Kibizz www.kibizz-bvd.de - Besinnung aufs Lokale

 
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Das Veranstaltungsmagazin für den Landkreis Biberach

                                                                          Kultur in Biberach

                                                       www.kibizz-bvd.de                                 Juni 2020

                                                           Besinnung                            Kultur                Mäzen
                                                            aufs Lokale                        mit Regeln            Bruno Frey
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Essen und Trinken im Landkreis Biberach
 ASIATISCH                           FEINE & REGIONALE KÜCHE            FEINE & REGIONALE KÜCHE                   GUT BÜRGERLICH / SCHWÄBISCH
Goldener Star Deluxe                 Landgaststätte „Zur Pfanne“          Restaurant Ropach                        Cafe Gugelhupf
Freiburger Str. 18 / Rißstraße 19    Auwiesenstr. 23 Rindenmoos/BC        Rollinstraße 36, Biberach                Dürnau, Hauptstr. 9 bei der Kirche
Biberach, Telefon 07351 5771218      Telefon 07351 3403-0                 Telefon 07351 476-7700                   Telefon 07582/2856
Mo.–So. 11:30–14:30 Uhr              www.landhotel-pfanne.de              www.ropach.de                            www.gugelhupf-duernau.de
und 17:30–22:30 Uhr                  Mo. 17–22 Uhr, Di.–Sa. 11:30–        Täglich von 11.30–22 Uhr, Mo. –14 Uhr    Montag Ruhetag
                                     14:30 Uhr und von 17.30-22 Uhr,      Sa. von 14:30–22 Uhr                     So. viels. Frühstücksbuffet
                                     So. 11–15.30 Uhr                                                              Tägl. Kuchen/Tortenverkauf
 BISTRO
                                                                           GUT BÜRGERLICH / SCHWÄBISCH            Gartenterrasse
Bistro Restaurant TopSpin            Ringhotel Mohren
Grenzenstraße 4, Ochsenhausen        Grenzenstraße 4, Ochsenhausen        Goldener Rebstock
                                                                                                                   TG-Heim Restaurant
Telefon 07352 9260                   Telefon 07352 9260                   Consulentengasse 9, Biberach
                                                                                                                   Adenauerallee 11, Biberach
www.topspin-ochsenhausen.de          www.ringhotel-mohren.de              Telefon 07351 72234
                                                                          www.goldenerrebstock.de                  Telefon 07351 5772171
                                     Kein Ruhetag                                                                  Mo.–Fr. 11:30–14 Uhr & ab 17.30 Uhr
 BRAUEREI-GASTSTÄTTE                                                     Mo.–Fr. 16–24 Uhr, Sa. 10:30–01:00 Uhr
                                                                          Sonntag Ruhetag                          Sa. Gruppen n. Vereinbarung
Café Weichhardt                                                                                                    So. 09:30–14:30 Uhr
                                     Hotel-Restaurant Klosterhof          Whisky-Wohnzimmer
Regionale und norddeutsche Küche
                                     Schloßbezirk 2, Gutenzell                                                     H
Wielandstraße 1, Biberach                                                 Café-Restaurant Badstube
Telefon 07351 828925                 Telefon 07352 9233-0                                                           ITALIENISCH
                                                                          Am Kurpark 1, 88422 Bad Buchau
www.cafe-weichhardt.de               www.klosterhof-gutenzell.de                                                   Ristorante La Stazione
                                                                          Telefon 07582 800-1247
                                     Di.–Do. ab 17:30 Uhr                                                          Bahnhofstr. 26, Biberach
                                                                          www.badstube-badbuchau.de
                                     Fr.–So. ab 11:30–14 & ab 17:30 Uhr                                            Telefon 07351 5878781
 ERLEBNISGASTRONOMIE                                                      Kein Ruhetag
                                     Montag Ruhetag                                                                www.restaurant-biberach.de
RitteressenzuKirchberg.de                                                 Gasthaus Sonne                           Montag Ruhetag
Das Erlebnis für Jung und Alt        Gasthaus zur Linde                   Buchauer Straße 8, Oggelshausen
Mit Programm und heiteren Einlagen                                                                                  STEAKHOUSE
                                     Lindenplatz 5, Rot an der Rot        Telefon 07582 8698
Geschenkgutscheine                   Telefon 08395 1493                   www.sonne-am-federsee.de                  STEAKHAUS
88486 Kirchberg/Iller                info@linde-rot.de                    Küche von 11:30–14 Uhr & 17–21 Uhr       Steakhaus OX fifty-four
info@ritteressen-kirchberg.de        Fr.–Mi. 10–14 Uhr & ab 17 Uhr        Dienstag Ruhetag                         Schloßstraße 7, Ochsenhausen
                                     Donnerstag Ruhetag FEIIONAÜCHE                                               Telefon 07352/926201
                                                                          Hotel-Gasthof Adler
                                                                                                                   www.steakhaus-ochsenhausen.de

          Gut zu wissen                                                   Schloßstraße 7, Ochsenhausen
                                                                          Telefon 07352 92140
                                                                          www.adler-ochsenhausen.de
                                                                          Mo.–Sa. von 11:30–14 Uhr & ab 17 Uhr
                                                                          So. von 11–14 Uhr & ab 17–22 Uhr
                                                                                                                   Mo.–Sa. von 11:30–14 Uhr & ab 17 Uhr
                                                                                                                   So. von 11–14 Uhr & ab 17–22 Uhr

                                                                                                                    TAGEN UND FEIERN
                                                                                                                   Stadthalle Bad Schussenried
                                                                          Gasthaus zur Dicken Hilde                Tagungen, Hochzeiten, private Feiern
                                                                          Lufthütte – Ziegeleiweg 2                Schulstraße 22 in Bad Schussenried
                                                                          Bad Schussenried
                                                                                                                   07583 927670 oder 0160 94830011
                                                                          Telefon: 07583 927670
                                                                                                                   info@stadthalle-bad-schussenried.de
                                                                          www.dicke-hilde.de
                                                                          Sonntags-Frühstück 9:30–11:30 Uhr
                                                                          Täglich Lunchbuffet 11.30-13:30 Uhr
                                                                          Mo.-Do. 11–22 Uhr
                                                                          Fr.-Sa. 11:00–03:00 Uhr,
                                                                          So. 09:30–21:00 Uhr
 Hotel-Restaurant Klosterhof, Gutenzell

                                            Klaus Jonski
                                            Im Land der blauen Tonnen
                                            Geschichten, Gedichte und Bilder aus dem Herzen Oberschwabens
                                            Die gute Laune, die aus Jonskis Texten spricht, ist ansteckend.
                                            Über Jahre hinweg und zu allen Jahreszeiten streifte der Autor mit Kamera und Notizblock
                                            durch Oberschwaben. Er fand ungewöhnliche Fotomotive, eindrucksvolle Landschaften,
                                            eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt und immer wieder auch interessante Menschen.

                                            Dabei lenkte ihn der Zufall auch an abgelegene Orte und in versteckte Ecken und Winkel.
                                            Die auf diese Weise gesammelten Eindrücke und Informationen bilden die Grundlage für
                                            seine mit feinem Humor garnierten Geschichten, Gedichten und Betrachtungen, zu denen
                                            der Leser im Buch viele Bilder findet. So wie Jonski seine Themen wählt und bearbeitet, ist
                                            er Chronist und Karikaturist in einem. Er nimmt Bezug auf Vergangenes, berücksichtigt aber
                                            auch das Zeitgeschehen. Humorvoll befasst er sich mit den Aktionen seiner Mitmenschen
                                            und spart auch deren geheime Wünsche nicht aus.

                                            Die zahlreichen blauen Tonnen, die an den entlegensten Stellen den oberschwäbischen Gar-
ISBN: 978-3-947348-49-7        € 19,80      tenliebhaber mit Regenwasser versorgen, inspirierten den Autor zum Titel seines Buches.
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Liebe Leserinnen und Leser,                                                              Inhalt
                        Covid-19 zeigt uns, wie zerbrechlich aber wichtig Gesell-        Kultur des Lokalen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 4
                        schaft, Miteinander und auch Wohlstand sind. Wenn kibizz
                        nicht über Veranstaltungen berichten kann, stehen auch           Sommerzeit – Gartenzeit  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 6
                        Künstler, Schauspieler oder Musiker und die am Kultur-
                        schaffen hängenden Branchen mit leeren Händen und                Ausstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 8
                        Taschen da. Wie kreativ sie reagieren, zeigen viele Aktio-
                                                                                         Museum Biberach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 12
                        nen auch hierzulande.
                                                                                         Bruno-Frey-Musikschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 15
In dieser Zeit bringt es nichts, auf eigene Rechte zu pochen und von anderen zu for-
dern. Gefragt sind neben Bescheidenheit vor allem Maß, Mitte, Vernunft, Anstand,         Zum 100. Geburtstag von Bruno Frey . . . . . . . . . . . . . . . S. 16
Empathie und Rücksicht in Aussicht auf ein wiederkehrendes kulturelles, soziales wie
wirtschaftliches Leben. Das bedeutet Abstand zu nehmen, zu gewähren und Hygie-           Der DRAM und die Krise  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 18
neregeln zu beachten. Die Sehnsucht nach Normalität ist richtig. Wichtig ist, sowohl
die Helden als auch Opfer der Krise dauerhaft nicht zu vergessen.                        Kultur in BC  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 19

