Pilgern ins Flüeli-Ranft - Seiten 6 + 7 08.07.-04.08 - cath: berne

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angelus          angelus 27–30/2017
                 08.07.–04.08.
                 Röm.-kath. Pfarrblatt der Region Biel
                 Bimensuel cath. rom. de Bienne et région

Pilgern ins
Flüeli-Ranft
Seiten 6 + 7

Un chemin de
                                                            Foto: Niklaus Baschung

conversion…
Pages 12 et 13
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2 • blickpunkt / points de repère                                                                                                      angelus 27–30/2017

                                                missions               9 – 10 et 22 – 23

                                                église11
                                                  La prière du Notre-Père: nouvelle formulation
meditation3
  Hören wir inzwischen den Schrei der Erde
                                                spiritualité                         12 – 13
  und der Armen?
                                                  Etty Hillesum: un itinéraire de conversion /
                                                  Hommage à Robert Messer, ancien adminis-
agenda4
  begegnung / medientipp / jugendangebote /
                                                  trateur de la paroisse                                                   seite5
  kunstführer
                                                nouvelles14
                                                  Synode de printemps / Caritas CH: les enfants
nachrichten5                                     réfugiés ont besoin de sécurité et de formation
  Nachruf / SeniorInnenReise

                                                agenda15
pilgern                                 6–7      rendez-vous culturels, formation, bons tuyaux
  «Wir sind stolz darauf, dass ein Schweizer
  heilig ist!»                                  services16
                                                  Catéchèse 3H à La Neuveville
synode8
  Heinrich Gisler zum Präsidenten des
                                                centres                              17 – 18                              page12
  Synodalrates gewählt

pfarreien                            20 – 23
  Agenda der Pfarreien                                                                              Titelbild:
                                                                                                        Die Redaktion des Angelus wünscht allen Lesern
                                                                                                        und Leserinnen einen erfrischenden Sommer!
                                                                                                        La rédaction de l’angelus souhaite à toutes ses
                                                                                                        lectrices et lecteurs un été rafraîchissant!
                                                                                                        Foto: Niklaus Baschung

     editorial           Bruder Klaus lässt sich nicht vereinnahmen
 Mein Vater ist ein grosser Verehrer von        was schief gegangen. Jedenfalls wurde mein          Erst viel später habe ich Bruder Klaus als
 Bruder Klaus gewesen. Mehrmals in seinem       Namenstag nicht am 25. September, son-              meinen Namensgeber wiederentdeckt. Als
 Leben ist er ins Flüeli Ranft gepilgert. Die   dern am 6. Dezember gefeiert. Also dem              einen Menschen der sich nicht angepasst hat,
 diesjährigen Jubiläumsanlässe zu «600 Jah-     Namenstag von Nikolaus von Mira, der im             der sich von den Mächtigen seiner Zeit nicht
 re Niklaus von Flüe» hätten ihn sicher sehr    4. Jahrhundert in der heutigen Südtürkei als        vereinnahmen liess. Das imponiert mir. Um-
 interessiert. Auf seinem Nachtisch stand auf   Bischof gewirkt hat und sein ererbtes Ver-          so mehr stört es mich, wenn er nun an man-
 einer kleinen Tafel das Bruder Klaus-Gebet:    mögen unter den Armen verteilte. Auf ihn            chen Jubiläumsanlässen ideologisch miss-
 «Mein Herr und mein Gott nimm alles von        geht der Brauch zurück, am 6. Dezember              braucht wird. Doch zum Glück lässt sich ein
 mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und    unter Kindern als Samichlaus Gaben zu ver-          Bruder Klaus mit all seinen Widersprüchen
 mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu   teilen.                                             nicht zurechtbiegen. Wer
 dir. Mein Herr und mein Gott,nimm mich                                                             auf Steinen schläft, dem
 mir und gib mich ganz zu eigen dir.»           Als Kind stand mir der Samichlaus sowieso           bereiten politische Ränke-
                                                viel näher als diese ausgemergelte Gestalt aus      spiele keine Kopfschmerzen
 Dass meine Eltern ihren ältesten Sohn nach     der Innerschweiz. Und dass Bruder Klaus als         mehr.
 diesem Heiligen benannt haben, ist daher       Kopfkissen einen grossen Stein verwendet
 keine Zufall. Allerdings ist bei der Taufe,    haben soll, fand ich nicht besonders nachah-
 beziehungsweise der Taufbescheinigung, et-     menswert.                                                    Niklaus Baschung
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angelus 27–30/2017                                                                                                                meditation • 3

Wechselspiel Sonne und Regen. Um den Missbrauch der Schöpfung wiedergutzumachen, braucht es die Solidarität aller Menschen.              Foto: spatz/flickr

Hören wir inzwischen den Schrei der Erde und der Armen?
Als vor zwei Jahren die Enzyklika «Lau-            Wenigen, die sie verschmutzen. Laudato Sí‘          Doch weder der Papst noch wir bei Fastenop-
dato Sí’– Sorge um unser gemeinsames               zeigt auch auf, wie Handeln aussehen kann.          fer sind naiv. Die Erklärung der Menschen-
Haus» von Papst Franziskus der Öf-                 Zunächst einmal brauchen wir die Gemein-            rechte gibt es seit 1948 und doch werden sie
fentlichkeit vorgestellt wurde, ging ein           schaft. Wir müssen schauen, was uns verbin-         täglich weltweit verletzt. So werden auch Poli-
Raunen durch die Welt. So ziemlich alle            det und nicht, was uns trennt. Und schliesslich     tiker wie Donald Trump, Konzerne wie RWE
gesellschaftlichen Kreise staunten – oder          braucht es Organisationen wie Fastenopfer,          und auch einzelne Bürger versuchen, das der-
jubelten – von politisch links bis rechts,         die Druck machen. Denn wir haben keine              zeitige System für ihren Vorteil auszunutzen
von wirtschaftsliberalen bis Globalisie-           Zeit.                                               und Veränderungen aufzuhalten. Deshalb sind
rungskritikern, von Nord bis Süd.                                                                      wir alle gefragt, der Unterwanderung christli-
                                                           «Mut brauchen wir alle                      cher Werte entgegen zu treten – einzeln und
Papst Franziskus hatte eine klare Analyse der                  und den gibt uns                        gemeinsam.
Lage in der Welt geliefert. Er hat uns die Un-
trennbarkeit der sozialen und ökologischen              diese wunderbare Enzyklika.»                   Laudato Sí’: «Leider pflegen viele Anstren-
Ungerechtigkeit vermittelt in den Worten des                                                           gungen, konkrete Lösungen für die Um-
«Schreis der Armen und der Erde». Er hat           Mit der Klimakrise haben wir die Lage so            weltkrise zu suchen, vergeblich zu sein, nicht
Ross und Reiter benannt, welche die globalen       weit eskalieren lassen, dass es keine Alterna-      allein wegen der Ablehnung der Machthaber,
Krisen und Ungerechtigkeiten verantworten,         tive zu radikaler Umkehr gibt. Das ist nicht        sondern auch wegen der Interessenlosigkeit
die Politikerinnen und Politiker gefragt, ob sie   nur unsere Pflicht, sondern auch unser Recht.       der anderen. Die Haltungen, welche – selbst
denn wirklich als gescheitert in Erinnerung        Ich denke an den peruanischen Kleinbauern           unter den Gläubigen – die Lösungswege blo-
bleiben wollten.                                   Saul Luciano Lliuya, der in einer Zivilklage        ckieren, reichen von der Leugnung des Prob-
                                                   den deutschen Energieriesen RWE verklagt            lems bis zur Gleichgültigkeit, zur bequemen
Schliesslich hat er die katholische Soziallehre    hat: RWE verbrennt Kohle, dadurch verändert         Resignation oder zum blinden Vertrauen auf
in ein Zukunftsprogramm gegossen, das uns          sich das Klima, deshalb schmelzt der Glet-          die technischen Lösungen. Wir brauchen
einlädt, radikal umzusteuern. Die Probleme, die    scher über seinem Hof und der Bergsee droht         eine neue universale Solidarität. …des En-
wir heute haben, sind alle menschgemacht und       sein Dorf zu überfluten. Lliuya zeigt Mut und       gagements aller, um den durch den mensch-
können vom Menschen – von uns – geändert           zeigt offensichtliche Kausalitäten auf, die inte-   lichen Missbrauch der Schöpfung Gottes
werden. Er macht Hoffnung. Und er fordert          ressierte Kreise zu verschleiern versuchen.         angerichteten Schaden wiedergutzumachen.
uns alle auf, nach einem neuen Verständnis von                                                         Alle können wir als Werkzeuge Gottes an
Fortschritt und Entwicklung zu suchen, das al-     Mut brauchen wir alle und den gibt uns diese        der Bewahrung der Schöpfung mitarbeiten,
len Menschen und der Umwelt dient.                 wunderbare Enzyklika. Mut macht auch, dass          ein jeder von seiner Kultur, seiner Erfahrung,
                                                   Papst Franziskus mit seinen Worten dazu bei-        seinen Initiativen und seinen Fähigkeiten
Dabei müsse respektiert werden, dass die Res-      tragen konnte, dass wir die globalen Nachhal-       aus».
sourcen der Erde, inklusive unserer Atmos-         tigkeitsziele der Agenda 2030 haben und das                                              Bernd Nilles*
phäre, uns allen gehören und nicht einigen         Pariser Klimaabkommen.                               * Bernd Nilles ist Geschäftsleiter des Fastenopfers.
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4 • agenda                                                                                                                        angelus 27–30/2017

