Rapsanbau und Wetter - agrar.basf.de

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Rapsanbau und Wetter

                       Spezial
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02 I

Veränderte Klimabedingungen in Deutschland

Der Klimawandel hat sich im vergangenen      licher Kultur und Fruchtfolge können die      summen, die in den ersten Monaten des
Jahr zu einem beherrschenden Thema in        Auswirkungen der klimatischen Verände­        neuen Jahres erzielt werden.
Deutschland entwickelt, welches zuneh­       rungen unterschiedlich sein. Vor allem aber
mend auch die aktuellen gesellschafts­       gibt es auch große regionale Unterschiede.    Durch die von Jahr zu Jahr verschiedenen
politischen Diskussionen beeinflusst. Die                                                  Witterungsverläufe schwanken die Zeit­
heißen und trockenen Sommer 2018 und         Seit vielen Jahren betreibt der Deutsche      punkte des Blühbeginns von Apfel und
2019 sowie die Starkregenereignisse in       Wetterdienst (DWD) ein phänologisches         Winterraps teilweise erheblich. Zeitliche
den Jahren 2016 und 2017 dienen dabei        Beobachtungsnetz zur Ermittlung von im        Unterschiede von bis zu drei Wochen sind
als notwendige Diskussionsgrundlage.         Jahresverlauf wiederkehrenden Wachs­          zwischen den Jahren möglich. Betrachtet
Die stark voneinander abweichenden           tums- und Entwicklungserscheinungen           über die letzten vierzig Jahre, zeigt sich bei
Witterungsbedingungen der letzten Jah­       verschiedener Pflanzenarten. Erfasst und      beiden Kulturen ein signifikanter Trend zu
re deuten an, dass uns künftig vor allem     dokumentiert wird dabei bundesweit das        einem früheren Blühbeginn (siehe Grafik 1).
solche Extremwetter vor große Heraus­        Eintreten bestimmter periodisch wieder­       Im Vergleich zu den 1970er Jahren blühen
forderungen in der Landwirtschaft stellen    kehrender biologischer Erscheinungen wie      heute Apfel und Winterraps rund zwanzig
werden.                                      Blatt- und Knospenaustrieb, Blüte, Frucht­    Tage früher.
                                             reife oder Blattfall. Phänologische Daten
Auswertungen von erhobenen Daten seit        dienen dem Klimamonitoring, der agrar-        Im Obstbau kann die frühe Blüte das Risiko
Mitte des 19. Jahrhunderts zeigen eine       und medizinmeteorologischen Beratung          von Spätfrostschäden erhöhen. Beim Win­
fortschreitende Erwärmung der Erde, die      des DWD, und geben damit Hinweise             terraps dagegen kann die frühe Blüte mit
durch natürliche Ursachen nicht erklär­      auf die Folgen für die landwirtschaftliche    Vorteilen für das Schaderregermanage­
bar ist. Es ist davon auszugehen, dass ein   Bewirtschaftung. Die Veränderungen der        ment und die Fruchtfolge verbunden sein.
weiterer Temperaturanstieg zu erwarten       jahreszeitlichen Witterungsverläufe resul­    Landwirtinnen und Landwirte bevorzugen
ist.                                         tieren meist in neuen Herausforderungen       aus diesem Grunde auch zunehmend
                                             für Landwirtinnen und Landwirte: Die          frühblühende Winterrapssorten. Der Ver­
Die Landwirtschaft ist mit ihrer ackerbau­   Wahl der Fruchtart und -sorte, die Frucht­    gleich mit dem Verlauf beim Apfel, bei
lichen Nutzung in die natürlichen jahres­    folgen und die Terminierung der Bewirt­       dem eine frühere Blüte nicht Züchtungs­
zeitlichen Rhythmen fest eingebunden.        schaftungsgänge müssen auf die neuen          ziel ist, macht jedoch deutlich, dass die
Für eine erfolgreiche Bewirtschaftung ist    Verhältnisse angepasst werden.                Witterungseinflüsse auf die Verfrühung
es notwendig auf die jeweils aktuellen                                                     der Blüte erheblich sind.
Wetterverhältnisse reagieren zu können.      In Deutschland wird der Frühlingsbeginn
Dies betrifft insbesondere auf Witterungs­   durch den Beginn der Apfel- oder Win­         Durch die zur Verfügung stehenden Daten
veränderungen mit einem negativen Ein­       terrapsblüte eingeläutet. Beide Blühzeit­     der beiden wichtigsten meteorologischen
fluss auf die Pflanzenentwicklung.           punkte sind unabhängig von vorherigen         Größen Temperatur und Niederschlag
                                             Einflüssen der landwirtschaftlichen Be­       lassen sich die Abhängigkeiten vonein­
                                                                                           ­
Zukünftig sind für das Frühjahr steigende    wirtschaftung wie beispielsweise dem          ander bis zum Ende des 19. Jahrhunderts
Temperaturen zu erwarten, die Sommer         Zeitpunkt der Aussaat. Äpfel sind Dauer­      und damit im Wesentlichen auch bis zum
sollen trockener und heißer und die Winter   kulturen, und der Winterraps wird bereits     Beginn der menschlichen Einflussnahme
wärmer und feuchter werden. Vereinfachte     im Vorjahr, spätestens Anfang September       auf das Klima zurückverfolgen. Während
Rückschlüsse auf die Höhe, Qualität und      gesät. Der Blühzeitpunkt steht daher in       sich die Wirkung der zusätzlichen Treib­
Stabilität von Erträgen lassen sich daraus   unmittelbarem Zusammenhang mit klima­         hausgase in der Temperaturentwicklung
nicht ziehen, denn je nach landwirtschaft­   tischen Faktoren, vor allem den Wärme­        niederschlägt, ist der Zusammenhang mit
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Veränderte Klimabedingungen I 03

    den Änderungen der Niederschlagsver­                                                                                          zurückliegenden Jahrzehnten zeichnete                                                             Bei Betrachtung der regionalen Unter­
    hältnisse eher indirekter Natur. Dennoch                                                                                      sich ein Trend zunehmender Hitze-Extre­                                                           schiede ist zu erkennen, dass die Spanne
    wird die Wasserverfügbarkeit von der                                                                                          ma ab. Insbesondere die Zahl der „Heißen                                                          des Anstiegs bei einer Jahresmitteltempe­
    Häufigkeit von Niederschlägen beeinflusst                                                                                     Tage“, an denen die höchste gemessene                                                             ratur von 1,3 °C bis 1,6 °C liegt, wobei die
                                                                                                                                                                                                                                    Erwärmung in den westlichen und süd­
                                                                                                                                                                                                                                    lichen Bundesländern tendenziell etwas­­
     Grafik 1: Verschiebung des Blühbeginns bei Apfel und Winterraps
     Quelle: Monitoringbericht 2019, Datenquellen: DWD, phänologisches Beobachtungsnetz
                                                                                                                                                                                                                                    höher und in den nördlichen Bundeslän­
                                                                                                                                                                                                                                    dern sowie in Brandenburg und Berlin
                                                    160                                                                                                                                                                             etwas geringer ausgefallen ist als im
       (kalendarischer Tag ab Jahresbegin)
       Mittlerer Zeitpunkt des Blühbeginns

