RÜCKBLICK AUF 20 JAHRE ERFAHRUNGEN - DIE SCHWEIZER AOP-IGP: 1997-2017 - AGRIDEA

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DIE SCHWEIZER AOP-IGP:

               RÜCKBLICK AUF
          20 JAHRE ERFAHRUNGEN

                                     1997–2017

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                die Herkunft

                                                                Menschen
                                                                und ihr Handwerk

                              INDEX
                              Das AOP-IGP-Konzept                              4–5
                              Der gesetzliche Rahmen                          6–7
                              Die Schweizer AOP-IGP im 2017                   8–15
                              Motivationen, Wirkungen und Herausforderungen   16–20
                              Das Kontrollsystem und die Verfolgung           21–23
                              von Zuwiderhandlungen
                              Absatzförderung und Kommunikation               24–25
                              Die Sichtweisen anderer Akteure                 26–29
                              Die AOP-IGP im europäischen Umfeld              30–31

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         Die Schweizer AOP-IGP,
         Rückblick auf 20 Jahre Erfahrungen
         Die Reform der Schweizer Agrarpolitik anfangs der 90er Jahre    und definierten eine unter allen Akteuren der Wertschöp-
         hat zu einem Paradigmenwechsel und einer grundlegenden          fungskette gerechte Verteilung des Mehrwertes. Dies mit
         Anpassung in der Schweizer Landwirtschaft geführt. Der          einem Doppelziel: das Erbe und das von den Vorgängern
         Grundsatz des landwirtschaftlichen Produktivismus wurde         übermittelte handwerkliche Know-how aufzuwerten, um dies
         verabschiedet und durch eine multifunktionelle Landwirt-        den nächsten Generationen unter den bestmöglichen Voraus-
         schaft ersetzt. Mit einer nachhaltigeren Produktion leistet     setzungen weiterzugeben. Heutzutage bieten AOP- und
         die Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Versorgungs-     IGP-Produkte mehreren Landwirten und Handwerkern die
         sicherheit, zum Erhalt der natürlichen Ressourcen, zur Di-      Möglichkeit, von den Früchten ihrer täglichen Arbeit zu le-
         versifizierung der Landschaften und zur Dezentralisierung       ben. In deren Herkunftsregionen, mehrheitlich Randgebiete,
         der Aktivitäten und des Lebensraums im Land- und im Berg-       leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einer wirtschaftlichen,
         gebiet. Dabei wurden unter anderem Massnahmen zur För-          ökologischen und kulturellen überlebenswichtigen Vielfalt.
         derung von Qualität und Absatz getroffen. In diesem Sinne       Den Gourmets, welche authentische und hochqualitative
         erliess der Bund 1997 gesetzliche Bestimmungen über die         Produkte schätzen, bieten sie eine Garantie intensiven Ge-
         Kennzeichnung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und         schmacksgenusses. In einem sich stetig entwickelnden so-
         deren Verarbeitungsprodukte. Bis heute wurden 33 Schweizer      zio-ökonomischen Umfeld und mit der schrittweisen Libera-
         Spezialitäten als geschützte Ursprungsbezeichnung (AOP)         lisierung der Handelsbeziehungen sind die AOP- und
         oder geschützte geografische Angabe (IGP) registriert. Die      IGP-Wertschöpfungsketten mit vielen Herausforderungen
         beteiligten Branchen liessen die Bezeichnung ihres altherge-    konfrontiert. Diese Publikation legt 20 Jahre nach dem In-
         brachten Produktes schützen, legten das Perimeter deren         krafttreten der AOP-IGP-Gesetzgebung eine Bestandsauf-
         Ursprungsgebiets fest, verfassten die Produktionsrichtlinien    nahme und Wirkungsanalyse der bis heute vom Bund regis-
         in einem Pflichtenheft, erarbeiteten eine Promotionsstrategie   trierten 33 AOP-IGP-Spezialitäten vor.

          Schweizerische Vereinigung der AOP-IGP

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                              AOP und IGP:
                              Was steckt dahinter?
                              Geschützte Ursprungsbezeichnungen (AOP) und geschützte
                              geografische Angaben(IGP) sind Bezeichnungen für Produkte
                              mit einer starken Verbindung zu ihrer Ursprungsregion. Sie
                              werden nach traditionellem Verfahren seit Generationen mit
                              Leidenschaft durch Käser, Metzger, Bäcker, Destillateure
                              oder andere Handwerker hergestellt. Der Bund schützt und
                              verwaltet beide Bezeichnungen.

               das AOP-IGP-
               Konzept

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das AOP-IGP-Konzept              5

         AOP = geschützte Ursprungsbezeichnung                          IGP = geschützte geografische Angabe
         (Appellation d’Origine Protégée)                               (Indication Géographique Protégée)

         Die AOP-Bezeichnung steht für Produkte, deren sämtliche        Das IGP zeichnet Produkte aus, bei denen mindestens ein
         Produktionsschritte gemäss einem anerkannten Verfahren         Schritt des Produktionsverfahrens, in der Regel die Verarbei-
         und Know-how in einem abgegrenzten geografischen Gebiet        tung, in dem abgegrenzten geografischen Gebiet stattfindet.
         hergestellt werden. Sie verdanken ihre typischen Eigenschaf-   Zu den Schweizer IGP zählen bislang nur verarbeitete Pro-
         ten den menschlichen und natürlichen Faktoren im Her-          dukte, vor allem Fleisch- und Wurst-Spezialitäten, deren
         kunftsgebiet. Bei den Schweizer AOP-Käsesorten beispiels-      Eigenschaften überwiegend auf das traditionelle Know-how
         weise finden die Milchproduktion, die Verarbeitung zu Käse     der Verarbeiter zurückzuführen sind.
         sowie die Käsereifung in der gleichen Ursprungsregion statt.

         Die Produktbezeichnung ist in der Regel ein geografischer Name, wie z.B. Emmentaler, oder eine Gattungsbezeichnung,
         die mit einem geografischen Namen ergänzt wird (z.B. St. Galler Bratwurst). Traditionelle Bezeichnungen aus einer be-
         stimmten Region können auch registriert werden (z.B. Bloderkäse).

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               der gesetzliche Rahmen

               Die Schweizer Agrarpolitik hat 1997 eine Rechtsgrundlage
               eingeführt, welche ermöglicht, im Interesse der Glaubwür-
               digkeit und zur Förderung von Qualität und Absatz, Vor-               Wie es in Frankreich und in Italien bereits der
               schriften über die Kennzeichnung von landwirtschaftlichen             Fall war, hat die Schweiz Vorschriften verab-
               Erzeugnissen und deren Verarbeitungsprodukte zu erlassen              schiedet für Produkte, die sich aufgrund ihrer
               (Art. 14 bis 16 des Landwirtschaftsgesetzes, LwG SR 910.1).           Herkunft auszeichnen (Art. 16 LwG).

