Recknitztal in der Vogelparkregion - Wohlfühlen
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Wohlfühlen in derVogelparkregion Recknitztal Urlaubsmagazin egion Vogelparkr Recknitztal vogelparkregion-recknitztal.de
Das Recknitztal Anreise Bahnhöfe in der Region Die Vogelparkregion Recknitztal ist eingerahmt Mit dem Auto: Aus Richtung Berlin fahren Sie über Ribnitz-Damgarten, Tessin und Sanitz. Eine Weiter- von der Hanse- und Universitätsstadt Rostock im die A24 und A19 bis zum Kreuz Rostock. Von Ham- fahrt ist mit dem regionalen Busverkehr möglich. Westen, der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und burg aus erreichen Sie das Autobahnkreuz über die Verbindungen finden Sie unter: der Ostsee im Norden, der Hansestadt Stralsund A1 und die A20. Vom Kreuz Rostock fahren Sie weiter www.bahn.de, www.rebus.de und www.vvr-bus.de. und Grimmen im Osten und der Mecklenburgischen auf der A20 und nutzen – je nach Reiseziel – die Eine Anreise mit dem Fernbus in nahegelegene Städ- Schweiz im Süden. Ausfahrten Sanitz, Tessin, Bad Sülze oder Tribsees. te wie Rostock oder Stralsund ist ebenfalls möglich.
HERZLICH WILLKOMMEN Herausgeber Tourismusverein Telefon Vogelparkregion Recknitztal e.V. +49 38221 614 363 Am Markt 1 · 18337 Marlow Informationen und Buchungen info@vogelparkregion-recknitztal.de vogelparkregion-recknitztal.de
VOGELPARKREGION RECKNITZTAL Vielfalt erleben Im Urlaub laden wir unsere Energiereserven auf. Jeder hat seine eigene Methode dafür: Zeit in der Natur oder mit den Liebsten verbringen, etwas Gutes tun oder neue Erfahrun- gen machen gehören oft dazu. Sich wohlfühlen – das ist die Hauptsache. Die Vogelparkregion Recknitztal möchte genau das: Sie als Gast sollen sich rundum wohlfühlen. Nur wenige Minuten von der wunderbaren Ostsee-Halb- insel Fischland-Darß-Zingst entfernt fließt die Recknitz in den Saaler Bodden. Dabei schlängelt sie sich an Tessin, Bad Sülze, Marlow und Ribnitz-Damgarten vorbei. Heute können Sie den einstigen Handelsweg zur Ostsee im Kanu oder auf dem Floß erleben, individuell oder in Führungen beim Wandern oder Radfahren die artenreiche Flora und Fauna entdecken. Gleiches gilt für die Trebel, die eine urwüchsige und naturbelassene Landschaft durchfließt. Recknitz und Trebel bildeten die historische Grenze zwischen Mecklenburg und Pommern. Eine Holzzugbrücke bei Nehringen verbindet heute beide Landstriche in besonders schöner Weise. In dieser spannenden Naturkulisse erwartet Sie eine große Vielfalt an Erlebnisanbietern, Produzenten regionaler Köst- lichkeiten, spannende Museen mit Mitmachangeboten, beeindruckende Guts- und Herrenhäuser, eine breite Pa- lette an Kunsthandwerkern und vielfältige Möglichkeiten zum Wandern, Radeln, Reiten und Wassersport. Salz und Bernstein haben die Region historisch besonders geprägt. Lernen Sie Neues zum Thema bei zahlreichen Anbietern in der Region. ALLES AUF EINEN BLICK Erlebniskarte S. 2 Geschichten aus der Region S. 6 Städte und Regionen S. 26 Familienurlaub S. 40 Aktiv in der Natur S. 44 Regionaler Genuss S. 48 Kunst & Kultur S. 52 Gastgeber S. 54
GESCHICHTEN AUS DER REGION Mühlen-Entdecker-Tour Eine kulinarische Reise durch die Vogelparkregion Recknitztal Jutta und Reinhardt sind zu Besuch in der Vogelparkregion Recknitztal. Sie haben sich viel vorgenommen: Sie gehen auf Mühlen- Entdecker-Tour. Bei Mühlen dachten sie zunächst an die typische Getreidemühle, wie sie früher in der Region häufig zu finden war. Doch hier geht es um etwas anderes: vier Mühlen, die vier ganz un- terschiedliche Produkte herstellen. Senf, Öl, Kaffee und Salz erwarten sie auf ihrer Rundreise. Es verspricht lecker zu werden! Nächste Station: Die Ostseemühle in Langenhanshagen. Hier widmet sich Familie Zaepernick ganz dem Thema Öl. Angefangen hat alles mit der Produktion von Rapsöl – allerdings nicht zum Verzehr, sondern zur Betankung der LKW-Flotte ihrer Spedition. Nach ein paar Jahren stellten sie dann doch auf die Produktion von Speiseöl um. Die schonende Herstellung verschiedener Ölsorten war von da an ihre Lei- denschaft. Besonders bekannt ist die Ostseemühle für ihr schmackhaf- tes Leinöl. Die kaltvermahlenen Saaten liefern wertvolles Öl – doch die „Produktionsreste“ werden nicht einfach entsorgt. Die Saaten, oder besser das, was von ihnen noch übrig ist, werden zu Mehl und Müsli Die zwei schwingen sich aufs Rad und los geht’s zur Senfmühle verarbeitet. Die Ostseemühle legt großen Wert darauf, nachhaltig Schlemmin. Sie radeln durch die weiten Flächen der Region, vorbei zu arbeiten. Und das eben nicht nur im Sinne von Energie. Jutta und an blühenden Rapsfeldern und quer durch den Wald. Das letzte Stück Reinhardt sind begeistert: auf dem Probier-Tisch steht ein ganz neues zur Mühle führt durch eine Allee alter Linden. Ihren Hofladen haben Produkt, das sich noch in der Testphase befindet. Das Drachenkopföl Ivonne und Michael Kostross liebevoll eingerichtet. Was sofort auf- überrascht sowohl die Besucher als auch Inhaberin Sabine Zaepernick: fällt: Als Gast kann man hier den Senfmüllern durch eine große Glas- Es schmeckt nussig. Und mild. Bevor es weitergeht, gönnen sich Jutta scheibe bei der Arbeit zusehen. In regelmäßigen Führungen erklärt und Reinhardt noch eine Pause im Garten der Ostseemühle. Neben Senfmüller Michael sein traditionsreiches Handwerk und geht auf die selbstgebackenem Kuchen gibt es hier auch gleich einen Vorge- besonderen Qualitätsmerkmale seiner Produkte ein: kaltgemahlener schmack auf ihre nächste Station der Mühlen-Entdecker-Tour: Senf, regional angebaute Senfsaaten und stets viel Kreativität bei der frisch gerösteten Kaffee aus der Bio-Rösterei LandDelikat. Rezeptfindung. Was in MV wächst, wird hier verarbeitet. So entstehen Sorten wie Maibeerensenf, Quittensenf und auch Bärlauchsenf. Aber auch Fans klassischer und scharfer Senfsorten kommen hier auf ihre Kosten. Senfmüllerin Ivonne verrät ihren Favoriten: der süß-scharfe Störtebekersenf mit Chili und Honig. Im Außenbereich machen es sich Jutta und Reinhardt in einem großen Strandkorb gemütlich. Zur Stärkung gibt es nach all den scharfen Kostproben jetzt eine süße Stärkung: knusprige Waffeln mit Sahne und Sanddornzucker. 6
