Retail-Marktstudie Schweiz 2010 - locationgroup research Mieten Zürich unter den 5 teuersten Städten weltweit
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locationgroup research Retail-Marktstudie Schweiz 2010 Mieten Zürich unter den 5 teuersten Städten weltweit Key Money Mehrere Millionen an Rue du Rhône Expansion Christian Louboutin kommt in die Schweiz Investment-Markt Zeit für aktives Immobilien- management
Impressum Herausgeber: Disclaimer: LOCATION GROUP Dieses Dokument wurde vom Research Team der Usteristrasse 23, CH-8021 Zürich LOCATION GROUP hergestellt und ist nicht das Ergebnis einer / unserer Finanzanalyse. Diese Pu- Kontakt: blikation dient nur zu Informationszwecken. Die zurich@location.ch darin vertretenen Ansichten sind diejenigen des Telefon +41 (0)44 225 95 02 Research der LOCATION GROUP zum Zeitpunkt der Drucklegung (Änderungen bleiben vorbehalten). Die Autor LOCATION RETAIL AG: Publikation darf mit Quellenangabe zitiert werden. Marc-Christian Riebe Copyright © 2010 LOCATION (HOLDING) AG Autoren LOCATION LUXURY AG: und / oder mit ihr verbundene Unternehmen – alle Marc-Christian Riebe Rechte vorbehalten. Die in dieser Übersicht ent- Horst Edenhofer haltenen Daten beruhen auf zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten. Eine Garantie für die Autor LOCATION INVESTMENT AG: Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kön- Ulrich Schmidt nen wir nicht übernehmen. Wir übernehmen keine Haftung für die Verwendung dieses Berichts bzw. Grafikdesign: der Inhalte. Saloon, Zürich www.saloon.li Besuchen Sie uns auf dem Internet http: //research.location.ch Titelbilder: Jan Deichner, Hamburg www.deichner.de Druck: Maus Druck & Medien GmbH, Konstanz www.maus.info Redaktionsschluss: Januar 2010 Bestellungen: Direkt bei Ihrem Kundenberater, per Fax +41 (0)44 225 95 01 oder E-Mail an research@location.ch
Themen 00 Vorwort S. 02 01 Zürich unter den drei teuersten Einzelhandelsstandorten in Europa S. 03 02 Genfer Rue du Rhône mit den meisten neuen Brands in der Geschichte S. 05 03 Veränderungen der bedeutendsten Schweizer 1A-Lagen S. 07 04 Warenhäuser und Shoppingcenter im weltweiten Vergleich am erfolgreichsten in Zürich S. 13 05 Lust und Laune auf Merger & Acquisitions S. 17 06 Ausblick auf den Schweizer Markt für Retailflächen S. 20 07 Der Schweizer Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien S. 22 08 Schweizer Preis- und Lohnniveau, Einzelhandelszentralität, Kaufkraft und Konsum S. 25 09 Quellenangaben S. 30 1 locationgroup research ∙ Retail Marktstudie Schweiz 2010
00 Vorwort Liebe Kunden, künftige Kunden & Interessierte Wir freuen uns Ihnen dieses Jahr wieder unsere Somit ist die Suche nach den besten Flächen und Retail-Markstudie der Schweiz überreichen zu den Eigentümern, die ihre Liegenschaften zur Op- dürfen. Die erste Studie dieser Art veröffentlichten timierung freigeben, wieder in vollem Gange. Denn wir im Jahr 2008. Aufgrund vielfacher Nachfrage gute Flächen in guten Lagen sind rar, während die entschlossen wir uns zur Neuauflage der Studie Ausgangssituation unverändert ist: Es gibt nach für 2010. wie vor eine grosse unbefriedigte Konsum- und Ex- pansionslust in der Schweiz! Die Schweiz ist ein kleiner und intransparenter Markt. Dies ist nicht unbedingt nachteilhaft für viele Markt- Nach wie vor findet der grösste Teil der An- bzw. Ver- teilnehmer, jedoch steht dieser Umstand sicherlich käufe von Einzelhandelsimmobilien in einem sehr einer gewissen Markteffizienz entgegen. Selbst eta- geschlossenen Umfeld statt. Die Jelmoli-Übernah- blierte Marktteilnehmer suchen laufend nach Orien- me durch die Swiss Prime Site hat sicherlich das tierungspunkten, was Miet- und Kaufpreisgefüge, Bild für 2009 verzerrt, doch