Protokoll der Vollversammlung am 08.12.2022 um 16:00 Uhr in der IHK-Hauptgeschäftsstelle Krefeld
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Ihr Ansprechpartner Jürgen Steinmetz Protokoll der Vollversammlung Telefon 02131 9268-500 Telefax am 08.12.2022 um 16:00 Uhr 02151 635 - 330 E-Mail juergen.steinmetz@ in der IHK-Hauptgeschäftsstelle Krefeld mnr.ihk.de Anwesende Präsidium Präsident Elmar te Neues Vizepräsident Prof. Dr. Joerg Dederichs Vizepräsidentin Svenja Fusten Vizepräsident Dr. Claus Schwenzer Vizepräsidentin Susanne Thywissen Vizepräsident Hartmut Wnuck Mitglieder Martin Alders Ernst Kreuder Dominik Baum Benjamin Küsters Antonius Bergmann Gerald Laumans Norbert Bienen Stephan Lommetz Christoph Borgmann Helge Andreas Niemietz Oliver Bürkel Anja Offermann Christian Cichon Rudolf Georg Paproth Johannes Cloerkes Anja Raubinger Gregor Correnz Klaus Dieter Reh Dr. Ute Dallmeier Dr. Max Reiners Dunja Freimuth Christoph Rochow Lars Friedrich Udo Rosowski Manja Freistühler Thomas Schmitz Ulrike Gewehr Ralf Schwartz Beate Gothe Carmen Stappen Andreas Gröver Dr. Martin Straaten Tobias Haberland Burkard Ungricht Caroline Hartmann-Serve Angelika Vermeulen Christoph Josef Heyes Michael von Ameln Philip Kalthöfer Johann-Andreas Werhahn Rolf A. Königs Ehrenpräsidenten Gäste Heinz Schmidt (zugleich Mitglied) Silvia Pfaar Wilhelm Werhahn Dr. Thomas Grünewald Felix Schulte Justus Schulte Frau Schulte Frau Schulze Frau Godizart Seite 1 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
IHK Jürgen Steinmetz Anna Jochums Martin van Treeck Laura Pickartz Daniela Perner David Schreyer Patrick Goncalves Bianca Schlünkes Dominik Heyer Nicola Schröder Lutz Mäurer Peter Terhaag Rita Mudrow Tagesordnung TOP 01 Genehmigung des Protokolls der vergangenen Sitzung TOP 02 Bericht des Präsidiums und des Hauptgeschäftsführers TOP 03 Gastvortrag von Dr. Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Niederrhein TOP 04 IHK-Hauptgeschäftsstelle Mönchengladbach: Beschluss über den Umbau TOP 05 Risikoerfassung und -bewertung für 2023 TOP 06 Jahresprogramm für 2023: Projekte und Aktivitäten TOP 07 Haushalt 2022 und 2023 a) Beschluss über Veränderungen im Wirtschaftsjahr 2022 b) Beschluss des Wirtschaftsplans für 2023 TOP 08 Bericht über die Berufliche Bildung am Mittleren Niederrhein a) Projekte und Aktivitäten b) Ausbildungs GmbH TOP 09 Beschluss eines Positionspapiers „Innenstadt mit Zukunft“ TOP 10 Beschluss über eine Aktualisierung des Positionspapiers „Forderungen der IHK Mittlerer Niederrhein für eine sichere Energieversorgung der Wirtschaft“ TOP 11 Auslandshandelskammern a) Beschluss über die Mitgliedschaft der IHK in Auslandshandelskammern b) Beschluss über die Auflösung des IHK-Verbands zur Förderung der Außenwirtschaft durch das Netz der Auslandshandelskammern TOP 12 Satzung betreffend die Schulung, die Prüfung und die Erteilung des Schulungsnachweises für Gefahrgutbeauftragte TOP 13 Gremientermine 2023 TOP 14 Verschiedenes Vor Eintritt in die Tagesordnung Begrüßung und Präsident te Neues eröffnet die Sitzung und begrüßt die Mitglieder. Er stellt Beschlussfähigkeit die Beschlussfähigkeit der Vollversammlung fest. Der TOP 6 wird einvernehmlich vorgezogen. Seite 2 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
TOP 01 Genehmigung des Protokolls der vergangenen Sitzung Protokoll Es seien keine Anmerkungen zum übersandten Protokoll der Sitzung eingereicht worden, konstatiert Präsident te Neues. Damit sei es genehmigt. TOP 02 Bericht des Präsidiums und des Hauptgeschäftsführers Konjunktur Im Herbst habe die IHK Mittlerer Niederrhein gemeinsam mit der IHK Düsseldorf die Unternehmen im Rheinland zur konjunkturellen Lage befragt, berichtet Herr Steinmetz. An der repräsentativen Umfrage hätten sich rund 850 Betriebe mit gut 80.000 Beschäftigten beteiligt. Das Ergebnis: Die Lage sei bei vielen noch positiv, die Erwartungen seien hingegen negativ. Vor dem Hintergrund vieler Krisen und Belastungen rechneten die Betriebe mit einer Rezession. Treiber seien insbesondere die hohen Energiepreise und die Sorgen um Energieversorgung, die erhebliche beschleunigte Inflation, die Coronafolgen sowie ein stockender Welthandel und eine stotternde Konjunktur in China. So hofften nur 11 Prozent der Betriebe darauf, dass sich ihre Geschäfte im Jahr 2023 verbessern. 51 Prozent gingen von einer Verschlechterung aus. Während die Industrie noch von einem Auftragspolster zehre, sehe die Lage in anderen Branchen wie der Bauwirtschaft und dem Einzelhandel deutlich schlechter aus. Standortanalysen Im Herbst seien die Standortanalysen zu den vier Teilregionen vorgestellt worden, informiert Herr Steinmetz. Darin seien die Rückmeldungen von mehr als 1.000 Unternehmen eingeflossen. Die Bewertungen lägen auf einer Schulnotenskala im Schnitt bei 2,71. Damit falle die Umfrage schlechter aus als 2017, was sicherlich auch der angespannten konjunkturellen Lage geschuldet sei. Dennoch zeigten diese Bewertungen, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer sich vor allem mit Blick auf den Fachkräftemangel sowie die kommunalen Kosten und Leistungen an den Wirtschaftsstandorten Verbesserungen wünschen. Auf Seiten der kommunalen Kosten zeigten die Bewertungen, dass das Niveau der Gewerbe- und Grundsteuerhebesätze hier insgesamt sehr hoch ist, so Herr Steinmetz. Besonders kritisch würde dies in Mönchengladbach und Krefeld bewertet. Auch die kommunalen Leistungen – wie etwa die Erreichbarkeiten der Behörden oder die Dauer von Plan- und Genehmigungsverfahren – würden in keiner Teilregion zufriedenstellend bewertet. Im Themengebiet Innenstädte gebe es große regionale Unterschiede: In den Kreisen würden die Innenstädte insgesamt noch recht positiv bewertet, die Städte hätten dagegen große Probleme. Das Positionspapier und die Handlungspläne (TOP 9) nähmen genau diese Herausforderungen in den Blick. Ausbildungsmarkt Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt zeige sich weitestgehend stabil, führt Herr Steinmetz aus. Trotz einiger Vertragslösungen sei das Vorjahresniveau von knapp 4.000 Verträgen beinahe erreicht. Seite 3 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