Im Juni-kibizz werfen wir einen Blick auf die nun nötige Kultur des Lokalen. Zum Re-     RSC Biberach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 20
daktionsschluss des Heftes, fast drei Wochen vor seinem Erscheinen, geben wir einen
Überblick über das, was absehbar möglich ist in Freizeit, im Freien und in kulturellen   Hochschule Biberach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 22
Freiräumen. Wir sehen, wie Institutionen auf die Krise reagieren. Und wir gedenken
                                                                                         Feiern in der Stadthalle Biberach  . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 23
Bruno Frey, dem großen kulturellen und sozialen Mäzen Biberachs, der am 30. Juni
100 Jahre alt geworden wäre.                                                             Museumsdorf Kürnbach. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 24
Nach dem Motto „Jetzt erst recht“ möchten wir Sie aufrufen, Angebote von Gastro-         Ziele im Umland  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 26
nomie, Handel, Kultur und Freizeitbereich vor Ort umso mehr zu nutzen. Drei Dinge
brauchen Sie dafür: Verständnis für alle Corona-Regelungen, einen aktuellen Blick        Beste Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 27
auf mögliche Änderungen und eine Gesichtsmaske stets griffbereit. Damit es ein
schöner Juni wird!                                                                       Standpunkt  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 30

Johannes Riedel und das gesamte kibizz-Team

Unser Unterrichtsangebot:
Mit Schwerpunkt auf „Drum-Set” werden nach Bedarf und Möglichkei-
ten andere Instrumente, wie: Latin Percussion, (Congas, Bongos, Timba-
les, etc.), Stabspiele (Marimba) und Pauken in den Unterricht integriert.
Unterrichtet wird in Gruppen oder Einzelunterricht; zunächst Grund-
kenntnisse im Snarespiel (kleine Trommel). Mit dem umfassenden Inst-
rumentarium und modernsten technischen Mitteln werden allgemeine
musikalische Grundlagen sowie die stilistische Bandbreite der vielfäl-
tigen aktuellen Musikszene wie z. B. Jazz, Rock, Pop, Funk, Hip Hop,
Latin, Samba etc. erarbeitet.
• Schlagzeug (Drum-Set)
• kleine Trommel (Snare)
• Drumline, Bass Drum Tower, Quadtoms
• Latin Percussion, Congas, Timbales, Bongos und Small Percussion
• Xylophon, Marimba, Vibraphone, Malletkat
• Rhythmik
• Percussion Ensemble im Band Kontext
• Cajon

                                 Markus Merz & César Gamero
                                 drums-percussion-studio.de
                                 Warthausen

       88447 Warthausen · Telefon 07351 – 82 78 03
       E-Mail: mm@drums-percussion-studio.de
       Internet: www.drums-percussion-studio.de
Kibizz www.kibizz-bvd.de - Besinnung aufs Lokale
Zu Gast in der eigenen Stadt
                                                                               Biberach ist attraktiv: Der Biberacher Marktplatz samt Wochenmarkt
                                                                               ist die gute Stube, um die uns viele beneiden. Die Handelsstruktur der
                                                                               Innenstadt ist gut – von der einzelnen Schraube bis zum opulenten
                                                                               Brautkleid gibt es viel. Gebäude und Geschäfte haben Flair, sind teil-
                                                                               weise einzigartig. Cafés und Restaurants liegen an schönen Flecken
                                                                               oder Plätzen. Das Museum Biberach mit seinen Sonderausstellungen
                                                                               und Sparten hat einen exzellenten Ruf. Mit (Themen-)Stadtführungen
                                                                               lassen sich bald auch wieder immer neue Seiten der Stadt erleben.

                                                                               Biberach als Ort zum Verweilen und Durchstreifen hat Urlaubsquali-
                                                                               tät. Und wenn alle das bewusst schätzen, kann der Nachholbedarf in
                                                                               der östlichen Innenstadt/Ulmer-Tor-Straße auch leichter wettgemacht
                                                                               werden. Wir dürfen uns nicht nur notgedrungen – vor allem in diesem
                                                                               Sommer – sondern durchaus bewusst und freudig darauf einlassen.
                                                                               Das sind die innerstädtischen Chancen der Krise.

                                                                               Im Blick haben sollten wir auch den Freizeitwert der Region.
    Biberach. Lockdown gelockert. Der unsichtbaren Gefahr gewahr.
                                                                               Dabei muss man nicht bis Bodensee oder Allgäu schweifen. Wer die
    Masken prägen das Bild der Stadt, die nicht als Fasnetshochburg gilt.
                                                                               sanften Hügel Oberschwabens, Flüsse und Seen oder die herrliche
    Schützen statt Schütza. Pfingsten nicht fort. In die Ferne schweifen
                                                                               Alb erlaufen oder erfahren möchte, kann locker seinen gesamten
    im Sommer? Ungewiss. Es ist Zeit, die Qualität von Stadt und Land zu
                                                                               Jahresurlaub dafür einsetzen: für sanfte Naturerlebnisse, heimische
    erkennen.
                                                                               Genüsse, Pilgererfahrungen oder sportliche Aktivitäten. Die Region ist
                                                                               reich an Kultur, Archäologie und Freizeitmöglichkeiten für Jung und Alt.
    Ein gewisses Leben kehrt zurück. Wir haben es vermisst. Bestes Zeichen
                                                                               Man muss es nur tun wollen – notfalls mit Maske.
    dafür, dass Biberach lebt. Kunden sagen den Händlern, schön, dass Ihr
    wieder da seid! „Es ist ein Bewusstsein dafür entstanden, wie sehr
    Geschäfte und Gastronomie in der Stadt für Atmosphäre und soziale
    Kontakte sorgen“, sagt Sporthändler und BiberCard-Vorstand Christi-
    an Heinzel. Das künftig verstärkt zu honorieren, kann man als Chance
    sehen und muss es als Pflicht verstehen, weniger im weltweiten Wa-
    renhaus zu kaufen. Denn „Flatten the Curve“ bedeutet leider auch ge-
    plättete Umsätze und durchaus bedrohte Existenzen im wohlhabenden
    Biberach. Umdenken ist angesagt, damit es gut weitergeht. Wir können
    das, denn seit den ersten Anzeichen der Pandemie im Januar bis heute
    haben das die allermeisten mindestens einmal getan.

    Kreativ und fantasievoll
    Gerne schielt man auf andere Städte nah und fern, in denen man mit
    Muße, Zeit und lockerer sitzendem Geldbeutel bummelt. Viele sagen,
    anderswo sind Auswahl, Kneipen und Flair besser. Besser? Anders!
    Biberach ist gewiss nicht schlecht. Machen wir einen Stadtbummel
    fern von individuell ausgetretenen Pfaden, unvoreingenommen mit
    offenem Blick.

    Gibt es in der eigenen Stadt nicht auch Geschäfte und Restaurants, die
    wir in der Alltagsroutine links liegen lassen? In die wir andernorts –
    beispielsweise im Urlaub – schnurstracks hineingingen um hinterher
    begeistert zu sagen: „Schön, tolles Angebot“ oder „richtig lecker“?
    Haben nicht gerade unsere Wirtinnen und Wirte in den zurückliegen-
    den Wochen deutlich unterstrichen, dass sie nicht nur gezwungen
    sind, Umsätze zu machen, sondern auch gewillt sind, kreativ zu sein?
    „Bewundernswert fantasievoll“, attestiert ihnen Werbegemeinschafts-
    chef Gustav Eisinger.

    Spannende Zeiten
                                                                                                            „Urlaub daheim“ mit
    Wir pendeln zwischen Ent- und Anspannung. Diejenigen, die Angebote                                      Lust auf Stadt, Land und
    machen, und all jene, die sie für sich entdecken können. Für die lokalen                                auf Genuss.
    Lokale und hiesigen Händler da zu sein war der Appell von Oberbür-
    germeister Norbert Zeidler. Gutscheine der Wirte-Initiative und des
                                                                                                            kibizz liefert in den
    BiberCard-Vereins haben tollen Absatz gefunden (der BiberCard-Verein                                    nächsten Ausgaben An-
    hat für weit mehr als 20 000 Euro verkauft!). Diese Bekenntnisse dürfen                                 regungen.
    nicht der Tropfen auf dem heißen Stein bleiben.
4
Kibizz www.kibizz-bvd.de - Besinnung aufs Lokale
Juni 2020    kibizz

Ausfliegen und einkehren
kibizz präsentiert die heimische Gastronomie, will sie in schwieriger Zeit unterstützen und Lust auf Normalität machen. Natürlich
gibt es Fragezeichen bezüglich Öffnung und Vorschriften: Dazu informieren die Betriebe auf ihren genannten Internetadressen.

