Probleme als Chance erkennen - RKMP
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Industrie Sitz der Storch-Ciret Group am Traditionsstandort Wuppertal. Probleme als Chance erkennen Ciret Geschäftsführer Michael Oppermann ist leidenschaftlicher Karnevalist. Die Feier im vergangenen Jahr ist ihm dabei besonders nachdrücklich in Erinnerung geblieben – denn kurze Zeit später war das Coronavirus nicht mehr nur in China ein Thema, und auch sein Unternehmen sah sich mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert. Zusammen mit Frank Schiewek, Vertriebsleiter für den Bereich RKMP, gibt er einen Einblick in das vergangene Geschäftsjahr und verrät, was das Unternehmen derzeit außer- dem bewegt. Birte Penshorn 28 BaustoffMarkt 04.2021
gewesen, wie Oppermann betont. Die ge- Quelle: Ciret nauen Zahlen würden zwar noch nicht vor- liegen, aber sie hätten ein deutliches zwei- stelliges Wachstum in Deutschland. Sowohl für die Gruppe als auch für die einzelnen Be- reiche. Teilweise hätten sie im vergangenen Jahr 50 Prozent mehr Auftragspositionen ge- habt als im Jahr davor und entsprechend die Produktion hochgefahren, um die Versorgung mit Produkten das gesamte Jahr über gewähr- leisten zu können. Auch 2021 sei sehr gut ge- startet, sie würden deshalb bisher von einem ungebrochen positiven Geschäftsverlauf aus- gehen. Ob sich 2020 aber umsatzmäßig noch einmal wiederhole, sei offen. „Auch wir fah- ren hier auf Sicht.“ Die Lieferversorgung sei bis Herbst gesichert – derzeit werde nun ent- sprechend alles organisiert, damit dies auch danach so bleibt. Dabei war und ist dies nicht immer einfach: Gegen Ende des vergangenen Jahres seien Container aus China kaum noch verfügbar gewesen und die Raten entspre- chend gestiegen. Ebenso seien Lkw-Fahrer schwer zu bekommen, wenn sie grenzüber- greifend fahren mussten. Derzeit häufen sich die Meldungen zu Engpässen in der Rohstoff- versorgung, beispielsweise bei Kunststoffgra- nulaten, Stahl sowie Grundchemikalien – al- les Produkte, die in der Gruppe benötigt wür- den. Sie seien davon allerdings noch nicht so betroffen, da sie über hohe Lagerbestände verfügen würden, wie Oppermann ausführt. Dennoch würde die nächste Zeit nicht einfach werden. „Es wird in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin eine Herausforderung an die Logistik sein, die Warenversorgung im ge- wohnten Maß zu gewährleisten“ sagt RKMP- Vertriebsleiter Frank Schiewek. Dies bedeu- te für sie höhere Anforderungen im Bereich der Logistik. Die Verwaltung in Wuppertal habe jedoch sehr vorausschauend gehandelt „2 020 war anspruchsvoll“, zieht Michael Oppermann eine erste Bilanz. Dabei seien sie früher als andere auf die Entwicklun- Deutschland im Homeoffice befunden. Zudem treffe sich jeden Freitag eine „Corona-Task- Force“. Hier sei auch entschieden worden, die und große Anstrengungen unternommen, um die Lieferfähigkeit halten zu können. So wer- de beispielsweise die Kapitalseite extrem ge- gen in Deutschland vorbereitet gewesen. Der Rohwarenbestände auf drei Monate auszu- dehnt. „Die Lieferfähigkeit geht immer vor, Grund: Das Unternehmen hat eine Produk- dehnen, um die Lieferfähigkeit sicherstellen unabhängig von möglichen Zusatzkosten“, be- tion im Osten von China, in der Nähe von Wu- zu können. Und diese habe, auf Ciret gesamt tont Oppermann. Das gelte auch für die Roh- han. Diese habe sich damals sehr schnell im in Deutschland bezogen, auf das Jahr gesehen stoffversorgung. „Verlässlichkeit und Partner- Lockdown befunden, habe aber bereits am 11. zu 98 Prozent erfüllt werden können, berichtet schaft sind uns sehr wichtig.