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Flughafenregion Zürich Baublatt Spezial 21. August 2020 6. Immobilien-Summit am 15. September, Seite 14 Airport City Zurich, Seite 30 Events der FRZ Flughafenregion Zürich, Seite 66 Medien- und Netzwerkpartner
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Editorial Ökosysteme rund um den Flughafen Zürich Der Flughafen Zürich steht für einen Lebensraum mit vielen Möglichkeiten – sowohl für Tiere und Pflanzen als auch für die angesiedelten Unternehmen. Der Flughafen-Perimeter umfasst 953 Hektaren, Die Flughafenregion ist wirtschaftlich gut auf- dies entspricht 1334 Fussballfeldern. Die Hälfte gestellt. Das sind gute Voraussetzungen für ein davon besteht aus Grünflächen. Bei den Pisten weiteres Wachstum in den nächsten Jahren, befinden sich ökologisch äusserst wertvolle trotz Coronavirus. Dafür stehen der Ausbau der Gebiete: 53 Hektaren sind geschützte Natur- Glattalbahn, aber auch das Generationenprojekt flächen, die seltenen Pflanzen und Tieren einen «Airport City Zurich»: In unmittelbarer Umgebung Lebensraum bieten. Dies ist eines der Themen, des Flughafens Zürich soll eine urbane Überbau- um die es in dieser der Flughafenregion Zürich ung mit einem Potenzial von über 30 000 Arbeits- gewidmeten Sonderausgabe geht. plätzen entstehen. Ihrerseits hat die Flughafen Das Bild des vielfältigen Ökosystems symbo- Zürich AG in Immobilien diversifiziert und gene- lisiert den Metropolitanraum Zürich an sich. Dass riert als Mehrheitsaktionärin des «Circle» neue dieses Gebiet eine so dynamische Entwicklung Einnahmen, die temporär im angestammten aufweist, verdankt es einer Reihe von Faktoren: Geschäft weggebrochen sind. Die Flughafenregion Zürich ist mit ihren sehr Von alldem nicht unberührt bleibt die noch kurzen Wegen und internationalen Headquarters junge und 600 Mitglieder grosse Organisation attraktiv, Unternehmen können auf sehr gut FRZ Flughafenregion Zürich. Sie hat die Stand- ausgebildete und motivierte Arbeitnehmer zu- ortentwicklung und -pflege zu ihrer Herzensan- rückgreifen. Und Hochschulen im Einzugsgebiet gelegenheit gemacht. Dies im Wissen, dass eine erhalten in internationalen Rankings regelmä- grosse Netzwerkorganisation das beste Mittel ssig Bestnoten. Im Umfeld von ETH, Empa und für Standortentwicklung und -förderung ist. Eawag werden innovative Start-ups gegründet. Silva Maier, Chefredaktorin Baublatt Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 3
Inhalt Experten und Exponenten der Flughafenregion wie Edith Zuber (Foto), Gemeindepräsidentin von Dietlikon, äussern sich zu den Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken für Die dynamische Entwicklung der die nächsten Jahre. Flughafenregion hat in der letzten Dekade auch 8 den Hochbau stimuliert – ein Branchenüberblick. 22 6 Geographie 16 Statements Die Flughafenregion Digitalisierung im Fokus in Zahlen FRZ-Mitglieder Das Kerngebiet mit stellen sich vor zwölf Mitgliedsgemeinden 22 Bauwirtschaft 8 Round Table Hochbautätigkeit Die Meinungen auf guter Flughöhe unserer fünf Experten Flughafenregion Experten-Panel zur im Boom Flughafenregion Zürich 28 Verkehr 12 Portrait Das Tram als Treiber FRZ-Angebote fürs Wachstum markant erweitert Verlängerung Glattalbahn Netzwerk der Flughafenregion Zürich 30 Blick in die Zukunft Mit dem Velo zum Flughafen Airport City Zurich 4 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
Der Verein Airport City will ein neues urbanes Quartier schaffen, mit einem schweizweit einzigartigen Verkehrskonzept. Was Passagiere oft nicht wissen: Neben den 30 Pisten ist der Flughafen ein national geschütztes Von Bülach bis Dübendorf: Naturschutzgebiet. ein Überblick der grössten und wichtigsten 60 aktuellen Bauprojekte der Flughafenregion. 54 34 Immobilien 60 Natur Impressum Der Kreis ist geschlossen Pisten und Pirole Grossüberbauung Naturparadies Flughafen Herausgeber «The Circle» Docu Media Schweiz GmbH 62 Anbieterverzeichnis Soodstrasse 52, 8134 Adliswil 36 Firmeninformationen Auf einen Blick www.docu.ch Wirtschaftsstandort Alle Kontaktinformationen Geschäftsleitung Flughafenregion Philipp Scheidegger, CEO Firmen und ihre Produkte 66 Vorschau Chefredaktion und Dienstleistungen Kommende Silva Maier Veranstaltungen 2020 Redaktion 54 Projekte Anlässe der FRZ Ben Kron, Stefan Gyr, Gabriel Diezi Die Region und Flughafenregion Zürich ihre Baustellen Mitarbeit Claudia Bertoldi, Pascale Boschung, Neue Stadtteile Stefan Schmid und Wohntürme Layout Stephan Meier 58 Geschichte Vom Ödland zum Airport Inserateservice Entwicklung des Stefan Ceplevicius Flughafens Zürich Druck Stämpfli AG, Bern Auflage 11’500 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 5
Geographie Kerngebiet Die Flughafenregion in Zahlen Zwölf Gemeinden, davon vier Städte, bilden das Kerngebiet der FRZ Flughafenregion Zürich. Alle wichtigen Kennzahlen zu den Mitgliedsgemeinden, die zusammen im letzten Jahr 161 497 Bewohnerinnen und Bewohner zählten. In den zwölf Gemeinden sind 10 683 Betriebe aktiv, die wiederum 132 902 Personen beschäftigen. Die weitere Flughafenregion Zürich ist jedoch viel grösser und umfasst mehrere Millionen Einwohner. Text: Ben Kron, Fotos: Google Earth, schneiterpartner 6 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
Die zwölf FRZ-Mitgliedsgemeinden auf einen Blick Bülach Einwohner (2019) 21 336 Betriebe (2017) 1245 Beschäftigte 10 722 Oberglatt Winkel Einwohner (2019) 4524 Einwohner (2019) 7208 Kloten Betriebe (2017) 260 Betriebe (2017) 302 Einwohner (2019) 20 079 Beschäftigte 948 Beschäftigte 1673 Betriebe (2017) 1492 Beschäftigte 36 939 Nürensdorf Einwohner (2019) 5593 Rümlang Betriebe (2017) 301 Einwohner (2019) 8229 Beschäftigte 1027 Betriebe (2017) 714 Beschäftigte 5960 Bassersdorf Einwohner (2019) 11 832 Betriebe (2017) 636 Beschäftigte 4388 Opfikon Einwohner (2019) 20 889 Betriebe (2017) 1351 Dietlikon Beschäftigte 19 059 Einwohner (2019) 7839 Betriebe (2017) 566 Beschäftigte 6193 Wallisellen Einwohner (2019) 16 774 Betriebe (2017) 1393 Beschäftigte 19 958 Wangen-Brüttisellen Einwohner (2019) 7966 Betriebe (2017) 568 Beschäftigte 5789 Dübendorf Einwohner (2019) 29 228 Betriebe (2017) 1855 Beschäftigte 20 246 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 7
