Dynamisch Differdingen erfindet sich neu - NACHHALTIG WACHSEN - Ville de Differdange
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Beilage zur revue 21/2021 27.05.2021 Dynamisch Differdingen erfindet sich neu NACHHALTIG WACHSEN TOURISMUS LASAUVAGE ÉCOLE DE MUSIQUE Die Bürgermeisterin Industrieerbe Rénovation Lieu en im Interview im Grünen de l’église effervescence
DIFFERDANGE 3 Eine Stadt Stefan Kunzmann Chefredakteur blüht auf Als die revue im Jahr 2014 nach Dif- Brassel-Rausch im revue-Interview die zahlreichen kulturellen und touristi- ferdingen zog, betrat sie kein Neuland nennt, und für ein qualitatives und schen Angebote sowie Sportstätten. oder schwamm nicht auf irgendeiner nachhaltiges Wachstum zu sorgen, Eisscholle im Nordmeer, sondern fand bedeutet unter anderem, für die nöti- Differdingen ist eben „eine Stadt, die in der „Cité du Fer“ des luxemburgi- gen Infrastrukturen im Schulwesen und mitreißt“, wie Schöffin Laura Pregno schen Südwestens ein neues Zuhause. in anderen Bereichen zu sorgen. Dazu sagt; eine Stadt, wo auch Jugendliche Die Redaktion ließ sich schließlich dau- gehören Betreuungsangebote für Kinder „ihren Platz in der Gesellschaft finden“, erhaft in direkter Nachbarschaft zum ebenso wie Einrichtungen für Jugendli- so Paulo Aguiar, der für die Jugend- Stahlwerk von ArcelorMittal nieder, che und Senioren, die Musikschule und politik der Gemeinde verantwortlich in der ehrwürdigen Villa Hadir an der ist; eine Stadt, die zudem von Natur Hauptverkehrsader der drittgrößten umgeben ist, wie Robert Mangen im Stadt des Landes, der Rue Emile Mark. Differdingen Interview betont; und eine Stadt, die das Patrimonium, ihr kulturelles Erbe Damals stand noch der Hadir-Turm. ist eine Stadt erhält und für zeitgenössische Kul- Mittlerweile ist er verschwunden und tur nutzt, wie das Beispiel der Kirche vielen aber dennoch in Erinnerung. der Ankunft Sainte Barbe in Lasauvage zeigt; eine Dass seither viel geschehen ist, lässt Stadt, die einen historischen Stadtkern sich leicht erkennen an dem Wandel in mehrfacher hat und mehrere Grünbereiche, die des Stadtbildes, an den zahlreichen Luft und Raum bieten für eine kurze Bauvorhaben und an den neuen Errun- Hinsicht. Auszeit im Alltag. genschaften. In unmittelbarer Nähe zur revue siedelten sich Institutionen und Mit dem Strukturwandel von der Unternehmen an, Schulen und Hoch- Industrie- zur „Kreativstadt“, wie es schulen, entstanden Gebäude, ein Ein- Ulveling nennt, verbindet sich die zen- kaufszentrum und sogar ein ganzes trale Frage, wie sich eine Stadtentwick- Wohnviertel. lung im 21. Jahrhundert, die sowohl umweltorientiert als auch in sozialer Doch nicht nur hier, wo der entste- Hinsicht nachhaltig ist, gestalten lässt. hende Gravity Tower die Stadt überra- Differdingen ist in mehrfacher Hin- gen soll: Ganz Differdingen ist gewach- sicht eine „Arrival City“ – ein Begriff, sen und weiter im Wachsen. „La Cité der auf den kanadischen Journalisten du Fer se développe résolument“, Doug Saunders zurückzuführen ist, betont der erste Schöffe Tom Ulveling der vor zehn Jahren ein gleichnamiges und weist darauf hin, dass die Stadt Buch geschrieben hat: und zwar min- vor gut zehn Jahren noch etwas über destens im Sinne der „Ankunft“ von 20.000 Einwohner hatte und mittler- vielen Menschen aus zahlreichen Nati- weile an die 28.000. Und dass es nun onen, aber auch aus anderen Gegenden an der Gemeinde liegt, eine Lebens- des Landes, die sich Differdingen als qualität zu bieten, damit sich ihre Bür- Wohnort und neue Heimat, als Arbeits- ger wohlfühlen und damit sie das zum ort und Wohlfühlort aussuchten, und Leben haben, was sie benötigen. im Sinne der „Ankunft“ der Stadt in der Gegenwart und in der Zukunft, ohne „Der Stadt Luft und Raum geben“, dabei ihre große Tradition und Vergan- wie es Bürgermeisterin Christiane genheit zu vergessen.
4 DIFFERDANGE „Der Stadt Luft und Raum geben“ Sie ist die erste Frau an der Spitze Differdingens. Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch erklärt im revue-Interview, wie mit dem rapiden Wachstum umzugehen ist und was die Stadt braucht – und was Politik mit Theater verbindet. Frau Bürgermeisterin, fehlt Ihnen um das Kulturelle zu kümmern, Nein, nein. Das ist wie vom Him- die Schauspielerei nicht manchmal? weil ich hier in Differdingen auch mel gefallen. Aber manchmal sucht in anderen Ressorts sehr viel zu sich das Leben so seinen Weg. Bei Ab und zu habe ich noch verein- tun hatte. der Schauspielerei war es nicht zelt Auftritte. Für die Künstler ist anders. Ich hatte Lehramt studiert es eine schwierige Zeit, obwohl sie Von der Bühne des Theaters auf und wollte unterrichten. Irgend- der luxemburgische Staat unter- die politische Bühne: Hätten Sie wann musste ich mich aus Zeit- stützt. Ich hatte zuletzt während sich jemals vorstellen können, gründen entscheiden zwischen der Pandemie nicht viel Zeit, mich Bürgermeisterin zu werden? Schule und Theater.
