Qualität bei der Beschaffung - Attraktive Arbeitgeber Investitionen in Tiefbau steigen - Infra Suisse
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Bulletin N° 53 | März 2020 Attraktive Arbeitgeber Qualität bei der Beschaffung Investitionen in Tiefbau steigen
Inhalt Austausch an der Journée Infra Editorial 3 Infra-Tagung 4 Tiefbauprognosen 8 Arbeitgeberattraktivität 10 Journée Infra 12 Polierprüfungen 15 SNBS 16 SBB-Sicherheitstag 18 Beschaffungen 21 Neuigkeiten 22 Veranstaltungen und Impressum 23 2 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Editorial Einmal Innovation, bitte! Innovation ist gut, weil besser oder billiger oder bei- Idealtypisch in einer engen Allianz. Aber auch im- des. Innovativ sind Produkte und Leistungen, Verfah- mer dort, wo bereits früh einzelne Unternehmungen ren und Prozesse oder Konzepte und Organisatio- oder mehrere Firmen einbezogen werden. Und na- nen. Unter Wettbewerbsbedingungen ist Innovation türlich immer dann, wenn Chancen auf Erfolg und eine Pflicht. Sie verschafft Vorteile im Markt. Risiken für Misserfolg unter den Beteiligten fair ver- teilt sind. Der Schweizer Infrastrukturbau ist innovativ. Indem er nachhaltigere Bauwerke anbietet, schnellere Kooperative Zusammenarbeitsmodelle oder auch oder günstigere Prozesse etabliert oder nicht zuletzt funktionelle Ausschreibungen können den Raum für mithilfe der Digitalisierung neue Geschäftsmodelle Innovation schaffen. Gesamtleistungsmodelle ge- entwickelt. winnen auch im Infrastrukturbau weiter an Bedeu- tung. General- oder Totalunternehmer-Leistungen Der Gesetzgeber will mit dem neuen Beschaffungs- schaffen dann Innovation, wenn Planung und Pro- recht, dass bei öffentlichen Beschaffungen auch duktion eng verknüpft sind. Eine solche Verbindung der Innovationsgehalt eines Angebots bewertet schaffen Bauunternehmungen in der Regel besser wird. Die Chancen für Innovationen steigen, wenn als reine GU oder TU. die Rahmenbedingungen stimmen. Doch Innovation entsteht nicht einfach so. Sie kann nur beschränkt Wer im Infrastrukturbau echte Innovation will, be- bestellt werden. stellt seine Gesamtleistungen deshalb mit Vorteil bei Bauunternehmungen. Echte Innovationen entstehen auch im Infrastruktur- bau dort, wo die Akteure ein Projekt als Ganzes ver- stehen. Das ist der Fall, wenn Bauherr, Planer, Un- Matthias Forster ternehmer und Lieferanten eng zusammenarbeiten. Geschäftsführer 3 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Infra-Tagung Mehr Strassen und Schienen in den Randregionen? Strassen und Schienen nur dort ausbauen, wo sich der Verkehr staut, reiche nicht. Auch in den Randregionen brauche es einen Ausbau, betonte die Baudirektorin des Kantons Thurgau an der Infra-Tagung in Luzern. Zum wichtigsten Branchentreffen des Schweizer Infrastrukturbaus kamen über 600 Gäste. 4 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Infra-Tagung Sollen die Verkehrsinfrastrukturen vor allem in den Neue Kooperationsmodelle im Infrastrukturbau Zentren, wo die Züge und Strassen am stärksten «Leistungsfähige Infrastrukturen sind enorm wertvoll überlastet sind, ausgebaut werden? Nicht nur, für die Attraktivität des Standortes Schweiz», unter- meinte Carmen Haag, Regierungsrätin und Leite- strich Nationalrat Christian Wasserfallen, Präsident rin Departement für Bau und Umwelt des Kantons von Infra Suisse. Es brauche darum die Ausbau- Thurgau. Zusätzliche Kapazitäten auf Strassen und schritte in den Agglomerationen oder bei den Na- Schienen brauche es auch in den Randregionen. tionalstrassen genauso wie die Investitionen in den Regionalpolitische Überlegungen und Allianzen hät- Unterhalt. Bauherren und Bauunternehmen seien ten in der Schweizer Verkehrspolitik grosses Ge- gefordert, die geplanten Projekte zeitgerecht und zu wicht. Das hätten die Erfahrungen mit der Boden- vernünftigen Preisen zu realisieren. «Eine fruchtbare see-Thurtalstrasse gezeigt. Zusammenarbeit ist zentral», sagte Wasserfallen. Für Mässigung beim Ausbau von Infrastrukturen Die SBB vergebe an die Tiefbaubranche jährlich plädierte hingegen Michel Huissoud, Direktor der Arbeiten für rund eine Milliarde Franken, erklärte Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK). Die Inter- Jacques Boschung, seit 2019 verantwortlich für essen der Akteure bei Investitionen der öffentlichen die Infrastrukturen bei der Bahn. Sie verpflichte Hand seien stets zu hinterfragen. «Wir müssen uns sich dabei zu wirtschaftlicher, ökologischer und so- im Klaren sein, dass die kommenden Generationen zialer Nachhaltigkeit von der Beschaffung über die den Unterhalt der von uns geerbten