Pilgern ins Flüeli-Ranft - Seiten 6 + 7 08.07.-04.08 - cath: berne
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angelus angelus 27–30/2017 08.07.–04.08. Röm.-kath. Pfarrblatt der Region Biel Bimensuel cath. rom. de Bienne et région Pilgern ins Flüeli-Ranft Seiten 6 + 7 Un chemin de Foto: Niklaus Baschung conversion… Pages 12 et 13
2 • blickpunkt / points de repère angelus 27–30/2017 missions 9 – 10 et 22 – 23 église11 La prière du Notre-Père: nouvelle formulation meditation3 Hören wir inzwischen den Schrei der Erde spiritualité 12 – 13 und der Armen? Etty Hillesum: un itinéraire de conversion / Hommage à Robert Messer, ancien adminis- agenda4 begegnung / medientipp / jugendangebote / trateur de la paroisse seite5 kunstführer nouvelles14 Synode de printemps / Caritas CH: les enfants nachrichten5 réfugiés ont besoin de sécurité et de formation Nachruf / SeniorInnenReise agenda15 pilgern 6–7 rendez-vous culturels, formation, bons tuyaux «Wir sind stolz darauf, dass ein Schweizer heilig ist!» services16 Catéchèse 3H à La Neuveville synode8 Heinrich Gisler zum Präsidenten des centres 17 – 18 page12 Synodalrates gewählt pfarreien 20 – 23 Agenda der Pfarreien Titelbild: Die Redaktion des Angelus wünscht allen Lesern und Leserinnen einen erfrischenden Sommer! La rédaction de l’angelus souhaite à toutes ses lectrices et lecteurs un été rafraîchissant! Foto: Niklaus Baschung editorial Bruder Klaus lässt sich nicht vereinnahmen Mein Vater ist ein grosser Verehrer von was schief gegangen. Jedenfalls wurde mein Erst viel später habe ich Bruder Klaus als Bruder Klaus gewesen. Mehrmals in seinem Namenstag nicht am 25. September, son- meinen Namensgeber wiederentdeckt. Als Leben ist er ins Flüeli Ranft gepilgert. Die dern am 6. Dezember gefeiert. Also dem einen Menschen der sich nicht angepasst hat, diesjährigen Jubiläumsanlässe zu «600 Jah- Namenstag von Nikolaus von Mira, der im der sich von den Mächtigen seiner Zeit nicht re Niklaus von Flüe» hätten ihn sicher sehr 4. Jahrhundert in der heutigen Südtürkei als vereinnahmen liess. Das imponiert mir. Um- interessiert. Auf seinem Nachtisch stand auf Bischof gewirkt hat und sein ererbtes Ver- so mehr stört es mich, wenn er nun an man- einer kleinen Tafel das Bruder Klaus-Gebet: mögen unter den Armen verteilte. Auf ihn chen Jubiläumsanlässen ideologisch miss- «Mein Herr und mein Gott nimm alles von geht der Brauch zurück, am 6. Dezember braucht wird. Doch zum Glück lässt sich ein mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und unter Kindern als Samichlaus Gaben zu ver- Bruder Klaus mit all seinen Widersprüchen mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu teilen. nicht zurechtbiegen. Wer dir. Mein Herr und mein Gott,nimm mich auf Steinen schläft, dem mir und gib mich ganz zu eigen dir.» Als Kind stand mir der Samichlaus sowieso bereiten politische Ränke- viel näher als diese ausgemergelte Gestalt aus spiele keine Kopfschmerzen Dass meine Eltern ihren ältesten Sohn nach der Innerschweiz. Und dass Bruder Klaus als mehr. diesem Heiligen benannt haben, ist daher Kopfkissen einen grossen Stein verwendet keine Zufall. Allerdings ist bei der Taufe, haben soll, fand ich nicht besonders nachah- beziehungsweise der Taufbescheinigung, et- menswert. Niklaus Baschung
angelus 27–30/2017 meditation • 3 Wechselspiel Sonne und Regen. Um den Missbrauch der Schöpfung wiedergutzumachen, braucht es die Solidarität aller Menschen. Foto: spatz/flickr Hören wir inzwischen den Schrei der Erde und der Armen? Als vor zwei Jahren die Enzyklika «Lau- Wenigen, die sie verschmutzen. Laudato Sí‘ Doch weder der Papst noch wir bei Fastenop- dato Sí’– Sorge um unser gemeinsames zeigt auch auf, wie Handeln aussehen kann. fer sind naiv. Die Erklärung der Menschen- Haus» von Papst Franziskus der Öf- Zunächst einmal brauchen wir die Gemein- rechte gibt es seit 1948 und doch werden sie fentlichkeit vorgestellt wurde, ging ein schaft. Wir müssen schauen, was uns verbin- täglich weltweit verletzt. So werden auch Poli- Raunen durch die Welt. So ziemlich alle det und nicht, was uns trennt. Und schliesslich tiker wie Donald Trump, Konzerne wie RWE gesellschaftlichen Kreise staunten – oder braucht es Organisationen wie Fastenopfer, und auch einzelne Bürger versuchen, das der- jubelten – von politisch links bis rechts, die Druck machen. Denn wir haben keine zeitige System für ihren Vorteil auszunutzen von wirtschaftsliberalen bis Globalisie- Zeit. und Veränderungen aufzuhalten. Deshalb sind rungskritikern, von Nord bis Süd. wir alle gefragt, der Unterwanderung christli- «Mut brauchen wir alle cher Werte entgegen zu treten – einzeln und Papst Franziskus hatte eine klare Analyse der und den gibt uns gemeinsam. Lage in der Welt geliefert. Er hat uns die Un- trennbarkeit der sozialen und ökologischen diese wunderbare Enzyklika.» Laudato Sí’: «Leider pflegen viele Anstren- Ungerechtigkeit vermittelt in den Worten des gungen, konkrete Lösungen für die Um- «Schreis der Armen und der Erde». Er hat Mit der Klimakrise haben wir die Lage so weltkrise zu suchen, vergeblich zu sein, nicht Ross und Reiter benannt, welche die globalen weit eskalieren lassen, dass es keine Alterna- allein wegen der Ablehnung der Machthaber, Krisen und Ungerechtigkeiten verantworten, tive zu radikaler Umkehr gibt. Das ist nicht sondern auch wegen der Interessenlosigkeit die Politikerinnen und Politiker gefragt, ob sie nur unsere Pflicht, sondern auch unser Recht. der anderen. Die Haltungen, welche – selbst denn wirklich als gescheitert in Erinnerung Ich denke an den peruanischen Kleinbauern unter den Gläubigen – die Lösungswege blo- bleiben wollten. Saul Luciano Lliuya, der in einer Zivilklage ckieren, reichen von der Leugnung des Prob- den deutschen Energieriesen RWE verklagt lems bis zur Gleichgültigkeit, zur bequemen Schliesslich hat er die katholische Soziallehre hat: RWE verbrennt Kohle, dadurch verändert Resignation oder zum blinden Vertrauen auf in ein Zukunftsprogramm gegossen, das uns sich das Klima, deshalb schmelzt der Glet- die technischen Lösungen. Wir brauchen einlädt, radikal umzusteuern. Die Probleme, die scher über seinem Hof und der Bergsee droht eine neue universale Solidarität. …des En- wir heute haben, sind alle menschgemacht und sein Dorf zu überfluten. Lliuya zeigt Mut und gagements aller, um den durch den mensch- können vom Menschen – von uns – geändert zeigt offensichtliche Kausalitäten auf, die inte- lichen Missbrauch der Schöpfung Gottes werden. Er macht Hoffnung. Und er fordert ressierte Kreise zu verschleiern versuchen. angerichteten Schaden wiedergutzumachen. uns alle auf, nach einem neuen Verständnis von Alle können wir als Werkzeuge Gottes an Fortschritt und Entwicklung zu suchen, das al- Mut brauchen wir alle und den gibt uns diese der Bewahrung der Schöpfung mitarbeiten, len Menschen und der Umwelt dient. wunderbare Enzyklika. Mut macht auch, dass ein jeder von seiner Kultur, seiner Erfahrung, Papst Franziskus mit seinen Worten dazu bei- seinen Initiativen und seinen Fähigkeiten Dabei müsse respektiert werden, dass die Res- tragen konnte, dass wir die globalen Nachhal- aus». sourcen der Erde, inklusive unserer Atmos- tigkeitsziele der Agenda 2030 haben und das Bernd Nilles* phäre, uns allen gehören und nicht einigen Pariser Klimaabkommen. * Bernd Nilles ist Geschäftsleiter des Fastenopfers.