Berliner Bündnis Beim Austausch des Präsidiums mit den Bundestagsabgeordneten vom Mittleren Niederrhein hätten die Themen Konjunktur, Energie und Fachkräftemangel im Fokus gestanden, berichtet Herr Steinmetz. Der Dialog sei der Auftakt für die Fortführung des überparteilichen „Berliner Bündnisses für den Mittleren Niederrhein“ in der neuen Legislaturperiode des Bundestags gewesen. Der Gesprächsfaden werde in den nächsten Monaten über verschiedene Kanäle aufrechterhalten. Ein ähnliches Format bringe die IHK im nächsten Jahr mit den Landtagsabgeordneten auf den Weg. Cyber-Angriff Im Sommer sei die IHK-Organisation Ziel eines hochprofessionellen Cyber- Angriffs geworden, so Herr Steinmetz. Konkretes Ziel sei die GfI als IT-Dienstleister der IHKs gewesen. Die GfI verwalte die gemeinsame IT-Architektur, wozu unter anderem Server, Fachanwendungen, die Homepage und Microsoft-Dienste gehörten. Der Angriff sei bemerkt und die Systeme vorsorglich abgeschaltet worden. Diese Maßnahme habe nach jetzigem Wissen einen Datenabfluss und Erpressungsversuche verhindert. In der Folge seien Dienste wie E-Mails und Fachanwendungen sowie die Homepage für mehrere Wochen und Monate nicht nutzbar gewesen. Die Erreichbarkeit per Telefon, Fax oder vor Ort sei sichergestellt worden. Die GfI habe schrittweise alle Anwendungen und Infrastrukturen geprüft, gehärtet und freigeschaltet. Bei 79 IHKs sei dies ein beträchtlicher Aufwand. Inzwischen sei die reguläre IT-Infrastruktur mit E-Mails und vielen Fachanwendungen weitestgehend wieder hergestellt. Die Aufklärungsarbeit mit dem BSI und den Strafverfolgungsbehörden werde fortgesetzt. In der IHK-Organisation setze er sich auch in seiner Funktion als Mitglied des GfI-Aufsichtsrates für eine Aufklärung des Angriffs und entsprechende Konsequenzen für die gemeinsame IT-Architektur ein. Die IHK Mittlerer Niederrhein werde ihr eigenes Sicherheitskonzept mit zusätzlichen Schulungen und Tests weiter härten. Leitbild Anfang des Jahres sei ein umfangreicher und intensiver Leitbildprozess auf den Weg gebracht worden, ruft Herr Steinmetz in Erinnerung. Im April habe der Leitbild-Tag stattgefunden, im Juni habe die Vollversammlung das neue Leitbild dann beschlossen. Mit Unterstützung einer Agentur sei inzwischen eine Kurzfassung erarbeitet worden. Diese kürzere und prägnantere Fassung werde im Postkartenformat umgesetzt. Jede Karte verlinke auf die Langfassung des jeweiligen Themas auf der IHK-Homepage. Dort seien für die jeweiligen Themen zudem Ansprechpartner, Angebote, Netzwerke und weitere Informationen hinterlegt. Impulse und Nach einer Pandemie-Pause seien im vergangenen Herbst mit „Impulse“ in Klartext Krefeld und „Klartext“ in Neuss zwei wirtschaftspolitische Dialogformate durchgeführt worden, berichtet Herr Steinmetz. Prof. Dr. Fratzscher vom DIW und Dr. Gregor Gysi hätten gute Impulse für eine Diskussion geliefert. Jeweils rund 150 Teilnehmer seien der Einladung der IHK gefolgt. Seite 4 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
Regionalforen und Mit dem Start der neuen Wahlperiode habe die IHK ihr Ausschusswesen neu Netzwerke aufgestellt, leitet Herr Steinmetz ein. Mit den neuen Netzwerken und Regionalforen sollen zusätzliche Unternehmen erreicht, mehr Austausch ermöglicht und den Dialog mit der regionalen Politik gestärkt werden. Dafür würden neue Formate und Kommunikationswege erprobt. Es seien vier Regionalforen und 15 Netzwerke ins Leben gerufen worden. Den Unternehmen stünden damit zahlreiche und niedrigschwellige Formate zur Verfügung, die über das bisherige Angebot hinausgingen. Die Themenschwerpunkte der Regionalforen seien mit den Mitgliedern der Vollversammlung im Frühjahr erarbeitet worden, ruft Herr Steinmetz ins Gedächtnis. Die Auftaktveranstaltungen im Herbst seien auf eine sehr positive Resonanz gestoßen, sodass die erste Bilanz positiv ausfalle. Herr Steinmetz dankt allen Mitgliedern der Vollversammlung, die sich in die Planung der Foren eingebracht haben, insbesondere den Sprecherinnen und Sprechern sowie den Themenpatinnen und Themenpaten. Er sagt zu, die neue Struktur weiterhin hinsichtlich der Akzeptanz der Unternehmen und der politischen Schlagkraft im Blick zu behalten. Kompetenz-Teams Die ersten Kompetenz-Teams hätten ihre Arbeit aufgenommen, berichtet Herr Steinmetz. Die Kompetenz-Teams sollen anlassbezogen für die Erarbeitung von Positionspapieren, Stellungnahmen und anderen Expertisen einberufen werden. Bislang seien Teams für das Positionspapier Innenstadt (TOP 9), das Verkehrsleitbild der IHK Initiative Rheinland sowie den gewerblichen Mietspiegel gebildet worden. Die Sachverständigen würden als dauerhaftes Kompetenz-Team geführt. In den Sitzungen der Vollversammlung werde über ihre Tätigkeit berichtet. DIHK-Transformation Die Transformation des DIHK von einem Verein in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist in vollem Gange, wie Herr Steinmetz informiert. Die Hauptsatzung sei von der Vollversammlung des DIHK bereits im März dieses Jahres beschlossen, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz genehmigt und im Bundesanzeiger veröffentlicht worden. Sie sei seit dem 1. Oktober 2022 wirksam. Auch die weiteren Statuten und internen Richtlinien würden überarbeitet bzw. neu erarbeitet. Ab dem 1. Januar 2023 werde der Deutsche Industrie- und Handelskammertag e.V. dann zur Deutschen Industrie- und Handelskammer K.d.ö.R. mit den 79 IHKs als Pflichtmitgliedern. Herr Steinmetz weist darauf hin, dass die Transformation nicht nur die Änderung einer Rechtsform bedeutet, sondern auch neue Formen der Zusammenarbeit impliziert. Die 79 IHKs würden sehr darauf achten, dass die regionale Verwurzelung und der regionale Charakter der Selbstverwaltung erhalten bleiben. Compliance Der Compliance-Kodex sehe vor, dass der Präsident oder Hauptgeschäftsführer einmal im Jahr der Vollversammlung über die Einhaltung der Regelungen berichte, erläutert Herr Steinmetz. Im Berichtszeitraum seien keine Vorfälle zu verzeichnen. Seite 5 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