                                                                                                                                                                                                                                   ­Landesdurchschnitt.
                                                    140
                                                                                                                                                                                                                                   Global betrachtet hat sich der Tempe­
                                                    120
                                                                                                                                                                                                                                   raturunterschied nicht gleichmäßig voll­
                                                                                                                                                                                                                                   zogen. Neben Phasen der Erwärmung
                                                  29./30.04
                                                                                                                                                                                                                                   gab es auch Zeiträume der Stagnation
                                                    100
                                                                                                                                                                                                                                   sowie immer wieder auch kurze Abschnit­
                                                                                                                                                                                                                                   te, in denen die Temperaturen tendenziell
                                                     80                                                                                                                                                                            etwas zurückgegangen sind. Ein Grund
                                                                                                                                                                                                                                   ­
                                                          1970
                                                                 1972
                                                                        1974
                                                                               1976
                                                                                      1978
                                                                                             1980
                                                                                                    1982
                                                                                                           1984
                                                                                                                  1986
                                                                                                                         1988
                                                                                                                                1990
                                                                                                                                       1992
                                                                                                                                              1994
                                                                                                                                                     1996
                                                                                                                                                            1998
                                                                                                                                                                   2000
                                                                                                                                                                          2002
                                                                                                                                                                                 2004
                                                                                                                                                                                        2006
                                                                                                                                                                                               2008
                                                                                                                                                                                                      2010
                                                                                                                                                                                                             2012
                                                                                                                                                                                                                    2014
                                                                                                                                                                                                                           2016
                                                                                                                                                                                                                                   für d
                                                                                                                                                                                                                                       ­ iesen ungleichmäßigen Verlauf ist die
                                                                                                                                                                                                                                   große Schwankungsbreite der Witterung
                            Blühbeginn des Winterrapses (beobachtet)                                              Blühbeginn des frühreifenden Apfels (beobachtet)
                                                                                                                                                                                                                                   von Jahr zu Jahr in einer im globalen Maß­
                                                                                                                                                                                                                                   stab kleinen Region wie Deutschland.

    und ist somit von ebenso großem Interes­                                                                                      Temperatur 30 °C oder mehr beträgt, hat                                                          Seit den 1960er Jahren war jede Dekade
    se wie die Temperatur selbst.                                                                                                 signifikant zugenommen.                                                                          wärmer als die vorherige und die bishe­
                                                                                                                                                                                                                                   rigen Daten für das laufende Jahrzehnt
    Temperaturentwicklung                                                                                                         In Deutschland stellt sich die zeitliche                                                         deuten darauf hin, dass auch die Dekade
                                                                                                                                  Entwicklung des bislang beobachteten
                                                                                                                                  ­                                                                                                2011 bis 2020 einen neuen Höchststand
    Die Sommer in den Jahren 2003, 2018 und                                                                                       Temperaturanstiegs überwiegend ein­                                                              markieren wird. Dabei ist ein Großteil der
    2019 waren in Deutschland die wärmsten                                                                                        heitlich dar. Prinzipiell gilt dies auch für                                                     Erwärmung in den letzten 35 Jahren zu
    seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.                                                                                         die unterschiedlichen meteorologischen                                                           verzeichnen: 15 der 16 wärmsten Jahre
    Das Jahresmittel der Lufttemperatur ist im                                                                                    Jahreszeiten. Nur im Sommer (Juni                                                                in den globalen Aufzeichnungen wur­
    Flächenmittel von Deutschland von 1881                                                                                        bis A­ ugust) weicht der Wert mit einem                                                          den in den Jahren seit 2001 registriert,
    bis 2018 statistisch gesichert um 1,5 °C                                                                                      Flächen­mittel von 1,4 °C leicht vom Jah­                                                        das Jahr 2016 war global betrachtet das
    angestiegen. Dieser Wert liegt um 0,5 °C                                                                                      resmittel ab. Die anderen Jahreszeiten                                                           bisher wärmste Jahr und die letzten vier
    höher als der globale Temperaturanstieg                                                                                       weisen mit 1,5 °C den gleichen Tempera­                                                          Jahre 2015 bis 2018 waren global die vier
    während des gleichen Zeitraums. In den                                                                                        turanstieg auf wie das gesamte Jahr.                                                             wärmsten Jahre seit Beginn der systema­
                                                                                                                                                                                                                                   tischen Messungen.
     Grafik 2: Abweichung der Jahresmittel der Temperatur für Deutschland und global
     vom vieljährigen Mittel 1961 – 1990                                                                                                                                                                                           Niederschlagsentwicklung
     Quelle: Monitoringbericht 2019, Datenquellen: DWD, NOAA

                                                                                                                                                                                                                                   Im Vergleich zur Temperatur weist die Nie­
                                                                                                                                                                                                                                   derschlagsentwicklung in Deutschland
           Temperaturanomalie (°C)

                                                                                                                                                                                                                                   insbesondere jahreszeitlich, aber auch
                                             2
                                                                                                                                                                                                                                   ­regional deutliche Unterschiede auf.

                                             1
                                                                                                                                                                                                                                   Während die mittleren Regenmengen im
                                                                                                                                                                                                                                   Sommer weitestgehend unverändert ge­
                                             0
                                                                                                                                                                                                                                   blieben sind, ist es insbesondere im Winter
                                                                                                                                                                                                                                   signifikant feuchter geworden. In den Über­
                                             -1
                                                        1890                                 1920                                 1950                                1980                                   2010                  gangsjahreszeiten sind die Niederschlags­
                                                       Deutschland                                                Global                         Linearer Trend (1881 – 2018) Deutschland: + 1,5 °C                                mengen ebenfalls angestiegen, jedoch
                                                                                                                                                 Linearer Trend (1881 – 2018) global: + 1,0 °C
                                                                                                                                                                                                                                   deutlich weniger stark und statis­tisch auch
)                                                                                                                                                                                                                                  nicht nachweisbar. Zusammen­         gefasst
Rapsanbau und Wetter - agrar.basf.de
04 I Veränderte Klimabedingungen

       ­ rgibt sich für Deutschland seit 1881 im
       e                                                                                                                               Geringe Wasservorräte im Boden werden                                                physikalischen Fähigkeiten des Bodens,
       Flächenmittel ein Anstieg der mittleren                                                                                         zum einen durch fehlende oder geringe                                                Wasser zu speichern, abhängig sowie von
       jähr­lichen Niederschlagsmenge von 8,7 %.                                                                                       Niederschläge oder zum anderen durch                                                 den klimatischen Verhältnissen, die die
                                                                                                                                       hohe Verdunstungsraten der Pflanzen her­                                             Verdunstung des Bestandes steuern und
       Regional betrachtet zeigen sich allerdings                                                                                      vorgerufen, die bei trockener und warmer                                             letztendlich vom Wasserbedarf der Nutz­
       große Unterschiede. Während es insbe­                                                                                           Witterung höher sind als bei kalt feuchten                                           pflanzen selbst. Die Biomassebildung und
       sondere in den nordwestlichen Bundes­                                                                                           Bedingungen. Insbesondere im Sommer                                                  der Wasserverbrauch einer Pflanze ste­
       ländern wie in Schleswig-Holstein mit bis                                                                                       ist es von großer Bedeutung, inwieweit die                                           hen in enger Beziehung. Bei Wasserman­
       zu 16 % deutlich nasser geworden ist,                                                                                           Erwärmung mit einer zusätzlichen Aus­                                                gel kommt es zu einer Einschränkung der
       nahmen die Niederschlagsmengen von                                                                                              trocknung der Böden einhergeht. Beson­                                               Verdunstungsleistung und damit in der
       Mecklenburg-Vorpommern bis Sachsen-                                                                                             ders betroffen von der Trockenheit ist die                                           Regel zu einer linearen Verminderung der
       Anhalt und Thüringen im Jahresmittel nur                                                                                        Landwirtschaft. Spricht man in der Land­                                             Stoffproduktion.
       leicht zu (unter 10 %). In Sachsen ist es                                                                                       wirtschaft von Trockenheit oder Dürre, so
       im selben Zeitraum geringfügig trockener                                                                                        bezieht sich dies immer auf den Zustand
       geworden. Ein ähnliches Bild ergibt sich                                                                                        der Pflanzen, die aufgrund fehlender Was­                                            Einfluss auf die Bodenbildungs­
Mittlerer Zeitpunkt des Blühbeginns
(kalendarischer Tag ab Jahresbegin
                                      Mittlerer Zeitpunkt des Blühbeginns
                                      (kalendarischer Tag ab Jahresbegin