unbenommen von die- Trends und sich daraus ergebende Möglichkeiten, ser «Einmal-in-zehn-Jahren-Transaktion» ist die wie auch anstehende Hindernisse angeht. höchste Markttransparenz noch im ausserstädti- schen Bereich zu finden. Doch generell ist eindeutig Fakt ist, dass die Schweiz im globalen Umfeld eine erkennbar, dass die Nachfrage nach Immobilien in Insel der Glückseligkeit ist. Genau deswegen ist soliden Lagen das Angebot nach wie vor bei weitem auch das Gebot der Stunde, die sich aufgrund der übersteigt. Es sind vermehrt auch ausländische In- internationalen Attraktivität der Schweiz eröffnen- vestoren, die den lokalen Platzhirschen Konkurrenz den Möglichkeiten voll zu nutzen – ohne dabei die beim Erwerb der Liegenschaften machen. für diese Attraktivität verantwortlichen wirtschaft- lichen, strukturellen und städtischen bzw. städte- Die Location Group ist heute so breit aufgestellt baulichen Strukturen der Schweiz grundsätzlich in wie nie zuvor. Nicht nur sind wir auf Detailhändler Frage zu stellen. spezialisierte Standortberater sowie Standortent- wickler für Eigentümer von Einzelhandelsimmobi- Wenn wir uns das abgeschlossene Jahr 2009 be- lien, vielmehr arbeiten wir auch als lokale Partner trachten, so war es anfänglich von verhaltener Ex- für Investoren in Einzelhandelsimmobilien und pansion der meisten Retailer geprägt. Dies änderte nutzen unser Know-how am liebsten, wenn durch sich jedoch bei den Young Fashion Unternehmen eine aktive Verbesserung, Repositionierung und recht schnell. Geblieben ist dies bis heute bei den Bewirtschaftung der Einzelhandelsimmobilie der Luxusanbietern, die weiterhin unter der Finanzkri- Mietertrag und die Mieterqualität nachhaltig ge- se leiden und teilweise spürbare Umsatzrückgänge steigert werden kann. hinzunehmen haben. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre. Ab Jahresmitte waren dann sämtliche Expansions- programme der Einzelhändler, sofern sie denn zu- Ihr, rückgefahren waren, wieder in vollem Gange. Und zwar in sämtlichen Segmenten. Die Young-fashion Anbieter waren genauso aktiv wie die Discounter. Selbst die arg gebeutelten Modeanbieter im Luxus- segment und die Uhrenmanufakturen konnten im 4. Quartal 2009 wieder Umsatzzuwächse verbuchen. Die Zäsur im Expansionsbestreben der Einzel- Marc-Christian Riebe händler war also rein temporär und sicherlich den Auswirkungen durch die Weltwirtschaftskrise ge- schuldet. Nachdem die Firmenzentralen anhand ihrer Umsatzzahlen jedoch feststellen konnten, dass die Schweiz weitgehend unbehelligt und ohne schwere Rezession die Wirtschaftskrise durchfah- ren konnte, waren wir gegen Jahresende wieder fast auf dem Niveau wie vor der Krise Mitte 2008. Dies führte auch dazu, dass sich die Zürcher Bahn- hofstrasse nicht nur in Bezug auf das Umsatzpo- tential, sondern nun auch bei den Marktmieten in Augenhöhe der Champs Elysées befindet. 2
01 Zürich unter den drei teuersten Einzelhandelsstandorten in Europa In der Finanzmetropole bringt die jüngste Neuver- mietung an der Zürcher Bahnhofstrasse die Luxus- meile zwischen Bally Capitol und Paradeplatz mit einer Spitzenmiete von CHF 9’475 pro Quadratmeter im Jahr 1 unter die Top 3 der teuersten Europäischen Einkaufsstrassen. Dies bedeutet eine Zunahme ge- genüber dem Vorjahr von 13.5%. Damit hat Zürich die Londoner New Bond Street (CHF 8’350) und To- kio (CHF 8’450) hinter sich gelassen und rangiert nun weltweit auf Rang 5 hinter der Fifth Avenue in New York (CHF 18’500), dem Causeway Bay in Hong Kong (CHF 16’600) sowie der Avenue des Champs Elysées in Paris CHF 11’000) und der via Montenapoleone in Mailand (CHF 9’650). Zwischen dem Hauptbahnhof und dem Warenhaus Globus frequentieren mehr als 12’000 Passanten pro Stunde. Am