DIFFERDANGE 5 Losgelassen hat Sie das Theater Seit damals hat sich Differdingen Land. Dass man zweimal am Tag die bis heute nicht. Trotzdem haben enorm gewandelt. Wie sehen Sie Straße oder den Hof kehren musste Sie alle drei Dinge unter einen Hut die Veränderungen? und die Wäsche verrußt war, galt gebracht: den Unterricht, die als Nebensache. Hauptsache, man Schauspielerei und die Erziehung Die Stadt ist sehr schnell gewach- konnte sein Brot verdienen. Ich von zwei Kindern. sen. Ich glaube, wir brauchen jetzt kann mich noch durchaus gut daran ein etwas langsameres Wachstum. erinnern, wie es früher hier zum Theater macht man ja, weil man es Zum einen zu Gunsten der Bür- Stau kam, als die ganzen Fahrräder gerne möchte und auch kann. Man ger, aber auch weil die Verwaltung und Mopeds beim Schichtwechsel geht nicht wegen des Geldes zum und die einzelnen Strukturen erst aus dem Arbed-Werk fuhren. Und Theater. Ich habe mich schließlich einmal mitwachsen müssen. Häu- auch heute ist die Stadt entschlos- für das Theater entschieden. Sozu- serbauen und Wachsen ist nicht sen, Arbeitsplätze zu schaffen, halt sagen gegen das Geld und für die mein erstes Ziel. Die Stadt braucht andere – wie man im Creative Hub Kunst und meine Leidenschaft. erstmal Zeit, um sich darauf einstel- 1535° sehen kann. len zu können. Auch im Sinne der Wie kam es dann zum politischen Lebensqualität. Mehr Fahrräder wäre heute ein Engagement insbesondere in der anzustrebendes Ziel, oder? Differdinger Gemeindepolitik? Vorher war die Stadt vor allem von der Stahlindustrie und dem hiesigen Genau. Nur gab es damals noch Mein politisches Engagement gibt Stahlwerk geprägt? nicht so viele Autos. es schon lange. Nach Differdingen hat mich die Liebe verschlagen. Worauf schließlich der Reichtum Eine Fahrradstruktur ist hier heute Eigentlich komme ich aus Esch. der Stadt und des Landes gründet. kaum vorhanden. Aber meine Großeltern haben hier Es gibt unterschiedliche Qualitä- gelebt. Politik hat in meiner Fami- ten, die wichtig sind. Darunter vor Wir sind uns aber bewusst, dass lie immer eine Rolle gespielt. Ich allem zwei: Das eine, die Luft und wir diese brauchen. Wir haben zähle mich zu einer Generation, die Umwelt, ist die ökologische zwar eine Fahrradinfrastruktur die zwar noch vom Krieg geprägt Qualität; außerdem die menschli- geschaffen, aber kaum einer fährt, wurde, aber im Frieden aufwuchs. che Dimension. Die Menschen, die weil es zu gefährlich ist. Seit Juli Mein Vater und ich haben uns oft hier lebten, waren damals froh, dass 2019 haben wir mit Suzie God- über politische Themen gestritten: sie im Stahlwerk arbeiten konnten art das Projekt „De Velo an der er eher bürgerlich-freidenkerisch und eine volle Lohntüte erhielten. Schoul“. Jetzt hat jede Schule Fahr- und ich eher links. Bis meine Mut- Dafür kamen sie aus dem ganzen räder. So bringen wir die Kinder ter mir empfahl, dass ich ihn am besten nicht auf die Politik anspre- chen sollte. 1992 bin ich schließlich erstmals auf der ersten grünen Liste Politik hat in meiner Familie bei den Gemeindewahlen in Differ- dingen angetreten. immer eine Rolle gespielt. Christiane Brassel-Rausch Die 1958 geborene heutige Bürgermeisterin von Differdingen ihrer Theaterleidenschaft. und spielte auch in zahlreichen wuchs zusammen mit ihrer Schwester in Esch auf, wo Filmen mit. In der Kommunalpolitik war sie bereits Anfang sie das Lycée des Filles und Lycée des Garçons besuchte der 90er Jahre aktiv, als sie zum ersten Mal bei den und wo die Familie eine Bäckerei besaß. Zu Differdingen Gemeindewahlen kandidierte. Nach den letzten Wahlen hatte sie einen besonderen Bezug, weil ihre Großeltern 2017 zog sie als Fünftgewählte in den Gemeinderat ein. hier in der Nähe des Rathauses lebten. Nach dem Abitur Am 1. September ersetzte sie vorübergehend die Schöffin studierte sie in Frankreich, Österreich und Spanien die Laura Pregno, die in den Elternurlaub ging. Kurz darauf Fächer Romanistik mit Schwerpunkt Spanisch sowie trat Christiane Brassel-Rausch die Nachfolge von Roberto Slawistik und Theaterwissenschaften. Nach zehn Jahren Traversini auf dem Chefposten an. Von nun an beschränkte kehrte sie zurück und unterrichtete am Lycée Vaubun sie ihre Bühnentätigkeit auf Lesungen. Doch die Erfahrung sowie am Lycée des arts et métiers. Unterdessen spielte sie am Theater wird sie auch auf der politischen Bühne nutzen Theater. Schließlich gab sie 2001 ihren Lehrerberuf auf. Die können. Wenn man ihr Büro betritt, dann sieht man auf der Mutter von zwei adoptierten Kindern aus Peru kümmerte Fensterbank zwei Holzstatuen stehen: die von Don Quijote sich fortan verstärkt um ihre Familie und widmete sich und Sancho Panza.
6 DIFFERDANGE vielleicht eher auf den Geschmack, Die meiste Zeit davon in der und der Ausbau der Fahrradwege Pandemie. ist uns ein sehr wichtiges Anliegen, Man hatte mir dessen Ausbau sich in einer Stadt Man hatte mir damals gesagt, ich halt schwieriger gestaltet. Aber wir gesagt, ich sei sei ins kalte Wasser gestoßen wor- kümmern uns drum. den. Dann denke ich, dass Paulette ins kalte Lenert, die kurz vor der Pandemie Das Stadtbild wird sich weiter das Amt der Gesundheitsministe- gewaltig verändern. Wasser gestoßen rin übernahm, vielmehr ins eiskalte Wasser gestoßen wurde. Umso wichtiger ist es, dass das alte worden. Zentrum bestehen bleibt. Wir müs- Aber als Bürgermeisterin befindet sen der Stadt Raum geben – und man sich in einer exponierten Rolle. Luft. Im Sinne der Qualität. alle Dienstleistungen. Es ist ein Vor- Alle befanden sich in einer außer- Wo ist ihr Lieblingsort hier in teil, in diesem Zentrum zu leben. ordentlichen Situation. Wir hier Differdingen? Andererseits hat das Zentrum auch in der Gemeinde arbeiteten von Nachteile wie den Autoverkehr. Anfang an in A- und B-Wochen. Das Im Zentrum. Ich mag die kurzen Homeoffice hatten wir auf einen Tag Wege. Gleich innerhalb von zehn Sind Ihre Ziele für die Legislatur- festgelegt, dann auf zwei. Erst jetzt Minuten ist man in der Natur, im periode noch umzusetzen oder kehren wir allmählich zur Norma- Wald. Diesen Luxus dürfen wir verhindert dies die Pandemie? lität zurück. Aber noch immer mit nicht aufgeben! der gebotenen Vorsicht. Denn ich Ich kann Anstöße geben. Mehr glaube, wir sind noch nicht über Befürchten Sie nicht, dass manche erlaube ich mir auch nicht. Dazu den Berg. Ich fand, dass wir gut auf- Menschen mit dem Wachstum nicht ist die Zeit zu kurz. Ich weiß noch gestellt waren. Das Zusammenspiel mithalten können und die Kluft zwi- genau, wie es war, als die Nachricht von Maison Relais und Schulen hat schen Arm und Reich größer wird? vom Rücktritt von Roberto Traver- gut funktioniert. Wir waren schon sini kam. Ich habe zusammen mit im Vorfeld der Pandemie auf dieser Die Spaltung besteht schon. Das meinem Mann eine ganze Nacht Schiene, wie wir die Zusammenar- Zentrum ist eher arm. Über Jahre durch diskutiert und überlegt, ob beit verbessern konnten. wurde es zu sehr sich selbst überlas- ich soll oder nicht. Und jetzt bin ich sen. Ich lebe im Zentrum. Ich habe fast anderthalb Jahre im Amt. Das Interview: Stefan Kunzmann dort alles, was ich brauche, habe ist doch verrückt. Fotos: Philippe Reuter