            140 140
       auch120für
                120
                    die Übergangsjahreszeiten Früh­                                                                                    servorräte im Boden ihre Photosynthese-                                              prozesse
       ling 100
            und100Herbst.                                                                                                              Aktivität stark einschränken müssen oder
                                                                  80               80                                                  im Zweifelsfall ganz absterben können.                                               Niederschlag und Temperatur sind be­
       Bei 60der
               60   Niederschlagsbildung spielen                                                                                                                                                                            deutende Einflussfaktoren der Bodenbil­
       zahlreiche
            40 40
                     Faktoren und Prozesse eine Bedeutung der Wasserverfügbarkeit                                                                                                                                           dung und beeinflussen unmittelbar den
            20
       wesentliche
               20
                        Rolle, die regionale Unter­ für die Landwirtschaft                                                                                                                                                  Wasser- und Stoffhaushalt des Bodens.
             0  0
       schiede bewirken. Wärmere Luft kann                                                                                                                                                                                  Verändern sich über die Jahre die Nieder­
                                                                                     1974

                                                                                    1976

                                                                                    2014
                                                                            1970

                                                                                    1974
                                                                                    1978
                                                                                    1972

                                                                                    2012
                                                                                    2010

                                                                                    2016
                                                                                    1976

                                                                                    1982
                                                                                    1970

                                                                                    1992

                                                                                    1994

                                                                                    2014
                                                                                    1980
                                                                                    1978

                                                                                    1984

                                                                                    1986

                                                                                    1988
                                                                                    1972

                                                                                    1998
                                                                                    1996
                                                                                    1990

                                                                                    2012
                                                                                    2010

                                                                                                                                                            2016
                                                                                    2002

                                                                                    2004

                                                                                    2008
                                                                                    1982

                                                                                    1992
                                                                                    1980

                                                                                    1984

                                                                                    1986

                                                                                    1988

                                                                                    1994

                                                                                    2000

                                                                                    2006
                                                                                    1998
                                                                                    1996
                                                                                    1990

                                                                                    2002

                                                                                    2004

                                                                                    2008
                                                                                    2000

                                                                                    2006

       beispielsweise
                  Blühbeginn
                              mehr          Wasserdampf
                             des Winterrapses
                       Blühbeginn              (beobachtet)
                                   des Winterrapses  (beobachtet)
                                                                             auf­ In den letzten 50 Jahren hat das verfügba­                                                                                                schlags- und Temperaturverhältnisse, so
       nehmen als       kältere
                  Blühbeginn             Luft.
                             des frühreifenden
                       Blühbeginn                   Das
                                               Apfels
                                   des frühreifenden           kann dazu re Wasser in landwirtschaftlich genutzten
                                                      (beobachtet)
                                                     Apfels (beobachtet)                                                                                                                                                    kann dies Folgen für die Böden haben.
       führen, dass bei weitgehend gleichblei­                     Datenquelle:
                                                                                           Böden
                                                                                DWD (Phänologisches
                                                                         Datenquelle:                     deutlich abgenommen.
                                                                                                    Beobachtungsnetz)
                                                                                      DWD (Phänologisches Beobachtungsnetz)                                                                                                 Ausgetrocknete Böden sind zum Beispiel
       bender relativer Luftfeuchte grundsätz­                                                                                                                                                                              anfälliger gegenüber Winderosion, haupt­

                         Grafik 3: Prozentuale Abweichung der Sommerniederschläge                                                                                                 Grafik 4: Prozentuale Abweichung der Winterniederschläge
                         (Juni, Juli, August) für Deutschlandvon den vieljährigen                                                                                                ­(Dezember, Januar, Februar) für Deutschlandvon den vieljährigen
                         mitteren Sommerniederschlagssummen 1961 – 1990                                                                                                            mitteren Winterniederschlagssummen 1961 – 1990
                         Quelle: Monitoringbericht 2019, Datenquellen: DWD                                                                                                         Quelle: Monitoringbericht 2019, Datenquellen: DWD

                                                     40                                                                                                                                          60
             Niederschlagsanomalie (%)

                                                                                                                                                                     Niederschlagsanomalie (%)

                                                                                                                                                                                                 40
                                                     20
                                                                                                                                                                                                 20
                                                                 0                                                                                                                                0

                                            -20                                                                                                                                                  -20
                                                                                                                                                                                                 -40
                                           -40
                                                                                                                                                                                                 -60
                                                                                        1890                1920       1950               1980                2010                                     1890             1920            1950                1980               2010
                                                                                        positive Anomalie          vieljähriger Mittelwert (1961 – 1990): 239,4 mm                                      positive Anomalie          vieljähriger Mittelwert (1961 – 1990): 180,7 mm
                                                                                        negative Anomalie          linearer Trend (1882 – 2019): - 9,1 mm                                               negative Anomalie          linearer Trend (1881 – 2019): +45,3 mm

       lich auch mehr Niederschläge zu erwarten                                                                                        Wasserverfügbarkeit spielt weltweit für                                              sächlich wenn kein Pflanzenbestand mehr
       sind. Bei der Entstehung von Schauern                                                                                           den Pflanzenbau eine entscheidende Rolle.                                            den Boden bedeckt. Nach langen Tro­
       und Gewittern ist davon auszugehen,                                                                                             70 % des globalen Wasserverbrauchs ge­                                               ckenperioden ist außerdem mit höheren
       dass es infolge der geänderten meteoro­                                                                                         hen gegenwärtig auf die landwirtschaft­                                              Abflussraten zu rechnen, vor allem wenn
       logischen Verhältnisse auch zu einer In­                                                                                        liche Produktion zurück. Der weltweite                                               Starkniederschläge auftreten. Hierdurch
       tensivierung der ablaufenden wolken- und                                                                                        Bedarf von Industrie (20 %) und privaten                                             kann die oberste fruchtbare Bodenschicht
       niederschlagsbildenden Prozesse kom­                                                                                            Haushalten (10 %) ist damit vergleichs­                                              abgetragen werden.
       men kann. Es fallen sogenannte Stark­                                                                                           weise gering. Für das Pflanzenwachstum
       niederschläge. Von Starkregen spricht                                                                                           ist die Wasserverfügbarkeit im Boden                                                 Die Wasserverfügbarkeit im Sommer kann
       man bei großen Niederschlagsmengen                                                                                              eine überlebenswichtige Einflussgröße.                                               vor allem auf jenen Standorten kritisch
       pro Zeiteinheit.                                                                                                                Neben der jährlichen Höhe und Verteilung                                             werden, auf denen die Wasserspeicherka­
                                                                                                                                       der Niederschläge ist sie ebenso von den                                             pazität der Böden, wie in Brandenburg und
Rapsanbau und Wetter - agrar.basf.de
Mittlerer Zeitpunkt des Blühbeginns
                                                                                                                                                                                                                        Veränderte Klimabedingungen I 05
                (kalendarischer Tag ab Jahresbegin

                                                        140

                                                        120

                                                        100

                                                              80

                                                              60
                   einigen Regionen Niedersachsens, gering geringe Niederschläge mit einem erhöhten                                                                                                                          Tage, in denen der kritische Schwellen­
                        40
                   ist.20 Im Zusammenhang von Sommer­ Wasserbedarf der Vegetation zusammen­                                                                                                                                  wert unterschritten wird, insgesamt höher
                   trockenheit
                         0
                                           und überdurchschnittlichen fallen, kann das pflanzenverfügbare Bo­                                                                                                                als für den schweren Boden. Besonders
                   Temperaturen können sich die negativen denwasser rasch ausgeschöpft sein, und                                                                                                                             betroffen von der zunehmenden Boden­
                                                                     1974
       1974