Ehrenamt Herr Steinmetz dankt den Mitgliedern der Vollversammlung und den weiteren 2.500 ehrenamtlich in der IHK Aktiven für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit in diesem Jahr. Ehrenpräsident Werhahn hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass für den Standort Neuss mit der Übernahme der Zuständigkeit durch Herrn Steinmetz eine gute Lösung gefunden worden ist. TOP 03 Gastvortrag von Dr. Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Niederrhein Bedeutung der Präsident te Neues begrüßt Dr. Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Hochschule Niederrhein. Er betont den Stellenwert der Hochschule als Impulsgeber und Fachkräftepool für die regionale Wirtschaft. Deswegen sei eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft von großer Bedeutung. Mission Herr Dr. Grünewald skizziert in seinem Vortrag die Mission der Hochschule Niederrhein. Wesentliche Handlungsfelder seien die Anpassung an den kontinuierlichen Strukturwandel mit Blick auf die Demographie, das Klima und die Digitalisierung, die nachhaltige Entwicklung der Hochschule und der Region, die Fachkräftesicherung sowie der „Graswurzeltransfer“ in Unternehmen. Innovationslabore Beim Transfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft komme Innovationslaboren wie dem HIT (Krefeld), dem Textilen Innovatorium (Mönchengladbach) sowie dem Lebensmittel-Launch-Center (Neuss) eine besondere Bedeutung zu. Herr Dr. Grünewald lädt die Unternehmen ein, gemeinsame Projekte umzusetzen. Dialog Darüber hinaus wolle die Hochschule Niederrhein den Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft in der Region stärken, erläutert Herr Dr. Grünewald. Mit dem Haus des Wissens und der Wirtschaft in Krefeld, dem Wissenscampus in Mönchengladbach, dem Innovations- und Zukunftsbüro in Viersen und dem Bildungscampus in Neuss würden Orte der Begegnung und des Austauschs geschaffen. Trends Mit dem Cyber Campus NRW leiste die Hochschule einen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Region, so Herr Dr. Grünewald. In den vergangenen drei Jahren seien rund 400 Studierende eingeschrieben gewesen. Eine große Nachfrage bestehe außerdem mit Blick auf die Gesundheitswissenschaften. Auch hier werde ein Ausbau forciert. Erörterung In der Erörterung wirbt Herr Dr. Grünewald bei den Unternehmen dafür, mit der Hochschule zu kooperieren. Gerade kleinere Unternehmen und der Mittelstand profitierten von einer engen Zusammenarbeit. Dies gelte auch für die chemische Industrie und andere Zweige des produzierenden Gewerbes. Die Hochschule kenne die Potenziale der Region und bekenne sich zu Seite 6 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
Region. Herr Steinmetz hebt die gute und vielfältige Zusammenarbeit zwischen der IHK und der Hochschule hervor, so zum Beispiel beim geplanten Campus in Neuss oder bei den Zukunftsgutscheinen für Unternehmen in den Strukturwandelregionen. TOP 06 Jahresprogramm 2023: Projekte und Aktivitäten Eckpunkte Das Jahresprogramm 2023 umfasse 101 Projekte und Aktivitäten, informiert Herr Steinmetz. Grundlage sei das neue Leitbild; alle Kategorien seien abgedeckt. Die Kosten liefen sich im nächsten Jahr auf rund 1,278 Mio. €. Dies sei etwas weniger als im laufenden Jahr. Es sei sichergestellt, dass ein guter Service erhalten bleibe. Schwerpunkte seien unter anderem Industrie, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Mobilität und Strukturwandel, Bildung und Fachkräfte, Einzelhandel sowie die Interessenvertretung der Wirtschaft. Die einzelnen Vorhaben seien der Anlage zum Wirtschaftsplan zu entnehmen. Projekt „TuWas!“ „TuWas!“ hebt Herr Steinmetz als besonderes Projekt hervor. Es ziele darauf ab, Schülerinnen und Schüler für technische und naturwissenschaftliche Themen zu begeistern. Dafür unterstützten Unternehmen den Verleih von Experimentierkästen und die Anleitung von Lehrerinnen und Lehrern. In der Region Rheinland führe die IHK Mittlerer Niederrhein das Projekt gemeinsam mit den IHKs Köln und Bonn/Rhein-Sieg durch. Aus der Region seien unter anderem die ALDERS electronic GmbH aus Kempen, die Aluminium Norf GmbH aus Neuss und die Speira GmbH Grevenbroich beteiligt. Vorstellung Frau Schulte stellt das Projekt „TuWas!“ vor. Das praxisorientierte und wissenschaftlich fundierte Angebot richte sich an Schülerinnen und Schüler zwischen sechs und zwölf Jahren, derzeit nähmen am Mittleren Niederrhein rund 30 Schulen an dem Programm teil. Die beiden Fünftklässler Felix und Justus Schulze präsentieren einen durch ein Gummi angetriebenen Rennwagen, den sie im Rahmen des Projekts am Kempener Thomaeum gebaut haben. Kontakt Frau Schulte ist unter den folgenden Kontaktdaten zu erreichen: Carolin Schulte Tel.: + 49 221-16406648 E-Mail: gbfw.schulte@koeln.ihk.de Beschluss Die Vollversammlung fasst den folgenden Beschluss: Die Vollversammlung beschließt das IHK-Jahresprogramm für 2023. Seite 7 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