4 • agenda angelus 27–30/2017 begegnung jugendangebote Kunstführer KOLPINGFAMILIE BIEL Bürozeiten Fachstelle Jugend: Di: 10.00–12.00 und 13.30–17.00 St. Maria in Biel Mi: 13.30–17.00 Mit dem neu erschienenen Kunstführer Do: 10.00–12.00 und 13.30–17.00 St. Maria in Biel erhält ein langezeit we- Wanderung Bellmund–Brügg, Fr: 13.30–17.00 nig beachtetes Bauwerk seine gebührende Donnerstag, 20. Juli 2017 Tel.: 032 366 65 95 / 079 951 41 39 Aufmerksamkeit. Treff: 10.00 Uhr, Bahnhof Biel. Strecke: ca.9 km philipp.christen@kathbielbienne.ch In den Jahren1926 bis 1929 entstand der praktikumsstelle@kathbielbienne.ch Erweiterungsbau der Kirche St. Maria (die Auskunft: www.jugendhausamzionsweg.com neue Oberkirche), während die ursprüngliche P. Kuster, 032 331 95 78 oder Kirche zur Krypta wurde. In dieser Oberkir- A. Herzog, 032 322 95 07. che zeigt sich für die Historikerin Margrit Wick-Weder das neue Selbstwusstsein der Katholiken in Biel. Sie sei eine Hymne der Er- ständige angebote leichterung und der Freude. Den auffällig, mit riesigen Mosaiken gestalteten Kreuzgang in- nerhalb der Kirche versteht sie «als Erinnerung Shibashi – in Lengnau an denKreuzweg, den diese Bieler Pfarrei sel- ber während des Kulturkampfes Ende des 19. Jeden zweiten Mittwoch, 9./23.8., 6./20.9., Jahrhunderts im Kanton Bern durchmachte.» 4./18.10., 1./15./29.11., 13.12. Der Kunst- und Architekturhistoriker Syl- 19.00–19.30 Uhr Das Jugendhaus und die Fachstelle Jugend vain Malfroy weist auf die Offenheit der Kath. Kirchenzentrum, Emil Schiblistrasse bleiben vom 10. Juli 2017 bis zum 7. August Gestaltung hin. So sind die grossformatigen 3a, Lengnau 2017 geschlossen. Telefonisch sind wir zu den Mosaiken des Kreuzgangs als Landschaften üblichen Bürozeiten erreichbar. Wir wün- konzipiert, die über die Kirchenmauern hin- Shibashi stammt wie Tai Chi und Qi Gong schen allen sonnige Sommerferien. ausführen oder umgekehrt die Aussenwelt mit aus der chinesischen Heilkunst und umfasst einbeziehen. «Wir sitzen in einem geschlosse- 18 einfache Übungen. Shibashi will eine ru- 10. bis 19.7.2017 nen Raum, aber wir sitzen trotzdem im Frei- hige innere Aufmerksamkeit wecken. Es hilft, JuBla-Sommerlager in Blatten VS en.» Ähnlich wirkt das zentrale Gewölbe mit Spannungen loszulassen, um wieder ganz – einer grossen Spannweite von 30 Metern – so- mit Körper, Seele und Geist – offen im Leben zu stehen, verbunden mit dem göttlichen Le- bensatem in uns. Ohne Anmeldung. medientipp wohl im Längs-, wie im Querschiff. Der Kunstführer St. Maria in Biel wird her- ausgegeben von der Gesellschaft für Schwei- Bibel heute: zerische Kunstgeschichte GSK. Er kann zum Leitung und Info: Anni Irsch, 032 652 61 33 Bibel und Koran Preis von Fr. 14.– auf den Sekretariaten der Kosten: Keine Pfarreien St. Maria (Tel. 032 329 56 00); Bru- Veranstalter: Pfarrei St. Martin Pieterlen Im Katholischen der Klaus (Tel. 032 366 65 99) und Christ- Bibelwerk ist unter König (Tel. 032 328 19 30) bezogen werden. dem Titel «Bibel und Koran» die neueste Ausgabe der Zeitschrift «Bibel heute» er- schienen. Shibashi – in Biel «Warum Christin- nen und Christen den Koran lesen sollten» Meist am letzten Freitag des Monats, lautet der Titel des Eröffnungsbeitrags, der 25.08., 22.09., 27.10., 24.11., 15.12. zugleich den roten Faden durch das Heft der 19.30–20.15 Zeitschrift «Bibel heute» aufnimmt. Das Heft Pfarrei Bruder Klaus, Aebistrasse 86, Biel verfolgt zwei Ziele: Erstens mehr Grundla- genwissen schaffen über die Offenbarungs- Eine Meditation in Bewegung. Ohne Anmel- schrift der Muslime, den Koran. Und zwei- dung, keine Vorkenntnisse nötig. tens im Vergleich mit der Bibel und unseren Leitung: Madeleine Froidevaux christlichen Traditionen zeigen, wie nahe sich Kosten: Keine Christen und Muslime in vielem sind und wo Info: Madeleine Froidevaux, 032 328 19 22 klare Unterschiede markiert werden. madeleine.froidevaux@kathbielbienne.ch Erhältlich: Bibelpastorale Arbeitsstelle SKB, Veranstalter: Communauté catholique Bederstrasse 76, 8002 Zürich, 044 205 99 60 francophone Bienne et environs info@bibelwerk.ch
angelus 27–30/2017 nachrichten • 5 nachruf Seniorinnen- und Seniorenreise 2017: Robert Messer Sonnenverwöhntes Baselbiet Nach schwerer Krankheit Am 23. August findet unsere diesjähri- Programmübersicht: ist Robert Messer (1952– ge Seniorinnen- und Seniorenreise statt. Mittwoch, 23. August 2017 2017) zwei Monate vor Angesprochen sind Pfarreimitglieder aus seinem 65. Geburtstag allen drei Stadtpfarreien. Unser Ausflug Ab 8.45 Besammlung am Busterminal beim gestorben. Während über führt uns dem Jura entlang ins Baselbiet, Robert-Walser-Platz (hinter dem 15 Jahren hat er als Ver- welches mit seinen unzähligen Obstbäu- Bahnhof ) walter die Geschicke der men, der hügeligen Landschaft und be- 9.00 Abfahrt mit dem Reisebus (Bert- römisch-katholischen rühmten Gastfreundschaft zum Verweilen houd-Carreisen) Kirchgemeinde Biel und einlädt. 9.30 Kaffeepause im Pilgerrestaurant Umgebung entscheidend mitgeprägt. Ent- «Kreuzen» zu Solothurn sprechend betroffen reagieren Mitarbeitende Auf der alten Bielstrasse erreichen wir das 10.30 Besuch der Einsiedelei (fakultativ) und Verantwortliche der Kirchgemeinde auf Pilgerrestaurant «Kreuzen» zu Solothurn, wel- 11.15 Weiterfahrt ins Baselbiet die Nachricht von seinem Tod. Nach der im ches unmittelbar bei der Einsiedelei der Hei- 12.20 Mittagessen in Bad Bubendorf vergangenen Jahr erfolgten Frühpensionie- ligen Verena gelegen ist. Es bleibt genug Zeit, 14.45 Weiterfahrt nach Arlesheim, An- rung war es ihm nicht mehr vergönnt, seinen die Einsiedelei zu besuchen oder gemütlich im dacht im Dom zu Arlesheim Lebensabend länger zu geniessen. Kreuzen-Restaurant zu plaudern. Danach fah- 16.00 Heimfahrt über Delsberg nach Biel ren wir dem Jura entlang nach Balsthal und Robert Messer hat die Kirchgemeinde erst weiter ins Baselbiet. ca. 18.00 Ankunft am Car-Terminal beim zu einer Organisation entwickelt, die diesen Robert-Walser-Platz Namen verdient. So hat er Mitarbeitergesprä- Unser Mittagessen nehmen wir im weit über che eingeführt, die Aufgabentrennung von die Region aus bekannten Gourmet-Restau- Kosten: Pastoral, Kirchgemeinde und Administration rant «Bad Bubendorf» ein. Am Nachmittag Fr. 30.