also, die es gerne nährstoffreich    hundert ist die Fläche der Trocken-     nen eingesetzt. Als Beiprodukt fällt
        haben. Viel mehr Blüten haben solche     wiesen und -weiden in der Schweiz       mehr Stickstoff in Form von Kuhmist
        intensiv bewirtschafteten Wiesen         um 95 Prozent zurückgegangen.           und Jauche an, die auf die Wiesen ge-
        nicht im Angebot – und nur wenige        Veränderte Nutzungsbedingungen          bracht werden. Um viel Futtermasse
        Insekten werden hier satt. Anders        haben ihre Spuren hinterlassen, Sied-   zu erzeugen, wird zusätzlich Hoch-
        sieht es auf Trockenwiesen und           lungen und Verkehr Lebensräume          leistungsgras eingesät. Solche extrem

        14   JULI /AUGUST 2020 | PFLANZENFREUND.CH

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N AT U RW I ES E N       Eine WM der besonderen Art

                                                                                              «Wir wollten den Wettbewerb mög-
                                                                                              lichst objektiv und transparent ge­
                                                                                              stalten. Der Schlüssel wird von jeder
                                                                                              Meisterschaft übernommen, kann
                                                                                              aber regional angepasst werden»,
                      Links: Blumenvielfalt in schönsten Tönen inmitten eines
                                                                                              erklärt Andreas Bosshard. Auch die
                      Golfplatz-Monogrüns: Diese Wiese erreichte bei den letztjäh-
                      rigen Zürcher Wiesenmeisterschaften in der Kategorie «An-               Wiesenkategorien sind von Regional-
                      saatwiesen» den 3. Rang. Mitte: Im Fachgespräch vertieft: Jury          meisterschaft zu Regionalmeister-
                      und Wiesenbewirtschafter in Herrliberg. Rechts: Eine Freundin           schaft anpassbar.
                      trockener Wiesen: die Kriechende Hauhechel (Ononis repens).
                                                                                              Die Leistung der Bauern
                                                                                              wertschätzen
                                                                                              Für die Durchführung der diesjähri-
         nährstoffreichen Fettwiesen, auf de-       etwas entgegensetzen und auf die          gen und letzten Zürcher Wiesenmeis-
         nen Löwenzahn oder Hahnenfuss              ökologische und ästhetische Bedeu-        terschaft haben 54 Bäuerinnen und
         wachsen, können bis zu sechsmal im         tung artenreicher Wiesen aufmerk-         Bauern insgesamt 103 Wiesen ange-
         Jahr geschnitten werden. Lungen-           sam machen. Seit 2018 finden sie im       meldet. Im Mai haben drei Botaniker-
         enzian oder Kriechende Hauhechel           Kanton Zürich statt; dieses Jahr er-      teams damit begonnen, die Wiesen
         gibt es hier nicht.                        folgt hier die letzte Durchführung.       zu kartieren und primär aufgrund der
           Diesen Mai hat die Debatte ums           Zur Zürcher Trägerschaft gehören der      Artenvielfalt zu bewerten. Vier Kate-
         Artensterben einmal mehr Zündstoff         WWF Zürich, Pro Natura Zürich,            gorien werden dabei unterschieden,
         erhalten, als das Journal «Ecological      BirdLife Zürich sowie die Zürcheri-       die im Idealfall zu etwa gleichen
         Applications» Ergebnisse einer ver-        sche Botanische Gesellschaft.             Teilen vertreten sind: Neu-Ansaaten,
         gleichenden Studie präsentierte. Dar-        «Vater» der Schweizer Wiesenmeis-       Blumenwiesen auf nährstoffreichen
         an beteiligt war ein Forscherteam der      terschaften ist der Agrarökologe          Böden, Halbtrockenrasen und Feucht-
         Universitäten Bonn und Zürich so-          Andreas Bosshard. 2002 hatte er die       oder Streuwiesen. Bis Ende August
         wie der Eidgenössischen Forschungs-        Idee aus Österreich – genauer, dem        werden die bestrangierten Flächen
         anstalt für Wald, Schnee und Land-         Vorarlberg – in die Schweiz gebracht.     durch die fünfköpfige Expertenjury
         schaft WSL. Im Studienfokus: Die           «Das Anfangskonzept hat sich be-          besucht und die definitiven Preisträ-
         Häufigkeiten von Futterpflanzen ver-       währt», sagt er. Im Gegensatz zu          ger ermittelt. Im September steht die
         schiedener Insektengruppen, basie-         Österreich, wo der Anlass als landes-     Krönung der Wiesenmeister an, ein
         rend auf Kartierungen der Jahre 2012       weiter Wettbewerb durchgeführt            Ereignis, das medial breit abgedeckt
         bis 2017. Diese wurden mit Daten aus       und jährlich wiederholt wird, setzt       wird. «Dieses Jahr liegen wir mit
         den Jahren 1900 bis 1930 im Kanton         man in der Schweiz auf einen regio-       103 bewerteten Wiesen eigentlich
         Zürich verglichen. Das Ergebnis: In        nalen Ansatz. Sprich: Die Meister-        über unserer Kapazitäts­grenze», er-
         den vergangenen 100 Jahren hat die         schaften finden jedes Jahr in anderen     klärt Projektleiter Roman von Sury.
         Diversität der Futterpflanzen für          Regionen und mit anderen Träger-          Dennoch sei der Trend nach oben –
         Insekten dramatisch abgenommen.            schaften statt. Im Unterschied zu         von den aktuell knapp 2800 Zürcher
                                                    Österreich werden die Sieger aber         Landwirtschaftsbetrieben hatten
         Regionaler Ansatz                          nicht durch das Urteil von Experten       2018 44 Betriebe, 2019 52 Betriebe
         Negativtrends wie diesen wollen die        gekürt, sondern anhand eines Bewer-       und im laufenden Jahr 54 Betriebe
         Schweizer Wiesenmeisterschaften            tungsschlüssels mit Punktesystem.         mitgemacht – erfreulich. Dies liege