FRZ Round Table Experten-Panel zur Flughafenregion Zürich Die Meinungen unserer fünf Experten Was für die Positionsbestimmung und die Strategieentwicklung in Unternehmen üblich ist, haben wir hier für eine Region angewendet. Es geht um das Stärken-Schwächen-Profil als Instrument der strategischen Planung. Konkret: Die SWOT-Analyse steht für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken). Wir haben Experten und Exponenten in der Flughafenregion Zürich in einem Panel befragt. Hier sind die Antworten von fünf Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. 1 4 Welche Stärken hat Wie stark beeinflusst die aus Ihrer Sicht die Pandemie die Wohn- und Flughafenregion Zürich? Geschäftsimmobilien? 2 5 Gut zu wissen: Welches Welche Schwächen Thema ist Ihnen gibt es? besonders wichtig? 3 Wie sieht es mit den Chancen und Risiken aus? 8 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
Edith Zuber, Gemeindepräsidentin der Gemeinde Dietlikon, Mitglied der Zürcher Planungsgruppe Glattal und der Steuerungsgruppe von glow. das Glattal. Stärken: Im grünen Glattal Chancen und Risiken: Mit der breiten liegen eingebettet zwischen Diversifizierung der bestehenden Wirtschaft ist sanften Hügelzügen der die Region für Krisenzeiten besser aufgestellt als internationale Flughafen Kloten monotone Clusters. Zudem stehen die Chancen für als Tor zur Welt, der Flugplatz die Weiterentwicklung der Region mit dem geplanten Dübendorf, gewichtige Innovationspark auf dem Flugplatz Dübendorf gut. Arbeitsplatz- und Forschungs- gebiete, moderne städtische Pandemie: Es ist noch zu früh, um diese Quartiere genauso wie hübsche Auswirkungen abzuschätzen. Gut möglich, dass ländliche Dorfkerne, also ein guter Mix von diverse Firmen in Zukunft vermehrt auf teilzeitliches allem. Zudem ist die Flughafenregion Zürich Homeoffice setzen werden und somit noch verkehrstechnisch hervorragend erschlossen. mehr Büroflächen auf den Markt kommen werden. Schwächen: Ich kenne keine. Gut zu wissen: Zürich und Umgebung sind der Wirtschaftsmotor der Schweiz und es gibt keinen Grund, warum das in Zukunft anders sein sollte. Stephan Hässig, Leiter Firmenkunden Zürich-Nord, UBS Switzerland AG. Stärken: Die Flughafenregion Zürich Pandemie: Bei den Wohnimmobilien erwarte überzeugt mit einem ausgezeich- ich einen leichten Nachfrage und Preisrückgang neten Angebot an Wohn- und im Premium- beziehungsweise Luxusbereich. Arbeitsräumen mit bester Bei den Gewerbeliegenschaften dürften sich Anbindung an lokale, nationale Überkapazitäten aufgrund konjunkturell und und internationale Transport- strukturell tieferer Auslastung bemerkbar machen. verbindungen. Zudem bietet die Die Pandemie hat gewisse Entwicklungen im Region sehr schöne Naherholungs- Bereich der Nachhaltigkeit (zum Beispiel Homeoffice) gebiete für Freizeit und Sport. beschleunigt. Schwächen: Ich wünsche mir in Bezug auf die Gut zu wissen: Die Bevölkerungsdichte in der ansässigen Branchen noch etwas mehr Innovations- Flughafenregion Zürich ist eine grosse Chance und Pioniergeist. Es wäre toll, wenn sich die für einen langfristig erfolgreichen und Flughafenregion Zürich auch als «Innovation Valley» innovativen Wirtschafts- und Lebensraum. positionieren könnte. Wir sollten die Standortförderung für innovative Unternehmen pflegen und ausbauen, damit Chancen und Risiken: Die erwähnte Kombination wir auch über eine lange Frist Arbeitsplätze schaffen von Wohn- und Arbeitsräumen und die damit kurzen und spannende Berufsperspektiven bieten. Distanzen sind ein Plus für die Standortattraktivität. Die grössten Risiken gehen meines Erachtens von der Bedeutung beziehungsweise Nutzungsfrequenz des Flughafens aus. Unserem Flughafen sollten wir Sorge tragen und die ausgezeichnete internationale Anbindung zu schätzen wissen. Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 9
FRZ Round Table René Huber, Stadtpräsident von Kloten, Bankrat der ZKB, Verwaltungsratspräsident bei den Verkehrsbetrieben Glattal, Präsident FRZ Flughafenregion Zürich. Stärken: Dazu gehören die Chancen und Risiken: Der weltweite Rückgang hohe Lebensqualität und des Flugverkehrs stellt zweifellos ein Risiko dar. die Verfügbarkeit von gut Als Chance für die Flughafenregion Zürich ausgebildeten Arbeitskräften. sehe ich, das sich die Region zum eigentlichen Ein weiteres grosses Plus Innovationsstandort entwickelt. ist die sehr gute internationale Anbindung. Schliesslich Pandemie: Die Nachfrage nach Wohnimmobilien ist die grosse Dichte von bleibt hoch. Bei den Geschäftsimmobilien muss bedeutenden, wertschöpfungs- hingegen mit einem Preisrückgang gerechnet starken Unternehmen ebenfalls eine der werden. Stärken dieser Region. Gut zu wissen: Die Region soll nicht nur in Bezug Schwächen: Die starke Abhängigkeit von auf gute Arbeitsplätze Spitze sein, sondern sich Flughafen-Firmen ist eine Schwäche. Im Weiteren auch als Wohnstandort profilieren. Dazu sind sind die Verkehrskapazitäten am Anschlag. Anstrengungen zur Aufwertung des öffentlichen Raums sowie der Naherholungsgebiete gefragt. André Ingold, Stadtpräsident Dübendorf, Präsident von glow. das Glattal, CEO BW Generalbau AG, Vorstandsmitglied FRZ Flughafenregion Zürich. Stärken: Eine besondere Stärke der Region ergibt sich aus der Kombination der wirtschaftlichen Leistungs- fähigkeit und der Einbettung in verschiedene wertvolle Naherholungsräume wie Glattraum oder Naturschutzgebiete rund um den Flughafen. 10 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
Doris Meier-Kobler, Gemeindepräsidentin Bassersdorf, Kantonsrätin, Unternehmerin, Architektin ETH, Vorstandsmitglied FRZ Flughafenregion Zürich. Stärken: Wir leben in einer Chancen und Risiken: In einem heterogenen Gebiet, pulsierenden Region, die sowohl wie das die Flughafenregion ist, wird es immer für Unternehmende als auch für Herausforderungen geben. Die Gemeinden arbeiten Bewohnende viele Möglichkeiten bereits in vielen Bereichen intensiv zusammen, bietet. Mit dem Flughafen haben und darin sehe ich eine grosse Chance, gemeinsam wir eine direkte Anbindung an gute Entwicklungen für die Region zu vollbringen. die grosse Welt, verfügen aber auch über ein gut ausgebautes Pandemie: Gute Wohnlagen sind nach wie vor stark Netz für den Individual- und den gefragt. Als Beispiel sei hier Bassersdorf erwähnt, öffentlichen Verkehr. In der Flughafenregion finden wo die Verkaufs- und Mieterträge immer noch hoch wir grössere Städte und ländliche Gemeinden. sind. Bei den Gewerbe-und Büroliegenschaften Die kulturelle und gesellschaftliche Vielfalt, die erwarte ich eine gewisse Umverteilung, da in der daraus entsteht, könnte nicht grösser sein. Ebenso Region immer noch einige Bauten realisiert werden, sind wir eingebettet in