                                                                    1976

                                                                                                                                                                     2014
                                                                    1970

                                                                    1978
                                                                    1972

                                                                                                                                                              2012
                                                                                                                                                       2010

                                                                                                                                                                            2016
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                                                                    2014
                                 1978
1972

                                                                    2012
                                                                    2010

                                                                    2016
                                                                    1982

                                                                    1992

                                                                    1994
                                                                    1980

                                                                    1984

                                                                    1986

                                                                    1988

                                                                    1998
                                                                    1996
                                                                    1990
                                                                    1982

                                                                    1992

                                                                    1994
                                                      1980

                                                                    1984

                                                                    1986

                                                                    1988

                                                                    1998
                                                                    1996
                                                                    1990

                                                                    2002

                                                                    2004

                                                                                                                                                2008
                                                                    2000

                                                                                                                                         2006
                                                                    2002

                                                                    2004

                                                                    2008
                                                                    2000

                   Effekte
       Blühbeginn des Winterrapsesauf      diedes Winterrapses
                                   Blühbeginn
                                   (beobachtet)    Pflanzenbestände 2006
                                                                (beobachtet)          noch es kann zu Trockenstress kommen. Für                                                                                              trockenheit sind der Osten Deutschlands
       Blühbeginn des frühreifendenBlühbeginn des frühreifenden Apfels (beobachtet)
                                   Apfels (beobachtet)
                   verstärken. Die Zunahme der winterlichen viele landwirtschaftliche Kulturpflanzen                                                                                                                         sowie das Rhein-Main-Gebiet.
                                                                                    Datenquelle:
                                                       Datenquelle: DWD (Phänologisches          DWD (Phänologisches Beobachtungsnetz)
                                                                                        Beobachtungsnetz)
                   Niederschläge führt meist zur Auffüllung (vor allem Getreidearten), die überwiegend
                   der Bodenwasservorräte, dabei sind aber in den Monaten April bis Juni ein starkes                                                                                                                         Auch wenn die Wasserversorgung des
                   auch einige negative Auswirkungen mög­ Wachstum zeigen, ist Wasserknappheit in                                                                                                                            Bodens vorrangig durch die Nieder­
                   lich. Es besteht die Gefahr für die Auswa­ dieser Phase besonders kritisch. Sandige                                                                                                                       schlagsmengen bestimmt ist, besteht für
                   schung von Nähr- und Schadstoffen aus Böden sind dabei besonders gefährdet,                                                                                                                               Landwirte grundsätzlich die Möglichkeit,
                   Böden, wenn der Bestand abgeerntet ist da sie nur in begrenztem Umfang Was­                                                                                                                               auf niedrigere Wassergehalte der Böden
                   und keine Nachfrüchte angebaut werden. ser aus den Winter- und Frühjahrsnieder­                                                                                                                           zu reagieren. Hierzu zählt man folgende
                   Exzessive Niederschläge im Winterhalb­ schlägen speichern können.                                                                                                                                         Maßnahmen: Anbau trockentoleranter
                   jahr können zu Staunässe und zur Über­                                                                                                                                                                    Kulturen und Sorten, eine angepasste
                   flutung der Bestände führen und damit die Die Bodenfeuchte ist ein idealer Zeiger für                                                                                                                     Bodenbear­beitung (z. B. pfluglose Bewirt­
                   Pflanzen in Wachstum und Entwicklung den Wasserversorgungsgrad von Pflan­                                                                                                                                 schaftung) oder die Bewässerung.
                   beeinträchtigen. Starke Niederschläge bis zen, welcher in Prozent nutzbarer Feld­
                   in das zeitige Frühjahr hinein beeinträch­ kapazität (% nFK) ausgedrückt wird. Als                                                                                                                        Zur Förderung der Humusvorräte und
                   tigen die Befahrbarkeit und Bearbeitung relatives Maß gibt die nFK an, wie das                                                                                                                            der Wasserverfügbarkeit sind standort­
                   der Böden, so dass trotz verlängerter ­                                          Bodenwasser von der Pflanze genutzt                                                                                      angepasste und wasserschonende Be­
                   thermischer Vegetationszeit die Aussaat werden kann. Sinkt die nutzbare Feld­                                                                                                                             wirtschaftungsformen notwendig, um auf
                   nicht unbedingt früher erfolgen kann. Der kapazität unter 30 – 40 %, hat dies einen                                                                                                                       Dürreperioden besser vorbereitet zu sein
                   Anstieg der Bodenatmung kann zu einer negativen Einfluss auf die Photosynthe­                                                                                                                             und gleichzeitig einen wirkungsvollen
                   zusätzlichen CO2-Freisetzung aus den se-Leistung wodurch das Wachstum der                                                                                                                                 Beitrag zum sparsamen Umgang mit der
                   Böden und damit zu einer positiven Rück­ Pflanze stark abnimmt. Je länger die Pflan­                                                                                                                      Ressource Wasser zu leisten.

                                                       Grafik 5: Tage mit Bodenfeuchte, < 30 % nFK                                                                                  Grafik 6: Tage mit Bodenfeuchte, < 30 % nFK
                                                       (Winterweizen, sandiger Lehm) 1961 – 2018                                                                                    (Winterweizen, lehmiger Sand) 1961 – 2018
                                                       Quelle: Monitoringbericht 2019, Datenquellen: DWD                                                                            Quelle: Monitoringbericht 2019, Datenquellen: DWD

                                                                                15                                                                                                                       15
                                                        Anzahl der Tage (d)

                                                                                                                                                                                   Anzahl der Tage (d)

                                                                                10                                                                                                                       10

                                                                                 5                                                                                                                        5

                                                                                 0                                                                                                                        0
                                                                                     1960   1970   1980     1990      2000       2010      2020                                                               1960    1970    1980   1990      2000       2010      2020

                                                                              Mittelwert            vieljähriger Mittelwert (1961 – 1990): 2,1 Tage                                                      Mittelwert                  vieljähriger Mittelwert (1961 – 1990): 11,2 Tage
                                                                                                    linearer Trend (1961 – 2018): + 4,8 Tage                                                                                         linearer Trend (1961 – 2018): + 13,6 Tage

                                                      kopplung bei der Erderwärmung ­führen.                                       ze diesem Zustand ausgesetzt ist, desto
                                                                                                                                   stärker kann sie geschädigt werden. Wie
                                                      Eine Zunahme der Bodentemperatur hat                                         in den Grafiken 5 und 6 zu sehen, hat die
                                                      somit auch eine große Bedeutung für den                                      mittlere Anzahl der Tage mit Bodenfeuch­
                                                      Pflanzenbau (Keimung und Wachstum der                                        tewerten unter 30 % nFK in Deutschland
                                                      Pflanzen) und das Leben im Boden (Aktivi­                                    sowohl für den schweren Boden (links) als
                                                      tät der unzähligen Bodenorganismen). Für                                     auch für den leichten Boden (rechts) seit
                                                      das Pflanzenwachstum ist die Wasserver­                                      1961 signifikant zugenommen. Durch die
                                                      fügbarkeit im Boden eine bedeutende Ein­                                     geringere Wasserspeicherkapazität des
                                                      flussgröße. Wenn hohe Temperaturen und                                       sandigen Bodens ist hier die Anzahl der
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06 I Winterraps: Ansprüche an das Klima