TOP 04 IHK-Hauptgeschäftsstelle Mönchengladbach: Beschluss über den Umbau Beschlusslage Im Juni habe die Vollversammlung intensiv über den Umbau der IHK- Hauptgeschäftsstelle Mönchengladbach diskutiert, ruft Präsident te Neues ins Gedächtnis. Dabei sei beschlossen worden, die zwingend erforderliche Brandschutzsanierung durchzuführen, das erste und dritte Obergeschoss zu modernisieren, eine umfassende energetische Sanierung zu prüfen und das Ergebnis dieser Prüfungen erneut in den Gremien sowie in der Vollversammlung zu beraten. Unmittelbar nach der Sitzung seien daraufhin die Prüfaufträge weiterverfolgt, die bereits laufenden Umbauarbeiten fortgesetzt und die Brandschutzsanierung sowie die Modernisierung auf den Weg gebracht worden. Die Prüfergebnisse habe der Bauausschuss, der Haupt- und Finanzausschuss sowie das Präsidium eingehend erörtert. Im Zuge des neuen Genehmigungsverfahrens habe die Feuerwehr nun einen zusätzlichen Fluchtweg gefordert. Je nach Ausführung entstünden dafür Kosten in bislang nicht bezifferbarer Höhe. Das Präsidium habe die Wirtschaftlichkeit der Investitionsentscheidungen an den drei Standorten stets in den Fokus gerückt, hebt Präsident te Neues hervor. Dazu seien Kosten kritisch hinterfragt und transparent gemacht worden. Im Hintergrund werde weiterhin geprüft, ob die derzeitige Struktur mit drei Standorten wirtschaftlich und sinnvoll ist. Diese Prüfung sei auch mit Blick auf die Investition in Mönchengladbach und das Bauvorhaben in Neuss erfolgt. Auf Initiative von Herrn Königs habe sich das Präsidium mit ihm und Heinz Schmidt dazu kürzlich ausgetauscht. Das Präsidium werde sich im Frühjahr noch einmal mit dem Sachverhalt befassen. Energetische Als Mitglied des Bauausschusses informiert Vizepräsident Dr. Schwenzer Sanierung die Vollversammlung zunächst über die Rahmenbedingungen für eine umfassende energetische Sanierung des Gebäudes. Dies entsprach dem Prüfauftrag aus der letzten Sitzung der Vollversammlung. Bei der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit einer Sanierung seien insbesondere zwei Aspekte zu berücksichtigen: die mittel- und langfristig eingesparten Energiekosten sowie die Höhe der staatlichen Förderung. Das Büro Kempen Krause Hartmann Ingenieurgesellschaft mbH aus Düsseldorf habe diese Aspekte in einem Gutachten näher beleuchtet. Es beziffere die Kosten für eine energetische Sanierung nach dem Standard BEG 70 mit rund 5,8 Mio. €, wovon rund 500.000 € von der KfW gefördert würden. Eine Förderung für strukturschwache Regionen komme nach Auskunft der Berater der NRW-Bank für die IHK und das Vorhaben in Mönchengladbach nicht in Betracht. Diese Kosten fielen zusätzlich zu den bisherigen Aufwendungen für die Umbauarbeiten in Höhe von rund 3,2 Mio. an. Der Aufwand für den Gesamtumbau liege damit – abzüglich der KfW-Förderung – bei mindestens rund 8,4 Mio. €. Hinzu kämen weitere Aufwendungen unter anderem für die Anmietung von Räumen für IHK-Prüfungen in sechsstelliger Höhe sowie Seite 8 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
Kosten für die Kreditaufnahme. Absehbare Kostensteigerungen bei Handwerkerleistungen und Baustoffen seien ebenfalls zu berücksichtigen. Das Präsidium, der Bauausschuss und der Haupt- und Finanzausschuss würden mit Blick auf die hohen Kosten und die angespannte Haushaltslage der IHK von einer umfassenden Sanierung und auch von einer Fassadensanierung als Einzelmaßnahme absehen. Dennoch bleibe es angesichts steigender Energiepreise richtig, energetische Maßnahmen wie eine Photovoltaik-Anlage und auch die Fördermöglichkeiten weiterhin im Blick zu behalten. Diese Maßnahmen sollten jedoch dort umgesetzt werden, wo sie den größten wirtschaftliche und ökologischen Nutzen bringen. Das könne, müsse aber nicht am Standort Mönchengladbach sein, fasst Vizepräsident Dr. Schwenzer die Beratungen und Empfehlungen der Gremien zusammen. Erörterung Vizepräsident Dr. Schwenzer informiert auf Nachfrage, dass die bereits beauftragten Handwerker und Dienstleister für die zusätzlichen Arbeiten im ersten und dritten Obergeschoss nachbeauftragt werden. Zusätzlicher Im Zuge des Genehmigungsverfahrens für den Umbau des ersten und Rettungsweg dritten Obergeschosses sehe die Feuerwehr einen zusätzlichen Rettungsweg vor, berichtet Vizepräsident Dr. Schwenzer. Zwar sei grundsätzlich auch ein Anleitern der oberen Geschosse möglich, doch die dafür von der Feuerwehr Mönchengladbach ausgegebene Grenze von 30 Personen sei für die vorgesehene Nutzung des Gebäudes unzureichend. Da weder eine Nutzungsänderung noch die Anzahl der Seminarplätze im dritten Obergeschoss verändert werden sollten, habe der vom Büro Dr. Schrammen ausgewählte Brandschutzplaner an dieser Stelle keine Änderung der Bestandssituation vorgesehen. Die Folge seien nun Mehrkosten und Verzögerungen, denn der Rettungsweg müsse voraussichtlich über eine neue Außentreppe auf den Parkplatz realisiert werden. In den Gremien sei dieses Versäumnis der Dienstleister ausführlich und kritisch erörtert worden. Mögliche Ausführungen und die Statik würden derzeit geprüft, informiert Vizepräsident Dr. Schwenzer. Das Büro von Dr. Schrammen sei beauftragt worden, eine Abstimmung mit allen Beteiligten vorzunehmen, um zu einer raschen, einvernehmlichen und wirtschaftlichen Lösung zu gelangen. Der Brandschutzplaner solle die Brandschutzsituation im Altbau beleuchten, um dieses Thema für den Standort insgesamt endgültig und nachhaltig zu lösen. Der Begehungstermin mit der Feuerwehr, dem Brandschutz- sachverständigen und dem Büro Dr. Schrammen finde zeitnah statt. Eine verlässliche Berechnung der zusätzlichen Kosten und eine Abschätzung der Auswirkungen auf die Zeitplanung würden auf dieser Grundlage in den Gremien und in der nächsten Sitzung der Vollversammlung erörtert. Die Umbauarbeiten würden derweil so weit wie möglich weitergeführt und nach der Klärung des Rettungsweges wieder vollständig aufgenommen, so Vizepräsident Dr. Schwenzer. Ab Januar werde an der Rampe weitergearbeitet; zuvor müsse ein Kabel der Telekom verlegt werden. Dies sei bereits beauftragt. Seite 9 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