                 Die heute vom Bund geregelten Vorschriften zur                      Gestützt auf diesen Artikel hat der Bundesrat
                 Kennzeichnung der Agrarprodukte sind folgende1:                     die Verordnung über den Schutz von Ursprungs-
                                                                                     bezeichnungen und geografischen Angaben für
                              Produkte, die nach bestimmten Verfahren                landwirtschaftliche Erzeugnisse, verarbeitete
                                         hergestellt werden                          landwirtschaftliche Erzeugnisse, waldwirt-
                                                                                     schaftliche Erzeugnisse und verarbeitete wald-
                                               BIO                                   wirtschaftliche Erzeugnisse vom 28. Mai 1997
                                                                                     verabschiedet (GUB/GGA-Verordnung, SR 910.12).
                          Produkte, die aus dem Berggebiet stammen                   Sie definiert die Art der geschützten Kennzeich-
                                                                                     nungen, den Schutzumfang, die Eintragungsbe-
                                         BERG und ALP                                dingungen sowie die Anforderungen an die be-
                                                                                     treffenden Kontrollen und den Vollzug.
                  Produkte, die sich aufgrund ihrer Herkunft auszeichnen

                                   AOP (GUB) und IGP (GGA)

                 1 Diese einzelnen Kennzeichnungen können auf dem gleichen Produkt
                                     kombiniert ausgelobt werden.

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der gesetzliche Rahmen            7

         Warum ein Bundesregister für AOP und IGP?
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              Mit dem vom Bund, gestützt auf Art. 16 LwG, geschaf-     Das Pflichtenheft ist der wichtigste Bestandteil des Eintra-
              fenen Register der Ursprungsbezeichnungen (AOP)          gungsgesuchs. Es ist das Ergebnis des unter den Berufsleuten
              und geografischen Angaben (IGP) lassen sich die Ge-      der Wertschöpfungskette gefundenen Konsenses zur Defini-
              bietsnamen und traditionellen Bezeichnungen von          tion ihres Erzeugnisses (Produktbezeichnung, Produktions-
              landwirtschaftlichen Erzeugnissen schützen (Wein         gebiet und -verfahren, Rückverfolgbarkeit, Endproduktkon-
              ausgenommen), deren Qualität und Haupteigen-             trolle, Zertifizierungsstelle). Das Pflichtenheft ist zwingend
              schaften durch ihre geografische Herkunft bestimmt       von jedem einzuhalten, der die Bezeichnung nach dessen
              werden. Ist ein Name geschützt, darf er nur von den      Registrierung verwenden möchte. Im Pflichtenheft werden
              Produzentinnen und Produzenten des entsprechend          alle Parameter beschrieben, die die Akteure entlang der ge-
              definierten geografischen Gebiets benutzt werden, die    samten Wertschöpfungskette in der jeweiligen Verarbeitungs-
              sich an ein detailliertes Pflichtenheft halten.          phase des Erzeugnisses einhalten müssen.

         Gruppierung:                                                  Kontrollhandbuch:
         Die Eintragung einer AOP oder einer IGP muss das Ergebnis     Das Kontrollhandbuch ist integraler Bestandteil des Pflich-
         eines kollektiven Vorgehens sein. Die Verwendung der AOP      tenhefts. Es regelt sämtliche Kontrollen des Produkts entlang
         bzw. IGP zur Durchsetzung einer durch eine Minderheit prak-   der ganzen Wertschöpfungskette sowie dessen Zertifizierung.
         tizierten Methode ist damit ausgeschlossen. Folglich muss     Die Sanktionen bei Nichteinhalten der Pflichtenheftanfor-
         die Mehrheit der Akteure nicht nur der Gruppierung angehö-    derungen, sogenannte Nicht-Konformitäten, werden auch im
         ren, sondern sich auch an das Pflichtenheft halten. Unter     Kontrollhandbuch beschrieben.
         Gruppierung versteht man eine Sortenorganisation, eine
         Produzentenorganisation oder einen Branchenverband.

         Das Bundesamt für Landwirtschaft ist die zuständige Behörde, um AOP- und IGP-Registrierungsgesuche zu behandeln, über
         deren Konformität zu den Verordnungsanforderungen zu entscheiden, das Register der eingetragenen Bezeichnungen zu
         verwalten sowie die Zertifizierungsstellen zu überwachen.

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                  die Schweizer AOP-IGP im 2017
                                            1                 7                      17               15

                                            2                 8                      18              16            22

                                            3                 9                      19                            23              25

                       AOP-IGP-
                      Verordnung

               1997           1998   1999       2000   2001       2002        2003    2004          2005   2006     2007   2008     2009

                                            4                            10                    20             24              26

                                            5                            11                    21                             27

                                            6                            12

                                                                         13               14

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die Schweizer AOP-IGP im 2017              9

         33 eingetragene Produkte
         in 20 Jahren
                                                                         31

                                                    29                   32

                              28                    30                   33

          2010         2011        2012    2013          2014    2015         2016   2017

         1.    L’Etivaz AOP                                     13. Saucisson neuchâtelois IGP,       24. St. Galler Bratwurst IGP,
         2.    Rheintaler Ribel AOP                                 Saucisse neuchâteloise IGP            St. Galler Kalbsbratwurst IGP
         3.    Bündner Fleisch IGP                              14. Cardon épineux genevois AOP       25. Longeole IGP
         4.    Tête de Moine, Fromage de Bellelay AOP           15. Walliser Roggenbrot AOP           26. Werdenberger Sauerkäse AOP, Liechten-
         5.    Gruyère AOP                                      16. Munder Safran AOP                     steiner Sauerkäse AOP, Bloderkäse AOP
         6.    Eau-de-vie de poire du Valais AOP                17. Berner Alpkäse AOP,               27. Damassine AOP
         7.    Sbrinz AOP                                           Berner Hobelkäse AOP              28. Glarner Kalberwurst IGP
         8.    Formaggio d’Alpe Ticinese AOP                    18. Saucisse aux choux vaudoise IGP   29. Zuger Kirsch AOP, Rigi Kirsch AOP
         9.    Saucisse d’Ajoie IGP                             19. Saucisson vaudois IGP             30. Glarner Alpkäse AOP
         10. Abricotine AOP,                                    20. Vacherin fribourgeois AOP         31. Zuger Kirschtorte IGP
               Eau-de-vie d’abricot du Valais AOP               21. Emmentaler AOP                    32. Walliser Rohschinken IGP
         11. Walliser Trockenfleisch IGP                        22. Poire à Botzi AOP                 33. Walliser Trockenspeck IGP
         12. Vacherin Mont-d’Or AOP                             23. Walliser Raclette AOP

Wirksamkeitsstudie_D.indd 9                                                                                                                   16.11.17 13:49
RÜCKBLICK AUF 20 JAHRE ERFAHRUNGEN - DIE SCHWEIZER AOP-IGP: 1997-2017 - AGRIDEA
10          die Schweizer AOP-IGP im 2017

               Die geografischen Herkunftsgebiete

                                                                                        Sbrinz AOP             St. Galler Bratwurst IGP,
                                                                                                          St. Galler Kalbsbratwurst IGP
                                                   Tête de Moine, Fromage de Bellelay AOP

                                               Saucisse aux choux vaudoise IGP
                                                         Saucisson vaudois IGP