begegnung                                        jugendangebote                                   Kunstführer
            KOLPINGFAMILIE              BIEL
                                                 Bürozeiten Fachstelle Jugend:
                                                 Di: 10.00–12.00 und 13.30–17.00
                                                                                                  St. Maria in Biel
                                                 Mi: 13.30–17.00                                  Mit dem neu erschienenen Kunstführer
                                                 Do: 10.00–12.00 und 13.30–17.00                  St. Maria in Biel erhält ein langezeit we-
               Wanderung Bellmund–Brügg,         Fr: 13.30–17.00                                  nig beachtetes Bauwerk seine gebührende
               Donnerstag, 20. Juli 2017         Tel.: 032 366 65 95 / 079 951 41 39              Aufmerksamkeit.
               Treff: 10.00 Uhr, Bahnhof Biel.
               Strecke: ca.9 km                  philipp.christen@kathbielbienne.ch               In den Jahren1926 bis 1929 entstand der
                                                 praktikumsstelle@kathbielbienne.ch               Erweiterungsbau der Kirche St. Maria (die
               Auskunft:                         www.jugendhausamzionsweg.com                     neue Oberkirche), während die ursprüngliche
               P. Kuster, 032 331 95 78 oder                                                      Kirche zur Krypta wurde. In dieser Oberkir-
               A. Herzog, 032 322 95 07.                                                          che zeigt sich für die Historikerin Margrit
                                                                                                  Wick-Weder das neue Selbstwusstsein der
                                                                                                  Katholiken in Biel. Sie sei eine Hymne der Er-

ständige angebote                                                                                 leichterung und der Freude. Den auffällig, mit
                                                                                                  riesigen Mosaiken gestalteten Kreuzgang in-
                                                                                                  nerhalb der Kirche versteht sie «als Erinnerung
Shibashi – in Lengnau                                                                             an denKreuzweg, den diese Bieler Pfarrei sel-
                                                                                                  ber während des Kulturkampfes Ende des 19.
Jeden zweiten Mittwoch, 9./23.8., 6./20.9.,                                                       Jahrhunderts im Kanton Bern durchmachte.»
4./18.10., 1./15./29.11., 13.12.                                                                  Der Kunst- und Architekturhistoriker Syl-
19.00–19.30 Uhr                                  Das Jugendhaus und die Fachstelle Jugend         vain Malfroy weist auf die Offenheit der
Kath. Kirchenzentrum, Emil Schiblistrasse        bleiben vom 10. Juli 2017 bis zum 7. August      Gestaltung hin. So sind die grossformatigen
3a, Lengnau                                      2017 geschlossen. Telefonisch sind wir zu den    Mosaiken des Kreuzgangs als Landschaften
                                                 üblichen Bürozeiten erreichbar. Wir wün-         konzipiert, die über die Kirchenmauern hin-
Shibashi stammt wie Tai Chi und Qi Gong          schen allen sonnige Sommerferien.                ausführen oder umgekehrt die Aussenwelt mit
aus der chinesischen Heilkunst und umfasst                                                        einbeziehen. «Wir sitzen in einem geschlosse-
18 einfache Übungen. Shibashi will eine ru-      10. bis 19.7.2017                                nen Raum, aber wir sitzen trotzdem im Frei-
hige innere Aufmerksamkeit wecken. Es hilft,     JuBla-Sommerlager in Blatten VS                  en.» Ähnlich wirkt das zentrale Gewölbe mit
Spannungen loszulassen, um wieder ganz –                                                          einer grossen Spannweite von 30 Metern – so-
mit Körper, Seele und Geist – offen im Leben
zu stehen, verbunden mit dem göttlichen Le-
bensatem in uns. Ohne Anmeldung.
                                                 medientipp                                       wohl im Längs-, wie im Querschiff.
                                                                                                  Der Kunstführer St. Maria in Biel wird her-
                                                                                                  ausgegeben von der Gesellschaft für Schwei-
                                                                           Bibel heute:           zerische Kunstgeschichte GSK. Er kann zum
Leitung und Info: Anni Irsch, 032 652 61 33                                Bibel und Koran        Preis von Fr. 14.– auf den Sekretariaten der
Kosten: Keine                                                                                     Pfarreien St. Maria (Tel. 032 329 56 00); Bru-
Veranstalter: Pfarrei St. Martin Pieterlen                                  Im Katholischen       der Klaus (Tel. 032 366 65 99) und Christ-
                                                                            Bibelwerk ist unter   König (Tel. 032 328 19 30) bezogen werden.
                                                                            dem Titel «Bibel
                                                                            und Koran» die
                                                                            neueste Ausgabe
                                                                            der Zeitschrift
                                                                            «Bibel heute» er-
                                                                            schienen.
Shibashi – in Biel                                                          «Warum Christin-
                                                 nen und Christen den Koran lesen sollten»
Meist am letzten Freitag des Monats,             lautet der Titel des Eröffnungsbeitrags, der
25.08., 22.09., 27.10., 24.11., 15.12.           zugleich den roten Faden durch das Heft der
19.30–20.15                                      Zeitschrift «Bibel heute» aufnimmt. Das Heft
Pfarrei Bruder Klaus, Aebistrasse 86, Biel       verfolgt zwei Ziele: Erstens mehr Grundla-
                                                 genwissen schaffen über die Offenbarungs-
Eine Meditation in Bewegung. Ohne Anmel-         schrift der Muslime, den Koran. Und zwei-
dung, keine Vorkenntnisse nötig.                 tens im Vergleich mit der Bibel und unseren
Leitung: Madeleine Froidevaux                    christlichen Traditionen zeigen, wie nahe sich
Kosten: Keine                                    Christen und Muslime in vielem sind und wo
Info: Madeleine Froidevaux, 032 328 19 22        klare Unterschiede markiert werden.
madeleine.froidevaux@kathbielbienne.ch           Erhältlich: Bibelpastorale Arbeitsstelle SKB,
Veranstalter: Communauté catholique              Bederstrasse 76, 8002 Zürich, 044 205 99 60
francophone Bienne et environs                   info@bibelwerk.ch
Pilgern ins Flüeli-Ranft - Seiten 6 + 7 08.07.-04.08 - cath: berne
angelus 27–30/2017   nachrichten • 5

