Renaud Capuçon Kian Soltani Lahav Shani - Freitag 27. April 2018 20:00 Kammermusik 5 - Kölner Philharmonie

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Kammermusik 5

Renaud Capuçon
Kian Soltani
Lahav Shani
Freitag
27. April 2018
20:00
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Kammermusik 5

Renaud Capuçon Violine
Kian Soltani Violoncello
Lahav Shani Klavier

Freitag
27. April 2018
20:00

Pause gegen 20:45
Ende gegen 22:00

19:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll auf der Empore
PROGRAMM

Antonín Dvořák 1841 – 1904
Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 3
f-Moll op. 65 B 130 (1883)
Allegro ma non troppo
Allegretto grazioso, meno mosso
Poco adagio
Finale. Allegro con brio

Pause

Peter Iljitsch Tschaikowsky 1840 – 1893
Trio für Violine, Violoncello und Klavier
a-Moll op. 50 ČS 93 (1881/82)
»A la mémoire d’un grand artiste«
Pezzo elegiaco (Moderato assai – Allegro giusto)
Tema con variazioni
Tema: Andante con moto
Var. 1: Cantabile
Var. 2: Più mosso
Var. 3: Allegro moderato
Var. 4: L’istesso tempo
Var. 5: L’istesso Tempo
Var. 6: Tempo di valse
Var. 7: Allegro moderato
Var. 8: Fuga. Allegro moderato
Var. 9: Andante flebile, ma non tanto
Var. 10: Tempo di mazurka
Var. 11: Moderato
Variazione finale e coda. Allegro risoluto e con fuoco

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ZU DEN WERKEN

            Antonín Dvořák –
Trio für Klavier, Violine und Violoncello
         Nr. 3 f-Moll op. 65 B 130

Das f-Moll-Klaviertrio op. 65 nimmt unter Dvořáks Kammermu-
sikwerken eine ähnlich exponierte Stellung ein wie die d-Moll-
Sinfonie op. 70 in seinem orchestralen Œuvre. Beide Kompositi-
onen – chronologisch benachbart – weisen in ihrem emotionalen
Charakter, ihrer atmosphärischen Grundhaltung enge Verwandt-
schaften auf. Sie entstammen einer künstlerischen wie privaten
Krisenperiode in Dvořáks Leben: Der Tod der Mutter, der Misser-
folg seiner Oper Dimitrij bei der Presse hatten dem Komponisten
arg zugesetzt, und etwas vom Zustand der Trauer, des Selbst-
zweifels, der inneren Zerrissenheit spiegelt sich auch in der
musikalischen Substanz dieser Werke wieder.

Der Kopfsatz des Klaviertrios, Allegro ma non troppo, ist von
packendem dramatischem Zugriff und exponiert eine Fülle von
außerordentlich plastisch geprägten Themengestalten: so gleich
zu Beginn das spannungsreiche Oktaven-Unisono der beiden
Streichinstrumente, darauf folgend ein leidenschaftlich erregtes
d-Moll-Motiv, weiter einen expressiv verschatteten Seitenge-
danken in As-Dur und schließlich das kraftvolle, scharf rhythmi-
sierte Thema der Schlussgruppe. Diese thematisch sehr dichte,
reich gegliederte und kunstvoll entwickelte Exposition markiert
des Zentrum des Satzes – ihr gegenüber treten die relativ knapp
gehaltene Durchführung und die Reprise mit markanter, weit
ausholender Coda eher zurück.

Obwohl als Allegretto grazioso bezeichnet, entspricht der zweite
Satz kaum dem Typus des volkstümlich-humorvollen oder
anmutig idyllischen Scherzos, der für Dvořáks Werke vielfach so
charakteristisch ist. In seinem Ausdruckscharakter, seiner rhyth-
mischen Insistenz knüpft er unmittelbar an den Kopfsatz an. Und
dasselbe gilt noch dezidierter für das Allegro con brio-Finale, ein
ausgedehntes Rondo-Scherzo von stürmischer Intensität, in dem
auch diesmal nicht die »tschechischen Töne« – etwa Anklänge
von den Tanztyp Furiant – fehlen. Oasen der Lyrik, des reflexi-
ven Innehaltens bilden hier einzig das Trio des Scherzos (Meno

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mosso) und das Poco adagio in As-Dur, wenngleich auch in die-
sem hochexpressiven Liedsatz die düsteren, abgründigen Pers-
pektiven überwiegen. Generell fällt an Dvořáks f-Moll-Trio eine
starke Affinität zu Brahms auf, zumal im dunkel getönten, voll-
griffigen Klaviersatz, der oft quasi solistisch hervortritt.