8 DIFFERDANGE Une ville nouvelle Differdange est en plein milieu d’un changement structurel. En tant que ville industrielle traditionnelle, elle connaît non seulement un boom sans précédent, mais elle est aussi en train de se transformer pour devenir une ville moderne. Un changement que le premier échevin Tom Ulveling, qui a grandi dans la ville, a accompagné dès les prémices. Cet essor est perceptible ne serait-ce et dans d’autres domaines. «Bien sûr, aux plus offrants. Il y a en fait deux qu’à travers les nombreux chantiers nous nous interrogeons sur ce dont les tours, l’une compte 20 étages, l’autre 16. de construction qui parsèment la loca- citoyens ont besoin, affirme Ulveling. Il Elles sont érigées non loin de l’endroit lité, en particulier celui en plein coeur faut des écoles, mais il faut aussi agran- où s’élevait autrefois la tour Hadir, l’un de l’agglomération, là où se construit dir les infrastructures sportives. Il faut des bâtiments phares de la ville qui, il y actuellement la Gravity Tower à côté du également tenir compte des besoins en a quelques années, a dû céder la place à centre commercial Opkorn. Les chiffres matière de loisirs; nous voulons créer des constructions nouvelles, embléma- sont là également pour prouver que la une qualité de vie permettant aux gens tiques des temps nouveaux. «Cité du Fer » se développe résolument. de se sentir bien.» «Il y a dix ans, nous étions encore envi- Mais Differdange est bien plus qu’une ron 20.000 habitants, explique le pre- Mais revenons au nouveau cœur de ville en plein essor d’un point de vue mier échevin Tom Ulveling, aujourd’hui la ville, à quelques pas de la gare et à économique et démographique. À nous sommes environ 28.000.» quelques centaines de mètres du vieux proximité immédiate du plateau du funi- centre historique. Ici, grâce au projet culaire, entre Differdange, Fousbann et Là où les entreprises s’installent, Gravity Tower, la municipalité souhaite Oberkorn, s’étend le parc de la Chiers, les gens s’installent également, faisant avant tout créer un ensemble de loge- lequel constitue, avec le parc Gerlache émerger de nouvelles zones résiden- ments à des prix abordables. Cela dit, au centre, l’un des nouveaux poumons tielles, et avec elles le besoin de nou- les appartements aux étages supérieurs verts de la ville, un lieu de détente pour velles infrastructures dans l’éducation sont destinés à être vendus aux enchères tous ceux qui vivent et travaillent dans la région. Naturellement, c’est également dans ce nouveau coeur de la ville que se concentrent les établissements liés à l’enseignement. Au sujet des bâtiments scolaires, Ulveling déclare: «Nous avons quelques bâtiments qui ont déjà un certain âge et qui doivent être rénovés. Nous sommes en train d’entreprendre ces rénovations, une après l’autre. Mais nous avons également besoin de nouvelles structures, car les classes La ville établit un nouveau record en matière d’investissements.
10 DIFFERDANGE nous avons réussi à ramener le coût à 64 millions d’euros. L’objectif est de rassem- bler les services techniques à Niederkorn. Nos services techniques emploient 180 personnes, sans compter le personnel de nettoyage. Nous n’avions plus d’espaces de stockage, ou alors ils étaient répartis entre plusieurs sites. Nous allons tout réunir dans le nouveau centre. Le troi- sième grand projet concerne l’école Bock à Oberkorn.» La commune table sur la création de 1.100 s’agrandissent. La moyenne de 13 ou 14 s’élève à 40 millions d’euros. Nous pré- places de parking. étudiants par classe nous force à créer de voyons aussi de rénover l’école des filles nouveaux espaces.» de Niederkorn et d’y créer quatre classes supplémentaires.» Lorsqu’on lui demande si Differdange Selon une étude, le besoin en instal- a été dépassée par le développement, lations scolaires dans le centre de Dif- La ville établit un nouveau record en Ulveling répond: «En ce qui concerne ferdange devrait diminuer, tandis qu’à matière d’investissements. «Nous avons les écoles, oui. Nous construisons éga- Niederkorn, où certains projets ont été actuellement trois projets d’envergure, lement pour l’État l’École internationale lancés, l’offre devrait être augmentée. pour un investissement total de plus de (IDE), avec une école primaire et un «On assiste donc en quelque sorte à un 120 millions d’euros, explique le premier lycée. Pour le moment, nous n’avons déplacement d’un quartier vers un autre, échevin. D’une part, il y a l’agrandisse- même pas d’espace pour garer les véhi- constate Tom Ulveling. La tendance va ment de l’hôtel de ville. Jusqu’à présent, cules du service technique sur le site. clairement vers le développement de nous étions obligés de répartir diffé- Outre l’IDE, nous construisons aussi la périphérie, comme Niederkorn et rentes entités sur plusieurs sites. À l’ave- le nouveau bâtiment de la police pour Fousbann, ou encore Oberkorn. L’école nir, nous voulons tout ramener sous un l’État, dont nous avons posé récem- Mathendahl à Niederkorn sera partiel- même toit. Il en va de même pour les ser- ment la première pierre. Ici aussi, il lement achevée en septembre, avec dix vices techniques afin de permettre à nos s’agit d’un projet qui met la pression sur salles de classe supplémentaires. Ce sera ouvriers de travailler dans des conditions notre personnel. Un autre grand projet ensuite le tour de l’école Bock à Obe- optimales. La construction du nouveau concerne le hall sportif à Oberkorn, qui rkorn, à laquelle seront ajoutés des salles bâtiment des services techniques était est en cours de rénovation complète, à de classe et un hall sportif. Le projet estimée à environ 70 millions d’euros, côté de LUNEX.»