                                  Hotel-Restaurant                                                           Zur Pfanne,
                                  Klosterhof, Gutenzell                                                      Rindenmoos
                                  www.klosterhof-gutenzell.de                                                www.landhotel-pfanne.de
                                  Abholung: Samstag 17.30–19 Uhr,                                            Abholung: Tagesessen von 12–13 Uhr,
                                  Sonntag 11–13 Uhr                                                          abends von 18–19 Uhr
                                                                                                             (vorbestellen)

GENUSS.FRISCHE.HERZLICHKEIT ist das Motto der Familie Sax. Oberschwä-      Die Landgaststätte ist ein Klassiker in modernem Gewand. Lichtdurchflu-
bischer geht kaum: Die Küche setzt auf Produkte von hier, verwöhnt         tet der Anbau an die ursprüngliche Gaststube, gepflegt und großzügig
mit regionalen Köstlichkeiten. Fleisch und Wurst in Spitzenqualität sind   sind Garten und Terrasse und die Küche verwöhnt mit Liebe zu richtig
aus der familieneigenen Metzgerei. Das Ambiente ist modern rustikal,       guter schwäbischer Klassik. Solide, familiengeführt und von den Bibe-
auf der Sonnenterrasse sitzt sich’s romantisch mit Blick ins Parkareal     rachern geliebt seit Jahrzehnten. Und hier gibt es sogar noch eine der
des ehemaligen Klosters.                                                   wenigen Kegelbahnen.

Tipp:                                                                      Tipp:
Zu verbinden mit Radtour oder Wanderung auf den Wegen im Dreieck           Verdauungsspaziergang in den schönen Rindenmooser Wald, das neue
Maselheim, Schwendi, Ochsenhausen.                                         Baugebiet inspizieren oder gar hin und zurück spazieren oder radeln.

                                   La Stazione,                                                              Bräuhaus
                                   Biberach                                                                  Ummendorf
                                   www.restaurant-biberach.de                                                www.braeuhaus.de
                                   Abholung: 11–14 Uhr und 17-21 Uhr                                         Abholung: Freitag bis Dienstag
                                   von Dienstag bis Freitag sowie am                                         17.30–20.30 Uhr; Sonntag bis Dienstag
                                   Sonntag. Samstag von 17-21 Uhr                                            11.30–13.30 Uhr

 Im ehemaligen Bahnhotel ist das Reich von Francesco aus Kalabrien         Traditionelle Brauereigasthöfe wie das Bräuhaus gibt es kaum noch.
 und seinem rührigen Team. Wieselflink wuseln die Servicekräfte            Gut Schwäbisches kommt aus der Küche, brauereifrisches Bier aus den
 durch die gemütlichen Räume und auf die schattige Terrasse. Ihre          Kesseln und Tanks nebenan. Der großzügige Platz ums Haus herum
 Freundlichkeit besticht. Ebenso Pizza & Pasta und Pesce & Carne in        bietet für den Corona-Sommer viele Optionen für Genuss im Freien und
 guter Qualität zu fairen Preisen. Italienisches Lebensgefühl mitten in    einen sorgenfreien Biergartenbesuch.
 der Stadt mit Top-Bewertungen: Alles stimmt – grazie!
                                                                           Tipp:
 Tipp:                                                                     Nach Ummendorf laufen oder radeln (über Hagenbuch, Jordanbad und/
 Einen Ausflug per Bus oder Bahn im La Stazione ausklingen lassen.         oder Fischersee) oder mit einer Tour übers Hochgelände und durchs
                                                                           Umlachtal verbinden.

                                    Biberkeller
                                    www.biberkeller.de                        Dieses kostenlose Angebot für Gastronomen
                                    „to go and cook@home“:                      gilt auch für die Juli-Ausgabe des kibizz.
                                    Samstag: 11–13 Uhr

                                                                                   Einfach eine E-Mail schicken an pfarr@bvd.de

„Unter den Linden“ gibt es auch „im kleinen B“, in Biberach – im Garten
des Traditionslokals. Erlesene Trauben- oder frisch gezapfte Hopfentrop-
fen im Glas, dazu klassische Biergartenküche, saftige Burger und feines
Beef oder schwäbische Spezialitäten. Für viele ist der Biberkeller vor
allem im Sommer die Insel der Glückseligen für unvergesslichen Besuch,
der so manches vergessen lässt.

Tipp:
Eine Radtour ins nahe Umland oder einen Bummel in der Stadt hier
einfach ausklingen lassen.

                                                                                                                                                     5
Kibizz www.kibizz-bvd.de - Besinnung aufs Lokale
Sommer
                                                                          im Garten
                                                                          Die Pflanzen kündigen es an: Der Kalender schaltet
                                                                          im Juni auf Sommer. Für viele wird der eigene
                                                                          Garten dieses Jahr zum Urlaubsparadies.

                                                                         Fachgerechter
                                                                         Frühjahrsschnitt und
                                                                         Pflege für Ihren Garten

Stauraum-Lösungen
Stauraum-Lösungen der Marke „Biohort“ sorgen für Ordnung rund
ums Haus. Dabei ist die Vielfalt von Häusern und Farben riesig.
Feuerverzinktes Stahlblech mit Polyamid-Einbrennlack macht die
Gerätehäuser zu lebenslangen Schmuckstücken. Schrauben und Ver-
bindungsteile sind aus rostfreiem Edelstahl. Sie tragen eine Schnee-
last von 150 Kilogramm pro Quadratmeter und trotzen Orkanen bis
150 Stundenkilometern. Holen Sie sich bei uns den umfassenden
Produktkatalog. Wir beraten Sie jederzeit gerne und geben Tipps.

Gartenpflanzen aller Art und Dekoratives
      für den Garten und das Haus

                                                                       die grüne Erlebniswelt
                                                                       88499 Riedlingen          Öffnungszeiten:
                                                                       Telefon: 07371 / 931855   Montag-Freitag 9:00 -18:00
                                                                       Göffingerstraße 40        Samstag 8:30 -14:00
Kibizz www.kibizz-bvd.de - Besinnung aufs Lokale
Mehr Zeit für den Garten
Paradies in Grün mit Pool und Hängematte, Ziergarten mit Blumen,                                                  Bitte senden Sie Ihre Bilder mit Ihrem Namen an:
Nutzgarten mit Gemüse und Beeren oder gar Open-Air-Zimmer mit
Grillstation….                                                                                                    kibizz@bvd.de
Die schönsten Bilder präsentieren wir in den nächsten Ausgaben.

                                                                                                                  Summen lassen
                                                                                  Centaurea montana 'Alba'

                                                                                                                  Gartenbesitzer können mit pollen- und nektarreichen Stauden viel
                                                                                                                  für bedrohte Insekten tun. Wenn der blühende Garten den Mensch
                                                                                                                  erfreut, ist der Tisch für Bienen oder Schmetterlinge reich gedeckt.
                                                                                                                  Die Illertisser Staudengärtnerei Gaißmayer hat eine Fülle von
                                                                                                                  (heimischen) Bienen-Nährpflanzen und für Insekten wertvollen
                                                                                                                  Wildstauden in bester Bio-Qualität. Wer sich für Vorsommerblüher
                                                                                                                  wie Steppensalbei, Katzenminze oder Rittersporn entscheidet,
                                                                                                                  kann sich nach dem ersten Rückschnitt sogar auf eine zweite Blüte
                                                                                                                  freuen, weil sie dann vitaler treiben und hochsommerlicher Hitze
                                                                                                                  und Trockenheit besser trotzen.
                             Insektenfreundliche Stauden                 Vielfalt &
                                                                         Leidenschaft                             Ein Besuch der Gärtnerei ist in Corona-Zeiten möglich. Online-
                             Heimische Wildstauden
                             Bienen-Nährpflanzen                                                                  Information bietet bereits die übersichtliche Internetseite mit
                             Summende Gärten                                                                      wertvollem Gärtnerwissen, ausführlichen Sortenbeschreibungen
                                                                                                                  und inspirierenden Texten.
                                                                                                                  www.gaissmayer.de
                             Gärtnerei | Schaugarten        Jungviehweide 3
                             Ort der Gartenkultur | eShop   89257 Illertissen
                                                            www.gaissmayer.de
                                                                                  Digitalis purpurea (Wildform)
 Kontrollstelle DE-ÖKO-006
Kibizz www.kibizz-bvd.de - Besinnung aufs Lokale
pro arte
                                                         Nach der Schließung der Galerie hat die Stiftung S BC - pro arte die
                                                         Laufzeiten und Termine ihrer Ausstellungen geändert

                                                         Bis 12. Juni
                                                         Hans Vinzenz Seidl: shapes of memories –
                                                         Malerei, Videokunst
                                                         Auf beidseitig bemaltem Glas und gewellten, transparenten Bildträgern in
                                                         Mixed Media bannt Seidl das Flüchtig-Momenthafte durch lasierende Farb-
                                                         schüttungen, mäandernde, lineare Strukturen und ornamentale Geflechte
                                                         mit optischen Effekten.