MÜHLEN-ENTDECKER-TOUR Nach Senf, Öl und Kaffee erwartet sie nun ein weiteres kulinarisches Highlight: Gourmetsalze aus der Salzmanufaktur MV. Ganz ver- steckt steht der Salzturm von Axel Günther mitten im Wohngebiet. Ursprünglich als privates Salzzimmer gedacht, wurde schnell ein riesiges Projekt aus seiner Idee: Nicht nur ein Salzraum zur Therapie seiner eigenen asthma- und allergiegeplagten Atemwege sollte entstehen, sondern ein ganzes Salz-Erlebnis-Zentrum! Insgesamt wurden rund 32 Tonnen Himalayasalz verbaut. In Barth angekommen werden sie bei LandDelikat gleich von Michelle Rost in Empfang genommen. Gemeinsam mit ihrem Mann Marcel und ihrem Team betreibt sie einen kleinen Hofladen im Industriegebiet von Barth. Schwer zu finden sind sie – aber die beiden nehmen es mit Humor: „Wer uns hier findet, findet uns gut!“ Auch hier können sich Jutta und Reinhardt direkt durch eine große Glasscheibe einen Überblick über die Produktion verschaffen. Bei ihren Führungen erläutern die Kaffee-Röster, was einen guten Kaffee ausmacht. Die schonende, langsame Röstung, die behutsame Verarbeitung und die richtige Zubereitung. Jutta und Reinhardt genießen die besondere Atmosphäre in dem Raum mit dem 6 Meter hohen Gradierwerk. Salzhaltiges Wasser sucht sich seinen Weg durch die Schwarzdorn-Äste und über die Jahre sammeln sich lange Salz-Zapfen am Gradierwerk. Unterstützt durch Licht- und Soundeffekte laden zahlreiche Liegen zum Entspannen ein. Nebenan wartet sogar noch ein weiteres High- light: eine Sole-Vernebelungsanlage. Sie hüllt den Raum in einen feinen, salzigen Nebel. Die gesunde Wirkung von salzhaltiger Luft wird so noch verstärkt. Doch nicht nur entspannen kann man sich in der Salzmanufaktur MV ausgezeichnet. Es warten auch zahlreiche Salzsorten darauf, verkos- tet zu werden. Jutta und Reinhardt probieren sich durch klangvolle Namen wie „Ostseebrise“, „Pommersches Erdapfelsalz“ und „Reck- nitztaler Fischsalz“. Am Ende dürfen sie auch selbst ans Werk. Axel hat eine Auswahl von frischen Kräutern aus dem Garten geholt. Als Erinnerung an diesen Tag können sich Jutta und Reinhardt jetzt ihr Eines ist jedoch unerlässlich: eine gute Bohne. Michelle und Marcel eigenes Kräutersalz zusammenstellen. setzen dabei auf kleinere, besondere Anbaugebiete. Die Achtung na- türlicher Kreisläufe und die sozialen Standards vor Ort spielen eine we- sentliche Rolle bei der Wahl ihrer Rohstoffe – und das von Anfang an. 2008 haben sie angefangen und haben seitdem ihr Sortiment stetig weiterentwickelt. Der Lupinenkaffee “Blauer Lupini” und der Getreide- kaffee “Gelber Luteus” gehören heute zu den Highlights des Hofladens. Die Entwicklung dieser Köstlichkeiten erforderte viel Leidenschaft und noch mehr Mut – Mut etwas Außergewöhnliches zu schaffen. Für Jutta und Reinhardt geht es jetzt mit viel neuem Wissen weiter zu der letzten Station ihrer Entdeckungsreise: nach Trinwillershagen. 7
GESCHICHTEN AUS DER REGION Konzerte in Wohnzimmer-Atmosphäre Interview mit Uwe Bobsin vom Freundeskreis Popkultur Einmal im Monat wird es musikalisch in der Salzstadt Bad Sülze. Was macht die Konzerte aus? Seit sechs Jahren mietet der Verein Freundeskreis Popkultur e.V. für Die Wunder-Bar-Konzerte begeistern durch ihre besondere Atmo- seine Konzertreihe „Wunder-Bar-Konzerte“ das Café Wunder Bar am sphäre. Denn die Künstlerinnen und Künstler sind ganz nah am Marktplatz von Bad Sülze. Musikbegeisterte Gäste kommen dann in Publikum. Für die Konzerte buchen wir besondere Acts, die eine hohe den Genuss, die Künstlerinnen und Künstler verschiedener Genres musikalische Qualität haben. Und darauf vertraut das Publikum und hautnah zu erleben. Uwe Bobsin ist Gründungsmitglied des Vereins kommt auch dann zum Konzert, wenn sie die Bands noch nicht ken- und für die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler zuständig. Wir nen. Wir machen keine „Szenekonzerte“, sondern haben verschiedene haben ihm fünf Fragen gestellt. Genres zu Besuch: Rock und Pop, Folk, Jazz, Soul und auch Singer/ Songwriter haben hier eine Bühne, genauso wie Gospel. Das haut- nahe Erleben der Bands und ihrer Musik ist das, was die besondere Stimmung hier ausmacht. Das sagen zumindest unsere Gäste. Was sind die Herausforderungen bei einem solchen Format hier im beschaulichen Bad Sülze? Wir leben und organisieren hier im ländlichen Raum, in dem kulturell eher wenig los ist. Es gibt hier nicht die Konkurrenzsituation, dass ein Club neben dem anderen ist. Unsere Herausforderung besteht darin, die Menschen für unser Programm zu begeistern. Laufkundschaft gibt es hier nicht. Wir haben uns über die Jahre einen Kundenstamm aufgebaut, den wir pflegen und dessen Vertrauen wir erhalten wollen und müssen. Deshalb muss die Qualität immer stimmen. 8
WUNDER-BAR-KONZERTE Wen wollen Sie mit Ihren Konzerten erreichen? In erster Linie wollen wir Menschen aus der unmittelbaren Regi- on erreichen – also rund um Bad Sülze bis Ribnitz-Damgarten, Grimmen, Tessin. Die Einheimischen und auch die Gäste, die hier ihren Urlaub verbringen. Wir bekommen auch immer wieder Anfragen zum Beispiel aus den Hansestädten Rostock und Stralsund oder aus Neubrandenburg, die dann in größeren Gruppen das Konzert besuchen wollen. Was war Ihr persönliches Highlight in den vergangenen Konzerten? So ein direktes Highlight kann ich gar nicht nennen. Für mich ist es einfach immer wieder überraschend, wenn wir ein Konzert mit Musik haben, die ich im Alltag nicht unbedingt hören würde, und die mich dann mitreißt. Von Haus aus bin ich eher mit lauter Musik zu begeistern, Rock und Pop, aber plötzlich gefällt mir dann Folk und Chanson-Musik, also die eher leiseren Töne. Diese Entdeckungsreise Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft der Konzertreihe? durch die Musikwelt ist einfach großartig. Wir wollen ein Publikum erreichen, das unser Interesse an Live- Musik teilt. Im besten Fall können wir kontinuierlich ein qualitativ hochwertiges Programm anbieten, das das Publikum begeistert. Unser Wunsch ist es, die Wunder-Bar-Konzerte überregional bekannt zu machen. Mit der Kombination aus regelmäßigen Konzerten und unserem großen Live-Open-Air-Festival im Sommer wollen wir eine überregionale Bekanntheit erreichen. Denn mit wachsendem Publi- kum können wir natürlich auch die Qualität und eventuell auch die Quantität steigern. Vielleicht gibt es irgendwann alle zwei Wochen ein Konzert. 9
