Kursbuch Spezial | 18 - Siemens Österreich

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Kursbuch Spezial | 18 - Siemens Österreich
www.siemens.at/festspielnaechte

Kursbuch
Spezial | 18

        27. Juli bis 30. August 2018
        Präsentiert von den Salzburger Festspielen,
        Siemens, ORF Salzburg und Unitel.

        Täglich Vorführungen von Festspielproduktionen
        auf LED-Screen am Kapitelplatz Salzburg,
        Audiopräsentationen von Konzerten.
        Gastronomisches Angebot.
        OPEN AIR. EINTRITT FREI.
Kursbuch Spezial | 18 - Siemens Österreich
Editorial

   Liebe Gäste der S
                   ­ iemens Fest>Spiel>Nächte!
   S  eit 17 Jahren veranstalten die Salzburger Festspiele, Siemens Öster-
      reich, Unitel und der ORF Salzburg die bereits traditionellen Siemens
   Fest>Spiel>Nächte. Das kostenlose Open-Air-Highlight hat sich zu einer
   grenzüberschreitenden Attraktion des Salzburger Festspielsommers
   entwickelt und findet am Kapitelplatz in der Salzburger Altstadt statt.
   Rund 70.000 BesucherInnen aus aller Welt verfolgen jedes Jahr die in
   modernster Audio- und Videotechnik gezeigten Opern-, Theater- und
   Konzerthighlights.

     Bei freiem Eintritt werden von Freitag, 27. Juli bis Donnerstag, 30.
   August Festspielproduktionen in bester tageslichttauglicher Technik
   auf LED-Wand gezeigt. Die Open-Air-Kulturhighlights setzen sich aus
   aktuellen und historischen Aufzeichnungen zusammen. Mit Salome und
   der Zauberflöte können zwei der absoluten Höhepunkte des diesjährigen
   Festspielprogrammes kostenlos erlebt werden.

     Die Übertragungen beginnen täglich um 20.00 Uhr. Ab 18.00 Uhr kön-
   nen Sie bei „Klassik in der Altstadt“ Audioübertragungen von Festspiel-
   konzerten genießen.

     Einen besonderen Schwerpunkt legen wir diesen Sommer auf das
   Kinder>Festival. Es feiert heuer sein zehnjähriges Bestandsjubiläum. Mit
   einem großen Fest wird dieser runde Geburtstag am 4. August zelebriert.
   Das Kinder>Festival zeigt jeden Freitag bis Sonntag ab 16.00 Uhr eine
   bunte Mischung aus Kinderopern, Ballett und Theaterstücken.

    Wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung im unvergleichlichen Ambiente
   des Kapitelplatzes mit Blick auf die Festung Hohensalzburg als Kulisse.
                    Wolfgang Hesoun Vorsitzender des Vorstandes der Siemens AG Österreich
                                 Helga Rabl-Stadler Präsidentin der Salzburger Festspiele
                                           Christoph Takacs Landesdirektor ORF Salzburg
                                                         Jan Mojto Geschäftsführer Unitel

Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18                                                       3
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DAS RESTAURANT
               AM KAPITELPLATZ
Der ideale Ort um die Siemens Festspielnächte auch kulinarisch,
       mit direktem Blick auf die Leinwand, zu genießen.

      Von 27. Juli – 30. August 2018
 Täglich eine Stunde vor Übertragungsbeginn für Sie geöffnet.

              Wir bitten um Tischreservierung!
          Reservierung täglich von 09:00 – 13:00 Uhr.

           T. +43 (0) 664 820 24 77 od. +43 (0) 662 87 76 94
                   E-Mail: restaurant@imlauer.com
                          www.imlauer.com
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Inhalt
  27.7.   ERÖFFNUNGSFESTAKT & FILM
          Philipp Bloms Rede & Hannes Rossachers Film     Seite 8

  27.7.   AIDA
          Oper von Giuseppe Verdi (2017)                  Seite 9

  28.7.   LA CLEMENZA DI TITO
          Oper von W. A. Mozart (2017)                   Seite 10

  29.7.   SALOME
          Oper von Richard Strauss (2018)                Seite 12

  30.7.   ORCHESTERKONZERT
          Dirigent: Lorenzo Viotti (2017)                Seite 13

  31.7.   FALSTAFF
          Oper von Giuseppe Verdi (2013)                 Seite 14

  01.8.   ORCHESTERKONZERT
          Dirigent: Mariss Jansons (2012)                Seite 15

  02.8.   DER ROSENKAVALIER
          Komödie für Musik von Richard Strauss (2014)  Seite 16

  03.8.   WOZZECK
          Oper von Alban Berg (2017)                     Seite 18

  04.8.   DIE ZAUBERFLÖTE
          Oper von W. A. Mozart (2018)                   Seite 19

  05.8.   LA BOHÈME
          Oper von Giacomo Puccini (2012)                Seite 20

  06.8.   FAUST
          Oper von Charles Gounod (2016)                 Seite 22

  07.8.   DON GIOVANNI
          Oper von W. A. Mozart (2006)                   Seite 23

  08.8.   ROMÉO ET JULIETTE
          Oper von Charles Gounod (2008)                 Seite 24

  09.8.   ORCHESTERKONZERT
          Dirigent: Teodor Currentzis (2017)             Seite 26

  10.8.   SALOME
          Oper von Richard Strauss (2018)                Seite 27

Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18                                5
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11.8.   DIE JEDERMANN-WAHLNACHT                                                 28.8.    ARIADNE AUF NAXOS
            Fünf Inszenierungen stehen zur Auswahl            Seite 28                      Oper von Richard Strauss (2012)                               Seite 52

    12.8.   DIE ZAUBERFLÖTE                                                         29.8.    DON CARLO
            Oper von W. A. Mozart (2018)                      Seite 30                      Oper von Giuseppe Verdi (2013)                                Seite 54

    13.8.   EIN SOMMERNACHTSTRAUM                                                   30.8.    PIQUE DAME
            Komödie von William Shakespeare (2013)            Seite 31                      Oper von Peter Iljitsch Tschaikowski (2018)                   Seite 56

    14.8.   FIDELIO                                                                 27.7.    KLASSIK IN DER ALTSTADTV
            Oper von Ludwig van Beethoven (2015)              Seite 32               bis    Open-Air-Audiopräsentation von Konzerten
                                                                                    30.8.    vom 27. Juli bis zum 30. August 2018                          Seite 58
    15.8.   IL TROVATORE                                                        Programmänderungen vorbehalten
            Oper von Giuseppe Verdi (2014)                    Seite 34

    16.8.   AMOR, VIDA DE MI VIDA
            Dirigent: Jesús López Cobos (2007)                Seite 35         Fotonachweis
    17.8.   DIE NETREBKO-WUNSCHOPER                                             BÜHNE-Archiv, Unitel, Clärchen Baus-              Karl Forster / Salzburger Festspiele, Zhan
            Fünf Opern stehen zur Auswahl                     Seite 36         Mattar & Matthias Baus, Peter-Andreas             Min, Herwig Prammer / Reuters, Matthias
                                                                                Hassiepen, Hans Jörg Michel, Monika               Bothor / Decca, Robbie Jack / Corbis,
    18.8.   PIQUE DAME                                                          ­Rittershaus, Werner Kmetitsch, Mathias           Johannes Ifkovits, Adam Latham, Stefan
            Oper von Peter Iljitsch Tschaikowski (2018)       Seite 38          Dan Porges, Marco Borggreve, Anja                Boness / Rufen Avandor, Victor T ­ homas,
                                                                                 Frers, Klaus Rudolph, Bernd Uhlig, An-           Patrick Nin, Michael Mann, Norbert Kniat,
    19.8.   ORCHESTERKONZERT                                                     drea ­Boccalini, Klaus Lefebvre, Silvia Lelli,   ­Alessandro Moggi, ­Adrienne ­Meister,
            Dirigent: Andris Nelsons (2018)                   Seite 39          Wolfgang Lienbacher, K  ­ ristin Hoeber-          Marco Borelli, Kirk Edwards, Anton
                                                                                 mann, Michael Pöhn / Wiener Staatsoper,           ­Zavjyalov, TACT_InternationalArtists-
    20.8.   LA CLEMENZA DI TITO                                                  Karina Schwarz / DG, Wiener Volksoper,             Management, Georg Soulek, DECCA /
            Oper von W. A. Mozart (2017)                      Seite 40          Oscar Rivera / efe / picturedesk, Anne             Uli Weber, Jean Pimentel, Andrea
                                                                                 ­Beckwilm, Franz N­ eumayr, Ruth Walz,             ­Tamoni, Roger Mastroianni
    21.8.   LA TRAVIATA
            Oper von Giuseppe Verdi (2005)                    Seite 42

    22.8.   LE NOZZE DI FIGARO                                                  Impressum
            Oper von W. A. Mozart (2006)                      Seite 44
                                                                                Medieninhaber, Verleger, P ­ roduktion:           Geschäftsführung:
    23.8.   DIE SACHE MAKROPULOS                                                Verlagsgruppe NEWS G  ­ esellschaft               DDr. Horst Pirker (CEO & Vorsitz),
            Oper von Leoš Janáček (2011)                     Seite 46         m.b.H., FN 183971 HG Wien;                        Mag. Claudia Gradwohl (CHRO),
                                                                                Taborstraße 1–3, 1020 Wien,                       Mag. Helmut Schoba (COO), ­
    24.8.   PIQUE DAME                                                          Redaktion: Tel.: 01/217 55-5120,                  Susanne Herczeg (CFO & Prok.),
                                                                                ­­Fax: 01/217 55-5615                             Dr. Markus Fallenböck (CSO)
            Oper von Peter Iljitsch Tschaikowski (2018)       Seite 47
                                                                                Kursbuch-Leitung:                                 Generalbevollmächtigte:
    25.8.   DIE ZAUBERFLÖTE                                                     Lothar Lohs                                       Dkfm. H
                                                                                                                                        ­ elmut Hanusch, Gabriele Kindl
            Oper von W. A. Mozart (2018)                      Seite 48         Grafisches Konzept:                               Reproduktion:
                                                                                Philipp Melchers                                  Lubomir Tzolov
    26.8.   SALOME
            Oper von Richard Strauss (2018)                   Seite 49         Layout:                                           Hersteller:
                                                                                Lubomir Tzolov                                    Druckerei Berger, 3580 Horn
    27.8.   EUGEN ONEGIN                                                        Mitarbeit:
            Oper von Peter Iljitsch Tschaikowski (2007)       Seite 50         Mag. Michaela Thoma-Stammler