                                               Cardon épineux genevois AOP
                                                              Longeole IGP

                                 Rheintaler Ribel AOP

               Zuger Kirschtorte IGP                                                         Formaggio d’Alpe Ticinese AOP
               Zuger Kirsch AOP, Rigi Kirsch AOP

               Gruyère AOP

                                                                             Berner Alpkäse AOP,
                                                                             Berner Hobelkäse AOP

Wirksamkeitsstudie_D.indd 10                                                                                                               16.11.17 13:49
die Schweizer AOP-IGP im 2017                   11

                                   Werdenberger Sauerkäse AOP, Liechtensteiner Sauerkäse AOP, Bloderkäse AOP

                                                                                     Glarner Alpkäse AOP
                                                                               Glarner Kalberwurst IGP

                                                                           Damassine AOP

                                                         Vacherin fribourgeois AOP
                                                                 Poire à Botzi AOP

                                                      Vacherin Mont-d’Or AOP

                        Emmentaler AOP                                                                                                 Bündner Fleisch IGP
                      Saucisse d’Ajoie IGP

                                                                                                                      Munder Safran AOP
                                                                                                                     Eau-de-vie de poire du Valais AOP
         Saucisson neuchâtelois IGP,
                                                                                                                     Walliser Rohschinken IGP
         Saucisse neuchâteloise IGP
                                                                                                                     Walliser Roggenbrot AOP
                                                                                                                     Walliser Raclette AOP
                                                                                                                     Walliser Trockenspeck IGP
                                                                                                                     Walliser Trockenfleisch IGP
                                                                                                                     Abricotine AOP,
                                                                                                                     Eau-de-vie d’abricot du Valais AOP

                               L’Etivaz AOP

Wirksamkeitsstudie_D.indd 11                                                                                                                              16.11.17 13:49
12           die Schweizer AOP-IGP im 2017

               Die Schlüsselindikatoren der Schweizer
               AOP-IGP (2016)
                               33 geschützte Produkte, darunter 21 AOP und 12 IGP

                               29 anerkannte Gruppierungen

                               8’350 Rohstoffproduzenten

                               1’661 Verarbeiter

                               15’000 Arbeitsstellen (Vollzeitäquivalente)

                               64’299 Tonnen zertifizierter Produkte

                               30’415 exportierte Tonnen

                               890 Millionen CHF Umsatz ab Verarbeitungsbetrieb

                               1.56 Milliarden CHF Detailhandelsumsatz

                               2 akkreditierte Zertifizierungsstellen, 26 Kantonschemiker

                               8’300 zertifizierte Betriebe

Wirksamkeitsstudie_D.indd 12                                                                16.11.17 13:49
die Schweizer AOP-IGP im 2017                         13

         Käse (12 AOP)
            Umsatz ab Verarbeitungsbetrieb in Millionen CHF (2016)

                                            Gruyère AOP                                                                                                                391
                                       Emmentaler AOP                                      127.7
                               Vacherin fribourgeois AOP               37.7
                                   Walliser Raclette AOP              33
                                                                                                                       Akteure innerhalb der
               Tête de Moine, Fromage de Bellelay AOP                 32.2                             7’498
                                                                                                                       Wertschöpfungsketten
            Berner Alpkäse AOP, Berner Hobelkäse AOP                20.9
                                               Sbrinz AOP          14.4
                               Vacherin Mont-d’Or AOP             10.2
                                              L’Etivaz AOP       7.8
                                                                                                                              1’208
                         Formaggio d’Alpe Ticinese AOP          5.3                                                                                     764
                                   Glarner Alpkäse AOP         1.1                             Milchproduzenten         Käser und Affineure        Alpbewirtschafter
               Werdenberger Sauerkäse AOP, Liechten-           0.4
               steiner Sauerkäse AOP, Bloderkäse AOP

         In 2016 haben 36% der insgesamt 20’987 Schweizer Milchproduzenten (ohne Sömmerungsbetriebe) ihre Milch in die
         AOP-IGP-Käsesortenorganisationen geliefert. Von den insgesamt 41.3% zu Käse verwerteten Milchäquivalenten wurden
         21.3% zu AOP-Käse verarbeitet, in 75 % der in der Schweiz erfassten Dorf- und Alpkäsereien. (Quelle: TSM Treuhand GmbH, Fromarte)

           Verteilung Schweizer Käseproduktion und Käseexport (2016)                     Produktionsmengen in Tonnen (2016)
                                     26’820                                              265 Formaggio d’Alpe Ticinese AOP                    460 L’Etivaz AOP
           Export in Tonnen          28’253                                              77 Glarner Alpkäse AOP                               569 Vacherin Mont-d’Or AOP
                                                55’073
                                                                                         28 Werdenberger Sauer-                               1’128 Berner Alpkäse AOP,
                                                     69’654                              käse AOP, Liechtensteiner                            Berner Hobelkäse AOP
           Produktion in Tonnen                 54’696                                   Sauerkäse AOP,
                                                                                                                                                 1’464 Sbrinz AOP
                                                                     124’350             Bloderkäse AOP
                                                                                                                                                 1’817 Walliser Raclette AOP
                                                                                                                                                 2’385 Tête de Moine,
            Andere Schweizer Käse*    Schweizer AOP-Käse   Gesamtmenge Schweizer Käse*
                                                                                                                                                 Fromage de Bellelay AOP
           *ohne Frischkäse, Fonduekäse, Schaf- und Ziegenkäse
                                                                                                                                                 2’693 Vacherin fribourgeois AOP
                                                                                         26’781
                                                                                         Gruyère AOP
         In 2016 betrug der Anteil von AOP-Käse an der Gesamt-
         produktionsmenge von Schweizer Käse (ohne Frischkäse,                                                                                17’029 Emmentaler AOP

         Fonduekäse, Schaf- und Ziegenkäse) 44% und der Export-
         anteil 51%. (Quelle: TSM Treuhand GmbH, Fromarte)

Wirksamkeitsstudie_D.indd 13                                                                                                                                                   16.11.17 13:49
14          die Schweizer AOP-IGP im 2017

               Fleisch- und Wurstwaren (11 IGP)

                  Umsatz ab Verarbeitungsbetrieb in Millionen CHF (2016)

                                     Bünder Fleisch IGP                                                                         122.3
                            St. Galler Bratwurst IGP,
                       St. Galler Kalbsbratwurst IGP                     31.3
                           Walliser Trockenfleisch IGP              19                          Verarbeitungsbetriebe (Metzgereien)
                                 Saucisson vaudois IGP        9.5
                    Saucisse aux choux vaudoise IGP         6.2
                                                                                                                     25 %
                               Walliser Rohschinken IGP    4.5                                                 272
                           Walliser Trockenspeck IGP      2.5
                         Saucisson neuchâtelois IGP,
                          Saucisse neuchâteloise IGP      1.7
                                   Saucisse d’Ajoie IGP   0.6                                        828             75 %      IGP Wert-
                                                                                                                               schöpfungskette
                               Glarner Kalberwurst IGP    0.6                                                                  andere
                                          Longeole IGP    0.5