Infrastrukturen Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung. bezahlen müssen. Es liegt darum in unserer Ver- Angesichts des zunehmenden Bauvolumens und antwortung, mit dem Verzicht auf überflüssige Infra- der immer kürzeren Zeitfenster, in denen an der strukturen zu beginnen», betonte Michel Huissoud. Bahninfrastruktur gebaut werden kann, möchte die 5 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Infra-Tagung SBB mit anderen Kooperationsmodellen einen neu- Recycling-Baustoffe verwenden en Markt schaffen. Externe sollen mehr Verantwor- Öffentliche Beschaffer sollten verstärkt zur Verwen- tung übernehmen und der SBB ihre Leistungen als dung von Recycling-Baustoffen verpflichtet werden. Gesamtpaket anbieten. «In beinahe allen Bereichen sind Recycling-Produkte der Verwendung von Primärmaterial qualitativ eben- Qualitätswettbewerb für mehr Nachhaltigkeit bürtig», erklärte Hansruedi Müller, Leiter Taskforce Das revidierte Beschaffungsrecht stärkt den Qua- Baustoffkreislauf Regio Basel. Müller stellte aber litätswettbewerb gegenüber dem reinen Preiswett- auch klar, dass sich bei weitem nicht alle Bauabfälle bewerb. Für das Schweizer Beschaffungswesen zu hochwertigen Recycling-Baustoffen aufbereiten bedeute dies einen Paradigmenwechsel. Matthi- lassen. An der Planung weiterer Deponiestandorte as Forster, Geschäftsführer von Infra Suisse, ist für Aushubmaterial und Bauabfälle führe also kein überzeugt: «Der Wandel muss von den Vergabe- Weg vorbei. stellen ausgehen.» Sie hätten es in der Hand, das Umfeld für einen echten Qualitätswettbewerb und Die Infra-Tagung ist das wichtigste Branchentreffen somit für mehr Innovation und Nachhaltigkeit im In- des Schweizer Infrastrukturbaus. Politiker, Bau- frastrukturbau zu gestalten. Um nachhaltig zu be- herren, Planer und Bauunternehmer tauschen sich schaffen, brauche es keine überbordende Büro- über aktuelle verkehrspolitische und infrastrukturelle kratie, sondern effiziente, einheitliche Systeme und Themen aus. Standards, betonte Forster. Die Infra-Tagung 2020 Unter dem Titel «Wie heiss ist der Preis?» referierten an der Infra-Tagung 2020 am 23. Januar im KKL Luzern Nationalrat und Präsident von Infra Suisse Christian Wasserfallen, Regierungsrätin Carmen Haag (TG), Jacques Boschung, Mitglied der Konzernleitung und Leiter Infrastruktur SBB, Hansruedi Müller, Leiter Taskforce Baustoffkreislauf Regio Basel und Inhaber Baliox AG, Prof. Dr. Reinhard Haller, Facharzt für Psychiatrie, Michel Huissoud, Direktor der Eidgenössischen Finanzkontrolle und Matthias Forster, Geschäftsführer von Infra Suisse. Die nächste Infra-Tagung findet am 21. Januar 2021 statt. Weitere Informationen: infra-suisse.ch/tagung 7 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Tiefbauprognosen Investitionen in den Tiefbau steigen vor allem in der Zentralschweiz und im Tessin Die Ausgaben für den Tiefbau werden in der Schweiz bis 2023 weiter steigen. Dies zeigt eine Studie von BAK Economics im Auftrag von Infra Suisse. Die Bauunter- nehmen können sich zwar auf höhere Umsätze freuen. Die Preissituation aber bleibt für sie schwierig. Zürich und Schaffhausen Nordwestschweiz Ostschweiz Neuenburg und Jura Zentralschweiz Bern und Freiburg Graubünden Waadt und Genf Tessin Wallis Mit der Zunahme von Bevölkerung, Wirtschafts- Sinkende Ausgaben in Neuenburg und Jura leistung und Verkehr wächst auch der Bedarf an In- Einen besonders deutlichen Anstieg erwartet BAK frastrukturen. So rechnet BAK Economics für den Economics vor allem in der Zentralschweiz, dem Zeitraum 2018 bis 2023 damit, dass die Investitio- Tessin und der Nordwestschweiz. Für die Zentral- nen im Tiefbau schweizweit um 1,9 Prozent pro Jahr schweizer Bauunternehmen ist die Erholung erfreu- wachsen. Besonders steigen dürften die Ausgaben lich, sind die Investitionen in ihrer Region doch in für Strassenprojekte, eher stagnieren jene für Bahn- den letzten Jahren zurückgegangen. Der Kanton anlagen und übrige Infrastrukturen wie Wasserver- Tessin profitiert vor allem vom Bau des zweiten Gott- sorgung, Kommunikation oder Strom. hard-Strassentunnels. Allein dank diesem Projekt 8 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Tiefbauprognosen Prognosen für den Tiefbau 2018 bis 2023 Grossregion Wachstum in Prozent, p.a. Volumen Mio. CHF, p.a. Zentralschweiz 4,8 1’189 Tessin 3,9 1’232 Nordwestschweiz 2,8 2’233 Wallis 2,7 945 Bern und Freiburg 2,2 2’209 Waadt und Genf 1,5 2’175 Ostschweiz 1,4 1’231 Graubünden 1,3 815 Zürich und Schaffhausen 0,2 2’081 Neuenburg und Jura –3,1 361 Quelle: BAK Economics steigen die Ausgaben für Strasseninfrastrukturen