– inklusive Kaffee und Gipfeli in Solo- vollzogen, bei den verschiedenen Sprachgrup- besuchen wir den Dom zu Arlesheim, wo thurn und Mittagessen in Bad Bubendorf pen und Pfarreien ein Bewusstsein für die Ge- auch eine Andacht mit unserem Kaplan Jean- samtkirchgemeinde geweckt. Dazu hat er oft Marc Chanton stattfindet. Auf dem Rückweg Anmeldeschluss: das persönliche Gespräch mit den verschie- fahren wir über Delsberg, dem Jura entlang, 9. August 2017 (Anmeldungen liegen in den denen Akteuren gesucht. In einem Interview nach Biel. Pfarreien auf ) erklärte er: «Bei dieser Begegnung kommt auch Persönliches zu Sprache, bevor dann das Geschäftliche behandelt wird. So konnte ich Vertrauen aufbauen. Denn Vertrauen muss man erarbeiten – das benötigt Zeit.» Viel Vertrauen hat er bei den Mitarbeitenden der Kirchgemeinde gefunden, deren Tätigkeit er mit Wertschätzung und Gesten der An- erkennung begleitete. Sie sah er als grösstes Kapital einer Kirchgemeinde und förderte entsprechend deren berufliche Weiterbildun- gen. Die Mitarbeitenden werden ihn als ihren Anwalt und herzensguten Menschen in Erin- nerung behalten. Als gläubiger Mensch war er der Kirche auch privat verbunden, bis zur Freiwilligentätigkeit als Sakristan in der katholischen Kirche Lyss. Der Kirchgemeinderat und die Angestellten drücken den Trauerfamilien ihr tief empfun- denes Beileid aus. Wer zusammen mit den Trauerfamilien Ro- bert Messer gedenken will, ist herzlich zu einer musikalisch umrahmten Erinnerungs- feier zu seinem 65. Geburtstag eingeladen am Montag, 14. August 2017, um 14.30 Uhr in der katholischen Kirche Lyss. Am Vormittag kann die Einsiedlerei der Heiligen Verena in Solothurn besucht werden. Niklaus Baschung Foto Niklaus Baschung
6 • pilgern angelus 27–30/2017 Pilgerinnen aus Basel mit Wurzeln in Bolivien und Uruguay (links). Schweizer Pilgerinnen und Pilger mit Wurzeln in Sri Lanka «Wir sind stolz darauf, dass ein Schweizer heilig ist!» Sie kommen aus allen Ecken der Schweiz, wieder hierher, erzählt die ganze Lebensge- tholisch. Er hat nur von der Hostie gelebt!», manche haben Wurzeln in Sri Lanka, Bo- schichte des Heiligen im Detail. Und erwähnt, sagt sie mit einer Überzeugung, die keinerlei livien oder Uruguay. Sie suchen Frieden, wie sie einst auf einem steilen Umweg auf der Zweifel aufkommen lässt. stärken sich an der spürbaren Präsenz des Alp Chlisterli gelandet sei, dort, wo Niklaus Eine Frau in Wanderschuhen steht daneben Heiligen oder geniessen schlicht die schö- von Flüe sich versteckt habe, ehe er Eremit und packt etwas in ihren Rucksack. «Ich ver- ne Natur. Was suchen Pilger in der Ranft- wurde. Es steht für sie ausser Zweifel, dass sie suche, jedes Jahr einmal hierher zu kommen», schlucht? Eine Begegnung mit erstaunli- diesen äusserst anstrengenden Weg nur dank erzählt die 64-jährige Kölnerin. Ihr Budget chen Glaubenszeugnissen. der Hilfe des Heiligen so mühelos zurückle- lasse das leider nicht immer zu. Sie schöpft gen konnte. hier Kraft und Ruhe, und das gelingt ihr selbst Wer heute beim Eremiten in Flüeli-Ranft an einem Tag wie diesem. Stille und Einkehr sucht, findet sie kaum. «Ich glaube das, ich bin katholisch!» «Manchmal muss man tief hinuntersteigen, Hunderte von Pilgern zieht es an diesem Der gepflasterte Weg hinab in die Schlucht um auf den Grund zu kommen und sein In- sonnigen Auffahrtstag in die Ranftschlucht. führt um eine Kurve, dann kommt die obere nerstes zu finden», erklärt sie die Faszination Allein 500 sind aus Basel angereist, die Num- Ranftkapelle mit der Klause des Heiligen in des Ortes. Und fügt etwas leiser hinzu: «Ich mernschilder der Cars auf dem Dorfparkplatz Sicht. In der Klause ist an diesem Tag kein bin glücklich, dass meine Familie in Frie- verweisen auf den Jura, Freiburg, Solothurn, Durchkommen. Der Devotionalienladen im den lebt. Das war nicht immer so. Ich danke das Fürstentum Liechtenstein und Italien. Chalet, das etwas unterhalb liegt, ist aufgrund Bruder Klaus dafür, dass das jetzt so ist.» Sie Auf den paar hundert Metern vom Dorfplatz des grossen Andrangs ausnahmsweise auch wischt sich ein paar Tränen weg und ergänzt, in die Schlucht hinunter sieht man indische über Mittag geöffnet. Auf den Bänklein davor dass sie auch in schwierigeren Zeiten hier war, Menschen in farbigen Kleidern und Ordens- geniessen einige den Schatten. So die beiden um ihn um seine Hilfe zu bitten. «Er ist bei schwestern in dunkler Tracht, Familien mit Frauen aus Lateinamerika, die mit der Wall- uns», sagt sie schliesslich mit Bestimmtheit. Kinderwagen, Betagte am Stock, einer gar am fahrt der katholischen Kirche Basel-Stadt an- Ehe sie sich wieder auf den Weg macht, zeigt Rollator. gereist sind. sie ein paar Steine, die sie in der Melchaa, Warum aber pilgern Menschen an diesen Ort, Für die Bolivianerin (70), die seit vielen Jah- dem Bach durch die Schlucht, gefunden hat. wo vor 600 Jahren ein Eremit lebte? Die sim- ren in Basel lebt, war Niklaus von Flüe «eine «Schauen Sie, sieht das nicht aus wie ein ple Frage der Journalistin öffnet unerwartet imposante Persönlichkeit». Wie er gelebt hat, Herz?» Türen: Bereitwillig erzählen Menschen in al- beindruckt sie, doch ebenso wichtig sei dessen len drei Landessprachen aus ihrem Leben, von Familie, die ihm den Rückzug ermöglich- Heiligenverehrung ist eine Gratwanderung Familienglück und Familiendramen, von ihrer te, wie sie betont. Sie legt ihre Hand an die Vor der unteren Ranftkapelle führt die Frage Suche nach Frieden, der Bitte um Beistand Brust und sucht nach Worten, um das, was sie der Journalistin zu einer angeregten Diskus- oder der Erinnerung an verstorbene Familien- hier empfindet, zu erklären. «Man spürt den sion über konfessionelle Unterschiede. Eine mitglieder. Frieden dieses Ortes», sagt sie schliesslich und Gruppe aus der Nähe von Bern, die in Sach- «Ich muss einfach kommen! Niklaus von Flüe lächelt. seln campiert, ist «aus touristischen Gründen» gibt mir Kraft. Diese ganze Gegend hier gibt Ihre Kollegin (68), ursprünglich aus Uruguay, in den Ranft gekommen. Als Reformierte mir Kraft», erzählt eine blonde Rentnerin aus erzählt in lebhaftem Italienisch vom Fasten würden sie keine Heiligenverehrung kennen, Moutier BE, die auf einem der zahlreichen des Heiligen. «Es ist unglaublich, wie er ohne sagt eine 45-jährige Frau, es gehe ihnen viel- Bänklein auf dem Weg in die Schlucht einen Nahrung leben konnte! Für viele ist das etwas mehr um die Beziehung zu Gott. «Es ist eine Zwischenhalt eingelegt hat. Sie kommt immer ambivalent, aber ich glaube das, ich bin ka- Gratwanderung», wirft eine junge Frau ein:
angelus 27–30/2017 pilgern • 7 «Beten wir einen Menschen oder Gott an?» Dennoch scheinen sie sich einig zu sein, dass sich Gottes Wirken durch Niklaus von Flüe zeige. «Wir würden auch nie sagen, dass wir pilgern gehen», meint eine 42-Jährige, die im Roll- stuhl sitzt, eher gingen sie in die Stille. «Man kann Gott überall empfinden, wir brauchen keinen Ort dafür», bringt es ein junger Mann, der ebenfalls zu dieser Gruppe gehört, auf den Punkt. In der unteren Ranftkapelle ist es an diesem Tag angenehm kühl. Obschon einige kniend beten, referieren Gruppenführer über das Le- ben von Bruder Klaus. Die Statue des Heili- gen ist ein beliebtes Fotosujet, manche schrei- ben ein paar Zeilen ins Fürbittbuch: «Bruder Klaus, ich bitte dich für alle, die in der CH leben, egal, welche Nationalität», heisst es da. «Pace a tutti» (Frieden für alle) schreibt ein anderer, oder: «Segne meine Familie». Kerzenständer ist voll Die Anliegen, für welche die Menschen be- ten, sind oft auch erfrischend bodenständig: Votivtafeln zeugen vom Dank für eine ge- lungene Abschlussprüfung, der Verkäufer im Devotionalienladen erzählt von einem jungen Pilger auf dem Weg in die Ranftschlucht. Fotos: Sylvia Stam Paar, das Kerzen für einen guten Alpsommer kaufte, eine Frau aus Beckenried NW zündet heute eine Kerze an, «damit bei unserer Haus- Aufrichte nächste Woche alles gut geht». Bereits am Mittag sind die beiden Kästen mit den Kerzen vor der Klause des Heiligen voll. Doch François Schubiger von der Gemein- schaft Chemin-Neuf, die den Devotionalien- laden betreibt, weiss Abhilfe: «Sie können die Kerzen hier kaufen und wir zünden sie mor- gen an», sagt er zu der Bündner Kundin, die prompt fünf Kerzen bezahlt. Erdbeben im Wallis Eine Frau aus Sierre VS hat für ihren Enkel ein Kreuz aus farbigem Glas erworben, an dessen unterem Ende ein Weihwasserbehäl- ter befestigt ist. Ihre Verbindung zu Bruder Klaus reicht weit in ihre Kindheit zurück: Im Jahr 1946 erlebte sie das Erdbeben im Wallis. «Alle beteten in dem Moment zu Niklaus von Flüe», erzählt sie mit vielsagendem Blick. Sie hat aus diesem Erlebnis einen tiefen Glauben mitgenommen. «Ich war damals fünf Jahre alt. Niklaus von Flüe ist für mich seither immer der gute Schutzpatron, ich hatte nie Angst.» Und sie erzählt in blumigem Französisch, wie In der unteren Ranftkapelle, Statue von Niklaus von Flüe als beliebtes Fotosujet ihre Familie ein Modell der Ranftschlucht aus Pavatex nachgebildet habe, für den Fronleich- von Flüe gelebt hat, mit zehn Kindern», sagt Wohnhaus sei cool. Und lachend fasst eine namsumzug. eine 17-Jährige mit langen schwarzen Zöp- zusammen, was für alle vier offenbar beson- Dass Niklaus von Flüe Menschen unabhän- fen auf Schweizerdeutsch. Die Katholikin ders wichtig ist: «Wir sind stolz darauf, dass gig von Alter, Herkunft und Hautfarbe be- mit Schweizer Pass ist mit ihrem Vater und ein Schweizer heilig ist!» eindruckt, bezeugen drei junge Frauen aus zwei Verwandten (15 und 16) angereist. Der Sylvia Stam Sri Lanka. «Es ist erstaunlich, wie Niklaus Ort sei «mega schön», bestätigen letztere, das
8 • synode angelus 27–30/2017 Heinrich Gisler zum Präsidenten des Synodalrates gewählt Neuer Präsident für den Synodalrat der Römisch-katholischen Landeskirche. Das Präsidium der Römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Bern ist wieder besetzt. Der neue Mann an der Spitze der Berner Katholiken heisst Heinrich Gis- ler. Zudem wurde Roland Steck-Theiler neu in den Synodalrat gewählt. Die Rech- nung 2016 schliesst mit einem Überschuss von 118 000 Franken. Heinrich Gisler wurde an der Synode (Par- lament) der Römisch-katholischen Landes- kirche des Kantons Bern im Berner Rathaus einstimmig zum Präsidenten des Synodalrats (Exekutive) gewählt. Der 68-Jährige gehört dem Synodalrat seit dem vergangenen Som- mer an. Früher war der Personalfachmann Leiter des Bereichs Sozialversicherungen und Vorsorge Post sowie Mitglied der Geschäfts- leitung Personal Post. Daneben war er seit 2012 Mitglied der Synode. Die Synode der Römisch-katholischen Landeskirche fand im Grossratssaal in Bern statt. Foto: Niklaus Baschung Die Wahl eines neuen Synodalratspräsiden- ten war nötig geworden, weil die im vergan- «Perspektiven 2020», mit welchem sich die genen Sommer neu gewählte Präsidentin Landeskirche Strukturen und Inhalte für die Das Landeskirchengesetz Claire Haltner wenige Tage nach ihrer Wahl Zukunft gibt, und für die Asylseelsorge in nb.In der Septembersession wird der Gros- schwer erkrankte und ausfiel; ihren formellen Bundeszentren; beide Nachtragskredite hat- se Rat des Kantons Bern das neue Landes- Rücktritt reichte sie auf die Herbstsynode te die Synode im vergangenen Jahr bewilligt. kirchengesetz behandeln. Dieses Gesetz 2016 ein. Claire Haltner war die erste Frau Ohne diese beiden Ausgabeposten wäre der lockert die enge Verbindung von Kirche an der Spitze der röm.-kath. Landeskirche. Überschuss deutlich über dem Budget gele- und Staat im Kanton und regelt die Anstel- Seit ihrem Rücktritt leitete Vizepräsidentin gen. (mgt.) lung und Finanzierung der Geistlichen neu. Elisabeth Kaufmann den Synodalrat interi- Diese sollen nun von den Landeskirchen mistisch. Heinrich Gisler und der Synodalrat angestellt werden, der Kanton wiederum werden sich neben den Tagesgeschäften in entschädigt die Landeskirchen für die An- den nächsten drei Jahren vor allem mit der stellungskosten. Umsetzung des neuen Landeskirchengesetzes befassen. «Das neue Gesetz erlaubt der Kirche Die Römisch-katholische Landeskirche eine Weiterentwicklung der Partnerschaft mit hat in der Vernehmlassung das neue Gesetz dem Kanton Bern und stärkt ihre Autonomie. grundsätzlich begrüsst, sah aber Hand- Gleichzeitig gibt uns das neue Landeskir- lungsbedarf beim Finanzierungsmodell. chengesetz die Gelegenheit, unsere Struktu- Aus ihrer Sicht wird die Evangelisch- ren, Inhalte und Angebote zu überprüfen», reformierte Landeskirche aus historischen sagt der neue Synodalratspräsident. Gründen mit dem vorgeschlagenene Mo- In den Synodalrat wählte die Synode über- dell bevorzugt. Sie verlangte daher, dass dies Roland Steck-Theiler aus Faulensee. Der die Römisch-katholische Landeskirche 58-jährige war bis vor kurzem Berufsoffizier. gleichbehandelt werde und die entschädig- Das frühere Mitglied des Gemeinderates von ten Anstellungskosten im Verhältnis zu den Wimmis ist heute Finanzverantwortlicher im Mitgliederzahlen berechnet werden. Kirchgemeinderat Spiez. An der Synode erklärte nun der neue Sy- Wieder schwarze Zahlen nodalratspräsident Heinrich Gisler, dass Nach drei Jahren, in denen die Römisch- man nicht weiter gegen das neue Gesetz katholische Landeskirche des Kantons Bern opponieren werde. Dies mit Blick auf die Verluste hinnehmen musste, darf sie nun sehr gute ökumenische Zusammenarbeit wieder einen Ertragsüberschuss von 118 000 zwischen den Landeskirchen und in der Franken verbuchen. Allerdings blieb sie damit Hoffnung, dass der Grosse Rat das Gesetz rund 50 000 Franken unter dem Budget. Der Heinrich Gisler, neuer Synodalratspräsident. verabschieden wird. Grund dafür liegt in Krediten für das Projekt Foto: zVg