Hauptbahnhof sind es mehr als 340’000 Personen pro Tag. Hohes Key Money an der Bahnhofstrasse Laduree mit Premiere in Zürich Am Anfang der Bahnhofstrasse ist neu aus St. Mo- Zwischen Bucherer und Omega an der Kuttelgasse ritz die Galerie Salis & Vertes in das ehemalige Out- feierte das französische Macarons Label Laduree let von Trois Pommes gezogen. Im Lichthof der Credit mit grossem Erfolg seine Eröffnung im Oktober Suisse eröffnete Dieter Meier das sehr beliebte und 2009. Das Modehaus Bernie’s wird im Sommer 2010 erfolgreiche Restaurant Bärengasse, nachdem seine die Räumlichkeiten neben der Papeterie Landolt- beiden Vorgänger jeweils Schiffbruch erlitten hatten. Arbenz an der Bahnhofstrasse 65 auf über 400 Gegenüber in der Bärengasse wird im Frühjahr 2010 Quadratmetern beziehen. Eine führende Schwei- das französische Modelabel Zadig & Voltaire die ers- zer Hausverwaltung hat die Vermietung pro-aktiv te Boutique im deutschsprachigen Raum neben dem mit externer Unterstützung begleitet. Linkerhand Lingerie Geschäft von Agent Provocateur eröffnen. konnte Sunrise vor der angekündigten Fusion mit In demselben Gebäudekomplex des Geschäftshau- Orange seinen Flagship-Store im ehemaligen Ge- ses Orell Füssli-Hof an der Bahnhofstrasse liqui- schäft der Pelz AG eröffnen (70 Quadratmeter). dierte das über 600 Quadratmeter grosse Teppich- geschäft Vidal nach 84 Jahren, aufgrund fehlender Nach mehr als 5-jähriger Wartezeit und über einem Nachfolge innerhalb der Eigentümerfamilie. Ein Jahr Um- und Ausbauarbeiten konnte Apple die Er- Key Money in Millionenhöhe seitens der Swatch öffnung des lange angekündigten Flagschiffes an Gruppe machte den Wechsel unter Federführung der Bahnhofstrasse unterhalb des Manor Waren- der Eigentümerin Credit Suisse kurz vor Weih- hauses auf rund 500 Quadratmetern feiern. nachten 2009 möglich. Wesentlich günstiger war für Swatch die Boutique Pelz Paradies am Parade- platz (150 Quadratmeter), wo man heute die Uh- renmanufaktur Blancpain, im Gebäude des Hotel Savoy Baur en Ville, welches auch im Eigentum der Credit Suisse ist, findet. Hermès zieht im Sommer diesen Jahres in die Räumlichkeiten von Meister Silber (700 Quadratmeter) an die Bahnhofstrasse am Paradeplatz gegenüber dem Haupteingang des Lichthofs. Meister Silber zog im Januar in die Au- gustinergasse um. Noch ist offen wer von der Credit Suisse den Zuschlag für das Hermès Geschäft an der Bahnhofstrasse 31 auf 120 Quadratmetern im Orell Füssli-Hof erhält. 3 locationgroup research ∙ Retail Marktstudie Schweiz 2010
Rennweg gefragt wie nie Der Zürcher Rennweg blieb nach zwölf Veränderun- gen in den vergangenen fünf Jahren im Jahr 2009 unverändert. Im Sommer 2010 wird ein hochwer- tiger deutscher Accessoire-Anbieter, die mit mit- tlerweile bis zu 50’000 Personen pro Tag sehr gut frequentierte 1A-Lage, gegenüber von Kiehl, berei- chern. Ganz in der Nähe wechselten unterdess drei Eigentümer die Liegenschaften zum 25-, 35- und 40-fachen der Jahresmiete. Zurück zu seinen Wurzeln richtete der ehemalige Navyboot Eigentümer, Bruno Bencivenga in einem vormaligen Bagatt Schuhgeschäft an der Löwen- strasse einen neuen Benetton Store ein, sowie im Haus des Hotel Glockenhof an der Sihlstrasse (vormals Varesino-Schuhe) eine ebenfalls zur Be- netton-Gruppe gehörende Playlife Boutique. Der umgebaute Navyboot Concept-Store an der Sihl- strasse / Ecke Nüschelerstrasse erstrahlt in neuem Glanz mit Footlounge und Coffeebar. Nachfolger im ehemaligen Sunrise Store an der Sihlstrasse, ne- ben dem vegetarischen Restaurant Hiltl, wurde die Storchengasse entwickelt sich zur Luxusmeile Kinderboutique Petit Bateau. Neben dem Outdoor- An der heimlichen Trudie-Götz-Gasse konnte die Ausstatter Patagonia ist nun auch die