               Export in Tonnen (2016)                                          Produktionsmengen in Tonnen (2016)

               Das einzige IGP-Fleischwarenprodukt mit einem bedeu-             49 Saucisse d’Ajoie IGP              75 Walliser Trockenspeck IGP
                                                                                36 Glarner Kalberwurst IGP           100 Walliser Rohschinken IGP
               tenden Exportvolumen ist das Bündnerfleisch IGP. In              24 Longeole IGP                      123 Saucisson neuchâtelois IGP,
               2016 waren es 1’882 Tonnen, die vorwiegend nach                                                       Saucisse neuchâteloise IGP
                                                                                                                     306 Walliser Trockenfleisch IGP
               Deutschland und Frankreich exportiert wurden, gegen-                                                  626 Saucisse aux choux vaudoise IGP
               über 1’017 Tonnen, die auf den Schweizer Markt ge-                                                    770 Saucisson vaudois IGP
               langten. Somit betrug die Exportmenge 65 % der Ge-
                                                                                2’899 Bündner
               samtproduktion.                                                  Fleisch IGP

                                                                                                                      3’680 St. Galler Bratwurst IGP,
                                                                                                                      St. Galler Kalbsbratwurst IGP

Wirksamkeitsstudie_D.indd 14                                                                                                                        16.11.17 13:49
die Schweizer AOP-IGP im 2017                          15

         Spirituosen und andere Produkte (9 AOP, 1 IGP)

            Umsatz ab Verarbeitungsbetrieb in Millionen CHF (2016)

            Eau-de-vie de poire du Valais AOP*                                                                5.9
                       Walliser Roggenbrot AOP                                         2.6
                  Cardon épineux genevois AOP                       1                                  Akteure innerhalb der Wertschöpfungsketten
                               Abricotine AOP*,
             Eau-de-vie d’abricot du Valais AOP                    0.8                                 800

                                                                                                       600                                       721
                                  Damassine AOP*              0.5
            Zuger Kirsch AOP, Rigi Kirsch AOP*               0.4                                       400

                                  Poire à Botzi AOP       0.18                                         200          310
                               Rheintaler Ribel AOP      0.13                                            0
                                                                                                                Verarbeiter                     P roduzenten
                               Munder Safran AOP        0.01

          N.B. Für die Zuger Kirschtorte IGP liegen keine Daten vor   *(Ø 2014–2016)

         Produktionsmengen andere Produkte                                                   Produktionsmengen Spirituosen
         in Tonnen (2016)                                                                    in Hektoliter (Ø 2014–2016)
                                                                                                                                  74 Damassine AOP
                                                            0.0028 Munder Safran AOP
                                                                                                                                  99.4 Zuger Kirsch AOP, Rigi Kirsch AOP
                                                            38 Rheintaler Ribel AOP                                               279 Abricotine AOP, Eau-de-vie d’abricot
                                                                                                                                  du Valais AOP

          70.5
          Cardon épineux                                    62 Poire à Botzi AOP                                                  946 Eau-de-vie de poire du Valais AOP
          genevois AOP

Wirksamkeitsstudie_D.indd 15                                                                                                                                               16.11.17 13:49
16

               Motivationen, Wirkungen und
               Herausforderungen
               Warum ein Produkt als AOP oder IGP schützen?
               Die Herstellung eines Produktes mit Herkunfts-      «Mit dem AOP-Schutz bezweckten                «Für uns ging es vor allem darum,
               eigenschaften erfordert ein besonderes Know-        wir längerfristig auf einem Markt             die Longeole als Bestandteil des
               how. Diese Produkte zeichnen sich durch eine        mit hoher Konkurrenz bestehen                 lokalen Lebensmittelerbes und als
               hohe Qualität und einen typischen Charakter         und ausreichende Produzenten-                 Produkt mit ausgeprägten regio-
               aus, welche auf deren Herkunft zurückzuführen       preise und Handelsmargen sicher-              naltypischen Eigenschaften zu
               sind. Es handelt sich um zeitlose und traditio-     stellen zu können.»                           schützen und zu fördern.»
               nelle Erzeugnisse. Entgegen der Annahme, dass       Hansueli Burri, ehemaliger Präsident          Claude Corvi, Präsident
                                                                   der Sortenorganisation Berner Alp- und        der Sortenorganisation Longeole
               die Hauptmotivation zum Schutz eines Pro-
                                                                   Hobelkäse AOP (Casalp)
               duktes als AOP oder IGP rein wirtschaftlichen                                                     «Mit dem AOP-Schutz des Vache-
               Überlegungen unterliegt, stehen für die beteilig-   «Ziel der IGP für die St. Galler Brat-        rin Mont-d’Or wollten wir vor al-
               ten Landwirte, Handwerker und Verarbeiter           wurst, St. Galler Kalbsbratwurst              lem sicherstellen, dass das Pro-
               andere Gründe im Vordergrund:                       war es, die Abwanderung von Verar-            dukt nicht zur Industrieware
                                                                   beitungsbetrieben mit deren Wert-             wird.»
                 •    das regionale Erbe verteidigen               schöpfung und deren Arbeitsplät-              Pascal Monneron, Direktor
                                                                                                                 der Sortenorganisation Vacherin Mont-d’Or
               		     und erhalten                                 zen zu verhindern.»
                 •    Nachahmungen und andere wider-               Urs Bolliger, Geschäftsführer                 «Ziel der Eintragung der Bezeich-
                                                                   der Sortenorganisation St. Galler Bratwurst
               		     rechtliche Aneignungen in der Schweiz                                                      nung Damassine als AOP war es,
                      und im Ausland bekämpfen, dank der                                                         dieses Erbe in regionalen Händen
               		     rechtlich geschützten Bezeichnung                                                          zu behalten und Auslagerungen zu
                 •    einen guten Zusammenhalt innerhalb                                                         verhindern.»
               		     der Sortenorganisation bewahren                                                            Victor Egger, Vorstandsmitglied
                                                                                                                 der Sortenorganisation Damassine
                 •    sich von der Konkurrenz abheben
                 •    die Auslagerung der Produktion
               		     verhindern
                 •    den Absatz fördern

Wirksamkeitsstudie_D.indd 16                                                                                                                                 16.11.17 13:49
Motivationen, Wirkungen und Herausforderungen             17