nachruf                                           Seniorinnen- und Seniorenreise 2017:
Robert Messer                                     Sonnenverwöhntes Baselbiet
                    Nach schwerer Krankheit       Am 23. August findet unsere diesjähri-             Programmübersicht:
                    ist Robert Messer (1952–      ge Seniorinnen- und Seniorenreise statt.           Mittwoch, 23. August 2017
                    2017) zwei Monate vor         Angesprochen sind Pfarreimitglieder aus
                    seinem 65. Geburtstag         allen drei Stadtpfarreien. Unser Ausflug           Ab 8.45	Besammlung am Busterminal beim
                    gestorben. Während über       führt uns dem Jura entlang ins Baselbiet,                   Robert-Walser-Platz (hinter dem
                    15 Jahren hat er als Ver-     welches mit seinen unzähligen Obstbäu-                      Bahnhof )
                    walter die Geschicke der      men, der hügeligen Landschaft und be-              9.00	Abfahrt mit dem Reisebus (Bert-
                    römisch-katholischen          rühmten Gastfreundschaft zum Verweilen                      houd-Carreisen)
                    Kirchgemeinde Biel und        einlädt.                                           9.30	Kaffeepause im Pilgerrestaurant
Umgebung entscheidend mitgeprägt. Ent-                                                                        «Kreuzen» zu Solothurn
sprechend betroffen reagieren Mitarbeitende       Auf der alten Bielstrasse erreichen wir das        10.30	Besuch der Einsiedelei (fakultativ)
und Verantwortliche der Kirchgemeinde auf         Pilgerrestaurant «Kreuzen» zu Solothurn, wel-      11.15    Weiterfahrt ins Baselbiet
die Nachricht von seinem Tod. Nach der im         ches unmittelbar bei der Einsiedelei der Hei-      12.20    Mittagessen in Bad Bubendorf
vergangenen Jahr erfolgten Frühpensionie-         ligen Verena gelegen ist. Es bleibt genug Zeit,    14.45	Weiterfahrt nach Arlesheim, An-
rung war es ihm nicht mehr vergönnt, seinen       die Einsiedelei zu besuchen oder gemütlich im               dacht im Dom zu Arlesheim
Lebensabend länger zu geniessen.                  Kreuzen-Restaurant zu plaudern. Danach fah-        16.00    Heimfahrt über Delsberg nach Biel
                                                  ren wir dem Jura entlang nach Balsthal und
Robert Messer hat die Kirchgemeinde erst          weiter ins Baselbiet.                              ca. 18.00	Ankunft am Car-Terminal beim
zu einer Organisation entwickelt, die diesen                                                                    Robert-Walser-Platz
Namen verdient. So hat er Mitarbeitergesprä-      Unser Mittagessen nehmen wir im weit über
che eingeführt, die Aufgabentrennung von          die Region aus bekannten Gourmet-Restau-           Kosten:
Pastoral, Kirchgemeinde und Administration        rant «Bad Bubendorf» ein. Am Nachmittag            Fr. 30.– inklusive Kaffee und Gipfeli in Solo-
vollzogen, bei den verschiedenen Sprachgrup-      besuchen wir den Dom zu Arlesheim, wo              thurn und Mittagessen in Bad Bubendorf
pen und Pfarreien ein Bewusstsein für die Ge-     auch eine Andacht mit unserem Kaplan Jean-
samtkirchgemeinde geweckt. Dazu hat er oft        Marc Chanton stattfindet. Auf dem Rückweg          Anmeldeschluss:
das persönliche Gespräch mit den verschie-        fahren wir über Delsberg, dem Jura entlang,        9. August 2017 (Anmeldungen liegen in den
denen Akteuren gesucht. In einem Interview        nach Biel.                                         Pfarreien auf )
erklärte er: «Bei dieser Begegnung kommt
auch Persönliches zu Sprache, bevor dann das
Geschäftliche behandelt wird. So konnte ich
Vertrauen aufbauen. Denn Vertrauen muss
man erarbeiten – das benötigt Zeit.»

Viel Vertrauen hat er bei den Mitarbeitenden
der Kirchgemeinde gefunden, deren Tätigkeit
er mit Wertschätzung und Gesten der An-
erkennung begleitete. Sie sah er als grösstes
Kapital einer Kirchgemeinde und förderte
entsprechend deren berufliche Weiterbildun-
gen. Die Mitarbeitenden werden ihn als ihren
Anwalt und herzensguten Menschen in Erin-
nerung behalten.
Als gläubiger Mensch war er der Kirche auch
privat verbunden, bis zur Freiwilligentätigkeit
als Sakristan in der katholischen Kirche Lyss.

Der Kirchgemeinderat und die Angestellten
drücken den Trauerfamilien ihr tief empfun-
denes Beileid aus.
Wer zusammen mit den Trauerfamilien Ro-
bert Messer gedenken will, ist herzlich zu
einer musikalisch umrahmten Erinnerungs-
feier zu seinem 65. Geburtstag eingeladen am
Montag, 14. August 2017, um 14.30 Uhr in
der katholischen Kirche Lyss.
                                                  Am Vormittag kann die Einsiedlerei der Heiligen Verena in Solothurn besucht werden.
                            Niklaus Baschung                                                                                   Foto Niklaus Baschung
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Pilgerinnen aus Basel mit Wurzeln in Bolivien und Uruguay (links). Schweizer Pilgerinnen und Pilger mit Wurzeln in Sri Lanka

«Wir sind stolz darauf, dass ein Schweizer heilig ist!»
Sie kommen aus allen Ecken der Schweiz,             wieder hierher, erzählt die ganze Lebensge-          tholisch. Er hat nur von der Hostie gelebt!»,
manche haben Wurzeln in Sri Lanka, Bo-              schichte des Heiligen im Detail. Und erwähnt,        sagt sie mit einer Überzeugung, die keinerlei
livien oder Uruguay. Sie suchen Frieden,            wie sie einst auf einem steilen Umweg auf der        Zweifel aufkommen lässt.
stärken sich an der spürbaren Präsenz des           Alp Chlisterli gelandet sei, dort, wo Niklaus        Eine Frau in Wanderschuhen steht daneben
Heiligen oder geniessen schlicht die schö-          von Flüe sich versteckt habe, ehe er Eremit          und packt etwas in ihren Rucksack. «Ich ver-
ne Natur. Was suchen Pilger in der Ranft-           wurde. Es steht für sie ausser Zweifel, dass sie     suche, jedes Jahr einmal hierher zu kommen»,
schlucht? Eine Begegnung mit erstaunli-             diesen äusserst anstrengenden Weg nur dank           erzählt die 64-jährige Kölnerin. Ihr Budget
chen Glaubenszeugnissen.                            der Hilfe des Heiligen so mühelos zurückle-          lasse das leider nicht immer zu. Sie schöpft
                                                    gen konnte.                                          hier Kraft und Ruhe, und das gelingt ihr selbst
Wer heute beim Eremiten in Flüeli-Ranft                                                                  an einem Tag wie diesem.
Stille und Einkehr sucht, findet sie kaum.          «Ich glaube das, ich bin katholisch!»                «Manchmal muss man tief hinuntersteigen,
Hunderte von Pilgern zieht es an diesem             Der gepflasterte Weg hinab in die Schlucht           um auf den Grund zu kommen und sein In-
sonnigen Auffahrtstag in die Ranftschlucht.         führt um eine Kurve, dann kommt die obere            nerstes zu finden», erklärt sie die Faszination
Allein 500 sind aus Basel angereist, die Num-       Ranftkapelle mit der Klause des Heiligen in          des Ortes. Und fügt etwas leiser hinzu: «Ich
mernschilder der Cars auf dem Dorfparkplatz         Sicht. In der Klause ist an diesem Tag kein          bin glücklich, dass meine Familie in Frie-
verweisen auf den Jura, Freiburg, Solothurn,        Durchkommen. Der Devotionalienladen im               den lebt. Das war nicht immer so. Ich danke
das Fürstentum Liechtenstein und Italien.           Chalet, das etwas unterhalb liegt, ist aufgrund      Bruder Klaus dafür, dass das jetzt so ist.» Sie
Auf den paar hundert Metern vom Dorfplatz           des grossen Andrangs ausnahmsweise auch              wischt sich ein paar Tränen weg und ergänzt,
in die Schlucht hinunter sieht man indische         über Mittag geöffnet. Auf den Bänklein davor         dass sie auch in schwierigeren Zeiten hier war,
Menschen in farbigen Kleidern und Ordens-           geniessen einige den Schatten. So die beiden         um ihn um seine Hilfe zu bitten. «Er ist bei
schwestern in dunkler Tracht, Familien mit          Frauen aus Lateinamerika, die mit der Wall-          uns», sagt sie schliesslich mit Bestimmtheit.
Kinderwagen, Betagte am Stock, einer gar am         fahrt der katholischen Kirche Basel-Stadt an-        Ehe sie sich wieder auf den Weg macht, zeigt
Rollator.                                           gereist sind.                                        sie ein paar Steine, die sie in der Melchaa,
Warum aber pilgern Menschen an diesen Ort,          Für die Bolivianerin (70), die seit vielen Jah-      dem Bach durch die Schlucht, gefunden hat.
wo vor 600 Jahren ein Eremit lebte? Die sim-        ren in Basel lebt, war Niklaus von Flüe «eine        «Schauen Sie, sieht das nicht aus wie ein
ple Frage der Journalistin öffnet unerwartet        imposante Persönlichkeit». Wie er gelebt hat,        Herz?»
Türen: Bereitwillig erzählen Menschen in al-        beindruckt sie, doch ebenso wichtig sei dessen
len drei Landessprachen aus ihrem Leben, von        Familie, die ihm den Rückzug ermöglich-              Heiligenverehrung ist eine Gratwanderung
Familienglück und Familiendramen, von ihrer         te, wie sie betont. Sie legt ihre Hand an die        Vor der unteren Ranftkapelle führt die Frage
Suche nach Frieden, der Bitte um Beistand           Brust und sucht nach Worten, um das, was sie         der Journalistin zu einer angeregten Diskus-
oder der Erinnerung an verstorbene Familien-        hier empfindet, zu erklären. «Man spürt den          sion über konfessionelle Unterschiede. Eine
mitglieder.                                         Frieden dieses Ortes», sagt sie schliesslich und     Gruppe aus der Nähe von Bern, die in Sach-
«Ich muss einfach kommen! Niklaus von Flüe          lächelt.                                             seln campiert, ist «aus touristischen Gründen»
gibt mir Kraft. Diese ganze Gegend hier gibt        Ihre Kollegin (68), ursprünglich aus Uruguay,        in den Ranft gekommen. Als Reformierte
mir Kraft», erzählt eine blonde Rentnerin aus       erzählt in lebhaftem Italienisch vom Fasten          würden sie keine Heiligenverehrung kennen,
Moutier BE, die auf einem der zahlreichen           des Heiligen. «Es ist unglaublich, wie er ohne       sagt eine 45-jährige Frau, es gehe ihnen viel-
Bänklein auf dem Weg in die Schlucht einen          Nahrung leben konnte! Für viele ist das etwas        mehr um die Beziehung zu Gott. «Es ist eine
Zwischenhalt eingelegt hat. Sie kommt immer         ambivalent, aber ich glaube das, ich bin ka-         Gratwanderung», wirft eine junge Frau ein:
Pilgern ins Flüeli-Ranft - Seiten 6 + 7 08.07.-04.08 - cath: berne
angelus 27–30/2017   pilgern • 7
«Beten wir einen Menschen oder Gott an?»
Dennoch scheinen sie sich einig zu sein, dass
sich Gottes Wirken durch Niklaus von Flüe
zeige.
«Wir würden auch nie sagen, dass wir pilgern
gehen», meint eine 42-Jährige, die im Roll-
stuhl sitzt, eher gingen sie in die Stille. «Man
kann Gott überall empfinden, wir brauchen
keinen Ort dafür», bringt es ein junger Mann,
der ebenfalls zu dieser Gruppe gehört, auf den
Punkt.
In der unteren Ranftkapelle ist es an diesem
Tag angenehm kühl. Obschon einige kniend
beten, referieren Gruppenführer über das Le-
ben von Bruder Klaus. Die Statue des Heili-
gen ist ein beliebtes Fotosujet, manche schrei-
ben ein paar Zeilen ins Fürbittbuch: «Bruder
Klaus, ich bitte dich für alle, die in der CH
leben, egal, welche Nationalität», heisst es da.
«Pace a tutti» (Frieden für alle) schreibt ein
anderer, oder: «Segne meine Familie».