im Für die Region Zürich und Schaffhausen sind die Kanton bis 2023 um 15 Prozent pro Jahr. Insgesamt langfristigen Prognosen durchaus gut. Kurz- und wächst der Tiefbau im Tessin jährlich um 3,9 Prozent. mittelfristig sind die Perspektiven hingegen eher In der Nordwestschweiz wurden 2017 14 Prozent verhalten. Erwartet wird insgesamt eine Stagnation. aller Tiefbauausgaben der Schweiz getätigt. Diese Diese resultiert aus einem starken Rückgang bei Grossregion mit den Kantonen Aargau, Solothurn der Schiene und nur moderatem Wachstum bei der sowie Basel-Land und Basel-Stadt ist damit die um- Strasse und dem sonstigen Tiefbau. satzstärkste. Bis 2023 wird sie weiter um jährlich 2,8 Prozent wachsen. Die grössten Investitionen Eine dynamische Entwicklung wird in den nächsten sind für die Strasse zu erwarten. Jahren im Kanton Wallis erwartet. Die Ausgaben dürften für Schieneninfrastrukturen um 5,4 Prozent Ein Rückgang der Investitionen in den Tiefbau ist und für Strasseninfrastrukturen um 4,5 Prozent pro mittelfristig einzig für die Kantone Neuenburg und Jahr zunehmen. Längerfristig wird jedoch eine ge- Jura prognostiziert. Die Ausgaben dürften 2023 so- wisse Abschwächung des Wachstums spürbar sein. gar tiefer liegen als 2017. Von 2024 bis 2030 wird wieder mit einem guten Wachstum von 2 Prozent Qualitäts- statt Preiswettbewerb gerechnet. Die Region dürfte in diesem Zeitraum Die hohe Nachfrage nach Bauleistungen in vielen zusammen mit Bern und Freiburg sogar am dyna- Regionen der Schweiz hatte bisher nicht, wie zu mischsten wachsen. vermuten gewesen wäre, einen Preisanstieg zur Folge. Der Preisdruck bei den Bauunternehmen ist Schwache Ostschweiz, positive Genfersee- gross. Die positiven Aussichten für die nächsten Region, stagnierendes Zürich Jahre können zu einer gewissen Entspannung füh- Schwächer als im Schweizer Durchschnitt ent- ren. Auch der Paradigmenwechsel im öffentlichen wickeln sich die Investitionen in der Ostschweiz. Beschaffungswesen vom reinen Preis- zu mehr BAK Economics erwartet in den Kantonen Glarus, Qualitätswettbewerb ist für einen nachhaltigen In- Thurgau, St. Gallen und den beiden Appenzell ein frastrukturbau zentral. Wachstum von 1,4 Prozent. Die Region um den Genfersee mit den Kantonen Waadt und Genf pro- fitiert von einem soliden Wachstum bis 2023 von 1,5 Prozent pro Jahr. Dank der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung dürfte die Region Weitere Informationen: auch zwischen 2024 und 2030 leicht über dem infra-suisse.ch/prognose Schweizer Durchschnitt liegen. 9 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Arbeitgeberattraktivität Fachkräftebedarf und Arbeitgeberattraktivität Infra Suisse hat ihre Mitglieder gefragt, wo der Fachkräftemangel am grössten ist und was sie tun, um ihre Attraktivität zu erhöhen. Wie gut sich Beruf, Familie und Privatleben vereinbaren lassen, gewinnt weiter an Bedeutung, so der Bericht. Die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden verändern Durchschnitt. Mit bis zu 43 Prozent der Mitarbei- sich. Unsere Gesellschaft wird stärker von Indi- tenden weisen einzelne Betriebe aber bereits vidualisierung, Digitalisierung und einem anderen einen hohen Teilzeitanteil auf. Verhältnis zur Arbeit geprägt. Auch die Unterneh- - Teilzeit umzusetzen stellt Organisationen immer men des Infrastrukturbaus stellt dies vor Herausfor- wieder vor grosse Herausforderungen. Die Er- derungen. Dieser Bereich ist wie andere Branchen fahrungen mit Teilzeit sind nach Berufsgruppen auch vom Fachkräftemangel betroffen. Eine hohe unterschiedlich, besonders gut sind sie bisher Arbeitgeberattraktivität kann dem entgegenwirken. beim administrativem und beim Kaderpersonal. Da es für Arbeitnehmende immer wichtiger wird, - Ein Drittel der Betriebe plant in Zukunft, mehr Beruf und andere Bereiche des Lebens besser mit- Teilzeitstellen anzubieten. Bei den grossen Fir- einander zu vereinen, sei es Familie oder Freizeit. men sind es sogar fast zwei Drittel. Unterneh- men möchten damit auf die Bedürfnisse der Mit- Die wichtigsten Erkenntnisse der Befragung sind: arbeitenden eingehen. Als wichtigste Gründe für Teilzeit nennen sie das Finden und Halten von - Die Mehrheit der Betriebe bestätigt einen Fach- Fachkräften, die Gesundheit der Arbeitnehmen- kräftemangel bei Maschinistinnen und Maschi- den und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. nisten sowie beim unteren und mittleren Kader. - Das grösste Potential für eine grössere Attraktivi- Mit der Befragung möchte Infra Suisse dazu bei- tät als Arbeitgeber stellen Familienfreundlichkeit tragen, das Thema stärker in den Fokus zu rücken. und Arbeitszeitflexibilität dar. Der Vorstand von Infra Suisse hat beschlossen, die - Die wichtigste Massnahme dafür ist die Mög- Möglichkeiten neuer Arbeitsmodelle und die Förde- lichkeit, Teilzeit zu arbeiten. Der Teilzeitanteil im rung der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privat- Infrastrukturbau ist niedriger als im Schweizer leben in der Branche stärker zu thematisieren. 