einen gut gepflegten sich aber auch ein Leerbestand abzeichnet. Sicher Naherholungsraum. werden zukünftig verstärkt neue Arbeitsmodelle Einzug halten (Hot Desk, Homeoffice und so weiter). Schwächen: Aktuell hat sich gerade in der Covid-19-Krise gezeigt, dass die Abhängigkeit Gut zu wissen: Gerade in unserem Raum ist der Gemeinden vom Flughafen sehr gross ist. es wichtig, die Entwicklungen aufeinander DerFlughafen beschäftigt Tausende von abzustimmen. Dies bedeutet, neben der Siedlungs-, Mitarbeitenden, die in der Region wohnen. Grünraum- und Verkehrsentwicklung auch die Viele Unternehmen sind direkte Zulieferer, gesellschaftliche und die sozialen Veränderungen die finanziell betroffen sind. in alle Planungen einzubeziehen. Eine Region ist nur so stark wie die einzelnen Partner, und diese Zusammenarbeit gilt es auf allen Ebenen zu fördern. Schwächen: Ein Nachteil besteht Pandemie: Die negativen Auswirkungen allenfalls darin, dass die einzelnen auf Wohn- und Geschäftsimmobilien Gemeinden und Städten der in einer stark vom internationalen Flughafenregion unterschiedlichen Fluggeschäft abhängigen Region liegen Planungsregionen angehören. auf der Hand. Chancen und Risiken: Die besondere Gut zu wissen: Dem wertvollen Anbindung an den Flughafen Zürich- Gleichgewicht zwischen Wirtschafts- und Kloten ist insbesondere in wirtschaftlicher Erholungsraum in der Flughafenregion Sicht sowohl mit Chancen als auch ist weiterhin Sorge zu tragen. mit Risiken verbunden. Weitere Entwicklungsmöglichkeiten bestehen sicherlich auch hinsichtlich einer noch intensiveren regionalen Zusammenarbeit der Gemeinden. Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 11
Portrait Netzwerk der Flughafenregion Zürich FRZ-Angebote markant erweitert U m die Interessen der Player rund um den Flughafen zu bündeln, wurde 2011 die FRZ Flughafenregion Zürich gegründet. In weniger als zehn Jahren ist die Organisation Die Organisation setzte sich «die Bildung «FRZ Flughafenregion Zürich» (FRZ) zur zentralen einer Community in der Flughafenregion Anlaufstelle geworden für Unternehmen, und die Förderung der Netzwerkpflege un- ter den Mitgliedern sowie speziell zwischen die sich rund um den Flughafen ansiedeln wollen. Wirtschaft und Politik» zum Ziel, wie aus Vor allem ist FRZ auch ein Netzwerk von 650 Firmen dem ersten Jahresbericht hervorgeht. Die FRZ ist seit der Gründung rasch diverser Branchen aus der näheren und weiteren gewachsen und vernetzt heute rund 650 Flughafenregion. Das Dienstleistungsangebot Unternehmen aus 100 Gemeinden, die wurde jüngst nochmals erheblich ausgeweitet. zusammen über 200 000 Arbeitsplätze anbieten. Die Mitgliederliste umfasst Un- ternehmen jeglicher Grösse und Branche, Text: Ben Kron, Grafik: FRZ Flughafenregion Zürich Banken und Versicherungen ebenso wie Firmen der Industrie und ICT (Information Communication Technology), Bauunter- nehmen und Handwerker, Handelsunter- 12 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
6. Immobilien-Summit Change, Change, Change 15. September 2020 Samsung Hall, Dübendorf Baublatt-Leser erhalten 15 Prozent Rabatt Ihr Code BAU15 Anmeldung unter www.flughafenregion.ch/events Die Stimme von FRZ wird ebenso auf den digitalen Netzwerken gehört. Vor kurzem wurde das Rebranding abge- schlossen: Das Resultat ist eine starke Marke, welche sowohl dem Wirtschafts- standort als auch den FRZ-Members dient. Mehr noch: Auf der eigenen durchgän- gig digitalen FRZ-Networking-Plattform (www.frz-networking.ch) können neben Produkten und Dienstleistungen auch Suchanfragen nach Partnern und Koope- rationen sowie Angebote für Investments und Jobs platziert werden. Die Plattform steht exklusiv den Members zur Verfü- gung. Ein weiterer Fokus galt im ersten Halb- nehmen und Hotels sowie diverse weitere Entscheidungsprozesse, Beratung bei jahr 2020 dem Relaunch der Website Dienstleister. Auch zwölf der umliegenden weitergehenden Fragen zur Region und www.flughafenregion.ch. Sie informiert Städte und Gemeinden sowie 20 weitere nicht zu vergessen die Vermittlung von über das Netzwerk und die Region. Dar- Vereinigungen sind in der FRZ vertreten. möglichen Partnern im Netzwerk. über hinaus soll sie Interessierten als Unter dem Slogan «Wir bewegen und «Wir verstehen uns als hoch effektive Arbeitsinstrument dienen: Die Website bewirken» organisiert das Wirtschafts- Marketing-Organisation für unsere FRZ- erlaubt als Dashboard vielschichtiges ’ netzwerk pro Jahr über 30 hochkarätige Members und den Standort. Wir haben die Monitoring. Dazu Arnold: «So haben wir Veranstaltungen mit einem starken Bezug unter anderem zu den Städten und Ge- zur Flughafenregion. Sie sind Informa- meinden eine Art Mini-Wikipedia kreiert, tions anlass und Networking-Event für Starker digitaler wo schnell die relevanten Daten und News die Entscheidungsträger aus Politik, Fussabdruck abgerufen werden können.» Mit all diesen Wirtschaft und Verwaltung in einem. Aktivitäten und Angeboten, unterstützt Eine weitere zentrale Aktivität der von einem starken und frisch überar- Organisation FRZ Flughafenregion Zürich Kommunikation und Digitalisierung auf beiteten digitalen Fussabdruck, gehört ist die Standortförderung. Wer sich rund allen Ebenen beschleunigt», erklärt Peter die FRZ Flughafenregion Zürich zu den um den Flughafen ansiedeln will, kann Arnold von der FRZ-Geschäftsstelle, wichtigsten und innovativsten Wirt- diverse Dienstleistungen beanspruchen: zuständig für Business Development & schaftsnetzwerken der Schweiz. Hilfe bei der Selektion einer Liegenschaft, Communications. So wurden die Medien- Bereitstellung von Daten und Fakten für partnerschaften erheblich ausgebaut. Details und Programm nächste Seite Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 13
Portrait 6. Immobilien-Summit Programm 15. September 2020 Samsung Hall, Dübendorf ab 12.00 Matchmaking ( 1 :1 Gespräche) und Lunch (optional) Gezielte 1 :1 B2B-Gespräche sowie Grill-Lunch vor dem Hauptanlass Samsung Hall, Dübendorf ( 1. OG ) 13.00 Türöffnung und Welcome-Coffee Samsung Hall, Dübendorf (EG) 14.00 Eröffnung 6. Immobilien-Summit Präsident FRZ Flughafenregion Zürich Corona und die Folgen – Chancen und Risiken für die Wirtschaft Europas und der Schweiz Christine Novaković, Vorstandsvorsitzende UBS Europe SE ( via Livestream ) Der «Shift von Global Economic Power» nach Asien geht auch nach Corona weiter Rudolf Tschopp, Partner Asia Green Real Estate Wirtschaftskrisen und Immobilienmärkte: historische Lektionen Tobias Straumann, Wirtschaftshistoriker Wie entwickelt sich der Flughafen Zürich weiter? Dr. Daniel Scheifele, Chief Real Estate Officer und Mitglied der Geschäftsleitung Flughafen Zürich AG 16.15 Kaffeepause und zwei Matchmaking-Sessions Kooperationspartner Summitpartner Premiumpartner 14 Baublatt spezial – Flughafen region Zürich
