Chapeau classique saison 2018/2019

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Chapeau classique saison 2018/2019
chapeau
                          classique
                          konzerte junger virtuosen

saison 2018/2019
Erbdrostenhof
NRW.BANK
Westfälische Provinzial
Chapeau classique saison 2018/2019
2018                chapeau                                                                                             chapeau!

   2019 classique
                                                                                                                           Diesmal ziehen wir gleich   Häufiger als diese ist ein Klaviertrio zu sehen. Doch
                                                                                                                           siebenmal den Hut! Vor      selten berührt ein Trio mit seinem Spiel so wie
                                                                                                                           faszinierenden jungen       das um die deutsch-lettische Geigerin und GWK-
                        konzerte junger virtuosen                                                                          Musiker*innen, die der      Preisträgerin Christa-Maria Stangorra, die in
                                                                                                                           GWK verbunden sind, in-     Minden geboren wurde und in Hamburg bei Prof.
                                                                                                                           ternationale Preise ge-     Tanja Becker-Bender studierte. Sie kommt mit dem
   claque 1             SO 14.10.2018                                                                                      wannen und in Europa        Cellisten Jakob Kuchenbuch und der spanischen
                        Koryun Asatryan Saxophon Julia Golkhovaya Klavier                                                  und der Welt gastieren.     Pianistin Susana Gómez Vázquez, mit denen sie
   claque 2             FR 16.11.2018                                                                                                                  in Münster schon beim 2017er Jubiläums-KÜCHEN-
                                                                                               Statt nur einem gibt’s zwei packende Klavierrecitals,   TERZ der GWK begeisterte.
                        Carlos Navarro Gitarre Streichquartett der Dortmunder Philharmoniker
                                                                                               aus je gegebenem Anlass. Volodymyr Lavrynenko,
   claque 3             SO 02.12.2018                                                          der Gewinner des 15. Int. Schubert-Wettbewerbs          Mit Maciej Fra˛ckiewicz ist ein GWK-Preisträger von
                        Christa-Maria Stangorra Violine Jakob Kuchenbuch Violoncello           Dortmund, hat bei GWK RECORDS eine hoch gelobte         2015 und Gewinner des Deutschen Musikwettbe-
                        Susana Gómez Vázquez Klavier                                           Schubert-CD veröffentlicht. Und der Gewinner (2017)     werbs 2018 bei uns zu Gast, der sein Akkordeon in
                                                                                               eines der renommiertesten Wettbewerbe der Welt,         allen möglichen und unmöglichen Farben brillieren
   claque 4             SO 27.01.2019                                                          des Int. Musikwettbewerbs der ARD, der südko-           lässt. Der Pole leitet seit 2018 die internationale
                        Maciej Fra˛ckiewicz Akkordeon                                          reanische Pianist JeungBeum Sohn, macht sein            Akkordeonklasse an der Musikhochschule Detmold,
                                                                                               Konzertexamen an der Musikhochschule Münster            wo er selbst sein Konzertexamen abgelegt hat.
   claque 5             SO 17.02.2019
                                                                                               bei Prof. Arnulf von Arnim, der übrigens auch den
                        JeungBeum Sohn Klavier                                                 Dortmunder Schubert-Wettbewerb leitet.                  Mit dem Konzert des just gegründeten Ensembles
   claque 6             DO 07.03.2019                                                                                                                  INTERMUSICALE unter Leitung der aus Siegen stam-
                        Ensemble INTERMUSICALE                                                 Mit Koryun Asatryan kommt der 1. Preisträger des        menden Blockflötistin Elisabeth Champollion erle-
                                                                                               ersten Int. hülsta woodwinds-Wettbewerbs der GWK        ben wir die Geburtsstunde einer Formation, die sich
   claque 7             SO 07.04.2019                                                          zurück nach Münster. Der gebürtige Eriwaner, den        einem ganz besonderen Konzept widmet. INTERMU-
                        Volodymyr Lavrynenko Klavier                                           die Wahl-Düsseldorferin Julia Golkhovaya begleitet,     SICALE bringt Alte und, speziell von ihm selbst für
                                                                                               hatte an der Abt. Dortmund der Detmolder Musik-         sein jeweiliges Programm in Auftrag gegebene zeit-
                                                                                               hochschule studiert, bevor er nach deren Schlie-        genössische Musik auf historischen Instrumenten