                                                                                       PFLANZENFREUND.CH | JULI /AUGUST 2020     15

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N AT U RW I ES E N     Eine WM der besonderen Art

        vermutlich nicht nur daran, dass          Thomas Peter bei einer extensiv ge-
        Bauern und Bäuerinnen, die sich für       nutzten Wiese der Qualitätsstufe I
        die Biodiversität einsetzen, für ihre     (QI) mit Direktzahlungen in Höhe
        Arbeit Anerkennung und Wertschät-         von 1080 Franken rechnen. Handelt
        zung erhalten. «Viele Bauern haben        es sich um Qualitätsstufe II (QII),
        einfach den Plausch, bei der Wiesen-      kommen weitere 1920 Franken hin-
        meisterschaft mitzumachen», sagt          zu. «Die Bauern wissen, dass es sich
        Roman von Sury. Das Budget für die        lohnt, Biodiversitätsförderflächen zu
        Durchführung 2020 beläuft sich auf        unterhalten», sagt Roman von Sury.
        63 500 Franken. Darin beinhaltet sind     «Gerade auf grossen Flächen können
        die Preisgelder in Höhe von 14 000        sie mit hohen Beiträgen rechnen,
        Franken.                                  wenn die Mindestzahl an Pflanzenar-
                                                  ten vorhanden ist.» In der Schweiz
        Gute Imagekampagne für                    gehören an die 70 Arten zu diesen
        die Landwirtschaft                        Zeigerpflanzen. Je nach Standort sind
        Einer, der 2020 schon zum zweiten         es bekannte Wiesenblumen wie Wie-
        Mal dabei ist, ist der Landwirt Tho-      sensalbei, Esparsette, Margerite, Bach-
        mas Peter aus Egg. Zweimal teilneh-       Nelkenwurz oder Schlangenknöte-
        men kann er nur, weil ein Teil seiner     rich. Kommen mindestens sechs Zei-
        «Betriebsfläche» im Bezirk Meilen         gerpflanzenarten regelmässig auf
        liegt – Teil der Wiesenmeisterschaft      einer Wiese vor, gilt ihr Biodiversi-
        von 2018. Dieses Jahr meldet er eine      tätszustand als akzeptabel. Und doch:
                                                                                                 Oben: Im Mai zeigen die
        Wiese auf dem Pfannenstiel, in der        «Im Schweizer Mittelland erreichen
                                                                                                 Kulturfelder ihre ganze
        Gemeinde Egg im Bezirk Uster an.          selbst die Ökowiesen das QII-Niveau              poetische Schönheit.
        «Beim ersten Mal sah ich die Aus-         nur zu rund einem Fünftel, das sind            Rechts oben: Auch rund
        schreibung und fragte mich, muss          kaum drei Prozent der landwirtschaft-         ums alte Bauernhaus darf
        das jetzt auch noch sein?», erzählt er.   lichen Nutzfläche», schreibt Andreas           sich die Pflanzenvielfalt
        «Doch das in Aussicht gestellte Preis-    Bosshard in der Publikation «Natio-             ungestüm ausbreiten.
        geld tönte spannend. Gleichzeitig         nalpark» im Februar 2015. «Im                 Rechts unten: Wächst die
                                                                                                  Knäuel-Glockenblume
        merkte ich, dass das eine wirklich        Durchschnitt kommen auf den Öko-
                                                                                                 (Campanula glomerata),
        gute Imagekampagne für die Land-          wiesen weniger als vier QII-Zeiger-              deutet dies auf eine
        wirtschaft ist. Heute denkt doch jeder,   pflanzen vor, auf den intensiv genutz-         be­sonders gute Wiesen­
        die Bauern verschmutzen ja nur die        ten Wiesen in der Regel gar keine.»                  qualität hin.
        Landschaft und das Wasser mit Pesti-
        ziden. Da ist es umso besser, wenn        Biodiverse Landwirtschaft
        die Leute einmal die Landwirtschaft       Für Thomas Peter aus Egg ist wichtig,
        aus einer anderen Perspektive se-         die Betrachtungsweise der Landwirt-
        hen.» 27 Aren ist die Fläche gross, die   schaft auf­zuzeigen. «Durch den spä-
        Thomas Peter angemeldet hat. Ihre         ten Schnitt im Juni ist die Qualität
        Pflege bewegt sich komplett im Rah-       des Heus weniger gut. Und da ich kei-
        men dessen, was die Direktzahlungen       nen Dünger einsetzen darf, verzichte
        des Bundes erfordern. «In der Regel       ich auf den Ertrag – und auf die Flexi-
        mähe ich sie nur zweimal, mit dem         bilität. Ist das Wetter am 10. Juni per-
        Motormäher und immer erst nach            fekt für die Mahd, darf ich nicht. Ich
        dem 15. Juni. Mähaufbereiter sind         muss bis zum 15. warten.» Der Land-
        nicht erlaubt. Ausserdem muss das         wirt findet: «Es braucht beides in der
        Gras drei Tage liegen bleiben, damit      Schweizer Landwirtschaft, die Flä-
        die Samen ausreifen und abfallen          chenproduktion für Nahrungsmittel,
        können.»                                  aber auch den Einsatz für mehr Bio-
                                                  diversität. Wenn über die Wiesen-
        Warum sich Biodiversitäts-                meisterschaft auch dieser Gedanke
        förderflächen lohnen                      vermittelt werden kann, ist das Ziel
        Pro Hektar Land kann ein Bauer wie        erreicht.»