Kerzenständer ist voll
Die Anliegen, für welche die Menschen be-
ten, sind oft auch erfrischend bodenständig:
Votivtafeln zeugen vom Dank für eine ge-
lungene Abschlussprüfung, der Verkäufer im
Devotionalienladen erzählt von einem jungen        Pilger auf dem Weg in die Ranftschlucht.                                          Fotos: Sylvia Stam
Paar, das Kerzen für einen guten Alpsommer
kaufte, eine Frau aus Beckenried NW zündet
heute eine Kerze an, «damit bei unserer Haus-
Aufrichte nächste Woche alles gut geht».
Bereits am Mittag sind die beiden Kästen mit
den Kerzen vor der Klause des Heiligen voll.
Doch François Schubiger von der Gemein-
schaft Chemin-Neuf, die den Devotionalien-
laden betreibt, weiss Abhilfe: «Sie können die
Kerzen hier kaufen und wir zünden sie mor-
gen an», sagt er zu der Bündner Kundin, die
prompt fünf Kerzen bezahlt.

Erdbeben im Wallis
Eine Frau aus Sierre VS hat für ihren Enkel
ein Kreuz aus farbigem Glas erworben, an
dessen unterem Ende ein Weihwasserbehäl-
ter befestigt ist. Ihre Verbindung zu Bruder
Klaus reicht weit in ihre Kindheit zurück: Im
Jahr 1946 erlebte sie das Erdbeben im Wallis.
«Alle beteten in dem Moment zu Niklaus von
Flüe», erzählt sie mit vielsagendem Blick. Sie
hat aus diesem Erlebnis einen tiefen Glauben
mitgenommen. «Ich war damals fünf Jahre alt.
Niklaus von Flüe ist für mich seither immer
der gute Schutzpatron, ich hatte nie Angst.»
Und sie erzählt in blumigem Französisch, wie       In der unteren Ranftkapelle, Statue von Niklaus von Flüe als beliebtes Fotosujet
ihre Familie ein Modell der Ranftschlucht aus
Pavatex nachgebildet habe, für den Fronleich-      von Flüe gelebt hat, mit zehn Kindern», sagt          Wohnhaus sei cool. Und lachend fasst eine
namsumzug.                                         eine 17-Jährige mit langen schwarzen Zöp-             zusammen, was für alle vier offenbar beson-
Dass Niklaus von Flüe Menschen unabhän-            fen auf Schweizerdeutsch. Die Katholikin              ders wichtig ist: «Wir sind stolz darauf, dass
gig von Alter, Herkunft und Hautfarbe be-          mit Schweizer Pass ist mit ihrem Vater und            ein Schweizer heilig ist!»
eindruckt, bezeugen drei junge Frauen aus          zwei Verwandten (15 und 16) angereist. Der                                              Sylvia Stam
Sri Lanka. «Es ist erstaunlich, wie Niklaus        Ort sei «mega schön», bestätigen letztere, das
Pilgern ins Flüeli-Ranft - Seiten 6 + 7 08.07.-04.08 - cath: berne
8 • synode                                                                                                                         angelus 27–30/2017

Heinrich Gisler zum Präsidenten des Synodalrates gewählt
Neuer Präsident für den Synodalrat der
Römisch-katholischen Landeskirche.
Das Präsidium der Römisch-katholischen
Landeskirche des Kantons Bern ist wieder
besetzt. Der neue Mann an der Spitze der
Berner Katholiken heisst Heinrich Gis-
ler. Zudem wurde Roland Steck-Theiler
neu in den Synodalrat gewählt. Die Rech-
nung 2016 schliesst mit einem Überschuss
von 118 000 Franken.