10 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Arbeitgeberattraktivität Warum bieten Unternehmen Teilzeit an? Massnahmen für Vereinbarkeit von Beruf und Privatem Weitere Informationen: infra-suisse.ch/attraktivität 11 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Journée Infra Welche Verkehrsinfrastruktur benötigt die Schweiz bis 2040? Am 4. Februar fand im SwissTech Convention Center der ETH Lausanne die traditionelle Journée Infra statt. Infra Suisse bot den rund 250 Tagungsteilnehmern Gelegenheit, sich mit der Infrastruktur von morgen auseinanderzusetzen. 12 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Journée Infra Nationalrat Christian Wasserfallen, Präsident von Nachtfahrten oder durch technologische Innovatio- Infra Suisse, nannte verschiedene aufschlussreiche nen, die eine höhere Verkehrsdichte ermöglichen.» Zahlen: Pro Tag legen die Einwohnerinnen und Zudem sollten finanzielle Anreize eingeführt wer- Einwohner der Schweiz im Durchschnitt 37 Kilo- den, um den Verkehr in den Stosszeiten besser zu meter zurück und wenden rund 90 Minuten für Fahr- lenken. Eine Möglichkeit dafür ist das Mobility Pri- ten auf. Zudem besitzen 78 Prozent der Haushalte cing, d. h. die Einführung variabler Mobilitätstarife in ein Auto und 57 Prozent der Bevölkerung verfügen Verbindung mit flexiblen Arbeitszeiten. über ein Abonnement für den öffentlichen Verkehr. Gleichzeitig hat sich der Personenverkehr der SBB Nutzung des Untergrunds zwischen Lausanne und Genf im Zeitraum 2000 Ständerat Olivier Français, der der Kommission für bis 2015 mehr als verdoppelt. Von 2015 bis 2030 Verkehr und Fernmeldewesen angehört, betonte, wird er sich erneut verdoppeln und bis 2030 auf Planen und Umsetzen seien nicht dasselbe. Ob- 100’000 Fahrgäste pro Tag ansteigen. wohl die Bundesmittel für Eisenbahn- und Strassen- infrastruktur-Projekte vorhanden sind, sei die Um- Dies zeigt, wie wichtig es ist, Überlegungen zur setzung dieser Projekte nicht gesichert. Oft lasse Infrastruktur anzustellen, die die künftigen Bedürf- die Realisierung dieser Projekte auf sich warten, da nisse abdeckt. Denn die Planung, Genehmigung die vorgeschlagenen Lösungen vor Ort in Frage ge- und Bewilligung sowie der Bau von Infrastruktur- stellt würden. Dennoch ist es legitim, Zukunftsvisio- projekten nehmen viel Zeit in Anspruch. Zu den nen und frühere Gewissheiten mit der Zeit zu hinter- stetig zunehmenden Bedürfnissen kommen neue fragen. Der Waadtländer Parlamentarier warf auch Herausforderungen hinzu, die sich aus der Klimaer- die Frage auf, ob der Individualverkehr einst durch wärmung, den raumplanerischen Einschränkungen, eine kollektive Intelligenz, die die Fahrten steuert, den neuen Verkehrsformen und der Digitalisierung ersetzt werden könnte. Im Verlauf dieser Legislatur- ergeben. Damit diese Herausforderungen bewältigt periode werde Français auch die Frage der Nut- werden können, rief Christian Wasserfallen dazu zung des Untergrunds angehen. Die Zerstückelung auf, heute die richtigen Entscheidungen zu treffen, der Landschaft und des städtischen Raums seien um morgen über eine qualitativ hochstehende Infra- zu verringern. struktur zu verfügen. Doch Qualität hat ihren Preis. «Das Preisniveau wird sich nach oben entwickeln Um den Untergrund ging es auch im Referat von müssen. Die gewünschte Qualität lässt sich nur Jean-Pascal Gendre, Mitglied des Verwaltungs- mit qualifizierten Arbeitskräften gewährleisten, was rats von Cargo sous terrain und Vorsitzender der einen fairen Preis voraussetzt. Allerdings stagnierte Geschäftsleitung der CSD-Gruppe. Das Projekt Car- der Baupreisindex im Tiefbau in den letzten 5 bis go sous terrain bietet der Schweiz die Möglichkeit, 20 Jahren: Von Oktober 2015 bis Anfang 2019 sind bis 2045 ein automatisiertes, elektronisch gesteuer- die Preise im Tiefbau nur um 0,6 Prozent gestiegen tes Gesamtlogistiksystem aufzubauen. Neben unter- und jene im Strassenbau lediglich um 0,5 Prozent», irdischen Transporttunneln, die die Zentren nördlich betonte der Präsident von Infra Suisse. der Alpen miteinander verbinden, sieht das System eine umweltschonende Feinverteilung für Städte und Kapazitäten besser nutzen Industriegebiete