                                                         Finissage mit Künstlergespräch: Freitag, 12.6., 19 Uhr

    Gunther Dahinten (Text), Florian Achberger (Fotos)
    Biberach                                             Ab 25. Juni
    Eine Stadt in Oberschwaben
                                                         Richard W. Allgaier: Weltensammler. Malerei,
    Ein repräsentatives Buch, das die Schönheiten        Zeichnung, Skulptur, Objekt
    und Qualitäten der Stadt in übersichtlicher
                                                         Das Werk des Bad Waldseer Weltenbummlers und Künstlers lebt im Span-
    Klarheit darstellt, gegliedert nach Themen
                                                         nungsfeld von Fremde und Heimat, Früher und Heute. Reiseaufzeichnungen,
    wie Lebensstil, Geschichte, Wirtschaft, Kultur.
                                                         Skulpturen und Objekte lassen eintauchen in Kulte und Kulturen.
    Die Autoren sind ihrer Stadt eng verbunden
    und gestalten ein sehr persönlich gefärbtes
    Porträt, das der vielfach bemerkenswerten            Vernissage: Donnerstag, 25.6., 19 Uhr
    Stadt neue Freunde erschließen dürfte.
                                                         Galerie der Stiftung S BC – pro arte
                                                         Bismarckrimg 66, Biberach
                    Sonderpreis: € 15,00
                                                         Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag und Freitag, 13–17 Uhr
    ISBN 978-3-943391-87-9            statt 29,80 €

                                                         Bierkrugmuseum
                                                         wieder geöffnet
                                                         Bad Schussenried. Das Bierkrugmuseum samt Brauereigaststätte ist
                                                         seit einigen Tagen wieder geöffnet. „Start in die neue Normalität“ nennt
                                                         es Brauereichef Michael Ott und verweist auf Hygienevorschriften und
                                                         Abstandsregelungen. Auch der Wohnmobilstellplatz an der Brauerei ist
                                                         wieder in Betrieb. Wehmütig abgesagt habe man allerdings den traditionel-
                                                         len Fuhrmannstag sowie das Oktoberfest im Herbst, so Ott. Die Gesundheit
                                                         von Gästen, Kunden und Mitarbeitern geht vor.
    Gunther Dahinten                                     www.schussenrieder.de
    AUGEN-BLICK

    „Der journalistische Arbeitstag bekam ein
    Glanzlicht, wenn ich ein schönes Schmuckfoto
                                                            Stuckateur- und Malerbetrieb

                                                                        Kleinheinz
    machen konnte: die eigene Freude über den
    Glücksmoment im Augenblick des Fotografie-
    rens und die nicht unbegründete Erwartung,
    dass auch die Zeitungsleser Freude haben wür-
    den.“ Das schreibt Gunther Dahinten über sei-
    ne Fotos, die er von 1970 bis in die Neunziger           ■ Vollwärmeschutz                 ■ Außen- u. Innenputz
    des 20. Jahrhunderts geschossen hat – meis-              ■ Fassadenanstriche               ■ Stuckarbeiten
    tens gewissermaßen als „Rand­produkte einer              ■ Altbausanierung                 ■ Farbgestaltung
    Dienstfahrt“ als Redakteur bei der Schwäbi-
    schen Zeitung.
    130 Aufnahmen sind in diesem Buch abgebil-
    det – alle in Schwarz-Weiß.
                                                                 ✆ 07351 / 53 92 826
    ISBN 978-3-947348-47-3             € 19,80
                                                                      Biberach
                                                            Mobil 0171 / 99 73 994         Leo.Kleinheinz@t-online.de

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Kibizz www.kibizz-bvd.de - Besinnung aufs Lokale
Juni 2020      kibizz

Kunst als ENTErtainment
Duckomenta mit Kunstwerken in Entengestalt
Bad Schussenried. Diese Ausstellung gibt es seit fast 35 Jah-

                                                                      DUCKOMENTA
ren. Als echter Publikumsmagnet ist sie bis 14. Juni im Klos-
ter zu sehen: Enten ohne Ende für Entenentdecker. Spielerisch
nimmt eine Entensippe die Besucher mit zu den Höhepunkten
der Kunstgeschichte von der Felsbildmalerei durch die Hoch-
kulturen der Antike bis hin zu Meisterwerken der Moderne.
Im Kloster warten rund 270 Werke und Porträts großer Meister und
Persönlichkeiten in frechen Neuinterpretationen. Auch Leonardo,
Napoleon, van Gogh Einstein, Picasso, Lenin oder Marilyn Monroe
sind im Federkleid vereint. Installationen, Gemälde, Zeichnungen
und täuschend echte Gegenstände sind echte Malerei und Bild-
hauerei. Lustig, rätselhaft, interaktiv und richtig amüsant für die        Eine spannende und unterhalt-
ganze Familie!                                                             same Reise durch alle Epochen
www.kloster-schussenried.de                                                der Kunst- und Kulturgeschich-
                                                                           te. Bekannte Gemälde und
                                                                           Skulpturen neu interpretiert
                                                                           (wieder-)entdecken. Ein kultiger
                                                                           Spass für Jung & Alt!

                                                                                                  LLUNG
                                                                                          AUSSTE ER
                                                                                                     T
                                                                                           IM KLOS IED
                                                                                                   E N R
                                                                                          SCHUSS T BIS
                                                                                                  G E R
                                                                                          VERL ÄN       ’2 0
                                                                                            14. JUNI

                                                                                     www.kloster-schussenried.de

                                                                                                                   9
Kibizz www.kibizz-bvd.de - Besinnung aufs Lokale
Wald. Wolf. Wildnis.
     Burgrieden-Rot. Die Ausstellung „Wald. Wolf. Wildnis.“ im Museum Villa
     Rot geht weiter und ist bis 20. September verlängert. Die Schau beschäf-
     tigt sich mit dem spannungsreichen Verhältnis von Mensch und Natur.
     22 Künstlerinnen und Künstler zeigen den unterschiedlichen Blick
     auf den Wolf – einerseits steht er fürs Wilde, andererseits wird
     er anmutig und natürlich gezeigt. So thematisiert ein Video einer
     dressierten Wölfin dieses Verhältnis: Sie gehorcht, nimmt aber auch
     wilde wölfische Posen ein. Weitere Exponate: Schmuck aus Wolfs-
     zähnen, friedliche Wölfe auf Gemälden, Wölfe aus Draht und Müll,
     aus Staub, Porzellan, gezeichnet, gemalt und animiert.
     www.villa-rot.de

      Tipp:
      Die Onlineausstellung „#stayathome Filme zum
      Innen und Außen“ zeigt Videos zu physischen und
      digitalen Innenräumen.

         Wald.
         Wolf.
         Wildnis. ¬
                                                                                So u Ft 11 – 17 Uhr
                                                                                Mi – Sa 14 – 17 Uhr
                                                                                Schlossweg 2
                                                                                D-88483 Burgrieden - Rot
                                                                                w w w.villa-rot.de
                                                                                                           # 01/20

         23/02 —
         03/05/20
         XX XX XX
         20/09/20

10
Juni 2020    kibizz

animal transition
Ehingen. Die Städtische Galerie Ehingen präsentiert mit Dana
Meyer und Hartmut Kiewert ab 7. Juni zwei junge Künstler aus
Leipzig, die unser Verhältnis zum Tier in den Fokus nehmen.

Dana Meyer schafft lebensgroße Stahlskulpturen mit Seele, aus-
drucksstarke Momentaufnahmen kraftvoller Körper, die zugleich
verletzlich wirken. Oft tauschen Mensch und Tier die Rollen.

Hartmut Kiewert befreit in großformatigen, lebensprallen
Panoramen „Nutztiere“ aus der brutalen Realität der Fleisch-
industrie und lässt sie mit subtilem Humor als willkommene
Gäste an unserem Leben teilnehmen. Berührend sind seine
Porträts „ausgemusterter“ Kühe von einem Gnadenhof.

Beide Künstler beeindrucken mit den Qualitäten, mit
denen die „Leipziger Schule“ international zum Begriff wurde:
expressiver, präziser Realismus, handwerkliche Meisterschaft
und frischer, kritischer Blick auf unsere Welt.