Heinrich Gisler wurde an der Synode (Par-
lament) der Römisch-katholischen Landes-
kirche des Kantons Bern im Berner Rathaus
einstimmig zum Präsidenten des Synodalrats
(Exekutive) gewählt. Der 68-Jährige gehört
dem Synodalrat seit dem vergangenen Som-
mer an. Früher war der Personalfachmann
Leiter des Bereichs Sozialversicherungen und
Vorsorge Post sowie Mitglied der Geschäfts-
leitung Personal Post. Daneben war er seit
2012 Mitglied der Synode.                       Die Synode der Römisch-katholischen Landeskirche fand im Grossratssaal in Bern statt.
                                                                                                                           Foto: Niklaus Baschung
Die Wahl eines neuen Synodalratspräsiden-
ten war nötig geworden, weil die im vergan-     «Perspektiven 2020», mit welchem sich die
genen Sommer neu gewählte Präsidentin           Landeskirche Strukturen und Inhalte für die         Das Landeskirchengesetz
Claire Haltner wenige Tage nach ihrer Wahl      Zukunft gibt, und für die Asylseelsorge in          nb.In der Septembersession wird der Gros-
schwer erkrankte und ausfiel; ihren formellen   Bundeszentren; beide Nachtragskredite hat-          se Rat des Kantons Bern das neue Landes-
Rücktritt reichte sie auf die Herbstsynode      te die Synode im vergangenen Jahr bewilligt.        kirchengesetz behandeln. Dieses Gesetz
2016 ein. Claire Haltner war die erste Frau     Ohne diese beiden Ausgabeposten wäre der            lockert die enge Verbindung von Kirche
an der Spitze der röm.-kath. Landeskirche.      Überschuss deutlich über dem Budget gele-           und Staat im Kanton und regelt die Anstel-
Seit ihrem Rücktritt leitete Vizepräsidentin    gen.                                (mgt.)         lung und Finanzierung der Geistlichen neu.
Elisabeth Kaufmann den Synodalrat interi-                                                           Diese sollen nun von den Landeskirchen
mistisch. Heinrich Gisler und der Synodalrat                                                        angestellt werden, der Kanton wiederum
werden sich neben den Tagesgeschäften in                                                            entschädigt die Landeskirchen für die An-
den nächsten drei Jahren vor allem mit der                                                          stellungskosten.
Umsetzung des neuen Landeskirchengesetzes
befassen. «Das neue Gesetz erlaubt der Kirche                                                       Die Römisch-katholische Landeskirche
eine Weiterentwicklung der Partnerschaft mit                                                        hat in der Vernehmlassung das neue Gesetz
dem Kanton Bern und stärkt ihre Autonomie.                                                          grundsätzlich begrüsst, sah aber Hand-
Gleichzeitig gibt uns das neue Landeskir-                                                           lungsbedarf beim Finanzierungsmodell.
chengesetz die Gelegenheit, unsere Struktu-                                                         Aus ihrer Sicht wird die Evangelisch-
ren, Inhalte und Angebote zu überprüfen»,                                                           reformierte Landeskirche aus historischen
sagt der neue Synodalratspräsident.                                                                 Gründen mit dem vorgeschlagenene Mo-
In den Synodalrat wählte die Synode über-                                                           dell bevorzugt. Sie verlangte daher, dass
dies Roland Steck-Theiler aus Faulensee. Der                                                        die Römisch-katholische Landeskirche
58-jährige war bis vor kurzem Berufsoffizier.                                                       gleichbehandelt werde und die entschädig-
Das frühere Mitglied des Gemeinderates von                                                          ten Anstellungskosten im Verhältnis zu den
Wimmis ist heute Finanzverantwortlicher im                                                          Mitgliederzahlen berechnet werden.
Kirchgemeinderat Spiez.
                                                                                                    An der Synode erklärte nun der neue Sy-
Wieder schwarze Zahlen                                                                              nodalratspräsident Heinrich Gisler, dass
Nach drei Jahren, in denen die Römisch-                                                             man nicht weiter gegen das neue Gesetz
katholische Landeskirche des Kantons Bern                                                           opponieren werde. Dies mit Blick auf die
Verluste hinnehmen musste, darf sie nun                                                             sehr gute ökumenische Zusammenarbeit
wieder einen Ertragsüberschuss von 118 000                                                          zwischen den Landeskirchen und in der
Franken verbuchen. Allerdings blieb sie damit                                                       Hoffnung, dass der Grosse Rat das Gesetz
rund 50 000 Franken unter dem Budget. Der       Heinrich Gisler, neuer Synodalratspräsident.        verabschieden wird.
Grund dafür liegt in Krediten für das Projekt                                          Foto: zVg
Pilgern ins Flüeli-Ranft - Seiten 6 + 7 08.07.-04.08 - cath: berne
angelus 27–30/2017   missions www.cathbienne.ch • 9

Primeras comuniones
Esta vez son los más pequeños los protagonistas. El pasado día 18 de junio un grupo de jóvenes de nuestra Misión recibieron por primera vez a
Jesús, alojándose en su pecho para sentirse feliz en aquellos que llevan en sí la inocencia que tanto predicó.
Les deseamos a todos un día muy feliz y que esta Primera Comunión sea el principio de otras muchas en las que Cristo les llene totalmente.
Felicidades a todos.
Pilgern ins Flüeli-Ranft - Seiten 6 + 7 08.07.-04.08 - cath: berne
10 • missione cattolica italiana                                                       angelus 27–30/2017

                                    Vita della comunità
                            Viaggio del Gruppo Giovanissima. Londra 25–28 maggio 2017

                                      Le informazioni della MCI a pagina 22
angelus 27–30/2017   église • 11
                                                                                                        Moïse parle à son peuple: «Tu te souviendras
                                                                                                        de tout le chemin que l’Éternel, ton Dieu, t’a
                                                                                                        fait faire pendant ces quarante années dans le
                                                                                                        désert, afin de t’humilier et de t’éprouver, pour
                                                                                                        connaître ce qu’il y avait dans ton cœur et si tu
                                                                                                        observerais ses commandements, oui ou non»
                                                                                                        (Deutéronome 8,2). C’est dans l’épreuve que le
                                                                                                        peuple et chacun de ses membres doivent faire
                                                                                                        la preuve de leur fidélité.»
                                                                                                        Notre vie ne peut pas échapper à l’épreuve de
                                                                                                        la tentation, car notre progrès se réalise par
                                                                                                        notre épreuve. Personne ne se connaît soi-
                                                                                                        même sans avoir été éprouvé, ne peut être cou-
                                                                                                        ronné sans avoir vaincu, ne peut vaincre sans
                                                                                                        avoir combattu, et ne peut combattre s’il n’a
                                                                                                        pas rencontré l’ennemi et les tentations.