vor, die sogenannte City-Logistik. Jérôme Cosandey trat dafür ein, sich in erster Linie Damit könnten die Städte um bis zu 30 Prozent vom auf die Optimierung der bestehenden Infrastruktur Güterverkehr entlastet und die Lärmemissionen des zu konzentrieren. In seinem Referat legte der Di- Schwerverkehrs halbiert werden. Zugleich würden recteur romand von Avenir Suisse die wichtigsten die CO2-Emissionen pro Tonne beförderter Waren Trends dar, die die Schweiz und ihre Infrastruktur voraussichtlich um 80 Prozent abnehmen. bis 2040 voraussichtlich verändern werden. «Der Sektor Mobilität steht an der Schwelle zu einer bei- Strasseninfrastruktur spiellosen digitalen Revolution. In der bestehenden Die Städte und Gemeinden in der Schweiz bewirt- Infrastruktur schlummern enorme Kapazitäten. Es schaften über 51’000 Kilometer Gemeindestras- geht darum, bestehende Chancen zu ergreifen, sen, deren Ersatzwert auf 67 Milliarden Franken um diese Kapazitäten besser zu nutzen, zum Bei- geschätzt wird. Aus Sicht von Alain Jaccard, Prä- spiel durch die Flexibilisierung der Vorschriften für sident des Schweizerischen Verbands Kommunale 13 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Journée Infra Infrastruktur (SVKI), dürfen die Strategien der Standards und ein koordiniertes Vorgehen beim Gemeinden nicht mehr bloss auf der Beurtei- Bau intelligenter Strassen. Nach Auffassung des lung des Strassenzustands beruhen. Von nun an ASTRA-Direktors sei es wichtig, dass die Mobilität müssten die Infrastrukturen vermehrt auf Szenarien von morgen sich in das bereits Bestehende einfügt und Risiken überprüft werden, vor allem in Bezug und sich zugleich ständig anpasst. auf das Klima. Zudem müssten die neuen Mobili- tätstrends berücksichtigt werden, wie beispielswei- se die Entwicklung von autonomen Fahrzeugen. Journée Infra 2020 Über die Infrastrukturen der Zukunft referier- Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamtes für ten an der Journée Infra am 4. Februar 2020 Strassen (ASTRA), wies darauf hin, dass die künf- im SwissTech Convention Center Jérôme tige Mobilität neue Anforderungen an die Infra- Cosandey, Directeur romand Avenir Suisse, struktur stellt. Diese müsse so konzipiert werden, Ständerat Olivier Français, Alain Jaccard, Prä- dass sie den Einsatz aller Automatisierungsgra- sident SVKI, Jürg Röthlisberger, Direktor AS- de sicherstellt. Ausserdem habe die Infrastruktur TRA und Jean-Pascal Gendre, Präsident CSD zu gewährleisten, dass die Verkehrsflächen allen Ingenieure. Die nächste Journée Infra findet Strassenbenutzern zur Verfügung stehen, auch den am 2. Februar 2021 statt. Nutzern neuer Mobilitätsformen. Damit die Vorteile der Vernetzung genutzt werden können, müssen Weitere Informationen: alle Fahrzeuge und Infrastrukturen netzwerkfähig infra-suisse.ch/journee sein. Dies erfordere die Anwendung einheitlicher 14 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Polierprüfungen Anmeldung zu Polierprüfungen Die nächsten eidgenössischen Berufsprüfungen für Strassenbau- und Grundbau- Poliere auf Deutsch finden am 14. und 15. September 2020 auf dem Campus Sursee statt. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Zulassung c) über einen Abschluss als Vorarbeiter/in im Bau- Zur eidgenössischen Berufsprüfung wird zugelas- hauptgewerbe verfügt. sen, wer Dauer a) ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) Die schriftlichen Prüfungen dauern 4 ¾ Stunden und oder einen mindestens gleichwertigen Ausweis finden am Montag, 14. September 2020 statt. Die besitzt und mindestens drei Jahre Berufspraxis mündlichen Prüfungen dauern jeweils 45 Minuten im Verkehrswegbau nach Erwerb des EFZ nach- und finden am Dienstag, 15. September 2020 statt. weist oder ein eidgenössisches Berufsattest (EBA) oder einen mindestens gleichwertigen Ausweis Kosten besitzt und mindestens fünf Jahre Berufspraxis im Die Prüfungsgebühr von 1’200 Franken (zzgl. MwSt.) Verkehrswegbau nach Erwerb des EBA nachweist wird mit dem Zulassungsentscheid in Rechnung ge- stellt. und b) die erforderlichen Modulabschlüsse oder ent- sprechende Gleichwertigkeitsbestätigungen nach- Sie können sich bis spätestens Freitag, weist 15. Mai 2020 online zur Prüfung anmelden: infra-suisse.ch/polier und 15 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