Erörterung Es werden eine Einschränkung der Nutzung in den oberen Geschossen, verschiedene Ausführungen der Außentreppe sowie mögliche Fehlleistungen der Planungsdienstleiter und sich daraus potenziell ergebende Ansprüche des Bauherrn erörtert. Beschluss Die Vollversammlung fasst den folgenden Beschluss: (1) Die Vollversammlung nimmt den aktuellen Umsetzungsstand zum Umbau der IHK in Mönchengladbach und das KfW-Fördergutachten des Energieberaters Kempen Krause Hartmann Ingenieurgesellschaft mbH zum energetischen Umbau der Hauptgeschäftsstelle zur Kenntnis. (2) Die Vollversammlung erachtet das Gutachten des Energieberaters mit seiner Kostenschätzung als fundierte Entscheidungsgrundlage. Sie nimmt die offenen Prüfaufträge zurück. (3) Aufgrund der nun bekannten hohen Kosten sowie der zugleich geringen Förderhöhe und mit Blick auf die IHK-Haushaltsdaten sieht die Vollversammlung von einer umfassenden energetischen Sanierung des Gebäudes ab. (4) Maßnahmen der energetischen Verbesserung sollen bei Haushaltsverfügbarkeit in den kommenden Jahren an den IHK- Standorten weiterverfolgt werden. Im Fokus soll dabei der größte energetische Nutzen im Verhältnis zum Aufwand stehen. Entsprechende Vorschläge soll das Hauptamt zu gegebener Zeit vorlegen. TOP 05 Risikoerfassung und -bewertung für 2023 Grundlagen Herr van Treeck stellt die Risikoerfassung und -bewertung für das Jahr 2023 ausführlich vor. Die Risikobewertung werde jährlich mit der Simulationssoftware „@Risk“ berechnet. Zur Validierung werde zusätzlich eine Rechnung ohne stochastische Risikomodelle durchgeführt. Für die Ausgleichsrücklage werde der Vollversammlung anschließend stets der geringere Wert beider Berechnungsmethoden vorgeschlagen. Eintrittswahrscheinlichkeit, Korrelation, Konfidenzintervall stellten die relevanten Parameter bei der Berechnung dar. Risiken Aus dem Risikomanagement-System der IHK Mittlerer Niederrhein und dem Muster-Risikokatalog für die IHK-Organisation seien drei signifikante Risiken ermittelt worden: ▪ Konjunkturelle Änderungen der Erträge/Gewinne ▪ Ertragsausfälle bei Gebühren ▪ Rückgang von Entgelten In die Risikobewertung einbezogen würden nur Sachverhalte, die nicht bereits durch Wirtschaftsplan, Versicherungen, Rücklagen sowie Rückstellungen abgedeckt sind. Seite 10 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
Risiko A 1 Für das Jahr 2023 bestünden für zahlreiche Risiken keine Erfahrungswerte Konjunktur bezüglich der Abschätzung von Beitragsschwankungen bei der IHK Mittlerer (Beiträge) Niederrhein, wie Herr van Treeck erläutert. Die Auswirkungen der Energiekrise, der wirtschaftlichen Unsicherheiten des Krieges in Europa, eine auch für 2023 prognostiziert hohe Inflationsrate, die Probleme in den Lieferketten sowie weitere geopolitischer Risiken seien intern und in den vorbereitenden Gremien umfassend abgewogen und berechnet worden. Im Ergebnis werde ein Schadensrisiko für den „normal case“ von rund 1,685 Mio. € angenommen. Risiko B 1 Die Risiken in den einzelnen Gebührenblöcken seien in ihren möglichen Planung Auswirkungen im Jahr 2023 diskutiert und bewertet worden, führt Herr van Gebühren Treeck aus. Die Einnahmen aus Gebühren erwiesen sich erfahrungsgemäß weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen. Aus diesem Grund steige das Schadensrisiko im Gebührenbereich gegenüber dem Vorjahr nur leicht auf 191.000 €. Risiko C 1 Die wirtschaftlichen Unsicherheiten unter anderem aufgrund des Krieges und Entgelte der Energiekrise seien im Anmeldeverhalten der Kunden beim (Weiterbildungen & Seminargeschäft bereits spürbar (Stichwort: Investitionszurückhaltung). Sie Seminare) werden sich voraussichtlich auch im kommenden Jahr fortsetzen und seien teilweise bereits pflichtgemäß in den Erträgen eingepreist, so Herr van Treeck. Es verblieben Ertragsrisiken, die in enger Rücksprache und Abstimmung mit den Weiterbildungsmanagern mit 219.000 € angenommen würden. Ergebnis Im Ergebnis steige das Gesamtrisiko. Bei unveränderten Parametern zur Eintrittswahrscheinlichkeit, Korrelation der Risiken untereinander und des Konfidenzintervalls betrage das Ergebnis der Bewertung mit dem Risikotool @Risk vom 18. November 2022 1.927.891 € und liege damit um 150.891 € über der aktuell bestehenden Ausgleichsrücklage von 1.777.000 €. Die alternative Berechnung (Ausfall Beitragszahler, Gebühren und Entgelte) beziffere die potenzielle Schadenssumme auf rund 2,2 Mio. € und werde damit nicht vorgeschlagen. Beschluss Die Vollversammlung fasst den folgenden Beschluss: (1) Die Vollversammlung nimmt die Ergebnisse der Risikobewertung für das Jahr 2022 zustimmend zur Kenntnis. (2) Bei der Wirtschaftsplanung 2023 wird der Ausgleichsrücklage 150.000 € zugeführt. Der Zuführungsbetrag soll in gleicher Höhe dem Finanzanlagevermögen zugeführt werden. (3) Die Vollversammlung stellt fest, dass die mit 1.927.000 € dotierte Ausgleichsrücklage die aktuell erkennbaren Risiken abdeckt. Seite 11 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