Skizziert und ausgearbeitet hat Dvořák die Komposition zwi-
schen 4. Februar und 31. März 1883 in Prag, wobei er den
ursprünglich als zweiten entworfenen langsamen Satz bei der
definitiven Niederschrift an die dritte Stelle im Satzgefüge rückte.
Die Partitur erschien noch im gleichen Jahr bei Simrock in Ber-
lin und wurde am 27. Oktober 1883 in einem Dvořák-Konzert des
Gesangvereins »Boleslav« in Jungbunzlau von Ferdinand Lach-
ner (Violine), Alois Neruda (Violoncello) und dem Komponisten
selbst am Klavier uraufgeführt. Bei der Wiener Erstaufführung
ein Jahr später konnte Dvořák mit Genugtuung registrieren, dass
die Novität große Anerkennung fand: Der Wiener Kritikerpapst
Eduard Hanslick, der dem Dimitrij seinerzeit Mangel an dramati-
schem Zugriff vorgeworfen hatte, rühmte das Trio als ein Meister-
werk, in dem »Phantasie und Kunstverstand … sich vollkommen
decken, die Ideen stets logisch und dennoch überraschend sich
entwickeln. Darin liegt ja am Ende das Geheimniß jeder größe-
ren Dichtung, dass darin alles so kommt, wie es kommen musste,
und doch alles ganz anders, als vermuthet war.«

      Peter Iljitsch Tschaikowsky –
Trio für Violine, Violoncello und Klavier
           a-Moll op. 50 ČS 93
   »A la mémoire d’un grand artiste«
Auslösender Impuls für die Komposition seines einzigen Kla-
viertrios war für Tschaikowsky die Nachricht vom Tode seines
Mentors Nikolaj Rubinstein im März 1881. Rubinstein, Gründer
und langjähriger Leiter des Moskauer Konservatoriums (an dem
Tschaikowsky selbst in jungen Jahren als Theorielehrer unter-
richtete), hatte sich nicht nur als Pianist und Dirigent für Tschai-
kowskys Werke eingesetzt – er war dem fünf Jahre jüngeren

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Kollegen auch persönlich herzlich zugetan. Tschaikowsky nahm
an den Trauerfeierlichkeiten für Rubinstein in Paris teil, publizierte
einen Nachruf in den »Moskauer Nachrichten« und widmete dem
verstorbenen Freund sein im folgenden Winter ausgearbeitetes
Trio für Klavier, Violine und Violoncello a-Moll op. 50, das am
30. Oktober 1882 in der Moskauer Russischen Musikgesellschaft
uraufgeführt wurde. Den Klavierpart spielte sein Lieblingsschüler
Sergej Tanejew, der selbst bei Rubinstein Klavier studiert hatte.

Dass sich Tschaikowsky gerade damals zur Komposition eines
Klaviertrios entschloss, mutet freilich überraschend an, wenn
man bedenkt, dass er noch im Jahr zuvor seiner Gönnerin
Nadeshda von Meck die Bitte um ein Trio fürs häusliche Musizie-
ren abgeschlagen hatte. »Gern würde ich Ihren Wunsch erfüllen«,
schrieb er im November 1880, »doch das übersteigt meine Kräfte.
Wohl infolge der Beschaffenheit meiner Hörorgane kann ich die
Verbindung von Klavier mit Geige und Cello nicht ertragen. Mir
scheint, diese Klangfarben stoßen einander ab … Ich finde, das
Klavier sollte nur in drei Fällen eingesetzt werden: erstens als
Soloinstrument, zweitens im Kampf mit dem Orchester, drittens
als Begleitung, das heißt als Hintergrund eines Bildes. Ein Trio
aber setzt Gleichberechtigung und Gleichartigkeit voraus, die
zwischen Streichern einerseits und dem Klavier andererseits
nicht vorhanden sind. Deshalb haben Klaviertrios immer etwas
Gekünsteltes. Jedes Instrument spielt fortwährend nicht das, was
ihm als Instrument zukommt, sondern das, was der Komponist
ihm aufzwingt, denn ihm fällt es oft schwer, die verschiedenen
Teile seiner Komposition auf die Instrumente zu verteilen. Man
muss hier die Kunst eines Beethoven, Schumann oder Men-
delssohn restlos anerkennen, diese Schwierigkeiten in genialer
Weise gelöst zu haben. Ich weiß, dass es viele herrliche Trios
gibt, doch als Gattung liebe ich das Trio nicht und könnte daher
nichts für diese Klangkombination schreiben, was von echtem
Gefühl beseelt wäre.«