         Warum eine Marke statt
         AOP oder IGP?
         Einzelne Unternehmen und Sortenorganisationen haben sich        Für den Spezialisten des Markenrechts, Herrn Lorenz Hirt,
         für eine Markenstrategie statt für den Schutz ihres Produktes   sind die wesentlichen Unterschiede zwischen einer Marke und
         als AOP oder IGP entschieden. Eine Marke ist ein geschütztes    der AOP-IGP-Strategie, folgende:
         Zeichen, mit dem ein Unternehmen seine Produkte oder            «Steht die künftige Einflussnahme auf die Entwicklung des
         Dienstleistungen von solchen anderer Unternehmen unter-         Produkts inklusive der Steuerung von Menge, Absatzka-
         scheidet. Im Gegensatz zu AOP-IGP, welche ein kollektives       nälen usw. im Vordergrund und handelt es sich um ein
         Nutzungsrecht verleihen, ist eine Marke privatrechtlicher       starkes Zeichen, kann eine reine Markenstrategie geprüft
         Natur und kann durch eine natürliche Person, ein Unterneh-      werden. Geht es demgegenüber darum, einem echt kollek-
         men oder eine Gruppierung eingereicht werden. Wie im Fall       tiven Zeichen einen möglichst starken und dauernden
         der Appenzeller Sortenorganisation, welche die verbale Indi-    Schutz zu geben, ist eine AOP-IGP-Strategie sinnvoll.
         vidualmarke «Appenzeller» eintragen liess, um ihren Käse        Diese gewährt der Bezeichnung im Inland einen maxima-
         weltweit zu schützen.                                           len Schutz, wie ihn das Markenrecht nicht einmal be-
                                                                         rühmten Marken zukommen lässt. Die AOP-IGP ist damit
         Der Direktor der Sortenorganisation «Appenzeller Käse           das stärkste Mittel, um eine Herkunftsangabe gegen Imi-
         GmbH», Herr Christian Holenstein, nennt zwei Haupt-             tationen im Inland zu schützen. Aber auch in der EU und
         gründe, die diese Wahl rechtfertigen:                           in einzelnen weiteren Ländern sind die Schweizer AOP-IGP
         «Mit unserer Marke sind wir besser abgedeckt auf den            heute anerkannt und geniessen damit automatisch auch
         meisten internationalen Märkten als mit AOP. Unseren            dort einen sehr starken Schutz.»
         Markenschutz können wir auf internationaler Ebene besser
         durchsetzen. Dank unseres Markenanwalts, der für die
         Überwachung der Marke und des Markenmissbrauchs zu-
         ständig ist, werden wir informiert und können schnell agie-
         ren, Widerspruch einlegen. Die Mengensteuerung ist ein-
         facher zu handhaben als im AOP-System. Im Gegensatz
         zur AOP muss ein Appenzeller Produzent Mitglied in un-
         serer Sortenorganisation sein.»

Wirksamkeitsstudie_D.indd 17                                                                                                           16.11.17 13:49
18          Motivationen, Wirkungen und Herausforderungen

               Welche Feststellungen mehrere Jahre später?

                  Die Berufsleute der AOP-IGP-Sortenorga-     «Durch den Erhalt der IGP für die               «Mit dem AOP wurde eine Produk-
                  nisationen unterstreichen folgende sozio-   Saucisson vaudois und die Saucisse              tionsrichtlinie definiert und die
                  ökonomische Wirkungen für die AOP- oder     aux choux vaudoise konnten wir die              Qualität des Glarner Alpkäses, die
                  IGP-geschützten Produkte:                   Verkäufe beinahe verdoppeln, die                zu verwässern drohte, konnte beibe-
                                                              Produkte im gesamten Grosshan-                  halten und verbessert werden. Die
                  • Erhalt oder Verbesserung der              del positionieren und den Preisver-             Alpen konnten ihre Produktion an-
                    Produktqualität                           fall verhindern.»                               kurbeln.»
                  • Definition des Produktes und Schutz       Didier Blanc, Geschäftsführer der Vereinigung   Heinz Trachsel, Geschäftsführer
                                                              «Association Charcuterie vaudoise»              der Glarona Käse Genossenschaft
                    vor Fehlentwicklungen
                  • Schutz vor rechtswidriger Nutzung         «Unser vorrangiges Ziel, einen bes-             «Dank AOP haben die grossen
                    des Namens                                seren Schutz des Produktes gegen-               Alpen die Möglichkeit, ihren For-
                  • Erhalt der Identität des Produkts         über Kopien zu erlangen, ist gröss-             maggio d’Alpe Ticinese AOP via
                    und des regionalen Erbes                  tenteils erreicht. Es gibt nur ganz             MIGROS und COOP zu verkaufen.»
                  • Übergabe von regionalen Unter-            wenige Produkte, die die besondere              Renato Bontognali, Präsident
                                                                                                              der Taxationskommission, Vorstandsmitglied
                    nehmen und Alpbetrieben                   Servierform (geschabte Käseroset-
                                                                                                              des Tessiner Vereins für Alpwirtschaft (STEA)
                  • Stabilität der Produktions-, Verarbei-    ten) des Tête de Moine nachah-
                    tungs- und Detailhandelspreise            men.»                               «Dank AOP konnten die Produk-
                  • Aufrechterhaltung oder Steigerung         Olivier Isler, Geschäftsführer      tions- und Exportmengen gestei-
                                                              der Sortenorganisation Tête de Moine AOP
                    der Produktionsvolumen                                                        gert und gleichzeitig der Produ-
                  • einträgliche und stabile Preise           «Dank des Pflichtenheftes und der zentenpreis sowie die Preise für die
                    für die Produzenten                       Kontrollen haben sich alle Betriebe gesamte Sortenorganisation bei-
                  • Zugang zu den Grossverteilern und         an das bereits hohe Qualitätsniveau behalten werden.»
                    Absatzverbesserung in der Schweiz         der Wurst angeglichen.»             Philippe Bardet, Direktor
                                                                                                              der Sortenorganisation Gruyère
                                                              Urs Kern, Präsident
                                                              des Glarner Metzgermeistervereins

Wirksamkeitsstudie_D.indd 18                                                                                                                                  16.11.17 13:49
Motivationen, Wirkungen und Herausforderungen             19

         Viele Sortenorganisationen haben den Nutzen der regelmäs-      Beitrag zum kulinarischen Erbe
         sigen Kontrollen von Produzenten und von Verarbeitern durch    des Herkunftsgebietes
         die Zertifizierungsstellen sowie den im Pflichtenheft vorge-   AOP-IGP-Produkte tragen zur Stärkung des gastronomischen
         schriebenen Test der Endprodukte hervorgehoben. Diese ha-      Images der entsprechenden Regionen bei und sind für das
         ben zur Qualitätsverbesserung der AOP- und IGP-Produkte        Gastgewerbe sowie den Tourismus ein bedeutender Trumpf.
         geführt, ohne deren traditionellen Charakter und die Ge-       Einzelne Kantone setzen auf ein breites Angebot an Pro-
         schmacksvielfalt zu beeinträchtigen. Die Anzahl der Nach-      dukten mit einer geografischen Angabe, welche gastrono-
         ahmungen haben sowohl im Herkunftsgebiet als auch in der       misch miteinander kombiniert werden können.
         ganzen Schweiz und im Ausland abgenommen.
                                                                        Unterhalt der landwirtschaftlichen Fläche
                                                                        und Beitrag zur Biodiversität
         Weitere Wirkungen der AOP-IGP aus Sicht                        Das Weiden der Tiere trägt zur Bekämpfung gegen die un-
         der Sortenorganisationen:                                      kontrollierte Brachland- und Waldausbreitung bei, sowie zum
                                                                        Erhalt der Biodiversität.
         Wertschöpfung im Herkunftsgebiet
         AOP-IGP-Produkte erzeugen Wertschöpfung in der Her-
         kunftsregion zugunsten von anderen Tätigkeitsbereichen wie
         der Baubranche, dem Betriebsmittelhandel oder auch dem
         Beratungssektor in der Landwirtschaft und der Verarbei-
         tungsindustrie.