   karten
                                                                                               ßung mit Prof. Daniel Gauthier nach Köln ging. Seit     auf die Bühne. Wer Elisabeth Champollion beim KÜ-
                                                                                               2017 ist er selbst Professor für Saxophon an der        CHENTERZ oder bei SUMMERWINDS erlebt hat, wird
                                                                                               Hochschule in München.                                  sich gewiss auf ein inspirierendes Konzert freuen.
   Einzelkarten         24 € (inkl. Vorverkaufsgebühr)
                                                                                               Der Gitarrist und GWK-Preisträger Carlos Navarro,       Herzlich lade ich Sie zu einer neuen CHAPEAU
   Ermäßigt             18 € (inkl. Vorverkaufsgebühr) für                                     der aus Peru stammt, in Detmold bei Prof. Thomas        CLASSIQUE-Saison ein und wünsche Ihnen wieder ein
                        GWK-Mitglieder, Schüler*innen, Studierende,                            Kirchhoff studierte und heute u.a. an der Univer-       Zur-Ruhe-Kommen im Live-Konzert, Aufschwung
                        Schwerbehinderte (50%) mit Ausweis                                     sität Dortmund unterrichtet, hat sich mit dem           und Freude, mit Daniel Barenboim: „Fokussier Dich,
                                                                                               Streichquartett der Dortmunder Philharmoniker           konzentrier Dich, total. Nimm Dir ein paar Sekunden
   Abo 7 Konzerte       144 € / 108 € erm. (inkl. Vorverkaufsgebühr)                           verbündet, so dass wir eine kaum je zu hörende          Stille – und dann flieg mit der Musik.“
                                                                                               Quintett-Besetzung mit einem exklusiven Programm
   Vorverkauf           WN Ticket-Shop | Prinzipalmarkt 13–14                                  erleben können.                                         Ihre
                        48143 Münster | Telefon: 0180 6570067

   Online-Verkauf       adticket.de oder: gwk-ticketshop.reservix.de/events
                        fon: 0180 6050400 rund um die Uhr
                        (20 ct/Anruf aus den Festnetzen,                                                                                               Dr. Susanne Schulte
                        max. 60 ct/Anruf aus den Mobilfunknetzen)

Impressum Herausgeber: GWK, Münster | Text, Fotos Veranstaltungsorte: Susanne Schulte
Grafik: goldmarie design, Münster | Programmänderungen und Druckfehler vorbehalten
Chapeau classique saison 2018/2019
SO 14.10.2018 18 Uhr Erbdrostenhof Salzstr. 38 | 48143 Münster                                                  claque 1