Infos Moderation: Kostenfreie Teilnahme Miriam Rickli, www.miriamrickli.com am Immobilien-Summit für FRZ-Members. Mehr Infos: https://frzh.ch/mitglied Informationen und Auskünfte 17.00 Built to Build – Ein multinational führender FRZ Flughafenregion Zürich Baudienstleister entsteht T +41 44 839 10 10 André Wyss, CEO Implenia AG office@flughafenregion.ch Mensch vor Technik – Erfolgsfaktoren für integrale Veranstaltungsort Energie- und Mobilitätslösungen Samsung Hall, Hoffnigstrasse 1 Romeo Deplazes, Bereichsleiter und Mitglied der Geschätsleitung 8600 Dübendorf Energie 360° AG Datum Europa in einer unbequemen Welt Dienstag, 15. September 2020 Sigmar Gabriel, Spitzenpolitiker und Aufsichtsrat Deutsche Bank Anmeldeschluss 19.15 Apéro riche, Networking Donnerstag, 10. September 2020 und weitere Matchmaking-Sessions Anmeldung und Eintrittspreise 21.00 Ende der Veranstaltung Baublatt-Leser erhalten 15 % Rabatt (Code: BAU15) events.frzh.ch oder Matchmaking ( 1 :1 Gespräche) – so funktioniert es: www.flughafenregion.ch/events Gezielte Gesprächstermine vor Ort mit Softwareunterstützung – Dieser Event wird klimaneutral so finden Sie relevante Profile und Marktplatzangebote: durchgeführt. Erstellen Sie Ihr persönliches Profil, geben Sie Ihre Es besteht ein umfassendes Geschäftsfelder und Suche nach Geschäftspartnern an Covid-19-Schutzkonzept. Suchen Sie andere Gäste gezielt nach Tätigkeiten, lassen Mehr Informationen dazu auf Sie sich anhand Ihres Profils finden und vereinbaren www.flughafenregion.ch Sie bei gegenseitigem Interesse Termine miteinander Das Ergebnis: gezielte 1 :1 Gespräche am Immobilien-Summit Mit Ihrer Anmeldung erhalten Sie den Zugangslink für das Matchmaking-Programm. Goldpartner Silberpartner Mehr Informationen zu Marketing-Kooperationen der FRZ unter FRZ Flughafenregion Zürich auf LinkedIn www.flughafenregion.ch/wirtschaftsnetzwerk https://frzh.ch/linkedin Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 15
Statements FRZ-Mitglieder Knellwolf + Partner AG «Starke Zunahme von Aufträgen» Claudia Willi, Geschäftsführende Partnerin, Knellwolf + Partner AG I n den vergangenen Monaten und in unserer aktuellen Realität zeigt es sich, wer sich auf ungeplante Veränderungen einstellen, Und auch in der Rekrutierung verändert sich einiges, die Qualität des Prozesses der Per- sonalgewinnung rückt in den Vordergrund. sich anpassen und unternehmerisch reagie- Der Fokus auf dem «schnellen Abschluss» ren kann. Ich sehe einen klaren Trend, dass weicht immer mehr einer ganzheitlichen viele Inhaber von KMU der Planungs-, Bau- Denkweise, wenn es um die Gewinnung von und Immobilienbranche sich im Lockdown Fachpersonen geht. Die Digitalisierungswel- die Zeit genommen haben, strategische le hat auch zur Folge, dass nebst der Maschi- Überlegungen anzustellen. So bemerken wir ne auch der Mensch immer mehr ins Zentrum von Knellwolf + Partner AG eine starke Zu- rückt und zunehmend Wertschätzung er- nahme von Aufträgen im Bereich Nachfolge, fährt. Das bringt für alle Beteiligten einen Kauf und Verkauf von Unternehmen. Mehrwert. Telefon + 41 44 311 41 60 www.knellwolf.com 16 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
Hörmann Schweiz AG «Individualität und Digitali- sierung im Fokus» Andreas Breschan, CEO Hörmann Schweiz AG A ls Lieferant von Bauteilen wie Tore und Türen sind wir von den Trends der Bauwirtschaft betroffen. Funktion, Design, Damit uns all dies gelingt, beobachten wir den Markt genau und reagieren sehr schnell. In über 30 hochspezialisierten Werken wird Sicherheit, Termine, und Service müssen sich bei Hörmann Produktinnovation betrieben auf höchstem Niveau bewegen. Bei alledem und mit einer hochautomatisierten Fertigung muss das Preis-Leistungsverhältnis für un- eine herausragende Produktqualität zu kon- sere Kunden attraktiv sein. Zwei wichtige kurrenzfähigen Preisen erreicht. Im Zielmarkt Trends in unserer Branche sind die zuneh- agieren wir kundenorientiert und setzen mende Individualität der Lösungen sowie die auf gute Beratung, perfekten Service und Digitalisierung der Prozesse in der Abwick- flächendeckende Distribution. Ausserdem lung des Tagesgeschäfts. investieren wir viel in Marketing, digitale Arbeitsmittel und in die Ausbildung unserer Mitarbeitenden und Vertriebspartner. Telefon + 41 0848 463 762 www.hoermann.ch Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 17
Statements FRZ-Mitglieder Corenta AG «Nachhaltig, digital und inter- disziplinär» Markus Brechbühl, CEO/VR Corenta AG N eben der Energiewende und der Nach- haltigkeit ist die Digitalisierung die der- zeit grösste Herausforderung unserer Bran- die neuen technologischen Möglichkeiten zu nutzen und digitale Prozesse mitzuent- wickeln. So haben wir bei der Corenta AG che. Obwohl wir mitten drin stecken, sind die zum Beispiel die BIM-Methode bereits gut Konturen noch unscharf und die künftige implementiert. Dank unseren Mandaten in Positionierung der ganzen Branche erst in namhaften Projekten dürfen wir schon seit Entstehung. Eigene Veränderungen zu for- längerer Zeit wertvolle Erfahrungen sammeln cieren, ist dementsprechend anspruchsvoll. – sei es in der digitalen Zusammenarbeit oder Dieser Umstand weckt aber auch grosse bei der Umsetzung von smarten, zukunfts- Motivation, selbst etwas bewegen und mit- weisenden Gebäuden. Gerade bei anspruchs- gestalten zu können. Als Gebäude-Elektro- vollen Projekten fühlen wir uns durch unsere ingenieure sind wir geradezu prädestiniert, interdisziplinäre Denk- und Arbeitsweise in unserem Element. Telefon + 41 44 824 55 66 www.corenta.ch 18 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