angelus 27–30/2017 missions www.cathbienne.ch • 9 Primeras comuniones Esta vez son los más pequeños los protagonistas. El pasado día 18 de junio un grupo de jóvenes de nuestra Misión recibieron por primera vez a Jesús, alojándose en su pecho para sentirse feliz en aquellos que llevan en sí la inocencia que tanto predicó. Les deseamos a todos un día muy feliz y que esta Primera Comunión sea el principio de otras muchas en las que Cristo les llene totalmente. Felicidades a todos.
10 • missione cattolica italiana angelus 27–30/2017 Vita della comunità Viaggio del Gruppo Giovanissima. Londra 25–28 maggio 2017 Le informazioni della MCI a pagina 22
angelus 27–30/2017 église • 11 Moïse parle à son peuple: «Tu te souviendras de tout le chemin que l’Éternel, ton Dieu, t’a fait faire pendant ces quarante années dans le désert, afin de t’humilier et de t’éprouver, pour connaître ce qu’il y avait dans ton cœur et si tu observerais ses commandements, oui ou non» (Deutéronome 8,2). C’est dans l’épreuve que le peuple et chacun de ses membres doivent faire la preuve de leur fidélité.» Notre vie ne peut pas échapper à l’épreuve de la tentation, car notre progrès se réalise par notre épreuve. Personne ne se connaît soi- même sans avoir été éprouvé, ne peut être cou- ronné sans avoir vaincu, ne peut vaincre sans avoir combattu, et ne peut combattre s’il n’a pas rencontré l’ennemi et les tentations. Prier pour ne pas succomber Dès Pâques 2018: petit changement pour la mène au péché, comme s’il pouvait être l’au- «On sait que les péripéties de l’Exode ont été prière du «Notre Père» teur du mal. Cette traduction pouvant prêter des occasions de chute. Ainsi l’épreuve devient à confusion, il fallait donc un approfondisse- tentation: tentation de douter de Dieu, de son «Ne nous laisse pas ment théologique. C’est ce que rappelle dans son article Claire Lesegretain, chef adjointe au Alliance et de ses promesses. La Prière du Seigneur nous fait demander, à l’inverse, de entrer en tentation» service religion à La Croix (cf: http://www.la- croix.com/). ne pas succomber à la tentation qui survient aux jours d’épreuve. Au jardin des Oliviers, Dès Pâques 2018, premier dimanche de Le père jésuite Michel Souchon, dans la revue Jésus dit à ses disciples: «Quoi! Vous dormez! l’Avent, la nouvelle formulation du «Notre Croire, souligne quant à lui que les évangiles Levez-vous et priez afin de ne pas tomber au Père» entrera en vigueur dans toute forme (Matthieu 4,1-11; Marc 1,12-13; Luc 4,1- pouvoir de la tentation!» (Luc 22,46). de liturgie publique. 12) affirment que Jésus lui-même a connu En conclusion, la nouvelle formulation du la tentation! S’il a bien connu la tentation, «Notre Père» ne va rien chambouler. Le sens Les catholiques – et les réformés – ne diront il a cependant toujours repoussé les offres et le bien-fondé de cette prière, transmise par bientôt plus «Ne nous soumets pas à la tenta- du diable. Il est ainsi le modèle de la foi du Jésus, demeurent. Le passage en lien avec la tion», mais «Ne nous laisse pas entrer en ten- chrétien. Si le Christ a été tenté, il ne peut tentation sera juste mieux compris, moins tation». Cette modification du sixième verset nous enseigner une prière dans laquelle nous ambigu. Au fil des jours et des prières, nous du «Notre Père» entrera en vigueur dès Pâques demanderions une existence dispensée de la nous habituerons à cette nouvelle phrase «Ne 2018. tentation. Le sens de cette demande n’est donc nous laisse pas entrer en tentation», comme La nouvelle traduction intégrale en français pas: «Epargne-nous la tentation», mais: «Ne nous nous sommes habitués, pour la plupart, à de la Bible liturgique avait été validée par le permets pas que nous succombions à l’heure tutoyer le Père au lieu de le vouvoyer. L’essen- Vatican dans le courant de l’été 2013, après de la tentation. Aide-nous pour que ne tom- tiel, nous le savons tous, étant bien moins dans dix-sept années de travail. Mais ce feu vert bions pas dans le péché.» C’est le sens du la forme que dans le contenu… était resté sans effet jusqu’à ce jour en ce qui développement de la liturgie romaine: «Par (CE / com) concerne la manière de réciter le «Notre Père». ta miséricorde, libère-nous du péché, rassure- nous devant les épreuves.» Une autre manière Depuis 1966… de dire: «Par ta miséricorde, rends-nous libres Notre Père qui es aux cieux La version actuelle du «Notre Père» est utili- dans la tentation et forts dans les épreuves.» que ton nom soit sanctifié, sée depuis 1966, à la suite d’un compromis que ton règne vienne œcuménique signé dans la foulée du concile La tentation et l’épreuve que ta volonté soit faite Vatican II. Mais un problème était apparu d’un Le père Souchon poursuit: «J’ai utilisé l’un sur la terre comme au ciel. point de vue théologique à propos de la sixième pour l’autre les mots tentation et épreuve. Un demande: «Ne nous laissez pas succomber à la même verbe grec (peirazein) est traduit soit par Donne-nous aujourd’hui notre pain tentation» était devenu «Ne nous soumets pas éprouver ou mettre à l’épreuve, soit par tenter. de ce jour. à la tentation». En fait, le verbe grec «eisphérô» Lorsque des pharisiens ou des légistes inter- Pardonne-nous nos offenses (Mt 6,13) qui signifie littéralement «porter rogent Jésus pour essayer de le faire tomber, comme nous pardonnons aussi dans», «faire entrer», aurait dû être traduit par les évangiles disent qu’ils veulent «le mettre à à ceux qui nous ont offensés, «Ne nous induis pas en tentation» ou «Ne nous l’épreuve» (par exemple Luc 10,25 ou 11,16). et ne nous laisse pas entrer en tentation, fais pas entrer en (dans la) tentation», ou en- Les deux mots sont donc très proches et pré- mais délivre-nous du mal. core «Ne nous introduis pas en tentation». sentent, en quelque sorte, les deux faces d’une même expérience. Toute circonstance de notre Car c’est à toi qu’appartiennent Un nécessaire approfondissement théologique vie peut être tentation ou épreuve. Lorsque, le règne la puissance et la gloire, La formulation de 1966, celle qu’on utilisera dans le désert, le peuple de l’Exode fait l’ex- pour les siècles des siècles. jusqu’ à Pâques, laisse supposer une certaine périence de la faim et de la soif, il est mis à Amen. responsabilité de Dieu dans la tentation qui l’épreuve, dit l’Écriture. Dans le Deutéronome,