mysterious morning                Koryun Asatryan Saxophon Julia Golkhovaya Klavier
Fernande Decruck (1896–1954):
Sonate Cis-Dur                    Charismatisch, vielfach ausgezeichnet, in sämt-                      ist Tanadas „Mysterious Morning III“ inspiriert.
                                  lichen Stilen zuhaus, spielen Koryun Asatryan und                    Der Japaner macht mit schrägen Trillern, Multi-
Francis Poulenc (1899–1963):      Julia Golkhovaya ein kontrastreiches Programm,                       phonics, Mikrointervallen, Glissandi den spontanen
Sonate op. 185                    das packt.                                                           Ausbruch eines lange versteckten Wahnsinns
(original für Oboe und Klavier)                                                                        erlebbar. Grenzgängerisch auch Schulhoff. Seine
                                  Milhaud komponierte dem komischen Abenteurer                         „Hot Sonate“ hat Tanz- und Jazzcharakter, hat
Darius Milhaud (1892–1974):       und Aufschneider der Commedia dell’Arte das                          Leichtigkeit und „Hitze“. Kunst sei, so Schulhoff,
Scaramouche op. 165c              Charakterstück: „Scaramouche“ ist clownesk, frech,                   „Kunst nicht zur Kunst zu machen“! Das beherzigt
                                  lyrisch, straßenmusikalisch, jazzig, brasilianisch.                  auch der Saxophonvirtuose Itturalde in seinem
Erwin Schulhoff (1894–1942):      Nach „all den impressionistischen Nebeln“ waren                      Czardas, dessen verträumt-elegischer Beginn
Hot Sonate a-Moll                 für Milhaud die Werke seines Freundes Poulenc,                       ‚nur‘ der erwartungsschwangere Anlauf für einen
                                  „diese simple und klare Kunst, die so sehr an                        wilden Tanz ist, der ungarische Volksmusik beerbt.
Fuminori Tanada (*1961):          Scarlatti und Mozart erinnert“, echte Zukunftsmusik.
Mysterious Morning III            Die innige Klage des 3. Satzes seiner Sonate gilt                    Koryun Asatryan, Preisträger im hülsta woodwinds-
                                  als die letzte Komposition Poulencs. Zunächst                        Wettbewerb der GWK 2008, ist Professor an der
Claude Debussy (1862–1918):       vergessen, gehört die so subtile wie leidenschaft-                   Hochschule für Musik und Theater München, Julia
L’Isle Joyeuse für Klavier        liche Sonate Decrucks heute zum Standardreper-                       Golkhovaya ist an der Robert Schumann Hoch-
                                  toire der Saxophonisten. Französisch, jedoch auch                    schule Düsseldorf als Lehrkraft für besondere
Pedro Iturralde (*1929):          von Charlie Parkers improvisatorischer Freiheit                      Aufgaben tätig.
Pequeña Czarda

                                                                                     © Ira Weinrauch

                                                                                                                                                             © Ira Weinrauch
Chapeau classique saison 2018/2019
FR 16.11.2018 20 Uhr NRW.BANK Friedrichstr. 1 | 48145 Münster                                     claque 2

               Carlos Navarro Gitarre                                                                                       saiten-spiele
               Streichquartett der Dortmunder Philharmoniker                                                                Antonio Vivaldi (1678–1741):
                                                                                                                            Concerto für Gitarre und
               Gesa Renzenbrink Violine Iris Plettner Violine
                                                                                                                            Streichquartett D-Dur
               Hindenburg Leka Bratsche Markus Beul Violoncello
                                                                                                                            Mario Castelnuovo-Tedesco
                                                                                                                            (1885–1968):
               Carlos Navarro, international gastierender Preis-    quintett, das der Italiener jüdischer Herkunft in       Quintett für Gitarre und
               träger der GWK, liebt es zu tanzen; die philhar-     Hollywood komponierte, wohin er 1939 emigrieren         Streichquartett op. 143
               monischen Saiten-Kollegen des Gitarristen auch.      musste. Seit 1932 war er mit dem spanischen Jahr-
               So kommt es zu einer selten zu erlebenden Be-        hundertgitarristen Andrés Segovia befreundet.           Luigi Boccherini (1743–1805):
               setzung: Die „Königin der Zupfinstrumente“ trifft    Für ihn schrieb er zahlreiche Werke, die heute zum      Gitarrenquintett D-Dur Nr. 4 G 448,
               sich solistisch mit einem klassischen Streichquar-   Standardrepertoire der Gitarre gehören, wie sein        „Fandango-Quintett“
               tett – wie zum Tanz.                                 charmantes Opus 143. Italienisch-spanisch auch
                                                                    Boccherinis berühmtes Fandango-Quintett, in             Leo Brouwer (1939*)
               Denn Tänzerisches prägt die vifen „Saiten-Spiele“    dem er die Gitarre in ihrem ganzen Klangspektrum        nach Lennon/McCartney:
               der fünf Virtuosen. Heiter beschwingt beginnen       nutzt, als Generalbass wie als Solistin: erlesene       From Yesterday to Penny Lane
               sie mit einem typischen Vivaldi. Klangstärker und    Melodien, die Stimmen sind elegant geführt, die
               -reicher als die historische Diskantlaute mit den    Klangeffekte bezaubern so wie das Spiel mit der
               sechs Doppelsaiten, für die der Venezianer schrieb   iberischen Folklore, die Boccherini in Madrid einsog,   Herzlich lädt Sie die NRW.BANK
               und die untergegangen ist, kommt die Gitarre         als er dort lebte. Folklore ist Pop ist Volksmusik,     in ihre Konzert-Caféteria ein.
               über, zumal wenn sie der Peruaner Carlos Navarro     neu und grenzenlos: Die Melodien der Beatles sind
               spielt. Spanische Untertöne und Stimmungen           unsterblich, was nicht zuletzt die farbenreiche Suite
               durchziehen Castelnuovo-Tedescos Gitarren-           des kubanischen Gitarristen Leo Brouwer beweist.
© Paul Galke
Chapeau classique saison 2018/2019
SO 02.12.2018 18 Uhr Erbdrostenhof Salzstr. 38 | 48143 Münster               claque 3

