Respekt! - Gemeindebrief - Hauptkirche St. Nikolai
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
März – Juni 2020 Gemeindebrief t! Unser Thema Respek „Liebe deinen Nächsten“, „Respektiere deine Mitmenschen“ – das wäre doch schon ein guter Anfang Jubiläum Konfirmationen In Terra Pax 825 Jahre 120 Jugendliche Konzert zum St. Nikolai – Zukunft bestätigen bei uns 75. Jahrestag des planen ihren Glauben Kriegsendes
Editorial Jahreslosung 2020 Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Markus 9,24 Liebe Leserinnen März Jesus Christus spricht: Wachet! und Leser, Mk 13,37 (L) Babette Radtke Respekt – da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll?! April Respekt – oft vonnöten, manchmal auch vermisst... Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Respekt zieht sich wie ein roter Faden durch unser Leben und sollte 1.Kor 15,42 (L) unser ständiger Begleiter sein: Respekt gegenüber Menschen (alten wie jungen), gegenüber Tieren und der Umwelt; Respekt vor dem Leben Mai und Respekt vor dem Tod. Respekt vor Entscheidungen, Leistungen und Tätigkeiten, Respekt auch vor Schicksalen und Aufgaben – kurz: Dient einander als gute Verwalter Respekt gegenüber dem*der Nächsten. der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat! Zu fast allen diesen Themen hat der Gemeindebrief etwas zu berichten, 1. Petr 4,10 (E) und alle haben diesen einen gemeinsamen Schnittpunkt: Respekt! Wir berichten u. a. von Gottesdiensten und Konzerten, aus dem Juni Hospital zum Heiligen Geist und aus der Kinder- und Jugendarbeit, von Du allein kennst das Herz der Straße sowie von einer ganz besonderen Aufgabe der Polizei, wir geben einen Rückblick auf den Basar und den Empfang für die Ehren- aller Menschenkinder. amtlichen, blicken voraus auf Passionszeit, Ostern und Konfirmationen 1.Kön 8,39 (L) und weisen auf interessante Veranstaltungen in St. Nikolai hin... Also auch diesmal erwartet Sie ein abwechslungsreiches Heft, TITELFOTO: SHARON MCCUTCHEON AUF UNSPLASH das wir mit viel Engagement – und Respekt vor Ihnen, dem*der Leser*in – vorbereitet haben. Aber lesen Sie selbst – und denken Sie doch einmal darüber nach, in welchen Momenten Ihnen der Begriff Respekt begegnet, in den Sinn kommt oder Sie sich diese Art der Achtung und Wertschätzung wünschen... FOTO: PRIVAT L = Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart E = Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, revidiert 2017, © 2017 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart Ihre Babette Radtke 2 Gemeindebrief St. Nikolai Gemeindebrief St. Nikolai 3
Inhalt Dank an alle Gemeinde Spender und Unterstützer – unser Geistliches Wort von Pastorin Corinna Senf................................................6 Nikolai-Markt war wieder ein voller Erfolg Unser Thema • Respekt Ein besonderer Morgen – Ein Morgen voller Respekt............................8 Der Heiligabend, der Küster und der Respekt............................................ 9 Respekt! – Weil wir nicht allein sind auf der Welt................................. 11 Respektvoller Umgang heißt Grenzen achten.........................................12 Verständnis und Zivilcourage............................................................................ 13 Kirchenmusik Das Vokalensemble Ohne Respekt geht beim Knabenchor gar nichts..................................15 LauschWerk IN TERRA PAX gibt ein Benefiz- Fair-Antwortung..........................................................................................................18 Konzert zum Jahrestag des Ende des 2. Weltkrieges............................44 konzert zugunsten Wie wird es für mich weitergehen?.................................................................20 der neuen Orgel Benefizkonzert – der „Chigi-Kodex“................................................................47 Verlass mich nicht, wenn ich schwach werde….......................................22 Respekt vor dem Alter? Viele Kinder & Jugend Menschen haben Unsere Konfirmandinnen & Konfirmanden 2020...................................24 Angst, dass sie Kreativ sein in der Malbucht ............................................................................... 49 nicht mehr respek- Anmeldung zur Konfirmandenzeit 2020-2021..........................................26 Konfi-Projekt: Weihnachten im Schuhkarton............................................ 50 tiert werden, wenn Vortrag von Prof. Dr. Huber: Dietrich Bonhoeffer – sie schwächer werden Christlicher Glaube angesichts religiöser Pluralität............................27 Bildung & Wissen Nikolai-Markt – Danke für Ihre Spenden......................................................28 Jubiläum: Fünf Jahre „Knut Terjung trifft…“................................................. 51 Anne-Katrin Gera Schwarzes Brett..........................................................................................................28 ist unsere neue Kirchenmusikerin Ausstellung: Marushkas Tagebuch – „Frau und Krieg“........................30 Gottesdienste & Veranstaltungen Oskar Kokoschkas Altarbild für St. Nikolai.................................................31 Alle Termine März – Juni..................................................................................... 55 Große Schritte auf dem Weg zur neuen Orgel..........................................32 Gottesdienste.............................................................................................................. 56 Kirchenmusikerin Anne-Katrin Gera stellt sich vor ..............................35 Konzerte.......................................................................................................................... 62 825 Jahre St. Nikolai .................................................................................................36 Bildung & Wissen...................................................................................................... 64 So viele Stolpersteine in unserer Gemeinde.............................................. 38 Veranstaltungen im Mahnmal St. Nikolai............................................. 64 506 Stolpersteine „Take five feiert Pfingsten“.....................................................................................39 Ältere Generation, nicht nur für Senioren............................................. 66 nur in unserer Empfang für unsere Ehrenamtlichen..............................................................40 Kirchenmusik – Gruppen und feste Termine.......................................... 68 Gemeinde – die Blumen von St. Nikolai.............................................................................................42 Kinder & Jugend.......................................................................................................... 69 „Konfis” helfen sie Fünf Jahre: Gespräche zu reinigen Amtshandlungen.........................................................................................................43 Adressen.......................................................................................................................... 70 mit Knut Terjung 4 Gemeindebrief St. Nikolai Gemeindebrief St. Nikolai 5