12 • témoignage angelus 27–30/2017 gnée de Dieu, elle le découvre Pour Etty, le mot conversion n’est pas exagéré. en regardant en profondeur à Il implique un changement de direction, une l’intérieur d’elle-même.» transmutation profonde de l’être. En la jeune femme s’opère un véritable affranchissement. «Un puits très profond est en Enfermée dans l’étau nazi, emprisonnée psy- moi. Et Dieu est dans ce puits. chiquement en elle par des forces destructrices, Parfois, j’arrive à le rejoindre, à l’affût, Etty prend peu à peu conscience de le plus souvent la pierre et le ce qui l’habite et accepte ce combat qui la libé- sable le recouvrent: alors Dieu rera. De fusionnelle, la relation qui l’unissait à est enterré. Il faut à nouveau le Spier va se faire toujours plus autonome. «Ils déterrer.» ( Journal d’Etty) s’éloignent toujours plus près l’un de l’autre», pourrait-on dire. Peu à peu, elle prend son en- Dans sa vie dispersée et in- vol. Avec Spier, elle a vécu une sorte de psycho- quiète, elle retrouve Dieu au thérapie spirituelle, d’ordre ignatienne. Elle dit beau milieu des décombres de lui: «il a foré en moi des puits qui ne s’assè- du XX e sièc le, en pleine cheront jamais». Car c’est bien au sein de cette Shoah. Transfigurée par la relation forte et particulière avec Spier que va foi, Etty se transforme en une naître et se développer sa relation à Dieu. Conférence méditative femme pleine d’amour et de paix intérieure, «Elle comprend que l’amour authentique in- capable d’affirmer: «Je vis constamment en inti- tensifie la liberté de l’être aimé. Elle découvre Etty Hillesum: mité avec Dieu.» l’amour qui libère; l’amour inconditionnel qui nous donne d’aimer quiconque. Cet amour est un itinéraire Nous reconnecter à notre humanité Quel intérêt y a-t-il, aujourd’hui, à se plonger une grâce. C’est de cet amour que vivent les mystiques.» de conversion dans les écrits de Etty Hillesum? «Elle nous invite à nous retrouver nous-mêmes, à puiser Elle a besoin d’exprimer par écrit ce qui la mobilise dans ses profondeurs. Il y a en elle Le père jésuite Luc Ruedin, de Notre en nous pour y découvrir qui l’on est et, du une agitation presque sacrée; une agitation Dame-de-la Route (Villars-sur-Glâne) a coup, à rencontrer Dieu. Elle nous apprend créatrice» explique Luc Ruedin dans sa confé- donné une conférence au Centre St-Fran- aussi à reconquérir la paix, cette paix inté- rence. çois de Delémont sur la figure extraor- rieure que rien ni personne ne peut nous ôter», dinaire d’Esther – dite Ettty – Hillesum, explique Luc Ruedin. Dans le journal de la Les fruits de l’Esprit née en 1914 aux Pays-Bas et exécutée le jeune femme «Une vie bouleversée», on est Reliée à cette source qui est Dieu, la vie reste 30 novembre 1943 au camp de concentra- surpris, au fil des pages, par la sagesse d’une belle. Malgré tout. Etty Hillesum vit un éveil tion d’Auschwitz, en Pologne. Cette jeune âme. Une sagesse puisée à même la réalité de en expérimentant les trois grandes dimensions femme juive a vécu un parcours de conver- son époque, au cœur de son engagement pour de la vie humaine. Elle prend conscience de sion poignant. En témoignent son journal l’humain. Immergée dans l’atrocité de son la beauté derrière l’abondance et la gratuité intime et ses lettres. De la trempe d’une époque, Etty fait preuve d’une véritable résis- des dons, de la vie donnée à profusion et dans mystique chrétienne, Etty bouleverse – au tance spirituelle. Dans ses écrits, elle s’insurge l’Amour le plus total, et elle prend conscience coeur de l’holocauste – par sa profondeur, contre tout ce qui fait barrage à l’humain, à de la mort. Elle sait que son peuple est en son authenticité et sa quête lumineuse de l’humanité. A Dieu, en somme. train d’être exterminé. «Je dois épouser le des- Dieu. Une foi ardente et une plume acérée. N’écrit-elle pas ceci qui, à première vue, peut tin de mon peuple». Elle entre pleinement déconcerter, voire choquer: «Ô, mon Dieu, ce dans la dimension de l’acceptation, y compris Née dans une famille juive libérale, Etty ob- n’est pas Toi qui peux nous aider, mais nous celle de la finitude: «En excluant la mort de sa tient une maîtrise de droit et donne des cours qui pouvons T’aider. En nous aidant nous- vie, on se prive d’une vie plus complète». de russe. C’est une femme à l’esprit vif, cri- mêmes.» tique, rebelle. Une intellectuelle sensible, une Au fil des mois, des ans, jusqu’à sa mort, à passionnée, une chercheuse de vérité. C’est dans la banalité d’une vie chaotique et 29 ans, Etty vit d’une paix qui n’est pas de ce Elle mène une vie affective et sexuelle libre. dans l’inconcevable de la barbarie nazie qu’Et- monde. De cette paix souveraine qui est celle Le 3 février 1941, elle entreprend une thérapie ty développe sa vie intérieure. Elle aurait pu de qui a déjà traversé la mort. Elle est heu- avec Julius Spier, chirologue intéressé par les se laisser mourir. Elle est juste, spirituellement, reuse de cette joie et de cette paix profonde travaux de Carl-Gustav Jung. Peu à peu, celui venue au monde une seconde fois. que seul Dieu donne. Une joie qui, enfin, n’est que la jeune Etty nomme «l’accoucheur de son Celle qui voulait devenir écrivain est devenue plus conditionnée par l’extérieur. âme» devient son maître spirituel. La relation le témoin d’une transformation intérieure. Un entre la jeune femme dépressive et le psycho- talent d’écriture mis au service d’une humanité Du chaos originel à la paix de l’âme logue quinquagénaire est des plus complexes. habitée par Dieu. Personnalité complexe, tourmentée, agitée, A la fois élève de Julius, cliente, secrétaire, Etty s’est laissé façonner. Par Spier d’abord, amie de cœur et amante, Etty se met à rédi- Quelle conversion? puis par les autres, au fil de ses rencontres, de ger son journal intime, sur les conseils de son Etty Hillesum ne s’est pas convertie au chris- ses lectures, de ses méditations. Mais c’est vers mentor. C’est en scrutant son propre intérieur tianisme. Plus ancrée dans la spiritualité que elle que la jeune femme s’est tournée pour se qu’elle entame son évolution spirituelle. Le dans une religion, fût-elle juive, sa foi est pour retrouver, trouver Dieu et puiser le goût des pape Benoît XVI déclarait, le 13 février 2013, elle la quête et la progressive découverte de autres. «Ma vie n’est qu’une perpétuelle écoute à propos de Etty Hillesum: «Initialement éloi- Dieu au fond d’elle-même et des autres. de Dieu et des autres en moi.»