geistertrio                                 Christa-Maria Stangorra Violine
Ludwig van Beethoven (1770–1827):           Jakob Kuchenbuch Violoncello
Trio D-Dur op. 70,1 für Klavier,            Susana Gómez Vázquez Klavier
Violine und Cello, „Geistertrio“

Leonard Bernstein (1918–1990):              Die Drei sind jung und begabt, ungestüm in ihrem
Trio for violin, cello and piano (1937)     Spiel, dabei jedoch hochmusikalisch und voller Esprit.
                                            Dafür sind sie mehrfach, Christa-Maria Stangorra
Pjotr I. Tschaikowski (1840–1893):          auch von der GWK, ausgezeichnet worden: kein
Trio für Klavier, Violine und Violoncello   „Geistertrio“ mithin.
a-Moll op. 50
                                            „Geistertrio“ nannte Carl Czerny, Beethovens
                                            Schüler, die berühmte Triosonate Opus 70 Nr. 1,
Der LWL lädt Sie herzlich in                weil ihn der zweite Satz an den ersten Auftritt
seinen Erbdrostenhof ein.                   des Geistes in Shakespeares „Hamlet“ erinnerte:
                                            „Der Charakter dieses sehr langsam vorzutra-
                                            genden Largo ist geisterhaft schauerlich, gleich
                                            einer Erscheinung aus der Unterwelt.“ Doch „wie
                                            der Sturmwind die Wolken“ (E.T. A. Hoffmann)
                                            verjagt das virtuose Finale die Schwermut des
                                            Mittelsatzes und nimmt Stolz und Kraft des ersten
                                            wieder auf. Bernstein, Jubilar des Jahres 2018, war
                                            Kompositionsschüler in Harvard, als er sein Trio
                                            schrieb. Das erst 1979 veröffentlichte Jugendwerk
                                            des Weltstars, das „den Bernstein“, den wir kennen,
                                            nur erahnen lässt, strahlt vor Selbstbewusstsein
                                            und Energie – obwohl Tschaikowski behauptet
                                            hatte, dass ein Klaviertrio nicht funktioniere.