Wirksamkeitsstudie_D.indd 19                                                                                                          16.11.17 13:49
20          Motivationen, Wirkungen und Herausforderungen

               Die AOP und IGP zwischen Erzieltem
               und Herausforderungen!
               Berufsleute in den Sortenorganisationen kennen
               die Stärken ihres Vorhabens …                                  … und die auf sie zukommenden Herausforderungen

               • nachhaltige, umwelt- und tierfreundliche Produktions-        • stabile Handelsbeziehungen mit den Grossverteilern auf-
                 formen                                                         bauen: AOP- und IGP-Produkte im Sortiment beibehalten
               • eine breite Geschmacksvielfalt                                 und gerechte Preise halten, ohne durch das Sortiment der
               • zusammenhaltende und effiziente Sortenorganisationen,          regionalen Produkte unter einer Handelsmarke verdrängt
                 welche die Produktionsmengen steuern und den einzelnen         zu werden
                 Akteuren entlang der Wertschöpfungskette stabile und         • einen guten Zusammenhalt innerhalb der AOP- und
                 einträgliche Preise ermöglichen                                IGP-Sortenorganisationen pflegen trotz der unterschied-
               • anerkannte Bezeichnungen mit einer Positionierung im           lichen Profile der Verarbeitungsbetriebe
                 oberen Preis- und Qualitätssegment                           • sich an die Entwicklung der verschiedenen Märkte, insbe-
               • nutzvolle wirtschaftliche, politische und kommerzielle Un-     sondere im Ausland, anzupassen
                 terstützungen                                                • das eigene Produkt von den nicht als AOP oder IGP regis-
               • eine Verbindung zu anderen lokalen Traditionen und Kon-        trierten Konkurrenzprodukten differenzieren, damit es
                 sumarten                                                       nicht austauschbar wird
               • eine steigende Nachfrage der Konsumenten nach lokalen        • Lösungen anbieten, um neuen Konsumtrends wie
                 und qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln                    «Snacking» und «Convenience Food» sowie Nahrungs-
                                                                                mittelintoleranz-bedingten Bedürfnissen gerecht zu wer-
                                                                                den, ohne die typischen Eigenschaften der AOP-IGP-Pro-
                                                                                dukte einzubüssen
                                                                              • die Ausbildung des Nachwuchses und die Ablösung der
                                                                                alten Generation sicherstellen

                                       «Die Balance zwischen den AOP-IGP-Grundsätzen und
                                         den Erwartungen der Konsumenten sicherstellen»

Wirksamkeitsstudie_D.indd 20                                                                                                         16.11.17 13:49
21

                               das Kontrollsystem
                               und die Verfolgung von
                               Zuwiderhandlungen

Wirksamkeitsstudie_D.indd 21                        16.11.17 13:49
22          das Kontrollsystem und die Verfolgung von Zuwiderhandlungen

               Wer macht was?
                    Schweizerische Akkredi-                        Bundesamt für Landwirt-                 Bundesamt für Lebensmit-
                    tierungsstelle (SAS)                           schaft (BLW)                            telsicherheit und Veterinär-
                                                                                                           wesen (BLV)
                    Sie begutachtet und akkreditiert               Das BLW führt jährlich im Rahmen        Die Organe der kantonalen Lebens-
                    die Zertif izierungsstellen gemäss             seiner Überwachungsaktivitäten          mittelkontrolle (Kantonschemiker)
                    internationaler Normen. Mit der                eine Inspektion der zugelassenen        vollziehen die GUB/GGA-Verord-
                    Akkreditierung wird formell die                Zertifizierungsstellen durch. Insbe-    nung gemäss der Lebensmittelge-
                    Kompetenz einer Zertifizierungs-               sondere bewertet es die internen        setzgebung, insbesondere bezüglich
                    stelle anerkannt, nach den im                  Verfahren für die Kontrolle, die Ver-   der Verfolgung von Zuwiderhand-
                    Pf lichtenheft vorgegebenen Anfor-             waltung und die Prüfung der Kon-        lungen.
                    derungen, Konformitätsbewertun-                trolldossiers auf Einhaltung der
                    gen eines Produktes.                           Anforderungen der GUB/GGA-Ver-
                                                                   ordnung, sowie die Vorgehensweise
                                                                   im Falle von Nichtkonformitäten.

                   Zertifizierungsstelle
                   Sie führt Kontrollen in jedem Produktions-, Verarbeitungs- oder Veredelungsunter-
                   nehmen durch und prüft die Einhaltung der im Pflichtenheft einer AOP oder IGP
                   definierten Anforderungen. Im Falle einer Nichtkonformität wendet sie die vorge-
                   sehenen Sanktionen an.

                      Produzenten                     Verarbeiter                       Veredler                        Markt

                   Gruppierung (Branchen)
                   Sie kann Kontrollen in jedem Produktions-, Verarbeitungs- oder Veredelungsunterneh-
                   men durchführen. In Zusammenarbeit mit der Zertifizierungsstelle ist die Gruppierung
                   insbesondere zuständig für den Test des Endproduktes vor dessen Vermarktung.

Wirksamkeitsstudie_D.indd 22                                                                                                                    16.11.17 13:49
das Kontrollsystem und die Verfolgung von Zuwiderhandlungen                 23

          Schlüsselzahlen
             Vergleich der Anzahl kontrollierter Betriebe mit der Anzahl
             zertifizierter Betriebe, nach Produktekategorie (2016)

                         andere Produkte                92
                                                         178

                                Spirituosen             56
                                                               657

             Fleisch- und Wurstwaren                       250
                                                           273

                                          Käse                                      1’903
                                                                                                                                                          7’891
                                                   0             10 0 0          20 0 0          30 0 0            4000         50 0 0   6000   70 0 0   8000         9000

                                                        kontrollierte Betriebe            zertifizierte Betriebe

            Entwicklungen der Nichtkonformitäten (NK)                                                       Investitionen im Bereich Zertifizierung und Kon-
            zwischen 2010 und 2016                                                                          trollen in Prozent des Umsatzes ab Verarbeitungs-
            130                                                                                  35         betrieb (2016)
            120                                                                                  34                                                        0.4 Käse
            110                                                                                                                                            0.8 Fleisch- und
                                                                                                 33
            100
                                                                                                 32                                                            Wurstwaren
             90
             80                                                                                  31
             70
                                                                                                 30
             60
             50                                                                                  29
             40                                                                                  28
             30                                                                                  27
             20                                                                                                    3.4 andere Produkte                     3.8 Spirituosen
             10                                                                                  26
              0                                                                                  25
                  2010      2011       2012        2013         2014        2015          2016
               schwerwiegende NK     gering fügige NK      Vertragskündigungen
               Anzahl der eingetragenen AOP-IGP

Wirksamkeitsstudie_D.indd 23                                                                                                                                                  16.11.17 13:49
24

                     Absatzförderung und
                     Kommunikation

Wirksamkeitsstudie_D.indd 24               16.11.17 13:49
Absatzförderung und Kommunikation                           25

         2016 betrug der Aufwand der AOP-IGP-Branche für Absatz-                            Verteilung der Promotionsinvestitionen zwischen
         förderungsmassnahmen (Messen, TV-Spots, Medieninserate                             den Sortenorganisationen und dem BLW
         usw.) 47’810’000 CHF. Davon wurden 35’690’000 CHF von
                                                                                                    25 % BLW                                              75 % Schweizer AOP-IGP-
         den Sortenorganisationen (ohne eigene Investitionen der Pri-                                                                                          Sortenorganisationen
         vatunternehmen) und 12’120’000 CHF vom Bundesamt für
         Landwirtschaft (BLW) über die zur Verfügung stehenden
         Mittel zur Absatzförderung landwirtschaftlicher Produkte
         bereitgestellt.