GESCHICHTEN AUS DER REGION „Es ist schön, wenn was los ist.“ Henning Schröder, Deutsches Bernsteinmuseum Kloster Ribnitz Henning Schröder liebt sein Museum im ehemaligen Klarissenkloster 2015 übernahm er mit viel Elan und neuen Ideen die Verwaltungslei- in Ribnitz-Damgarten. Der 38-jährige Bernstein-Drechslermeister ist tung des Museums. Eine große Unterstützung ist auch der wissen- kaufmännischer Geschäftsführer des Deutschen Bernsteinmuseums. schaftliche Leiter Axel Attula. Gemeinsam gestalteten sie in den 1998 hat er seine Ausbildung zum Bernsteindrechsler begonnen. letzten 5 Jahren alle Räume des Museums um. „Um auch für unsere Genau hier, im Museum. 2004 hat er dann seinen Meister gemacht Einheimischen interessant zu bleiben, muss sich hier regelmäßig – als einziger in Deutschland mit der Spezialisierung auf Bernstein. etwas ändern“, sagt Henning Schröder. Mit wechselnden Sonder Für ihn ist die Arbeit mit dem Millionen Jahre alten Rohstoff immer ausstellungen und Veranstaltungen wie dem „Winterbernsteinfest“ ein Abenteuer. Jeder Stein ist anders und damit auch jedes Schmuck- wollen sie für jede Besucherin und jeden Besucher ein Ort zum stück, das daraus entsteht. Verweilen sein. Das Café im Museum steht deshalb auch für alle offen – nicht nur für die Museumsbesucher. Mit frisch gebackenem Kuchen und Bio-Fairtrade Kaffee lässt es sich hier in der besonderen Atmo- sphäre des alten Klosters wunderbar entspannen. Kinder von Museen zu begeistern ist für viele Eltern eine Herausfor- derung. Im Deutschen Bernsteinmuseum haben Kinder deshalb auch die Möglichkeit, ihre Strandfunde selbst zu schleifen und in Schmuck- stücke zu verwandeln. Und wenn sie selbst noch kein Finderglück hatten, können sie auch vor Ort einen Bernstein bekommen. Für Hen- ning Schröder ist die Werkstatt ein Herzensprojekt: „Hier können wir uns mit den Besucherinnen und Besuchern gemeinsam ansehen, was sie gefunden haben. Sie lernen im Museum was Bernstein ist, wo sie ihn finden und woran sie ihn erkennen. In der Werkstatt können sie 10
DEUTSCHES BERNSTEINMUSEUM dann ein ganz eigenes Souvenir anfertigen oder anfertigen lassen.“ Denn aus den Fundstücken machen er und seine Kollegen und Kolle- ginnen gern auch individuelle Schmuckstücke. Seit Herbst 2020 haben sie neue Unterstützung: Moritz Weissner ist seitdem in der Ausbildung zum Bernstein-Drechsler. Der Meister freut sich, sein Wissen weiter zugeben. Denn das alte Handwerk darf nicht verloren gehen. Für den Geschäftsführer ist auch die nachhaltige Entwicklung des Museums wichtig. „Wir haben mit Kleinigkeiten angefangen, um das Museum auch im Thema Nachhaltigkeit voranzubringen.“ So wurden alle Lampen im Museum gegen LED-Lampen ausgetauscht. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass die neuen Leuchtmittel weniger Wärme produzieren, sagt Henning Schröder. Im Museumsshop gibt es außer- dem keine Plastiktüten mehr. Und auch bei der Reinigung setzt das Team auf eine umweltfreundlichere Alternative: ein Firma aus dem rund 25 km entfernten Sanitz liefert Putzmittel auf Rote-Beete-Basis. „Das ist schon eine widersprüchliche Vorstellung“, lacht Henning Schröder. „Aber es klappt wirklich!“ Bis in die 1920er Jahre wurde das Kloster, in dem sich das Museum befindet, noch als evangelisches Damenstift betrieben. Danach wurden Wohnungen eingerichtet, zunächst für die ehemaligen Stiftsdamen. Auch die Heimatstube fand als kleines Museum der Regionalgeschichte hier seinen Platz. 1963 wurde dem Bernstein ein eigener Raum gewidmet. Die große Bedeutung des Bernsteins für So entstand schließlich 1975 das Bernsteinmuseum. Seit 2010 die Stadt Ribnitz-Damgarten und dessen große Beliebtheit bei den können Besucher auch die ehemalige Klosterkirche besichtigen. Besuchern führte schließlich dazu, dass ein angemessener Rahmen Besonderes Highlight dabei sind die Konzerte mit Musik von der für die immer umfassender werdende Sammlung gebraucht wurde. historischen Orgel. 11
GESCHICHTEN AUS DER REGION Herbstschönheiten Unterwegs im Ribnitzer Großen Moor Mein Name ist Manuela und heute bin ich Touristin im eigenen Wir finden zahlreiche Nistkästen. Insgesamt gibt es 200 im Ribnitzer Land. Seit über 10 Jahren lebe ich hier in der Region, doch noch Stadtwald und rund 85 % davon werden laut NABU auch tatsächlich lange habe ich nicht alles gesehen. Das herrliche Herbstwetter lockt genutzt. Aufgehängt wurden sie für Meisen – Kohlmeisen, Blaumei- mich in die Natur: die bunten Farben, das Blätterrauschen, die vielen sen, Weidenmeisen, Tannenmeisen und Haubenmeisen. Mir fällt auf, Veränderungen. Doch auch wenn ich das alles wunderschön finde, dass einige Nistkästen anders aussehen: ihnen fehlt das Loch in der Ahnung habe ich nicht wirklich von der Pflanzen- und Tierwelt. Aber Vorderseite. Marie lacht. Das Team nennt diese besonderen Nistkäs- zu meinem Glück bietet das Informationszentrum Wald und Moor ten die „Hochzeitssuite der Fledermäuse“. Hier zieht das Fledermaus- in Ribnitz-Damgarten geführte Wanderungen an. Geführt wird die Männchen ein und wartet auf den Besuch der Damenwelt. Mit Glück naturinteressierte Gruppe heute von der gelernten Forstwirtin und bekommt der Casanova Besuch von mehreren Weibchen. Wildnispädagogin Marie Bohnenstengel. Dann erreichen wir das Moor. Marie erzählt, dass, wenn früher ein Unheil passierte, die Leute sagten „Der Moormann geht um.“ Das Zunächst erklärt sie uns an der Tafel die Ausmaße des Gebietes. Mit Moor war den Menschen unheimlich und dennoch war es auch 12.000 Hektar ist die Nordöstliche Heide Mecklenburgs, zu der auch lebenswichtig für sie. Denn ihre Häuser und Wohnungen wurden der Ribnitzer Stadtforst gehört, der größte zusammenhängende mit Torf beheizt. Nach Bezahlung des Moorgroschens durfte Torf Küstenwald Deutschlands. Durch die besonderen geographischen gestochen werden. Doch für einige war die Gebühr zu viel – sie Bedingungen herrscht im Küstenwald ein ganz eigenes Klima. Wir kamen im Schutz der Dunkelheit und nahmen mit, so viel sie tragen werden den Ribnitzer Forst durchqueren, bis wir das Ribnitzer Große konnten. Für manche war das verheerend. Ein falscher Schritt und Moor erreichen. Auf dem Weg durch den Wald erklärt uns Marie, dass man verschwand auf Nimmerwiedersehen im Moor. der Ribnitzer Forst zu rund 44 % aus Nadel- und zu 56 % aus Laub- Das liegt vor allem am hohen Wassergehalt im Torf. Ein Quadratmeter bäumen besteht. Bei unserem Spaziergang sehen wir verschiedene Moor braucht pro Jahr 900 l Wasser, um gut überleben zu können. In Baumarten: Fichten, Tannen, Birken, Eichen, Erlen und viele mehr. guten Regen-Jahren fallen im Ribnitzer Großen Moor 650 l Nieder- 12