                                            Denn die „melodische Klangfarbe von Geige und
                                            Cello mit ihrem wunderbar warmen Timbre tritt
                                            in einen Wettbewerb mit dem Klavier – dem König
                                            aller Instrumente –, das vergeblich zu beweisen
                                            versucht, dass es auch, wie seine Widersacher,
                                            singen kann …“ Mit seinem Opus 50, einem
                                            romantischen Stimmungsbild, widerlegt sich der
                                            Komponist selbst aufs Schönste. Nach dem plötz-
                                            lichem Tod Nikolaj Rubinsteins, des Pianisten und
                                            Gründers des Moskauer Konservatoriums, dessen
                                            Beerdigung in der orthodoxen Kirche der Rue Daru         © Susanne Schulte
                                            in Paris ihn nachhaltig erschüttert hatte, schrieb
                                            Tschaikowski sein Klaviertrio: monumental, elegisch
                                            und heiter, intensiv, erlöst, still.
Chapeau classique saison 2018/2019
SO 27.01.2019 18 Uhr Erbdrostenhof Salzstr. 38 | 48143 Münster                                   claque 4

                            Maciej Fra˛ckiewicz Akkordeon                                                                               wam-iationen
                                                                                                                                        Wolfgang A. Mozart (1756–1791):
                            Von den münsterschen „Wiedertäufern“ zum             von Mozart „zusammengeklebt“ und dann auf              12 Variationen „Ah, vous dirai-je, Maman“
                            „Mozartschen Astronauten“: weit spannt der           Mozartsche Art variiert hat: „Die Töne sind alt, ich
                            begnadete polnische Akkordeonist Maciej              habe ihnen aber neue Klänge angezogen: Mozart          Vagn Holmboe (1909–1996):
                            Fra˛ckiewicz, der außer dem GWK-Förderpreis          in einem Raumanzug.“ Energiegeladen die neo-           Sonate Nr. 1 op. 143a
                            (2015) internationale Preise gewann und seit         klassische Sonate Vagn Holmboes, des „großen
                            kurzem die Akkordeonklasse der Musikhochschule       alten Mannes“ der dänischen Symphonik. Als er          Astor Piazzolla (1921–1992):
                            Detmold leitet, sein Programm. Voll reizt er darin   die Geburt seiner eineiigen Zwillinge erwartete,       Flora’s Game
                            die Registrierungen, Klangfarben und Spieltech-      schrieb Majkusiak „Dyad“, um darin musikalisch
                            niken seines Instruments aus.                        deren Beziehung zueinander zu durchdenken.             Anatoly Kusyakov (1945–2007):
                                                                                 Sodann Kusyakov: Dass der Russe bei seinem             Sonate Nr. 6 op. 42 „Stained Glasses
                            Fra˛ckiewiczs Mozartiana sind Mozart original,       Besuch in Münster offenbar St. Lamberti mit dem        and Cages of St. Paul Cathedral in
                            nur klingen sie schöner als das, was der Klassiker   Dom verwechselte, tut seiner „Münster-Sonate“          Münster” (2003)
                            selber hören konnte. Denn musste dieser mit          keinen Abbruch. Sie ist dunkel, mysteriös, ergrei-
                            dem mechanischen Klang einer Miniorgel Vorlieb       fend. In der Akkordeonwelt ebenso berühmt wie          Wolfgang A. Mozart:
                            nehmen, so kann Fra˛ckiewicz sein Akkordeon          Kusyakov ist der Akkordeonvirtuose Semionov.           Adagio KV 356
                            atmen, jeden Ton lebendig werden lassen. Auch        Seine „Brahmsiana“ sind eine Rhapsodie aus
                            Tabakiernik macht sich das in seinen „WAM-           den zwei letzten Ungarischen Tänzen und dem            Piotr Tabakiernik (*1983):
                            iationen“ zunutze, deren Thema er aus Stücken        gis-Moll Walzer von Brahms: feurig und heiter.         WAM-iationen

                                                                                                                                        Wolfgang A. Mozart:
                                                                                                                                        Andante KV 616

                                                                                                                                        Mikołaj Majkusiak (*1983):
                                                                                                                                        Dyad