        16   JULI /AUGUST 2020 | PFLANZENFREUND.CH

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Konkurrenzlos schön
         Blumenwiesenpapst, nein, so will er nicht ge-                um schon bald Dächer zu begrünen. 518 Pflanzenarten
         nannt werden. Dabei hat er wohl bei jeder Wild-              vermehren Johannes und Marlies Burri auf ca. sechs Hekt-
         blumenfläche, die an Schweizer Strassenrändern,              aren im Auftrag von UFA Samen. Sie sind die Basis für
         in der Landwirtschaft, im öffentlichen Grün oder             artenreiche Gründächer, Pionierpflanzengesellschaften,
         auch im Garten wächst, seine Finger im Spiel –               Buntbrachen, extensiv genutzte Wiesen, Saumgesellschaf-
         und das seit mehr als 30 Jahren. Ein Gespräch                ten – immer Pflanzengesellschaften, die in der Natur vor-
         mit Johannes Burri über seinen Einsatz für Wild-             kommen. Der Alltag von Johannes und Marlies Burri dreht
         blumenwiesen – und was ihr wirklicher Reiz                   sich um das eine: Wildblumen zum Blühen zu bringen.
         ist. Text und Bilder: Judith Supper
                                                                      Von vier Quadratmetern auf sechs Hektaren
         «Ich bin einer der wenigen, die ihr Hobby zum Beruf ma-      Begonnen hat alles Mitte der 1980er-Jahre. Damals war
         chen konnten. Ich muss nie arbeiten, erhalte aber trotz-     Marlies Burri 25 Jahre alt, Johannes Burri Anfang 30.
         dem Geld», sagt der drahtige Mann mit dem grauen Lo-         Schon zu jener Zeit war er für den Einkauf für Wildblu-
         ckenschopf. Johannes Burri trägt Arbeitshosen und Gum-       men Saatgut bei UFA Samen zuständig. UFA Samen ist
         mistiefel und geht schnellen Schrittes über die Felder des   ein Geschäftsbereich der Agrargemeinschaft Fenaco und
         Ebnethofs. Eine sanfte Maisonne fällt auf die idyllischen    nimmt eine führende Stellung im Schweizer Saatgut­
         St. Galler Hügel zwischen Wil, Gossau und Sulgen. Seit       geschäft ein. «Doch wir erhielten immer falsches Saatgut,
         der Elterngeneration ist der Ebnethof in Familienbesitz,     also Zuchtformen oder unkorrekte Unterarten. Zusätzlich
         im Nachbargebäude wohnt der Bruder von Johannes              hat man den ersten Mischungen der 1980er-Jahre land-
         Burri mitsamt Familie. Mitte Mai blühen in den die Ge-       wirtschaftliche Gräser zu den einjährigen und den paar
         bäude umsäumenden Pflanzkulturen Habermarch, Saat-           wenigen Gartenblumen gemixt. Man hatte wirklich die
         Esparsetten, Witwenblumen, Skabiosen, Gold-Pippau,           Illusion, daraus könnte eine richtige Blumenwiese wer-
         Rauer Löwenzahn, Flockenblumen, Margeriten – und vie-        den.» Auf vier Quadratmetern fing das Ehepaar Burri mit
         les mehr. Die Sedum-Kulturen sind bereit zum Schneiden,      der Saatgutproduktion an, zunächst mit Habermarch,