6                                       Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18   Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18                                                     7
Kursbuch Spezial | 18 - Siemens Österreich
FREITAG, 27. JULI                                     BEGINN 11.00 / 13.00                  FREITAG, 27. JULI                                   BEGINN 20.00 UHR

          ERÖFFNUNG & JEDERMANN                                                                                               AIDA
 Live-Übertragung des Eröffnungsfestakts der Salzburger Festspiele 2018 mit dem Schrift-           Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi (Salzburger Festspiele 2017,
 steller und Historiker Philipp Blom als Redner. Eine Produktion von ORF. Um 13.00                 Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache). Eine Koproduktion
          Uhr folgt „Jedermann Remixed“, der Film von Hannes Rossacher, 2011                                   von ORF, ZDF/Arte, NHK und UNITEL

                                               D     er Schriftsteller und Historiker Phi-
                                                     lipp Blom wird am 27. Juli in der
                                               Felsenreitschule die Festrede bei der
                                                                                             E    s war das Ereignis der Salzburger
                                                                                                  Festspiele 2017, dem die ganze
                                                                                             Opernwelt entgegenfieberte: Anna
                                               Eröffnung der Salzburger Festspiele           Netrebkos Rollendebüt als Aida in
                                               2018 halten. „Als schonungsloser              einer Inszenierung von Shirin Neshat
                                               Analytiker der europäischen Ge-               mit Verdi-Guru Riccardo Muti am Pult.
                                               schichte, der sich auch kritisch mit der      Eine „grandiose Netrebko“ und „sehr
                                               gesellschaftlichen Gegenwart und der          gute Kollegen“ wie auch das Dirigat
                                               Zukunft unserer liberalen Demokratie          Mutis wurden dann auch von der
                                               auseinandersetzt, ist Philipp Blom der        Presse gefeiert, während die Inszenie-
                                               ideale Festredner für das Gedenkjahr          rung Shirin Neshats ins Kreuzfeuer der
                                               2018“, erklärt Festspielpräsidentin           Kritik geriet. Im Zentrum des Jubels
                                               Helga Rabl-Stadler. Philipp Blom              stand naturgemäß Anna Netrebko
                                               zeigt sich über die Einladung erfreut.        als Aida: „Bei der Premiere“, so die
                                               „Die Autoren der Aufklärung waren             Kleine Zeitung, „unterstrich Anna Ne-
                                               überzeugt, dass Ideen und Kunst               trebko als Debütantin in der Titelrolle
                                               einander ergänzen, und so ist es              ihren Stammplatz auf dem Sopranis­
                                               ganz in ihrem Sinne und für mich eine         tinnenthron. Mit dem Brokat in ihrer
                                               wunderbare Herausforderung, dem               Stimme, die Sinnlichkeit wie Dramatik
                                               Wunsch der Festspiele nachzukom-              gleichermaßen beherrscht, und ihrer
                                               men und einige Ideen zur Aufklärung           darstellerischen Präsenz gab sie in
                                               in all ihrer Aktualität und Ambivalenz        einem wunderschönen stahlblauen
                                               zur Diskussion zu stellen. Wenn das           Seidenkleid hoch beeindruckend die
                                               Wort ‚Aufklärung‘ einen Sinn hat, dann        äthiopische Prinzessin Aida.“ „Tat-       Anna Netrebko singt furios Aida.
                                               ist es der, riskant zu denken. Welche         sächlich“, befand die Neue Zürcher
                                               Risiken sind wir bereit einzugehen?“          Zeitung, „kann man heute wohl keine       ∫   BESETZUNG
                                               Danach zeigt Hannes Rossachers Film           stimmschönere Sängerin für die Ti-
                                               Jedermann remixed eine Aufführung             telrolle engagieren. Anna Netrebko        Dirigent: Riccardo Muti | Regie: Shirin
                                               von Hofmannsthals Klassiker, die es so        befindet sich vokal hörbar auf dem        Neshat | Orchester: Wiener Philharmo-
                                               nie gegeben hat: Durch die Montage            Gipfel ihrer Laufbahn.“ „Sie hat einen    niker | Dauer: 160 Minuten | Mit: Anna
                                               diverser Aufzeichnungen aus mehreren          Gipfel erklommen“, stimmte die New        Netrebko (Aida), Ekaterina Semenchuk
                                               Jahrzehnten ist ein reizvolles kultur­        York Times zu, während El País über-      (Amneris), Francesco Meli (Radamès),
                                               historisches Puzzle der Berühmtheiten         haupt befand: „Netrebko weiht sich in     Roberto Tagliavini (König), Dmitry
                                               von Alexander Moissi bis Nicholas             Salzburg zur größten Sopranistin des      Belosselskiy (Ramfis), Luca Salsi (Amo­
Philipp Blom: Schriftsteller und Historiker.   Ofczarek entstanden.                          21. Jahrhunderts.“                        nasro), Bror Magnus Tødenes (Bote)

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Kursbuch Spezial | 18 - Siemens Österreich
SAMSTAG, 28. JULI                                         BEGINN 20.00 UHR

             LA CLEMENZA DI TITO
       Opera seria in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (Salzburger
           Festspiele 2017, Felsenreitschule – in italienischer Sprache).
                  Eine Produktion von ORF, 3sat und UNITEL

                                                                                         Willard White als
                                                                                         Publio und Marianne
                                                                                         Crebassa als Sesto in der
                                                                                         Felsenreitschule 2017.

Russell Thomas als Tito Vespasiano und Marianne Crebassa als Sesto.

B    ei seinem Regie-Comeback
     mit Mozarts letzter Oper La
clemenza di Tito bei den Salzburger
                                            ten aus der c-Moll-Messe und der
                                            Maurerischen Trauermusik erweitert.
                                            Das Resultat wurde bei der Premiere
Festspielen 2017 hat Peter Sellars          mit frenetischem Beifall belohnt. Die
zusammen mit dem „jungen Wil-               Kritik schrieb von einem „aufwüh-
den“ Teodor Currentzis am Pult eine         lenden“ Opernabend: „Mozart sorgt
packende, kluge und vielschichtige          in Salzburg wieder für Gänsehaut.“
Aktualisierung des Stoffs vom altrö-
mischen Kaiser Titus vorgelegt, die          ∫    BESETZUNG
ihn neu und dicht an unserer ge-             Dirigent: Teodor Currentzis |
sellschaftlichen Realität erzählt. Der       Regie: Peter Sellars | Orchester:
Regisseur zeigt Servilia und Sesto           musicAeterna | Dauer: 167 Minuten
als zwei Figuren aus einem Flücht-           | Mit: Russell Thomas (Tito), Golda
lingstreck, an denen Titus Gefallen          Schultz (Vitellia), Christina Gansch
findet. Doch das Vertrauen wird              (Servilia), Marianne Crebassa (Sesto),
missbraucht und führt zum Anschlag           Jeanine De Bique (Annio), Willard
gegen den Herrscher. Auch musika-            White (Publio)
lisch wurde die Oper mit Ausschnit-

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Kursbuch Spezial | 18 - Siemens Österreich
AM
    SO  S TTA
       NN   AGG,, 2239.. A
                         J U LGIU
                                 ST                     BEGINN 20.00 UHR             MONTAG, 30. JULI                                  BEGINN 18.00 UHR

                                  SALOME                                                            ORCHESTERKONZERT
                  Musikdrama in einem Aufzug von Richard Strauss                                                 Salzburger Festspiele 2017,
          (Salzburger Festspiele 2018, Felsenreitschule – in deutscher Sprache).                            Stiftung Mozarteum – Großer Saal.
                  Eine Koproduktion von ORF, 3sat und UNITEL                                         Eine Koproduktion von BR/ARTE und UNITEL

                                              D    er italienische Regisseur
                                                   Romeo Castellucci, der die
                                              Zuschauer immer wieder mit
                                                                                         Lorenzo Viotti:
                                                                                         Junger Dirigent
                                                                                         auf dem Weg
                                              verblüffenden, ja verstörenden             nach oben.
                                              Bilderwelten zu konfrontieren weiß,
                                              inszeniert für die Salzburger Fest-
                                              spiele 2018 in der Felsenreitschule
                                              Salome, das von Richard Strauss
                                              1903 vertonte einstige Skandal-
                                              stück Oscar Wildes um die Tragö-
                                              die einer Femme fatale, die zum
                                              Inbild pervertierter Lust avancierte.
                                              Romeo Castellucci, der über die
                                              ungewöhnliche Fähigkeit verfügt,
                                              Bilder hervorzubringen, in denen
                                              das Wissen des Unbewussten pul-
                                              siert, macht die Figur der Salome
                                              zum Angelpunkt, verwandelt sie in
                                              die Flamme, die alles Anwesende
                                              belebt und die im Tanz der sieben
                                              Schleier emporlodert und sich ver-

    Asmik Grigorian singt die Salome.
                                              braucht. Als „Tragödie des Blicks“
                                              begreift Castellucci Salome, worin
                                              unterschiedlichste Blickkonstellati-
                                                                                       D    ie Salzburger Festspiele bieten
                                                                                            seit jeher ein Forum für alle, die
                                                                                       einmal ganz groß rauskommen wol-
                                                                                                                                 ∫   PROGRAMM