Winterraps: Ansprüche an das Klima

Für viele Pflanzen gibt es einen idealen                Die höchsten Erträge sind dort zu erzielen,           Landwirte können bereits zu Beginn der
Witterungsverlauf, der zur Ernte in Form               wo es im Frühsommer (Mai, Juni, Juli) ange­            Fruchtfolgewahl auf die von der Tempe­
hoher Erträge resultiert. Neben ausrei­                nehm kühl ist. In den 75 Tagen Reife werden            ratur beeinflussten Wachstumsbedin­
chend Niederschlägen spielen die Tem­                  > 12 t TM gebildet und > 300 l Wasser be­              gungen reagieren. Dabei hat die die Wahl
peraturverläufe während der Vegetation                 nötigt. Besonders häufig ist dies in den               eines für die Region bewährten Aussaat­
eine bedeutende Rolle für den Ertrags­                 Küstenregionen der Ostsee, in den Mit­                 termins bereits eine entscheidende Be­
aufbau von Winterraps.                                 telgebirgen sowie auf extrem schweren                  deutung. Zusätzlich ist die Aussaatstärke
                                                       ­Böden mit hohem Wassergehalt der Fall.                eine weitere Möglichkeit zur temperatur­
                                                                                                              angepassten Bestandesführung. 40 – 50
                                                                                                              Pflanzen/m2 für Hybrid- und Liniensor­
                                                                                                              ten haben sich bewährt. Dünnere Aus­
                                                                                                              saaten haben oft die gleichen Erträge,
                                                                                                              sind aber durch tiefer ansetzende und
                                                                                                              stärkere Seitentriebbildung mit längeren
                                                                                                              Blüh- und Abreifezeiten der Einzelpflanze
                                                                                                              verbunden. Letzteres kann im Einzelfall
                                                                                                              zu höheren Ernteverlusten führen. Neben
                                                                                                              Aussaattermin und -stärke kann der Ein­
                                                                                                              satz von Fungiziden und Wachstums­
                                                                                                              regulatoren ebenso zur Steuerung der
                                                                                                              Bestandesarchitektur beitragen: Zum
                                                                                                              einen wird der übermäßige Zuwachs des
                                                                                                              Blattapparates begrenzt, die Ausleuch­
                                                                                                              tung der Bestände verbessert und die
                                                                                                              Streckung des Hypokotyls verhindert.
                                                       Die Begrenzung der Wasserverluste von                  Zum anderen werden in wärmeren An­
Temperatur                                             Mai bis Juli scheint die entscheidende                 baulagen das Auftreten und die Entwick­
                                                       Größe zu sein.                                         lung von Insekten und Pilzen begünstigt.
Wetterverläufe können regional sehr                                                                           Besonders Phoma reagiert auf höhere
unterschiedlich sein. Für seine Entwick­               Winterraps verträgt problemlos Kahlfrös­               Temperatursummen im Herbst.
lung benötigt Winterraps in Deutschland                te bis -15 °C. Dabei kann die Anwendung
Temperatursummen von ca. 2.640 °C.                     von Wachstumsregulatoren die Frost­                    Wasser
Vom Feldaufgang bis zum Jahresende                     härte deutlich verbessern. verbessern.
ca. 875 °C und nach dem 1. Januar bis zur              Die Frosthärte steigt durch sie deutlich               Die Rapsaussaat gilt als ausgesprochen
Ernte weitere 1.765 °C.                                an. Neben dem Frosttod besteht nach                    empfindlich im Herbst. Starke Nieder­
                                                       langen harten Wintern die Gefahr des Ver­              schläge nach der Aussaat mit nachfolgen­
                                                                                                              der Abtrocknung können zur Bildung einer
Grafik 7: Temperatursummen in °C vom Feldaufgang (Auflauf) Raps bis …                                         starken Schlämmkruste führen, was den
 Auflaufen         Schossen            Knospe         Blühbeginn          Blühende             Ernte          gleichmäßigen Auflauf der jungen Keimlin­
 bis 31.12.                                                                                                   ge einschränkt oder gar verhindert. Raps
                                                                                                              besitzt eine hohe Keimgeschwindigkeit,
     875              1.116              1.174             1.328             1.691             2.641
                                                                                                              aber eine sehr geringe Triebkraft.
Quelle: Alpmann, Deutsche Saatveredelung, (2009), 15-jähriges Mittel Temperatur-Summen > 0 °C; 35 Stationen
Die Streuung der Temperaturwerte zur Ernte beträgt ca. 300 °C.
                                                                                                              Die Wurzelbildung der jungen Rapspflanze
                                                                                                              folgt dem im Boden vorhandenen Sauer­
Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass                trocknens. Dies wird insbesondere dann                 stoff. Wassergesättigte Böden im Herbst
ertragreiche Jahre auf einen eher trocke­              auftreten, wenn die Bodentemperaturen                  zeigen daher immer Wurzeldeformationen
nen Herbst, ein trockenes Frühjahr und ab              unter 0 °C liegen und hohe Temperaturen                und daraus folgend im Herbst und Frühjahr
Blühbeginn auf kühle Temperaturen mit                  den oberirdischen Pflanzenteil zum Wach­               fehlenden erschlossenen Krumenraum.
ausreichend Niederschlägen basieren.                   sen animieren. Dadurch steckt die Wurzel               Störungsfreie Bodenprofile lassen das
Der Juli sollte etwas zu kühl und wieder               im gefrorenen Boden fest und ist nicht in              Eindringen der Wurzel in Tiefen > 100 cm
trocken mit hoher Sonneneinstrahlung                   der Lage, Wasser zur Verfügung zu stel­                zu und weisen gleichzeitig eine sehr gute
sein.                                                  len. Gegenmaßnahmen gegen diese Form                   Kapillarstruktur auf. Auf diese Weise
                                                       der Auswinterung sind nicht bekannt!                   ­können die durch die Winterniederschläge
Rapsanbau und Wetter - agrar.basf.de
Winterraps: Ansprüche an das Klima I 07

gespeicherten Wassermengen eindrucks­       i­mmer einen trockenen Herbst und ein      j­ungen Pflanze. Um die für den Herbst
voll genutzt werden.                         trockenes Frühjahr gehabt.                 erforderliche Mindestentwicklung zu er­
                                                                                       reichen, werden für ca. 2 – 4 t TM (Ge­
                                                                                       samtpflanze) 70 – 100 mm Niederschlag
Grafik 8: Wasser begrenzt den Ertrag                                                   benötigt. Zur Ernte sollte ein leistungs­
  Kornertrag       Gesamt-TM          Zuwachs ab      Wasserbedarf Wasserbedarf        starker Raps etwa 17 – 20 t TM vorweisen.
    in t/ha          in t/ha          Blühbeginn        Frühjahr      ab Blühbeginn    Die Wasserverfügbarkeit im Mai und Juni/
                                        in t TM       01.01. – 10.07.     in mm        Juli ist der wichtigste ertragsbegrenzende
                                                         in mm                         Faktor, denn in den alles entscheidenden
       3,0             11,4              6,4              260,0          160,0         75 Tagen zwischen Blüte und Reife soll­
       4,0             15,2              9,4              335,0          235,0         ten > 300 mm Niederschlag zur Verfügung
       4,5             17,1              10,9             372,5          272,5         stehen.