ISS Facility Services AG «Das Virus hat vieles verändert» André Nauer, CEO ISS Facility Services D as Coronavirus hat in unserer Branche vieles verändert, zum Beispiel das Hygi- enebewusstsein unserer Kunden. Wir haben infizieren Arbeitsplätze komplett. Zu einem hygienisch sicheren Arbeitsplatz gehört noch mehr: Unser Workspace-Advisory-Bereich darum neue Stellen geschaffen, die auf die- berät unsere Kunden, wie die Empfehlungen se Bedürfnisse ausgerichtet sind. Hunderte des BAG mit neuen Arbeitsplatz-Konzepten unserer Mitarbeitenden haben Weiterbildun- umgesetzt werden können. Diese Anpassun- gen im Bereich Desinfektion und Dekontami- gen reichen von Neuanordnung bei Tischen nation absolviert und sind erfolgreich im bis One-Way-Führung im Gebäude. Mit den Einsatz. Ihr Wissen erweitern sie stetig. neuen Workspace-Konzepten können viele Auch nach der Öffnung des Lockdowns Mitarbeitende unserer Kunden an ihren desinfizieren unsere Hygiene-Stewards hoch Arbeitsplatz zurückkehren, ohne sich Sorgen frequentierte Stellen in Gebäuden oder des- um ihre hygienische Sicherheit machen zu müssen. Telefon + 41 58 787 80 00 www.iss.ch Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 19
Statements FRZ-Mitglieder Klein Computer System AG «Infrastructure as a Service als Megatrend» Wolfgang Klein, CEO Klein Computer System AG D ie Zukunft der Informationstechnologie wird immer virtueller und mobiler. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich ein weite- Die Klein Computer System AG ist stark ge- wachsen und ist mittlerweile der grösste Service-Partner von HP und Hewlett Packard rer Trend ab: Die Infrastruktur für die Infor- Enterprise in der Schweiz. Wir sind offizieller matik wird mehr und mehr zugemietet und Hewlett Packard Enterprise Gold Partner, HP nicht gekauft. So bereitet ein Mehrbedarf Gold Partner und Lenovo Partner. Das quali- dem Unternehmen keine grossen Kopf- fiziert uns, im Namen dieser Weltmarken schmerzen. Das heisst: Die Skalierung kann Garantiereparaturen in eigenen Service Cen- graduell erreicht werden, und heikle Investi- ters oder vor Ort durchzuführen. Zu unseren tionsentscheide fallen weg. Kunden gehören global operierende Banken, Versicherungen, Industriebetriebe und KMUs. Unser Slogan lautet: We manage your IT. Telefon + 41 44 802 72 72 www.klein.ch 20 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
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Bauwirtschaft Boomregion Hochbautätigkeit auf guter Flughöhe A ls Teil des globalen Luftverkehrs- netzes ist der Flughafen Zürich das wichtigste Drehkreuz für die internationa- Die dynamische Entwicklung der Flughafenregion le Anbindung der Schweiz und prägend für eine ganze Region. Der Flughafen ist ein hat in der letzten Dekade den Hochbau stimuliert. wichtiger Wirtschaftsmotor, wo Neben- Mit dem Ausbau des Produktionsstandorts durch und Zulieferbetriebe der Flugindustrie angesiedelt sind. Mit 27 000 Arbeitsplät- die Ansiedlung von Unternehmen erhielt auch der zen generiert der Flughafen heute eine Wohnbau zusätzlichen Schwung, andere Segmente Wertschöpfung von über fünf Milliarden schwächen sich ab. Doch sind Grossprojekte bei Franken. Es ist davon auszugehen, dass der Flughafen mittel- und langfristig wie- der Verkehrsinfrastruktur in Planung. der die gleiche Rolle einnehmen wird wie vor dem Covid-19-Schock. Auf die Schweiz bezogen ist der Text: Stefan Schmid, Fotos: ETH-Bibliothek Zürich, Kanton Zürich die bei weitem wichtigste Bildarchiv / Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Swissair Photo AG, Claudia Bertoldi, Stefan Schmid Bauregion. 18,1 Prozent der auf Basis von Gesuchen für geplante Hochbauprojekte ermittelten Summe entfielen 2019 auf den 22 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
von Zürich. Dem privatwirtschaftlichen Verein gehören zudem 23 Verbände und Organisationen sowie 680 Unternehmen aus insgesamt 100 Gemeinden an. Konstant hohe Investitionen Die Ansiedlung von Unternehmen löst wie- derum Rückkopplungseffekte aus, indem durch die zusätzliche Nachfrage nach Wohnraum oder die Bereitstellung von Schulen und Bildungseinrichtungen auch mittelfristig die regionale Baukonjunktur stimuliert wird. Die gute Verkehrsanbindung, die Nähe zur Stadt Zürich und die neuen Arbeits- plätze machen die Region auch als Wohn- ort attraktiv. Rund zwei Drittel der Hoch- bauinvestitionen entfielen in den letzten Jahren auf den Wohnbau. In der Flugha- fenregion flossen jährlich im Durchschnitt rund 674 Millionen Franken in dieses Seg- ment. Über 90 Prozent der Wohnbausum- me betrafen Renditeliegenschaften. Der Bau von Mehrfamilienhäusern (MFH) ak- zentuierte sich vor allem in der Gemeinde Dübendorf, wo fast ein Viertel der MFH- Segmentsumme verbaut wurde, wie Zah- len der Docu Media Schweiz GmbH zeigen (Daten per Ende 2019). Realisiert wurden dort spektakuläre Projekte wie der «Jabee Tower», das höchste Wohngebäude der Schweiz. Ein starkes Wachstum beim Wohnbau verzeichnen auch Bülach, Opfi- kon und Kloten. Kanton. Seit dem Start der Aktivitäten des der Innenverdichtung verläuft die Sied- privatwirtschaftlichen Vereins FRZ Flug- lungsentwicklung im Raum Zürich auf Von Zuwanderung absorbiert hafenregion Zürich hat das Siedlungsge- mehreren Achsen mit anhaltender Bautä- Treiber im Wohnbausegment ist die Bevöl- biet rund um den Flughafen zusätzliche tigkeit im Glatt-Furttal und weiteren Ge- kerungsentwicklung in der Region, in der ’ Dynamik erfasst. Letztes Jahr generierte meinden, die zusammen den funktionalen mittlerweile mehr als 160 000 Personen Wirtschaftsraum der Flughafenregion wohnen. Seit 2010 hat sich laut Zahlen des bilden. kantonalen statistischen Amts die Bevöl- In Hochbauten In der Raumplanung werden mit die- kerung in den zwölf Gemeinden gesamt- fliessen pro Jahr sem Begriff Gebiete umschrieben, bei haft um 18 Prozent erhöht (Kanton Zürich: 1,1 Milliarden Franken denen die Entwicklung koordiniert wird, +12 Prozent). Ein starkes Wachstum gab wobei das gemeinsame Vorgehen über es in der letzten Dekade in Opfikon, Walli- bestehende Gemeinde- und Kantonsgren- sellen, Oberglatt, Rümlang und Bülach, die Flughafenregion einen Anteil von mehr zen hinaus Wirkung entfaltet. Die bekann- anhaltend war es letztes Jahr in Bülach, als zwölf Prozent an der im Kanton Zürich teste Ausprägung eines solchen Entwick- Wallisellen und Kloten. Ein Grossteil der verbauten Summe. Gesamthaft flossen lungsraums ist eine Agglomeration, die neu erstellten Wohnungen wird vom dort seit 2010 pro Jahr im Schnitt jeweils anhand von statistischen Kriterien umris- Wachstum der Bevölkerung absorbiert. In rund 1,1 Milliarden Franken in Hochbauten sen wird. Den Kern der Flughafenregion den zwölf Gemeinden sind zudem die Miet- aller Kategorien, wobei das Megaprojekt Zürich bilden die zwölf Städte und Gemein- preise im Vergleich zur Stadt Zürich mo- «The Circle» nicht eingerechnet ist. Neben den im nördlichen Agglomerationsgürtel derat, sodass es den Mittelstand immer Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 23