Ein Jahr später schien ihm das unsympathische Genre dennoch
einen Versuch wert. Ende Dezember 1881 berichtete er Frau von
Meck aus Rom: »Wissen Sie, meine Teure, was ich jetzt kompo-
niere? Sie werden sich sehr wundern! Erinnern Sie sich, dass Sie
mir einst rieten, ein Trio für Klavier, Geige und Cello zu schreiben,

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und wissen Sie noch, was ich Ihnen antwortete? Ich schrieb
Ihnen damals offen von meiner Abneigung gegen diese Instru-
mentenbesetzung. Und nun habe ich mich trotz dieser Antipathie
entschieden, einen Versuch auf dem bislang gemiedenen Gebiet
zu wagen.«

Erstaunlich, dass dieses a-Moll-Trio – trotz der ursprünglichen
Skrupel des Autors – zu Tschaikowskys bedeutendsten Leistun-
gen im kammermusikalischen Genre gehört. Nicht zu Unrecht
hat man das Werk als »Orchestermusik für drei Solostimmen«
charakterisiert; denn mit seinem außergewöhnlichen Umfang,
seiner unkonventionellen Zweisatzgliederung, mit seiner kraftvol-
len, sinfonisch ausgreifenden Entwicklung und seiner stupenden
Virtuosität scheint dieses Trio den stilistischen Rahmen der Kam-
mermusik häufig zu sprengen. Unmittelbar Bezug auf die Wid-
mung »Dem Andenken eines großen Künstlers« nimmt der Kopf-
satz mit dem Titel Pezzo elegiaco – eine breit ausgesponnene,
trotz aller emotionalen Beredsamkeit aufrichtig und ergreifend
wirkende Trauerklage. Im zweiten Teil des Trios hat Tschaikowsky
Mittelsatz und Finale gewissermaßen miteinander verschränkt.
Höchst virtuos paraphrasiert dieser Variationenzyklus ein russi-
sches Volkslied, das in elf Abwandlungen alle erdenklichen Cha-
raktere zwischen Bravouretüde, Fuge und Genrestück kaleido-
skopartig durchläuft. Die zwölfte Variation schließlich baut das
Thema zur Rondoform aus und mündet in eine gewaltige Coda,
die das Trauermotiv des Pezzo elegiaco wieder aufnimmt.

                                              Monika Lichtenfeld

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BIOGRAPHIEN

     Renaud Capuçon
                Violine

Renaud Capuçon wurde 1976 in Cham-
béry geboren. Er begann im Alter von
vierzehn Jahren am Conservatoire Nati-
onal Supérieur de Musique Paris zu stu-
dieren und gewann in den fünf Jahren
seines Studiums zahlreiche Auszeich-
nungen. Danach zog Capuçon nach
Berlin, um bei Thomas Brandis und
Isaac Stern zu studieren. 1997 wurde er
von Claudio Abbado eingeladen, Kon-
zertmeister des Gustav Mahler Jugendorchesters zu werden,
diese Position hatte er drei Sommer lang inne und arbeitete in
dieser Zeit unter anderem mit Pierre Boulez, Seiji Ozawa, Daniel
Barenboim, Franz Welser-Möst und Claudio Abbado zusammen.
Seitdem hat sich Capuçon als Solist auf höchstem Niveau eta-
bliert. Er spielte Konzerte mit Orchestern wie zum Beispiel den
Berliner Philharmonikern unter Bernard Haitink, dem Boston
Symphony Orchestra unter Christoph von Dohnanyi, oder dem
Orchestre de Paris unter Christoph Eschenbach.