         Promotionsinvestitionen der Schweizerischen                                        Anteil der Promotionsinvestitionen am Umsatz
         Vereinigung der AOP-IGP nach                                                       ab Verarbeitungsbetrieb nach Produktkategorie
         Kommunikationsträger                                                               6

                2 % Diverse                                                                 5
                                                                                            4
                                                                                                           5
          3 % Soziale Medien                                        18 % Öffentlich-
                                                                    keitsarbeit             3                                                               3.5
                                                                                            2
                                                                                            1
                                                                                                                                   1.1
                                                                                            0
                                                                                                         Käse               Fleisch- und Wurstwaren      andere Produkte

                40 % Messen                                         37 % Werbung
                                                                                                Hauptauftritte der AOP-IGP-Produkte in der Schweiz
                                                                                                • Cheese-Festivals (mehrere Standorte)
                                                                                                • Schlaraffia (Weinfelden)
                                                                                                • Slowfood Markets (Bern und Zürich)
                                                                                                • Cucina e Tavola (Winterthur)
         Promotionsinvestitionen in der Schweiz und                                             • Offa (St. Gallen)
         im Export für AOP-Käsesorten                                                           • Luga (Luzern)
                                                                                                • BEA (Bern)
                                                                                                • Fête de la Tomate (Carouge)
                                                                    CHF 15’040’000              • Woche der Genüsse (ganze Schweiz)
                                                                    32 %                        • Gourmesse (Zürich)
                                                                                                • Foire du Valais (Martigny)
                                                                                                • Züspa (Zürich)
                                                                                                • Concours suisse des produits du terroir (Courtemelon, alle zwei Jahre)
                                                                                                • Olma (St. Gallen)
                                                                                                • Sapori e Saperi (Giubiasco)
                                                                                                • Feinmesse (Basel)
             CHF 31’630’000                                           Schweiz                   • Les Automnales (Genf )
                       68 %                                           Export                    • Salon des Goûts et Terroirs (Bulle)
                                                                                                Ausserdem organisieren mehrere Sortenorganisationen spezifische
                                                                                                auf ihr Produkt ausgerichtete Events.
         Während der Anteil der AOP-Käse, die exportiert werden, 52 % beträgt, machen die
         Promotionsinvestitionen für AOP-Käse im Export 68 % aus.                               Mehr Infos unter: www.aop-igp.ch

Wirksamkeitsstudie_D.indd 25                                                                                                                                                      16.11.17 13:49
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                     die Sichtweisen
                     anderer Akteure

Wirksamkeitsstudie_D.indd 26           16.11.17 13:49
die Sichtweisen anderer Akteure       27

         Die Grossverteiler
         COOP                                                          MIGROS

         «Für uns ist es wichtig, dass die regionalen Produkte nach    «Die MIGROS setzt bei der Positionierung ihrer Produkte
         ihrer Herkunft und Verarbeitung geschützt sind. Auf der       primär auf ihre eigenen Labels und Marken („Aus der Re-
         anderen Seite nutzen wir AOP und IGP im Moment nicht          gion. Für die Region“, TerraSuisse, M-Bio usw.). Die Posi-
         aktiv. Wir setzen da ganz klar auf unser Label Mini-Region,   tionierung von AOP und IGP ist von Produkt zu Produkt
         welches wir aktiv bewerben und wo die Regionalität sogar      unterschiedlich. In unserer Kommunikationsstrategie ha-
         noch enger gefasst wird. Aus unserer Sicht mag das System     ben AOP- und IGP-Produkte einen eher untergeordneten
         für die Produzenten sicher von Vorteil sein, insbesondere     Stellenwert.
         auch für die Vermarktung ins Ausland. In unserem Kanal        Die AOP und IGP als Qualitätslabel des Bundes haben
         hat es aber im Moment keinen spezifischen Mehrwert ge-        aber durchaus eine Aussenwirkung. Sie verfolgen Ziele wie
         genüber Mini Region oder anderen Labels.»                     die nachhaltige Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit
                                                                       der Schweizer Landwirtschaft. Für die Konsumenten, die
         Christian Rüttimann,                                          sich für Herkunft und insbesondere Geschichte eines Pro-
         Leiter CM/Beschaffung Getränke/Spezialgeschäfte
                                                                       duktes interessieren, garantieren AOP und IGP diese Mehr-
                                                                       werte.»

                                                                       Jürg Maurer,
                                                                       stv. Leiter Direktion Wirtschaftspolitik

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28          die Sichtweisen anderer Akteure

                                                                             Regionalprodukte-
               Die Konsumenten                                               Organisationen
               «Die Ausweitung des AOP-IGP-Systems auf andere Pro-           «Die gegenseitige Anerkennung der eingetragenen Pro-
               dukte als Käse ist sowohl für die Konsumenten als auch für    dukte der Schweiz und der EU war ein Meilenstein und ein
               die Produzenten von Vorteil. Somit ist es gelungen, gewisse   sehr grosser Mehrwert für die Schweizer AOP und IGP.
               Produkte wie beispielsweise die „Longeole IGP“ oder das       Besonders wertvoll sind aus meiner Sicht auch die Vorga-
               „Walliser Roggenbrot AOP“ zu erhalten und deren Produk-       ben, welche die Repräsentativität der gesuchstellenden
               tion wiederzubeleben. Die AOP-IGP sind ein Gegengewicht       Gruppierung betreffen. So wird verhindert, dass das Ge-
               zur Geschmacksindustrialisierung. Da diese Produkte ty-       such nur Partikularinteressen folgt. Aus meiner Sicht sehr
               pische Eigenschaften aufweisen, haben sie mehr Chancen,       wichtig ist die Schärfung des Profils der IGP, insbesondere
               sich auf dem internationalen Markt zu behaupten. Die          in Bezug auf die Herkunft der Rohstoffe.»
               Stärke des Systems ist, dass die Produzenten und Verarbei-
               ter am gleichen Strick ziehen, dass es Regeln gibt, die von   Nadine Degen, Geschäftsführerin «Das Beste der Region»