SNBS Neuer Standard für nachhaltige Infrastrukturen Bereits seit einigen Jahren wird der unabhängige Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz im Hochbau mit Erfolg angewendet. Im Frühjahr 2020 folgt nun sein Pendant für den Tiefbau. Damit wird es möglich, auch Infrastrukturen auf einer gesicherten Basis nachhaltig zu planen und zu erstellen. Die Strasseninfrastruktur ist reich an Brücken und Tunneln, die vielfältige Ansprüche an Kosten, Umwelt und Freiräume erfüllen müssen Beim nachhaltigen Bauen lag der Fokus bisher Hoch- auch Tiefbauten nach anerkannten nachhal- stark auf dem Hochbau und dort vor allem auf der tigen Standards zu planen, zu erstellen, zu betrei- Energieeffizienz. Unsere zahlreichen Infrastruktur- ben und weiterzuentwickeln. bauten für Mobilität, Wasser, Schutz, Energie und Kommunikation blieben von nachhaltigen Betrach- Von Grund auf neu entwickelt tungen bisher weitgehend ausgeklammert. Die bun- Das aus dieser Strategie hervorgegangene Netz- desrätliche Strategie «Nachhaltige Entwicklung» werk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS), das von verfolgt hingegen das klar formulierte Ziel, neben mehreren Bundesämtern sowie privaten Partnern 16 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
SNBS getragen wird, hat über die vergangenen Jahre Grundlagen definiert, bestehende Vorgaben koor- diniert und neue Beurteilungskriterien entwickelt. Daraus wurde ein praktikables Instrument geschaf- fen, mit dem sich die Nachhaltigkeit eines Projekts beurteilen und bewerten lässt. Für den Hochbau wurde bereits ein Standard für nachhaltiges Bau- en (SNBS) entwickelt und freigeschaltet. Dieser stösst auf grosses Echo. Anhand der Bereiche Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt zeigen Indikatoren, ob ein Hochbau als nachhaltig gelten kann. Für den Bereich der Infra- Hochwasserschutzbauten sollten besonders nachhaltig sein: struktur hat das NNBS nun ebenfalls einen Stan- Arbeiten an der 3. Rhonekorrektion, einem der Pilotprojekte des SNBS Infrastruktur dard erarbeitet. Wie sein Pendant im Hochbau be- urteilt er Bauobjekte nach Kriterien aus allen drei Nachhaltigkeitsbereichen sowie aus übergreifen- Baldige Freischaltung den Themen. Der komplett neu erarbeitete Stan- Der SNBS Infrastruktur wird im Frühjahr 2020 frei- dard für Infrastrukturen wird derzeit noch anhand geschaltet und kann dann unentgeltlich verwendet von sechs Pilotprojekten einem letzten Praxistest werden. Mit ihm wird eine Lücke im Tiefbau ge- unterzogen. Dabei handelt es sich um ganz unter- schlossen, indem erstmals Nachhaltigkeitskriterien schiedliche Infrastrukturbauten von der Gewässer- in die Planung und Ausführung einbezogen werden. korrektion über eine Hochspannungs-Trasse bis zur Der Standard schafft Sicherheit beim Betreten die- Bahn- und Strasseninfrastruktur. ses Neulands, er hilft mit seinem checklistenartigen Aufbau aber auch wesentlich, die bisher gepflegten Breite Anwendung Prozesse zu hinterfragen oder auf Vollständigkeit zu Wie muss man sich diesen neuen Standard vor- prüfen. Die Rückmeldungen aus den sechs Pilot- stellen? Das Hauptinstrument bilden ein Excel-Tool, projekten zeigen, dass der neue Standard als will- das die 75 Indikatoren aus 29 Kriterien enthält, und kommenes Instrument beim Eruieren von Verbesse- ein Kriterienbeschrieb. Anhand der darin gestellten rungspotenzial angesehen wird. Anforderungen werden die einzelnen Indikatoren mit 2 Punkten (erfüllt), 1 Punkt (teilweise erfüllt) Joe Luthiger, Geschäftsführer NNBS oder 0 Punkten (nicht erfüllt) bewertet. Die Note eines Kriteriums ergibt sich danach aus dem Durch- schnitt seiner entsprechenden Indikatoren. SNBS Infrastruktur - macht Nachhaltigkeit greifbar und Der SNBS Infrastruktur soll in einem Projekt in den Projekte beurteilbar verschiedenen Phasen angewendet werden, denn - zeigt Stärken und Schwächen von Projekten sein mehrfaches Anwenden erhöht die Nachhaltig- - erlaubt gezieltes Setzen von Prioritäten keit der Infrastruktur. So lassen sich in der Phase - wurde neutral erarbeitet und baut auf der Vorstudien beispielsweise die Sollwerte der In- Bestehendem (SIA 112/2) auf dikatoren bestimmen. Bei der Variantenwahl kann - bietet eine praxisorientierte Checkliste der Standard als Entscheidungshilfe dienen und - unterstützt bei der Kommunikation während der Projektierung lässt sich mit ihm die gegenüber Politik (Finanzierung) und Nachhaltigkeit weiter optimieren. In der Ausschrei- Bevölkerung (mehr Vertrauen) bung kann der SNBS schliesslich als Inspiration für - neues Zuschlagskriterium bei der die Definition der Eignungs-, Zulässigkeits- oder öffentlichen Beschaffung (BöB) Zuschlagskriterien sowie das Pflichtenheft hinzuge- zogen werden. Im Weiteren können bereits beste- Weitere Informationen: hende Infrastrukturen mit dem Standard beurteilt nnbs.ch/snbs-infrastruktur und optimiert werden. 17 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