Zu den jüngsten Konzertauftritten gehören Konzerte mit dem
London Symphony Orchestra unter François-Xavier Roth und
dem Chamber Orchestra of Europe mit Jaap van Zweden. Capu-
çon leitet auch als Solist diverse Ensembles wie die Camerata
Salzburg, die Festival Strings Luzern und das Kammerorchester
Basel. Renaud Capuçon engagiert sich sehr für Kammermusik
und spielt in diesem Zusammenhang häufig mit Martha Arge-
rich, Nicholas Angelich, Daniel Barenboim, Yefim Bronfman, Yuja
Wang, Hélène Grimaud, oder Truls Mørk sowie mit seinem Bru-
der, dem Cellisten Gautier Capuçon. Er ist künstlerischer Leiter
des Osterfestes in Aix-en-Provence, das er 2013 gründete und
wurde in 2016 zum künstlerischen Leiter der Sommets Musicaux
in Gstaad ernannt. Seit 2014 unterrichtet er Violine an der Hoch-
schule für Musik in Lausanne. Renaud Capuçon hat bereits eine
umfangreiche Diskographie vorgelegt. Neuere Veröffentlichun-
gen sind Konzerte von Bach und Vasks als Dirigent und Solist mit

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dem Chamber Orchestra of Europe sowie Konzerte von Brahms
und Berg mit den Wiener Philharmonikern unter Daniel Harding.

Renaud Capuçon spielt die Guarneri del Gesù »Panette« (1737), die
Isaac Stern gehörte. Im Juni 2011 wurde er zum »Chevalier dans
l’Ordre National du Mérite« und im März 2016 zum »Chevalier de
la Légion d’honneur« der französischen Regierung ernannt.

Bei uns war Renaud Capuçon zuletzt Im April 2017 zu hören.

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Kian Soltani
               Violoncello

Kian Soltani wurde 1992 in Bregenz in
eine persische Musikerfamilie gebo-
ren. Mit vier Jahren begann er Cello
zu spielen und wurde mit gerade ein-
mal zwölf Jahren in die Klasse von Ivan
Monighetti an der Musikhochschule
Basel aufgenommen. 2014 wurde er Sti-
pendiat der Anne-Sophie Mutter Stif-
tung und schloss sein Studium im Rah-
men des Programms Junge Solisten an
der Kronberg Academy ab. An der internationalen Musikakade-
mie in Liechtenstein konnte er darüber hinaus wichtige musikali-
sche Erfahrungen sammeln.

Kian Soltani gehört heute zu den außergewöhnlichsten Musi-
kern seiner Generation. Seine Debüts im Wiener Musikverein
und bei der Schubertiade Hohenems, aber vor allem sein Gewinn
des Internationalen Paulo Cello-Wettbewerbs in Helsinki mach-
ten weltweit auf Soltani aufmerksam. Im Sommer 2015 war Kian
Soltani Solist in Beethovens Tripelkonzert zusammen mit Daniel
Barenboim, Guy Braunstein und dem West-Eastern Divan Orches-
tra in Berlin auf der Waldbühne, bei den Festspielen in Salzburg
und Luzern, den BBC Proms in London und im Teatro Colón in
Buenos Aires. 2016 gründete Daniel Barenboim gemeinsam mit
dem Geiger Michael Barenboim und Kian Soltani ein Trio, das
erstmals im Sommer 2016 Konzerte im Teatro Colón in Buenos
Aires gab. In der Spielzeit 2017/18 wird das Trio sämtliche Klavier-
trios von Beethoven im Pierre Boulez Saal in Berlin zur Auffüh-
rung bringen, gemeinsam mit zeitgenössischen Kompositionen.

Höhepunkte der Saison 2017/2018 sind Auftritte in der Alten Oper
Frankfurt, der Philharmonie de Paris, der Royal Festival Hall Lon-
don, der Kölner Philharmonie, dem Boulez Saal in Berlin, dem
Prinzregententheater in München, dem Konzerthaus Oslo, bei
der Schubertiade Hohenems, sowie Konzerte bei den Festspie-
len in Salzburg, Verbier, Luzern und Aix-en-Provence. Mit Daniel

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Barenboim und dem West-Eastern Divan Orchestra ist er dieses
Jahr mit Strauss’ Don Quixote auf Welttournee.

Kian Soltani spielt das Stradivari-Cello »London« von 1694 als
Leihgabe der J & A Beare International Violin Society.

Auf dem Podium der Kölner Philharmonie war Kian Soltani
zuletzt 2016 zu erleben.