       5,0             19,0              12,4             410,0          310,0
                                                                                       Temperatur und Wasser sind die beiden
Quelle: DSV
                                                                                       wesentlichen Einflussfaktoren für ein er­
                                                                                       folgreiches Anbaujahr. Dabei ist die Tem­
Ein feuchter Herbst ist auch immer wieder   Zur Keimung benötigt der Raps sehr         peratur im Herbst für das Feintuning der
für das Auftreten von Schnecken, Phoma      geringe Wassermengen. Guter Boden­
                                            ­                                          Pflanze verantwortlich.
lingam, Falschem Mehltau (Peronospora)      schluss und die damit verbundene funk­
und Phytium bekannt. Hohe Rapserträge       tionierende Kapillarität des Bodens sind
im Folgejahr haben der Statistik nach       die besten Bedingungen für den Start der

     Das Wasserangebot der Rapspflanze wird bestimmt durch:
     1. Standort und Bodentyp (nutzbare Feldkapazität)
     2. Bodenstruktur (störungsfreies Bodenprofil)
     3. Niederschlagsmenge
     4. Niederschlagsverteilung
     5. Wurzeltiefe der Rapspflanze
     6. Temperatur (Evaporation)
08 I Mögliche Auswirkungen und Lösungsansätze

Mögliche Auswirkungen der veränderten Witterungsbedingungen und Lösungsansätze
Extremwetterereignisse
                                              werden, um ihnen entgegen­
                                                                       wirken zu           sodass sich eine veränderte Sortennach­
Infolge von Wetterextremen sind in der        können.                                      frage nicht immer zeitnah in den Zahlen
deutschen Pflan­  zenproduktion in den                                                     niederschlagen wird. Durch Anwendung
letzten Jahren immer wieder zum Teil er­      Der Wasserbedarf in der Landwirtschaft       moderner Methoden in der Pflanzen­
hebliche Ertragsausfälle entstanden. Ein      kann sowohl durch effiziente Techno­         züchtungsforschung könnte es zukünftig
Großteil der Ertragsausfälle basiert auf      logien der Bewässerung als auch durch        schneller und effektiver gelingen, Sorten
Trockenheit und Dürre. Weitere Schäden        standortangepasste und wasserschonende       bereitzustellen, die an veränderte Klima­
sind durch Hagel, Sturm, Starkregen oder      Bewirtschaftung weiter optimiert werden.     bedingungen wie Trockenheit oder erhöh­
Überschwemmung verursacht worden.                                                          te CO2-Konzentrationen angepasst sind.
Auch Fröste haben einen Einfluss auf Er­      Auch die Gestaltung der Fruchtfolge kann
tragsausfälle. Für die deutschen Land­        optimal an die klimatischen Verhältnisse     Veränderter Druck durch
wirte sind die Möglichkeiten, sich gegen      des Standortes angepasst werden. Hier­       Schadorganismen
Ernteausfälle infolge von Extremwetter­       bei sind die Wasseransprüche der einzel­
ereignissen zu versichern, bislang noch       nen Pflanzenarten zu beachten. Über die      Mit Veränderung von Witterungsbedin­
sehr eingeschränkt. Eine Ausnahme sind        Aussaatstärke und die damit zusammen­        gungen innerhalb der vier Jahreszeiten
Hagel­schäden, denn die Absicherung           hängenden Bestandesdichte lässt sich         verändern sich nicht nur die Bedingun­
gegen Hagel ist in der Landwirtschaft ver­    der Wasserverbrauch gut steuern.             gen für die landwirtschaftlichen Kultur­
gleichsweise weit verbreitet: Mehr als zwei                                                pflanzen, sondern auch die für Schader­
Drittel aller landwirtschaftlich genutzten    Auch wenn der Zwischenfruchtanbau der        reger und Pflanzenkrankheiten. Höhere
Flächen sind gegen Hagel versichert.          Auflockerung der Fruchtfolgen dient, so      Durchschnittstemperaturen und die Ver­
                                              ist er an Trockenstandorten oft nicht emp­   längerung der Vegetationsperioden bie­
Anpassung der Bewirtschaftungs­               fehlenswert. Eine Wasserknappheit kann       ten einigen Schadorganismen günstigere
planung                                       zur eventuellen Gefährdung für Nach­         Ausbreitungsbedingungen. Dies ermög­
                                              früchte werden. Direktsaat und konservie­    licht ihnen, dass sich mehr Generationen
Eine erfolgreiche Bewirtschaftung besteht     rende Bodenbearbeitungsmethoden, die         im Jahr ausbilden können. Auf längere
darin, die günstigsten Zeitpunkte für Be­     nur im geringen Maße zu einer Zerstörung     Feuchteperioden angewiesene Organis­
stellung, Aussaat und Ernte sowie für die     der Bodenoberfläche führen, sind jedoch      men könnten hingegen zurückgehen.
Ausbringung von Dünge- und Pflanzen­          Maßnahmen, die gerade auf leichten Bö­       Unter der aktuellen Entwicklung ist davon
schutzmitteln in jedem Jahr neu zu bestim­    den den Wasserhaushalt schonen. Durch        auszugehen, dass durch die sich ver­
men. Die Witterungsverhältnisse spielen       die flache Bearbeitung der Krume bleibt      ändernden Witterungsbedingungen mit
dabei sowohl direkt als auch indirekt eine    mehr Feuchtigkeit im Boden, wodurch die      einer Verschiebung im Artenspektrum
entscheidende, wenn auch keine alleinige      Bewässerung teilweise reduziert werden       von Pflanzenschädlingen in der Landwirt­
Rolle für die Terminierung der einzelnen      kann. Wenn nach dem Winter viel lockere      schaft zu rechnen ist.
Bewirtschaftungsgänge. Als direkten Ein­      Erde vorhanden ist, sollten Sie die Saat­
fluss der Witterung bezeichnet man bei­       bettvorbereitung auf ein Minimum be­         Feuchtigkeit spielt bei vielen Prozessen
spielsweise den günstigsten Zeitpunkt für     schränken. Besonders im Frühjahr wird ein    im Ackerbau eine wichtige Rolle. Zum Bei­
die Bodenbearbeitung, welcher stark von       luftiges Saatbett tagsüber wärmer als ein    spiel bei der Freisetzung und Keimung
der Bodenfeuchte abhängig ist, oder dass      fester Boden, nachts dagegen kälter.         von Pilzsporen oder beim Nasswerden
im Frühjahr die Aussaat bestimmter Kul­                                                    von Blättern durch Tau. Die Luftfeuch­
turpflanzen erst bei Erreichen bestimmter     Durch den Anbau angepasster Sorten           tigkeit hat auch großen Einfluss darauf,
Bodentemperaturen erfolgen kann. In­          kann der Wasserverbrauch ebenfalls re­       wie Pflanzenschutzmittel vom Blatt auf­
direkte Einflüsse werden wirksam, indem       duziert werden. Bevorzugt werden bei der     genommen werden – oder von ihm ab­
die Landwirte mit ihrer Kulturpflanzen- und   richtigen Sortenwahl diejenigen Sorten,      laufen. Die Blattnässedauer kann bei der
Sortenwahl bzw. der Fruchtfolge auf die       die unter den absehbaren Bedingungen         Keimung von und Infektion mit Pilzspo­
sich verändernden klimatischen Rahmen­        hohe und qualitativ hochwertige sowie        ren von Septoria, Botrytis, Gelbrost oder
bedingungen reagieren.                        sichere Erträge und gute Vermarktungs-       Phytophthora eine wichtige Rolle spielen,
                                              möglichkeiten versprechen. Die jeweilige     aber auch bei der Applikation von Pflan­
Grundsätzlich stellen diese Anpassun­         Sortenwahl ist dabei immer Resultat unter­   zenschutzmitteln. Einige Mittel haften
gen keine neuen Herausforderungen dar.        schiedlicher Faktoren, die die Landwirte     nicht auf einem nassen Blatt und können
Die Herausforderungen liegen zukünftig        in ihren Entscheidungen gegeneinander        leicht wieder abtropfen. Diese Feuchtig­
vielmehr darin, auf häufiger auftretende,     abwägen. Die Witterung ist stets nur ein     keitsperiode spielt in vielen Kulturen eine
unvorhersehbare Wetter- oder Witte­           Faktor unter mehreren. Die Züchtung ei­      wichtige Rolle. Die Taumenge auf Blättern
rungssituationen. Mögliche Extremwetter­      ner neuen Sorte beansprucht allerdings       und Pflanzen hängt stark vom Volumen
ereignisse müssen frühzeitig erkannt          i. d. R. zwischen acht und zehn Jahre,       eines Pflanzenbestandes ab. Je mehr
Mögliche Auswirkungen und Lösungsansätze I 09