                                                                                                                                 Ludwig van Beethoven
                                              onen als Ausdruck des Begehrens          len. Der Dirigent Lorenzo Viotti (28)     Konzert für Violine und Orchester
∫   BESETZUNG                                 wirksam werden, oszillierend zwi-        gehört dazu und auch der Geiger           D-Dur op. 61
                                              schen der Faszination zu sehen und       Sergey Khachatryan (33), mit dem          Robert Schumann
 Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
                                              betrachtet zu werden. Geplant ist        zusammen am 30. Juli 2017 zunächst        Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 –
Romeo Castellucci | Orchester:
                                              eine konzentrierte, „minimale Sa-        Beethovens Violinkonzert auf dem          „Rheinische Symphonie“
Wiener Philharmoniker | Dauer: 100
Minuten | Mit: John Daszak (He-               lome, die durch Weglassen wirken         Programm stand. Nach der Pause
                                              wird“, sagt Castellucci. „Das Be-        dirigierte Viotti, der vor 2015 bei       Dauer: 91 Minuten
rodes), Anna Maria Chiuri (Herodias),
                                              gehren ist deshalb so interessant,       den „Young Conductors Award“              Dirigent: Lorenzo Viotti
Asmik Grigorian (Salome), ­Gábor
                                              weil es jeden von uns im Innersten       gewonnen hat, Schumanns 3. Sym-           Violine: Sergey Khachatryan
Bretz (Jochanaan), Julian Prégardien
                                              betrifft. Mit Salome betrachten wir      phonie, die Rheinische, jenseits aller    Orchester: Camerata Salzburg
­(Narraboth)
                                              in Wirklichkeit uns selbst.“             schwülstigen Gefühlsduselei.

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Kursbuch Spezial | 18 - Siemens Österreich
DIENSTAG, 31. JULI                                      BEGINN 20.00 UHR               MITTWOCH, 1. AUGUST                      BEGINN 18.00 UHR

                              FALSTAFF                                                          ORCHESTERKONZERT
               Lyrische Komödie in drei Akten von Giuseppe Verdi                                  Salzburger Festspiele 2012, Großes Festspielhaus.
     (Salzburger Festspiele 2013, Haus für Mozart – in italienischer Sprache).                 Eine Koproduktion von UNITEL, ORF und ZDF/3sat
                Eine Koproduktion von UNITEL und ORF/3sat

  Elisabeth Kulman und Ambrogio Maestri brillieren in Verdis Falstaff.

R    egisseur Damiano Michieletto hat
     die Handlung von Verdis Falstaff
von Windsor in das von Verdi gestif-
                                            Zeit, da ihm die Opernmassen ge-
                                            wogen waren, als er Falstaff war, der
                                            gewitzte Hedonist und Pleitevirtuose.
tete Künstleraltersheim in Italien ver-     Sein Magnetismus ließ die Damenwelt
legt. Da lässt er einen ausrangierten       knieweich werden, wie schön war das!                    ∫   PROGRAMM
Sänger von seinem glorreichen Künst-        Also spielt der alte Knabe gleich die
                                                                                                    Richard Strauss
lerleben und einstigem Bühnenglanz          ganze Verdi-Oper traumhaft durch.“
                                                                                                    Don Juan – Tondichtung für großes
träumen. Ambrogio Maestri tut dies
                                                                                                    Orchester op. 20
laut Kritik virtuos: „Was kümmern ihn       ∫    BESETZUNG                                          Richard Wagner
die Menüdüfte aus dem Speisesaal
                                             Dirigent: Zubin Mehta | Regie: Dami-                   Wesendonck-Lieder
mit all den Rollstühlen und Gehwa-
                                             ano Michieletto | Orches­ter: Wiener                   Johannes Brahms
gerln. Die Wirklichkeit ist nur ein läs­
                                             Philharmoniker | Dauer: 130 Minuten                    Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68
tiger Altersheimanzug, zu eng jedoch
                                             Mit: Ambrogio Maestri (Falstaff),                      Dauer: 95 Minuten
für diesen grandiosen, nur leider pen-
                                             Fiorenza Cedolins (Mrs. Ford),                         Dirigent: Mariss Jansons
sionierten Künstler. So liegt der alte
                                             ­Massimo Cavalletti (Mr. Ford),                        Sopran: Nina Stemme
Knabe auf dem Sofa und fliegt durch
                                              Elisabeth ­Kulman (Mrs. Quickly)                      Orchester: Wiener Philharmoniker
das Reich seiner Träume. Fliegt in jene

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Kursbuch Spezial | 18 - Siemens Österreich
DONNERSTAG, 2. AUGUST                                   BEGINN 20.00 UHR

               DER ROSENKAVALIER
                                                                                       Sophie Koch als
             Komödie für Musik in drei Aufzügen von Richard Strauss                    Octavian und Mojca
     (Salzburger Festspiele 2014, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).        Erdmann als Sophie
            Eine Koproduktion von UNITEL, ORF, BR und NHK                              im Rosenkavalier.

                                          H    arry Kupfer hat diese Neuinsze-
                                               nierung des Rosenkavaliers von
                                          Richard Strauss und Hugo von Hof-
                                          mannsthal besorgt. Die Uraufführung
                                          ging 1911 über die Bühne, nur we-
                                          nige Jahre bevor der Erste Weltkrieg
                                          ausbrach. Doch ganz im Gegenteil
                                          zum weitverbreiteten Klischee über
                                          das Meisterwerk kann man diese
                                          Gesellschaftskomödie weder als
                                          rückwärtsgewandt noch als rück-
                                          schrittlich abklassifizieren. Trotz des
                                          nostalgischen Schauplatzes im Wien
                                          des 18. Jahrhunderts geht es hier um
                                          eine Reihe tagesaktueller Fragen,
                                          etwa um die Rolle und Stellung der
                                          Frau oder um den Zusammenbruch
                                          der herrschenden Verhältnisse – den
                                          moralischen wie den finanziellen. Ein
                                          zentrales Thema bildet außerdem die
                                          Vergänglichkeit, denn die ganze Oper
                                          ist wie durchtränkt von dem Gefühl,
                                          dass die Zeit abläuft – zumindest für
                                          diese aristokratische Gesellschaft –,
                                          was dann auch passiert ist.

                                           ∫    BESETZUNG
                                            Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
                                            Harry Kupfer | Orches­ter: Wiener Phil-
                                            harmoniker | Dauer: 215 Minuten | Mit:
                                            Krassimira Stoyanova (Feldmarschallin),
                                            Sophie Koch (Octavian), Mojca Erdmann
Sophie Koch und Günther Groissböck.
                                            (Sophie), Günther Groissböck (Ochs)

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FREITAG, 3. AUGUST                                     BEGINN 20.00 UHR                   SAMSTAG, 4. AUGUST                                    BEGINN 20.00 UHR

                           WOZZECK                                                                           DIE ZAUBERFLÖTE
        Oper in drei Akten von Alban Berg (Salzburger Festspiele 2017,                               Deutsche Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart
     Haus für Mozart – in deutscher Sprache). Eine ­Produktion von UNITEL                        (Salzburger Festspiele 2018, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
                 in Kooperation mit Arte Concert und Medici.tv                                          Eine K­ oproduktion von ORF, ZDF/Arte und UNITEL

                             Matthias
                           Goerne in
                                          D    er Regisseur und Künstler William
                                               Kentridge versetzt die Oper
                                          Wozzeck in ein dunkles Szenario ani-
                                                                                           M     it Lydia Steier (40) gibt eine der
                                                                                                 füh­renden Opernregisseurinnen
                                                                                           einer neuen Generation erstmals bei
                         der Titelrolle
                            mit Asmik     mierter Kohlezeichnungen und Vide-               den Salzburger Festspielen ihre Visi-
                         Grigorian als    oloops, mit denen die Bilderwelt des             tenkarte ab, auf der sich schon viel Re-
                             Marie in     Ersten Weltkriegs, dieser Urkatastro-            nommee angesammelt hat. In einem
                            Wozzeck.      phe des 20. Jahrhunderts, evoziert               Interview vorab zeigte sie Respekt
                                          wird. Zerstörte Wälder, Stacheldraht,            vor der großen Tradition der Salz-
                                          ruinierte Dörfer und geschundene                 burger Zauberflöten-Inszenierungen
                                          Menschen bilden ein visuelles Voka-              und sieht es als „Herausforderung,
                                          bular, das die Traumata des ebenfalls            etwas besonders Erfrischendes und
                                          geschundenen Protagonisten in                    Fesselndes zu schaffen“. In diesem
                                          einem Bild-Albtraum widerspiegelt.               Sinne hat sie eine „narrative Figur“
                                          Die Inszenierung und die Sänger                  dazu erfunden, den von Bruno Ganz
                                          wurden von der Kritik gefeiert. Allen            gespielten Großvater, der durch die
                                          voran Matthias Goerne, der mit den               Geschichte dieser Zauberoper führt.
                                          expressiven Valeurs seiner Stimme                „Das Konzept dahinter ist, dass die
                                          „dumpf brodeln, drohend grollen und              Zauberflöte wie in einem Märchen-
                                          zart kosen kann“. Und Asmik Grigo-               buch erzählt wird. Es ist eine Gute-
                                          rian als Marie singt ideal das sinnliche         Nacht-Geschichte für die drei Knaben,
                                          Weibsbild, „das für das Zwitschern               die im Zentrum unserer Inszenierung
                                          des Fleisches und damit für das Ver-             stehen“, erklärt Lydia Steier. Die Er-
                                          hängnis sorgt“. Was Musiktheater                 zählung des Großvaters soll mit ihrem
                                          alles kann, hier wird es zum Ereignis.           „märchenhaften Charme“ wirken.
                                           ∫
                                                BESETZUNG                              ∫   BESETZUNG
                                           Dirigent: Vladimir Jurowski | Regie:        Dirigent: Constantinos Carydis |
                                           William Kentridge | Orchester: Wie-         Regie: Lydia Steier | Orchester: Wiener
                                           ner Philharmoniker | Dauer: 102 Minu-       Philharmoniker | Dauer: 155 Minuten |
                                           ten | Mit: Matthias Goerne (Wozzeck),       Mit: Matthias Goerne (Sarastro), Mauro
                                           John Daszak (Tambourmajor), Mauro           Peter (Tamino), Albina Shagimuratova
                                           Peter (Andres), Gerhard Siegel              (Königin der Nacht), Christiane Karg
                                           (Hauptmann), Jens Larsen (Doktor),          (Pamina), Adam Plachetka (Papageno),
                                           Asmik Grigorian (Marie)                     Maria Nazarova (Papagena), Bruno Ganz          Christiane Karg wird als Pamina zu erleben sein.