                                                                                  PFLANZENFREUND.CH | JULI /AUGUST 2020      17

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besser bekannt als Wiesenbocksbart. Es folgten Salbei,        drei Dinge, sagt der Wildblumenpionier. «Einmal das
        Skabiose, Habichtskraut. Irgendwann war der einstmals         Saatgut. Es muss aus einheimischen Wildgräsern und ein-
        kleine Garten auf 20 Aren ange­wachsen. «In den 1990er-       heimischen Wildblumen bestehen. Einjährige Blumen-
        Jahren konnten wir die ersten Mischungen machen, die          wiesenmischungen bringen nichts. Der zweite Punkt ist
        nur aus einheimischen Wild­blumen bestanden. Um die           die richtige Anlage, also die Anbautechnik. Als drittes
        2000er-Wende kam die erste Mischung mit einheimi-             kommt die richtige Pflege.» Doch ohne Bedachtsamkeit,
        schen Wildgräsern hinzu.»                                     das wissen Marlies und Johannes Burri seit den Anfängen
                                                                      ihrer Saatgutproduktion, funktioniert gar nichts. «Wir
        Die Schönheit entschädigt                                     leben heute im Zeitalter des Rollrasens. Kaufen und profi-
        Heute schlängeln sich die Kulturreihen in sanften Bögen       tieren, das ist die Devise. Nach diesem Prinzip funktionie-
        übers Areal. Sobald die Samen geerntet sind, kommt eine       ren auch die einjährigen Mischungen. Die Blumen, die wir
        neue Kultur. Zwischen den Pflanzen wachsen Ehrenpreis,        hier am Hof Ebnet produzieren, brauchen durchschnitt-
        Vögelikraut, Fingerkraut. Eigentlich Unkräuter. Aber blei-    lich zwei Monate, bis sie keimen, und dann vergeht ein
        ben sie niedrig, funktionieren sie als Bodendecker. Was       weiteres Jahr, bis sie Teil der Wiesendynamik sind. Diese
        die Blütenköpfe in Höhe übertrumpft, gilt als Konkurrenz      Dynamik ist veränderlich. Erst setzt sich der Salbei durch,
        und wird entfernt – in Handarbeit. «Alles, was man muss,      samt ab, dann die Witwenblume, dann die Margerite, die
        machen wir von Hand», sagt Johannes Burri. «Alles, was        Flockenblume – und schon gibt es Stellen, wo nur noch
        man kann, machen wir mit den Maschinen.» Dass es              Salbei oder Witwenblume, Margeriten oder Flockenblu-
        neben der Zielart bunt in anderen Farben blüht, wundert       men wachsen. Im nächsten Jahr kann es aber schon wie-
        manchen Besucher. «Bei anderen Produzenten ist alles          der anders aussehen. Eine Wiese ist nicht statisch, sie
        perfekt gejätet», sagt er. «Aber um diesen ‹perfekten› Zu-    wandelt sich. Wer diese Geduld nicht hat und nur auf ein-
        stand zu erreichen, ist viel mehr Arbeit erforderlich, der    jährige Blütenpflanzen setzt, der sät einmal, es macht
        Boden trocknet schneller aus und die Pflanzen sind weni-      ‹Puff›, und schon ist alles vorbei.» Ganz abgesehen davon,
        ger gesund. Dabei ist der Quadratmeter-Ertrag zwischen        dass die Insektenwelt auf die einheimischen Pflanzen an-
        unserer Kulturart und der herkömmlichen vergleichbar.»        gewiesen ist. Teils würden in den Einjahresmischungen
        Sicher gäbe es auch einmal Verunreinigungen des Saat-         sogar Neophyten ausgebracht, teils Gartenblumen, die auf
        guts. «Dafür haben wir die Aufbereitungsmaschinen.            der Watchlist stehen. «Solange sie in den Gärten bleiben,
        Wir sagen immer: Wir jäten im Aufbereitungsraum. Mit          ist das egal, aber wenn sie in die freie Landschaft raus­
        den Maschinen könnten wir eine gedroschene Wiese in           gehen – in Sachen Ökologie ist das sehr problematisch.»
        25 Einzelkomponenten aufteilen.»
           Es sei die Schönheit der Wiesen, die sie für ein ganzes    Die ganze genetische Vielfalt
        Jahr Arbeit entschädigt, erzählt Marlies Burri. «Wenn es      Das Prinzip, nach dem Johannes und Marlies Burri arbei-
        blüht, ist es einfach ein Traum. Die vielen Schmetterlinge,   ten, ist ein einfaches: Sie suchen in der ganzen Schweiz
        Marienkäfer und Wildbienen, die wir hier antreffen: Das       nach regionaltypischen Wiesen in möglichst ursprüngli-
        ist fantastisch. Die Biodiversität ist sehr hoch.»            chem Zustand, besuchen sie drei-, viermal während der
                                                                      Samenreife und sammeln das Saatgut. Auf dem Ebnet-
        Kaufen und profitieren                                        hof wird das gesammelte Basissaatgut zwischenvermehrt:
        Damit eine Wildblumenwiese funktioniert, brauche es           ausgesät, pikiert, später ins Freiland gesetzt. Im Durch-