HERBSTWANDERUNG IM MOOR schlag pro m². Dazu kommt Tau, der hier aufgrund der Nähe zur Ostsee sehr intensiv ist. Marie springt plötzlich auf und ab. „Sehen Sie mal, alles schwingt, wenn ich springe, hier steht alles auf Torf – auch die Bäume, der Weg, einfach alles.“ Beeindruckend. Und gleichzeitig beängstigend. Ich kann die Leute von früher verstehen, der Ort hier hat gefährliche Tücken und ist doch wunderschön! Bei der heutigen Tour konzentrieren wir uns natürlich auf die Schön- heiten. Am Wegesrand wachsen Königsfarn, Torfmoose, Moosbeeren (viele kennen die kultivierte Form davon: die Cranberry). Und Marie macht uns auch auf verstecktere Pflanzen aufmerksam, wie zum Beispiel Sonnentau, Heidekraut und Sumpfporst. Dazu hat sie gleich noch eine Geschichte parat: Man munkelt, dass der Sumpfporst die Pflanze ist, die der Druide in den Asterix-Comics als kraftspendende Zutat in seinen Zaubertrank gegeben hat. Vom Probieren hält sie uns allerdings ab, denn die Pflanze enthält Giftstoffe. Leider keine übermenschliche Stärke für mich, aber mein neues Wissen werde ich auf jeden Fall weitererzählen. Während wir so durch die abwechslungsreiche Natur streifen, gehen auch meine Gedanken auf Wanderschaft. Warum war ich nicht schon viel früher hier? Wie das Moor wohl im Sommer aussieht? Ob ich hier auch einmal Reh und Fuchs beobachten kann? Der Wald gibt auf jeden Fall Kraft. Ich habe heute alles richtig gemacht, hier teilzuneh- men und dann erst ins Büro zu fahren. 13
GESCHICHTEN AUS DER REGION „Nachhaltigkeit muss man leben!“ Sabine Stange und Jürg Gloor, Gut Nisdorf Sabine Stange und Jürg Gloor kümmern sich liebevoll um ihr Guts- haus in Nisdorf. Als sie es 1998 kauften, glich es einer Ruine. Heute vermieten sie zwölf Ferienapartments an Familien, die die Vorteile eines Hotels mit dem Komfort einer Ferienwohnung verbinden wollen. Außerdem betreiben sie ihr Haus so nachhaltig, wie es ihnen möglich ist. Wir haben ihnen fünf Fragen zum Thema Familienhotel und Nachhaltigkeit im Tourismus gestellt. Was macht das Gut Nisdorf besonders? Wir sind ein bio-zertifiziertes Hotel mit der Spezialisierung auf Fami- lien und Paare, denen Ökologie und Nachhaltigkeit wichtig sind. Wir gehen nachhaltig und respektvoll mit den Ressourcen Mensch und Natur um und wir leben Herzlichkeit. Wir haben ein recht kleines Was empfehlt Ihr Nachhaltigkeits-Einsteigern – Haus mit zwölf Wohnungen. Unsere Gäste können aufeinandertref- womit sollten sie anfangen? fen, aber sie müssen nicht. Das Persönliche ist uns wichtig. Die Kin- Es gibt natürlich kein Geheimrezept, das jeder gleich anwenden der fühlen sich schnell zuhause und finden sich auch gleich zurecht. kann. Aber häufig sind es die Kleinigkeiten, die den Prozess starten: Am ersten Abend haben die Kinder meist schon die ersten Freunde. Vollholzmöbel (halten ewig) bei der Ausstattung, Ökostrom einkau- Wir haben keine klassischen Hotelzimmer, sondern Apartments mit fen, beim Kauf von Lebensmitteln auf die Herkunft und Verarbeitung zwei bis drei Zimmern, sodass für alle genügend Platz da ist und die achten, Stromverbrauch reduzieren. Bei uns z. B. durch Bewegungs- Eltern am Abend gemütlich zusammensitzen können, während die melder und eine intelligente Steuerung der Wellnessanlage. Keine Kinder schon schlafen. Portionspackungen anbieten. Einwegverpackungen vermeiden. 14
GUT NISDORF Irgendwann stellt man sich dann weitere Fragen: Verdienen unsere Mitarbeiter so viel, dass sie davon leben können? Ist es meinen Mitarbeitern bei meinen Arbeitsbedingungen möglich, ein Privat leben zu haben? Woher kommt unsere Bettwäsche? Mit wem arbeite ich zusammen? Was macht eigentlich meine Bank mit mei- nem Geld und kann ich mich damit identifizieren? Natürlich muss bei allem auch die Leistung stimmen und manchmal spart man auch nicht unbedingt Geld, wie zum Beispiel bei Bio-Lebensmitteln. Aber Nachhaltigkeit muss man leben. Als Marketing-Gag funktio- niert das nicht. Was hat sich an Eurem Alltag geändert? Nichts, wir waren schon immer so. Hier im Hotel hat sich das mit der Zeit entwickelt. Der erste Schritt war es, auf 100 % Bio-Lebensmittel umzustellen. 2016 haben wir dann unsere erste „Gemeinwohl- Das Bio-Familienhotel Gut Nisdorf achtet auf nachhaltiges Bilanz“ erstellen lassen. Dabei wird analysiert, wie der Stand der Wirtschaften. Neben inzwischen allseits bekannten Schritten Dinge gerade ist und was das Unternehmen zum Gemeinwohl der wie Stromsparen und Verzicht auf Einwegverpackungen gehen Gesellschaft beiträgt. Diese Bilanz war ein Schlüsselerlebnis für uns. sie noch weiter: Wir waren erst skeptisch, was uns das bringt, aber als wir uns damit 1. Hauswäsche selbst waschen beschäftigt haben, wurde uns vieles klarer. Seitdem sind wir noch 2. Bereitstellung eines Elektroautos für Gäste, die nachhaltig anreisen kritischer. Wir können nichts mehr kaufen, ohne uns zu fragen: Wo 3. Kostenfreie Verköstigung der Mitarbeiter kommt es her, wie wurde es verarbeitet und wie wurde es trans- 4. Kostenfreie Behandlung der Mitarbeiter bei einem Heilpraktiker portiert. Am Ende haben wir dann ein gutes Gefühl, bei dem was wir tun. Es gibt viele gute Ideen und Angebote, die wir sehr gerne unterstützen und nutzen, um diesen wunderschönen Planeten nachhaltig zu erhalten. Wie reagieren Eure Gäste? Ungefähr 70 % unserer Gäste kennen unsere Einstellung bereits bei der Buchung und wollen genau so einen Urlaub. Der Rest hat sich vorher nicht genau mit uns beschäftigt, aber die meisten können wir mitnehmen. Wir begrüßen jeden Gast persönlich bei der Ankunft und erzählen ihnen unter anderem, welche Werte wir hier pflegen wollen: achtsamer Umgang mit Menschen, Natur und Dingen, sparsamer Umgang mit Ressourcen wie Energie und Lebensmittel und respektvoller Umgang mit uns und auch den anderen Gästen. Wie funktionieren Nachhaltigkeit und Tourismus zusammen? Wunderbar! Man kann das Haus nachhaltig aufstellen. Gäste können nachhaltig anreisen – wir haben zum Beispiel auch Fahrräder und ein Elektroauto, die sich die Gäste auch ausleihen können, wenn sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist sind. Der Verein der Bio-Hotels, in dem wir Mitglied sind, zeigt, dass Nachhaltigkeit und Urlaub kein Widerspruch sind. Und für die Tourismusbranche ist das Umdenken ein Muss. Hier wird viel zu viel Raubbau betrieben. Für das bisschen Urlaub so viele Ressourcen zu verbrauchen ist unmög- lich. Unsere Gäste sollen Nutzer eines nachhaltigen Angebotes sein und nicht Verbraucher von Ressourcen. 15