Gemeinde saygı Geistliches Wort: مارتحا σέβονται „ALLE viderint verebuntur ACHTUNG!“ Respekt respecter Corinna Senf respetar уважать 尊重 ...antwortete ich, nachdem mir die ehrenamtliche Helferin in einem Hos- piz erzählte: „Ich bin so froh, Zeit für die Menschen an diesem Ort zu ha- ben. In meinem Berufsalltag als Krankenschwester kam die persönliche Zuwendung häufig viel zu kurz. Ich stehe den Gästen (und Angehörigen) auf Ihrem letzten Weg gerne bei. Das ist für mich sehr sinnvoll.“ Anzeige A lle Achtung!“ oder mit einem an- meiner Überzeugung eine Anerkennung, deren Wort gesagt: „Respekt!“, weil die buchstäblich vom Himmel fällt. Ist sich hier jemand persönlich einsetzt nicht der größte Respekt der, den Gott an einem Ort, den manche eher fürchten. selbst seinen Menschen entgegenbringt? „Respekt!“, weil ein Mensch sich hingibt Aus Gottes Perspektive gilt für uns und für andere, die Zeit und Zuwendung be- unsere Mitmenschen, die wir als Ebenbild sonders brauchen. „Respekt“, weil sie mit Gottes geschaffen sind, alle Achtung bzw. ihrem Tun das Recht eines jeden Menschen größte Hochachtung. Man könnte also auch auf einen respektvollen Umgang würdigt. etwas salopp sagen: „Etwas mehr Respekt bitte, denn Gott hat den Menschen Respekt hat viele Gesichter! Manchmal sind geschaffen!“ es die kleinen Gesten, die einfach gut tun; Geben und Nehmen gehen dabei gern Hand In den Geschichten der Bibel zieht sich in Hand. Respekt ist wesentlich für unser durch, dass nichts – auch Schuld, Scheitern menschliches Miteinander. Jeder Mensch und alles Fragmentarische eines Menschen- hat ein Recht darauf, unabhängig von lebens – diese Würde in Frage stellen kann. seinem Alter, Berufsstand, Herkunftsland, Gott fragt: „Mensch, wo bist du?“, weil er Hautfarbe, Religion, Geschlecht etc. Dabei uns unendlich wertschätzt. Und deshalb gehört Wertschätzung gegenüber anderen gilt auch dir, mein Gott: Positionen, die miteinander ins Gespräch „ALLE ACHTUNG!“ zu bringen sind, unbedingt dazu. Respekt FOTO: PRIVAT macht das Leben anregender und schöner. „ALLE ACHTUNG!“ ist im Übrigen nach Pastorin Corinna Senf 6 Gemeindebrief St. Nikolai
Unser Thema • Respekt! Ein besonderer Morgen – Ein Morgen voller Respekt Vor rund fünf Uhr vorverlegt, da eine Stunde später schon Jahren, Vorweih- viele Obdachlose ihre Schlafplätze räumen, nachtszeit: bevor die Stadtreinigung kommt und alles ‚schick‘ macht für den weihnachtlichen Julius Radtke Konsum-Endspurt. Und jedes Jahr bemer- ken wir: Wir sind nicht die Einzigen, die so etwas machen. Bei manchen Obdachlosen W ir saßen bei Lorenz Hansen in der stehen schon zwei oder drei Tüten. Jugendgruppe und sprachen über die bevorstehenden Tage. Wir Es ist ein Tag der Kontraste: Wir kom- hatten eine Idee: Wir trafen uns um 7 Uhr früh des Heiligen Abend an der U-Bahn Klosterstern und fuhren gemeinsam in die men alle aus sich ändernden Lebenswel- ten zusammen und haben uns so viel zu erzählen. Und wir gehen aus Harvestehude Der Heiligabend, der Küster Stadt - mit Tüten selbstgebackener Kekse, Ausdrucken der Weihnachtsgeschichte und in die Innenstadt, wo die Menschen kein Dach über dem Kopf haben. Mir gibt der und der Respekt warmen Socken. Morgen immer sehr viel. Es ist ein Morgen der Momente, die besonders sind, in denen Eine subjektive Wahrnehmung In der Innenstadt stellten wir den Obdach- man mit fremden Menschen in Kontakt Z losen, die in der Stadt in den Eingängen tritt. Wieder zurück in Eppendorf, früh- um 20. Mal habe ich mit guter Alles soweit ein normaler Angang für liegen, die Tüten neben ihren Schlafplatz. stücken wir beim Bäcker und die Schlange Laune die Kirche ab mittags für die die vier kommenden Gottesdienste am Manche schliefen, manche waren halb wach vor Lindner wird immer länger. Und man Heiligabend-Gottesdienste 2019 24. Dezember. und mit manchen kamen wir ins Gespräch. sieht Tüten mit dem Aufdruck „New York, vorbereitet. Nachdem die drei Mit- Aus den Erfahrungen der letzten Jahre hat Es waren nur kleine Tüten, eher von sym- London, Eppendorf “... arbeiter des gebuchten Sicherheitsdienstes die Küsterei mit den Pastoren verabredet, bolischem Wert, aber wir haben uns alle eingewiesen waren, strömten ab 13:30 Uhr den Zugang in die Kirche zu begrenzen. über die Geste, unseren Mut, die Gespräche Abends unter dem Tannenbaum sitzend die ersten Gäste für das Krippenspiel um Denn wenn ein Durchkommen in den Gän- und die wertvollen Momente gefreut. und an den Morgen denkend fragt man 15:00 Uhr in die Kirche. Die ersten Reser- gen durch die stehenden Menschen nicht sich: „Warum machen wir so was nur vierungen wurden mit Jacken vollzogen – mehr möglich ist, ist die Gefahr vorhanden, 24.12.2019: Mittlerweile studieren, arbei- einmal im Jahr?!“ Dabei empfindet man mein Einspruch dazu wurde entsprechend diejenigen nicht zu erreichen, die vielleicht ten und leben wir woanders, nicht mehr großen Respekt vor der Situation der kommentiert, aber die Stühle blieben dann Hilfe brauchen. alle in Hamburg. Doch zu Weihnachten Menschen, die auf der Straße leben und vor doch jackenfrei. Nun kam die Zeit, die für mich ein Angang kommt jeder heim. In unserem Gruppen- denen, die ihr Leben der Hilfe gewidmet war: Ich musste Gäste kurz vor 15:00 an der FOTOS: PRIVAT, H. FRANCK chat übernahm, wie in jedem Jahr, einer die haben und für die Obdachlosen da sind. Die „Verkehrsregelung“ der vielen Kinder- Tür abweisen. Sicherheit geht vor! Fami- Verantwortung. Die Tüten sind zwar immer Auch an Weihnachten, aber vor allem auch wagen in die Taufkapelle zum Parken hat lienmitglieder, die als Nachzügler kamen, noch klein, aber dafür sind es deutlich an jedem anderen Tag! sich bewährt, und die Schirmständer waren habe ich dann doch reingelassen – manch- mehr. Und die Uhrzeit haben wir auf sechs Julius Radtke wegen des Regens schnell überfüllt. mal liefen Tränen. Mein Blutdruck stieg 8 Gemeindebrief St. Nikolai Gemeindebrief St. Nikolai 9