               allen Marktakteuren bekannt sind, und dass Kontrollen
               durchgeführt werden. Daher ist es unentbehrlich, die Stär-
               ken und Vorteile des Systems zu erkennen, um sie den Kon-     «Zu den Vorteilen der AOP-IGP gehört ganz klar die kol-
               sumenten kommunizieren und ihnen besser erklären zu           lektive Vorgehensweise bzw. der Zusammenhalt aller ak-
               können, was eine AOP und IGP ist. Es ist wichtig, nah am      tiven Akteure innerhalb der Sortenorganisation. Dies er-
               Konsumenten zu bleiben und dessen Bedürfnisse zu ken-         möglicht unter anderem eine bessere Sichtbarkeit des
               nen, insbesondere in der Deutschschweiz. Der Konsument        Produkts. Zu den Herausforderungen zählen Täuschungs-
               sucht nach der Echtheit des Produktes, aber er interessiert   fälle oder Lebensmittelskandale, mit denen die AOP-IGP
               sich zunehmend für nachhaltige Produktionsmethoden.           ebenso wie die Regionalprodukte konfrontiert sind und die
               Diese Nachhaltigkeitsaspekte fehlen derzeit in den Pflich-    die Glaubwürdigkeit dieser Spezialitäten gefährden.»
               tenheften der AOP-IGP und müssen berücksichtigt werden.
               Ein weiteres sensibles Thema für den Konsumenten sind         Elisa Domeniconi, Geschäftsführerin «Pays Romand-Pays Gourmand»

               Täuschungen; leider verfügen wir bislang über kein befrie-
               digendes System zur Verfolgung von Zuwiderhandlungen.»

               Barbara Pfenniger, Nahrungsmittelexpertin
               bei der «Fédération romande des consommateurs» (FRC)

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               AOP-IGP im
               europäischen Umfeld
                      Frankreich                                           Europäische Union                            Deutschland
                      AOP IGP                                                AOP       IGP                              AOP IGP
                      103 142                                                629       722                               12     77
                       81 Jahre*                                               24 Jahre*                                 22 Jahre*

                        Italien                                                                                           Schweiz
                      AOP IGP                                                                                           AOP IGP
                      167    125                                                                                         21     12
                       62 Jahre*                                                                                         20 Jahre*

               *seit dem Inkrafttreten      Anzahl AOP und IGP, ausser Weine und Spirituosen. Für die Schweiz sind
               der Gesetzgebung             die angegebenen Zahlen inkl. Spirituosen

               Dank des Abkommens vom 1. Dezember 2011 zwischen der Schweiz und der Europäischen Union zur gegenseitigen Anerkennung
               der AOP und IGP, welches als Anhang 12 in das bilaterale Agrarabkommen von 1999 eingefügt wurde, sind die AOP- und
               IGP-Bezeichnungen gegenseitig anerkannt und geschützt. Die einzige Ausnahme ist der Emmentaler AOP, der von der EU als
               generische Bezeichnung erachtet wird. Dank dem Anhang 8 des Agrarabkommens profitieren auch die Spirituosen von der
               gleichen gegenseitigen Anerkennung und dem Schutz.

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AOP-IGP im europäischen Umfeld                        31

         Für AOP-IGP zuständige Behörden
         und Gesetzgebungen
           Europäische Union                Frankreich                     Italien                          Deutschland                   Schweiz
           Europäische Kommis-              Nationales Institut            Ministerium für                  Bundesministerium             Bundesamt für
           sion: Landwirtschaft             für Qualitäts- und             Agrar-, Ernährungs-              der Justiz und für            Landwirtschaft
           und ländliche                    Herkunftsbezeich-              und Forstpolitik                 Verbraucherschutz             (BLW)
           Entwicklung                      nungen (INAO)                  (Mipaaf )                        (BMJV)
           Verordnung (EWG) Nr.             Gesetzesverordnung von 1935    Gesetz Nr. 125 vom 10. April     Gesetz über den Schutz von    Verordnung über den Schutz von
           2081/92 des Rates vom 14. Juli   und Gesetzbuch «Code Rural     1954 dient als gesetzliche       Marken und sonstigen          Ursprungsbezeichnungen und
           1992 zum Schutz von              et de la Pêche Maritime»,      Grundlage für die Vergabe und    Kennzeichen (Markengesetz -   geografischen Angaben für
           geografischen Angaben            Artikel R.641-1 bis R.641-10   den Schutz von Ursprungsbe-      MarkenG) vom 25.10.1994       landwirtschaftliche Erzeugnisse,
           und Ursprungsbezeichnungen                                      zeichnungen oder typischen                                     verarbeitete landwirtschaftliche
           für Agrarerzeugnisse und                                        Benennungen für Käse; Gesetz                                   Erzeugnisse, waldwirtschaftliche
           Lebensmittel                                                    Nr. 169 von 1992 zum                                           Erzeugnisse und verarbeitete
                                                                           Ursprungsschutz von Olivenölen                                 waldwirtschaftliche Erzeugnisse

         Datenbanken der AOP-IGP-Produkte
           Europäische Union                Frankreich                     Italien                          Deutschland                   Schweiz
           DOOR                             INAO                           Mipaaf                           DOOR                          BLW
           www.ec.europa.eu/                www.inao.gouv.fr/              www.politicheagri-     www.ec.europa.eu/                       www.blw.admin.ch/
           agriculture/quality/             Les-signes-officiels-de-       cole.it/flex/cm/pages/ agriculture/quality/                    blw/de/home/instru-
           door/list.htm-                   la-qualite-et-de-l-ori-        ServeBLOB.php/L/IT/ door/list.html                             mente/kennzeich-
           l?locale=de                      gine-SIQO                      IDPagina/309                                                   nung/ursprungsbezei-
                                                                                                                                          chungen-und-geogra-
                                                                                                                                          fische-angaben.html

         oriGIn (www.origin-gi.com): weltweites Netzwerk zur Interessenvertretung und Förderung der Produkte mit einer
         geografischen Angabe. oriGIn verwaltet eine Datenbank von etwa 8’000 geografischen Angaben aus der ganzen Welt
         (www.origin-gi.com/i-gi-origin-worldwide-gi-compilation-uk.html).

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Impressum
            Ausgabe                   November 2017
            Auf lage                  8’500 Exemplare; 5000 d, 3000 f, 500 i
            Herausgeberin             Schweizerische Vereinigung der AOP-IGP
            Erhebungen                AGRIDEA
            Redaktion                 Astrid Gerz, Magali Estève, Sophie Réviron (AGRIDEA)
            		                        Alain Farine (Schweizerische Vereinigung der AOP-IGP)
            		                        Paolo Degiorgi (BLW)
            Graf ik                   Thomas Zbinden, tomydesign, Biel/Bienne
            Druck                     Länggass Druck AG Bern
            Adresse                   Schweizerische Vereinigung der AOP-IGP, Belpstrasse 26, 3007 Bern
            		                        info@aop-igp.ch, www.aop-igp.ch, www.facebook.com/aopigp
            		                        Tel. 031 381 49 53, info@aop-igp.ch

             Schweizerische Vereinigung der AOP-IGP

             www.aop-igp.ch                           www.blw.admin.ch                     www.agridea.ch

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