GESCHICHTEN AUS DER REGION Tiere. Ganz nah. Erleben. Vogelpark Marlow Der Vogelpark Marlow lockt zahlreiche Besucher in die Vogelpark Das 22 Hektar große Gelände war anfangs nicht mehr als ein Feld. region Recknitztal. Wo hat man als Besucher schon die Möglichkeit, Perfekte Ausgangslage für die kreativen Köpfe und Landschaftsge- Loris aus der Hand zu füttern, durch Schwärme von Wellensittichen stalter, um mit der Bepflanzung und einer Umzäunung zu beginnen. zu flanieren oder Alpakas zu streicheln? Das Motto des Vogelparks ist Schließlich wollte man den Gästen eine abwechslungsreiche und allgegenwärtig: „Tiere. Ganz nah. Erleben.“ Gäste dürfen nah an die schöne Umgebung bieten. Über zwei Jahre vergingen, bis der Park Tiere herankommen und sehen, wie einzigartig jedes Lebewesen ist. am 2. Juli 1994 eröffnet wurde. Einer der ersten Bewohner des Angefangen hat alles 1991. Mit einer kühnen Idee, inspiriert von damals erst acht Hektar umfassenden Vogelparks war ein Blau- Parks aus den alten Bundesländern, machten sich Matthias Haase halsstrauß. Zu seinen Nachbarn zählten zahlreiche Wasservögel, und seine Mitstreiter auf die Suche nach einem geeigneten Gelände, Papageien, Störche und die Bewohner des Streichelzoos. Ein Imbiss Finanzgebern und Unterstützern. Nach zahlreichen Gesprächen und und ein Spielplatz ergänzten das Parkerlebnis für die Besucher. Die Bankterminen war nach einem Jahr endlich eine Lösung gefunden Anfänge waren vielversprechend: Im ersten halben Jahr besuchten und der Aufbau konnte beginnen. rund 34.000 Besucher den Park. Stetig wurde der Park erweitert. 1999 wurde die begehbare Pingui- nanlage eingeweiht, ein absoluter Herzenswunsch von Parkbesitzer Matthias Haase. 2001 folgte die große Lorianlage und 2004 die Sittich- und Känguruanlage. Dabei wurde die Parkfläche nach und nach immer weiter ausgedehnt und mit zahlreichen Spielplätzen und Imbissen ausgestattet, wie zum Beispiel 2014 mit dem Bau der großen Spielarche und 2019 mit der Eröffnung des Wirtshauses „Zum fliegenden Dodo“. Anfangs beherbergte der Park hauptsäch- lich Vögel, doch bald fanden auch andere Tiere wie Lemuren, Faultie- re und Krallenaffen im Vogelpark ein Zuhause. Schon früh setzten sich die Mitarbeiter zum Ziel, die Vögel auch frei Blick auf den Greifvogelbereich 1997 fliegend zu präsentieren und nicht nur in ihren Volieren. Bereits 16
VOGELPARK MARLOW 1997 starteten sie mit der Greifvogel-Flugshow. Damit war der Vogelpark Marlow deutschlandweit Vorreiter. Für die Vögel ist bei der Show alles freiwillig – wenn Geier Brunhilde keine Lust hat, bleibt sie einfach sitzen. Da hilft auch alles Locken der Trainer mit Leckereien nichts. Für den Park ist die Flugshow ein Risiko – denn frei fliegende Vögel können sich auch dafür entscheiden, die Um- gebung genauer zu erkunden. So geht auch schon einmal ein Vogel verloren. Wie zum Beispiel Weißkopfseeadler Arizona. Sie erkundete die Gegend rund um Marlow und verabschiedete sich für zehn Tage. Dann kam ein Anruf von der Insel Rügen: „Bei uns sitzt ein Adler mit Glöckchen – ist das Ihrer?“ Arizona ist zurück im Vogelpark und ging seitdem auch nicht mehr auf Erkundungstour. In seinen über 25 Jahren Bestand hat der Vogelpark Marlow auch schon einige Krisen überwinden müssen. Besonders der schwere Ausbruch der Vogelgrippe 2006 ist Gründer Matthias Haase in Bei jährlich rund 250.000 Besuchern kommt dabei eine stolze Erinnerung geblieben. „Da hatten wir gar nichts mehr. Wir mussten Summe zusammen, die verschiedenen Projekten zugutekommt. alle entlassen. Aber zum Glück hatten wir viele tolle Ehrenamtler „Wir achten darauf, dass wir die Projekte genau kennen, damit das und engagierte Mitarbeiter, die trotzdem noch zur Arbeit kamen. Geld auch wirklich zum Artenschutz beiträgt und nicht irgendwo Auch ohne Lohn.“ Im Park selbst gab es keine erkrankten Tiere, aber verschwindet“, sagt Franzi Haase, Pressesprecherin des Parks. aus Angst blieben die Besucher fern. Im Jahr 2018 dann der nächste Heute befinden sich auf den 22 Hektar zahlreiche begehbare Anla- große Schock. Zu Ostern schneite es plötzlich ungewöhnlich intensiv. gen mit verschiedensten Tierarten, elf Spielplätze, fünf gastronomi- Fast alle der großen Volieren gaben dem Druck des schweren sche Einrichtungen und zwei Show-Bühnen (und die dritte Bühne Schnees nach und stürzten ein. Die Verluste waren enorm: zerstörte ist bereits im Bau). Im Park kann geheiratet werden und im großen Gehege, entflohene und verletzte Tiere. Aufgegeben hat hier aber Wirtshaus können Veranstaltungen stattfinden. Stetig entwickelt niemand. Bereits ein Jahr nach der Zerstörung konnten Gäste wieder sich der Vogelpark Marlow weiter – neue Tierarten ziehen ein, neue alle Attraktionen besichtigen. Spielplätze werden errichtet. Doch am wichtigsten ist Matthias Der Artenschutz war von Anfang an ein zentrales Thema im Vogel- Haase weiterhin sein Lebenstraum: Den Schutz bedrohter Tierarten park Marlow. Seit 2019 zahlen Gäste mit dem Kauf einer Eintritts- zu unterstützen und über sie aufzuklären. Denn so entsteht eine karte freiwillig auch einen sogenannten „Artenschutzeuro“. neue Generation von Tierschützern. 17
GESCHICHTEN AUS DER REGION Permakulturgarten Der Natur Raum lassen Gärtnern mit der Natur – so lautet das Motto im Garten der Wasserburg Turow. Deshalb entschieden sich Anna Katharina und Jan Barkow dafür, ihren Garten nach dem Konzept der Permakultur zu gestalten. Dieses nachhaltige Konzept für Landwirtschaft und Gartenbau basiert auf natürlichen Ökosystemen und Kreisläufen. Die ersten drei Jahre ihres Gartens waren sehr arbeitsreich. Vieles wurde gepflanzt und ausprobiert. Dabei hatten sie auch Unterstüt- zung von Besuchern aus aller Welt. Mit der Teilnahme am „Work and Travel“-Programm luden sich die Eheleute Barkow immer wieder Gäste ein, die sie bei der Ausgestaltung ihres Gartens unterstützten. Außerdem gründeten sie das Projekt „Permadies“. Dessen Ziel ist es, einen Gemeinschaftsgarten für die Menschen aus der Region zu schaffen, in dem gemeinsam gearbeitet und geerntet wird. Im Garten wollen sie mit der Natur wachsen und lernen. Der Garten integriert sich in die schöne Burglandschaft, Zierpflanzen und Nutzpflanzen verbinden sich zu vorteilhaften Gemeinschaften. Was sie hier anbauen, findet sich auch auf dem Frühstückstisch der Pensionsgäste wieder. Ziel ist es, mit dem Garten weitestgehend die Selbstversorgung zu erreichen. Der nachhaltige und achtsame Um- gang mit der Natur ist auf der Burg allgegenwärtig. Für ihre Gäste bietet die Burgherrin auch Kurse an: zum Beispiel einen Workshop zur gesunden Hausapotheke oder zu Naturkosmetik. Wer möchte, bekommt auch eine Führung durch den Garten und lernt mehr über das Konzept der Permakultur. Und das nicht nur am „Tag der offenen Gartentür“, an dem sie sich jedes Jahr beteiligen. Bei den Führungen erklären sie den Gästen auch die zwölf Prinzipien der Permakultur nach Gründer David Holmgren: 1. Beobachten und nutzen 2. Energie speichern und nutzen 3. Ertrag erwirtschaften 4. Selbstregulierende Kreisläufe schaffen 5. Erneuerbare Ressourcen nutzen 6. Alles verwerten, nichts wegwerfen 7. Gestalte zuerst das große Ganze, dann das Einzelne 8. Integration statt Ausgrenzung 9. Kleine und langsame Lösungen finden 10. Nutze und schätze die Vielfalt 11. Randzonen nutzen 12. Veränderungen nutzen 18