Unser Thema • Respekt! entsprechend an. Es galt den Überblick zu Respekt! – Weil wir nicht behalten, freundlich zu bleiben, aber konse- quent im Handeln. allein sind auf der Welt... Zwischen den ersten Gottesdiensten bestand die Taktik darin, den Kirchraum Die uns gestellte Aufgabe, ein Leben in Gemeinschaft zu gestalten, setzt in fast allen des ersten Gottesdienstes komplett leer Lebenslagen Rücksicht auf unsere Mitmenschen und die Wertschätzung anderer vor- strömen zu lassen, um zu verhindern, dass aus; beides möglichst in gleichem Maße, wie ich es für mich selbst erwarte... die nächsten Gäste nicht mit den Rausge- henden zusammenstoßen und um kurz die • Man kann Respekt haben zerthäusern und Theatern wird heute Kirche aufzuräumen. vor wichtigen Aufgaben oder wie selbstverständlich die Wasserflasche Herausforderungen. angesetzt oder unter lautem Rascheln ein Soweit der Plan! Bonbon entblättert; störend für die Men- Der abgesperrte Bereich vor dem Haupt- • Man kann die Leistung eines anderen schen auf der Bühne, störend für die Sitz- portal war gefüllt mit hunderten von respektieren – „Chapeau!“. nachbarn. Lösungsvorschlag: Bonbons (z.B. Menschen, die im Regen ausharrten und gegen Hustenreiz, weil es andere Gründe wahrscheinlich hofften, die Ersten beim Till Westphalen • Man bringt jemandem (oder auch eigentlich nicht gibt – die wären schlicht- Einlass zu sein. der Umwelt, den Tieren oder der weg unhöflich) vor Beginn ausgepackt in Ich beobachtete dann aber, dass ganze Natur Respekt entgegen, d.h. man die Tasche stecken und im Vorwege genug Gruppen durch den Kanzelausgang mit Ich kämpfte mich also zu den stehenden achtet dessen Persönlichkeit oder trinken, sodass der Durst in der Zwischen- einem durchgelassenen Rollstuhlfahrer an Menschen und befahl im Bundeswehrton in Wesen, nimmt Rücksicht, geht eben zeit keine Chance hat. Auch in Meetings dem Sicherheitsmitarbeiter vorbei in die die noch etwas freie Taufkapelle zu gehen. respektvoll miteinander um. ist dieses Phänomen hin und wieder zu Kirche strömten. Ich hoffte und betete, dass nichts passiert, beobachten – respektlos den Kolleginnen L denn die Kirche war wieder zu voll. etzteres sollte eigentlich selbstver- und Kollegen gegenüber; also auch einfach Ein beherztes klares Durchgreifen Gott sei Dank passierte nichts, niemand ständlich sein und ist scheinbar doch nur unhöflich! meinerseits entspannte die Situation. stürzte oder kollabierte. – wie hin und wieder zu beobachten Alle Gäste sollten nur durch den Hauptein- Ich freue mich über jeden Gast, der zu uns ist – so schwierig. Schwierig deshalb, Gleiche Situation auch in der einen Stunde gang in die Kirche kommen. in die Kirche kommt – aber es gibt Gren- weil manchmal der Respekt gleichzeitig Gottesdienst: Zeit, die vielen zur inneren Aber dann brachen die Menschen durch die zen, wenn die Sicherheit aufs Spiel gesetzt mehreren Menschen oder Gruppen zuteil Einkehr dient, der Auseinandersetzung mit Braut-Tür in die Taufkapelle, andere ström- wird. werden soll und man vor allem dafür das Texten, dem Zwiegespräch mit Gott oder ten durch den Verbindungsgang zwischen eigene Ich ein wenig zurücknehmen muss. auch nur zur Verarbeitung des Alltagsge- Kirche und Gemeindehaus rein. Voller Adrenalin habe ich mich dann nach schehens. Man möchte sich in Ruhe auf Mir fiel der Begriff „Belagerung“ ein. Beginn des 18:00-Uhr-Gottesdienstes von Bei Vorträgen, Gottesdiensten oder Kon- Worte und Musik einlassen, wird aber da- Ich musste dann den Haupteingang viel meinem lieben Kollegen Kevin Geister zerten gilt es, den Präsentierenden Respekt bei gestört durch a) ‚Zuspätkommer’ (auch früher öffnen, um den draußen wartenden ablösen lassen. Zu Hause, im Kreis meiner zu zollen, ihre Leistungen wertzuschätzen, Pünktlichkeit ist nämlich eine Form des Menschen auch die Chance auf einen Sitz- Familie, bin ich mit einem guten Tropfen indem man sie nicht durch unnötiges Re- Respekts!), b) Essen oder Trinken (beides platz zu geben. langsam wieder „runtergekommen“. den, Trinken oder gar Essen stört. Hält man tatsächlich schon erlebt!) oder c) durch Dann standen die Menschen aber doch in Ich werde anregen, dass die Hauptkirche diese Regel ein, respektiert man gleichzeitig unkonzentrierte, vielleicht zuweilen auch den Gängen der Kirche und wunderten St. Nikolai im Interesse unsere Gäste eine auch die anderen Zuhörenden und deren gelangweilte Gottesdienstbesucher/innen. sich, keinen Sitzplatz zu bekommen. erweiterte Regelung findet, damit alle das Konzentration. Dies trifft sowohl auf erfahrene Kirchgän- FOTOS: H. FRANCK Mein Blutdruck stieg parallel zu meiner Weihnachtsfest entspannt, sicher und schön ger/innen zu als auch auf junge Menschen, Angst, eine nicht mehr sichere Kirche zu feiern können. Leider macht sich fehlender Respekt in die z. B. ihren monatlichen ‚Pflichtgottes- haben. Till Westphalen so vielen Lebensbereichen breit: in Kon- dienst’ auf dem Weg zur Konfirmation be- 10 Gemeindebrief St. Nikolai Gemeindebrief St. Nikolai 11
Unser Thema • Respekt! suchen (Wenn auch schon manchmal etwas genervt erlebt, versetze ich mich gedanklich in eine Gruppe Teenager und bringe zuwei- sehr inhaltsreiche und wertvolle Gespräche im Anschluss entwickeln können, die Freu- de machen und gleichzeitig auch dem Ziel Verständnis und Zivilcourage len dafür sogar einen Hauch Verständnis der Konfirmation dienlich sind. LSBTI*-Ansprechpersonen der Hamburger Polizei stellen sich vor auf. Gerade junge Menschen müssen „ab- geholt“ werden...). Aber es gibt auch hier Und vielleicht wissen es nicht alle, aber S Lösungsvorschläge: Gutes Zeitmanagement, wenig empathisch, sprich, auch nicht son- panische Spiegel, Toilettenverbote, Kurz zur Erklärung vorweg: ausreichendes Frühstück und rechtzeitiges derlich respektvoll, ist, den Gottesdienst vor rosa Listen... die Assoziationen, die LSBTI* steht für lesbisch, schwul, bisexuell, Verlassen des Hauses ist ein Garant für dem Abendmahl zu verlassen. Natürlich mit dem LSBTI*-Zusammenhang trans- und intergeschlechtlich. Pünktlichkeit und beugt aufkommendem ist jedem freigestellt, daran teilzunehmen, mit der Polizeiarbeit in früheren Jah- Das * ist ein Platzhalter für alle, die sich in Hunger während besagter 60-90 Minuten aber eines ist sicher: Der Gottesdienst endet ren verbunden sind, machen nicht gerade keiner der Kategorien wiederfinden. vor. Und vielleicht wäre es eine Möglichkeit, mit dem Segen, den der Pastor, die Pastorin stolz. Als Polizeibeamte sind wir mit dem wenn Eltern den Besuch