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Lahav Shani
                 Klavier

1989 in Tel Aviv geboren, begann Lahav
Shani mit sechs Jahren sein Klavierstu-
dium bei Hannah Shalgi, und studierte
bei Arie Vardi an Buchmann-Mehta
Musikhochschule in Tel Aviv weiter.
Danach absolvierte er sein Dirigier-
studium bei Christian Ehwald und sein
Klavierstudium bei Fabio Bidini an der
Hochschule für Musik ›Hanns Eisler‹
Berlin. In den letzten Jahren hat Daniel
Barenboim seine Karriere unterstützt und gefördert und Shani
konzertierte mit Orchestern wie dem Philharmonia Orchestra,
dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und dem Orchestre Phil-
harmonique de Radio France.

Die Karriere des Dirigenten Lahav Shani begann 2013 mit dem
ersten Preis des Gustav-Mahler-Dirigentenwettberbes in Bam-
berg. Seitdem hat er sich schnell als ein vielbeachtetes Nach-
wuchstalenten etabliert. Im Juni 2014 gab Shani ein sensatio-
nelles Debüt mit der Berliner Staatskapelle als Einspringer für
Michael Gielen in Konzerten am Berliner Konzerthaus und in der
Berliner Philharmonie. Im Januar 2016 sprang Shani für P  ­ hilippe
Jordan ein und dirigierte die Wiener Symphoniker auf einer
Europa-Tour, mit Konzerten in Paris, Frankfurt und München. Im
Dezember 2015 sprang Lahav Shani kurzfristig für Franz Welser-
Möst ein, für Konzerte mit dem Wiener Philharmoniker im Musik-
verein, wo er vom Klavier aus Bachs Konzert in d-Moll, und vom
Pult aus Mahlers Sinfonie Nr. 1 dirigierte. In der Presse wurde er
für dieses Konzert sehr gelobt.

Im Dezember 2016 dirigierte er erneut die Staatskapelle Berlin,
in sechs Aufführungen von La Bohème in der Berliner Staats-
oper, und dann in weiteren Orchester-Konzerten in der Berliner
Philharmonie im Mai 2017. In der Spielzeit 2017/18 dirigiert Lahav
Shani Orchester wie das Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks, das London Symphony Orchestra, das Königliche
Concertgebouworchester Amsterdam, und die Staatskapelle

                                11
Dresden. Seit der Spielzeit 2017/18 ist er Erster-Gastdirigent der
Wiener Symphoniker, und in der Spielzeit 2018/19 wird er Chefdi-
rigent des Rotterdams Philharmonisch Orkest.

Seine enge Beziehung zum Israel Philharmonic begann 2007, als
er Tschaikowskys erstes Klavierkonzert interpretierte, und setzte
sich 2010 fort, als er an der Asientournee des Orchesters unter
Leitung von Zubin Mehta teilnahm, als Solopianist, als Dirigieras-
sistent und als Kontrabassist. Nächste Soloprojekte sind Bachs
Klavierkonzert in D-Dur mit dem Königlichen Concertgebouw­
orchester Amsterdam und Beethovens Tripelkonzert mit Renaud
und Gautier Capuçon. Lahav Shani hat außerdem umfassende
Erfahrung im Kammermusikspiel und wird diese Saison sein
Debüt beim Verbier Festival, dem Boulez Saal, und dem Festival
d’Aix-en-Provence geben.

Bei uns ist er als Kammermusiker heute zum ersten Mal zu hören.

                                12
KölnMusik-Vorschau

               April                                       Mai

                  So
                  29
                  20:00
Gewandhausorchester Leipzig
Andris Nelsons Dirigent
                                                             Di
Thomas Larcher
Chiasma – für Orchester                                     01
                                                           ab 11:00
Wolfgang Amadeus Mozart
                                                          Maifeiertag
Sinfonie g-Moll KV 550
                                          ACHT BRÜCKEN Freihafen
Peter Iljitsch Tschaikowsky
                                          Ein ganzer Tag Musik bei freiem Eintritt
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 ČS 27
»Pathétique«                              Beim ACHT BRÜCKEN Freihafen darf
                                          sich das Publikum auf eine vielseitige
●
A Internationale Orchester 5
                                          und lange Reise in die verschiedensten
                                          Musikwelten einstellen. Die Veranstal-
                                          tungen in der Kölner Philharmonie,
                                          im Kino im Museum Ludwig und im
                                          Funkhaus Wallrafplatz widmen sich
                                          dem Porträtkomponisten des diesjähri-
                                          gen Festivals Bernd Alois Zimmermann:
                                          Ein Dokumentarfilm über ihn und sein
                                          Wirken, eine Lesung aus einem Buch
                                          über sein Leben und natürlich viele
                                          Kompositionen aus seiner Feder werden
                                          zu erleben sein. Im letzten Konzert des
                                          Tages treffen – auch ganz im Sinne Zim-
                                          mermanns – verschiedene musikalische
                                          Welten, südamerikanische Folklore und
                                          deutsches Traditionsliedgut aufeinander.
                                          Infos unter achtbruecken.de