PERMAKULTURGARTEN Vor allem braucht ein Permakulturgarten Geduld. Denn der Aufbau eines nachhaltigen Ökosystems dauert seine Zeit. Allein das Anlegen neuer Beete verlangt erst einmal Geduld. Denn bis sich der Boden akklimatisiert hat und die richtigen Nährstoffe vorhanden sind, kann erst einmal nichts wachsen. Und natürlich gibt es auch Rückschläge: Sturmschäden zerstörten schon die eine oder andere Errungen- schaft, Schädlinge zogen ein und sollten auf natürliche Weise be- kämpft werden. Doch die Prinzipien, die in der Natur vorherrschen, regeln schon vieles und verlangen kein menschliches Eingreifen. Der Natur ihren Raum lassen – das ist den Barkows wichtig. Die Wasserburg Turow ist ein Idyll im Herzen Vorpommerns. Die Burg aus dem 12. Jahrhundert ist umgeben von ca. vier Hektar Parkfläche und zwöf Hektar Wald. Mit seinem alten Baumbestand im Park, den weitläufigen Grünflächen und dem Permakulturgarten direkt an der Burg ist das Anwesen eine grüne Oase für jeden, der in Ruhe aus- spannen möchte. Für Anna Katharina und Jan Barkow ist ihre Burg ein Traum. Die Alleinlage, die vielen alten Bäume und die besondere Stimmung haben sie letztlich überzeugt, sich diesem besonderen Projekt zu widmen. Seit 2014 sind sie Burgherrin und Burgherr. Mit vielen Renovierungsarbeiten haben sie der Burg ihr heutiges Erscheinungsbild gegeben. Dazu gehören auch kleine Schätze, die bei den Arbeiten zutage kamen. In manchen Zimmern fanden sie Stücke von Tapeten aus dem 19. Jahrhundert. Kurzerhand wurden diese eingerahmt und verbinden jetzt die Vergangenheit und Gegenwart auf liebevolle Weise miteinander. Häufig wird die ganze Burg auf einmal gemietet – für Jubiläen, Familienfeiern, Hochzeiten und auch Tagungen. 19
GESCHICHTEN AUS DER REGION Recknitztallauf Sportliche Tradition am Feiertag Jedes Jahr zu Himmfelfahrt wird es sportlich in der Vogelparkregion der Gründung des Laufs so gehandhabt und daran wollen wir auch Recknitztal. Denn an diesem Tag organisiert der Recknitztallaufver- festhalten. Egal ob man wandert oder läuft, Hauptsache man ist ein Eixen e.V. ein großes Laufevent. Angefangen hat alles bereits aktiv und genießt die tolle Strecke! vor 49 Jahren, als sich Mitglieder des Kavelsdorfer Sportvereins der Meilenlauf-Bewegung der DDR anschlossen. Waren es anfangs Was macht den Lauf so besonders? 20 – 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, so sind es unter der Es ist eine anspruchsvolle Strecke durch das Recknitztal. Man startet Organisation des neu gegründeten Laufvereins in den letzten fünf erst oben auf dem Hang, läuft dann hinab und hat einen wunder- Jahren stetig mehr geworden. Inzwischen sind es über 600. Damit vollen Blick von Bad Sülze bis Marlow. Später läuft man dann wieder gehört der Recknitztallauf zu den größten Laufveranstaltungen die Anhöhe hinauf. Die unterschiedlichen Untergründe sind eine Vorpommerns. André Bonitz ist Gründungsmitglied und Vorsitzender weitere Besonderheit. Von Asphalt über LPG-Plattenstrasse bis hin des Recknitztallaufvereins. Wir haben ihm vier Fragen gestellt. zu schmalen Feldwegen – außer Sandstrand gibt es eigentlich jeden Untergrund. Und wer aufschaut, bemerkt die vielen landschaftlichen Highlights. Der Lauf führt bis an die Grenze des Naturschutzgebietes und man kann entlang der Strecke auch viele Tiere entdecken. Wir hatten auch schon das Glück, dass der seltene Schreiadler über den Köpfen unserer Läufer kreiste. Wir hören von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern immer wieder, dass sie die familiäre Atmosphäre bei uns toll finden. Es ist uns als Verein wichtig, dass wir persönlich in Kontakt mit ihnen sind und wir wünschen uns, dass jede und jeder tolle Erinnerungen mit nach Hause nimmt. Was macht ihr, um dem Thema Nachhaltigkeit und Artenschutz gerecht zu werden? Wir haben eine maximale Teilnehmerzahl von 800 festgelegt. Der Schreiadler ist im Naturschutzgebiet heimisch und das Brutauf- kommen ist in der Region in den letzten Jahren erfreulicherweise Wer läuft beim Recknitztallauf mit? Unser Lauf ist ein Familienevent. Die Jüngsten liegen zum Teil noch im Kinderwagen und die Ältesten sind über 80. Darauf sind wir stolz. Uns ist bewusst: Laufen verbindet. Und deshalb wollen wir jedem einen Anreiz geben mitzumachen. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer bekommt am Ende eine Medaille überreicht. Die Erwachsenen zahlen eine Startgebühr, aber für die Kinder gibt es das nicht. Mit der 400 m und 1 km Strecke haben wir zwei kurze Strecken, die rein auf Kinder ausgerichtet sind. Aber auch die Älteren finden etwas Passendes: 2 km (die sogenannte Gerhard-Frick-Run- de, benannt nach dem Organisator des ersten Laufs), 5 km, 10 km und eine Halbmarathon-Strecke stehen zur Wahl. Niemand läuft bei uns einen Weg doppelt, denn alle Strecken sind Rundwege. Und wer nicht laufen möchte, der kann wandern. Das wurde schon seit 20
RECKNITZTALLAUF gestiegen. Das wollen wir natürlich nicht gefährden. Deshalb haben Versorgung dazu an, keine Plastik-Wegwerfprodukte zu verwenden. wir auch schon einen Streckenverlauf geändert, weil wir zu nah an Wir nutzen wiederverwendbare Startnummern und unsere Preise Brutgebieten waren. An unseren Versorgungspunkten nutzen wir für die Gewinner kommen aus der Region und haben auch immer seit einigen Jahren keine Plastikbecher mehr, sondern kompos- einen praktischen Wert. Unsere Medaillen und Pokale werden von tierbare Pappbecher, die wir nach dem Lauf natürlich einsammeln regionalen Künstlerinnen und Künstlern gefertigt und kommen nicht gehen. Auch im Start-/Zielbereich halten wir die gastronomische irgendwo aus dem Katalog. Was ist dir in all den Jahren besonders in Erinnerung geblieben? Das ist vor allem die Dankbarkeit der Teilnehmerinnen und Teilneh- mer. Wir bekommen so viel Zuspruch vor und am Tag des Laufs selbst, dass wir da etwas richtig Schönes auf die Beine gestellt haben. Ich erinnere mich an einen Mann, der sein Portemonnaie auf dem Ge- lände verloren hatte. Wir haben es gefunden und ihn dann über das Mikrofon ausgerufen. Er war so dankbar, dass er gleich den Bargel- dinhalt herausgeholt hat und ihn für den Verein gespendet hat. Solche Momente sind einfach schön. Oder in einem Jahr fragten die Eltern eines Mädchens mit körperlichen Beeinträchtigungen nach, ob ihre Tochter vielleicht auch teilnehmen dürfe. Natürlich durfte sie, auch mit ihren Eltern als Begleitpersonen. Sie lief dann die 400m Strecke, bekam ihre Medaille und strahlte einfach, weil sie auch dabei sein durfte. Und das ist es, was der Laufsport erreichen kann: Freude und Gemeinschaft. Informationen zur Teilnahme finden Sie unter recknitztallauf.de. 21