                                                                   Dana Meyer &
www.galerie-ehingen.de

                                                                 Hartmut Kiewert
                                                                 ANIMAL TRANSITION
                                                                    07.06. - 16.08.2020
                                                                     Mi., Sa. und So.: 14:00 bis 17:00 Uhr
                                                                            Tränkberg 9 | 89584 Ehingen

                                                                                                                11
Der Kunstvermittler
                                                                                       sie – flüchtig zumindest, und schätzt sie. Auch Degreif hat diese
                                                                                       Künstler schätzen gelernt. „Ich selbst war der größte Profiteur meiner
                                                                                       Ausstellungen und Publikationen“, sagt er in seiner bescheidenen
                                                                                       Art. Als er seine Stelle hier antrat, habe das 19. Jahrhundert für ihn
                                                                                       angestaubt, provinziell gerochen. Heute weiß er: Ob Pflug, Emminger,
                                                                                       Braith oder Mali – „Ich habe hier für mich etwas Wertvolles entdeckt.“
                                                                                       Dabei ist er sich durchaus im Klaren, dass wir es hier bei all den
                                                                                       großen künstlerischen Begabungen nur „mit der mittleren Etage
                                                                                       der Kunstgeschichte“ zu tun haben. Die einzige Ausnahme ist Ernst
                                                                                       Ludwig Kirchner, von dem einige Werke im Museum hängen und
                                                                                       dem Degreif allein fünf seiner über 20 Ausstellungen gewidmet hat.
                                                                                       „Kirchner öffnet das Museum ins Internationale“, sagt er, „Kirchner

                                                                        Foto: Privat
                                                                                       leuchtet weit über die Region hinaus.“

                                                                                       Uwe Degreif sieht es als Geschenk an, dass er an diesem vergleichs-
     Uwe Degreif hat die kunstgeschichtliche Ausrichtung des Museums                   weise kleinen Museum auch forschen konnte. Museumsleiter Frank
     Biberach maßgeblich geprägt.                                                      Brunecker habe ihn da immer unterstützt. Überhaupt, die Zusam-
                                                                                       menarbeit der beiden, ihre intellektuellen Auseinandersetzungen
     Biberach. Uwe Degreif war über 20 Jahre lang zuständig für die                    sieht Uwe Degreif als Schlüssel für den Erfolg des Museums. „Ohne
     Kunstausstellungen im Museum Biberach. Zunächst als wissen-                       diese akademisch ambitionierten Reibungen wäre ich nicht mehr
     schaftlicher Mitarbeiter, später als stellvertretender Museumsleiter.             hier“, sagt einer, der dem Schreiben noch mehr verbunden ist als
     Jetzt, mit 67 Jahren, macht er Schluss. Ganz verloren geht er dem                 dem Organisieren. Seine Vorträge, Aufsätze und die Texte zu den
     Museum dennoch nicht. Er wird im Ruhestand die Magazine neu                       Ausstellungskatalogen weisen ihn als Stilisten aus, der verständlich,
     ordnen und ein Werkverzeichnis von Eberhard Emminger anlegen.                     anschaulich und dabei immer präzise schreibt. Degreif will Kunstver-
                                                                                       mittler sein, nicht Promoter oder Sprecher der Künstler. Deshalb steht
     Uwe Degreif stammt aus Wiesloch. Er studierte Kunstgeschichte                     er bei seinen Führungen ganz bewusst näher beim Publikum als beim
     und Empirische Kulturwissenschaft in Tübingen und war 1992/93                     Bild – und zwar im buchstäblichen wie im übertragenen Sinn. Die
     Lehrbeauftragter an der Fachhochschule für Gestaltung in Schwä-                   guten Besucherzahlen haben auch hier ihren Grund. Kein Museum in
     bisch Gmünd. 1995 promovierte er über „Skulpturen und Skandale.                   Süddeutschland bietet so viele Führungen an wie Biberach, nämlich
     Kunstkonflikte in Baden-Württemberg“. Von 1995 bis 1997 arbeite-                  zwei in der Woche.
     te der Kunsthistoriker am Deutschen Gartenbaumuseum in Erfurt.
     Dann platzte ein Projekt am Hygienemuseum in Dresden, für das er                  Jetzt, mit 67, ist Schluss. Uwe Degreif hätte schon vor 14 Monaten in
     engagiert war, und plötzlich stand er mit leeren Händen da. Genau                 Pension gehen können. Doch im September 2017 war seine Frau nach
     zu dieser Zeit suchte Biberachs Kulturdezernent Hans-Peter Biege                  kurzer schwerer Krankheit verstorben. Das war ein tiefer Einschnitt.
     einen Experten für eine Bräckle-Monografie und er fand – Zufall oder              Die Möglichkeit bis heute weiterzuarbeiten, war ein Segen. In dieser
     Fügung? – Uwe Degreif.                                                            Zeit hat er die aktuelle Ausstellung „Ins Licht gerückt – Künstlerinnen
                                                                                       in Oberschwaben im 20. Jahrhundert“ und ein begleitendes Buch
     Mit Biberach verband der Kunsthistoriker damals das Künstlerehe-                  realisiert. Für die Besucher ein Glücksfall. Für ihn Teil seiner Lebens-
     paar Romane Holderried/Julius Kaesdorf. Von Jakob Bräckle hatte er                und Trauerarbeit.
     zwar gehört, wirklich gekannt hat er ihn bis dahin nicht. Das sollte
     sich gründlich ändern. Wohl niemand ist heute besser bewandert im
     Werk Jakob Bräckles als er. Degreif hat zwei Monografien über ihn
     verfasst, jeweils als Katalog zu Ausstellungen; die erste 1997, die
     zweite 2018. Er schätzt an Bräckle vor allem den stilistischen Wandel,
     den der vollzogen hat: „Kein anderer Künstler Oberschwabens im
     20. Jahrhundert hat das Motiv der landwirtschaftlichen Felder und
     Gebäude mit ähnlicher Beharrlichkeit bearbeitet und in die Moderne
     geführt wie er. Das macht ihn unverwechselbar.“

     Knapp 10 000 Besucher kamen zur Bräckle-Ausstellung 2018/2019.
     Das ist Rekord für eine Kunstausstellung in Biberach. Wenn Uwe De-
     greif eine Ausstellung konzipiert, dann ist Gründlichkeit gewährleistet
     – das war bei Bräckle und Braith der Fall, bei Pflug und Mali genauso
     wie bei Romane Holderried-Kaesdorf, Sepp Mahler und Heinz Engler.
     Die ausgewählten Künstler haben im 19. und 20. Jahrhundert die
     Kunst Oberschwabens mitgeprägt, und deshalb wird ihnen von den
     Museumsbesuchern eine doppelte Wertschätzung zuteil. Man kennt

12
Juni 2020    kibizz

Konstanz, Kairo, Köln und Karlsruhe – Biberach
                                                Biberach. Dr. Judith Bihr ist die Nachfolgerin     seit 2018 Lehrbeauftragte der Hochschule
                                                von Uwe Degreif. Die 36-Jährige kam quasi          Darmstadt. Ihre Forschungs- und Arbeits-
                                                „mit dem Lockdown“ ins Museum Biberach.            schwerpunkte sind Moderne und Zeitgenössi-
                                                Ein paar Tage Normalbetrieb habe sie noch          sche Kunst, Global Art History sowie Medien-
                                                mitbekommen, „dann hatte ich viel Zeit,            kunst. Dazu hat sie auch international Ausstel-
                                                mich in die Sammlungen einzuarbeiten.“ Sie         lungen organisiert und Fachvorträge gehalten.
                                                bezeichnet das Museum Biberach als „fantas-
                                                tisch, heterogen, hochkarätig und spannend“.       Ihr persönliches Projekt, alle Museen in der
                                                Ein Begriff war es ihr schon lange wegen der       Region zu besuchen, lag in ihren ersten Wo-
                                                Kirchner-Bilder. Auch besucht hatte sie es be-     chen in Oberschwaben auf Eis. Dafür habe sie
                                                reits, als sie von ihrem Studienort Konstanz auf   das reizvolle Umland schon per Rad erkundet.
                                                dem Weg in ihre Heimatstadt Aalen war.             „Biberach wirkt größer als es ist“, sagt Bihr.
                                                                                                   Dafür sorge vor allem der prächtige Marktplatz.
                                                Von 2004 bis 2010 studierte Judith Bihr Lite-      Stadt und Menschen kennenzulernen sei ihr
                                                ratur-Kunst-Medien in Konstanz und Kairo.          zunächst wichtig. Das Museum Biberach sieht
                                                In Köln promovierte sie zu zeitgenössischer        sie als Haus für alle. Ideen habe sie viele.
                                                ägyptischer Kunst. Ab 2015 war sie wissen-         In künftigen Ausstellungen plant Judith Bihr,
                                                schaftliche Volontärin und Kuratorin am Zent-      auch Zeitgeschichte und Region zu themati-
                                                rum für Kunst und Medien in Karlsruhe (ZKM),       sieren.

 Das Museum Biberach hat wieder geöffnet
 Wir freuen uns, dass das Museum Biberach seit dem 12. Mai wieder         Für den Internationalen Museumstag, der dieses Jahr digital stattfin-
 geöffnet ist – natürlich unter Einhaltung der notwendigen Schutz- und    det, haben meine Kollegen von der Museumspädagogik, Lisa Lütjens
 Hygienevorschriften. Die wegweisende Sonderausstellung „Ins Licht        und Konrad Kopf, noch eine weitere Erkundungstour mit der App
 gerückt! Künstlerinnen Oberschwaben 20. Jahrhundert“ wurde bis           „Actionbound“ gestaltet, die sich dem Kriegsende 1945 widmet, das
 zum 18. Oktober 2020 verlängert und wir hoffen, dass wir in dieser       sich am 8. Mai 2020 zum 75. Mal jährte. Sie bietet die Möglichkeit zu
 bemerkenswerten Ausstellung noch Führungen und Veranstaltun-             einem Stadtspaziergang, der im Museum Biberach startet und die
 gen durchführen können. Die für den Sommer geplante Ausstellung          Besucherinnen und Besucher an historisch bedeutsame Orte in der
 „Bienen & Co.“ haben wir auf das nächste Jahr verschoben.                Stadt führt. Die Tour dauert etwa eine Stunde.