der Kirche nicht spricht. Vorsatz angetreten, uns für die Rechte des allein ihren Kindern überließen, sondern Einzelnen einzusetzen. ihn als Gelegenheit zu einer gemeinsamen Eigentlich scheint alles so einfach zu sein! Sonntagsaktivität nutzten. Aus Erfahrung Warum ist es dann häufig so schwer? Der hier den Maßnahmen zugrunde liegen- mit drei Kindern weiß ich, dass sich daraus Babette Radtke de §175 aus dem Strafgesetzbuch „Unzucht unter Männern“ ist zum Glück abgeschafft. Zum Glück? Nein. Abgeschafft, weil sich Menschen aktiv dafür eingesetzt und ge- Respektvoller Umgang heißt kämpft haben, Menschen die Zivilcourage gezeigt haben. Sie haben sich getraut, ihre Meinung öffent- Grenzen achten Marco Burmester-Krüger Petra Marzian In der Arbeit mit Kindern und Jugend- Um dies zu verankern, hat der Kirchen- Büro 040 428670325 Büro 040 428670324 lichen bedeutet respektvoller Umgang gemeinderat uns, Dr. Renate Brinck, Ina Mobil 0176 42852847 Mobil 0176 42852848 miteinander vor allem die Grenzen des Riedel und Pastor Markus Schneider, be- anderen achten, auch wenn dieser diese auftragt, ein Schutzkonzept für die Kinder nicht immer selbst klar benennen kann. und Jugendlichen in unserer Gemeinde zu erarbeiten und zu implementieren. Im Jahr 2018 hat die Evangelische Kirche in D ie meisten Kinder und Jugendli- Norddeutschland dazu ein Gesetz erlassen, chen kennen ihre eigenen Gren- welches alle Gemeinden zur Erarbeitung zen und wissen, was für sie o. k. eines Schutzkonzeptes verpflichtet. ist und was nicht. Es fällt ihnen jedoch oft schwer, diese gegenüber Erwach- Bei der Umsetzung des Schutzkonzeptes ist senen oder untereinander zu äußern. jedoch jeder einzelne gefragt. Es ist unsere In unserer Gemeinde gibt es viele Angebote gemeinsame Aufgabe, als Gemeinde wei- FOTOS: HAMBURGER POLIZEI für Kinder und Jugendliche. Unsere Aufga- terhin ein Ort zu bleiben, an dem die uns LSBTI@polizei.hamburg.de be als Gemeinde ist es, ein Ort zu sein, an anvertrauten Kinder und Jugendlichen in dem Kindern und Jugendlichen respektvoll einem geschützten Rahmen heranwachsen und in Wahrung ihrer Grenzen begegnet können. wird. Ina Riedel 12 Gemeindebrief St. Nikolai Gemeindebrief St. Nikolai 13
Unser Thema • Respekt! Christopher Street Day in Hamburg: LSBTI* – ein wichtiger kreativer Teil unserer Gesellschaft lich kundzutun, obwohl diese nicht von halten an der Polizeiakademie und an den der breiten Masse der Bevölkerung und des Polizeikommissariaten Unterrichte zum Staates getragen wurde. Thema LSBTI*. Hier möchten wir aufklären Vor vier Jahren wurde durch den Polizei- und zum beiderseitigen Verständnis beitra- präsidenten entschieden, zwei Stellen für gen. Wir besuchen öffentliche Veranstal- hauptamtliche LSBTI*-Ansprechpersonen tungen, um uns bekannt zu machen und ins bei der Polizei Hamburg einzurichten. Wir Gespräch zu kommen. Wir beraten fachlich sind gerne Polizisten und haben auch gerne zu Polizeithemen und nehmen Strafanzei- direkt „auf der Straße“ gearbeitet. In unse- rer jetzigen Funktion setzen wir all das ein, was wir in unserer langjährigen Dienstzeit gen auf. Natürlich sind wir auch für interne, persönliche Belange der Kolleg*innen da. Bei unseren Unterrichten und Gesprächen Ohne Respekt geht beim gelernt haben, um durch unser Handeln Vertrauen in die Arbeit der Polizei zu schaf- stellen wir fest, dass man uns zuhört. Wir erkennen deutlich die Bereitschaft, sich Knabenchor gar nichts fen. Wir hoffen, durch unsere Arbeit das dem Thema zu öffnen. Wir merken, dass Miteinander für viele ein Stückchen besser der Mensch, unabhängig von geschlechtli- Die Japan-Konzertreise im Herbst führte die jungen Sänger zu machen, das Gewonnene erhalten und cher Identität oder sexueller Orientierung, in ein Land ausgesuchter Höflichkeit die Akzeptanz weiter voranbringen können. mit seinem Anliegen im Mittelpunkt steht. H Wir möchten Türen öffnen, um negative Wir sind auf einem guten Weg, es bleibt ut ab! Über dieses Lob dürfen sich Respekt empfinden die jungen Sänger Erfahrungen vielleicht nicht vergessen zu jedoch viel zu tun. Unsere Gesellschaft die jungen Sänger des Hamburger aber ebenso selbst, nämlich gegenüber machen, aber die Auswirkungen zu lindern unterliegt Veränderungen. Diese gilt es zu Knabenchores oft freuen, wenn sie dem Werk und dem Komponisten, dessen und Vertrauen für die Zukunft aufzubauen. erkennen, um die Werte unserer Demokra- Bachs Matthäuspassion, Schuberts Leistung ihnen durch die intensive Beschäf- Wir bitten um Mut, sich an uns zu wenden, tie schützen und bewahren zu können. Missa Solemnis oder, wie im kommenden tigung mit dem Stück bewusst wird. Diese um eigene Rechte durchzusetzen, um aber Herbst, Mozarts Requiem vor großem Erfahrung geben sie durch ihre Darbietung auch andere in der Wahrnehmung ihrer Haben Sie Fragen oder Anregungen? Gerne Publikum präsentieren. Respekt schwingt da dem Publikum weiter. Manchmal müssen FOTO: MEDVEDEV, C. CLERMONT Rechte zu unterstützen. sind wir auch für Sie da. Vielen Dank für mit. Durchaus zu Recht, denn eine gehörige sie dabei allerdings erleben, dass einzelne die Gelegenheit, uns und unsere Aufgaben Portion Disziplin und Durchhaltevermögen Zuhörer sich wenig respektvoll zeigen. Ein kurzer Überblick über unsere Aufga- vorstellen zu dürfen. müssen die jungen Sänger schon aufbringen, Wenn sie etwa beim Gähnen den Mund ben: Wir bilden Netzwerke mit staatlichen Marco Burmester-Krüger und um so große Meisterwerke der Musikge- so weit offen stehen lassen wie die Sänger und nicht-staatlichen Einrichtungen. Wir Petra Marzian schichte bühnenreif einzustudieren. beim ihrem hohen A. Oder verspätet kom- 14 Gemeindebrief St. Nikolai Gemeindebrief St. Nikolai 15