Grünmasse, desto mehr Feuchtigkeit an         Aufnahmegeschwindigkeit beeinflussen.         men. Zudem wirken beinahe alle Insekti­
Blättern und Stängeln. Die Blattnässe­        Die Wirkstoffe von z.B. Herbiziden und In­    zide besser bei einer höheren Temperatur
dauer hängt daher mit dem Blattflächen­       sektiziden wirken oftmals besser, wenn es     (Ausnahme: synthetische Pyrethroide).
index eines Bestandes zusammen. Daher         wärmer ist. Alle chemischen Prozesse in       Doch aufgepasst! Insektizide werden bei
könnten Schäden durch Pilzerkrankun­          der Pflanze verlaufen dann schneller, also    viel Licht schnell abgebaut. Während war­
gen – mit Ausnahme von Krankheiten, die       auch die spezifischen Prozesse, in die        mer, sonniger Perioden verläuft der Abbau
durch wärmeliebende Pilzarten wie bei­        z. B. Herbizide eingreifen.                   des Produktes sehr schnell. Spritzen Sie
spielsweise den Mehltau ausgelöst wer­                                                      am frühen Abend. Die Temperatur in den
den – in vielen Bereichen voraussichtlich     Ein Bodenherbizid wird in den obersten        Pflanzen ist dann noch ziemlich hoch, und
abnehmen.                                     Zentimetern eines warmen Bodens schnell       nach der Spritzung nimmt das Sonnen­
                                              abgebaut und verdampft auch rasch. Eine       licht schnell ab.
Allgemein gilt, dass viele Schaderreger       Ausnahme bilden Mittel, wie z. B. Stomp®
oftmals sehr empfindlich und spontan auf      Aqua, die mit Verkapselungstechnologie        Der Klimawandel kann dazu führen, dass
veränderte Witterungsverhältnisse reagie­     hergestellt werden. Hier befindet sich der    sich das Erstauftreten und die Entwick­
ren können und den Landwirten damit           Wirkstoff in einer Polymerkapsel und wird     lung sowie die Infektions- bzw. Befalls­
schnelle und flexible Reaktionen auf die      mit Wasser versprüht. Bei kühlem, be­         bedingungen verschiedener Schador­
akute Schaderregerproblematik abver­          decktem Wetter wirkt das Mittel länger,       ganismen verändern. Darauf sollte mit
langt werden.                                 manchmal bis zu drei Wochen.                  gezielten Bestandesüberwachungen und
                                                                                            der Beachtung sowie gegebenenfalls der
Angepasste Pflanzenschutz­                    Insekten nehmen die Temperatur ihrer          Anpassung von Bekämpfungsrichtwerten
anwendungen                                   Umgebung an. Eine Laus hat die Tempe­         reagiert werden.
                                              ratur des Blattes, auf dem sie sitzt, eine
Die Auswirkungen der Klima- und Witte­        Minierfliegenlarve die des Blattes, in dem    Für die Praxis bedeutet dies, dass Pro­
rungsverhältnisse auf den Befall landwirt­    sie lebt. Ihre Aktivität (Atmung, Nahrungs­   duktionssysteme anzupassen sind und
schaftlicher Kulturen mit Schadorganis­       aufnahme) nimmt mit steigender Tempe­         Investitionen in aktuelle und verbesser­
men lassen sich derzeit noch nicht immer      ratur zu. Je aktiver die Insekten, desto      te Prognose- und Entscheidungshilfe­
konkret prognostizieren.                      größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie       systeme zunehmen werden.
                                              mit dem Insektizid in Berührung kom­
Beim Pflanzenschutz wird der Tempera­
tur große Bedeutung beigemessen. Doch
nicht nur die Temperatur ist wichtig. Ande­
re meteorologische Faktoren haben eine
größere Wirkung, wie die Luftfeuchtigkeit,
der Niederschlag und die Blattnässe­
dauer. Der Großteil aller Pflanzenschutz­
mittel muss oberirdisch von den Blättern
oder dem Stängel aufgenommen werden.
Blätter und Stängel sind jedoch durch
eine Blatthaut (Epidermis) geschützt. Das
Pflanzenschutzmittel muss dieses Hinder­
nis überwinden, um in die lebenden Teile
des Blattes aufgenommen zu werden. Da­
nach kann das Mittel, je nach Wirkstoff­
eigenschaften, weiterbefördert werden.
Eine höhere Temperatur bewirkt bei vielen
Pflanzenschutzmitteln:

 	Eine   schnellere oder bessere Aufnahme
 	Eine   schnellere Wirkung des Mittels

Kenntnisse über die Formulierungen sind
nützlich, um zu verstehen, wie Pflanzen­
schutzmittel von der Pflanze aufgenom­
men werden und welche Umstände die
10 I 100 % Leidenschaft für den Raps

100 % Leidenschaft für den Raps

Der Ackerbau spielt bei der Erfüllung vie­      machen. So trägt er u. a. zur Verbesse­       ben, dass es bei und nach der Herbizid­
ler Grundbedürfnisse der Menschheit             rung der Bodenqualität, zur Minderung         anwendung (Zeitraum 22. August bis 21.
eine grundlegende Rolle: Er liefert Nah­        von Erosion und zur Erhöhung der Erträge      September) eher trocken ist. Das ist in 13
rungsmittel, Futter und Energie. BASF           innerhalb der Folgefrüchte bei.               von 18 Jahren der Fall (72 %). Eine gerin­
unterstützt Landwirte und alle, die sich                                                      ge Bodenfeuchte erschwert eine optimale
um unsere Umwelt kümmern. Die Land­             Schon mit der Bestellung und Aussaat          Herbizidwirkung. Darüber hinaus binden
wirtschaft ist heute komplexer als je zu­       stellt man die richtigen Weichen für siche­   noch aufliegende Strohreste Feuchtig­
vor. Denn das Klima, die Schädlings- und        re Höchsterträge. Die Rapssorte bestimmt      keit. Fazit: Eine hohe Wirksicherheit (d. h.
Unkrautbekämpfung, die Entwicklung der          das genetische Ertragspotenzial. Im Laufe     zuverlässige Wirkung auf verschiedenen
Marktpreise und die Knappheit natürlicher       des kompletten Rapsanbaus (keine ande­        Böden, bei Trockenheit und bei Strohauf­
Ressourcen sind heutzutage unvorher­            re Kulturpflanze steht so lange im Feld wie   lage) und eine dauerhafte Wirkung werden
sehbare Aspekte. Um dennoch alles zu            der Raps) unterliegt der Raps vielfältigen    von einem modernen Rapsherbizid gefor­
meistern, brauchen Landwirte neue Tech­         Herausforderungen. Gleich dem Gesetz          dert. Das Herzstück der BASF-Herbizide
nologien und Lösungen.                          des Minimums kann dabei ein einzelner         ist der Kombi-Effekt. Dieser Effekt basiert
                                                Faktor den Ertrag limitieren. Die Aufgabe     auf dem Zusammenspiel der beiden bo­
Unsere Kulturpflanzen haben mit Krank­          des Pflanzenschutzes ist es, die Einfluss­    denwirksamen Wirkstoffe Metazachlor
heitserregern und Schädlingen zu kämp­          faktoren dabei in Einklang zu bringen         und Dimethenamid-P. Sie ergänzen sich
fen, und sie konkurrieren ständig mit Un­       oder aber zumindest deren Einfluss auf        synergistisch durch ihre unterschied­
kräutern um Wasser, Licht und Nährstoffe.       den Ertrag zu minimieren. Gezielte ab­        lichen Eigenschaften. Eine breite und
Deshalb brauchen sie wirksamen Schutz.          gestimmte Pflanzenschutzmaßnahmen in          sichere Wirkung ist das Resultat. Gera­
Sonst kann es zu Ernteverlusten bis hin zu      der gesamten Kulturführung wirken dem         de bei unterschiedlichen Bodenverhält­
Totalausfällen kommen, oder die Qualität        entgegen und stabilisieren den Ertrag. Die    nissen sowie trockenen Bedingungen
der geernteten Produkte leidet. Pflanzen­       Breite und die Einsatzflexibilität unseres    wird eine zuverlässige Wirkung gewähr­
schutzmittel halten Pflanzen gesund und         Produktportfolios in Raps bieten ergän­       leistet. In den Kombi-Effekt-­   basierten
leistungsfähig. Aber nicht nur die Kultur­      zende betriebsindividuelle Lösungen, die      Produkten Butisan® Gold, Butisan®
pflanze oder die Bewirtschaftungsform           den Einfluss der jeweiligen Faktoren limi­    Kombi und Butisan® Aqua-Pack sind
müssen gegenüber den sich ständig än­
dernden Witterungsverhältnissen ange­
passt sein, sondern auch die Pflanzen­
schutzmittel müssen zu allen Zeitpunkten
flexibel einsetzbar sein. Dafür ist Pflanzen­
schutzforschung ein ständiger Wettlauf ge­
gen die Zeit. Schaderreger verändern ihre
Eigenschaften, neue Erreger wandern ein.
Resistenzen entwickeln sich oft schneller,
als neue Wirkstoffe entwickelt werden kön­
nen. Zudem steigen die Anforderungen an
die Sicherheit der Produkte ständig.