DIFFERDANGE 11 Ulveling est bien conscient du pro- blème «que, si d’une part beaucoup a été construit, pas une seule place de parking n’a été créée. Ainsi, nous avons entre 180 à 240 enseignants qui n’ont pas de place de stationnement, c’est pourquoi nous sommes en train de planifier un parking à plusieurs étages sur le Funiculaire.» À moyen terme, la commune table sur la créa- tion de 1.100 places de parking. Dans une première phase, 600 devront être construites. Il est un fait que la vie cita- dine se déplace progressivement vers le plateau du funiculaire et l’Auchan qui s’y trouve, ce qui constitue un défi pour l’administration communale. «Certains magasins sont vides, dit Ulveling. Il s’agit là d’un gros problème que nous devons résoudre. Mais on est à peine à 500 mètres de distance.» Tom Ulveling garde en mémoire un autre dévelop- pement: «Quand j’étais enfant, toute la ville vivait au rythme de l’aciérie.
12 DIFFERDANGE Trois questions à... Tom Ulveling, premier échevin Quels sont pour vous les défis constructifs des investissements de Differdange ? Ce sont trois grands projets qui totalisent plus de 120 millions d’euros : l’agrandissement de l’hôtel de ville, le regroupement des services techniques et l’agrandissement de l’école Bock. Nous devons nous efforcer de financer les projets sans vider les caisses. Comment décririez-vous les changements interve- nus dans la ville ces dernières années? Nous sommes en train de passer du statut de ville industrielle à celui de ville créative. Nous avons dû agir et investir. Par exemple, nous nous sommes battus pour obtenir le lycée. Ou encore, nous avons eu l’idée de créer un centre d’industries créatives, le 1535° Creative Hub, où les locaux sont loués à 8 Tom Ulveling, premier échevin, dentiste de profession, est euros le mètre carré pour soutenir la création. responsable des bâtiments publics, du CID, des affaires culturelles, des villes partenaires, des festivités, des terrains Quelle est la particularité de Differdange ? de jeux et de la capitale européenne de la culture 2022. Nous avons une aciérie au milieu de la ville et une grande ceinture verte autour d’elle. Differdange était autrefois considérée comme une ville pleine de poussière. Il ne reste plus rien de cette image. Cela vaut la peine de venir à Differdange et de s’y détendre. À cette époque, entre 7.000 et 8.000 personnes y travaillaient. Aujourd’hui, c’est moins d’un dixième.» Le changement structurel d’une ville industrielle vers une ville de services et d’université a déjà eu lieu. En plus de LUNEX, l’Université de Miami, qui attire chaque année des étudiants étrangers, contribue à créer une atmosphère internationale. «Cela de formation Arbed. Pour l’instant, Center au coeur de la ville. Ce sera, à nous apporte le mélange souhaité et le bâtiment est occupé par le Luxem- moyen terme, un pôle d’attraction qui une nouvelle dynamique», déclare le bourg Science Center. Sans oublier devrait attirer beaucoup de gens dans premier échevin. La Fondation Émile les institutions culturelles. «Ici aussi, notre ville.» Metz de Dommeldange, qui recherche nous devons maintenir le cap, dit-il, un deuxième site, pourrait prochai- pour offrir aux gens une véritable Texte: Stefan Kunzmann nement s’installer à Differdange qualité de vie. Nous soutenons aussi Traduction: Paulo Lobo pour ensuite utiliser l’ancien centre la création d’un nouveau Science Photos: Ville de Differdange, Philippe Reuter
14 DIFFERDANGE „Eine Stadt, die mitreißt“ In vielen Städten drohen die Zentren zu veröden. In Differdingen wirken die Schöffin Laura Pregno und City Manager Martin Kracheel diesem Trend entgegen. Sie wollen die Stadt attraktiv für alle Bevölkerungsschichten halten. Seit Jahren ein Dauerproblem in vie- City Manager Martin Kracheel len Ländern weltweit: Während an erklärt, wie das klassische Differdinger den Rändern der Städte immer mehr Stadtzentrum und die alteingesesse- Wohn- und Einkaufsflächen entstan- nen Geschäfte am Leben erhalten wer- den, haben die klassischen Stadtzen- den können und zugleich neue Läden tren Schwierigkeiten. Der frühere angesiedelt werden sollen. Dazu habe niederländische EU-Kommissar Frits die Gemeinde Immobilien im Zent- Bolkestein hat es einst auf den Nenner rum gekauft und stelle sie zu günstigen gebracht und gewarnt: „Aus unseren Mieten Interessierten zur Verfügung. Städten, die einmal für ihren Wohl- „Es geht darum, strategische Punkte zu stand berühmt waren, werden Zonen finden“, sagt er und fügt hinzu: „Alter- der Armut werden.“ Von einer Ver- nativ dazu stellen wir Kontakte her.“ ödung der Stadtkerne ist die Rede, von einem sogenannten „Donut-Effekt“. Martin Kracheel weiß: „Die Nachfrage Auch die drittgrößte Stadt Luxemburgs nach Räumen ist höher als das Angebot war und ist davon betroffen. Diesem der Stadt.“ In seinem Büro im Maison Trend will die Differdinger Gemeinde Emile Mark zeigt er auf eine Einkaufsta- entgegenwirken. sche mit der Aufschrift „Ech kafe lokal“ Martin Kracheel und erklärt, wie das von ihm ins Leben Der Problematik ist sich die Schöf- gerufene „ökonomische Begleitkomitee“ fin Laura Pregno bewusst. Sie ist für den Einzelhändlern zuhört und gleich- die Ressorts Umwelt, Verkehr, Energie, zeitig an neuen Initiativen arbeitet. Mar- Handel, Stadtplanung und Stadtent- das neue Zentrum mit dem alten Zent- tin Kracheel verweist auf verschiedene wicklung zuständig. „Die Stadtkerne rum verbinden.“ Aktionen, die in diese Richtung gehen, veröden, davon bleibt Differdin- wie zum Beispiel „Les Vitrines de Differ- gen nicht verschont“, sagt die grüne Dass in Differdingen Traditions- dange“. Hier gehe es darum, die leeren Kommunalpolitikerin. geschäfte schlossen wie in anderen, Geschäftsvitrinen von Differdingen, die benachbarten Städten auch, erklärt die in privater Hand sind, bis zur nächsten „Wir erleben gewissermaßen eine Schöffin damit: „Einige Geschäftsinha- Vermietung zwischenzeitlich zu gestal- Verdoppelung des Zentrums mit dem ber gingen in Pension. Die kommende ten. Von seinem Fenster aus blickt er Plateau Funiculaire, das ein neues Generation wollte den Betrieb nicht auf ein Kindermodegeschäft. „Wir haben pulsierendes Differdingen darstellt.