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N AT U RW I ES E N     Konkurrenzlos schön

                Links: Johannes Burri.                                  statische Denken verstehe ich einfach nicht. Ein Garten
          Rechts: Mal höher, mal niedriger,                             lebt doch. Wo an einem Tag eine Butterblume wächst,
           buschig oder überhängend: Was                                kann sich am nächsten die Brennnessel ausbreiten. Zu
            aus dem Luzerner Basissaatgut                               beobachten und zu staunen und zu sagen, oh, da kommt
              des Zittergras (Briza media)
                                                                        ein Beinwell und hier drüben, da schaut ein Natternkopf
          entstanden ist, zeigt auf dem Feld
            ganz unterschiedliche Wuchs­                                hervor und du sagst, ‹Hallo!›, das ist doch das Schönste.
           formen. Unten: Die Kinderstube                               Und nächstes Jahr ist er vielleicht wieder weg. Aber viele
              von Hof Ebnet. Sobald die                                 Leute denken anders. Da ist der Sitzplatz, und da hat es
             Pflanzen kräftig genug sind,                               sauber zu sein. Da ist der Rasen und dort die Stauden­
              werden sie in den Aussen­-                                rabatte. Der Garten ist immer ein Kampf. Das hat sich mit
                   bereich gepflanzt.                                   Mission B zwar etwas verändert, aber gerade im Hobby-
                                                                        garten gibt es Nachholbedarf.»
                                                                          «Es fehlen die Vorbilder», fügt Marlies Burri hinzu.
         schnitt dauert die Keimzeit zwei Monate. Manchmal              «In unserem Nutzgarten produzieren wir Gemüse. Aber
         keimen Teile des Saatguts einer bestimmten Art aber erst       wir lassen die Brennnesseln stehen, wir lassen das Jätgut
         nach einem Jahr, manchmal erst nach zwei Jahren.               stehen, wir nehme nichts raus. Wir schauen einfach,
         «Jede einzelne Pflanze ist ein Individuum, vergleichbar        dass der Salat keine Konkurrenz hat. Ich glaube manch-
         mit einer eigenen Sorte. Sie zeigt individuelles Wachstum.     mal, man muss die Leute an die Hand nehmen und sagen,
         Manche sind höher, manche buschiger. Die einen blühen          ‹Schau, dieser Beinwell hier, das ist eine Heilpflanze, die
         etwas früher, die anderen später. Aus dieser Varianz ergibt    musst Du nicht rausreissen.› Es braucht einfach mehr Bio-
         sich die Anpassungsfähigkeit. Wir produzieren ganz be-         diversität in den Gärten, auch um die Wiesenwelt der
         wusst diese natürliche Bandbreite. Denn es ist ja so: Han-     Schweiz zu retten.»
         delt es sich um eine trockenresistente Pflanze und es ist
         über Wochen sehr feucht, sterben alle Pflanzen ab. Ein ein-    Blackbox-Pflege für Blumenwiesen
         zelner Schädling kann eine ganze Anlage zerstören, wenn        Vielleicht könnte auch ein anderes Pflegeregime dabei
         die Pflanzen genetisch identisch sind. Bei unserer Art der     helfen. «Blackbox-Pflege für die Blumenwiese» nennt