Als eines der führenden Unternehmen
im Bereich Pflanzenbau bieten wir Ihnen
zahlreiche Lösungen an, die optimal an
die vorhandenen klimatischen Bedingun­
gen angepasst sind.                             tieren. Maximaler Ertrag funktioniert nur,    500 g/ha Metazachlor enthalten. Das ist
                                                wenn alle Maßnahmen aufeinander abge­         34 % weniger Metazachlor pro Hektar. Das
Ein solches angepasstes Portfolio bieten        stimmt sind.                                  ist nachhaltiges Wirkstoffmanagement.
wir Ihnen auch für einen erfolgreichen
Rapsanbau an. Raps ist in vielfacher Hin­       Auf das Wetter hat niemand einen Ein­         Wenn der Bestand nach dem Winter
sicht eine Bereicherung unserer Kultur­         fluss. Ob Trockenheit oder Regen, Hitze       durchgegrünt ist und die Entwicklung
landschaft. Raps bietet Landwirten durch        oder Kälte – all das ist entscheidend für     des Rapses wieder startet, ist es Zeit
seine individuellen Eigenschaften viele         eine gute Rapsentwicklung und den Er-         für die Wachstumsregler-/Fungizid-Maß­
Vorteile, die Raps heute zu einem unver­        folg einer Pflanzenschutzanwendung. Eine      nahme. Raps benötigt sowohl im Herbst
zichtbaren Bestandteil der Fruchtfolge          Aus­­wertung der letzten 18 Jahre hat erge­   als auch im Frühjahr eine effektive
100 % Leidenschaft für den Raps I 11

Bestandesführung bei zuverlässigem                    Mit der Blüte beginnt die entscheidende         einen müssen sie hoch wirksam sein,
Krankheitsschutz. Mit Carax® steuern Sie              Phase der Ertragsbildung. Diese wird be­        schnell wirken und von den Pflanzen gut
Rapsbestände so, wie es für eine optima­              einflusst durch Faktoren wie Krankheiten,       vertragen werden. Zum anderen dürfen sie
le Rapsentwicklung und für Höchsterträge              Stress oder unsichere Witterung. Durch          weder gesundheitsschädlich sein, noch
erforderlich ist. Neben der Krankheitsbe­             eine gezielte Behandlung mit Cantus®            unvertretbare Auswirkungen auf die Um­
kämpfung regt Carax® unter anderem das                Gold schützen Landwirte ihren Raps um­          welt haben. Pflanzenschutzmittel müssen
Wurzelwachstum an, vor allem in den tie­              fassend vor allen wichtigen Blütenkrank­        bis zur Ernte bis auf minimale, behördlich
fer liegenden Bodenschichten (60 – 80 cm              heiten und nutzen gleichzeitig den ertrags­     als unbedenklich eingestufte Rückstände
Bodentiefe). Die Pflanze kann somit mehr              physiologischen Einfluss des ­   Fungizids,     im Erntegut abgebaut sein. Sie dürfen das
Nährstoffe erschließen. Dies kommt nicht              wodurch erhöhte Vitalität bei Trockenheit       Grundwasser nicht belasten und sollen
nur dem Raps zugute, sondern auch der                 und Dürre durch bessere Wassereffizienz         Nützlinge schonen. Produktive Landwirt­
Folgekultur. Das breit und tief verzweig­             gewährleistet werden kann. Eine bessere         schaft braucht eine gesunde Umwelt. Bei
                                                                                                      allem, was wir tun, werden wir zum Erhalt
                                                                                                      einer gesunden Umwelt beitragen. Wir
                                                                                                      wissen, dass es immer noch viel zu tun
                                                                                                      gibt. Gemeinsam bewegen wir etwas – mit
                                                                                                      den Landwirten, für eine Landwirtschaft
                                                                                                      der Zukunft.

                                                                                                      Wir können auch nicht das Wetter
                                                                                                      ­ändern, aber unsere Produkte sind
                                                                                                       den Bedingungen angepasst.

te Wurzelwerk sorgt auch für bessere                  Schotenstabilität vermindert zusätzlich
Stresstoleranz (z. B. bei Trockenheit). Da­           das witterungsbedingte frühzeitige Auf­
rüber hinaus werden Nährstoffe weitläufig             platzen der Schoten und der Erntezeit­
und tiefgründig erschlossen und damit                 raum wird gerade bei unbeständiger Wit­
die Nährstoffeffizienz erhöht und Nitrat­             terung flexibler.
auswaschung reduziert. Die mobilisierten
Nährstoffe stehen somit auch der Folge­               Moderne Pflanzenschutzmittel erfüllen                  Autorin: Melanie Gabler,
frucht zur Verfügung.                                 heute zahlreiche Anforderungen. Zum                    BASF SE

Quellen:
  Wie viel Wetter braucht der Raps? Ludger Alpmann, Deutsche Saatveredelung, Lippstadt, 2005.
  Monitoringbericht 2019, zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel. Umweltbundesamt.
  Der Einfluss des Wetters auf die Entwicklung von Winterraps. Ludger Alpmann, Deutsche Saatveredelung, Lippstadt, 2009.
  Hochertrag beim Winterraps – Einfluss von Witterung und Anbauregion. Ludger Alpmann, RAPOOL-RING GmbH, 2007.
  Wasserbedarf in der Landwirtschaft. Frank-M. Chmielewski, 2011.
  Unterschiedliche Bodenbearbeitungssysteme und die Auswirkungen für den Bodenwasserhaushalt, Bundesamt für Umwelt,
  ­Landwirtschaft und Geologie, Freistaat Sachsen, 2019.
  BASF-Buch: Pflanzenschutz und Wetter
  www.agrar.basf.de

                         Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett
                         und Produkt­informationen lesen. Warnhinweise und -symbole beachten.
                         ®
                             = registrierte Marke der BASF
www.raps.basf.de
                   2126 0703-RSF20
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