TOP 07 Haushalt 2022 und 2023 a) Beschluss über Einsparmaßnahmen im Wirtschaftsjahr 2022 b) Beschluss des Wirtschaftsplans für 2023 a) Haushalt 2022 Herr van Treeck informiert, dass die IHK das Wirtschaftsjahr 2022 nach dem aktuellen Forecast mit einem positiven Ergebnis von rund 2,6 Millionen € abschließen werde. Rund 2 Millionen € des voraussichtlichen Ergebnisses 2022 seien die Folge mangelnder Handwerker- und Planer-Verfügbarkeit beim Umbau der IHK-Hauptgeschäftsstelle Mönchengladbach; der Aufwand und der Ertrag würden vollständig in das Jahr 2023 verschoben. Angesichts sich abzeichnender von Mindereinnahmen und Beitragsrückzahlungen habe sich im Herbst ein Defizit von rund 700.000 € abgezeichnet. Die Geschäftsführung habe in Ansprache mit dem Präsidium verschiedene Gegenmaßnahmen wie ein Stellenmoratorium und eine Straffung des Projektbudgets reagiert. Damit sei es unterjährig gelungen, den Haushalt wieder mit einer schwarzen Null zu stabilisieren. Später habe eine positive Entwicklung beim Rechnungszins für die Pensions- rückstellungen das voraussichtliche Ergebnis weiter verbessert. Der restliche Jahresgewinn von voraussichtlich rund 600.000 € werde pflichtgemäß und unverzüglich zur Entlastung des Haushaltsjahres 2023 verplant, so Herr van Treeck. Beschluss Die Vollversammlung fasst den folgenden Beschluss: (1) Die Vollversammlung nimmt den aktualisierten Forecast zum Haushaltsvollzug 2022 zur Kenntnis und stimmt den vorgeschlagenen Maßnahmen zur Haushaltsstabilisierung 2022 zu. (2) Die noch nicht verplanten Anteile aus dem Jahresgewinn 2021 in Höhe von rund 402.000 € sowie die für die Einstellung eines Digitalisierungsreferenten und zusätzliche Projekte vorgesehenen 150.000 € aus dem Gewinn 2021 sollen zur Haushaltsstabilisierung des laufenden Jahres eingesetzt werden. (3) Die Vollversammlung beschließt eine Streichung der Jahresprojekte 2022 gemäß Anlage. b) Haushalt 2023 Als Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses informiert Herr Reh über den Haushalt für das Jahr 2023. In einer gemeinsamen Sitzung mit dem Präsidium sei der Entwurf im Haupt- und Finanzausschuss besprochen und der Vollversammlung zur Beschlussfassung in der vorgelegten Version empfohlen worden. Herr Reh berichtet, dass die IHK-Beitragssätze stabil gehalten würden, obwohl die Bemessungsgrundlagen leicht rückläufig seien und im kommenden Jahr die beiden Coronajahre 2020 und 2021 abgerechnet würden. Gegenüber dem Vorjahr müsse daher mit einem Minus von 515.000 € geplant werden, das an anderer Stelle im Haushalt aufgefangen Seite 12 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
würde. Für die Mitglieder der IHK sei es ein positives Signal, dass die IHK- Beiträge auch in schwächeren Jahren unverändert blieben. Die Nachfrage nach Weiterbildungsveranstaltungen werde voraussichtlich auch im Jahr 2023 rückläufig sein. Die Unternehmen investieren wegen der unsicheren Gesamtlage weniger und dies betreffe auch die Weiterbildung der Mitarbeiter. Der Planansatz für diese Erträge liege somit 305.000 € unter dem Vorjahr. Die Entwicklungen bei den Erträgen aus Gebühren und den sonstigen betrieblichen Erträgen würden stabil bis leicht positiv eingeschätzt. Im kommenden Jahr werde der gesamte Gebührentarif turnus- und pflichtgemäß überprüft und die Preise für das Wirtschaftsjahr 2024 neu kalkuliert. Zum Ausgleich der rückläufigen Erträge wurde unter anderem das Projektbudget gestrafft. Eine Auflistung aller geplanten Projekte sei auf den letzten beiden Seiten des Wirtschaftsplanes zu finden. Der Personalaufwand werde durch eine moderate Tariferhöhung von 1,4 Prozent und besonders durch die günstige Entwicklung des Rechnungszinses für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen entlastet (Position 8 b mit geringeren Aufwendungen von 716.000 €). Dem stünden höhere Kosten beim Materialaufwand und den sonstigen betrieblichen Aufwendungen durch die für das kommende Jahr prognostizierte Inflationsrate gegenüber. Dies schlage sich bei der IHK insbesondere bei den Energiepreisen, beim Porto sowie beim höheren Mindestlohn in bezogenen Leistungen nieder. Die IHK reagiere hierauf, indem Verträge mit Dienstleistern überprüft und angepasst werden. Zum Beispiel werden Reinigungsintervalle zurückgefahren und die Auflage des IHK-Magazins von 10 auf 8 reduziert. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen einmalig durch die Aufwendungen für die Fertigstellung des Umbaus in der Hauptgeschäftsstelle Mönchengladbach. Die in diesem Jahr vorgesehenen Arbeiten könnten nicht vollständig abgeschlossen werden und würde mit einem Volumen von rund 2 Millionen € auf das Jahr 2023 verschoben. Der so verschobene Aufwand werde durch die im Jahr 2022 nicht verwendeten Mittel über den Ergebnisvortrag eins zu eins ausgeglichen. Das Jahresergebnis werde mit -2.465.000 € im Wesentlichen durch die Verschiebung von Gewerken im Rahmen des Umbaus in Mönchengladbach negativ geplant. Der Ausgleich werde durch einen geplanten Ergebnisvortrag sichergestellt, da zugleich Aufwand und Gewinn aus dem Jahr 2022 übertragen werden. Eine schlanke, aber angemessene Risikovorsorge werde durch die unter TOP 5 beschlossene Anhebung der Ausgleichsrücklage in Höhe von 150.000 € betrieben. Zudem werden 50.000 € aus der Baurücklage für die weitere Planung des Neubaus der IHK in Neuss entnommen. Damit sei die Plan-GuV ausgeglichen, konkludiert Herr Reh. Seite 13 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