“ übernehmen. Es kam also nichts nach.“ dafür die Basisrenovierung gemacht“, Nur: Wie ist es möglich, das Neue zu Als eine Reaktion darauf habe die Stadt erklärt er. „Das Geschäft läuft, den fördern und das Alte zu erhalten? „Wir eine Anlaufstelle geschaffen „für all Umständen entsprechend, gut.“ versuchen, beides zusammenzuhalten“, jene, die etwas aufbauen wollen“. Ein sagt sie unumwunden. „Die Rue Emile Vorteil sei, so Laura Pregno, dass die Der City Manager stellt fest: „Das Mark ist eine Schnittstelle, die aber Geschäftsmieten in Differdingen noch Kaufkraftpotenzial ist im Schnitt zugleich kompliziert ist. Wir wollen relativ moderat seien. schwächer als in anderen Gemeinden
DIFFERDANGE 15 Drei Fragen an... Laura Pregno, Schöffin in Differdingen Was bedeutet für Sie Differdingen? Meine Großeltern haben hier gewohnt. Wir sind aber auch als Jugendliche hierhergekommen. Ich hatte also schon von klein auf eine enge Beziehung zu Differdingen. Wie würden Sie Differdingen beschreiben? Es ist eine Stadt, in der man sich wohlfühlt – und die einen mitreißt. Sie bietet dem Einzelnen Möglichkeiten, sich aktiv zu beteiligen. Ich wollte und den Menschen eher geblieben. Corona hat immer mitgestalten. Und das ist hier möglich: mit den Menschen bewusst gemacht, sich mehr dafür den vielen Vereinen und Veranstaltungen. Und es zu interessieren, was in ihrem Viertel oder in ihrer ist ein Spiegelbild der Luxemburger Gesellschaft. Gemeinde stattfindet. Es liegt an uns, sie zu moti- Das zeigt sich auch hier im Schöffenrat. vieren, mehr in ihrem Ort zu bleiben. Dafür gibt es auch mehrere Initiativen. Mit konkreten Aktionen Was braucht Differdingen? kann man das schaffen. Die Bereitschaft ist vorhan- den. Und die Voraussetzungen besitzen wir auch. Mehr Attraktionen für verschiedene Nutzer und Die Karten sind gut gemischt. Die Stadt pulsiert. Bedürfnisse. Wir haben zwar viele Betriebe. Bei mehr Und man spürt, dass da etwas entsteht. Die Politik als 27.000 Einwohnern ist noch Luft nach oben. In soll die Weichen stellen. Die Ideen sollen aber auch den Ortsteilen ist der Kontakt zwischen dem Handel von den Bürgern kommen. Luxemburgs, aber durchaus vorhan- Laura Pregno. Sie sieht den Park als müssen den Verkehr anders gestal- den.“ Ein anderes Beispiel nennt er mit grüne Lunge im Differdinger Zentrum. ten. Dem Fahrradfahrer und Fußgän- einem Pop-up-Store, der eine Mischung Er soll der Naherholung dienen. Und ger mehr Platz einräumen.“ Es gelte, aus Kommerz und Kultur anbietet. Die nochmals auf die Rue Emile Mark ange- Nischen zu finden. „Ziel ist es, dass die Differdinger Einwohner sollen in die sprochen, sieht Laura Pregno ebenso Leute hierher zum Bummeln kommen Gestaltung ihrer Stadt miteinbezogen Handlungsbedarf: „Es ist ein Nadelöhr, und den ganzen Nachmittag hier ver- werden: Gerade das Bürgerbeteili- wo sich alles durchdrückt. Es ist been- bringen – und nicht extra in die Haupt- gungsprojekt „DiffMix“ sei ein Projekt gend. Die Straße zu entlasten ist nicht stadt müssen. im Rahmen von Esch 2022, das von möglich. Es gibt nur zwei Straßen, die den Bürgern ausgewählte Orte mit den aus Differdingen herausführen. Wir Text: Stefan Kunzmann Fotos: Philippe Reuter Mitteln der Kunst verwandelt. „Bürger von Differdingen sollen die Möglich- keit haben, Einfluss auf die Gestaltung ihrer Umgebung zu nehmen und ent- scheiden, welche Plätze verändert wer- den sollen“, erklärt Martin Kracheel. „Es soll nicht von oben herab verord- net sein, sondern über die Beteiligung funktionieren.“ Die Einwohner würden nicht nur befragt, sondern mit in den Gestaltungsprozess einbezogen. Der Parc Gerlache zum Beispiel spiele dabei eine große Rolle, sagt
16 DIFFERDANGE Raum für alle Das Stadtzentrum in Differdingen soll wieder zu einem Ort des Miteinanders werden. Mit dem kürzlich gestarteten Streetwork-Projekt collecDIFF sollen Grenzen überwunden und Brücken gebaut werden. Abgedunkelte Fenster und spartanisch schöne Ort ist über die Jahre hinweg zu Wochenende. „Ältere Einwohner trauen eingerichtet: Noch wirkt das Gebäude einem Platz geworden, den viele lieber sich kaum mehr in den Park, weil sie in der Avenue de la Liberté, Num- meiden”, erklärt Patrick Salvi, Präsident schlichtweg Angst haben”, so Robert mer 55, eher unscheinbar. Hinter den des Office Social. Bei einer Umfrage in Mangen, Schöffe (CSV). Kulissen aber passiert eine Menge. Differdingen hatte sich herausgestellt, Anfang des Monats haben Streetworker dass viele Einwohner ein großes Gefühl Auch andere Orte in Differdingen, der Caritas hier ihr Lager aufgeschla- der Unsicherheit und Angst mit dem etwa die Place des Alliés am Fous- gen. Ihre Mission: Den Kampf gegen Park verbinden. Die Gründe: regelmä- bann oder der Parc Edmond Dune die zunehmende Orientierungslosig- ßige Ansammlungen der unterschied- würden zunehmend Zeugen dieser keit aufnehmen. lichsten Gruppen. Damit einhergehend: Orientierungslosigkeit. Das muss sich laute Partys, Vandalismus und Drogen- ändern, hatte der Gemeinderat befun- Im Zentrum des Geschehens: der verkauf und -konsum. Polizeieinsätze den und rief einen Appel à projets Parc Gerlache. „Dieser eigentlich sind keine Seltenheit, vor allem am aus. Der Vorschlag der Caritas gefiel Saverio Rella und David Mallinger (vlnr) sind als Streetworker bei collecDIFF aktiv, weitere Mitarbeiter sollen bald eingestellt werden. Patrick Salvi (r) ist Präsident des Office Social und betreut das Projekt hinter den Kulissen.