         Vermehrung kann es in der Bandbreite der trockenheits­         Johannes Burri das. Als neuer Trend sei das unter be-
         resistenten Pflanzen welche geben, denen die Feuchtigkeit      stimmten Voraussetzungen auch für ältere Blumen­
         weniger stark zu schaffen macht. Oder welche, die der          gemeinschaften anwendbar. «Doch für Leute, die sich
         Schädling weniger mag. Das ist die genetische Vielfalt.»       genaue Vorstellungen davon gemacht haben, wie eine
            Ist genug Saatgut von einer bestimmten Herkunft auf         Blumenwiese auszusehen hat, ist das undenkbar.» Für
         dem Ebnethof zwischenvermehrt, geht es an einen Saat-          die Blackbox-Wiesenpflege gelten zwei Regeln: Invasive
         gutvermehrer, der nahe des ursprünglichen Sammelstand-         Neophyten haben auf der Fläche nichts verloren und
         ortes wohnt. Dort wird es in grösserem Rahmen weiterver-       müssen entfernt werden. Ausserdem muss die Fläche
         mehrt. UFA Samen erstellt schlussendlich daraus artenrei-      mindestens jedes zweite Jahr gemäht werden. Das ist alles.
         che Samenmischungen für Gemeinden, Gartenbaubetrie-            «Das sind die Leitplanken, alles andere ist erlaubt, man
         be, Golfplätze, für die Landwirtschaft und für Hobbykun-       darf alles, muss aber gar nichts», wie Johannes Burri im
         den. «Hier auf dem Ebnethof sind wir nur die Drehscheibe,      aktuellen UFA-Wildblumenschlüssel schreibt. «Jede ein-
         wir verkaufen nichts direkt ab Hof», erklärt Johannes Burri.   heimische Wildpflanze ist willkommen. Das Wort Un-
         UFA Samen betreibt schweizweit ein Netz aus 39 Produk­         kraut können Sie getrost aus ihrem Wortschatz streichen.»
         tionsbetrieben und 100 Hektaren Vermehrungsfläche.             Doch was kommt dabei raus, wenn das Gras nur einmal
                                                                        oder dreimal oder gar nicht geschnitten wird, wenn die
         Im Hobbygarten gibt es Nachholbedarf                           Kinder auf der Wiese spielen oder sich unberührte Wild-
         In den letzten Jahren verspürt das Ehepaar Burri eine          nis ausbreiten darf? «Man wird Pflanzen, Tiere und Struk-
         leichte Veränderung im öffentlichen Bewusstsein, was           turen entdecken, die niemand erwarten würde. Und jedes
         die Pflege von Rasen und Wiesen anbelangt. Dies sei zu         Jahr gibt es wieder neue Überraschungen.» Dann bleibt
         einem guten Teil der Mission B zu verdanken. Johannes          nur noch eines: Sich angesichts der ungeheuerlichen Wie-
         Burri: «Viele Leute wollen jetzt den Rasen nicht mehr          sendynamik einfach zu freuen.
         bewässern oder spritzen. Sie lassen den Löwenzahn wach-
         sen. Damit hat sich schon einiges verändert. Schon vor
         Mission B haben wir sehr viel Saatgut verkauft, jetzt ist es
         eben noch mehr.»
            Doch noch immer läuft es ihm kalt den Rücken hinun-
         ter, wenn er einen Garten sieht, in dem alle Rasenkanten
         geschnitten und wo die Büsche verstümmelt sind, wo zu
         grosse Bäume gesetzt wurden, denen der Platz fehlt. «Das

                                                                                    PFLANZENFREUND.CH | JULI /AUGUST 2020       19

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