Beschluss Die Vollversammlung fasst den folgenden Beschluss: Die Vollversammlung beschließt die Wirtschaftssatzung und den Wirtschaftsplan 2023 gemäß Anlage. TOP 08 Bericht über die Berufliche Bildung am Mittleren Niederrhein a) Projekte und Aktivitäten b) Ausbildungs GmbH Aktivitäten Frau Perner berichtet über die vielfältigen Aktivitäten der IHK zur Förderung der beruflichen Bildung. Neben der Fort- und Weiterbildung sei insbesondere die Ausbildung ein wesentliches Handlungsfeld der IHK. Als Trägerin der Ausbildung in der Region habe die IHK im vergangenen Jahr insgesamt rund 5.400 Abschlussprüfungen abgenommen und rund 11.000 Ausbildungsverhältnisse betreut. Allerdings habe die duale Berufsausbildung bei jungen Menschen an Attraktivität gegenüber einer schulischen Laufbahn eingebüßt. Deswegen werbe die IHK mit Formaten wie VR-Brillen, Online-Info-Events für Auszubildende und der jährlichen Bestenehrung für die duale Ausbildung. Darüber hinaus biete die IHK neue Formate für weitere Zielgruppen wie Ausbilderinnen und Ausbilder an und unterstütze die Betriebe bei ihrem Ausbildungsmarketing auf Instagram. Im Jahr 2023 werde eine bundesweite Ausbildungskampagne der IHKs umgesetzt, an der sich auch die IHK Mittlerer Niederrhein beteilige. Frau Perner hebt das ehrenamtliche Engagement – beispielsweise im Berufsbildungsausschuss oder als Prüferinnen und Prüfer – als Voraussetzung für die vielen Aktivitäten der IHK im Ausbildungsbereich hervor. Ausbildungs GmbH Frau Perner berichtet über die Aufgaben und Projekte der Ausbildungs GmbH als 100%ige Tochter der IHK Mittlerer Niederrhein. Neben der Förderung der dualen Berufsausbildung unterstütze die GmbH unter anderem die Zertifizierung informal erworbener Praxiserfahrungen und engagiere sich für die Integration von Geflüchteten und Menschen mit Behinderung in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. TOP 09 Beschluss eines Positionspapiers „Innenstadt mit Zukunft“ Problemhintergrund Herr Borgmann stellt als Mitglied der Kompetenz-Teams den Hintergrund und die Eckpunkte des Positionspapiers und der Handlungspläne vor. Er verweist zunächst auf die herausfordernde Situation in vielen Innenstädten, die mit Leerstand und Verödung zu kämpfen haben. Mit Blick auf die Problembeschreibungen und Lösungsansätzen bestehe weitestgehend Einigkeit; es mangele vor allem an der Umsetzung von Seite 14 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
konkreten Lösungen. Besonders in Krefeld habe es zahlreiche Aufrufe von Händlern, Werbegemeinsamen und IHK an die Stadt gegeben. Wesentliche Verbesserungen seien bislang dennoch nicht erreicht worden. Jetzt sei schnelles Handeln mit konkreten Handlungsplänen, klaren Verantwortlichkeiten und Fristen erforderlich. Vor allem bedürfe es Tempo in den Kommunalverwaltungen. Handlungsfelder und Als übergeordnetes Ziel habe das Kompetenz-Team die Steigerung der Rolle der IHK Aufenthaltsqualität identifiziert. Wesentliche Handlungsfelder seien: (1) das Profil und den Markenkern der Städte schärfen, (2) ein starkes Stadtmarketing etablieren, (3) Nutzungsvielfalt und Multifunktionalität schaffen, (4) die Infrastruktur zur Erreichbarkeit der Innenstädte neu denken und (5) die Digitalisierung aller Innenstadtakteure fördern. Die IHK könne dabei die Rolle als Impulsgeber, Ideengeber, Taktgeber und Kontrolleur gegenüber Verwaltung und Politik in den Kommunen einnehmen. Die Handlungspläne für Krefeld, Neuss, Mönchengladbach und Viersen beschrieben jeweils spezifische Probleme und Potenziale, so Herr Borgmann. Das Kompetenz-Team empfehle, vergleichbare Pläne auch für die anderen Kommunen am Mittleren Niederrhein erarbeitet und nachgehalten werden. Beschluss Die Vollversammlung fasst den folgenden Beschluss: Die Vollversammlung beschließt das Positionspapier „Innenstadt mit Zukunft“ sowie die Handlungspläne für die Städte Krefeld, Mönchengladbach, Neuss und Viersen. TOP 10 Beschluss über eine Aktualisierung des Positionspapiers „Forderungen der IHK Mittlerer Niederrhein für eine sichere Energieversorgung der Wirtschaft“ Hintergrund In dem von der Vollversammlung im Juni verabschiedeten Positionspapier sei hinsichtlich der Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Energiemärkte sowie der Ergebnisse der Studie „Energiesicherheit im Kern- und Wirkungsraum des Rheinisches Reviers“ unter anderem das Ende der Diskussion um einen vorgezogenen Ausstieg aus der Kohleverstromung im Rheinischen Revier gefordert worden, so Herr Heyer. Im Oktober seien von den Wirtschaftsministerien des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit RWE Eckpunkte für einen frühzeitigen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis zum Jahr 2030 veröffentlicht worden. Damit hätten sich die Rahmenbedingungen für den Strukturwandel im Rheinischen Revier signifikant verändert, da sich die Zeit zur Gestaltung des Strukturwandels sowie zur Schaffung von Ersatzkapazitäten halbiert habe. Seite 15 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
Änderungen Das überarbeitete Positionspapier fasse die drängendsten energiepolitischen Kernforderungen der IHK unter Berücksichtigungen der neuen Voraussetzungen weiterhin bewusst komprimiert zusammen, so Herr Heyer: (1) verbindlicher Maßnahmenplan zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit nach Eckpunktepapier, (2) Aufbau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken inkl. Infrastruktur, (3) Steigerung des Angebots auf den Energiemärkten notwendig, um Verwerfungen zu vermeiden, (4) Begrüßung kurzfristiger Entlastungsmaßnahmen, mittelfristig sind weitere Maßnahmen umzusetzen sowie (5) Beschleunigung des bisherigen Strukturwandelprozesses im Regionalrat erforderlich. Beschluss Die Vollversammlung fasst den folgenden Beschluss: Die Vollversammlung beschließt die Aktualisierung des Positionspapiers „Forderungen der IHK Mittlerer Niederrhein für eine sichere Energieversorgung der Wirtschaft“. TOP 11 Auslandshandelskammern a) Beschluss über die Mitgliedschaft der IHK in Auslandshandelskammern b) Beschluss über die Auflösung des IHK-Verbands zur Förderung der Außenwirtschaft durch das Netz der Auslandshandelskammern a) AHK- Die Auslandshandelskammern (AHKs) seien die Auslandsvertretungen der Mitgliedschaften deutschen Wirtschaft in vielen Ländern und Regionen der Welt, erläutert Herr