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SONNTAG, 5. AUGUST                                     BEGINN 20.00 UHR                        Anna
                                                                                           ­Netrebko
                                                                                        als Mimì und
                          LA BOHÈME                                                    Piotr Beczała
                                                                                       als Rodolfo in
                                                                                             Puccinis
     Oper in vier Akten von Giacomo Puccini (Salzburger Festspiele 2012,                La Bohème.
     Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache). Eine ­Koproduktion von
                      UNITEL, NHK, ORF und ZDF

E    ine der weltweit meistgespielten
     Opern, Giacomo Puccinis La
Bohème, war 2012 zum ersten Mal
                                          gelangte außer einer Tosca- und einer
                                          Turandot-Produktion keines seiner
                                          Werke hier auf die Bühne.“ Eine
glanzvoll bei den Salzburger Festspie-    Handlung der Oper im strengen Sinne
len zu erleben. Den Glanz verspro-        existiert kaum. Wie im Film huschen
chen und gehalten hat die Starbe-         Szenen, Bilder und Impressionen am
setzung mit Anna Netrebko als Mimì        Zuschauer vorbei. Schlaglichtartige
und Piotr Beczała als Rodolfo unter       Momentaufnahmen zeigen den
Dirigent Daniele Gatti. Mit dieser, so    Freundschaftsbund von vier jungen
die Kritik, von „ariosen Höhepunkten“     Individualisten in der Großstadt Pa-
und „Strahletönen“ gekennzeich-           ris: den schreibenden Rodolfo, den
neten Inszenierung wollte der neue        philosophierenden Colline, den ma-
Intendant Alexander Pereira „gewis-       lenden Marcello und den der Musik
sermaßen einen Bannfluch brechen,         zugewandten Schaunard. In diese
der aus unverständlichen Gründen          Künstleridylle führt Rodolfo die fragile
von den Salzburger Festspielen seit       Mimì. Für den italienischen Regisseur
jeher über Giacomo Puccini verhängt       Damiano Michieletto geht es in erster
ist. Seit der Gründung dieses Festivals   Linie darum, eine zeitgemäße Form
                                          für die Geschichte zu finden und das
 Nino Machaidze singt die Musetta         Lebensgefühl junger Menschen von
 in Puccinis La Bohème.                   heute einzufangen, die für ihre Lei-
                                          denschaften einstehen, ihren Visionen
                                          nachgehen und es wagen, nach neuen
                                          Wegen in der Kunst zu suchen – mö-
                                          gen sie darin auch grandios scheitern.
                                           ∫    BESETZUNG
                                           Dirigent: Daniele Gatti | ­ Regie: Dami-
                                           ano Michieletto | ­Orchester: Wiener
                                           Philharmoniker | Dauer: 124 Minuten
                                           | Mit: Piotr Beczała (Rodolfo), Anna
                                           Netrebko (Mimì), Massimo Cavalletti
                                           (Marcello), Nino Machaidze (Musetta),
                                           Alessio Arduini (­Schaunard), Carlo
                                           ­Colombara (Colline)

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MONTAG, 6. AUGUST                                     BEGINN 20.00 UHR                   DIENSTAG, 7. AUGUST                               BEGINN 20.00 UHR

                                    FAUST                                                                     DON GIOVANNI
                   Opéra in fünf Akten von Charles Gounod                                   Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (Salzburger
 (Salzburger Festspiele 2016, Großes Festspielhaus – in französischer Sprache).                  Festspiele 2006, Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache).
       Eine Produktion von UNITEL in Koproduktion mit ORF/3sat                                Eine Produktion von UNITEL und BFMI in Koproduktion mit ORF

                                         E   s war die Vertonung von Goe-
                                             thes Faust, die den Weltruhm
                                         des 1818 in Paris geborenen Kom-
                                                                                          D     ie Inszenierung Martin Kušejs
                                                                                                mit Baritonstar Thomas Hamp-
                                                                                          son als Don Giovanni aus dem Jahr
                                                                                                                                  eine die Frauen verschlingende
                                                                                                                                  und peinigende Männerseele“ prä-
                                                                                                                                  sentiert. Es herrscht eine „brutale
                                         ponisten begründete. Interessiert                2002, die anlässlich des Mozart-        ­Atmosphäre in dieser Salzburger
                                         hat ihn daran besonders die Gret-                jahres 2006 wiederaufgenommen            Abrechnung mit Pop, Postmoderne
                                         chentragödie, erklärt Reinhard von               und heuer wieder bei den Siemens         und deren Lieblingsthema der
                                         der Thannen, der das Werk für die                Fest>Spiel­>Nächten ausgestrahlt         Mode“, deren perfekte Erotik hier
                                         Salzburger Festspiele 2016 insze-                wird, wurde sehr kontroversiell          unmissverständlich als „Chiffre des
                                         niert hat: „Marguerite ist eine junge            ­aufgenommen.                            Todes“ gezeigt wird.
                                         Frau, die an die Liebe glaubt und                 Kein Wunder, denn der Regisseur
                                         die durch ihre Begegnung mit Faust                und der damalige Dirigent Nikolaus
                                         ermutigt wird, die sie umgebenden                 Harnoncourt – die Wiederaufnahme
                                         Konventionen von gesellschaftlicher               wurde von Shooting-Star Daniel
                                         Moral und religiösem Glauben zu                   Harding geleitet – haben Mozarts
                                         sprengen. Sie bleibt aber chancen-                Dramma giocoso fern von einer hei-
                                         los in einer Gesellschaft, in der an              ter gelösten Studie über Männer-
                                         das Verhalten von Männern und                     lust, Liebeswahn und gesellschaft­
                                         Frauen unterschiedliche Maßstäbe                  liche Konvention verortet.
                                         angesetzt werden.“ Auch wenn sie                  Die Geschichte des Don Giovanni,
                                         in Gounods Oper als Männerphan-                   einer der großen, immer wieder
                                         tasie erscheint, „ist sie gleichzeitig            faszinierenden Mythen der Mensch­
                                         eine starke Frauenfigur, die eigen-               heit, wird hier, so fasste es die
                                         verantwortlich handelt, wenngleich                renommierte Süddeutsche Zeitung
                                         sie an der Unvereinbarkeit der an                 zusammen, als „düstere Schau in
                                         sie gestellten Forderungen zu-
                                         grunde geht“.                                ∫   BESETZUNG
                                                                                      Dirigent: Daniel Harding | Regie:
                                          ∫
                                            BESETZUNG                                 Martin Kušej | Orchester: Wr. Phil-
                                          Dirigent: Alejo Pérez | Regie: Reinhard     harmoniker | Dauer: 180 Minuten |
                                          von der Thannen | Orchester: Wiener         Mit: Thomas Hampson (Giovanni),
                                          Philharmoniker | Dauer: 182 Minuten |       Ildebrando D’Arcangelo (Leporello),
                                          Mit: Piotr Beczała (Faust), Ildar Abdra-    Christine Schäfer (Donna Anna), Mela-
                                          zakov (Méphistophélès), Maria Agresta       nie Diener (Elvira), Isabel Bayrakdarian    Thomas Hampson: Der Starbariton als
Maria Agresta als Marguerite in Faust.    (Marguerite), Alexey Markov (Valentin)      (Zerlina), Piotr Beczała (Don Ottavio)      Mozarts Frauenheld Don Giovanni.

22                                            Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18       Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18                                         23
Die Liebe: Nino Machaidze als
MITTWOCH, 8. AUGUST                                  BEGINN 20.00 UHR               Juliette und Rolando Villazón als
                                                                                     Roméo, das Paar aller Paare.