GESCHICHTEN AUS DER REGION Ein Leben im Schloss Familie Hantke und das Schloss Semlow Schloss Semlow – ein ehrwürdiges Gebäude mitten im ländlichen Die Schlosskauf-Entscheidung haben sie gemeinsam als Familie Vorpommern. Erbaut wurde es 1825 im Auftrag von Carl von Behr- gefällt. Mit 52 Jahren ein Schloss kaufen – für Angelika Hantke war Negendank. Nach dem zweiten Weltkrieg ging es in den Gemeinde es genau der richtige Zeitpunkt. Denn sie hatten schon einiges erlebt besitz über – ein Glück für das historische Haus. Denn dadurch wurde und wussten, wie man mit Hochs und Tiefs des Lebens umgeht. Und es durchgängig genutzt: als Gemeindesitz, Kindertagesstätte, Schule, das renovierungsbedürftige Schloss versprach eine große Herausfor- Konsum, Berufsschule. In den letzten fast 200 Jahren hat das Gebäu- derung zu werden. „Mit 42 wäre ich noch nicht bereit gewesen“, de schon viel gesehen und seit 2012 ist es nun im Besitz der Familie sagt die Schlossherrin. Ihre Liebe zu Schlössern war schon immer Hantke. In liebevoller Arbeit haben sie Raum für Raum renoviert. groß. Einmal in einem Schloss leben und arbeiten – für die Marlowe- Dabei orientierte sich die Familie an einer Chronik des Hauses. rin ein wahr gewordener Traum. Mit allem, was dazugehört: „Es war Vorbild für die Gestaltung waren häufig Reisestationen des früheren von Anfang an klar, dass wir solch ein prachtvolles Haus nie für uns Grafen: England, Österreich und Italien. Das Speisezimmer und der alleine haben werden. Es wäre eine Schande, wenn nur wir es sehen Blaue Salon zum Beispiel sind ganz im italienischen Stil. Die Einrich- könnten“, sagt Angelika Hantke. Die Familie ist ein leidenschaftlicher tung, Tapeten und Teppiche stammen direkt aus Italien. Die Tapeten Gastgeber und ihr größter Lohn ist es, wenn Gäste wiederkommen. sind getreu dem früheren Erscheinungsbild neu gefertigt worden. Gelegenheit dazu gibt es reichlich: Beim sonntäglichen Salon- Nach langer Wartezeit kamen sie endlich in Semlow an. Frühstück, Theateraufführungen oder besonderen Anlässen wie der Es sind diese liebevollen Details, die das Schloss Semlow ausmachen. Frauentagsfeier oder dem Schloss-Weihnachtsmarkt. 22
SCHLOSS SEMLOW So schön wie heute sah es aber nicht sofort aus. Zunächst galt es, Hand anzulegen. Bis zu fünf Schichten von Linoleum, Fliesen oder Teppichen waren auf die originalen Holzfußböden aus dem 19. Jahrhundert aufgetragen worden. Als alles entfernt war, kamen die wundervollen Holzbohlen zum Vorschein. Sie sind nicht einheitlich – sie wurden so verlegt, wie sie eben aussahen. Für Angelika Hantke macht das den Charme des Hauses aus. Es ist bei all seiner Größe und prachtvollen Einrichtung dennoch bodenständig. Stück für Stück wurde das Haus wieder mit Leben gefüllt. Neben der eigenen Wohnung gibt es auch zwei Ferienwohnungen, verschie- dene Salons und einen großen Festsaal. Alle Räume verzaubern die Besucher und versetzen sie in eine längst vergangene Zeit. Egal ob Hochzeitsfeier, Konzert oder einfach ein Stück frisch gebackener Kuchen im Sommercafé – die Schlossatmosphäre macht den Aufent- halt zu etwas Besonderem. „Unsere Gäste sollen im Einklang mit dem historischen Gebäude und der Natur zur Ruhe kommen“, sagt Ange- lika Hantke. Betritt man den romantischen Festsaal, fallen sofort die großen Fenster auf. Sie eröffnen den Blick auf den Schlossteich und den historischen Park. Die Pläne für die Gestaltung des Parks entwarf Gustav Meyer, der später als erster Gartendirektor in Berlin wirkte. Mit seinem alten Baumbestand und dem ausgedehnten Wegenetz mit prachtvollen Blicken auf das Schloss lädt er ein, die Natur zu erkunden und zu erleben. Egal, ob Feldhasen, Enten, Graureiher oder viele weitere Vogelarten. Wer aufmerksam ist, wird viel entdecken. Um die Zukunft des Hauses macht sich die Schlossherrin natürlich auch schon Gedanken. Doch schon vor einer Weile hat sich ein Familienmitglied als neue Schlossherrin beworben: Ihre damals zehnjährige Enkelin sagte: „Mach dir keine Sorgen Oma, wenn ihr alt seid, ziehe ich hier mit meinen Freundinnen ein und wir kümmern uns um euch und das Haus“. 23
GESCHICHTEN AUS DER REGION Die LOK Tessin Historischer Bahnhofs-Charme trifft Moderne Seit April 2019 betreiben Jakob Freutel und Denny Kopplin die „LOK“ Habt Ihr bei den Renovierungen etwas im alten Bahnhofsgebäude der Blumenstadt Tessin. Die beiden sind vom alten Bahnhof erhalten? seit Kindertagen Freunde und haben sich bewusst dafür entschieden, Man findet hier überall noch Hinweise auf das Erbe des Gebäudes. in ihrer Heimat etwas aufzubauen. Als sie davon hörten, dass die Es ist denkmalgeschützt und vor allem von außen sieht es auch wirk- Stadt Tessin für das leerstehende Bahnhofsgebäude einen Pächter lich noch wie ein klassischer Bahnhof aus. Und auch hinter dem Haus suchte, war das eine willkommene Gelegenheit. Sie informierten sich findet man noch alte Schienen, die früher hier befahren wurden. und schmiedeten Pläne, was dort wie machbar wäre. Und plötzlich Und natürlich auch den aktuellen Bahnsteig der Deutschen Bahn. waren sie schon mittendrin. Inzwischen betreiben sie eine Pension Wir haben uns bei der Wahl der Zimmernamen am Bahnhofsthema mit hauseigenem Restaurant und Cateringdienst. Wir haben ihnen orientiert: Unsere Gäste schlafen beispielsweise im Lokführer- fünf Fragen gestellt. Zimmer, dem Schlafwagen, oder einem unserer sechs Abteile. Ein besonderes Highlight ist, vor allem für die älteren Gäste, die den Bahnhof noch von früher kennen: unser alter Gepäckstein. Die Gäste erzählten uns, dass dieser früher vor dem Gepäckschalter stand und man darauf sein Gepäck ablegen konnte, bevor die Bahnhofsmit arbeiter es übernommen haben. Manche suchen dann sogar noch nach ihren Initialen auf dem Stein! Was macht den Charme der LOK aus? Ich glaube, es ist das historische Gebäude von außen kombiniert mit Ihr seid hier im alten Bahnhof – der modernen Einrichtung und Gestaltung im Innenraum. Wir woll- 24