DIFFERDANGE 17 Ältere Einwohner trauen sich kaum mehr in den Park. Robert Mangen, Schöffe (CSV) den Verantwortlichen. Streetworker und treten mit denen, die das wollen, junge Familien ausweiten. Alleinerzie- sollen die Situation analysieren und in Kontakt. Nur so finden wir heraus, henden Haushalten etwa Unterstüt- gemeinsam mit den Jugendlichen nach was sie wollen und brauchen”, erklärt zung und Beratung anzubieten, und Lösungen suchen. Die Methode der David Mallinger, Sozialarbeiter und über die bestehenden Angebote zu Wahl: Prävention. Informieren, bera- Leiter des Projekts. informieren etwa, könne eine weitere ten, eine Hand reichen. „Wir wollen Dienstleistung der Abteilung sein. diejenigen, die nicht wissen wohin mit „Die jungen Leute sollen ja auch sich, Alternativen anbieten und vor feiern und laut sein dürfen, aber dazu Kurz: Die Streetworker agieren als dem Abrutschen bewahren“, so Patrick braucht es einen gewissen Rahmen Vermittler zwischen den Zielgrup- Salvi. „Und natürlich wäre es auch und einen geeigneten Ort”, so Patrick pen und der Stadtverwaltung. „Nicht eine Option gewesen, wegzusehen Salvi. Wie dieser aussehen soll, das zuletzt wollen wir den Stadtkern auch und weiterhin nur auf repressive Maß- hänge von den Bedürfnissen der wieder zu einem attraktiven Ort für nahmen zu setzen. Dadurch würde Zielgruppe ab. Der Grund: Die jun- Passanten und die Geschäftsleute sich aber nichts ändern, sondern nur gen Leute sollen diesen, ihren, Raum machen. So sollen auch diese ihre eine Verlagerung der Probleme mit mitgestalten. „Es macht ja keinen Bedenken und Bedürfnisse, ebenso sich bringen”, betont er. Repressive Sinn, ihnen Schach anzubieten, wenn wie die Einwohner aus den entspre- Maßnahmen allein, durch Polizeiein- ihnen der Sinne eher nach Tanz steht”, chenden Vierteln, einbringen kön- sätze, verbessere die Situation nicht – pflichtet Jean-Paul Reuter, Leiter des nen”, so Jean-Paul Reuter, Leiter des da sind sich alle einig. Office Social, ihm bei. Office Social. Es gehe auch nicht darum, Sünden- Musik, Theater, Selbstverteidi- Zwei weitere Sozialarbeiter werden böcke zu suchen. Viele der jüngeren gung, Sport – als mögliche Projekte das Team ab Juli unterstützen, bis Leute haben einfach keine Perspekti- kommt vieles in Frage, letztendlich dahin wird wohl auch das Lokal fer- ven, wissen nicht, was sie mit sich und bleibt dies aber eine Entscheidung tig eingerichtet sein. Zwei Jahre wird ihrer freien Zeit anfangen sollen. Doch derjenigen, um die es geht. Eine vage das Pilotprojekt zunächst dauern, die was brauchen, was wollen die jungen Richtung sehen die Streetworker aber Koordinatoren sind optimistisch: coll- Leute? Dies herauszufinden, ist die bereits jetzt: Da die jungen Leute sich ecDIFF wird auch nach dieser Test- erste Baustelle des Streetwork-Teams. gerne in der Gemeinschaft aufhalten, phase weiterlaufen. Differdingen hat Ihre Arbeit fokussiert sich anfangs erst werden es wohl Projekte sein, die an genügend Raum zu bieten – für alle. einmal auf die Kontaktaufnahme. „Es Gruppen gerichtet sind, so David Mal- reicht nicht, darauf zu warten, dass die linger. In einer weiteren Phase könne Text: Cheryl Cadamuro Leute zu uns kommen. Wir gehen raus sich diese Streetwork-Arbeit auch auf Fotos: Philippe Reuter
18 DIFFERDANGE À vos marques, prêts, partez! Les vertus du sport en matière de santé physique et mentale ne sont plus à prouver. Encore faut-il que la pratique d’un sport soit accessible à tous. Rendre le sport accessible à tous est Le yoga et le Pilates font déjà par- sur notre santé. Et cela à tout âge. C’est l’une des missions principales du ser- tie des activités favorites. Surtout que un point très important.» vice de sport de la ville de Differdange. le choix non négligeable de pratiques Pour ce faire, la ville n’a pas lésiné sur sportives proposé permet d’organiser Mais l’accessibilité à l’activité phy- les moyens et elle peut désormais pré- des séances destinées aux seniors ou sique n’est pas toujours évidente pour tendre, sans vantardise aucune, que aux enfants par exemple. Ainsi nos tous, surtout lorsqu’il existe des bar- vous n’aurez plus aucune excuse pour chères têtes blondes peuvent partici- rières d’ordre sociales ou même psy- vous soustraire à l’activité physique. per, dès l’âge de quatre ans, à un cours chologiques. L’initiative «Sport pour L’initiative «Sport pour tous» se veut de capoeira, qui leur est entièrement tous» n’a pas pour but d’évaluer les claire et nette, avec comme unique dédié. Côté adultes, ceux qui préfèrent performances de ses participants, au priorité, remettre les habitants de les activités en extérieur trouveront contraire. «On n’est pas du tout dans Differdange, mais aussi le reste de la satisfaction en participant à une séance la compétition», rassure Maria. «Le but population luxembourgeoise au sport, de Bootcamp. «Il est avéré depuis long- c’est bien évidemment de donner envie en proposant un large éventail de pra- temps que le sport a des effets béné- aux gens de faire du sport en toute tiques sportives mais surtout, et avant fiques sur notre condition physique et simplicité et à un prix abordable. On tout, en propageant l’envie de faire du sport pour combattre efficacement la sédentarité, qui reste malheureusement Le yoga et les pilates font déjà partie la cause de nombreux maux. «Nous proposons actuellement 19 activités des activités favorites. sportives différentes, réparties dans 44 cours différents», révèle Maria Agos- tino, chef de département du service des sports de la ville de Differdange. Au programme, yoga, gym, Pilates, sophrologie, Jombolo, qi gong, capoeira et pleins d’autres activités ludiques et amusantes. Les différentes pratiques sont bien évidemment encadrées par des moniteurs de sport professionnels. Onze en tout. Le tout réparti sur cinq salles, situées dans le Hall O, le Centre Gym Oberkorn, l’École Fousbann, l’École Prince Henri et l’École LMA Jen- ker. «Notre objectif n’est pas de concur- rencer les clubs de sports existants. Au contraire, nous créons de la diversité en proposant des activités sportives nou- velles ou du moins différentes.»