Bauwirtschaft Hochbau total (geplante Bausumme in Mio. CHF) 2000 1600 1200 800 400 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Bassersdorf Kloten Wallisellen Rümlang Bülach Mehrfamilienhäuser Nürensdorf (geplante Bausumme in Mio. Winkel CHF) Dübendorf Dietlikon Opfikon Oberglatt Wangen-Brüttisellen 1000 800 600 400 200 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Bassersdorf Kloten Wallisellen Rümlang Bülach Nürensdorf Winkel Dübendorf Dietlikon Opfikon Oberglatt Wangen-Brüttisellen 24 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
Das Backsteingebäude der ehemaligen Giesserei mitten im trendigen Wohnquartier ist eine Reminiszenz an den Industriestandort Bülach. Rechts das Wohngebäude der Überbauung «Lindihof». Elf Kräne befinden sich auf dem im Bau befindlichen Glasi-Areal (links im Bild). Beschäftigte zählt, ging die Erstellung von Wohnraum und die Schaffung von Arbeits- plätzen bei Industrie- und Dienstleis- tungsunternehmen bisher Hand in Hand. «The Circle» als Magnet Momentan baut die auf Walzschleifma- schinen spezialisierte Firma Reishauer den Produktionsstandort in Wallisellen für 125 Millionen Franken aus. Die ausseror- dentlich hohe Investition ist in der Bau- summe des letzten Jahres enthalten. In den neun Jahren zuvor wurden in der Re- gion durchschnittlich rund 60 Millionen Franken in Industriebauten investiert. Auch internationale Konzerne suchen die Nähe zum Forschungsstandort Zürich. Das Pharmaunternehmen Merck Sharp & Dohme (MSD) expandiert in der Schweiz und wird sich in der Überbauung «The Circle» einquartieren, wo ab 2021 rund 250 mehr in die nördliche Agglomeration zieht. wird, ist schwer abzuschätzen, denn die- Mitarbeiter tätig sein werden. In den neun Gemeinden der Region Glattal- se hängt stark vom weltweiten Konjunk- Neben der guten Verkehrserschlies- Furtal bewegen sich laut Erhebungen des turverlauf ab und davon, wie schnell die sung war die Idee ausschlaggebend, dass Beratungsunternehmens Wüest Partner Schweiz wieder auf den Wachstumspfad es sich beim «Circle» um eine Art Campus die Medianwerte der Nettomieten pro Jahr zurückfindet. handelt, wo sich Forschende von Hoch- und Quadratmeter im Schnitt zwischen schulen und Unternehmen treffen, um den 228 und 261 Franken, während es in der 140 000 Beschäftigte Wissenstransfer von der Grundlagenfor- Stadt Zürich 329 Franken sind. Wie beliebt Die Attraktivität der gesamten Region schung in Marktprodukte zu fördern. Am die Flughafenregion als Wohnort ist, zeigt sich auch beim Wohneigentum. Sta- Spirit einer innovativen Umgebung teilha- kommt auch bei den Leerstandquoten bil entwickelte sich in den letzten zehn ben sollen auch die 140 Mitarbeiter der in zum Ausdruck, die bei der Mehrzahl der Jahren die geplante Summe für den Bau der SAP-Beratung tätigen Itelligence AG, Gemeinden letztes Jahr deutlich unter von Einfamilienhäusern (EFH). Überdurch- die den Hauptsitz von Biel in den «Circle» dem kantonalen Durchschnitt von 0,89 schnittlich hoch waren die Investitionen verlegt. Abgesehen von Megaprojekten Prozent lag. in den Traum vom eigenen Haus in Bülach mit Mischnutzung sind die Investitionen Das prognostizierte Bevölkerungs- und Wallisellen, vor allem aber wiederum in Gebäude für den Dienstleistungssektor wachstum dürfte auch in den nächsten in Dübendorf. Dort flachte aber der Trend beachtlich. drei Jahrzehnten im Einzugsgebiet der in den letzten Jahren ab, ebenso in Winkel In einer ähnlichen Grössenordnung Metropole Zürich für die Bautätigkeit be- und Opfikon. Sowohl bei Einfamilienhäu- wie beim Industriebau bewegen sich die stimmend sein. Das Bundesamt für Sta- sern als auch bei Eigentumswohnungen durchschnittlichen Investitionen des Bü- tistik (BfS) geht in seinen Szenarien davon liegen die Quadratmeterpreise in allen rosegments. Der Achtjahresdurchschnitt aus, dass die Schweizer Bevölkerung bis Gemeinden und Wohnungskategorien über der Bausumme lag für die gesamte Region 2050 auf 10,4 Millionen anwachsen könn- den kantonalen Medianwerten, wie aus bei rund 65 Millionen Franken (ohne «The te. Welche Folgen der Umgang mit dem Erhebungen der UBS hervorgeht. In der Circle »). Die stärkste Ausweitung der Brut- Coronavirus auf die Zuwanderung haben Flughafenregion, die mittlerweile 140 000 togeschossfläche im Segment Bürobau Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 25
Bauwirtschaft Übriger Hochbau (geplante Bausumme in Mio. CHF) 500 400 300 200 100 0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Industrie und Gewerbe Unterricht, Bildung und Forschung Gastgewerbe und Fremdenverkehr Handel und Verwaltung Fürsorge und Gesundheit verzeichneten Wallisellen und Rümlang, Weniger Hotels in Planung sicherungen, die als klassische Anleger wo die Interxion (Schweiz) AG diesen Mai Einen ausserordentlichen Boom verzeich- in Erscheinung treten. Pensionskassen ein Gesuch zur Erweiterung des Gebäude- nete der Bau von Hotels. Aufgrund der und Versicherungen investieren in unter- parks für 253 Millionen Franken gestellt hohen Bautätigkeit in diesem Segment schiedliche Segmente, da sie unter gro- hat. Interxion ist europaweit spezialisiert ergab sich in der Feriendestination Region ssem Anlagedruck stehen. Betrieben ’ auf den Betrieb von Rechenzentren. Doch Zürich (inklusive Stadt Zürich) eine starke werden die Hotels vor allem von interna- sind Bürogebäude, die für den Ausbau von tionalen Hotelketten. Unternehmensstandorten oder bereits vor Das Wachstum dürfte allerdings stark dem Bau vermietet sind, eher die Ausnah- Interxion will in Rümlang abgebremst werden, denn 2019 reduzier- me. Teilweise geht die Flächenproduktion 253 Millionen investieren te sich die Bausumme auf den zweit- mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen tiefsten Wert der letzten zehn Jahre. Die in Richtung Flughafenregion einher, Gesuche wurden vor den Verheerungen etwa wenn das Universitätsspital die Ver- Ausweitung des Angebots an Hotelzim- des Coronavirus in der Schweiz gestellt, waltungsabteilungen nach Dübendorf mern. Im Durchschnitt flossen in den ver- sodass davon ausgegangen werden verlegt. Der anhaltende Bau von Büroflä- gangenen zehn Jahren über 60 Millionen kann, dass die Investoren ihre Allokatio- chen könnte in der Region allerdings die Franken in den Bau von Hotelanlagen. In nen bereits früher angepasst haben. Leerstände erhöhen und dazu führen, der gemessen an den Logiernächten wich- dass neue Gebäude mit modernem tigsten Ferienregion der Schweiz sind es Ausbau bei Schulen Ausbaustandard bevorzugt werden und laut einer Studie von Hotellerie Suisse Die Bereitstellung von Arbeits- und Wohn- es schwieriger wird, ältere Büros zu ver- vor allem Immobilienfirmen und -fonds, räumen wirkt sich zeitlich etwas versetzt markten. aber auch Anlagestiftungen sowie Ver- auch auf den Ausbau der Infrastruktur wie 26 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