 Vorerst ist ein Rahmenprogramm, wie Führungen und Veranstaltun-          Als ich im März die Nachfolge von Dr. Uwe Degreif im Museum
 gen, noch nicht möglich. Dafür haben wir die Museumsgeschichten          Biberach angetreten habe, war noch nicht absehbar, dass wir bald
 ins Leben gerufen, mit denen wir auf digitalem Wege bedeutsame           darauf für zwei Monate schließen mussten. Doch wir waren in die-
 Gegenstände, rare Kuriositäten und interessante künstlerische Positi-    ser Schließzeit alles andere als untätig: Von der Umstrukturierung
 onen auf der Museumswebseite präsentieren und damit Einblicke und        der Sammlungsmagazine, der Planungen für den Umbau des neuen
 Hintergrundinformationen zu unserer Sammlung und den Ausstellun-         Raums der sichtbaren Museumspädagogik, der Konzeption neuer,
 gen geben. Hierfür haben wir gerade erst ein Videointerview mit der      spannender Ausstellungen für 2021 bis zur weiteren Erschließung
 Künstlerin Dorothea Schrade gedreht, die in der Ausstellung „Ins Licht   digitaler Projekte – im Team sprühten die Ideen in der Vorfreude auf
 gerückt!“ mit ihren großformatigen Mohngemälden vertreten ist und        eine baldige Wiedereröffnung.
 in dem sie über ihre Kunst, ihre Erfahrungen mit der Förderung von
 Künstlerinnen und über die Ausstellung spricht.                          Doch wir haben die Besucherinnen und Besucher in dieser Zeit sehr
                                                                          vermisst und freuen uns, Sie nun wieder herzlich ins Museum Bibe-
 Das Museum Biberach geht auch mit der Museumspädagogik                   rach einladen zu dürfen. Entsprechend den Handlungsempfehlun-
 digital: Anstatt von Führungen, die gerade noch nicht möglich sind,      gen des Museumsverbandes und der Landesregierung haben wir ein
 können die Besucherinnen und Besucher mit der kostenfreien App           Schutzkonzept erarbeitet, um Ihnen einen angenehmen Besuch zu
 „Actionbound“ in Form eines Spiels individuelle Rundgänge mit dem        ermöglichen. Wir freuen uns auf Sie!
 Smartphone im Museum machen. Das Projekt entstand im Rahmen
 der Bildungspartnerschaften „Schule-Museum“ mit der Mali-Gemein-         Sehr herzlich,
 schaftsschule: Schülerinnen und Schüler haben die Museumsrund-           Ihre Dr. Judith Bihr
 gänge selbst für Gleichaltrige konzipiert und die App mit spannenden     Kunsthistorikerin Museum Biberach
 Inhalten gefüllt. Das WLAN und die QR-Codes zu den Rundgängen
 gibt es an der Museumstheke.

                                                                                                                                                     13
Museum Biberach
     Bis 18. Oktober: Ins Licht gerückt!                                         Mali-Detektive: Schüler der Mali-Gemeinschaftsschule haben span-
                                                                                 nende Museumsrundgänge für Gleichaltrige konzipiert. Per kostenloser
     Biberach. Diese Würdigung ist überfällig. Mit der Ausstellung macht         App „Actionbound“ sind sie erlebbar: QR-Codes sowie WLAN-Zugang an
     das Museum Biberach den besonderen Beitrag von Künstlerinnen zum            der Museumstheke.
     Kunstgeschehen im 20. Jahrhundert sichtbar. Präsentiert werden Werke
     von 44 Künstlerinnen, die stellvertretend für viele weitere künstlerisch    Biberacher Museumsgeschichten: Schatz aus dem Waldboden, römi-
     Tätige in der Region stehen. Sie umfassen die Jahrgänge 1859–1965.          sche Spuren in Ton oder Geschichten von der Räuberbande des Schwar-
                                                                                 zen Veri – hier gibt es einen bunten Querschnitt durch die Abteilungen
     Zu sehen sind nicht nur Arbeiten von Malerinnen und Bildhauerinnen,         des Biberacher Museums: www.museum-biberach.de
     sondern auch Werke einer Weberin, Keramikerin, Puppenmacherin,
     Glaskünstlerin und Fotografin. Da weibliche Kreativität häufig auf das
     Gebiet des Kunsthandwerks und des Kunstunterrichts abgedrängt wur-
     de, wird der angewandte Bereich in die Ausstellung mit einbezogen.
     Fünf Abteilungen setzen thematische Schwerpunkte – Selbstporträt,
     Textiles, Pflanzen, Glaube, Reisen. In ihnen spiegeln sich wichtige Epo-
     chen der Kunstentwicklung des 20. Jahrhunderts wider. Tafeln stellen
     die Künstlerinnen vor, Filme veranschaulichen ihr Schaffen. Der Katalog
     dokumentiert 94 Künstlerinnen mit Lebenslauf und Werken dokumen-
     tiert und enthält Erfahrungsberichte von Beteiligten.

     Powerfrauen: Inspiriert von der aktuellen Sonderausstellung haben
     Siebtklässler des Wieland-Gymnasiums zehn „Comic-Heldinnen“ im
     Großformat entwickelt. Vom großen Motiv bis zu begleitenden Details
     ist viel zu entdecken: Die Bilder berichten über die jeweilige Frau, ihre
     Interessen und Charaktere. Zu sehen im Museum.                              Barbara Ehrmann: Ikarus, 1997, Kohlezeichnung

                                                                                 Elisa Stützle-Siegsmund: Wüste_Blume, 1990er Jahre, Keramik

                                                                                 Marianne Steinnagel: Steilabfall Pappelbank, um 1960, Öl / Leinwand

14
Juni 2020   kibizz

Bruno-Frey-Musikschule

Biberach. Die Bruno-Frey-Musikschule bietet neben dem virtuellen          Von klein auf!
Unterricht für erste Instrumentengattungen wieder erste Präsenz-          Im Rahmen der Elementaren Musikpraxis werden folgende Kurse
stunden im Einzelunterricht.                                              angeboten: Musikwiese 1 (für 1,5- bis 3-Jährige mit Begleitperson)
                                                                          Musikwiese 2 (für 3- bis 4-Jährige mit Begleitperson)
Anmeldung fürs Schuljahr 2020/21:                                         Musikalische Früherziehung (für 4- bis 6- Jährige)
Ab sofort läuft die Anmeldephase für Instrumental- und Vokalunter-        Instrumentenkarussell (INKA) (für Schüler der 1. und 2. Klasse)
richt an der Bruno-Frey-Musikschule. Angesprochen sind Interessierte      Informationen, Formulare oder Gebührenordnung unter:
jeden Alters, die unter professioneller Anleitung ein Instrument erler-   www.musikschule-bc.de
nen oder bereits erworbene Kenntnisse erweitern wollen. Das inst-
rumentale Angebot umfasst Streichinstrumente von Violine bis Kon-
trabass, Blasinstrumente von Querflöte bis Tuba, Tasteninstrumente
von Akkordeon bis Klavier sowie Schlaginstrumente und Gesang.

Virtueller Info-Tag „Sehen und Hören“:
Da der jährliche Info-Tag der Bruno-Frey-Musikschule aufgrund der
aktuellen Situation nicht wie gewohnt unter dem Motto „Sehen-Hö-
ren-Probieren“ stattfinden kann, haben die Lehrkräfte für nahezu
alle Instrumente kurzweilige Videoclips produziert. Diese virtuelle
„Instrumentenrallye Sehen & Hören“ ist ab 15. Juni abrufbar unter:
https://biberach-riss.de/Bildung-Familie-Soziales/Bildung/Musikschule

Informationsschreiben:
Neben den Videoclips sind für interessierte Eltern und Kinder In-
formationsbriefe online verfügbar. Sie beschreiben die vielfältigen
Angebote der Bruno-Frey-Musikschule. Auch ein postalischer Versand
ist möglich, bestellbar per E-Mail mit dem Betreff „Infobrief“ und
Nennung der Adresse an:
Bruno-Frey-Musikschule@biberach-riss.de

Schnupperangebot
In drei Unterrichtseinheiten je 30 Minuten können Interessierte Mu-
sikinstrumente unkompliziert kennenlernen und ausprobieren. Ein
Leihinstrument bekommen sie gestellt.