SBB-Sicherheitstag Mehr Sicherheit auf SBB-Baustellen Ende Januar fand in Bern der Sicherheitstag für Lieferanten von SBB Infrastruktur statt. Präsentiert wurden aktuelle Unfallauswertungen und die Weiterentwicklung der Sicherheitskultur. 18 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
SBB-Sicherheitstag Anzahl Rangierunfälle SBB Infrastruktur 35 30 25 20 15 10 5 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Total SBB-I (Bau) Lieferanten Bei den Rangierunfällen hält der Abwärtstrend an. - Warnkleider nicht vorschriftsgemäss (19) Im Vergleich zum Vorjahr kann insgesamt eine Re- - Sicherheitsdispositiv nicht korrekt umgesetzt (18) duktion um rund 60 Prozent beobachtet werden. - gesperrte Gleise nicht korrekt gedeckt (16) Leider haben sich die Rangierunfälle von Lieferanten - Tätigkeiten nicht im Sicherheitsdispositiv abge- von 3 auf 7 mehr als verdoppelt und sind damit fast deckt (16) so häufig wie Unfälle der SBB-Bauequipen. Rund 40 Prozent der Rangierunfälle erfolgten im gesperr- Die SBB hat zudem vier Sicherheitsmanagement-Au- ten Baugleis. Aufgrund der tiefen Fallzahl sind sta- dits bei Lieferanten durchgeführt und Schwachstel- tistisch signifikante Aussagen jedoch nicht möglich. len vor allem bei diesen Punkten identifiziert: Die Berufsunfälle sind von 2013 bis 2019 von 282 - Gefährdungsermittlung für Kerntätigkeiten auf 279 zurückgegangen. Die Unfälle bei den Lie- - Überprüfung Subunternehmer feranten sind in diesem Zeitraum zwar von 164 um - Gesetzeskonformität knapp 15 Prozent auf 141 gesunken, bei der SBB - Änderungen von Arbeitsmitteln und Verfahren wurden hingegen 138 Unfälle registriert anstatt 118 - zentrale Übersicht der Sicherheitsmassnahmen wie 2013. Auch bei den Berufsunfällen nähern sich in den Unternehmen die Werte denjenigen der Lieferanten an. Dennoch - ungenügende Beurteilung der Wirksamkeit von muss von einer Stagnation gesprochen werden, Sicherheitsmassnahmen deren Durchbrechen zielgerichtete Massnahmen erfordert. Längere Übergangsfrist für Bewilligungen Im Rahmen der Neuerungen beim Netzzugang Mängel bei kontrollierten Baustellen sind neue SBB-Arbeitsgenehmigungen für diverse Informiert wurde auch über die Baustellenkontrol- Fahrzeuge notwendig. Betroffen sind schienenge- len. Im letzten Jahr hat die SBB davon insgesamt bundene Maschinen, Zwei-Wege-Maschinen und 3’700 durchgeführt und dabei 1’900 Mal Lieferan- ausgleisbare Maschinen oder Anhänger. Da nicht ten geprüft. Bei rund 8 Prozent der kontrollierten alle Bewilligungsanträge bearbeitet werden konnten, Baustellen wurden Mängel festgestellt. Die häufigs- wurde die Übergangsfrist bis 12. Dezember 2020 ten Mängel waren: verlängert. Von dieser Verlängerung profitieren je- doch nur Antragsteller, die ihren Antrag im Rah- - Sicherheitsdispositiv formell nicht korrekt (67) men der ersten Frist bis 14. Dezember 2019 ein- - Meldungen nicht korrekt protokolliert (30) gereicht hatten. 19 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
SBB-Sicherheitstag Anzahl Berufsunfälle SBB Infrastruktur 350 300 250 200 150 100 50 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Tot al SBB-I (Bau) Lieferant en Ausbildungsplätze für Sicherheitschefs fehlen teil. An der Veranstaltung betonte die SBB, eine In der Praxis scheinen nach wie vor Ausbildungs- der sichersten und pünktlichsten Bahnen Europas plätze für Sicherheitschefs zu fehlen. Die SBB ist zu sein. Dennoch sieht sie sich immer noch mit zu bestrebt, genügend Ausbildungsplätze zur Verfü- vielen Unfällen und Ereignissen konfrontiert. Ge- gung zu stellen und erinnert daran, sich bereits ein meinsam mit den Unternehmen will die SBB die Si- Jahr vor Ablauf der Bescheinigung um die Anmel- cherheit auf den Baustellen erhöhen und die Arbeit dung zu kümmern und notwendige Vorabklärungen weiter professionalisieren. So wurde beispielswei- frühzeitig vorzunehmen. se der Stand der im Vorjahr mit der Branche er- arbeiteten Massnahmenvorschläge präsentiert. An Die gegenseitige Anerkennung der Basisausbildun- der diesjährigen Veranstaltung wurden in 12 Klein- gen ist noch immer eine unerfüllte Forderung von gruppen rund 30 Vorschläge erarbeitet, die in die- Infra Suisse. Die SBB entscheidet im Herbst 2020 sem Jahr umgesetzt werden sollen. zusammen mit BLS, RhB und SOB über die weite- ren Schritte. Weitere Informationen: Sicherheit erhöhen infra-suisse.ch/sbb Rund 100 Teilnehmende kamen nach Bern zum Si- cherheitstag von SBB Infrastruktur. Neben Bauun- ternehmern nahmen auch Planer und Bahntechniker 20 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Beschaffungen Wie wichtig ist Qualität