                                                                                                                                        Viatcheslav Semionov (*1946):
                                                                                                                                        Brahmsiana
© Anita Wa˛sik-Płocińska
Chapeau classique saison 2018/2019
SO 17.02.2019 18 Uhr Erbdrostenhof Salzstr. 38 | 48143 Münster   claque 5

ad astra                             JeungBeum Sohn Klavier
Johann Sebastian Bach (1685–1750):
Wohltemperiertes Klavier: Buch 1,    Das „Wohltemperierte Klavier“ schrieb Bach „zum
Präludium Nr. 10 e-Moll BWV 855      Nutzen und Gebrauch der lehrbegierigen musika-
                                     lischen Jugend, als auch zu derer in diesem Studio
Pjotr I. Tschaikowski (1840–1893):   schon habil Seienden besonderem Zeitvertreib“.
Dumka op. 59                         Ein „besonderer Zeitvertreib“ ist das Präludium
                                     BWV 855 gewiss für JeungBeum Sohn, der seine
Ludwig van Beethoven (1770–1827):    „Habilitation“ spätestens 2017 bewies, als er mit
Sonate Nr. 32 c-Moll op. 111         dem internationalen ARD-Wettbewerb einen der
                                     weltweit renommiertesten Wettbewerbe gewann.
Alexander Skrjabin (1872–1915):
Sonate Nr. 5                         In Tschaikowskis „Dumka“ malt Sohn eine russische
                                     Herbstlandschaft und bereitet auf Beethovens
Franz Liszt (1811–1886):             letzte Sonate vor, das zweisätzige Opus 111 mit
Sonate h-Moll S. 178                 seinem großen Dualismus von Dunkel und Licht.
                                     Dem düster-schroffen Allegro in der „Schicksals-
                                     tonart“ c-Moll folgt ein strahlend singendes C-Dur-
                                     Adagio freier Variationen: Gnade, Transzendenz?
                                     „Per aspera ad astra“? Ekstase und Exzentrik
                                     bei Skrjabin, über den seine Tochter schrieb:
                                     „Für ihn existierte kein Ich oder Nicht-Ich mehr.
                                     Im schöpferischen Akt war er alles, war er Gott“.
                                     Seiner einsätzigen Klaviersonate stellte er die
                                     Verse aus seinem „Poème de l’extase“ voran:
                                     „Ich rufe euch ins Leben, oh ihr mysteriösen Kräfte /
                                     Versunken in den undurchsichtigen Tiefen / Des
                                     Geistes, der erschafft, furchtsame / Vorstufen
                                     des Lebens, Euch verleihe ich Kühnheit.“ Einsätzig,
                                     darin vierteilig, auch Liszts h-Moll-Sonate, eins der
                                     bedeutendsten und technisch anspruchsvollsten
                                     Klavierwerke der Romantik. Dramatik, klangliche
                                     Wucht und Freiheit wie in einer Improvisation.
                                     An Liszt scheiden sich die Geister: Glamour und

                                                                                                                 © Taeuk Kang
                                     Show – oder Poesie, Tiefe, Inspiration?

                                     JeungBeum Sohn verspricht letzteres. Sein Spiel
                                     ist kühn und kraftvoll, natürlich und packend.
                                     Der Südkoreaner macht sein Konzertexamen bei
                                     Prof. Arnulf von Arnim an der Musikhochschule
                                     Münster.
Chapeau classique saison 2018/2019
DO 07.03.2019 20 Uhr Provinzial Provinzial-Allee 1 | 48159 Münster                          claque 6

                      Ensemble INTERMUSICALE                                                                                  villa vivaldi
                      Elisabeth Champollion Blockflöte und Leitung                                                            Antonio Vivaldi (1678–1741):
                      Franciska Anna Hajdu Violine Henriette Otto Violine Yuko Hara Viola                                     Concerto C-Dur für Streicher und
                      N.N. Violoncello Rüdiger Kurz Kontrabass Pedro Alcacer Doría Gitarre Luise Enzian Harfe                 basso continuo RV 114