                                                             Mi
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                                                            20:00
                                          Florentin Ginot Kontrabass
                                          Werke von Helmut Lachenmann,
                                          Liza Lim, Rebecca Saunders,
                                          Georges Aperghis, György Kurtág und
                                          Frédéric Pattar
                                          Dieses Konzertprojekt wird
                                          gefördert durch Impuls Neue Musik
                                          ACHT BRÜCKEN

                                     13
Ihr nächstes
                                             Abonnementkonzert

                  Do                                             Sa
                  03
                  18:00
                                                                30
                                                                Juni
                                                                20:00
Dirk Rothbrust Schlagzeug
Christian Dierstein Schlagzeug               Alexej Gerassimez Percussion
                                             Simone Rubino Percussion
Rebecca Saunders
Dust                                         Lucas & Arthur Jussen
eine modulare Solokomposition                  Arthur Jussen Klavier
                                               Lucas Jussen Klavier
Karlheinz Stockhausen
Zyklus Nr. 9 – für einen Schlagzeuger        Minas Borboudakis
                                             Choróchronos I (1997)
17:30 Einführung in das Konzert mit
                                             für zwei Schlagzeuger und zwei
Louwrens Langevoort und Rebecca
                                             Klaviere
Saunders
                                             Igor Strawinsky
ACHT BRÜCKEN
                                             Concerto (1932 – 35)
                                             für zwei Klaviere
                                             I.
                                             II. Notturno
                   So                        III. Quattro variazioni
                  06
                  21:00
                                             IV. Preludio e Fuga
                                             Giorgio Battistelli
                                             Orazi e Curiazi (1996)
Ensemble Modern
                                             für zwei Schlagzeuger
Brad Lubman Dirigent
                                             Béla Bartók
Steve Reich
                                             Sonate für zwei Klaviere und
Eight Lines – für Ensemble
                                             Schlagzeug Sz 110 (1937)
Variations for Vibes, Pianos
                                             Assai lento
and Strings
                                             Lento, ma non troppo
Four Organs
                                             Allegro non troppo
für vier elektrische Orgeln
und Maracas                                  19:00 Einführung in das Konzert
                                             durch Bjørn Woll
John Cage / Lou Harrison
Double Music
für vier Schlagzeuger
                                             ●
                                             A    Kammermusik 6

Unterstützt durch das
Architekturbüro Kottmair

                   Mi
                  09
                  21:00
Wolfgang Voigt
präsentiert GAS live
ACHT BRÜCKEN

                                        14
Foto: Simon Fowler
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester G-Dur KV 453
Konzert für Klavier und Orchester c-Moll KV 491

Francis Poulenc
Sinfonietta FP 141

    Piotr
Anderszewski             Klavier

Scottish Chamber Orchestra
Stephanie Gonley Konzertmeisterin

                                        Mittwoch
koelner-philharmonie.de                16.05.2018
0221 280 280                                20:00
                                    19:00 Einführung in das Konzert durch Oliver Binder
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
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Kulturpartner der Kölner Philharmonie

                                        Redaktion: Sebastian Loelgen
                                        Corporate Design: hauser lacour
                                        kommunikationsgestaltung GmbH
                                        Textnachweis: Der Text von Monika
                                        ­Lichtenfeld ist ein Originalbeitrag für
Herausgeber: KölnMusik GmbH              dieses Heft.
Louwrens Langevoort                      Fotonachweise: Renaud Capuçon © Simon
Intendant der Kölner Philharmonie        Fowler; Lahav Shani © Marco Borggreve;
und Geschäftsführer der                  Kian Soltani © Juventino Mateo
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln             Gesamtherstellung:
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