               ROMÉO ET JULIETTE
         Oper in fünf Akten von Charles Gounod (Salzburger Festspiele
               2008, Felsenreitschule – in französischer Sprache).
                 Eine Koproduktion von ORF und UNITEL

D    ie Kritik war nach der Premiere
     im August 2008 großteils schwer
begeistert: „Salzburg hat ein neues
                                         zu Showeffekten der lukullischen
                                         Art genutzt und ein faszinierendes
                                         Breitwand-Spektakel mit einem
Meisterstück“, stand da zu lesen,        gewaltigen Aufwand an historischen
„hinreißende Protagonisten, ein          Kostümen, schönen Arrangements
toller Dirigent und eine kluge Regie.“   sowie perfekten Kampfszenen
Bartlett Sher, der Regisseur, hat die    inszeniert. Im Mittelpunkt stehen
Riesenbühne der Felsenreitschule         natürlich in dieser schönsten aller
                                         Liebesgeschichten die junge geor-
                                         gische Sopranistin Nino Machaidze
 Der Tod: Der unaufhaltsame              und Star-Tenor Rolando Villazón in
 Untergang Roméos und Julias.
                                         den Titelrollen. Villazón wurde als der
                                         „ideale Romeo mit edlem, heißblü-
                                         tigem Schmelz“ bejubelt. Und Nino
                                         Machaidze bekam bescheinigt, dass
                                         sie mit einer „bewundernswerten
                                         Leistung“ dem aufgeheizten Erwar-
                                         tungsdruck standgehalten habe.
                                         Immerhin war sie für die schwangere
                                         Anna Netrebko eingesprungen. Ja,
                                         mehr noch, der Shootingstar konnte
                                         nachher in der Zeitung lesen, dass sie
                                         über „einen Sopran von perlendem
                                         Glanz“ verfüge.
                                         ∫    BESETZUNG
                                         Dirigent: Yannick Nézet-Séguin |
                                         Regie: Bartlett Sher | Orchester: Mo-
                                         zarteumorchester Sbg. | Dauer: 163
                                         Minuten | Mit: Nino Machaidze (Juli-
                                         ette), Rolando Villazón (Roméo), Mik-
                                         hail Petrenko (Frère Laurent), Russell
                                         Braun (Mercutio), Juan Francisco Gatell
                                         (Tybalt), Falk Struckmann (Capulet)

24                                           Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18
DONNERSTAG, 9. AUGUST                     BEGINN 18.00 UHR   FREITAG, 10. AUGUST                                 BEGINN 20.00 UHR

        ORCHESTERKONZERT                                                                   SALOME
              Salzburger Festspiele 2017, Felsenreitschule.                Musikdrama in einem Aufzug von Richard Strauss
        Eine Koproduktion von ORF, ZDF/3sat und UNITEL             (Salzburger Festspiele 2018, Felsenreitschule – in deutscher Sprache).
                                                                           Eine Koproduktion dvon ORF, 3sat und UNITEL

                                                              D    er italienische Regisseur
                                                                   Romeo Castellucci, der die
                                                              Zuschauer immer wieder mit
                                                              verblüffenden, ja verstörenden
                                                              Bilderwelten zu konfrontieren weiß,
                                                              inszeniert für die Salzburger Fest-
                                                              spiele 2018 in der Felsenreitschule
                                                              Salome, das von Richard Strauss
                                                              1903 vertonte einstige Skandal-
                                                              stück Oscar Wildes um die Tragö-
                                                              die einer Femme fatale, die zum
                                                              Inbild pervertierter Lust avancierte.
                                                              Romeo Castellucci, der über die
                                                              ungewöhnliche Fähigkeit verfügt,
                                                              Bilder hervorzubringen, in denen
                                                              das Wissen des Unbewussten pul-
                                                              siert, macht die Figur der Salome
                                                              zum Angelpunkt, verwandelt sie in
                                                              die Flamme, die alles Anwesende
                                                              belebt und die im Tanz der sieben
                                                              Schleier emporlodert und sich ver-
                                                              braucht. Als „Tragödie des Blicks“
                                                              begreift Castellucci Salome, worin
            ∫   PROGRAMM                                      unterschiedlichste Blickkonstellati-      Asmik Grigorian singt die Salome.
                                                              onen als Ausdruck des Begehrens
            Wolfgang Amadeus Mozart                                                                         BESETZUNG
                                                              wirksam werden, oszillierend zwi-         ∫
            Requiem d-Moll für Soli, Chor und
                                                              schen der Faszination zu sehen und        Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
            ­Orchester KV 626
                                                              betrachtet zu werden. Geplant ist         Romeo Castellucci | Orchester:
             Dauer: 55 Minuten
                                                              eine konzentrierte, „minimale Sa-         Wiener Philharmoniker | Dauer: 100
             Dirigent: Teodor Currentzis
                                                              lome, die durch Weglassen wirken          Minuten | Mit: John Daszak (He-
             Mit: Anna Prohaska (Sopran), Katha-
                                                              wird“, sagt Castellucci. „Das Be-         rodes), Anna Maria Chiuri (Herodias),
             rina Magiera (Alt), Mauro Peter
                                                              gehren ist deshalb so interessant,        Asmik Grigorian (Salome), G­ ábor
             (Tenor), Tareq Nazmi (Bass)
                                                              weil es jeden von uns im Innersten        Bretz (Jochanaan), Julian Prégardien
             Chor: musicAeterna Choir
                                                              betrifft. Mit Salome betrachten wir       ­(Narraboth)
             Orchester: musicAeterna
                                                              in Wirklichkeit uns selbst.“

26                                                            Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18                                         27
SAMSTAG, 11. AUGUST                     BEGINN 20.00 & 22.00 UHR
                                                                                         Jedermann 2010: Zur Wahl steht
                                                                                         auch das Traumpaar des Jahres
                                                                                         2010 – Birgit Minichmayr als Buhl-
         DIE JEDERMANN-WAHLNACHT                                                         schaft und Nicholas Ofczarek in
                                                                                         der Titelrolle des reichen Prassers.
     Fünf Inszenierungen des Stücks von Hugo von H  ­ ofmanns­thal (Salzburger Fest-
     spiele, Domplatz – in deutscher S
                                     ­ prache) stehen via Facebook zur Auswahl für
               20.00 Uhr und eine zweite Ausstrahlung um 22.00 Uhr.

                                                                    Jedermann 2013:
                 EN                                                Cornelius Obonya
         GEWINN
VOTEN & K.COM/                                                           und Brigitte
   FACEBOO      EICH                                               ­Hobmeier können
         OESTERR
SIEMENS. N15                                                         gewählt werden.
       #SFS

   JEDERMANN-NACHT 2018                      ∫
                                               WAHLMÖGLICHKEITEN
                                             Jedermann 1970:
   V   oten & Gewinnen: Das Publikum
       kann bei dieser Jedermann-Nacht
   am Kapitelplatz selber bestimmen,
                                             Ernst Schröder, Christiane Hörbiger
                                             Jedermann 1983:
                                             Klaus Maria Brandauer, Marthe Keller
   welche Stars es dem Untergang
                                             Jedermann 2004:
   geweiht und welche Buhlschaften es
                                             Peter Simonischek, Veronica Ferres
   glänzen sehen möchte. Zur Auswahl
                                             Jedermann 2010:
   stehen fünf Inszenierungen, von der
                                             Nicholas Ofczarek, Birgit Minichmayr
   vorletzten mit Cornelius Obonya bis
                                             Jedermann 2013:
   zurück ins Jahr 1970 – siehe Liste
                                             Cornelius Obonya, Brigitte Hobmeier
   rechts. Gewählt werden kann über
   die Facebook-Seite von Siemens
   (facebook.com/siemens.oesterreich).      Hotelübernachtung und ein Abend-
   Und es gibt naturgemäß auch etwas        essen für 2 Personen im Restaurant
   zu gewinnen. Unter den Teilneh-          am Kapitelplatz bei den Siemens
   mern an der Wahlnacht wird eine          Fest>Spiel>Nächten verlost.

   28                                            Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18
SONNTAG, 12. AUGUST                                         BEGINN 20.00 UHR                   MONTAG, 13. AUGUST                                 BEGINN 20.00 UHR

                        DIE ZAUBERFLÖTE                                                                  EIN SOMMERNACHTSTRAUM
               Deutsche Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart                             Komödie von William Shakespeare. Schauspielmusik von Felix Mendelssohn
            (Salzburger Festspiele 2018, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).                Bartholdy (Salzburger Festspiele 2013, Residenzhof – in deutscher Sprache).
                   Eine K­ oproduktion von ORF, ZDF/Arte und UNITEL                                               Eine Koproduktion von UNITEL und ZDF/3sat

                                                   M      it Lydia Steier (40) gibt eine der
                                                          füh­renden Opernregisseurinnen
                                                   einer neuen Generation erstmals bei
                                                                                                    H    enry Mason, einer der phan-
                                                                                                         tasievollsten und witzigsten
                                                                                                    jungen Regisseure dieses Landes,
                                                                                                                                                          Tanja Raunig als ­Hermia
                                                                                                                                                          und Daniel Jeroma
                                                                                                                                                          als Lysander im Wald
                                                   den Salzburger Festspielen ihre Visi-            hat zu seinem Debüt bei den                           der Begierden.
                                                   tenkarte ab, auf der sich schon viel Re-         Salzburger Festspielen eine der
                                                   nommee angesammelt hat. In einem                 schwierigsten Komödien der Lite-
                                                   Interview vorab zeigte sie Respekt vor           raturgeschichte inszeniert: Shake-
                                                   der großen Tradition der Salzburger              speares Sommernachts­traum als
                                                   Zauberflöten-Inszenierungen und sieht            Gesamtkunstwerk zusammen mit der
                                                   es als „Herausforderung, etwas be-               berühmten Schauspielmusik von Felix
                                                   sonders Erfrischendes und Fesselndes             Mendelssohn Bartholdy. Theseus hat
                                                   zu schaffen“. In diesem Sinne hat sie            die Amazonenkönigin Hippolyta auf
                                                   eine „narrative Figur“ dazu erfunden,            dem Schlachtfeld besiegt; jetzt steht
                                                   den von Bruno Ganz gespielten Groß-              die Hochzeit der beiden ins Haus. In
                                                   vater, der durch die Geschichte dieser           die Hektik vor dem Fest platzt ein
                                                   Zauberoper führt. „Das Konzept                   Vater, dessen Tochter den Falschen
                                                   dahinter ist, dass die Zauberflöte wie           liebt. Theseus soll die ungehorsame
                                                   in einem Märchenbuch erzählt wird.               Hermia daher zum Tode verurteilen.
                                                   Es ist eine Gute-Nacht-Geschichte                Die Tochter aber flieht mit ihrem
                                                   für die drei Knaben, die im Zentrum              Liebsten, Lysander, nachts in den
                                                   unserer Inszenierung stehen“, erklärt            Wald, wütend verfolgt von Lysanders
                                                   Lydia Steier. Die Erzählung des Groß-            Nebenbuhler und dessen Ex-Freun-
                                                   vaters soll mit ihrem „märchenhaften             din. Der Wald der Begierden ist der
                                                   Charme“ wirken.                                  Ort der unbewussten Alternativen.
                                                                                                    Hier agieren die Figuren aus, was sie
                                                    ∫    BESETZUNG                                  im Alltag nicht leben können.
                                                    Dirigent: Constantinos Carydis |
                                                    Regie: Lydia Steier | Orchester: Wiener     ∫ BESETZUNG
                                                    Philharmoniker | Dauer: 155 Minuten |       Regie: Henry Mason | Dirigent: Ivor
                                                    Mit: Matthias Goerne (Sarastro), Mauro      Bolton | Orchester: Mozarteumorches­ter
                                                    Peter (Tamino), Albina Shagimuratova        Sbg. | Dauer: 170 Minuten | Mit: Michael
                                                    (Königin der Nacht), Christiane Karg        Rotschopf (Theseus/Oberon), Karoline
                                                    (Pamina), Adam Plachetka (Papageno),        Eichhorn (Hippolyta/Titania), Markus
Christiane Karg wird als Pamina zu erleben sein.    Maria Nazarova (Papagena), Bruno Ganz       Meyer (Puck), Tanja Raunig (Hermia)