                      Special guest: Daniel Sepec Violino principale                                                          Mark Scheibe (*1968):
                                                                                                                              „Villa Vivaldi“ für Blockflöte und Ensemble

                                                                     „Villa Vivaldi“ – das ist ein venezianischer Palazzo     Antonio Vivaldi:
                                                                     mit prunkvollen Sälen und Kapelle, fachmännisch          Concerto g-Moll für Blockflöte, Streicher
                                                                     restauriert, original das Interieur. „Villa Vivaldi“ –   und basso continuo RV 104 „La Notte“
                                                                     das ist dieser Barockpalast mit originellen Aus-
                                                                     und Anbauten (inklusive Partykeller und Stern-           Antonio Vivaldi:
                                                                     warte) und Nebengebäuden aus dem 21. Jh.:                Concerto A-Dur für Violine solo,
                                                                     Das Ensemble INTERMUSICALE wohnt darin. 2018             Streicher und basso continuo RV 343
                                                                     gegründet, hat INTERMUSICALE für sein Programm
                                                                     zu den „ewigen“ Hits von Vivaldi neue Kompo-             Markus Schönewolf (*1977):
                                                                     sitionen in Auftrag gegeben und spielt sie, wie          „I Quattro Temperamenti“ für
                                                                     die Stücke des „roten Priesters“, auf historischen       Blockflöte und Ensemble
                                                                     Instrumenten. Dramatik und Gefühl, Schönheit,
                                                                     Bewegung, höchste Sinnlichkeit und Kontrast – die        Antonio Vivaldi:
                                                                     barocke Dramaturgie, das Zugleich von Tiefgang           Concerto a-Moll für Blockflöte,
                                                                     und Leichtigkeit, Freiheit und Konzept oder Körper       2 Violinen und basso continuo RV 108
                                                                     und Geist, das Vivaldis Musik ausmacht und uns
                                                                     heute noch so berührt, charakterisiert auch die          Moritz Eggert (*1965):
                                                                     neuen Kompositionen. So plädiert Moritz Eggert           Concerto für Blockflöte und Ensemble
                                                                     für die Neue als eine „wunderbare“ Musik: „Und
© Aleksandra Renska

                                                                     ich benutze ganz bewusst diesen gefährlichen             Antonio Vivaldi:
                                                                     Begriff ‚wunderbar‘, weil es ein Begriff ist, den wir    Concerto C-Dur für Flautino,
                                                                     so selten für Neue Musik verwenden, dass wir sie         Streicher und basso continuo RV 443
                                                                     wunderbar finden, oder dass sie unsere Herzen
                                                                     berührt hat, weil wir voller Angst sind, naiv zu
                                                                     wirken oder nicht in der Lage, Schönheit einfach         Herzlich lädt die Provinzial Sie
                                                                     zu empfinden, anstatt sie uns intellektuell erst         in ihre „Beletage“ ein.
                                                                     rechtfertigen zu müssen. Das ist eine Form von
                                                                     Dekadenz“.                                               Ab 19.30 Uhr und in der Konzert-
                                                                                                                              pause haben Sie die Gelegenheit,
                                                                     Elisabeth Champollion tritt mit ihren Ensembles          die Kunstsammlung des Hauses
                                                                     PRISMA und Boreas Quartett Bremen weltweit auf           zu besuchen.
                                                                     und arbeitet mit zeitgenössischen Komponisten
                                                                     zusammen. Daniel Sepec ist als regelmäßiger Kon-
                                                                     zertmeister der Deutschen Kammerphilharmonie
                                                                     Bremen und des Balthasar-Neumann-Ensembles
© Marco Borggreve