                                                                                                        Prier pour ne pas succomber
Dès Pâques 2018: petit changement pour la            mène au péché, comme s’il pouvait être l’au-       «On sait que les péripéties de l’Exode ont été
prière du «Notre Père»                               teur du mal. Cette traduction pouvant prêter       des occasions de chute. Ainsi l’épreuve devient
                                                     à confusion, il fallait donc un approfondisse-     tentation: tentation de douter de Dieu, de son
«Ne nous laisse pas                                  ment théologique. C’est ce que rappelle dans
                                                     son article Claire Lesegretain, chef adjointe au
                                                                                                        Alliance et de ses promesses. La Prière du
                                                                                                        Seigneur nous fait demander, à l’inverse, de
entrer en tentation»                                 service religion à La Croix (cf: http://www.la-
                                                     croix.com/).
                                                                                                        ne pas succomber à la tentation qui survient
                                                                                                        aux jours d’épreuve. Au jardin des Oliviers,
Dès Pâques 2018, premier dimanche de                 Le père jésuite Michel Souchon, dans la revue      Jésus dit à ses disciples: «Quoi! Vous dormez!
l’Avent, la nouvelle formulation du «Notre           Croire, souligne quant à lui que les évangiles     Levez-vous et priez afin de ne pas tomber au
Père» entrera en vigueur dans toute forme            (Matthieu 4,1-11; Marc 1,12-13; Luc 4,1-           pouvoir de la tentation!» (Luc 22,46).
de liturgie publique.                                12) affirment que Jésus lui-même a connu           En conclusion, la nouvelle formulation du
                                                     la tentation! S’il a bien connu la tentation,      «Notre Père» ne va rien chambouler. Le sens
Les catholiques – et les réformés – ne diront        il a cependant toujours repoussé les offres        et le bien-fondé de cette prière, transmise par
bientôt plus «Ne nous soumets pas à la tenta-        du diable. Il est ainsi le modèle de la foi du     Jésus, demeurent. Le passage en lien avec la
tion», mais «Ne nous laisse pas entrer en ten-       chrétien. Si le Christ a été tenté, il ne peut     tentation sera juste mieux compris, moins
tation». Cette modification du sixième verset        nous enseigner une prière dans laquelle nous       ambigu. Au fil des jours et des prières, nous
du «Notre Père» entrera en vigueur dès Pâques        demanderions une existence dispensée de la         nous habituerons à cette nouvelle phrase «Ne
2018.                                                tentation. Le sens de cette demande n’est donc     nous laisse pas entrer en tentation», comme
La nouvelle traduction intégrale en français         pas: «Epargne-nous la tentation», mais: «Ne        nous nous sommes habitués, pour la plupart, à
de la Bible liturgique avait été validée par le      permets pas que nous succombions à l’heure         tutoyer le Père au lieu de le vouvoyer. L’essen-
Vatican dans le courant de l’été 2013, après         de la tentation. Aide-nous pour que ne tom-        tiel, nous le savons tous, étant bien moins dans
dix-sept années de travail. Mais ce feu vert         bions pas dans le péché.» C’est le sens du         la forme que dans le contenu… 
était resté sans effet jusqu’à ce jour en ce qui     développement de la liturgie romaine: «Par                                              (CE / com)
concerne la manière de réciter le «Notre Père».      ta miséricorde, libère-nous du péché, rassure-
                                                     nous devant les épreuves.» Une autre manière
Depuis 1966…                                         de dire: «Par ta miséricorde, rends-nous libres     Notre Père qui es aux cieux
La version actuelle du «Notre Père» est utili-       dans la tentation et forts dans les épreuves.»      que ton nom soit sanctifié,
sée depuis 1966, à la suite d’un compromis                                                               que ton règne vienne
œcuménique signé dans la foulée du concile           La tentation et l’épreuve                           que ta volonté soit faite
Vatican II. Mais un problème était apparu d’un       Le père Souchon poursuit: «J’ai utilisé l’un        sur la terre comme au ciel.
point de vue théologique à propos de la sixième      pour l’autre les mots tentation et épreuve. Un
demande: «Ne nous laissez pas succomber à la         même verbe grec (peirazein) est traduit soit par    Donne-nous aujourd’hui notre pain
tentation» était devenu «Ne nous soumets pas         éprouver ou mettre à l’épreuve, soit par tenter.    de ce jour.
à la tentation». En fait, le verbe grec «eisphérô»   Lorsque des pharisiens ou des légistes inter-       Pardonne-nous nos offenses
(Mt 6,13) qui signifie littéralement «porter         rogent Jésus pour essayer de le faire tomber,       comme nous pardonnons aussi
dans», «faire entrer», aurait dû être traduit par    les évangiles disent qu’ils veulent «le mettre à    à ceux qui nous ont offensés,
«Ne nous induis pas en tentation» ou «Ne nous        l’épreuve» (par exemple Luc 10,25 ou 11,16).        et ne nous laisse pas entrer en tentation,
fais pas entrer en (dans la) tentation», ou en-      Les deux mots sont donc très proches et pré-        mais délivre-nous du mal.
core «Ne nous introduis pas en tentation».           sentent, en quelque sorte, les deux faces d’une
                                                     même expérience. Toute circonstance de notre        Car c’est à toi qu’appartiennent
Un nécessaire approfondissement théologique          vie peut être tentation ou épreuve. Lorsque,        le règne la puissance et la gloire,
La formulation de 1966, celle qu’on utilisera        dans le désert, le peuple de l’Exode fait l’ex-     pour les siècles des siècles.
jusqu’ à Pâques, laisse supposer une certaine        périence de la faim et de la soif, il est mis à     Amen.
responsabilité de Dieu dans la tentation qui         l’épreuve, dit l’Écriture. Dans le Deutéronome,
12 • témoignage                                                                                                                            angelus 27–30/2017

                                                                     gnée de Dieu, elle le découvre      Pour Etty, le mot conversion n’est pas exagéré.
                                                                     en regardant en profondeur à        Il implique un changement de direction, une
                                                                     l’intérieur d’elle-même.»           transmutation profonde de l’être. En la jeune
                                                                                                         femme s’opère un véritable affranchissement.
                                                                     «Un puits très profond est en       Enfermée dans l’étau nazi, emprisonnée psy-
                                                                     moi. Et Dieu est dans ce puits.     chiquement en elle par des forces destructrices,
                                                                     Parfois, j’arrive à le rejoindre,   à l’affût, Etty prend peu à peu conscience de
                                                                     le plus souvent la pierre et le     ce qui l’habite et accepte ce combat qui la libé-
                                                                     sable le recouvrent: alors Dieu     rera. De fusionnelle, la relation qui l’unissait à
                                                                     est enterré. Il faut à nouveau le   Spier va se faire toujours plus autonome. «Ils
                                                                     déterrer.» ( Journal d’Etty)        s’éloignent toujours plus près l’un de l’autre»,
                                                                                                         pourrait-on dire. Peu à peu, elle prend son en-
                                                                    Dans sa vie dispersée et in-         vol. Avec Spier, elle a vécu une sorte de psycho-
                                                                    quiète, elle retrouve Dieu au        thérapie spirituelle, d’ordre ignatienne. Elle dit
                                                                    beau milieu des décombres            de lui: «il a foré en moi des puits qui ne s’assè-
                                                                    du XX e sièc le, en pleine           cheront jamais». Car c’est bien au sein de cette
                                                                    Shoah. Transfigurée par la           relation forte et particulière avec Spier que va
                                                                    foi, Etty se transforme en une       naître et se développer sa relation à Dieu.
Conférence méditative                              femme pleine d’amour et de paix intérieure,           «Elle comprend que l’amour authentique in-
                                                   capable d’affirmer: «Je vis constamment en inti-      tensifie la liberté de l’être aimé. Elle découvre
Etty Hillesum:                                     mité avec Dieu.»                                      l’amour qui libère; l’amour inconditionnel qui
                                                                                                         nous donne d’aimer quiconque. Cet amour est
un itinéraire                                      Nous reconnecter à notre humanité
                                                   Quel intérêt y a-t-il, aujourd’hui, à se plonger
                                                                                                         une grâce. C’est de cet amour que vivent les
                                                                                                         mystiques.»
de conversion                                      dans les écrits de Etty Hillesum? «Elle nous
                                                   invite à nous retrouver nous-mêmes, à puiser
                                                                                                         Elle a besoin d’exprimer par écrit ce qui la
                                                                                                         mobilise dans ses profondeurs. Il y a en elle
Le père jésuite Luc Ruedin, de Notre               en nous pour y découvrir qui l’on est et, du          une agitation presque sacrée; une agitation
Dame-de-la Route (Villars-sur-Glâne) a             coup, à rencontrer Dieu. Elle nous apprend            créatrice» explique Luc Ruedin dans sa confé-
donné une conférence au Centre St-Fran-            aussi à reconquérir la paix, cette paix inté-         rence.
çois de Delémont sur la figure extraor-            rieure que rien ni personne ne peut nous ôter»,
dinaire d’Esther – dite Ettty – Hillesum,          explique Luc Ruedin. Dans le journal de la            Les fruits de l’Esprit
née en 1914 aux Pays-Bas et exécutée le            jeune femme «Une vie bouleversée», on est             Reliée à cette source qui est Dieu, la vie reste
30 novembre 1943 au camp de concentra-             surpris, au fil des pages, par la sagesse d’une       belle. Malgré tout. Etty Hillesum vit un éveil
tion d’Auschwitz, en Pologne. Cette jeune          âme. Une sagesse puisée à même la réalité de          en expérimentant les trois grandes dimensions
femme juive a vécu un parcours de conver-          son époque, au cœur de son engagement pour            de la vie humaine. Elle prend conscience de
sion poignant. En témoignent son journal           l’humain. Immergée dans l’atrocité de son             la beauté derrière l’abondance et la gratuité
intime et ses lettres. De la trempe d’une          époque, Etty fait preuve d’une véritable résis-       des dons, de la vie donnée à profusion et dans
mystique chrétienne, Etty bouleverse – au          tance spirituelle. Dans ses écrits, elle s’insurge    l’Amour le plus total, et elle prend conscience
coeur de l’holocauste – par sa profondeur,         contre tout ce qui fait barrage à l’humain, à         de la mort. Elle sait que son peuple est en
son authenticité et sa quête lumineuse de          l’humanité. A Dieu, en somme.                         train d’être exterminé. «Je dois épouser le des-
Dieu. Une foi ardente et une plume acérée.         N’écrit-elle pas ceci qui, à première vue, peut       tin de mon peuple». Elle entre pleinement
                                                   déconcerter, voire choquer: «Ô, mon Dieu, ce          dans la dimension de l’acceptation, y compris
Née dans une famille juive libérale, Etty ob-      n’est pas Toi qui peux nous aider, mais nous          celle de la finitude: «En excluant la mort de sa
tient une maîtrise de droit et donne des cours     qui pouvons T’aider. En nous aidant nous-             vie, on se prive d’une vie plus complète».
de russe. C’est une femme à l’esprit vif, cri-     mêmes.»
tique, rebelle. Une intellectuelle sensible, une                                                         Au fil des mois, des ans, jusqu’à sa mort, à
passionnée, une chercheuse de vérité.              C’est dans la banalité d’une vie chaotique et         29 ans, Etty vit d’une paix qui n’est pas de ce
Elle mène une vie affective et sexuelle libre.     dans l’inconcevable de la barbarie nazie qu’Et-       monde. De cette paix souveraine qui est celle
Le 3 février 1941, elle entreprend une thérapie    ty développe sa vie intérieure. Elle aurait pu        de qui a déjà traversé la mort. Elle est heu-
avec Julius Spier, chirologue intéressé par les    se laisser mourir. Elle est juste, spirituellement,   reuse de cette joie et de cette paix profonde
travaux de Carl-Gustav Jung. Peu à peu, celui      venue au monde une seconde fois.                      que seul Dieu donne. Une joie qui, enfin, n’est
que la jeune Etty nomme «l’accoucheur de son       Celle qui voulait devenir écrivain est devenue        plus conditionnée par l’extérieur.
âme» devient son maître spirituel. La relation     le témoin d’une transformation intérieure. Un
entre la jeune femme dépressive et le psycho-      talent d’écriture mis au service d’une humanité       Du chaos originel à la paix de l’âme
logue quinquagénaire est des plus complexes.       habitée par Dieu.                                     Personnalité complexe, tourmentée, agitée,
A la fois élève de Julius, cliente, secrétaire,                                                          Etty s’est laissé façonner. Par Spier d’abord,
amie de cœur et amante, Etty se met à rédi-        Quelle conversion?                                    puis par les autres, au fil de ses rencontres, de
ger son journal intime, sur les conseils de son    Etty Hillesum ne s’est pas convertie au chris-        ses lectures, de ses méditations. Mais c’est vers
mentor. C’est en scrutant son propre intérieur     tianisme. Plus ancrée dans la spiritualité que        elle que la jeune femme s’est tournée pour se
qu’elle entame son évolution spirituelle. Le       dans une religion, fût-elle juive, sa foi est pour    retrouver, trouver Dieu et puiser le goût des
pape Benoît XVI déclarait, le 13 février 2013,     elle la quête et la progressive découverte de         autres. «Ma vie n’est qu’une perpétuelle écoute
à propos de Etty Hillesum: «Initialement éloi-     Dieu au fond d’elle-même et des autres.               de Dieu et des autres en moi.»
témoignage • 13
angelus 27–30/2017