“ Ein Wechsel bei Februar 2020 wieder öffnen dürfen. Hier hät- Oppermann mit Stolz. Dabei habe es sowohl den Rohstoffen komme bei ihnen nicht in Fra- ten sie sehen können, wie schnell sich das Vi- im Baustoff-Fachhandel als auch im Baumarkt- ge, da sie die Produkte und deren Eigenschaf- rus verbreite. „Wir haben die Zeit genutzt und bereich eine deutliche Steigerung der Nachfra- ten konstant halten wollten. den Vorsprung, den wir durch das bereits be- ge gegeben, Stichwort „Cocooning“, also das Denn besonders stolz ist das Unternehmen da- stehende Wissen hatten“, erinnert sich Op- Zurückziehen in die eigenen vier Wände und rauf, dass alle Teile ihrer Produkte auch von permann. Ab 16. März hätten sich beispiels- das Gestalten dieser Räume. ihnen selbst gefertigt werden: Dies betrifft weise bereits 80 Prozent ihrer Mitarbeiter in 2020 sei ein „außerordentliches Jahr“ Pinsel, Walzen, Klebebänder und Zubehör. BaustoffMarkt 04.2021 29
Industrie Geschäftsführer. „Damit Farbe überall gleich Foto: Ciret Foto: Ciret aufgetragen werden kann.“ „Die Marge in die- sem Bereich ist attraktiv und kein anderes Sor- timent hat sich so auf den Baustoff-Fachhan- del spezialisiert wie RKMP“, fügt Schiewek hin- zu. Farbe und Werkzeug sieht er als Zukunft für den Baustoff-Fachhandel. Im Angebot haben sie Walzen, Pinsel, Abkle- beprodukte sowie Zubehör. Besonders im Be- reich der Klebebänder sieht Schiewek noch deutlichen Schulungsbedarf. „Aus Sicht des Händlers ist die Reklamationsquote des End- kunden bei Klebebändern relativ hoch. Wir wollten hier etwas aus einem Guss anbieten.“ Dafür habe er selbst auch Tage hinter der The- ke im Baustoff-Fachhandel verbracht, um he- Ciret-Geschäftsführer Michael Oppermann. Frank Schiewek ist Vertriebsleiter für den Ciret-Ge- rauszufinden, welche Produkte besonders schäftsbereich RKMP. benötigt werden. So seien sie beispielsweise auf Abklebematerialien für Naturstein gekom- Foto: Ciret men. „Es ist uns wichtig, immer Kundennutzen zu stiften und Probleme als Chance zu erken- nen.“ Lösungen bieten und Komplexität redu- zieren, damit Reklamationen verhindert wer- den, hier sieht das Unternehmen seine Aufga- be. „Man kann nur bestehen, wenn man den Kundennutzen nachvollzieht und versteht“, so Schiewek. „Kümmere dich um die Probleme der Kunden.“ Regelmäßig fände deshalb auch ein Austausch mit Händlern über den Nutzen ihrer Produkte statt. „Wir haben erkannt, dass der mobile Generalist Tätigkeiten ausführt, die im Produktbereich heute noch nicht so im Baustoff-Fachhandel abgebildet werden, zum Beispiel die Untergrundvorbereitung, also das Entfernen der Tapete.“ Malerwerkzeug allein sei für den Baustoff-Fachhandel nicht wichtig – aber ein Gesamtsortiment im Zusammenspiel mit der Farbe. In Richtung des Baustoff-Fachhandels sind Herstellung von konkaven Stirnflächen bei Schaumwalzen für streifenfreies Lackieren im Kantenbereich. unsere Gesprächspartner grundsätzlich zu- frieden. Allerdings sieht Schiewek eine Kon- kurrenz bei den Baumärkten. Hier sieht er Warum der ganze Aufwand? „Wir möchten, des Bereichs RKMP in 2012 kontinuierlich Neu- noch Möglichkeiten für den Baustoffhandel dass alle unsere Teile zueinander passen und kunden generieren können. Auch in 2020 ha- durch eine höhere Kundenbindung von mobi- keine Fehler bei der Arbeit durch schlechte be es einen erfreulichen Neukundenzugang len Generalisten mit zum Beispiel flexibleren Passgenauigkeit entstehen“, sagt Oppermann. gegeben, auch aus dem Baustoff-Fachhandel. Öffnungszeiten oder Kundenkarten, ähnlich Darauf ist das Unternehmen stolz, wie unse- Hier sowohl von Händlern, die schon Farbe in wie es die Baumärkte heute anbieten. Far- ren Gesprächspartnern deutlich anzumerken ihrem Sortiment hatten, als auch von solchen, be und Malerwerkzeug seien deshalb eine ist. „Wir wollen die Kontrolle über die Qualität die dies bisher noch nicht hatten. „Die Erkennt- Chance für den Baustoff-Fachhandel und ein haben und ebenso die Kontrolle über die Roh- nis wächst, dass jede Gipskartonplatte be- Thema, bei dem er punkten könne — eben- materialien.