                                                                     sowie als Geiger beim Arcanto Quartett auf der
                                                                     modernen und der Barockgeige zuhause.
Chapeau classique saison 2018/2019
SO 07.04.2019 18 Uhr Erbdrostenhof Salzstr. 38 | 48143 Münster                                   claque 7

sonaten                             Volodymyr Lavrynenko Klavier
Ludwig van Beethoven (1770–1827):
Sonate G-Dur op. 14 Nr. 2           Ein international ausgewiesener Schubert-Spezia-     lebhaftes Scherzo und einen Marsch kulminiert
                                    list – u.a. gewann er 2016 den 13. Internationalen   sie in einer kraftvollen Doppelfuge, die sich ins
Paul Hindemith (1895–1963):         Schubert-Wettbewerb Dortmund –, verwandelt           Monumentale steigert.
Sonate Nr. 3 B-Dur                  sich Volodymyr Lavrynenko dennoch viele musika-
                                    lische Sprachen an.                                  Strahlen, Heiterkeit und Licht, Sanglichkeit, jedoch
Franz Schubert (1797–1828):                                                              hintergründig düster oder offenkundig melancholisch
Sonate A-Dur D. 959                 Sein Programm hebt undramatisch-rokokohaft           gebrochen, bei Schubert. In seiner großen A-Dur
                                    an: leicht, lyrisch, locker die G-Dur-Sonate des     Sonate findet man „den ganzen Schubert, seine
                                    28-jährigen Beethoven, wie „ein Naturbild mit        blühende melodische Schönheit, den Glanz seiner
Herzlich lädt innogy Sie in         Sonnenschein und Vogelgezwitscher“ kommt sie         Harmonien, seine Naivität und sein kompositorisches
Münsters schönsten Festsaal ein.    daher, ihr Scherzo mutet wie „das Spiel tanzender    Raffinement, seinen Ernst, seine Gefühlsinnigkeit
                                    Insekten oder der Flug eines von Grillen gezogenen   und seine strahlende Heiterkeit in ein einziges
                                    Feenwagens“ an (Reclams Klaviermusikführer).         Werk konzentriert“ (Reclams Klavierführer).
                                    Ruhe und Frieden, ein wiegender Rhythmus zu          Volodymyr Lavrynenko schöpft das Äußerste
                                    Beginn von Hindemiths Sonate, über ein sehr          aus, subtil, mit stillem Charisma – zwingend.

                                                                                                                                                © Ioan Penu
Chapeau classique saison 2018/2019
GWK-MITGLIEDSANTRAG
                                                                            Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft in der GWK:

                                                                                persönliche Mitgliedschaft (70 € pro Jahr)
                                                                                Familienmitgliedschaft (100 € pro Jahr)

                                                                            Ich überweise den Beitrag auf das Konto der GWK bei der
                                                                            Sparkasse Münsterland Ost, IBAN: DE26 4005 0150 0034 3711 53.

                                                                            Zur Begrüßung hätte ich gern die CD Nr. CLCL bzw. GWK               von
                                                                            GWK RECORDS. www.gwk-records.com

Die GWK fördert exzellente junge Künstler und                                   Ich bin bzgl. einer Mitgliedschaft noch unentschlossen, jedoch an der
                                                                                Arbeit der GWK interessiert und möchte per Newsletter und per Post
Künstlerinnen aus Westfalen-Lippe und veranstaltet
                                                                                über die Aktivitäten informiert werden.
Kulturprojekte in der Region.
Wenn auch Sie Lust auf hochkarätige Konzerte, Lesungen und Ausstellungen    Name, Vorname
mit jungen Künstlerinnen und Künstlern haben, fördern Sie sie mit uns!
                                                                            Straße, Nummer

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                                                                            PLZ, Ort

   lernen Sie spannende Künstlerinnen und Künstler kennen und
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   schon Ihre Eintrittskarten kaufen,                                       Bitte ausschneiden und im frankierten Umschlag senden an:
   können Sie sich zur Begrüßung eine CD des Labels GWK RECORDS
   aussuchen: www.gwk-records.com                                           GWK-Gesellschaft zur Förderung
                                                                            der Westfälischen Kulturarbeit e. V.
                                                                            Fürstenbergstraße 14
                                                                            48147 Münster
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