témoignage • 13 angelus 27–30/2017 Extraits du journal d’Etty Hillesum: «Une vie bouleversée» «Mon Dieu, prenez moi par la main, je vous suivrai bravement, sans beaucoup de résis- tance. Je ne me déroberai à aucun des orages qui fondront sur moi dans cette vie, je soutien- drai le choc avec le meilleur de mes forces. Mais donnez-moi de temps à autre un court instant de paix, et je n’irai pas croire, Robert Messer / Chr. Elmer dans mon innocence, que la paix qui des- cendra sur moi est éternelle. J’accepterai A Dieu, cher Robert! l’inquiétude et le combat qui suivront. J’aime à m’attarder dans la chaleur et la sé- Dix jours après le décès du président de curité, mais je ne me révolterai pas lorsqu’il paroisse, M. Patrick Lüscher, c’est au tour faudra affronter le froid, pourvu que vous de M. Robert Messer, prédécesseur de M. me guidiez la main. Pascal Bord à l’administration de la pa- Je vous suivrai partout et je tâcherai de ne roisse, de rejoindre la Maison du Père… pas avoir peur. Où que je sois j’essaierai d’ir- radier un peu d’amour, de ce véritable amour Robert Messer est décédé subitement, le Le père jésuite Luc Ruedin lors de sa conférence du prochain qui est en moi. (Mais ne vas pas 12 juin, deux mois et deux jours exacte- sur Etty Hillesum. Photo: Chr. Elmer te targuer de cet «amour du prochain», tu ment avant de pouvoir fêter son 65e anni- ignores si tu le possèdes vraiment!). versaire… Une vie trop courte, durement Le cœur pensant, le cœur pansant… En Je ne veux rien être de spécial, je veux seu- affectée par la maladie. Des douleurs de dos chaque être la mystique Etty aime une parcelle lement tenter de devenir celle qui est déjà récurrentes, sa vie durant, supportées avec de Dieu. Elle a ce don rare de lire dans les en moi mais cherche encore son plein épa- stoïcisme, d’opération en opération. Mais, cœurs, d’y déceler la détresse, la vie en friches, nouissement. Il m’arrive de croire que j’as- depuis quelques années, Robert a dû com- la voie ouverte à Dieu pour qu’il agisse. pire à la retraite du couvent. Mais c’est dans battre un mal plus insidieux encore: un can- Elle apporte une réponse personnelle, origi- le monde et parmi les hommes que j’aurai à cer des poumons. Là aussi, il s’est battu et a nale, à la solution finale: en chacun rayonne me trouver. espéré. Et c’est pour pouvoir se soigner et cette source de Vie. Et, rappelle Luc Ruedin, être auprès de sa famille que Robert a cessé «si cette femme nous touche autant, c’est parce Et j’en ai bien l’intention, malgré le dégoût ses activités à fin juin 2016, après 16 ans que ce qu’elle dit, ce qu’elle vit, est de l’ordre du et la lassitude qui m’assaillent parfois. Mais aux rênes de l’administration de la paroisse. vrai, du beau et du bon.» je m’engage à épuiser les possibilités de Une foi profonde l’a toujours habité. L’a cette vie et à progresser coûte que coûte. sans cesse remis debout, l’a persuadé qu’il Une spirituelle hors frontières Il me semble parfois que ma vie ne fait que fallait poursuivre vaillamment et y croire L’auteure de «Une vie bouleversée» ne s’af- commencer, que les difficultés sont encore à toujours. L’amour des siens l’a soutenu: firme pas chrétienne. Ce qui ne l’empêche pas venir, même si je crois en avoir affronté un celui de sa femme, Beatrice, de leurs fils, de lire la Bible, saint Paul, saint Augustin… bon nombre. Nicolas et François, de sa maman, de ses Le Dieu de Etty est-il le Dieu chrétien? «Il Je vais étudier, tâcher de pénétrer en pro- beaux-parents et de sa famille. y a des signes qui vont dans ce sens. Son dis- fondeur la réalité, mais (j’y vois un devoir) Dans tout ce qu’il faisait, il se donnait avec cernement des esprits nous fait penser à saint je me laisserai égarer, détourner en appa- générosité et conviction. Un homme de ca- Ignace de Loyola. Elle prône la non-violence, rence de ma voie, par tout ce qui fondra ractère, d’espérance, qui disait: «je pourrais le don total de soi, porte un regard lumineux sur moi: à force de le faire, j’acquerrai à la me révolter, mais je ne le fais pas. J’accueille sur la mort et fait l’expérience d’un Dieu longue des certitudes de plus en plus pro- ce qui m’est donné, même si je ne com- proche et personnel. Oui, il y a quelque chose fondes. Jusqu’au jour où plus rien ne pour- prends pas. Le Seigneur est là.» de christique dans sa figure» conclut Luc Rue- ra me troubler, où j’aurai développé un très Cher Robert, tu as œuvré pour le bien de din. grand équilibre, assez solide pour me per- tous et tu n’as pas ménagé tes efforts. A notre Christiane Elmer mettre d’évoluer dans toutes les directions. tour de ne pas ménager nos prières, ni nos J’ai l’impression, jour après jour, d’être mise pensées, ni notre cœur. Nous tous qui t’ai- à fondre dans un grand creuset, et pourtant mons te disons merci et… belle Vie en Dieu, «Lettres de Westerbork», Seuil, 125 p, 1988 d’en ressortir à chaque fois. Robert. Sans douleur aucune, cette fois! «Une vie bouleversée» – Journal 1941– Il est des moments où je pense: ma vie va Christiane Elmer, au nom de la paroisse 1943, Seuil, 361 p, 1995 complètement de travers, j’ai commis une et de la pastorale de Bienne et environs faute quelque part, mais cela n’est vrai que «Les Ecrits d’Etty Hillesum» – Journaux et si l’on a en tête un modèle de vie particulier, Un temps de recueillement, en musique et en Lettres, 1941–1943, réunis par Klaas A D en comparaison duquel la vie réelle, celle souvenir de Robert aura lieu lundi 14 août Smelik, Seuil, novembre 2008 que l’on mène parait fautive…» 2017 à 14.30 en l’église catholique de Lyss.