Unser Thema • Respekt! Übrigens: Der Chor freut sich immer über Nachwuchs! men und dann umständlich und geräusch- lich bei jeder Begegnung formvollendet ihre die hoffentlich zahlreichen Gäste auch aus Aufnahmen von Jungs mit Spaß am voll Platz nehmen. Auch wenn es nicht so Oberkörper knickten, und manch einer der japanischen Gemeinschaft in Hamburg Singen ab viereinhalb Jahren sind gemeint ist, bleibt es schlicht eine Geste ertappte sich noch nach der Rückkehr bei freuen sich die jungen Sänger besonders. ganzjährig möglich. Anmeldung zur mangelnder Wertschätzung. Genau das of- diesem Reflex. Denn auch wenn den ein Die Japaner haben sie nämlich - ob beim Schnupperstunde unter fenbart sich nämlich in respektvollem Ver- oder anderen jungen Sänger das respektvol- Konzert in der Yoyogi Hall in Tokio, bei Buero@Hamburger-Knabenchor.de halten, macht Respekt zu einer durch und le Begrüßen in ausnahmslos jeder Situa- der Aufführung von Haydns Schöpfung durch positiven Tugend. Respekt bedeutet, tion, ob Restaurant, Hotelrezeption oder in Nagoya oder dem Auftritt im Rathaus etwas oder jemanden in besonderer Weise beim Einstieg in den Bus, anfangs mitunter von Osaka - als besonders dankbares und wertzuschätzen. Und sich entsprechend zu anderen Land prägt der respektvolle Um- belustigt hatte – wieder in Deutschland, respektvolles Publikum erlebt, das so lange verhalten. Das hat nichts mit Gehorsam, gang den Alltag der Japaner. Wie man wem störten sie sich durchaus am vergleichswei- applaudierend sitzen blieb, bis auch der Stillhalten, Unterwerfung zu tun. Vielmehr wo begegnet, wer wem wann was sagt, dies se ruppigen Umgang. letzte Sänger von der Bühne gegangen war mit Verständnis und Mitmenschlichkeit. alles ist traditionell genau festgelegt und all- Gelegenheit für ein Rei werden sie nun und durch den Ausgang den Saal verlassen Ohne Respekt ginge beim Knabenchor gar gegenwärtig zu erleben. Verspätungen, und beim Frühjahreskonzert wieder haben. Als hatte. Hut ab…. nichts. So müssen die Sänger in den Proben sind es auch nur wenige Minuten, treffen Dank für die gelungene Reise präsentiert Caroline Clermont mindestens so oft einfach nur zuhören wie auf völliges Unverständnis. So rücksichtslos der Knabenchor am 28. März in St. Nikolai Nach(t)klänge – Pretiosen der Japan-Tournee singen, etwa wenn ihre Stimmlage gerade zu sein und jemanden auf sich warten zu unter dem Titel „Nach(t)klänge – Pretiosen Sonnabend, 28. März, 19 Uhr, Dankeskonzert nicht dran ist. Erst recht im Konzert selbst, lassen, käme einem Japaner nicht in den der Japan-Reise 2019“ Teile seines Reisere- zum Sonderpreis von 10 Euro auf allen Plät- wenn ein solistischer Part gesungen wird Sinn. Oder ins Wort zu fallen und damit zu pertoires dem Hamburger Publikum. Auf zen, Karten bei Gerdes und an der Abendkasse oder nur das Orchester spielt. Selbstver- zeigen, dass einen die weiteren Ausführun- Anzeige ständlich müssen sie dann stets maximal gen des Gegenübers nicht interessieren – in aufmerksam und ruhig abwartend stehen. Japan undenkbar. Mehr noch: Begegnungen Sie können auch nicht einfach Partien über- werden stets von einem sichtbaren Aus- springen oder schneller oder langsamer druck gegenseitiger Wertschätzung beglei- singen, sondern müssen das Werk genau tet, sehr häufig durch den Austausch eines so wiedergeben, wie es der Komponist kleinen Geschenkes. Immer aber zumindest vorgesehen hat. Mindestens aber so, wie es einer genau festgelegten Rei, einem Begrü- die Chorleiterin interpretiert. Wie würde ßungsritual. Eine Verbeugung, ähnlich dem da sonst auch ein Chor klingen, wenn jeder europäischen „Diener“, deren Grad sich an seine eigene Version singt! der Position bemisst, die das Gegenüber Eine FOTOS :MAX HACHMANN Ein besonderes Lehrstück in Sachen Re- innehat. Je ehrwürdiger, etwa weil älter, spekt durften die Sänger des Hamburger desto tiefer und länger. Nach 14 Tagen in Knabenchores jüngst auf ihrer Konzert-Rei- Japan hatten die Hamburger Jungs dies so helfende se nach Japan erleben. Wie in kaum einem verinnerlicht, dass sie ganz selbstverständ- Hand … ... macht ein selbstbestimmtes Leben möglich. Über 80 Pflegeeinrichtungen der Diakonie Hamburg unterstützen Sie dabei. 16 Gemeindebrief St. Nikolai Servicetelefon 0800-011 33 33 | www.pflege-und-diakonie.de
Lebens- und Unser Thema • Respekt! Jobvielfalt Hier fühlen wir uns wo hl Fair-Antwortung „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern“ – kennen Sie den Kinderkanon? H ört sich doch gar nicht so schwer Wie gestalten wir unsere Veranstaltungen – an – zeigt aber Wirkung. Und das welches Geschirr nutzen wir, wo kaufen wir wollen wir – Wirkung zeigen und im welche Lebensmittel? Und und und… Kleinen etwas verändern. h a r b e ite Ic Vom Wohnen mit Service er Noch sind wir eine kleine Gruppe, Eine Gruppe von Mitarbeitenden an St. Nikolai möchte ein Bewusstsein für Kli- aber vielleicht möchten Sie uns unterstützen? gern hi bis zur Rundumpflege – maschutz in unserem gemeindlichen Alltag Wir suchen noch Mitstreiter aus der Ge- und im Kindergarten schaffen, wir wollen meinde, die uns auf diesem Weg begleiten, Ihr Wohlfühlort am Alsterlauf „Fair-Antwortung“ übernehmen. Unseren denn ein Umdenken und Danachhandeln Lebensraum schützen mit den Möglich- ist nur gemeinsam möglich. Das wird keiten, die uns zur Verfügung stehen, soll anstrengend und unbequem sein – aber es FOTOS: PIXABAY.COM/DE/ANNCA im Fokus stehen. Wo können wir Papier lohnt sich! einsparen? Trennen wir unseren Müll richtig? Woher beziehen wir unseren Strom Haben Sie Lust mitzumachen? Telefon und haben wir den Verbrauch im Blick? Melden Sie sich gern im Kirchenbüro (0 40) 60 60 11 11 Wie heizen wir unsere Räumlichkeiten? (Tel: 44 11 34-0). www.hzhg.de 18 Gemeindebrief St. Nikolai
Unser Thema • Respekt!!! Wie wird es für mich dem Sterben. „Werde ich Schmerzen haben bitten um Gespräche. Ich gehe aber auch in und wie werden andere mit mir umgehen? Eigeninitiative zu den Patienten und biete Wie halte ich meine eigene Hilflosigkeit Gespräche an. In meiner Wahrnehmung weitergehen? aus?“ Die Bedrohung von Autonomie muss könnten wir doppelt so viel Seelsorgeperso- und darf keinen Respektverlust bedeuten! nal haben und würden dennoch nicht alle Und viele Menschen fragen sich, wo sie Bedarfe abdecken können. Und ich sage dies, sterben wollen. In der palliativen Versor- obwohl wir derzeit von einigen ehrenamtli- ... ist eine Frage, die vielen Menschen auf der Seele liegt, wenn sie ins Krankenhaus gung, in der die Seelsorge regelhaft mitar- chen Seelsorgern unterstützt werden. müssen. Borris Pietzarka (50) ist als Diakon Krankenhausseelsorger im Asklepios Klinikum beitet, werden diese Fragen angesprochen. Harburg und im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß Sand. Er erzählt von seiner täglichen Gibt es einen kostbaren Moment aus der Arbeit im Gespräch mit Patienten, Angehörigen und auch dem Personal im Krankenhaus. Wie können Sie als Krankenhausseelsorger letzten Zeit an den Sie gerne zurückdenken? Menschen am Ende ihres Lebens hilfreich Das ist das Überraschende: Auch wenn die zur Seite stehen? Not groß und zahlreich ist, gibt es sehr viele Wie sieht Ihre Arbeit vor Ort konkret aus? mit Respekt zu begegnen. Aber dieser An- Aus meiner Sicht ist das Entscheidende, dem Momente, die bewegend und kostbar wa- Das Krankenhaus ist ein vielfältiges Ar- stoß kam nicht immer aus