bei Beschaffungen Das neue Beschaffungsrecht tritt Anfang 2021 in Kraft. Damit rücken auch Qualität und Nachhaltigkeit stärker in den Fokus. Infra Suisse hat ein Tool entwickelt, das zeigt, wie hoch Qualität gewichtet wird. Mit dem neuen Beschaffungsrecht dürfen öffentli- - Die Preisgewichtung: Dabei geht es darum, wie che Aufträge nicht mehr einfach an das Angebot stark der Preis gegenüber den anderen Kriterien mit dem tiefsten Preis vergeben werden. Berück- gewichtet wird. sichtigt werden soll stattdessen das «vorteilhaf- - Die Steigung der Preiskurve: Wie werden die teste» Angebot. Damit wird der Qualitätswett- Preise bewertet? bewerb gegenüber dem reinen Preiswettbewerb - Die Mindestqualität: Welche Punktzahl muss bei gestärkt. Dies zeigt sich an neuen qualitativen Zu- den Qualitätskriterien erreicht werden, um für schlagskriterien wie etwa Nachhaltigkeit, Innova- den Auftrag überhaupt in Frage zu kommen? tionsgehalt, Plausibilität des Angebots oder Ver- lässlichkeit des Preises. Das einfach zu bedienende Tool auf der Website von Infra Suisse zeigt, wie viel Auftraggebern Quali- Ob qualitativ bessere Angebote gegenüber preis- tät wert ist. lich billigen Angeboten eine reelle Chance haben, hängt stark vom System ab, mit dem die Angebote bewertet werden. Wesentlich dafür sind folgende Weitere Informationen: drei Faktoren: infra-suisse.ch/attraktivität 21 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Neuigkeiten Coronavirus Alle Veranstaltungen unter Vorbehalt. Bitte informieren Sie sich im Internet. Polierausbildung Untertagbau CAS Grund- und Spezialtiefbau Der Campus Sursee bietet vom 4. bis 6. Mai eine Vom Oktober 2020 bis April 2021 erfolgt der nächs- Weiterbildung zum Polier Untertagbau an. Im Mit- te Durchgang des CAS Grund- und Spezialtiefbau. telpunkt stehen Führungsmanagement, Rapporte, Vermittelt werden Wissen u.a. zum Normen- und Ver- Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und recht- tragswesen und organisatorische und planerische liche Fragen. Kompetenzen. Anmeldeschluss: 15. August 2020. campus-sursee.ch infra-suisse.ch/cas Initiative für Nachwuchs Baumaschinentreffen Die Eberhard Unternehmungen starten eine Initiative In der Kiesgrube Weiach (ZH) sind am 23. und 24. zur Nachwuchsförderung. Die neue Plattform ebi. Mai alte Baumaschinen und neueste Technik zu er- YOUNG soll Kindern und Jugendlichen die Vielfalt leben. Gross und Klein erwarten ein Oldtimer-Par- des Bauens näherbringen und sie dafür begeistern. cours und Bagger zum Selber-Bäggerle. Eintritt frei. ebiyoung.ch weiachhistorik.ch 22 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
Veranstaltungen und Impressum Veranstaltungen von Infra Suisse Do 30.04.20 Mitgliederversammlung 2020 Mi 01.07.20 Infra-Event Untertagbau Sursee Mi–So 09.–13.09.20 Strassenbauer-Schweizermeisterschaft: SwissSkills 2020 Bern Mo–Di 14.–15.09.20 Eidg. Berufsprüfung Strassenbau-/Grundbau-Polier/in Sursee Di 20.10.20 Fachkonferenz Grund- und Spezialtiefbau Do–Fr 22.–23.10.20 Herbst-Fachkonferenz Untertagbau Fr 20.11.20 Infra-Event Strassen- und Tiefbau Do 21.01.21 Infra-Tagung 2021 Luzern Aktuelle Informationen: infra-suisse.ch/veranstaltungen B. Magazin — die Zeitschrift für Verkehrswegbauer Das B. Magazin der Berufsfachschule Verkehrsweg- B. SCHULANFA Zurück auf einführungs Seite 14 woche NG die Schulbank: chule kenne An der Projek die Berufsfachs lernen 310 neue Lerne n. t- nde SCHACHTBE Sie habens Schachtfix AG fräse entwic Seite 22 MAGA ZIN. DAS BAUSTEL LEN- TRIE erfunden: Die B hat die erste kelt und ist Neuweiler MAG AZIN Schachtdec gut im Gesc kel- häft. FÜR VERK #03/19 EHRSWEGBA SILVESTER- Grosser Auftrit ist ein echte mit Schellen Seite 30 DEZEMBER SCHELLEN UER t an Silvester: r Silvester-Ch und Larve von 2019 Marco Hobi laus und zieht Haus zu Haus. bauer ist für angehende, junge und junggebliebene Verkehrswegbauer. Und auch für alle anderen, die sich für die besten Berufe der Welt interessieren ... GRATIS ABONNIEREN: www.verkehrswegbauer.ch/bmagazin AUSGESCH LAFEN EINE NACHT IM LEBEN DES BAUFÜ HRERS ALVARO MORALA ALVAR EZ AB SEITE 6 Impressum Infra Suisse Redaktion Weinbergstrasse 49 Ronny Förster: r.foerster@infra-suisse.ch 8042 Zürich Konzept und Gestaltung 058 360 77 77 Nicole Aregger, Reto Gratwohl | filter.ch info@infra-suisse.ch infra-suisse.ch Fotos Eberhard Unternehmungen (22), Damian Poffet (10), SBB (18), Markus Senn (1, 4–7), Jean- InfraSuisse Bernard Sieber (2, 12–14), Kanton Wallis (17) infra-suisse.ch Erscheint viermal jährlich. 23 Infra Suisse Bulletin N° 53 | März 2020
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