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20 DIFFERDANGE Le but c’est que ça leur plaise aussi. Nous proposons, les enfants disposent. Maria Agostino propose des cours tout au long de la très appréciée des jeunes. Le but c’est transport, qui permettront aux jeunes journée afin que tout le monde puisse que ça leur plaise aussi. Nous propo- des différentes maisons relais de pou- trouver un créneau qui lui convient. Un sons, les enfants disposent.» voir se déplacer dans un club de sport autre point important, c’est la décou- de leur choix et de revenir ensuite de verte de pratiques sportives qu’on ne Selon les informations dont dispose façon simple et en toute sécurité. Voilà connaît peut-être pas encore et qu’on a Maria Agostino, on constate réguliè- une initiative qui risque bien d’être envie d’essayer.» rement un manque d’activité chez ces couronnée de succès. jeunes, qui sont généralement deman- La question de l’accessibilité au sport deurs, mais dont les parents n’ont pas Texte: Jérôme Beck Photos: Philippe Reuter, se pose également chez les jeunes et la possibilité de les emmener au sport, Ville de Differdange (Service des Sports) surtout ceux qui passent leur journée tout simplement parce qu’ils sont au dans les différentes maisons relais. En travail par exemple. C’est pour cela collaboration avec la LUNEX (Univer- que dans une deuxième phase, dont Plus d’informations et les sité du Sport de Differdange), le service la date n’est pas encore connue pour inscriptions aux différentes des Sports de la ville de Differdange l’instant, la ville de Differdange espère sessions de sport: prévoit, dès la rentrée prochaine, d’y pouvoir organiser des moyens de www.differdange.lu faire entrer littéralement le sport. «On peut qualifier cette mission de méde- cine préventive », explique Maria Agos- tino. Il est primordial de donner accès aux activités sportives, à ces jeunes, qui malheureusement n’ont pas la possibi- lité de se rendre dans un club ou une salle de sport. Encourager les enfants des maisons relais à manger sain et à bouger c’est une chose, leur en donner la possibilité s’en est une autre. «Dans une première phase, nous allons organiser des cours de sport avec l’aide d’associations locales, auxquels Notez que les inscriptions aux différentes activités sportives se font par les enfants des maisons relais pourront session. Première session de septembre à décembre. Deuxième session participer s’ils le souhaitent. Tout par- de janvier à mai. Pendant la période estivale, du 4 juillet au 12 septembre, ticulièrement pendant cette période de la ville de Differdange propose tous les dimanches des activités sportives pandémie, il est important de se bou- gratuites en extérieur. Au programme, entre autres, du Nordic Walking, ger et de ne pas se laisser aller à ne rien du yoga, des Pilates, du qi gong ou encore un Bootcamp. Vous pouvez faire. Et puis surtout, la possibilité de consulter le programme complet sur internet. se dépenser via une activité sportive est Binsfeld_
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22 DIFFERDANGE Pour l’amour du détail L’église Sainte-Barbe à Lasauvage se trouve depuis un an en pleine rénovation. La fin des travaux est prévue pour l’automne prochain. La remise en état s’est faite principalement dans l’optique de redonner à l’église son apparence initiale. Lasauvage, cet ancien village minier, La commune de Differdange, pro- salle multifonctionnelle.» La remise entouré par la frontière française, se priétaire du bâtiment, s’est donné dans son état d’origine comprend entre caractérise au niveau de l’apparence les moyens financiers pour rénover autres la démolition de la sacristie qui par deux aspects majeurs. Première- l’édifice et les travaux ont commencé a été construite dans les années cin- ment par ses rangées de maisons ouvri- début 2020. «On travaille depuis 2012 quante, pour reconstruire une réplique ères situées dans la rue principale et la sur ce projet de rénovation», lance de la sacristie d’origine. place Saintignon et deuxièmement par Manuel Lopes, architecte de la ville de l’église Sainte-Barbe, qui comme beau- Differdange. «Au moment où il était Pour planifier et réaliser un chan- coup de gens l’affirment, compte parmi clair que la ville serait le nouveau prop- tier d’une telle envergure, tout com- les plus belles du Grand-Duché. Const- riétaire et que l’église serait utilisée dans mence par une recherche. «Le but de ruite vers 1894 par le comte Ferdinand le futur pour y organiser entre autres cette recherche a été de trouver des de Saintignon, l’église de style néogo- des concerts, des expositions et des documents qui témoignent du passé thique a été classée monument natio- lectures publiques, les choses se sont de l’église et surtout de son état ini- nal en 2017 et fut la première église au concrétisées. Avec cette rénovation, on tial. Dans ce contexte, il faut savoir Luxembourg à avoir été désacralisée à essaie de remettre l’église dans son état que l’église a déjà été rénovée plusi- la suite de la séparation de l’Église et d’origine, tout en intégrant les techno- eurs fois depuis sa construction. Les l’État en 2019. logies aujourd’hui nécessaires à une recherches vous permettent de faire
DIFFERDANGE 23 Pour planifier et réaliser un chantier d’une telle envergure, tout commence par une recherche. évoluer l’état de vos connaissances sur une dérogation auprès des instances place parce qu’un tel chantier génère le bâtiment. L’église est construite sur compétentes, parce que la priorité plus d’imprévus que la construction un terrain instable et elle s’est affais- absolue était de garder les portes ori- d’un nouveau bâtiment. Et même si sée. On a constaté que cet affaissement ginales, qu’on a bien sûr retapées», vous dessinez beaucoup de plans avec date de l’époque de la construction du explique l’architecte. La rénovation de les petits détails, il y aura toujours des bâtiment et qu’ils ont voulu éliminer la «Bäerbelekierch» touche quasiment travaux qui ne pourront pas être effec- la différence de niveau avec des joints tout le bâtiment. Ça va de la toiture en tués comme initialement prévu sur les d’une épaisseur différente. Ça se voit passant par les fenêtres jusqu’à la dalle plans. Sur un tel chantier, il faut des à l’œil nu, si vous regardez la façade», au sol. «On peut dire qu’on a quasi- travailleurs et des sociétés passionnés souligne Manuel Lopes. ment un bâtiment neuf, même si on a par ce genre de travail. Des gens qui préservé l’apparence de l’église.» aiment ce qu’ils font et qui recherchent La reconversion en lieu public est la perfection jusque dans le moindre liée à certaines contraintes. Par exem- Si tout se passe comme prévu, les tra- détail.» Une vérité qui compte pour ple, la porte principale doit normale- vaux vont se terminer en automne. «Ce tous les métiers. ment se laisser ouvrir vers l’extérieur, ce qui est très particulier pour un chan- qui n’est pas le cas pour les anciennes tier comme celui-ci, c’est que beau- Texte: Hubert Morang Photos: Philippe portes de l’église. «On a dû demander coup de détails doivent être réglés sur Reuter, Commune de Differdange
24 DIFFERDANGE Neues Leben für altes Eisen Differdingen mausert sich. Von der Arbeiter- und Industriestadt zum Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer ist es ein weiter Weg. Doch mit dem Fond-de-Gras und Lasauvage ist die Stadt auf einem guten Weg – ohne dabei die Geschichte zu vernachlässigen. Es ist Sonntag, die Sonne scheint und die Reihe an alte Paare – der Parkplatz direkt am Eingang macht Autos, die einem auf dem Weg durch das satte Grün das Ausflugsziel auch für weniger gehfreudige Aus- am Titelberg entgegenkommt, zeigt, hier versteckt flügler erreichbar – erkunden die Vergangenheit von sich etwas. Mitten im Wald, in einer Talsenke am Differdingen inmitten des idyllischen Grüns. Res- Ende der Straße ist der Minettpark gut besucht: taurant und Café neben dem Museum laden zum Familien, Radfahrer, Jogger, Wanderer, junge und Verweilen ein.