                                                                                                                                               15
Unternehmen, ermöglichen und fördern
                                                                            gelt per Schenkung und Stiftung, die die nötigen Erträge für die Fol-
                                                                            gejahre abwarf.“ Frey sei ein Könner in Aktien und Anlagen gewesen,
                                                                            hätte „zwischen Venezuela und der Türkei“ in Dinge investiert, von
                                                                            denen jeder Broker Abstand genommen hätte. Das bestätigt auch
                                                                            der damalige Musikdirektor Peter Marx: „Aktien hat er verstanden
                                                                            – da war er sehr nachdrücklich und clever.“

                                                                            Woher rührte das Engagement dieses mitunter harten und kantigen
                                                                            Unternehmers für die musikalische Jugend? Seine Lebensgefährtin
                                                                            war gewiss beteiligt, ist sich Marx sicher: „Ihr Enkel aus Hannover
                                                                            war im Wettbewerb ‚Jugend musiziert‘ Bundessieger“. Freys eige-
                                                                            nes musikalisches Wirken hatte sich auf die Karriere vom Schützen-
                                                                            trommler bis zum Tambourmajor beschränkt. „Bei musikalischen
                                                                            Darbietungen im Biberkeller und beim Schützenlied merkte man
                                                                            seine Ergriffenheit“, erinnert sich Hoffmann.
     Biberach. Sein Name ist im Kulturleben in Biberach und Umgebung
                                                                            Frey war ein Mann der alten Schule, begrüßte Damen stets galant
     allgegenwärtig. Am 30. Juni vor 100 Jahren ist Bruno Frey in Bibe-
                                                                            mit Handkuss, berichten Hoffmann und Marx. Wie er einerseits
     rach geboren. Millionenschwere Stiftungen, Musik-Preise und die
                                                                            humorvoll, entgegenkommend und zugänglich sein konnte, hätte
     Jugendmusikschule tragen seinen Namen. Eher unbekannt ist der
                                                                            der Unternehmer andererseits auch strikt und kraftvoll Contra ge-
     Mensch Bruno Frey.
                                                                            geben. Für den Stifter Bruno Frey nennt Ulrich Pitkamin unendliche
                                                                            Bescheidenheit und Großzügigkeit als die beiden Gesichter: „Wenn er
     Die städtische Jugendmusikschule litt Ende der 80er-Jahre unter
                                                                            zum Essen einlud, durfte es auch Leberkäse mit Kartoffelsalat sein.“
     großer Raumnot. Die Schülerzahl hatte sich binnen 15 Jahren ver-
     dreifacht. Ein teurer Neubau tat Not. Und plötzlich war da dieser
                                                                            In seiner ersten Biberacher Zeit als Chef der damaligen Boehrin-
     zunächst „anonyme“ Spender, der die vier Millionen Mark übernahm,
                                                                            ger Ingelheim-Tochter Basotherm hatte Pitkamin den Mäzen ken-
     gleichzeitig aber der Stadtspitze und wie sich später herausstellte
                                                                            nengelernt. Seine Frau und Freys Lebensgefährtin waren befreun-
     noch manch anderem strikte Geheimhaltung auferlegt hatte. Es war
                                                                            det. Der Kontakt blieb, auch als Pitkamin als Deutschlandchef des
     Bruno Frey.
                                                                            Gesamtkonzerns nach Ingelheim ging. Als Frey kurz vor seinem Tod
                                                                            seine Vermögensverhältnisse klärte, setzte er den Pharma-Manager
     Mit seiner Lebensgefährtin Helga Wagner-Palitzsch war er mit
                                                                            als Testamentsvollstrecker ein. Der posthum entstandenen größ-
     Erreichen des Rentenalters aus Hessen wieder in seine oberschwä-
                                                                            ten Stiftung, der „Bruno-Frey-Stiftung für kulturelle und soziale
     bische Heimat gesiedelt. Regelmäßig nahm er an den Treffen des
                                                                            Zwecke“(Gründungskapital 27 Millionen Euro), stand Pitkamin die
     Rotary-Clubs teil, war vernetzt und hatte Kontakt zur Rathausspitze.
                                                                            ersten zehn Jahre vor.
     „Spürbar war sein Wille, sein Vermögen sinnvoll anzulegen“, erin-
     nert sich der damalige Oberbürgermeister Claus-Wilhelm Hoffmann.
                                                                            „Biberach war seine Stadt, ihr war er verbunden“, so Pitkamin.
     So sei das Thema Jugendmusikschule naheliegend gewesen.
                                                                            Mit den Möglichkeiten alleine dieser immensen Stiftung für Kultur,

     „Es war ein einmaliger Vor-
     gang, dass der Gemeinderat
     ohne das Wissen um die Spen-
     de einem Neubau zugestimmt
     hat“, so Hoffmann. Biberach
     sei damals nicht auf Rosen
     gebettet gewesen. Die Bud-
     gets für kulturelle Aufgaben
     waren klein. Dem einen oder
     anderen im Rat habe sich
     Frey später selbst als Mäzen
     zu erkennen gegeben. Die
     drei Stadtvorderen jedenfalls
     hatten dicht gehalten.

     Bis zur ersten Stiftung dauer-
     te es noch. „Mit wehenden
     Fahnen“ sei Hoffmann schließ-
     lich zum Notartermin nach
     Fulda gefahren, wo die rosige
     Zukunft der Biberacher Jugend-
     musikschule besiegelt wurde:
     „Auf kluge Art und Weise gere-

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Juni 2020             kibizz
Bildung und Soziales wird er es wohl auf immer sein. Nachhaltig nicht     Millionen Euro ausgestattet ist, sei ihm eine Ehre: „Wir werden noch
nur mit hohen sechsstelligen Zuwendungen, sondern insbesondere            viel Neues zur Welt bringen – ob für Jugendkunst- oder Musikschule –
durch die Herangehensweise im „Dreiklang Musik-Sprache-Soziales“.         und Notfälle lindern.“ Die Arbeit von Vorstand und Geschäftsführung
Als größten Erfolg sieht Pitkamin die kreisweite Sprachförderung          prägten Achtung, Respekt, Empathie und der gebende Geist des
im Vorschulalter. Der jetzige Stiftungsvorsitzende Jörg Hochhausen        Stifters. Und genau der ist für Claus-Wilhelm Hoffmann in diesen
konkretisiert: „Bei den jetzt 15- bis 20-Jährigen im Kreis Biberach       Monaten, in denen Musiker und Zuhörer einander vermissen,
sind die Deutschkenntnisse laut IHK-Statistiken signifikant besser als    topaktuell: „Musik tröstet, hilft und muntert auf – Bruno Frey hatte
im Bereich Ulm/Alb-Donau.“                                                das erkannt.“

Hochhausen selbst hat Frey nie persönlich erlebt. Als Mann aus der        Wie sich das Wirken Bruno Freys aufs aktuelle Kulturleben aus-
Wirtschaft steht er im Ehrenamt in Tradition des Unternehmers und         wirkt, beschreibt Kulturdezernent Jörg Riedlbauer auf Seite 30
Stifters. Die Arbeit für die Stiftung, die mittlerweile mit mehr als 30   des vorliegenden kibizz.

  Bruno Frey
  30.6.1920        geboren als Sohn des damaligen Schultheißenassistenten in Biberach                              FinnComfort®
  1938 		          Abitur in Biberach                                                                              Der Schuh zum Wohlfühlen .
  1939 – 1945      Kriegsdienst und -gefangenschaft
  1946 – 1950      Jura-Studium in Freiburg, während Referendariat Übernahme der Maschinenfabrik
  		               Wüstenwillenroth bei Hanau Beteiligung an mehreren Firmen in Deutschland                                              Damen - Halbschuh
                                                                                                                                         » ELPASO
  		               und Spanien
  1960 – 1980      Richter am Landesarbeitsgericht Frankfurt
  1982		           Ehrenbrief des Landes Hessen für Unterstützung sozialer und karitativer Einrichtungen
  1985		           Rückkehr nach Biberach
  1989 - 1993      Stiftungs- und Schenkungsvertrag für den Neubau der städtischen Jugendmusik-
  		               schule (heute Bruno-Frey-Musikschulstiftung), Musikpreisstiftungen für Landes-
  		               musikakademie Ochsenhausen und Bruno-Frey-Musikschule
  1993		           Ehrenbürger der Stadt Biberach
  2001		           Jugendmusikschule wird Bruno-Frey-Musikschule, Schenkung eines Steinway-Flügels
                                                                                                                                     en Fachhändler:
  		               Ersteigerung des Dinglinger-Blumenkorbs als Dauerleihgabe fürs Museum Biberach                  Nur bei Ihrem gut
                                                                                                                                                       ieland
  2004		           Bruno-Frey-Stiftung für die musikalische Früh- und Hochbegabtenförderung (Hannover)             Bequemschuh W
  23.2.2005        gestorben in Biberach                                                                            Meisterbetrieb
                                                                                                                    88 40 0 Biberach
  2006		           Gründung der „Bruno-Frey-Stiftung für kulturelle und soziale Zwecke“                             Radgasse 10
                                                                                                                    Tel. 07351/6411

                                            Eberhard und Ruth Jirzik
                                            Allgäuer Landpartien
                                            Wandern, Radfahren, Langlaufen und Einkehren

                                            Dieses Buch bietet 39 Touren zur behutsamen Annäherung an das bayerische und württembergische Allgäu.
                                            Landpartien sind ja eher beschauliche, genießerische Ausflüge. Die Touren erstrecken sich von Füssen im
                                            Südosten bis nach Nonnenhorn am Bodensee im Südwesten und bis Mindelheim im Norden. Wir schlendern
                                            durch vergessene Wiesentäler und flanieren in reizvollen Städten; wir radeln dem Alpenpanorama entgegen
                                            und suchen kleine Brauereien, Dorfbeizen und Käsereien auf.
                                            Zunächst wird in sieben Touren das nördliche Allgäu vorgestellt, herrliche Touren, die kaum bekannt sind.