    30                                                  Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18       Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18                                            31
DIENSTAG, 14. AUGUST                                  BEGINN 20.00 UHR

Adrianne ­Pieczonka
    als Leonore und                                     FIDELIO
Jonas Kaufmann als
Florestan in Fidelio.                   Oper in zwei Aufzügen von Ludwig van Beethoven
                             (Salzburger Festspiele 2015, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
                                        Eine Koproduktion von ORF, 3sat und UNITEL

                            Jonas Kaufmann
                            als Florestan in
                            Claus Guths
                            Inszenierung.

                        I n den Jahren 1803 und 1804
                          bewohnte Beethoven eine
                        Dienstwohnung im Theater an der
                                                                    ∫ BESETZUNG
                                                                    Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
                                                                    Claus Guth | Orchester: Wiener Phil-
                        Wien, sollte er doch im Auftrag der
                                                                    harmoniker | Dauer: 136 Minuten | Mit:
                        Direktion Vestas Feuer, eine Oper
                                                                    Jonas Kaufmann (Florestan), Adrianne
                        nach einem Libretto von Emanuel
                                                                    Pieczonka (Leonore), Tomasz Konieczny
                        Schikaneder komponieren, an der er
                                                                    (Don Pizarro), Hans-Peter König (Rocco)
                        aber bald das Interesse verlor und
                        sich stattdessen dem Fidelio-Stoff
                        widmete, von dessen Handlung er           nischen Gouverneur des Staatsge-
                        als Mensch ebenso betroffen wie als       fängnisses beherrschten zweiten Akt
                        Komponist begeistert war, enthielt        steigert sich der dritte Akt zur Feier
                        er doch das „Sittliche, Erhebende“,       der ehelichen Liebe als Sieg gegen
                        das er sich von einem Opernstoff er-      Willkürherrschaft – ein einzigartiges
                        wartete. Von der kleinbürgerlichen        Plädoyer für Menschlichkeit und
                        Welt des Kerkermeisters Rocco im          Gerechtigkeit im Gewand einer
                        ersten Akt über den vom tyran-            ­Rettungs- und Befreiungsoper.

                        Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18                                             33
F RI T
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          AOGC
             ,H1 ,1 .1 5
                       A.UA
                          GUUG
                             SUT S T                BEGINN 20.00 UHR               DONNERSTAG, 16. AUGUST                                BEGINN 18.00 UHR

                       IL TROVATORE                                                               AMOR, VIDA DE MI VIDA
                      Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi                                            Salzburger Festspiele 2007, Großes Festspielhaus.
  (Salzburger ­Festspiele 2014, Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache).                      Eine Produktion von UNITEL in Koproduktion
         Eine Koproduktion von UNITEL, ORF und ZDF/ARTE                                                             mit ORF und ARTE

E   s war der bei der Kritik umstrit-
    tene Höhepunkt der Salzburger
Festspiele 2014: Alvis Hermanis’
                                           Traualtar führen zu können. Doch
                                           Leonora und Manrico, der durch eine
                                           Reihe dunkler Umstände von der
                                                                                         Plácido Domingo und Ana
                                                                                         María Martínez vergnügen
                                                                                         sich und das Publikum mit
Inszenierung von Verdis Il trovatore,      Zigeunerin Azucena als Sohn aufge-            Zarzuelas.
die im Museum spielt – mit Anna Ne-        zogen worden ist, sind schon längst
trebko als Leonora, Francesco Meli         ein geheimes Paar, es ist die ganz
als Manrico und Plácido Domingo            große Liebe. Doch dann nimmt das
als Graf Luna. Die zwei Männer, die        Schicksal seinen Lauf und im Schloss
nicht wissen, dass sie Brüder sind,        Lunas bleibt zum Schluss kein Stein
und sich erbitterte Kämpfe liefern,        auf dem anderen.
sowohl auf dem Schlachtfeld wie
auch auf dem Kampfplatz der Liebe          ∫  BESETZUNG
zu ein und derselben Frau. Denn             Dirigent: Daniele Gatti | Regie: Alvis
beide begehren Leonora. Der eine,           Hermanis | Orchester: Wiener Philhar-
Graf Luna, glaubt sich aufgrund             moniker | Dauer: 150 Minuten | Mit:
seines adeligen Standes gegenüber           Anna Netrebko (Leonora), Marie-Nicole
dem vermeintlichen Zigeuner-                Lemieux (Azucena), Francesco Meli
spross Manrico selbstverständlich
legitimiert, die Gräfin Leonora zum
                                            (Manrico), Plácido Domingo (Graf Luna)
                                                                                     I m Sommer 2007 präsentierten
                                                                                       Plácido Domingo und Ana María
                                                                                     Martínez bei den Salzburger Fest-
                                                                                                                                stammt aus Puerto Rico und hat
                                                                                                                                2005 Plácido Domingos Operalia-
                                                                                                                                Gesangswettbewerb gewonnen.
                                                                                     spielen ein gefeiertes Konzert,
 Anna Netrebko als                                                                                                               ∫
                                                                                                                                     PROGRAMM
                                                                                     das man jetzt wiedersehen kann.
 Leonora und Plácido
 ­Domingo als Graf Luna                                                              Sie widmeten den ganzen Abend               Amor, vida de mi vida
  in Liebeswirren.                                                                   der Zarzuela, einer in Spanien sehr         (Liebe, Leben meines Lebens)
                                                                                     populären Musikgattung, die am              Zarzuelas von Federico Moreno
                                                                                     spanischen Königshof entstand und           Torroba, Pablo Luna Carné, Reveriano
                                                                                     als Schwester der Wiener Operette           Soutullo Otero, Pablo Sorozábal u. a.
                                                                                     definiert werden kann.
                                                                                     Plácido Domingo ist mit Zarzuelas           Dirigent: Jesús López Cobos
                                                                                     aufgewachsen, seine Eltern waren            Orchester: Mozarteum Orchester
                                                                                     berühmte Zarzuela-Sänger. Der               Salzburg
                                                                                     Star selbst hat die Zarzuela in den         Tenor: Plácido Domingo
                                                                                     letzten Jahren wieder populär               Sopran: Ana María Martínez
                                                                                     gemacht. Domingos Partnerin in              Dauer: 103 Minuten
                                                                                     Salzburg, Ana María Martínez,

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FREITAG, 17. AUGUST                                  BEGINN 20.00 UHR
                                                                                          Aida 2017: Zur Wahl steht auch
                                                                                          der Erfolg, den Anna Netrebko
                                                                                          letztes Jahr in der Titelrolle von
          DIE NETREBKO-WAHLNACHT                                                          Verdis Oper gefeiert hat.

           Fünf Opern, in denen Anna Netrebko, die „größte Sopranistin des
     21. Jahrhunderts“, von 2005 bis 2017 bei den Salzburger Festspielen Triumphe
                     gefeiert hat, stehen via Facebook zur Auswahl.

                 EN
         GEWINN
VOTEN & K.COM/
   FACEBOO      EICH
         OESTERR
SIEMENS. N15
       #SFS

                                                  La Traviata 2005: Anna Netrebko
                                                          als furiose Violetta in Willy
                                                    Deckers gefeierter Inszenierung.

   NETREBKO-WUNSCHOPER                     ∫
                                                WAHLMÖGLICHKEITEN
                                            Aida 2017:
   V   oten & Gewinnen: Erstmals kann
       das Publikum bei dieser Ne-
   trebko-Nacht am Kapitelplatz selber
                                            Anna Netrebko in der Titelrolle
                                            Il trovatore 2014:
                                            Anna Netrebko als Leonore
   bestimmen, in welcher Oper es den
                                            La Bohème 2012:
   Star, der die Salzburger Festspiele
                                            Anna Netrebko als Mimì
   prägt wie kein anderer, sehen möchte.
                                            Le nozze di Figaro 2006:
   Zur Auswahl stehen fünf Inszenie-
                                            Anna Netrebko als Susanna
   rungen, von der legendären Traviata
                                            La Traviata 2005:
   2005 bis zur Aida 2017 – siehe Liste
                                            Anna Netrebko als Violetta
   rechts. Gewählt werden kann über
   die Siemens-Facebook-Seite
   (facebook.com/siemens.oesterreich).     Hotelübernachtung und ein Abend-
   Und es gibt naturgemäß auch etwas       essen für 2 Personen im Restaurant
   zu gewinnen. Unter den Teilneh-         am Kapitelplatz bei den Siemens
   mern an der Wahlnacht wird eine         Fest>Spiel>Nächten verlost.