                                                        Extraits du journal d’Etty Hillesum:
                                                        «Une vie bouleversée»

                                                        «Mon Dieu, prenez moi par la main, je vous
                                                        suivrai bravement, sans beaucoup de résis-
                                                        tance.

                                                        Je ne me déroberai à aucun des orages qui
                                                        fondront sur moi dans cette vie, je soutien-
                                                        drai le choc avec le meilleur de mes forces.
                                                        Mais donnez-moi de temps à autre un
                                                        court instant de paix, et je n’irai pas croire,    Robert Messer / Chr. Elmer
                                                        dans mon innocence, que la paix qui des-
                                                        cendra sur moi est éternelle. J’accepterai         A Dieu, cher Robert!
                                                        l’inquiétude et le combat qui suivront.
                                                        J’aime à m’attarder dans la chaleur et la sé-      Dix jours après le décès du président de
                                                        curité, mais je ne me révolterai pas lorsqu’il     paroisse, M. Patrick Lüscher, c’est au tour
                                                        faudra affronter le froid, pourvu que vous         de M. Robert Messer, prédécesseur de M.
                                                        me guidiez la main.                                Pascal Bord à l’administration de la pa-
                                                        Je vous suivrai partout et je tâcherai de ne       roisse, de rejoindre la Maison du Père…
                                                        pas avoir peur. Où que je sois j’essaierai d’ir-
                                                        radier un peu d’amour, de ce véritable amour       Robert Messer est décédé subitement, le
Le père jésuite Luc Ruedin lors de sa conférence        du prochain qui est en moi. (Mais ne vas pas       12 juin, deux mois et deux jours exacte-
sur Etty Hillesum.             Photo: Chr. Elmer       te targuer de cet «amour du prochain», tu          ment avant de pouvoir fêter son 65e anni-
                                                        ignores si tu le possèdes vraiment!).              versaire… Une vie trop courte, durement
Le cœur pensant, le cœur pansant… En                    Je ne veux rien être de spécial, je veux seu-      affectée par la maladie. Des douleurs de dos
chaque être la mystique Etty aime une parcelle          lement tenter de devenir celle qui est déjà        récurrentes, sa vie durant, supportées avec
de Dieu. Elle a ce don rare de lire dans les            en moi mais cherche encore son plein épa-          stoïcisme, d’opération en opération. Mais,
cœurs, d’y déceler la détresse, la vie en friches,      nouissement. Il m’arrive de croire que j’as-       depuis quelques années, Robert a dû com-
la voie ouverte à Dieu pour qu’il agisse.               pire à la retraite du couvent. Mais c’est dans     battre un mal plus insidieux encore: un can-
Elle apporte une réponse personnelle, origi-            le monde et parmi les hommes que j’aurai à         cer des poumons. Là aussi, il s’est battu et a
nale, à la solution finale: en chacun rayonne           me trouver.                                        espéré. Et c’est pour pouvoir se soigner et
cette source de Vie. Et, rappelle Luc Ruedin,                                                              être auprès de sa famille que Robert a cessé
«si cette femme nous touche autant, c’est parce         Et j’en ai bien l’intention, malgré le dégoût      ses activités à fin juin 2016, après 16 ans
que ce qu’elle dit, ce qu’elle vit, est de l’ordre du   et la lassitude qui m’assaillent parfois. Mais     aux rênes de l’administration de la paroisse.
vrai, du beau et du bon.»                               je m’engage à épuiser les possibilités de          Une foi profonde l’a toujours habité. L’a
                                                        cette vie et à progresser coûte que coûte.         sans cesse remis debout, l’a persuadé qu’il
Une spirituelle hors frontières                         Il me semble parfois que ma vie ne fait que        fallait poursuivre vaillamment et y croire
L’auteure de «Une vie bouleversée» ne s’af-             commencer, que les difficultés sont encore à       toujours. L’amour des siens l’a soutenu:
firme pas chrétienne. Ce qui ne l’empêche pas           venir, même si je crois en avoir affronté un       celui de sa femme, Beatrice, de leurs fils,
de lire la Bible, saint Paul, saint Augustin…           bon nombre.                                        Nicolas et François, de sa maman, de ses
Le Dieu de Etty est-il le Dieu chrétien? «Il            Je vais étudier, tâcher de pénétrer en pro-        beaux-parents et de sa famille.
y a des signes qui vont dans ce sens. Son dis-          fondeur la réalité, mais (j’y vois un devoir)      Dans tout ce qu’il faisait, il se donnait avec
cernement des esprits nous fait penser à saint          je me laisserai égarer, détourner en appa-         générosité et conviction. Un homme de ca-
Ignace de Loyola. Elle prône la non-violence,           rence de ma voie, par tout ce qui fondra           ractère, d’espérance, qui disait: «je pourrais
le don total de soi, porte un regard lumineux           sur moi: à force de le faire, j’acquerrai à la     me révolter, mais je ne le fais pas. J’accueille
sur la mort et fait l’expérience d’un Dieu              longue des certitudes de plus en plus pro-         ce qui m’est donné, même si je ne com-
proche et personnel. Oui, il y a quelque chose          fondes. Jusqu’au jour où plus rien ne pour-        prends pas. Le Seigneur est là.»
de christique dans sa figure» conclut Luc Rue-          ra me troubler, où j’aurai développé un très       Cher Robert, tu as œuvré pour le bien de
din.                                                    grand équilibre, assez solide pour me per-         tous et tu n’as pas ménagé tes efforts. A notre
                              Christiane Elmer          mettre d’évoluer dans toutes les directions.       tour de ne pas ménager nos prières, ni nos
                                                        J’ai l’impression, jour après jour, d’être mise    pensées, ni notre cœur. Nous tous qui t’ai-
                                                        à fondre dans un grand creuset, et pourtant        mons te disons merci et… belle Vie en Dieu,
 «Lettres de Westerbork», Seuil, 125 p, 1988            d’en ressortir à chaque fois.                      Robert. Sans douleur aucune, cette fois!