                                            ISBN 978-3-933614-78-0         € 9,90
                                                                                                                                                                17
Ängste und Freuden bedeuten die Welt
                                                                               Ausgefallen ist jüngst die Mitwirkung an der szenischen Lesung „Badawi
                                                                               – 1000 Peitschenhiebe“. Abgesagt ist „Biedermann und die Brandstif-
                                                                               ter“ von Max Frisch als Lehrstück ohne Lehre unter der Leitung von
                                                                               Thomas Laengerer: „Wir waren schon richtig weit“, merkt der Regisseur
                                                                               an, „und wir werden es nachholen.“ Auch die Heimatstunde zum Schüt-
                                                                               zenfest als alljährliches Highlight fällt flach. Und die Hauptversammlung
                                                                               ist in den Oktober verschoben. Bühnen- und Vereinsleben sind vereint
                                                                               von der Pandemie betroffen.

                                                                               „Theater spiegelt Gesellschaft“, sagt Laengerer. Und so sei es gerade in
                                                                               Krisenzeiten wichtig, Mut zu machen oder zu mahnen. Drama, Komödie
                                                                               oder Lustspiel – alles habe seine Berechtigung: „Die Bühne sind die
                                                                               Bretter, die die Welt bedeuten und wir hängen an Ängsten und Freuden
                                                                               der Gesellschaft und ihrer Suche“. Deshalb verwendet der Spielleiter
                                                                               auch keinen Konjunktiv, wenn er auf Weihnachtssoirée und Silvester-
     Biberach. Was kann wann über die Bühne gehen und vor allem wie?           Stück blickt: „Wir werden unsere Traditionstermine spielen und unser
     Der Dramatische Verein strotzt zwischen Hoffen und Bangen vor Schaf-      Feuer weitergeben!“
     fensdrang.
                                                                               Die Weihnachtssoirée bekomme ein neues Format im Komödienhaus,
     „Es muss weitergehen“, sagt Spielleiter Thomas Laengerer (Im Bild         so Buck, und „Wie im Himmel“ nach dem gleichnamigen Film von Kay
     links). Vorstand Manfred Buck ergänzt, „wir tun so, als würde alles       Pollak unter der Regie von Corinna Palm solle über den Jahreswechsel
     stattfinden können“, wenngleich die Fragen nach dem Wie und einer         auf die Bühne kommen. Passend zum Wechsel aus dem Corona-Jahr
     Finanzierbarkeit blieben. Man werde alle Bestimmungen einhalten,          2020 in ein neues, ergänzt Laengerer, weil es Hoffnung, Miteinander,
     auch wenn die Darsteller Masken tragen müssten oder jeder zweite          Solidarität, Nähe und die Kraft der Musik zum Thema habe. „Wir werden
     Stuhl freizubleiben habe, so die beiden an einem lauen Frühsommer-        aufstehen und mit neuer Kraft und Leidenschaft für unser Publikum
     abend im kibizz-Gespräch vor ihrer Heimstatt, dem Komödienhaus.           auf die Bühne gehen“, sagt er und verspricht umfassende Biberacher
     Für Buck stehen die Sicherheit der Schauspieler und Zuschauer an obers-   Kreativität auf einer Bühne. Bange machen gilt nicht – aus den Verant-
     ter Stelle.                                                               wortlichen des DRAM spricht laute Hoffnung.

     Wieland-Gartenhaus geöffnet

     Biberach. Das Wieland-Museum an der Saudengasse ist geöffnet.             werden“, spricht Bönsch über ihre Planungsoptionen und die Hoff-
     Maximal vier Personen dürfen das Gartenhaus des Dichters zeitgleich       nungen enttäuschter Teilnehmer. Schließlich seien das Malatelier
     besuchen – es herrscht Maskenpflicht. „Führungen und pädagogi-            der Jugendkunstschule und der Musik-Exzellenz-Kurs bereits in den
     sches Programm entfallen“, so Dr. Kerstin Bönsch, Geschäftsführe-         Startlöchern gewesen. Ins Internet ausweichen kann die Stiftung
     rin der Wieland-Stiftung. Der Literatursommer 2020 für Jugendliche        beim Wieland-Seminar mit der Universität Konstanz und mit ihrem
     samt Mal- und Schreibworkshops oder Märchen-Park zum Thema                Blog, in dem sie poetische Einsendungen samt Fotos sammelt.
     „Wunder, Wahn und Wirklichkeit“ fällt aus: „Natürlich haben wir           www.wieland-museum.de
     Verständnis, geplante Kurse können bis Juni nächstes Jahr nachgeholt      www.wieland-goes-creative.de

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BC - Kulturmeldungen
                                                                         VHS bewegt
                                                                         „Sunday Move“ geht weiter: Rund 150 Personen machen bereits mit:
                                                                         Deshalb setzt die Volkshochschule Biberach ihr sonntägliches Bewe-
                                                                         gungsangebot bis Ende Juni fort: Sonntags von 10 bis 11 Uhr gibt es
                                                                         kostenlose Yoga-Kurse im Livestream. Wer mitmachen möchte, muss
                                                                         sich per E-Mail an vhs@biberach-riss.de jeweils bis Freitag, 11 Uhr,
                                                                         anmelden. Als Hardware braucht’s Computer/Notebook, Tablet oder
                                                                         Handy. Gymnastikmatte sowie Kissen gelten als „Software“. Die VHS
                                                                         übernimmt keine Haftung.

                                                                         Jugendkunstschule
Bücherei online                                                          Die JUKS ist zu und zeigt sich deshalb nach außen. So werden JUKS-
                                                                         Menschen im Wochenrhythmus in digitalen Kanälen und im Schaufens-
miz24.biberach-riss.de: Bis zu 34 Prozent mehr Zugriffe auf ihre         ter in der Hindenburgstraße porträtiert. Im Bahnhof macht die JUKS ihr
digitalen Angebote verzeichnet die Stadtbücherei in den vergangenen      Jahresthema „Stadt Land Lust“ mit Wechselausstellungen lebendig.
Wochen. Mit „PressReader“ stehen mehr als 7000 digitale Zeitungen        Und aktuell läuft noch der Tape Art Wettbewerb, bei dem Klebeband
und Magazine aus aller Welt zur Verfügung. Über „Freegal Music“ gibt     für Kunst im Alltag sorgen soll (Fotos einreichen). Alle Infos auf www.
es Zugriff auf über 15 Millionen Songs aller Stilrichtungen sowie mehr   juks-biberach.de
als 40 000 Musikvideos. „Filmfriend“ bietet ein kuratiertes Film- und
Serienangebot für die Filmfeststadt Biberach. Auch die Online-Biblio-
thek „Ciando“ erfreut sich wachsender Nutzerzahlen. Die Stadtbücherei
verlängert ihre Leseausweise übrigens automatisch für die Dauer der
Schließung.

Die monatlichen Bilderbuchkinos für Kinder in der Stadtbücherei
fallen aus. Dafür liest Bibliothekarin Corona Eggert aus Bilderbüchern
in Videos vor. Zu finden sind sie auf der Homepage der Stadtbücherei:
www.medienzentrum-biberach.de

                                                                Naturbewusst bauen mit Holz
                                                                Das Zuhause ist unser Rückzugsort zum Wohlfühlen und Entspannen. Das
                                                                Thema Wohngesundheit spielt dabei eine zunehmende Rolle. Immer mehr
                                                                Bauherren setzen auf den natürlichen Baustoff Holz, der nicht nur ressourcen-
                                                                schonend ist, sondern auch für ein behagliches Wohnklima sorgt. Denn Holz
                                                                „atmet“, nimmt Feuchtigkeit auf und wirkt antibakteriell. Bei Mühlschlegel
                                                                erhalten Sie außerdem zahlreiche schadstoffgeprüfte Produkte für den Haus-
                                                                bau, Innenausbau und Garten.

                                                                Lassen Sie sich individuell beraten und erleben Sie eine der schönsten und
                                                                größten Ausstellungen in der Region. Gezeigt werden neben Türen, Böden und
                                                                Wandverkleidungen auch pflegeleichte Fassadenlösungen und ein umfangrei-
                                                                ches Sortiment für den Garten. Die monatlich stattfindenden Schausonntage
                                                                bieten zusätzlich Zeit und Raum für Inspirationen und neue Wohnideen.

                                                                Mühlschlegel
                                                                Holzhandelsgesellschaft GmbH & Co. KG
                                                                Sandelholzstr. 8, 88436 Oberessendorf
                                                                Telefon 07355/ 93060
                                                                info@muehlschlegel.de
                                                                www.muehlschlegel.de

                                                                                                                                                   19
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