Das Unternehmen Reishauer investiert in Wallisellen 125 Millionen Franken in den Ausbau des Standorts. den Bau von Schulen aus. In diesem Seg- ment zeigt der Trend bei der Bausumme in den letzten Jahren eindeutig nach oben. Bis 2018 lag das durchschnittliche Inves- titionsvolumen in Bauten für Unterricht, Bildung und Forschung bei 33 Millionen Franken, während sich der Betrag im letz- ten Jahr verdreifachte. Mit dazu beigetragen hat das Gesuch für den Neubau einer Primarschule in Wal- lisellen für 22 Millionen Franken. Geplant ist in Opfikon ein Schulhaus mit Kinder- garten und Doppelturnhalle für 52,8 Milli- onen Franken. Die deutliche Zunahme von Projekten und Gesamtbausumme in die- sem Segment spiegelt sich auch im Fünf- jahresdurchschnitt wieder. Dieser lag bei den geplanten Investitionen in Schulbau- ten fast dreimal so hoch wie in den fünf Jahren zuvor, was auf einen gewissen Nachholbedarf schliessen lässt. Auch die Zürcher Regierung rechnet mit stark steigenden Schülerzahlen in den Mittel- und Berufsfachschulen. Im Glattal sieht sie gar ein Wachstum von 34 Prozent bis 2040 oder ein Plus von 550 bei den Schülern voraus. Dort wird nun nach ei- ment des Bundes, der Innovationspark in menhängendes Stadtgebiet mit Wohnzo- nem möglichen Standort für eine neue Dübendorf dessen wichtigstes Einzel- nen, Büros- und Industriegebäuden sowie Mittelschule gesucht. projekt und für den Forschungsstandort öffentlichen Plätzen und Freizeitanlagen Der geplante Switzerland Innovation zentral. entstehen. Park Zürich auf dem Gelände des ehe- Ein Generationenprojekt bildet die Die Gesamtbausumme der Region maligen Militärflugplatzes in Dübendorf Transformation des Gebiets zwischen den umfasst auch Investitionen im Segment befindet sich momentan wieder im politi- Bahnhöfen Glattbrugg und Opfikon sowie Fürsorge und Gesundheit. In den letzten schen Entscheidfindungsprozess. Denn dem Flughafen. Samt Ausbau der Ver- Jahren wurden einige Grossprojekte in das Zürcher Verwaltungsgericht hat im kehrsinfrastruktur wird der südliche Teil Dübendorf und Kloten realisiert. Die Bau- Juli die Planung des Grossprojekts aufge- der Flughafenregion über Gemeindegren- summe enthält zudem weitere Hochbau- hoben, weil es laut Begründung den Rah- zen hinweg als Airport City Zürich zum ten im Bereich Infrastruktur. men eines kantonalen Gestaltungsplans urbanen Raum verdichtet. Auf Basis einer sprengt. Swiss Innovation ist ein Engage- Nutzungsdurchmischung soll ein zusam- www.flughafenregion.ch Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 27
Verkehr Verlängerung Glattalbahn Das Tram als Treiber fürs Wachstum Die Glattalbahn, seit ihrer schrittweisen Eröffnung 2006 stark frequentiert, soll über den Flughafen hinaus bis nach Kloten verlängert werden. So entstehen ab dem Jahr 2025 neue Kapazitäten für die Region, die zu den wachstumsstärksten des Kantons gehört. Doch auch in Kloten soll für die Tramlinien 10 und 12 nicht Schluss sein. M it Beginn der 1990er-Jahren erlebte der öffentlichen Verkehr im Kanton ein sprunghaftes Wachstum: Die Zürcher Doch die Wendeschlaufe an der End- station Flughafen-Fracht soll nur ein Zwischenhalt sein. In Ausarbeitung ist ein S-Bahn nahm ihren Betrieb auf. Heute be- 300 Millionen Franken teures Projekt zur fördert sie auf einem Netz von 380 Kilo- Verlängerung der Strecke um rund drei ’ Text: Ben Kron metern über eine halbe Million Fahrgäste Kilometer bis nach Kloten und an die Fotos: Ben Kron (2), zvg pro Tag. Mit diesem Ausbau des Zugange- bots reagierte man auf das starke Bevöl- kerungswachstum rund um die Metropole Eine der Wachstums- Zürich, das bis heute anhält. regionen des Kantons Ab 2006 gesellte sich zum S-Bahn- Angebot die Glattalbahn hinzu, die bis 2010 schrittweise eröffnet wurde. Mit der Glat- Stadtgrenze zu Bassersdorf, verbunden talbahn fahren die Trams erstmals übers mit Massnahmen zum Hochwasserschutz reine Gebiet der Stadt Zürich hinaus und und einem Veloweg. Damit erhält die Stadt bilden via Oerlikon, Glattbrugg und Rüm- Kloten einen direkteren Zugang zu «ih- lang eine direkte Verbindung zwischen rem» Flughafen und wird als Arbeits- und dem Zürcher HB und dem Flughafen. Wohnort aufgewertet. Zugleich ist das 28 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
Um rund drei Kilometer soll das Tramgleis verlängert werden, wo sich heute noch die Wendeschlaufe der Glattalbahn befindet. Auch eine Ringbahn ist angedacht Daneben erhofft man sich, dass die ver- Auch am Stadtrand von Kloten längerte Glattalbahn einen wichtigen soll langfristig nicht Endstation Wachstumseffekt für die Gegend zwi- sein für die Glattalbahn: Angedacht schen Flughafen und der Stadt Kloten ist ein nächster Ausbauschritt bringt. Entlang der neuen ÖV-Achsen soll zum Flugplatz Dübendorf und das Land durch eine ganze Reihe von nach Bassersdorf. Es kursiert mehrgeschossigen Gebäuden bis Hoch- sogar die Idee einer Ringbahn um häusern erschlossen werden. Dies wieder- den Hardwald, die via Bahnhof Endstation Zürich Flughafen- um schafft neuen Wohnraum und neue Bassersdorf zur Ortsgrenze Fracht für die Tramlinien 10 Arbeitsplätze. zwischen Station Dübendorf und und 12: Für 300 Millionen Die Planung der Neubaustrecke im Zürich-Stettbach führen soll: Franken soll die Linie bis dicht besiedelten und von diversen Ver- Bis hier verkehren heute schon Kloten verlängert werden. kehrsachsen durchschnittenen Gebiet ist eine Linie der Verkehrsbetriebe indes äusserst anspruchsvoll. Entspre- Zürich und eine der beiden Linien chend aufwendig sind die Vorarbeiten, der Glattalbahn. Im kantonalen die zudem durch die Corona-Krise beein- Richtplan sind zudem trächtigt wurden. Der Kanton Zürich will Verlängerungen der Stadtzürcher das Projektpaket nächstes Jahr dem Bund Tramlinien 7 (nach Bahnhof Glattal eine der wachstumsstärksten einreichen, um eine Mitfinanzierung im Dübendorf Nord, später bis Wangen) Regionen des Kantons, für deren rasch Rahmen der Agglomerationsprogramme und der Linie 9 (zum Glattzentrum wachsende Bevölkerungszahl entspre- der vierten Generation zu erhalten. Wenn und später zum Bahnhof Dietlikon chende ÖV-Kapazitäten geschaffen wer- dies erreicht und zudem der Planungskre- Süd) vorgesehen. Beide Linien den müssen. dit des Kantons gesprochen ist (oder das würden teilweise das Trassée der Mit der Verlängerung der Tramlinie wird allfällige Referendum überstanden), soll Glattalbahn mitbenutzen. Indes: zugleich das Verkehrssystem der Region nach Plan 2025 mit dem Bau begonnen Bis 2025 ist für diese Ausbauten Kloten entlastet: Es stösst immer öfter werden. Dann könnte die Verlängerung der kein Bedarf nachgewiesen, weshalb an seine Grenzen, wovon zunehmende Glattalbahn auf den Fahrplanwechsel konkrete Planungen fehlen. Belastung und Staustunden zeugen. 2029 ihren Betrieb aufnehmen. Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 29