   36                                          Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18
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                            TT                        BEGINN 20.00 UHR               SONNTAG, 19. AUGUST                         BEGINN 18.00 UHR

                           PIQUE DAME                                                          ORCHESTERKONZERT
                  Oper in drei Akten von Peter Iljitsch Tschaikowski                             Salzburger Festspiele 2018, Großes Festspielhaus.
     (Salzburger ­Festspiele 2018, Großes Festspielhaus – in russischer Sprache).                Eine Koproduktion von BR/Arte und UNITEL
           Eine Koproduktion von SERVUS TV, NHK und UNITEL

D    er Altmeister der Regiepro-
     vokateure Hans Neuenfels
inszeniert erstmals seit 2001 wieder
                                            Enkeltochter der Gräfin – entflammt,
                                            gerät er nun endgültig außer sich.
                                            Es ist, als würde sich ihm die Nacht-
bei den Salzburger Festspielen.             seite der Welt zuneigen und andere
Tschaikowskis Pique Dame spielt             Gesetzmäßigkeiten in Gang setzen.
im Sankt Petersburg des späten 18.          Das Spiel mit den Karten, so wird er
Jahrhunderts. Beim Kartenspiel wird         bald erfahren, ist lebensgefährlich;
von der Geschichte einer Gräfin             der höchste Einsatz ist die eigene
berichtet, die mit drei magischen           Seele.
Karten auf mysteriöse Weise Spiel
um Spiel gewann. Schlagartig gerät           ∫   BESETZUNG
der Protagonist Hermann in den
                                             Dirigent: Mariss Jansons | Regie: Hans
Sog des Geheimnisses dieser drei
                                             Neuenfels | Orchester: Wiener Philhar-
Spielkarten. Als Sohn eines deut-
                                             moniker | Dauer: 165 Minuten | Mit:
schen Einwanderers ist er fremd
                                             Brandon Jovanovich (Hermann), Vladis-
in Sankt Petersburg und nur lose
                                             lav Sulimsky (Graf Tomski), Evgenia Mu-
angebunden – ein Außenseiter, ein
                                             raveva (Lisa), Igor Golovatenko (Fürst
„seltsamer Mensch“, wie man sagt.
                                             Jelezki), Hanna Schwarz (Gräfin)
Schon hochgradig für Lisa – die

 Mariss Jansons dirigiert
                                                                                                  ∫
                                                                                                      PROGRAMM
 Tschaikowskis Pique Dame.                                                                         Bernd Alois Zimmermann
                                                                                                   Nobody knows de trouble I see.
                                                                                                   ­Konzert für Trompete und Orchester
                                                                                                    Gustav Mahler
                                                                                                    Symphonie Nr. 2 c-Moll –
                                                                                                    „Auferstehung“
                                                                                                    Dauer: 110 Minuten
                                                                                                    Dirigent: Andris Nelsons
                                                                                                    Mit: Håkan Hardenberger (Trompete)
                                                                                                    Lucy Crowe (Sopran)
                                                                                                    Bernarda Fink (Alt)
                                                                                                    Chor: Chor des Bayerischen Rundfunks
                                                                                                    Orchester: Wiener Philharmoniker

38                                           Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18
MONTAG, 20. AUGUST                                        BEGINN 20.00 UHR

              LA CLEMENZA DI TITO
       Opera seria in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (Salzburger
           Festspiele 2017, Felsenreitschule – in italienischer Sprache).
                  Eine Produktion von ORF, 3sat und UNITEL                               Willard White als
                                                                                         Publio und Marianne
                                                                                         Crebassa als Sesto in
                                                                                         der Felsenreitschule
                                                                                         2017.

Russell Thomas als Tito Vespasiano und Marianne Crebassa als Sesto.

B    ei seinem Regie-Comeback
     mit Mozarts letzter Oper La
clemenza di Tito bei den Salzburger
                                            ten aus der c-Moll-Messe und der
                                            Maurerischen Trauermusik erweitert.
                                            Das Resultat wurde bei der Premiere
Festspielen 2017 hat Peter Sellars          mit frenetischem Beifall belohnt. Die
zusammen mit dem „jungen Wil-               Kritik schrieb von einem „aufwüh-
den“ Teodor Currentzis am Pult eine         lenden“ Opernabend: „Mozart sorgt
packende, kluge und vielschichtige          in Salzburg wieder für Gänsehaut.“
Aktualisierung des Stoffs vom altrö-
mischen Kaiser Titus vorgelegt, die          ∫    BESETZUNG
ihn neu und dicht an unserer ge-             Dirigent: Teodor Currentzis |
sellschaftlichen Realität erzählt. Der       Regie: Peter Sellars | Orchester:
Regisseur zeigt Servilia und Sesto           musicAeterna | Dauer: 160 Minuten
als zwei Figuren aus einem Flücht-           | Mit: Russell Thomas (Tito), Golda
lingstreck, an denen Titus Gefallen          Schultz (Vitellia), Christina Gansch
findet. Doch das Vertrauen wird              (Servilia), Marianne Crebassa (Sesto),
missbraucht und führt zum Anschlag           Jeanine De Bique (Annio), Willard
gegen den Herrscher. Auch musika-            White (Publio)
lisch wurde die Oper mit Ausschnit-

40                                               Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18
DIENSTAG, 21. AUGUST                                 BEGINN 20.00 UHR

                        LA TRAVIATA
                      Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi
  (Salzburger ­Festspiele 2005, Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache).
           Eine Koproduktion von ORF, NHK, BR und UNITEL

E       s war das Opernereignis des
        Jahres 2005 bei den Salzburger
Festspielen: Willy Deckers Version
                                           der glamourösen Anna Netrebko
                                           und ihrem berückend dunklen
                                           ­Timbre, mit Rolando Villazón und
von Verdis La Traviata mit dem              seinem unerhört biegsamen, glanz­
Traumpaar Anna Netrebko und                 vollen Organ und mit dem stimm­
­Rolando Villazón, die mit einem            gewaltigen Thomas Hampson als
 Medien-Hype sondergleichen                 ­Moralprediger Germont, der mit
 ­zelebriert wurde und nun auf dem           posaunenhaftem Dröhnen das
  Kapitelplatz wieder genossen               ­Paradies der Liebenden mit einem       Anna Netrebko
  ­werden kann.                               ­Besuch grausam zerstört.               als Violetta und
   In Verdis Musik ist der Tod anwe-                                                   Rolando Villa-
   send vom ersten Ton an. Dement-                                                    zón als Alfredo
                                            ∫ BESETZUNG
   sprechend sitzt in Willy Deckers fa-                                                   im Sturm der
                                            Dirigent: Carlo Rizzi | Regie: Willy           ­Gefühle, der
   moser Inszenierung der Sensenmann
                                            Decker | Orchester: Wiener Philharmo-    vom Zauber der
   von Anfang an im schwarzen Rock                                                      ­frischen Liebe
                                            niker | Dauer: 140 Minuten | Mit: Anna
   am Bühnenrand und schaut zu, wie                                                      entfacht wird.
                                            Netrebko (Violetta), Rolando Villazón
   ­Violetta mit Alfredo scheinbar dem
                                            (Alfredo), Thomas Hampson (Giorgio
    Glück ihres Lebens begegnet.
                                            Germont), Helene Schneiderman (Flora)
    Es war ein Fest des Belcantos mit

 Anna
 Netrebko
 als begehrte
 Lebedame
 Violetta zu
 Beginn, als
 das Leben
 noch ein
 rauschendes
 Fest ist.

42                                          Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18
MITTWOCH, 22. AUGUST                                   BEGINN 20.00 UHR

                                      LE NOZZE DI FIGARO
                         Opera buffa in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (Salzburger Fest-
                        spiele 2006, Haus für Mozart – in italienischer Sprache). Eine Produktion von
                                  ­UNITEL und BFMI in Koproduktion mit ORF und BR

Anna Netrebko
als S
    ­ usanna und
Christine Schäfer
als Cherubino in
                       E     s war das Opern-
                             Event, das alle
                       anderen bei den Salz-
Mozarts Le nozze       burger Festspielen
di ­Figaro.            2006 überstrahlte:
                       Claus Guths Insze-
                       nierung von Mozarts
                       Le nozze di Figaro.
                       Sie präsentiert eine
                       Besetzung der Su-
                       perlative: Nikolaus
                       Harnoncourt steht
                       am Pult, Anna
                       ­Netrebko singt die
                                                  Dorothea Röschmann als Gräfin und Bo Skovhus als Graf,
                        Susanna, Ildebrando       der seine Frau stark im Verdacht hat, ihm untreu zu sein.
                        D’Arcangelo den Fi-
                        garo, Christine Schä-
                        fer ist als Cherubino zu erleben,         Mädchen, auch auf Susanna, das
                        und als Grafenpaar treten Bo Skov- Kammermädchen der Gräfin,
                        hus und Dorothea Röschmann an.            deren Hochzeit mit dem Kammer-
                        Zum Inhalt: Die Liebe des Grafen          diener Figaro bevorsteht. Um zu
                        Almaviva zur Gräfin ist nach der          seinem Ziel zu kommen, hat er
                        Heirat schnell abgekühlt. Dafür           dem jungen Paar als Schlafzimmer
                        macht er umso eifriger Jagd auf           einen Raum im Herrschaftstrakt
                                                                  des Schlosses zugeteilt, damit er
                    ∫
                       BESETZUNG                                  ­jederzeit in die Arme Susannas
                    Dirigent: Nikolaus Harnoncourt | Re-           schlüpfen kann.
                    gie: Claus Guth | Orchester: Wiener            Das ist der Ausgangspunkt eines
                    Philharmoniker | Dauer: 200 Minuten            ­famosen Karussells von Intrigen
                    | Mit: Bo Skovhus (Il Conte Almaviva),          des schlauen Dieners Figaro, der
                    Dorothea Röschmann (La Contessa                 die u
                                                                        ­ nglückliche Gräfin Rosina in
                    Almaviva), Anna Netrebko (Susanna),             seine Pläne miteinbezieht, um die
                    Ildebrando D’Arcangelo (Figaro),                ruch­losen Gelüste des treulosen
                    Christine Schäfer (Cherubino)                   Grafen nach jungen Mädchen ein
                                                                    für alle Mal zu heilen.