dem Krankenhaus Patienten zuzuhören, seine Sicht der Dinge ren. Einer meiner bewegendsten Momente beitsfeld und bildet das Leben in- wie mir selbst, wichtige Impulse kamen von außen. erst einmal zu verstehen und anzunehmen. war sicher die Versöhnung eines sterbenden scheint - hoher Verdichtung ab. Menschen, Es gibt mittlerweile sehr gute, gelingende Es gehört sehr oft dazu, die Situation des Vaters mit seinem Sohn, die zuvor über 12 die in ein Krankenhaus eingewiesen wer- Beispiele dafür, wie man an der Palliative Patienten oder der Angehörigen erst einmal Jahre nicht mehr miteinander gesprochen den, erleben dies häufig als eine Bruchsi- Care-Entwicklung erkennen kann. Darüber (mit) auszuhalten. Seelsorge braucht dafür hatten. Ich hatte beiden Mut gemacht, sich tuation, in der viele Fragen aufkommen. hinaus wird die Seelsorge ganz konkret bei immer auch Zeit. Und in diesem gemeinsa- wieder zu begegnen, sie wollten dies aber „Welche Diagnose werde ich erhalten und den Ausbildungsberufen mit einbezogen, in- men Raum kann etwas geschehen. Ich bin von mir begleitet wissen. wie wird mein Leben danach sein? Werde dem wir dort für bestimmte Themen stehen, der festen Überzeugung, dass Gott immer Die Fragen an Borris Pietzarka ich schon bald sterben müssen und werde dort sensibilisieren und auch Supervision mit dabei ist, selbst oder besser gerade in den stellte Pastorin Corinna Senf ich Schmerzen haben?“ Diese Bruchsitu- anbieten können. Auf der Intensivstation z.B. Situationen allergrößter Not. Ob diese Deu- ation bildet sich aber auch bei den Ange- wird regelhaft abgefragt, ob der Patient oder tung auch dem Patienten/Angehörigen ge- hörigen ab. „Wie wird es weiter gehen und die Angehörigen seelsorgerliche Unterstüt- mäß ist oder dieser ganz andere Deutungen bin ich der Situation, die eventuell auf uns zung in Anspruch nehmen wollen. Wir für sich in Anspruch nimmt, bleibt immer zukommt, gewachsen?“ Das Krankenhaus wissen, dass gerade gut gestaltete Abschiede auch offen und mir, theologisch gesprochen, selbst mit seinem Personal steht ebenfalls im Krankenhaus eine enorme Erleichterung unverfügbar. in einer erheblichen Kosten- und Drucksi- im Trauerprozess bedeuten können. Und ja, tuation. „Werde ich meine Arbeit schaffen es gibt auch die andere Seite, wo die Kom- Werden Sie ausschließlich zu Menschen oder schafft diese mich? Und wie kann ich munikation hapert und der respektvolle gerufen, die Mitglieder der Kirche sind? bei all dem den Patienten gerecht werden?“ Umgang bedroht ist und Menschen dadurch Da gibt es mehrere Wege: Zum einen In diesem Dreiklang bewege ich mich als tiefe Verletzungen erfahren können. Respekt besprechen wir in einem interdisziplinären Krankenhausseelsorger, und immer mit ist dabei ein grundlegender Wert, der aber Team aus Ärzten, Pflege, Physiotherapie, dem Fokus, dem jeweiligen Menschen mit immer wieder verteidigt und als solcher Musiktherapie alle Patienten, die palliativ Respekt und Achtung in seiner Situation gestärkt werden muss. Das ist ein wichtiges im Krankenhaus versorgt werden. Diese Borris Pietzarka zu begegnen und diesen entlang seiner Le- Moment in der Krankenhausseelsorge. besuche ich dann am Krankenbett, wenn bensfragen und -aufgaben zu begleiten. dies der Patient auch möchte. Ich war selber Was liegt den Patienten, die den Tod vor davon überrascht, aber gefühlte 95% der Wie respektvoll wird im Krankenhaus mit Augen haben, auf dem Herzen? Patienten wollen mit mir sprechen. Zum an- dem Thema Tod umgegangen? Menschen wollen in Würde sterben! deren kommt der Impuls vom Personal, das FOTO: PRIVAT Krankenhäuser haben längst verstanden, wie Oftmals haben Menschen gar nicht so viel auf den Stationen arbeitet. Natürlich rufen wichtig es ist, dem Thema Tod und Sterben Angst vor dem Tod selbst, sondern eher vor mich auch Patienten und Angehörige an und 20 Gemeindebrief St. Nikolai
Unser Thema • Respekt! Verlass mich nicht, wenn Viele Menschen, so erlebe ich es, sind innerlich bezogen auf etwas Größeres hin, einen weiteren Horizont, in dem Sie sich ich schwach werde… begreifen - gerade im Blick auf das Sterben öffnet sich manchmal auch neu dieser Hori- zont. Bei manchen ist ein tiefes Vertrauen Hier im Hospital zum Heiligen Geist, einer großen Senioreneinrichtung, die spürbar, dass Gott mein persönliches Leben Die besonderen Fenster der Heilig gemeindlich zu St. Nikolai gehört, wird versucht, der Lebensvielfalt von älteren Menschen und Sterben hält, ein „Getrost sein.“ Geist Kapelle zu entsprechen und die Vitalität der Menschen zu stärken; zugleich aber auch die letzte Abschied nehmen nicht nur Angehörige, Lebensphase, die oft nicht leicht ist, kompetent zu begleiten. sondern auch die MitbewohnerInnen des Hospitals und das Pflegeteam. Letztere in der Familie doch auch hingelebt hatten haben einen Menschen oft jahrelang inten- und der jetzt vielleicht schwer bevorstand, O b Palliativpflege, musiktherapeuti- Der Altar der siv im Alltag begleitet. Beziehungen sind gemeinsam zu begehen mit denen, die mit sches Angebot oder Beratung in Blick Heilig Geist entstanden. In den Wohn- und Pflegeberei- ihrer Mutter die letzen Jahre zusammenge- auf die letzten Dinge, es wird einiges Kapelle chen haben Menschen miteinander gelebt. lebt haben. Eine Einladung zu einem Ge- angeboten. Eine wichtige Unterstützung Seit November 2017 gibt es auf dem Ge- denken und einem Dankeschön für diesen sind die „LebensbegleiterInnen“, so nennen lände des Hospitals eine barrierefreie und Menschen, an diesem besonderen Tag. Wir sich die Ehrenamtlichen, die Menschen ebenerdige Kapelle. Die Heilig Geist Ka- trafen uns in der Heilig Geist Kapelle auf Zeit schenken und ein Stück Weg mitgehen, pelle ist Lebensraum für viele Aktivitäten, dem Gelände. Vorn ein goldener Stuhl, eine manchmal auch intensiv die letzte Lebens- ob Abendsegen, Andachten, Bibelstunde, Rose und eine brennende Kerze. Hier hätte phase begleiten. Frau Ohnesorge-Heims, meditative Musik und ist zugleich auch ein Sie Platz genommen - Lebensdank. Die die den ambulanten Hospizdienst koordi- Raum der Stille und auch ein Abschieds- Kapelle füllte sich, die gut 25 Plätze waren niert, bietet jedes Jahr neu eine kompetente raum. Es tut gut, diesen Raum zu haben. schnell belegt. Die Angehörigen saßen Schulung und auch hospitierende Supervi- die innere Anspannung. Seelsorge heißt für sichtlich bewegt in der ersten Reihe. Der sion für die Ehrenamtlichen an. mich: Einander begegnen. Raum geben. Ein besonderer 90. Geburtstag… Geist ist es, der lebendig macht, so lautet