DIFFERDANGE 25 Umrahmt von Wald, zwischen Erdbeerblüten machen, welche Bedeutung der Tagebau für Differ- und allerhand Wildkräutern, lugen die stählernen dingen hatte. Man vergisst über die Stahlindustrie Überreste einer fast vergessenen Zeit hervor. Moos immer wieder, wie wichtig die Minen waren.” überwuchert die Bahngleise, die frühjahrsgrünen Äste hängen tief, als wolle der Wald eine Ära verges- Um dieses kulturelle Erbe erlebbar zu machen, ent- sen machen und zeigen, jetzt fängt etwas Neues an. steht im Minettpark Fond-de-Gras ein Erlebniszent- Schritt für Schritt erobert sich die Natur diesen Ort rum. Schon seit einigen Jahren können Neugierige zurück, den sich in einem früheren Eroberungszug auf verschiedene Arten das Industrieerbe erkunden. der Mensch zu eigen machte. Aus dem Fond-de- Vor zehn Jahren wurde die Minengrube im Fond-de- Gras hat Differdingen viel Nutzen und einen großen Gras wieder instandgesetzt. Knapp hundert Meter Teil seiner Identität geschöpft. Jahrzehntelang prägte können Besucher auf den Spuren der Minenarbeiter der Tagebau die Wirtschaft und Gesellschaft der durch den Untergrund tapsen, in der Grube klärt eine Südgemeinde. Dauerausstellung über die Arbeit in den Minen auf. Geführte Besichtigungen werden angeboten. In der Das möchte die Gemeinde Differdingen in Erinne- historischen Eisenbahn, die den Fond-de-Gras mit rung rufen. „Dieses Erbe droht, in Vergessenheit zu dem Bahnhof in Petingen verbindet, kann man dem geraten”, sagt Lynn Bintener vom Service Culturel der Weg des Eisenerzes folgen, dampfend und pfeifend Gemeinde. „Die Minenarbeiter waren wichtig, ohne fährt sie Besucher durch den Wald. sie hätte die Schmelz auch nicht funktioniert.” Den- noch, die Ära Stahl ist präsent, im Gedächtnis wie im Stadtbild. Noch immer sind die letzten Öfen am Stadtrand in Betrieb. Die Minen hingegen muss man Die Ära Stahl ist präsent, im suchen. Genau das tut die Gemeinde Differdingen. „Rund um Differdingen unter dem Boden sieht es Gedächtnis wie im Stadtbild. aus wie ein Schweizer Käse”, erklärt Bintener. Immer wieder werden Mineneingänge und Tunnel entdeckt. Noch immer sind die letzten „Wir prüfen jetzt, was wir wieder in Stand setzen können. Wir möchten die Leute darauf aufmerksam Öfen am Stadtrand in Betrieb.
26 DIFFERDANGE Drei Fragen an... Robert Mangen, Schöffe für Tourismus Wie ist Ihre Zukunftsvision für den Tourismus in Differdingen? Differdingen war durch die Industrie bisher nicht richtig touristisch aktiv, doch es liegt sehr schön im Grünen. Jetzt, da all die Minen geschlossen sind und die große Eisenindustrie ein Ende gefunden hat, nimmt die Natur wieder Überhand. Davon können wir profitieren, um Differdingen touris- tisch attraktiv zu machen. Ich fände es schön, wenn die Leute irgendwann den Weg nach Differdingen finden. Wir möchten das Bild der Arbeiterstadt behalten, aber es mit der Zukunft verbinden. Man kann hier sehen, wie man früher gearbeitet hat und wie das heute ist. Alte Arbeitsstätten können wir heute für den Tourismus nutzen und vor allem Jugendlichen dieses Wissen vermitteln, sodass es nicht verloren geht. Das Ganze kann man auch mit der Natur verbinden. Differdingen ist von einem grünen Ring umgeben, die Natur kommt zurück Attraktivität. Das ist eine langsame Entwicklung, an den Orten, die von den Menschen nicht mehr die wie eine gute Frucht reifen muss. Wir bekom- genutzt werden. Eine ganz andere Pflanzen- und men jetzt das UNESCO-Biosphäre-Label und Tierwelt kommt zum Vorschein. Wir können Esch2022 steht vor der Tür. Da steht mehr Energie einen sanften Tourismus anbieten. Es wäre schön, zur Verfügung, wir wollen uns da einbinden. wenn wir im Süden ein Netz aus Wanderwegen aufbauen können, wie die Traumschleifen in Wie planen Sie, den Stadtkern attraktiver Deutschland. So können die Leute eine Nacht Sta- zu gestalten? tion machen, in einem der Minenhäuser in Lasau- vage zum Beispiel, und am nächsten Tag weiter. Das Zentrum von Differdingen ist immer noch Das wird auch in Zukunft gefragt sein, auch vor nicht so attraktiv. Aber wir sind dabei, das aufzu- dem Hintergrund der Pandemie. werten. Wir haben zum Teil sehr schöne Häuser, die lange vernachlässigt wurden. Seitdem ich in Hätte Differdingen das schon viel früher Differdingen bin, seit fast 30 Jahren, stehen die angehen sollen? gleichen Häuser leer. Wir versuchen Investoren heranzukriegen, um die leerstehenden Gebäude Das ist etwas, das sich progressiv entwickelt. Dif- wieder lebendig zu machen. Die Gemeinde ver- ferdingen war sehr lange als Arbeiterstadt bekannt, sucht außerdem, sie aufzukaufen, zu renovieren jetzt muss langsam gedanklich bei den Leuten und für andere Zwecke zu verwenden. Das ist ankommen, dass es in eine andere Richtung geht. kostenintensiv, aber gibt keinen anderen Weg, um Auch ist es schon heute nicht mehr hundertpro- den Stadtkern wieder zu beleben. Es gibt schon zentig nur Arbeiterstadt. Durch die École interna- viele Hilfen um die Fassaden zu renovieren. Auch tionale, die Lyzeen und Schulen ändert sich das die Geschäftswelt bauen wir auf. Wir überlegen, Stadtbild jetzt schon. Auch durch die Uni Belval die Innenstadt autofrei zu gestalten, um bessere kommen andere Leute, andere Nationalitäten. Es Lebensbedingungen zu schaffen. Das sind viele wird ein bisschen mehr Englisch in Differdingen kleine Puzzlesteine. Ich bin immer sehr ungedul- gesprochen, was vor ein paar Jahren nicht der Fall dig und Politik geht manchmal sehr langsam. Man war. Wir ziehen mit dem Viertel um das Plateau muss Rücksicht nehmen auf verschiedene Leute, du Funiculaire weniger die Arbeiterbevölkerung auch gesetzlich. Aber ich denke, wenn wir das an als mehr die Mitarbeiter der Uni und Schulen. innerhalb von sieben Jahren durchziehen können, Auch das Science Center gibt der Stadt eine andere haben wir etwas erreicht.
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