LOK – DIE PENSION – DAS RESTAURANT IN TESSIN ten gern eine frische Atmosphäre schaffen, deshalb haben wir bei der Ausstattung auch mal zu Farbe gegriffen. Aber dennoch bleibt es schlicht und gemütlich. Für viele Gäste ist auch das Erlebnis „Schlafen im alten Bahnhof“ ein Highlight. Sie buchen bei uns, reisen teilweise mit dem Zug an und sind ganz begeistert von den vielen Kleinig- keiten: den Schienen, dem originalen Fliesenboden von 1896 im Eingangsbereich, den alten Holzbalken in den Zimmern. Es steht auch mal ein Balken im Zugang zum Badezimmer – dem Denkmalschutz sei Dank. Unser Haus ist kein glatter Neubau, sondern überzeugt mit den liebenswerten Details und dem modernen Komfort. Im Restaurant ist es auch die Kombination von gut bürgerlicher Küche, aber auch mal etwas Anderem. Wir bieten klassische Gerichte wie Schweinemedaillons, ebenso moderne wie Burger und eine Aus- wahl von vegetarischen Gerichten. Bei uns trifft Historie auf Moderne und das macht den besonderen Charme aus. Was ist denn das Lieblingsessen Eurer Gäste? Am häufigsten wird unser LOK-Burger bestellt. Ein klassischer Burger mit Black Angus Rindfleisch, Cheddar und unserer hausgemachten Bacon-Marmelade. Davon sind die Gäste immer ganz begeistert. Aber das Rezept der Marmelade geben wir natürlich nicht raus! Wir legen großen Wert darauf, so viele Zutaten wie möglich regional zu beziehen. Wo immer es geht, arbeiten wir mit regionalen Produ- zenten zusammen. Wie wichtig ist Euch das Thema Nachhaltigkeit? Das Thema beschäftigt uns sehr. Wir achten vor allem auf Details: Alle technischen Geräte gehen aus, sobald der Gast das Zimmer verlässt. Wir haben Bewegungsmelder in den Fluren. Bei den Verpackungen für die Gerichte to go achten wir auf klimaneutrale Bio-Verpackungen. Unser Toilettenpapier ist recycelt aus Tetrapack- Karton und auch die Servietten sind nachhaltig zertifiziert. Wir haben feste Seifenspender auf den Zimmern. Das sind alles Kleinigkeiten, aber dennoch sind sie wichtig und treiben unsere Preise auch nicht zu sehr in die Höhe. Auch auf der menschlichen Ebene versuchen wir so nachhaltig wie möglich zu arbeiten. Unsere Angestellten sind keine Saisonkräfte, sondern ganzjährig eingestellt. Außerdem kommen alle Kolleginnen und Kollegen aus der unmittelbaren Region, sodass wir ein Arbeitgeber für den Ort sind. Was wünscht ihr Euch für die Zukunft? Unser Ziel ist es, langfristig etwas für unsere Region zu tun. Unsere Gäste sollen zufrieden wieder nach Hause gehen und gern wieder- kommen. Wir möchten, dass sich auch die Einheimischen bei uns wiederfinden, egal ob man sich klassische Küche oder moderne Speisen wünscht. Die Menschen in der Region und die Gäste von außerhalb sollen in uns einen sicheren Anlaufpunkt sehen. Und wenn wir das geschafft haben, dann sind wir zufrieden, aber natürlich nur kurze Zeit, denn wir wollen uns immer weiterentwickeln. 25
DIE GRÜNE STADT MARLOW 26
STADT DES VOGELPARKS Die Grüne Stadt Marlow liegt landschaftlich reizvoll gelegen im Recknitztal. Hier hat der Eiszeitgletscher eine lebhafte Geländegestaltung hinterlassen. Die Hanglage mit den schmalen, sich windenden und steilen Straßen hat der Stadt den Beinamen „Klein Thüringen“ einge- bracht. Der hübsche Marktplatz mit dem neogotischen Rathaus lädt mit Sitzbänken rund um einem Brunnen zum Verweilen ein. Die Stadt ist Ausgangspunkt für Rad-, Wander- und Kanutouren durch das wunderschöne Recknitztal. Ein Feriendorf am Vogelpark, ein 4-Sterne-Hotel und private Ferienwohnungen laden ein, in der Stadt zu verweilen und die Stadtkirche, das Heimatmuseum, das Bücherdorf in Gresenhorst und die umgebende Natur zu erkunden. Ein besonderes Erlebnis für Jung und Alt ist immer wieder der Besuch des Vogelparks mit für den Besucher begeh- baren Anlagen, täglichen Tier- und Flugshows sowie mehreren Abenteuerspielplätzen. STADT MARLOW www.stadtmarlow.de TOURIST-INFORMATION AM VOGELPARK Kölzower Chaussee 1 · 18337 Marlow Tel.: 038221/429 836 038221/614 363 touristinfo@vogelparkregion-recknitztal.de 27
BERNSTEINSTADT RIBNITZ-DAMGARTEN BERNSTEINSTADT RIBNITZ-DAMGARTEN TOURIST-INFORMATION Am Markt 14 18311 Ribnitz-Damgarten Tel.: 03821/2201 touristinfo@ribnitz-damgarten.de www.bernsteinstadt.de 28
STAATLICH ANERKANNTER ERHOLUNGSORT Herzlich willkommen in der Bernsteinstadt Die lebendige Kleinstadt mit ihrem maritimen Flair liegt am Südufer des Saaler Boddens. Maritimes Treiben, eine malerische, wasserreiche Umgebung, vielseitige Veranstaltungen, Kunsthandwerk und weite, unberührte Natur. Ribnitz-Damgarten ist so bunt und lebendig, wie die Farben des Bernsteins, welcher der Stadt ihren Beinamen verleiht. Besucher lassen sich gern vom historischen Zentrum rund um das K larissenkloster, der imposanten St. Marien Kirche und dem Deutschen Bernsteinmuseum begeistern. Rund um den Ribnitzer Marktplatz laden kleine, liebevoll geführte Geschäfte und Cafés zum Bummeln, Einkaufen und Genießen ein. Mit einer vielseiti- gen Mischung aus Urlaubs- und Freizeitaktivitäten erwartet die Bernsteinstadt ihre Besucher– mal entspannt, mal aktiv, aber immer erlebenswert! 29
BLUMENSTADT TESSIN 30
FREIZEITEINRICHTUNGEN Herzlich willkommen in der Blumenstadt Tessin Die an der Recknitz gelegene Blumenstadt Tessin begeistert mit einem vielfältigem Angebot für Groß und Klein: Erlebniswelt „Alte Zuckerfabrik“ (Tel. 038205-79017) • Indoorkletteranlage (13 m Höhe, 300 m² Kletterfläche) • Indoorkinderspielpark (500m² zum Spielen, Toben, Springen, Klettern) • Eishalle (500m²; Dezember – Februar) Tessiner Kanuverleih (Tel. 0162-7995852) • 65 km befahrbarer Flussverlauf in Richtung Laage oder Ribnitz-Damgarten • Vermietung von Kanus verschiedener Größen Tessiner Freizeit- & Wellnesscenter (Tel. 038205-66366) • Schwimmbad mit Gegenstromanlage; Whirlpool, Solarien und Fitness • Massagen- & Saunenangebot, Trocken-, Dampf- und Softsauna • Minigolfanlage, Tennisplätze, Caravanstellplatz, Grillarena Naturfreibad „Tessiner Südsee“ (Tel. 038205-793626) • 2.600 m² Seefläche; Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich • 25 m-Bahnen, Rutsche, Schwimmponton • Strandkiosk mit Sonnenterrasse • die Reinigung erfolgt ausschließlich auf biologischer Basis Aussichtsturm, 58m hoch über der Stadt auf dem Prangenberg Eiskeller, historischer Eiskeller am Mühlenberg Golfplatz, 9-Lochanlage REISEEMPFEHLUNG Entspannt ankommen – mit Bus und Bahn oder mit dem Auto über die A20, Abfahrt Sanitz oder Tessin Das ideale Ziel für die ganze Familie! Wir laden Sie herzlichst ein, die vielen Freizeiteinrichtungen der Blumenstadt Tessin zu besuchen! STADT TESSIN tfz@tessin.de www.stadt-tessin.de 31
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