14 • nouvelles angelus 27–30/2017 Faulensee, il était jusqu’à ment s’appliquer aux enfants réfugiés. tout récemment actif en Mais en Suisse, on traite ces derniers de tant qu’officier profes- manière très différente selon les cantons sionnel. Ancien membre dans lesquels ils sont hébergés et leur prise du Conseil communal de en charge montre des carences manifestes. Nouveau président Wimmis, Roland Steck- Theiler est actuellement Il est urgent d’améliorer la situation, notam- du Conseil synodal aussi responsable des fi- nances au sein du Conseil ment dans les centres fédéraux d’enregistre- ment et de procédure, dans les hébergements de l’Eglise nationale Heinrich Gisler / ldd de paroisse de Spiez. cantonaux, au plan scolaire et de la formation. Ces dernières années, le nombre d’enfants catholique romaine Retour des chiffres noirs réfugiés en Suisse a beaucoup augmenté. Après avoir dû faire face à des déficits pendant Jusqu’en 2014, les réfugiés mineurs non ac- La présidence de l’Eglise nationale catholique trois années consécutives, l’Eglise nationale compagnés n’étaient que quelques centaines romaine du canton de Berne est à nouveau catholique romaine du canton de Berne a pu à déposer une demande d’asile en Suisse ; ils pourvue. Les catholiques bernois sont désor- renouer avec des résultats plus réjouissants: les étaient plus de 2700 en 2015, et encore 2000 mais présidés par Heinrich Gisler. En outre, comptes 2016 bouclent en effet avec un excé- de plus en 2016. Fin 2016, on comptait au Roland Steck-Theiler a été élu au Conseil dent de recettes de 118 000 francs. Ce résul- total plus de 5800 enfants réfugiés en Suisse. synodal en tant que nouveau membre. Les tat est cependant de quelque 50 000 francs Ces enfants arrivent pour la plupart d’Éry- comptes 2016 ont été bouclés avec un excé- inférieur au chiffre prévu dans le budget. Cela thrée (2351), d’Afghanistan (1424), de Soma- dent de recettes de 118 000 francs. s’explique par les deux crédits additionnels lie (409) et de Syrie (314). destinés respectivement au projet «perspectives Les problèmes qui se font jour en ce qui Réuni le 9 juin à Berne, à l›Hôtel du Gouverne- 2020», dans le cadre duquel l’Eglise nationale concerne l’accueil des enfants réfugiés sont ment, le Synode (Parlement) de l›Eglise natio- va définir ses structures et ses thématiques surtout visibles dans trois domaines: lacunes nale catholique romaine du canton de Berne pour l’avenir, ainsi qu’à l’aumônerie auprès des dans les centres fédéraux d’enregistrement et a élu à l’unanimité Heinrich Gisler à la prési- requérants d’asile logés dans les centres d’ac- de procédure, dans les hébergements et enca- dence du Conseil synodal (organe exécutif de cueil fédéraux. Ces deux crédits additionnels drements cantonaux, dans la scolarité et la l’Eglise nationale). Agé de 68 ans, le nouveau ont été approuvés par le Synode dans le cou- formation. Dans les centres d’enregistrement président était déjà membre du Conseil synodal rant de l’année passée. Sans ces deux dépenses et de procédure, ces carences concernent en depuis l’été dernier. Spécialiste en gestion du supplémentaires, l’excédent de recettes aurait premier lieu la procédure. Les enfants réfugiés personnel, Heinrich Gisler a été chef du secteur été nettement supérieur au montant budgété. sont insuffisamment informés de leurs droits, Assurances sociales et prévoyance de la Poste on ne les renseigne pas sur les procédures ainsi que membre de la Direction de la Poste, Thomas Uhland, responsable de d’asile ni sur le fait que la loi prescrit qu’une au sein de laquelle il était responsable du per- la communication au sein de l’Eglise nationale personne de référence doit être à leur côté. sonnel. Il était par ailleurs membre du Synode catholique romaine du canton de Berne En ce qui concerne l’hébergement et l’enca- depuis 2012. www.cathberne.ch/eglise-nationale drement des enfants réfugiés, d’énormes diffé- L’élection d’un nouveau président du Conseil rences se font jour selon le canton d’accueil. synodal s’est imposée suite à la maladie subite Il n’y a pas de systématique des pratiques en de Claire Haltner, la présidente fraîchement matière de scolarisation et de formation. En élue l’été dernier. Elle a présenté sa démission principe, tous les enfants réfugiés de moins officielle lors de la session d’automne 2016 de 16 ans sont soumis à la scolarisation obli- du Synode. Claire Haltner était la première gatoire. Mais la rapidité avec laquelle ils sont femme à avoir été élue à la présidence de effectivement intégrés dans l’école publique l’Eglise nationale catholique romaine. Depuis varie d’un canton à l’autre. S’ils ont plus de 16 sa démission, la présidence du Conseil syno- ans, ils ne peuvent plus fréquenter l’école obli- dal a été assumée de manière intérimaire par gatoire. Ils ne peuvent plus compter que sur la vice-présidente, Elisabeth Kaufmann. Au fil les cours de connaissances de base et les cours des trois prochaines années, Heinrich Gisler et Enfant réfugié.Photo: Christine Bärlocher/Caritas de langue des centres d’hébergement. Mais le Conseil synodal vont surtout travailler, en sus ces derniers ne disposent pas du personnel qui de la gestion des affaires courantes, à la mise en Caritas Suisse serait nécessaire pour répondre utilement à oeuvre de la nouvelle loi sur les Eglises natio- l’extrême hétérogénéité des connaissances sco- nales. «D’une part, la nouvelle loi donne à notre Les enfants ont laires de ces enfants. Très souvent, ces jeunes Eglise l’opportunité de développer son parte- nariat avec le Canton de Berne, et d’autre part, besoin de sécurité et n’ont pas les connaissances de base nécessaires pour entrer en apprentissage. elle renforce l’autonomie de notre Eglise. L’en- trée en vigueur de la nouvelle loi nous donne de formation L’éducation et la formation forment les bases de toute intégration sociale et d’une existence donc l’occasion de réexaminer nos structures, Les enfants et adolescents sont particu- indépendante et autonome. La probabilité que nos thématiques et nos offres», a commenté le lièrement bien protégés, aussi bien par la ces enfants restent longtemps en Suisse est nouveau président du Conseil synodal. Convention des Nations Unies relative aux très grande. Il est donc de première impor- Le Synode a en outre élu un nouveau membre droits de l’enfant que par le droit suisse, tance qu’ils soient intégrés aussi vite que pos- du Conseil synodal, en la personne de Roland qui tiennent compte à tous égards de leur sible dans le système de formation. Steck-Theiler. Agé de 58 ans et résidant à «intérêt supérieur». Cela devrait égale- (Caritas Suisse)
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