                       Kursbuch Siemens Festspielnächte | 18                                             45
DONNERSTAG, 23. AUGUST                            BEGINN 20.00 UHR                FREITAG, 24. AUGUST                                  BEGINN 20.00 UHR

           DIE SACHE MAKROPULOS                                                                                 PIQUE DAME
         Oper in drei Akten von Leoš Janáček (Salzburger Festspiele 2011,                             Oper in drei Akten von Peter Iljitsch Tschaikowski
                 Großes Festspielhaus – in tschechischer Sprache).                        (Salzburger ­Festspiele 2018, Großes Festspielhaus – in russischer Sprache).
                         Eine Produktion von UNITEL                                             Eine Koproduktion von SERVUS TV, NHK und UNITEL

                        Angela ­Denoke
                                singt in
                             Marthalers
                                           W        enn Justitia nach Anhörung aller
                                                    Angeklagten, Zeugen und An-
                                            wälte ihre Waagschalen ins Ungleich-
                                                                                       D    er Altmeister der Regiepro-
                                                                                            vokateure Hans Neuenfels
                                                                                       inszeniert erstmals seit 2001 wieder
                                                                                                                                 Enkeltochter der Gräfin – entflammt,
                                                                                                                                 gerät er nun endgültig außer sich.
                                                                                                                                 Es ist, als würde sich ihm die Nacht-
                          Inszenierung      gewicht versetzt, so geschieht dies        bei den Salzburger Festspielen.           seite der Welt zuneigen und andere
                             der Sache      niemals nach den Gesetzmäßigkeiten         Tschaikowskis Pique Dame spielt           Gesetzmäßigkeiten in Gang setzen.
                           ­Makropulos      der moralischen Gravitationslehre.         im Sankt Petersburg des späten 18.        Das Spiel mit den Karten, so wird er
                              von Leoš
                                            Die Sache ist deutlich komplizierter.      Jahrhunderts. Beim Kartenspiel wird       bald erfahren, ist lebensgefährlich;
                              Janáček.
                                            Und so verwundert es auch nicht,           von der Geschichte einer Gräfin           der höchste Einsatz ist die eigene
                                            wenn die Göttin von Zeit zu Zeit hin-      berichtet, die mit drei magischen         Seele.
                                            ter ihrer schwarzen Binde mit den Au-      Karten auf mysteriöse Weise Spiel
                                            gen rollt, angesichts der überraschen-     um Spiel gewann. Schlagartig gerät         ∫  BESETZUNG
                                            den Bewegungen, die die Waage in           der Protagonist Hermann in den             Dirigent: Mariss Jansons | Regie: Hans
                                            ihrer Hand auszuführen gezwungen           Sog des Geheimnisses dieser drei           Neuenfels | Orchester: Wiener Philhar-
                                            ist. In regungsloses Staunen hinge-        Spielkarten. Als Sohn eines deut-          moniker | Dauer: 165 Minuten | Mit:
                                            gen verfällt sie, wenn während eines       schen Einwanderers ist er fremd            Brandon Jovanovich (Hermann), Vladis-
                                            Erbschaftsprozesses auf einmal eine        in Sankt Petersburg und nur lose           lav Sulimsky (Graf Tomski), Evgenia Mu-
                                            berühmte Opernsängerin auftaucht,          angebunden – ein Außenseiter, ein          raveva (Lisa), Igor Golovatenko (Fürst
                                            die sich unter falschem Namen in die       „seltsamer Mensch“, wie man sagt.          Jelezki), Hanna Schwarz (Gräfin)
                                            Verhandlung einschleicht und durch         Schon hochgradig für Lisa – die
                                            Hinweise auf ein rätselhaftes Doku-
                                            ment das Geschehen eskalieren lässt.        Mariss Jansons dirigiert
                                            Der Auftritt der unerwarteten Zeugin        Tschaikowskis Pique Dame.
                                            verwandelt das Nachlassverfahren
                                            ohne Umschweife in eine im wahrsten
                                            Sinne des Wortes lebensbedrohliche
                                            Situation. Welche Person wird den
∫   BESETZUNG                              Gerichtssaal durch welche Tür verlas-
                                           sen? Die Optionen lauten: Hauptein-
Dirigent: Esa-Pekka Salonen | ­Regie:
                                           gang, Gefängnistür, Notausgang und
Christoph Marthaler | Orchester:
                                           Himmelspforte. Und nicht Christoph
Wiener Philharmoniker | Dauer:
                                           Marthaler und Anna Viebrock, die
110 Minuten | Mit: Angela Denoke
                                           den spektakulären Fall im Salzburger
(Emilia Marty), Raymond Very (Albert
                                           Justizpalast neu aufrollen, verlesen
Gregor), Peter Hoare (Vítek), Jurgita
                                           die Urteile über Leben und Tod der
­Adamonytė (Krista, seine Tochter)
                                           Anwesenden (Malte Ubenauf).

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SAMSTAG, 25. AUGUST                                         BEGINN 20.00 UHR               SONNTAG, 26. AUGUST                                 BEGINN 20.00 UHR

                        DIE ZAUBERFLÖTE                                                                                      SALOME
               Deutsche Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart                                    Musikdrama in einem Aufzug von Richard Strauss
            (Salzburger Festspiele 2018, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).               (Salzburger Festspiele 2018, Felsenreitschule – in deutscher Sprache).
                   Eine K­ oproduktion von ORF, ZDF/Arte und UNITEL                                          Eine Koproduktion von ORF, 3sat und UNITEL

                                                   M      it Lydia Steier (40) gibt eine der
                                                          füh­renden Opernregisseurinnen
                                                   einer neuen Generation erstmals bei
                                                                                                D    er italienische Regisseur
                                                                                                     Romeo Castellucci, der die
                                                                                                Zuschauer immer wieder mit
                                                   den Salzburger Festspielen ihre Visi-        verblüffenden, ja verstörenden
                                                   tenkarte ab, auf der sich schon viel Re-     Bilderwelten zu konfrontieren weiß,
                                                   nommee angesammelt hat. In einem             inszeniert für die Salzburger Fest-
                                                   Interview vorab zeigte sie Respekt vor       spiele 2018 in der Felsenreitschule
                                                   der großen Tradition der Salzburger          Salome, das von Richard Strauss
                                                   Zauberflöten-Inszenierungen und sieht        1903 vertonte einstige Skandal-
                                                   es als „Herausforderung, etwas be-           stück Oscar Wildes um die Tragö-
                                                   sonders Erfrischendes und Fesselndes         die einer Femme fatale, die zum
                                                   zu schaffen“. In diesem Sinne hat sie        Inbild pervertierter Lust avancierte.
                                                   eine „narrative Figur“ dazu erfunden,        Romeo Castellucci, der über die
                                                   den von Bruno Ganz gespielten Groß-          ungewöhnliche Fähigkeit verfügt,
                                                   vater, der durch die Geschichte dieser       Bilder hervorzubringen, in denen
                                                   Zauberoper führt. „Das Konzept               das Wissen des Unbewussten pul-
                                                   dahinter ist, dass die Zauberflöte wie       siert, macht die Figur der Salome
                                                   in einem Märchenbuch erzählt wird.           zum Angelpunkt, verwandelt sie in
                                                   Es ist eine Gute-Nacht-Geschichte            die Flamme, die alles Anwesende
                                                   für die drei Knaben, die im Zentrum          belebt und die im Tanz der sieben
                                                   unserer Inszenierung stehen“, erklärt        Schleier emporlodert und sich ver-
                                                   Lydia Steier. Die Erzählung des Groß-        braucht. Als „Tragödie des Blicks“
                                                   vaters soll mit ihrem „märchenhaften         begreift Castellucci Salome, worin
                                                   Charme“ wirken.                              unterschiedlichste Blickkonstellati-      Asmik Grigorian singt die Salome.
                                                                                                onen als Ausdruck des Begehrens
                                                    ∫    BESETZUNG                              wirksam werden, oszillierend zwi-         ∫   BESETZUNG
                                                    Dirigent: Constantinos Carydis |            schen der Faszination zu sehen und        Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
                                                    Regie: Lydia Steier | Orchester: Wiener     betrachtet zu werden. Geplant ist         Romeo Castellucci | Orchester:
                                                    Philharmoniker | Dauer: 155 Minuten |       eine konzentrierte, „minimale Sa-         Wiener Philharmoniker | Dauer: 100
                                                    Mit: Matthias Goerne (Sarastro), Mauro      lome, die durch Weglassen wirken          Minuten | Mit: John Daszak (He-
                                                    Peter (Tamino), Albina Shagimuratova        wird“, sagt Castellucci. „Das Be-         rodes), Anna Maria Chiuri (Herodias),
                                                    (Königin der Nacht), Christiane Karg        gehren ist deshalb so interessant,        Asmik Grigorian (Salome), G­ ábor
                                                    (Pamina), Adam Plachetka (Papageno),        weil es jeden von uns im Innersten        Bretz (Jochanaan), Julian Prégardien
                                                    Maria Nazarova (Papagena), Bruno Ganz       betrifft. Mit Salome betrachten wir       ­(Narraboth)
Christiane Karg wird als Pamina zu erleben sein.
                                                                                                in Wirklichkeit uns selbst.“

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