Seit November 2017 arbeite ich als Pastorin Sich Zeit nehmen und hörend wahrneh- So manche Abschiedsfeier haben wir hier die goldene Inschrift im Eingangsbereich und Seelsorgerin im Hospital und begleite men, was mein Gegenüber braucht, wie viel gemeinsam mit den Angehörigen, dem der Kapelle. Der Heilige Geist ließ nicht auch Menschen in ihrer letzten Lebens- Nähe, aber auch wie viel Distanz. Manchen Pflegeteam, dem Hospizdienst und den lange auf sich warten. Lebensdank: Viele zeit. Ich verstehe meine Aufgabe darin, tut es gut, ein Gegenüber zu haben, das MitbewohnerInnen gestaltet. Eine Ge- Weggefährten, MitbewohnerInnen erzähl- Menschen in dieser Lebenssituation einen nicht so eng verwoben ist in das private denkfeier ist mir besonders präsent. Der ten lebendig von dem gemeinsamen, guten Resonanzraum zu geben, um sie zu ermuti- Umfeld wie Angehörige und Freunde. Tisch war schon für den 90sten im Parkre- Miteinander, einem intensiven Leben hier gen auszudrücken, was sie bewegt, auch mit Als Seelsorgerin versuche ich, die innere staurant des Hospitals bestellt. Wenige vor Ort. Lebensschätze gemeinsam heben. ihren spirituellen Fragen. „Und wie sieht Bewegung des Gegenübers aufzunehmen Wochen vorher verstarb sie. Auf Wunsch Das war tröstend, den Blicken der Familie das konkret aus?“, werden Sie vielleicht fra- und darin mitzugehen. Was liegt oben der Familie fand ein stiller Abtrag auf dem war es anzusehen. Im Anschluss sind wir gen. Manchmal nur da sein. Stille zulassen, auf, sucht nach einer Klärung? In meiner Friedhof im kleinsten Kreis statt. „Wann ist alle gemeinsam ins Parkrestaurant vis-à-vis manchmal auch aushalten lernen. Manch- Arbeit ist es mir wichtig, den Menschen vor die Trauerfeier? “, wurde ich immer wieder gegangen. Der Tisch war ja schon bestellt, mal schweigen wir. Manchmal sprechen seinem geistlichen und spiri-tuellen Hinter- gefragt, “Wie und wo können wir Abschied und wir haben mit Dank unser Glas erho- wir. Wir suchen Bilder, auch Sprachbilder grund wahrzunehmen und diesen auch als nehmen, wir haben doch auch mit ihr ben auf das Leben, auf ihre 90 gesegneten FOTOS: HOSPITAL ZUM HEILIGEN GEIST in Psalmen oder Gedichten, die es möglich Kraftquelle neu aufzuschließen. Das Leben gelebt?“ Am Tag der Beerdigung standen Jahre. Meine Zeit steht in deinen Händen. machen, das Unsagbare oder auch Angst- bedenken – das Gelungene, das Offenge- wir im kleinen Kreis um das Grab. Und ich machende auszudrücken. Manchmal lösen bliebene, das Schmerzvolle und Menschen spürte intuitiv, da fehlt etwas. Und so wagte Petra Wilhem-Kirst eine Berührung, ein Handauflegen, ein bestärken auf ihrem Weg, Frieden zu ich es und lud, auch mit etwas Herzklopfen (Pastorin im Hospital zum Heiligen Geist) zugesagter Segen, ein gemeinsames Gebet machen mit dem, was ist und war, mit sich, und Unsicherheit, ein zum 90sten! Lud die Einladung zum Sommerfest: 20.6., 12-17 Uhr, oder auch ein stilles Gebet für den anderen mit anderen, vielleicht auch mit Gott. Familie ein, diesen Geburtstag, auf den alle Hospital zum Heiligen Geist, Hinsbleek 11 22 Gemeindebrief St. Nikolai Gemeindebrief St. Nikolai 23
Gemeinde Pastor Markus Schneider Sonnabend, 6. Juni, 11.00 Uhr Pastorin Maren Schack Sonntag, 7. Juni, 11.00 Uhr Pastor Markus Schneider Sonnabend, 13. Juni, 11.00 Uhr FOTOS: H. FRANCK, EHTHOELE, WWW.CLIPARTSFREE.DE Pastorin Maren Schack Sonntag, 14. Juni, 11.00 Uhr Pastorin Maren Schack Sonnabend, 20. Juni, 11.00 Uhr Pastor Markus Schneider Sonntag, 21. Juni, 11.00 Uhr www.weinhaus-groehl.de Konfirmationen 2020 gegr. 1919 Weinhandel & Weinimport AZ_Gröhl_93x128_2011_RZ.indd 1 18.04.1 1 09:49 24 Gemeindebrief St. Nikolai Eppendorfer Baum 7 · 20249 Hamburg Tel. 040 - 47 47 17 · Fax 040 - 46 24 71
Gemeinde Anmeldung zur Verschoben auf Mittwoch, 1. April, 20.00 Uhr: Konfirmandenzeit 2020-2021 Dietrich Bonhoeffer – Jedes Jahr nehmen über 100 Konfirmandinnen und Konfirmanden an unserer Christlicher Glaube angesichts Konfirmandenzeit teil und feiern festliche Konfirmationsgottesdienste in der Haupt- kirche St. Nikolai. Nach den Sommerferien startet unser neuer „Konfi-Kurs“. religiöser Pluralität Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Huber H erzlich möchten wir alle inter- Für die Anmeldung zum „Konfi-Kurs“ – über Dietrich Bonhoeffer, anlässlich essierten Mädchen und Jungen, braucht man nicht getauft zu sein. Wäh- dessen 75. Todestages die bis Juni 2021 das 14. Lebens- rend der Konfirmandenzeit bieten wir den jahr erreichen, zur einjährigen noch ungetauften Jugendlichen an, sie in D Konfirmandenzeit in unserer Gemeinde einem jugendgemäßen Rahmen zu taufen. ietrich Bonhoeffer (1906–1945) einladen. Zur Konfirmandenzeit eingeladen sind fasziniert als Theologe, dessen Für die einen ist es die erste Begegnung mit auch Mädchen und Jungen, deren Eltern eigenwilliges Denken und existen- der Bibel und dem Glauben überhaupt. Für keine Mitglieder der evangelischen Kirche zielle Ethik Widerstand gegen den Natio- die anderen eine Vertiefung dessen, was sie sind. nalsozialismus begründete. zu Hause, im Kindergottesdienst oder im Der „Konfi-Kurs“ ist auch für Interessierte Am 9. April 1945 wurde Bonhoeffer im Religionsunterricht kennen gelernt haben. aus anderen Gemeinden offen. Konzentrationslager Flossenbürg hinge- Wir freuen uns, dass sich jedes Jahr so viele richtet. Sein konsequenter Glaube an das junge Menschen auf den Weg machen, um Evangelium der Freiheit ermutigt bis heute miteinander Glauben zu entdecken, Ge- Anmeldung zur Konfirmandenzeit weltweit Menschen, sich für Bürgerrechte meinschaft zu erfahren und Kirche kennen im Kirchenbüro: und Frieden einzusetzen. Auch für das zu lernen. Dienstag, 5. Mai 2020, 15 bis 18 Uhr interreligiöse Gespräch unserer Tage gibt Mittwoch, 6. Mai 2020, 9.30 bis 12.30 Uhr Bonhoeffers Rede von Gott, der sich im Der neue „Konfi-Kurs“ beginnt nach den Donnerstag, 7. Mai 2020, 9.30 bis 12.30 Uhr ohnmächtig leidenden Christus der Welt Prof. Dr. Wolfgang Huber ist am 1. April Sommerferien 2020 und endet mit der und 15 bis 18 Uhr zuwendet, bleibende Anstöße. zu Gast in St. Nikolai Konfirmationsfeier im Juni 2021. Wolfgang Huber, Professor für Systemati- Unsere wöchentlichen ca. einstündigen Bitte Kopie der Geburtsurkunde und sche Theologie in Berlin und ehemaliger aus dem Gedächtnis nieder. Diese Musik Treffen finden in der Schulzeit an einem (falls schon getauft) Kopie der Taufurkunde Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche erklingt begleitend zum Vortrag. Spätnachmittag (Dienstag oder