 «Une vie bouleversée» – Journal 1941–                  Il est des moments où je pense: ma vie va             Christiane Elmer, au nom de la paroisse
 1943, Seuil, 361 p, 1995                               complètement de travers, j’ai commis une              et de la pastorale de Bienne et environs
                                                        faute quelque part, mais cela n’est vrai que
 «Les Ecrits d’Etty Hillesum» – Journaux et             si l’on a en tête un modèle de vie particulier,    Un temps de recueillement, en musique et en
 Lettres, 1941–1943, réunis par Klaas A D               en comparaison duquel la vie réelle, celle         souvenir de Robert aura lieu lundi 14 août
 Smelik, Seuil, novembre 2008                           que l’on mène parait fautive…»                     2017 à 14.30 en l’église catholique de Lyss.
14 • nouvelles                                                                                                                             angelus 27–30/2017

                                                                           Faulensee, il était jusqu’à    ment s’appliquer aux enfants réfugiés.
                                                                           tout récemment actif en        Mais en Suisse, on traite ces derniers de
                                                                           tant qu’officier profes-       manière très différente selon les cantons
                                                                           sionnel. Ancien membre         dans lesquels ils sont hébergés et leur prise
                                                                           du Conseil communal de         en charge montre des carences manifestes.
Nouveau président                                                          Wimmis, Roland Steck-
                                                                           Theiler est actuellement       Il est urgent d’améliorer la situation, notam-
du Conseil synodal                                                         aussi responsable des fi-
                                                                           nances au sein du Conseil
                                                                                                          ment dans les centres fédéraux d’enregistre-
                                                                                                          ment et de procédure, dans les hébergements
de l’Eglise nationale                                Heinrich Gisler / ldd de paroisse de Spiez.          cantonaux, au plan scolaire et de la formation.
                                                                                                          Ces dernières années, le nombre d’enfants
catholique romaine                                   Retour des chiffres noirs                            réfugiés en Suisse a beaucoup augmenté.
                                                     Après avoir dû faire face à des déficits pendant     Jusqu’en 2014, les réfugiés mineurs non ac-
La présidence de l’Eglise nationale catholique       trois années consécutives, l’Eglise nationale        compagnés n’étaient que quelques centaines
romaine du canton de Berne est à nouveau             catholique romaine du canton de Berne a pu           à déposer une demande d’asile en Suisse ; ils
pourvue. Les catholiques bernois sont désor-         renouer avec des résultats plus réjouissants: les    étaient plus de 2700 en 2015, et encore 2000
mais présidés par Heinrich Gisler. En outre,         comptes 2016 bouclent en effet avec un excé-         de plus en 2016. Fin 2016, on comptait au
Roland Steck-Theiler a été élu au Conseil            dent de recettes de 118 000 francs. Ce résul-        total plus de 5800 enfants réfugiés en Suisse.
synodal en tant que nouveau membre. Les              tat est cependant de quelque 50 000 francs           Ces enfants arrivent pour la plupart d’Éry-
comptes 2016 ont été bouclés avec un excé-           inférieur au chiffre prévu dans le budget. Cela      thrée (2351), d’Afghanistan (1424), de Soma-
dent de recettes de 118 000 francs.                  s’explique par les deux crédits additionnels         lie (409) et de Syrie (314).
                                                     destinés respectivement au projet «perspectives      Les problèmes qui se font jour en ce qui
Réuni le 9 juin à Berne, à l›Hôtel du Gouverne-      2020», dans le cadre duquel l’Eglise nationale       concerne l’accueil des enfants réfugiés sont
ment, le Synode (Parlement) de l›Eglise natio-       va définir ses structures et ses thématiques         surtout visibles dans trois domaines: lacunes
nale catholique romaine du canton de Berne           pour l’avenir, ainsi qu’à l’aumônerie auprès des     dans les centres fédéraux d’enregistrement et
a élu à l’unanimité Heinrich Gisler à la prési-      requérants d’asile logés dans les centres d’ac-      de procédure, dans les hébergements et enca-
dence du Conseil synodal (organe exécutif de         cueil fédéraux. Ces deux crédits additionnels        drements cantonaux, dans la scolarité et la
l’Eglise nationale). Agé de 68 ans, le nouveau       ont été approuvés par le Synode dans le cou-         formation. Dans les centres d’enregistrement
président était déjà membre du Conseil synodal       rant de l’année passée. Sans ces deux dépenses       et de procédure, ces carences concernent en
depuis l’été dernier. Spécialiste en gestion du      supplémentaires, l’excédent de recettes aurait       premier lieu la procédure. Les enfants réfugiés
personnel, Heinrich Gisler a été chef du secteur     été nettement supérieur au montant budgété.          sont insuffisamment informés de leurs droits,
Assurances sociales et prévoyance de la Poste                                                             on ne les renseigne pas sur les procédures
ainsi que membre de la Direction de la Poste,                     Thomas Uhland, responsable de          d’asile ni sur le fait que la loi prescrit qu’une
au sein de laquelle il était responsable du per-     la communication au sein de l’Eglise nationale      personne de référence doit être à leur côté.
sonnel. Il était par ailleurs membre du Synode             catholique romaine du canton de Berne         En ce qui concerne l’hébergement et l’enca-
depuis 2012.                                         www.cathberne.ch/eglise-nationale                   drement des enfants réfugiés, d’énormes diffé-
L’élection d’un nouveau président du Conseil                                                             rences se font jour selon le canton d’accueil.
synodal s’est imposée suite à la maladie subite                                                           Il n’y a pas de systématique des pratiques en
de Claire Haltner, la présidente fraîchement                                                              matière de scolarisation et de formation. En
élue l’été dernier. Elle a présenté sa démission                                                          principe, tous les enfants réfugiés de moins
officielle lors de la session d’automne 2016                                                              de 16 ans sont soumis à la scolarisation obli-
du Synode. Claire Haltner était la première                                                               gatoire. Mais la rapidité avec laquelle ils sont
femme à avoir été élue à la présidence de                                                                 effectivement intégrés dans l’école publique
l’Eglise nationale catholique romaine. Depuis                                                             varie d’un canton à l’autre. S’ils ont plus de 16
sa démission, la présidence du Conseil syno-                                                              ans, ils ne peuvent plus fréquenter l’école obli-
dal a été assumée de manière intérimaire par                                                              gatoire. Ils ne peuvent plus compter que sur
la vice-présidente, Elisabeth Kaufmann. Au fil                                                            les cours de connaissances de base et les cours
des trois prochaines années, Heinrich Gisler et      Enfant réfugié.Photo: Christine Bärlocher/Caritas   de langue des centres d’hébergement. Mais
le Conseil synodal vont surtout travailler, en sus                                                        ces derniers ne disposent pas du personnel qui
de la gestion des affaires courantes, à la mise en   Caritas Suisse                                       serait nécessaire pour répondre utilement à
oeuvre de la nouvelle loi sur les Eglises natio-                                                          l’extrême hétérogénéité des connaissances sco-
nales. «D’une part, la nouvelle loi donne à notre    Les enfants ont                                      laires de ces enfants. Très souvent, ces jeunes
Eglise l’opportunité de développer son parte-
nariat avec le Canton de Berne, et d’autre part,     besoin de sécurité et                                n’ont pas les connaissances de base nécessaires
                                                                                                          pour entrer en apprentissage.
elle renforce l’autonomie de notre Eglise. L’en-
trée en vigueur de la nouvelle loi nous donne
                                                     de formation                                         L’éducation et la formation forment les bases
                                                                                                          de toute intégration sociale et d’une existence
donc l’occasion de réexaminer nos structures,        Les enfants et adolescents sont particu-             indépendante et autonome. La probabilité que
nos thématiques et nos offres», a commenté le        lièrement bien protégés, aussi bien par la           ces enfants restent longtemps en Suisse est
nouveau président du Conseil synodal.                Convention des Nations Unies relative aux            très grande. Il est donc de première impor-
Le Synode a en outre élu un nouveau membre           droits de l’enfant que par le droit suisse,          tance qu’ils soient intégrés aussi vite que pos-
du Conseil synodal, en la personne de Roland         qui tiennent compte à tous égards de leur            sible dans le système de formation.
Steck-Theiler. Agé de 58 ans et résidant à           «intérêt supérieur». Cela devrait égale-                                             (Caritas Suisse)
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