Blick in die Zukunft Die von Airport City Zurich konzipierte Veloschnellstrasse wurde vom Kanton als «Bikeline» in die Netzplanung integriert und deren Aufnahme in den regionalen Richtplan beantragt. Airport City Zurich Mit dem Velo zum Flughafen «Airport City Zurich» heisst das grosse Entwicklungsprojekt für die Zukunft der Flughafenregion. Entlang der bestehenden Verkehrsachsen sollen mit modernen Konzepten Wohnraum, Raum für Arbeitsplätze und attraktive Aussenflächen geschaffen werden. Gekrönt wird das Vorhaben von einem schweizweit einzigartigen Verkehrskonzept. Text: Ben Kron, Fotos: Airport City Zürich 30 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
Glattalbahn und ein dichtes Busnetz er- schliessen das Gebiet. Dazu kommen mit der Flughofstrasse und der Schaffhauser- strasse zwei zentrale Hauptverkehrsach- sen samt einem gut ausgebauten weite- ren Netz von Nebenstrassen. Das Ziel der 2017 von Immobilieneigen- tümern gegründeten «Airport City Zurich» ist, die Interessen der Wirtschaft und der Immobilieneigentümer wirkungsvoll wahrzunehmen. Die Geschäftsstelle wird von der FRZ Flughafenregion Zürich be- treut. Es wird eine Transformation des gewerblichen Gebiets zu einer urbanen Stadtlandschaft angestrebt, in der Arbeit, Erholung, Einkaufen und Freizeit dominie- ren. «Wir gehen dabei mit grosser Sorgfalt vor. Die Bedürfnisse von Wirtschaft und Umwelt werden aufeinander abgestimmt», erklärt Geschäftsführer Christoph Lang. Airport City Zurich beschäftigt sich derzeit D er Flughafen Zürich ist auch ein Motor nen von bis zu zehn Milliarden Franken zu mit den ersten Milestone-Projekten wie ’ für die Bauwirtschaft. Zum einen wer- generieren. Immerhin können im Bereich dem «Meet». «Diese Überbauung, mit einer den die Anlagen des Flughafens selbst seit der Airport City total rund 1,5 Millionen der Gründung beständig erweitert, zum Quadratmeter überbaut werden, mehr als anderen herrscht im Umfeld rege Bautä- das Fünffache des Glattparks. Fünf Mal so gross tigkeit. Das Milliardenprojekt «The Circle» Der Planungsraum ist dank seiner wie der Glattpark ist hierfür das prominenteste Beispiel der räumlichen Nähe von Erschliessung, letzten Jahre. Grünraum und Arbeitsplätzen einer der Das Leuchtturm-Projekt für die nächs- Wachstumspole der Schweiz. Dieses aussergewöhnlichen Architektur, löst bei ten Jahre heisst «Airport City Zürich». Fünf Wachstum wollen die Grundeigentümer Airport City Zurich eine neue Dynamik grosse Grundeigentümer des Areals zwi- fördern, indem sie die Airport City zur nö- aus», ist Lang überzeugt. schen den Bahnhöfen Glattbrugg / Opfikon tigen urbanen Dichte weiterentwickeln. Im Weiteren wird das Entwicklungs- und dem Flughafen haben sich zum gleich- Geschaffen werden soll ein städti- konzept «Freiraum und Verkehr» voran- namigen Verein zusammengeschlossen, sches Gebiet mit urbaner Infrastruktur, getrieben. Christoph Lang: «Das Projekt um das schon jetzt sehr gut erschlossene hoher Nutzungsdurchmischung und Dich- Flyline beziehungsweise Bikeline, das wir Gebiet weiter zu entwickeln: Wohnraum, te, dazu attraktiven Aussenräumen und vor wenigen Jahren initiiert haben, wird Arbeitsplätze und ein attraktives Freizeit- modernen Mobilitätsformen. Die Infra- derzeit von kantonalen Stellen überprüft.» angebot will man schaffen. Innerhalb der struktur ist hierfür ideal: Mehrere Linien Der Hintergrund dazu: Die Achse Zürich– nächsten 20 Jahre hofft man, Investitio- der Zürcher S-Bahn, die zwei Trams der Flughafen ist zwar bereits hervorragend Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich 31
Blick in die Zukunft Das grosse Entwicklungsgebiet im Südwesten des Flughafens im Überblick. Hier sollen eine ganze Reihe von Projekten entstehen wie «Meet» in Glattbrugg (unteres Bild), das nach den Plänen eines japanischen Stararchitekten realisiert wird. Konferenz- und Tagungszentrum, ein Ge- sundheitszentrum, Freizeit- und Sport- zentrum sowie Schulungsräume und Büros. «Meet» soll einen neuen Treffpunkt bieten, mit einer Trennung von Innen- und Aussenraum durch raffinierte bauliche Massnahmen. Verantwortlich für diese ist der japa- nische Stararchitekt Sou Fujimoto. Sein Entwurf sieht ein Ensemble aus sieben im Grundriss fast kreisförmigen Bauten vor, in einer mit Bäumen bepflanzten Land- schaft. Das Obergeschoss, wo ein Geflecht erschlossen. Im Gebiet ist aber eine Ver- Genossenschaft sieht auf einem 40 000 von Passagen und Plätzen die einzelnen doppelung der Geschosszahl möglich, Quadratmeter grossen Areal zwischen Gebäude verbindet, erreicht man über was zusätzliche Verkehrsströme erzeu- Rümlang und Opfikon ein fünfgeschossi- Rampen und Rolltreppen unter offenem gen wird. ges Dienstleistungszentrum mit sieben Himmel. Die Wettbewerbsjury lobt: «Statt Deshalb entwickelte Airport City Bauten vor. Auch ein Hotel und ein Ge- eines geschlossenen Baus entsteht ein Zurich die «Flyline», eine leistungsfähige sundheitszentrum sind geplant, für eine offenes Ökosystem mit direktem Zugang Veloschnellroute zwischen Oerlikon und Investitionssumme von 300 Millionen zur Glatt und zur Glattalbahn. Das Konzept Flughafen, die den Glattuferweg kreuzt. Franken. einer Förderung des Langsamverkehrs Der Kanton hat sie als «Bikeline» in seine Innerhalb der fünfgeschossigen Ge- wurde konsequent und identitätsgebend Netzplanung integriert und ihre Aufnahme bäude ist nur ein kleiner Teil der Nutzflä- umgesetzt.» in den regionalen Richtplan für das Glattal che für Retail-Angebote vorgesehen, die beantragt. Das Projekt «Meet» der Coop- restlichen Flächen aber für ein Hotel mit www.airportcity.ch 32 Baublatt spezial – Flughafenregion Zürich
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