“ Fehlverhalten bei den Produkten schichtet werden muss“, sagt Oppermann hu- so die Schimmelsanierung. Einen deutlichen solle ausgeschlossen werden können, betont morvoll. „Wir sehen das als Bestätigung unse- Vorsprung hingegen sieht der Vertriebslei- Schiewek. Ein Punkt, der aber von außen lei- rer Arbeit.“ Ihre Zielgruppe ist dabei nicht nur ter RKMP in der Personalstärke und im Be- der noch nicht entsprechend wahrgenommen der Profi, wie das Unternehmen immer wieder zug zum Kunden: „Kundenbindung kann der werde, räumen unsere Gesprächspartner ein. betont. „Wir bieten Komplettsets auch für den Baustoff-Fachhandel einfach viel besser“, so Dabei hat das Unternehmen seit der Gründung ,ungelernten‘ mobilen Generalisten an“, so der Schiewek. ■ 30 BaustoffMarkt 04.2021
Das Unternehmen Die Unternehmen Storch und Ciret sind dieser Bereich auch in England, Frankreich, Komponenten möchte die Gruppe die 2011 zur Storch-Ciret-Gruppe fusioniert. Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, 100-prozentige Qualität der Produkte kont- Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen Bulgarien und Polen aktiv. rollieren, von der Produktion der Endkappe mit rund 1.400 Mitarbeitern in 17 Ländern Die Gruppe hat einen Standort in Jinhua in über den Walzenkern bis zum Aufbringen einen Jahresumsatz von knapp 220 Millio- China, hier werden Pinsel, Kleinflächenwal- des Plüschbezugs. So könne beispielsweise nen Euro und sieht sich als Marktführer für zen, Großflächenwalzen, Bügel, Wannen, das flüssigkeitsdichte Kernsystem garan- Malerwerkzeug in Europa. Die Gruppe Abstreifgitter, Griffe sowie Tapezierwerk- tiert werden. Für den Anwender bedeutet setzt sich dabei aus verschiedenen Berei- zeuge produziert. Ein weiteres Werk befin- dies Gelingsicherheit bei seiner Arbeit. So chen zusammen, deren Zielgruppen jeweils det sich in Pelhrimov in Tschechien. Hier könne zum Beispiel keine Farbe in die Wal- klar definiert sind: Storch (Malerfachhan- werden Kleinflächenwalzen, Großflächen- ze eindringen und durch Austreten Nach- del), Ciret/RKMP (Baustoff-Fachhandel), walzen, Bügel, Abdeckprodukte (Folienext- arbeiten an dem Objekt notwendig ma- Color-Expert (Baumärkte), Westex (Fremd- rusion, Klebeband- und Folienkonvertie- chen. In Deutschland befindet sich in Ber- fertigung). Das Profi-Sortiment RKMP be- rung), Kunststoffteile (unter anderem Wal- ka, Thüringen, ein Logistikcenter, außer- dient den profiorientierten Fachhandel mit zenkerne, Mittelrohre, Seitenlager, Farb- dem werden hier Profi-Kleistergeräte, Ta- qualitativ hochwertigen Farbrollern (Rota), wannen, Abstreifgitter, Griffe) und seit pezierwerkzeuge sowie Dämmplatten- Pinseln (Kana), Abklebebändern (Masq) 2018 Pinsel produziert. schneider produziert. Die Zentrale der und Zubehör (Prep). Neben Deutschland ist Durch die eigene Produktion sämtlicher Gruppe befindet sich in Wuppertal. Anzeige TOP LÖSUN DVS G W WDVS-SOCKELAUSBILDUNG FLEXIBEL AUF FAST ALLE PUTZ- UND DÄMMSTOFFDICKEN REAGIEREN Wir bieten für alle Arten von Sockelabschlüssen und Übergängen zur Sockelfläche optimale Systemlösungen an. Damit können Fachbetriebe bei der Sockelausbildung flexibel auf unterschiedliche Sockeldetails, Putz- und Dämmstoffstärken reagieren. Optimiertes zweiteiliges Sockelprofil aus PVC Erlaubt 68 Kombinationsmöglichkeiten für alle gängigen Dämmstoffdicken Mit Aufdruck für Gehrungsschnitte auf dem Einsteckprofil Montageschiene mit Lochung für die gängigsten Dübelgrößen Aufdruck für Gehrungsschnitte Gewebe genäht statt geklebt, dadurch größere Robustheit www.protektor.com
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