Mittwoch) sowie 25,- € Teilnehmerbeitrag in Deutschland, ist Mitherausgeber der statt. Zu Beginn und am Ende der Kon- (in bar) mitbringen. Ausgabe „Dietrich Bonhoeffer Werke“. Moderation: Dr. Martin Vetter firmandenzeit fahren wir auf eine Wo- Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an. Sein eindrückliches biographisches Porträt Musikalische Gestaltung: Matthias Hoff- chenendfahrt. Exkursionen und Projekte „Dietrich Bonhoeffer. Auf dem Weg zu mann-Borggrefe begleiten den Unterricht, der im Team von Wir freuen uns sehr auf das Kennenlernen Freiheit“ (C.H. Beck 2019) interpretiert Im Anschluss an den Vortrag besteht Pastorin Maren Schack, Pastor Markus und die gemeinsame Zeit! Bonhoeffers Denken als Ausdruck einer Gelegenheit zum Gespräch und zur FOTO: PROF. DR. MARTIN HUBER Schneider, Jugendmitarbeiterin Ina Riedel bewegenden Lebensgeschichte. Begegnung. und jungen ehrenamtlichen Mitarbeiten- Pastor Markus Schneider den (Teamern) geleitet wird. und Pastorin Maren Schack Bonhoeffer schätzte die Musik von Hein- Eintritt: 10 Euro, für Schüler*innen ist der rich Schütz. In der Haft schrieb er die Eintritt frei. Noten der „Kleinen geistlichen Konzerte“ Dr. Martin Vetter 26 Gemeindebrief St. Nikolai Gemeindebrief St. Nikolai 27
Gemeinde Für die großartigen Spenden bedanken wir uns bei: Ohnsorg-Theater • Kiosk am Klosterstern • Fische-Schmidt GmbH • Bücher HEYMANN • KAUFRAUSCH Elke und Kai Bessler • Meister Parfumerie • Deutsches Schau- spielhaus • Closed GmbH • Familie Goroll • Tee-Handels-Kontor Bremen • Tchibo • Blume 2000 • House of Fitz • Feen-Apo- theke • bettenhaus bürger • PIAZZETTA • 4.500 Euro Beisser Hamburg 1836 • WEINHAUS GRÖHL gingen an das • NIKOLAI Apotheke • MAGARI Schuhmo- Projekt den • Familie Müller • Maike und John Jahr GoBanyo • KAUFRAUSCH Haarschmuck Mitarbeiterinnen des Kindergartens nehmen den Scheck für das Day Care Center an • Familie Goedhart • JF FLEBBE GmbH Männermode • Lindner Feinkost GmbH • I PIAZETTA • Spielbank Hamburg Nikolai-Markt – Dank der Hilfe vieler Freiwilliger und Ehrenamtlicher wurde unser Nikolai-Markt am ersten m Gottesdienst am 26. Januar konnten wir den Vertretern von drei sozialen Projekten Spendenschecks in Höhe von • VIOLAS´ Gewürze & Delikatessen • TARANTELLA • LIENAU • SMITH´s • Salon • Danke für TACA TUCA EPPENDORF • Adventssamstag wieder ein voller 15.000,- Euro überreichen. Ein Teil des Ba- FOTO: K. GEISTER, H. FRANCK, AFÖ/NORDKIRCHE HAMBURGER KNABENCHOR ST. NIKOLAI Erfolg. Allen Engagierten sagen sarerlöses kommt dem Hamburger Dusch- • Otto F. K. Koch • Conrad Hasselbach • Ihre Spenden wir ein herzliches Dankeschön! Ebenso danken wir allen Spender*innen von Flohmarkt- bus für Wohnungslose GoBanyo zugute, der seinen Betrieb Anfang Januar 2020 aufgenommen hat. Ebenso erhalten Frauen KUNSTGENUSS • DAS KLEINE KINDER- KAUFHAUS • ERNST DEUTSCH THEATER • HAMBURG ST. PAULI VARIETÉ • THE ENG- und Unter- artikeln, Tombolapreisen, Büchern, Kulinarischem, Mode, Schmuck, in Not im „Sanctuary Center“ in Manila auf den Philippinen eine Unterstützung LISH THEATRE OF HAMBURG • PUSHH • Hansa-Theater • OPTIK MARTIN CARL • stützung! Kinderartikeln und adventlicher Ausschmückung. und das „Day Care Center“ von Ralodai auf Sri Lanka. Maren Schack Reformhaus Engelhardt • Feen-Apotheke • Hamburger Camerata 10. PLATZ BEIM GEMEINDEBRIEFPREIS DEFIBRILLATOR Am 15. November 2019 wurde zum zweiten Mal der Gemeindebriefpreis der St. Nikolai bekommt ein en Defibrillator! Nordkirche in Travemünde verliehen. Das medizinische Gerät , das im Notfall bei 190 Ausgaben von Gemeindebriefen lagen lebensgefährlichen He rzrhytmusstörungen der Jury vor, bewertet wurde neben der Erste Hilfe leistet, wird im Eingangsbereich FOTO: XXXXXXXXXXXXXXXXXXX?????? redaktionellen Qualität, dem inhaltlichen der Kirche installiert un Profil auch die grafische Gestaltung. d ist damit für jeden zugänglich. Dank versch Daher möchten wir uns für unseren iedener Kollekten 4.500 Euro und großzügiger Spende 10. Platz auch ganz herzlich bei unserer n von Gemeinde- für das mitgliedern ist die Ansch Grafikerin Jenny Berlt für ihre kreative und affung möglich. Sanctuary liebevolle Gestaltung unseres Gemeinde- Herzlichen Dank für Ihr Center in e Unterstützung! briefes bedanken! Manila 28 Gemeindebrief St. Nikolai Gemeindebrief St. Nikolai 29
Gemeinde Marushkas Tagebuch – „Frau und Krieg“ Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 26. April um 11.30 Uhr Oskar Y ulia Marushko (Marushka), geboren und aufgewachsen in der Ukraine, Künstlerin, Journalistin und Waldorf- Kokoschkas Lehrerin, lebt seit 2013 in Hamburg, wo sie auf dem Höhepunkt der Maidan-Proteste Altarbild für in der Ukraine die deutsch-ukrainische Kulturorganisation ArtMaidan gegründet hat (2013). In Deutschland wurde sie zur St. Nikolai künstlerischen Chronistin des Revolutions- St. Nikolai ist in Hamburg und Kriegsthemas in der Ukraine. bekannt für seine Kunst im Rund 13.000 Menschen starben in dem Kirchraum. blutigen Krieg in der Ostukraine seit Be- D ginn der Kämpfe vor sechs Jahren, und es ies gilt in besonderer Weise für herrscht noch immer Krieg. das Altarbild: eine Darstellung der Durch die Eindrücke, die die Fotos von Kreuzigung des Künstlers Oskar Frauen auf den Beerdigungen ihrer im Kokoschka. Diese als Mosaik ausgeführte Krieg gefallenen Ehemänner, Brüder, und Arbeit bewegt seit ihrer Anbringung im Jahr Söhne bei ihr hinterlassen haben, hat sie 1974 die Gemüter. Die einen erkennen darin angefangen, die Tryptichons „Die Frau und einen angemessenen Ausdruck zeitgenös- der Krieg“ zu malen (2015). sischer Kunst und Frömmigkeit. Andere Tief verflochten mit der modernen Ge- finden zu diesem Werk keinen Zugang und schichte ihres Herkunftslandes schafft beklagen ein spirituelles Defizit. Marushka eine Kunst gegen das Vergessen, die sie allen Menschen, die für Freiheit, Am Montag, 22. Juni 19.30-21.00 Uhr, Menschenrechte und Demokratie gekämpft laden wir ein, über Kokoschkas Altarbild ins haben und allen, die es weiter tun, widmet. Gespräch zu kommen. Impulse dazu geben Marion Koch, Kunsthistorikerin und Kunst- vermittlerin, Hamburg, sowie Hauptpastor FOTO:YANA BUWUEVA, M. VETTER Ausstellung im Baptisterium: vom 26. April bis 31. Mai 2020 Dr. Martin Vetter. Schafft eine Kunst gegen das Weitere Termine werden auf der Vergessen: Yulia Homepage der Hauptkirche St. Nikolai Wir freuen uns auf den Dialog! Marushka bekannt gegeben. Eintritt frei! Yulia Marushka Dr. Martin Vetter 30 Gemeindebrief St. Nikolai Gemeindebrief St. Nikolai 31
Sie können auch lesen