Steinmetz. Sie unterstützten mit ihrem umfangreichen Produktangebot deutsche Unternehmen dabei, Auslandsmärkte zu erkunden und dort wirtschaftlich tätig zu werden. Diese Leistungen seien für Unternehmen kostenpflichtig. Die AHKs finanzierten sich zum einen über Gebühren für diese Dienste und zum anderen aus Zuwendungen des Bundes sowie über Mitgliedsbeiträge von Unternehmen und IHKs. AHK-Mitglied- Die derzeit 35 AHK-Mitgliedschaften der IHK Mittlerer Niederrhein seien schaften der IHK historisch gewachsen. Während bei einigen AHKs eine Mitgliedschaft naheliegen würde (z.B. USA und BeNeLux), seien die Gründe für eine Mitgliedschaft bei anderen AHKs nicht erkennbar (z.B. Guatemala und Uruguay). Bei einigen AHKs wiederum besteht keine Mitgliedschaft, obwohl dies sinnvoll erscheine (z.B. Polen und China). Um AHK-Mitgliedschaften zu begründen, seien vier Maßstäbe entwickelt und der Vollversammlung im Jahr 2019 vorgestellt worden, erinnert Herr Steinmetz. Demnach müsse ein Land mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen: (1) ein Land hat eine besondere Bedeutung als Exportmarkt für die regionale Wirtschaft, (2) ein Land verfügt über einen besonderen technologischen Entwicklungsstand in wichtigen Zukunftsfeldern, (3) ein Land hat den Status als G7-Staat oder (4) ein Land gehört zu den Schwerpunktmärkten der IHK Mittlerer Niederrhein (Südafrika, Thailand) im Rahmen des arbeitsteiligen Schwerpunkt-kammersystems der IHKs in Nordrhein-Westfalen. Seite 16 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
24 der bestehenden Mitgliedschaften wären unverändert geblieben. Aber es hätte auch einzelne Veränderungen gegeben, z.B. der Austritt aus der AHK Portugal und die Neuaufnahme einer Mitgliedschaft bei der AHK China. Umfrage In der Sitzung der Vollversammlung sei der Wunsch geäußert worden, als zusätzliches Kriterium die Einschätzung der Mitgliedsunternehmen zu berücksichtigen. Daraufhin haben die IHK eine Umfrage vorbereitet, die wegen der Corona-Pandemie dann aber zunächst verschoben worden sei. Die Umfrage sei dann vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine durchgeführt worden, berichtet Herr Steinmetz. Befragt worden seien auslandsaktive Unternehmen nach der Bedeutung solcher Auslandsmärkte, in denen das AHK-Netz Standorte hat. Das Resultat der Umfrage sei in ein Ranking der Top-Auslandsmärkte auslandsaktiver IHK-Mitgliedsunternehmen übersetzt worden. Es ergänze das Kriterium 1 - Top-Auslandsmärkte (gemäß IT.NRW für Branchen in NRW, die zu den industriellen Leitbranchen am Mittleren Niederrhein gehören). Veränderungen Aus der Umfrage ergebe sich mit Blick auf die Ausgangssituation 2019 ein nahezu unverändertes Bild bei den beizubehaltenden, zu kündigenden und neu einzugehenden AHK-Mitgliedschaften. AHK-Mitgliedschaften fortführen: Belgien/Luxemburg, Brasilien, Frankreich, Finnland, Großbritannien, Indien, Israel, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Südafrika, Südkorea, Thailand, Tschechien, Ungarn, USA. AHK-Mitgliedschaften beenden: Argentinien, Australien, Chile, Guatemala, Griechenland, Indonesien, Iran, Kolumbien, Philippinen, Tunesien, Uruguay. AHK-Mitgliedschaften perspektivisch eingehen: VR China, Dänemark, Irland, Malaysia, Norwegen, Polen, Rumänien, Slowakei, Türkei, Vietnam. Angesichts der Dynamik auf den Auslandsmärkten würden die AHK- Mitgliedschaften einem regelmäßigen Controlling unterzogen, wie es ohnehin für alle Mitgliedschaften jährlich vorgenommen werde, erläutert Herr Steinmetz. Beschluss In der Erörterung werden die Mehrwerte der AHKs für deutsche Unternehmen beim Eintritt in Auslandsmärkte diskutiert. Beschluss Die Vollversammlung fasst den folgenden Beschluss: Die Vollversammlung beauftragt die Geschäftsführung, die Mitgliedschaften der IHK in den Auslandshandelskammern auf Grundlage der vier Kriterien einzurichten. Die Mitgliedschaften sollen in regelmäßigen und angemessenen Zeitabständen einer Überprüfung unterzogen werden. Seite 17 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
b) AHK-Netz Präsident te Neues verweist auf die vorab übermittelten Unterlagen. Es gibt keine Nachfragen. Beschluss Die Vollversammlung fasst den folgenden Beschluss: Die Vollversammlung stimmt der von der Verbandsversammlung am 23. Juni 2022 beschlossenen Auflösung des IHK-Verbands zur Förderung der Außenwirtschaft durch das AHK-Netz mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2023 zu. TOP 12 Satzung betreffend die Schulung, die Prüfung und die Erteilung des Schulungsnachweises für Gefahrgutbeauftragte Digitale Prüfungen Präsident te Neues verweist auf die vorab übermittelten Unterlagen. Es gibt keine Nachfragen. Beschluss Die Vollversammlung fasst den folgenden Beschluss: Die Vollversammlung beschließt die „Satzung betreffend die Schulung, die Prüfung und die Erteilung des Schulungsnachweises für Gefahrgutbeauftragte“ in ihrer Fassung vom 8. Dezember 2022. TOP 13 Termine 2023 Gremien 2023 Vollversammlung 16.03.2023 16:00 Uhr Neuss 15.08.2023 16:00 Uhr Krefeld (mit Sommerfest) 07.12.2023 16:00 Uhr Mönchengladbach Präsidium 07.02.2023 16:00 Uhr Neuss 11.05.2023 16:00 Uhr Krefeld 24.10.2023 16:00 Uhr Mönchengladbach Haupt- und Finanzausschuss 03.05.2023 16:00 Uhr Krefeld 13.11.2023 16:00 Uhr Krefeld (mit Präsidium) Seite 18 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
TOP 14 Verschiedenes Es gibt auf Nachfrage von Präsident te Neues keine Wortmeldungen. Präsident te Neues dankt den Mitgliedern der Vollversammlung und schließt die Sitzung um 18:45 Uhr. Krefeld, den 14. Dezember 2022 Elmar te Neues Jürgen Steinmetz Präsident Hauptgeschäftsführer Seite 19 von 19 Protokoll der Vollversammlung vom 08.12.2022
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