Bergsport- gleichnamige Modehändlerin die Eröffnung ihrer marke Mammut am vorderen Teil der Löwenstrasse beiden neuen Boutiquen Miu Miu und Prada Men in Richtung Hauptbahnhof angesiedelt. zelebrieren und zählt links der Limmat nun 17 Boutiquen ihr eigen. Die Strehlgasse wurde von der Bijouterie Maho im ehemaligen Coiffeur Salon Kaiser bereichert. Gegenüber übernahm im Som- mer 2009 Buckles & Belts die Fläche der Kinder- boutique Jacadi. Die hohe Konzentration auf die Bahnhofstrasse und direkte Anreinerstrassen, wie den Rennweg, hat jedoch ein hohes Gefälle an Passantenfre- quenz, Flächenumsatz und damit Attraktivität für Einzelhändler zur Folge. Somit bringt die Zürcher Bahnhofstrasse als grösste Stärke auch eine der grössten Schwächen mit sich: Versuche den Ein- zelhandel auf andere Bereiche der Stadt auszu- breiten blieben bislang erfolglos. Das Shopping Center Sihlcity ist beispielsweise bislang nicht in der Lage gewesen eine passable Frequenz kaufwil- liger Konsumenten zu erzeugen: Überschattet von der Bahnhofstrasse und ohne eine kritische Masse an unentbehrlichen Einzelhändlern in einem guten Mix und das Fehlen vor Ort vorhandener Frequenz ist die dauerhafte Entwicklung dieses Standortes auf jeden Fall mit Spannung zu verfolgen. Es sind eher dann die reinrassigen Einkaufszentren ausserhalb der Stadt, wie das Center Spreitenbach oder der Einzelhandel im Zürcher Flughafen, die es vermögen sich neben der Bahnhofstrasse als profi- table Einzelhandels-Locations zu etablieren. Wie und in welcher Form es gelingen wird den Ein- zelhandel lateral zur Bahnhofstrasse auszubreiten, wie etwa in Richtung Löwenstrasse, wird sich in den nächsten Jahren erst noch zeigen. Auch spielt hier die politische Agenda in den Planungsbehör- den und im Denkmalamt eine nicht zu unterschät- zende Rolle. 4
02 Genfer Rue du Rhône mit den meisten neuen Brands in der Geschichte Der Standort GENF mit seiner sehr hohen Zentra- lität, Kaufkraft und internationalem Publikum hat für viele Einzelhändler eine einzigartige Attrakti- vität als Eintrittspunkt in den Schweizer Einzel- handel. Neben dem üblichen Kaufkraftargument spielt ebenfalls die prinzipielle Affinität der angel- sächsisch geführten Einzelhändler gegenüber dem französischsprachigen Teil der Schweiz mit ihren Einzelhandelszentren Genf und Lausanne eine nicht unwesentliche Rolle. So kann ein überpropor- tionales Interesse Britischer und Angelsächsischer Markteintretender gesehen werden. Prominentes Beispiel, wenngleich nicht von Erfolg gekrönt, war Uhrenmarken im Kampf um beste Marks & Spencer in der Rue du Marché. Ein wei- Lagen in Genf terer Faktor für die Inkubator-Funktion in Genf An den Place de la Fusterie ist die Uhrenmanufaktur ist sicherlich auch die grössere Ausbreitung der Audemars Piguet im März 2009 in eine doppelt so Haupteinkaufsstrassen im Vergleich zu Zürich, was grosse Boutique auf 300 Quadratmetern umgezo- bei der Konzipierung von Flächen einen grösseren gen. Nachbarn auf derselben Seite sind Morgan und kreativen Spielraum einräumt. Die Spitzenmieten PKZ, sowie Bulgari und gegenüber die Uhrenmarken an der Rue du Rhône betragen bis zu CHF 7’400 pro der Swatch. In der ehemaligen Boutique von Aude- Quadratmeter im Jahr. Die Rue du Marché steht mit mars Piguet residiert nun die Uhren-Manufaktur Pa- CHF 6’900 in nichts nach und ist gefragt wie eh und nerai. Nebenan hatte bereits vor zwei Jahren Jean- je. Dies belegt auch die Frequenz von über 80’000 Paul Gaultier in selben Haus eröffnet. Gegenüber Passanten am Tag. befindet sich die vor zwei Jahren für CHF 80 Milli- onen versteigerte Liegenschaft neben Globus noch Gegenüber der Uhrenmanufakturen Jaeger-Le- immer im Umbau. Nicht unweit entfernt haben Graff Coultre und IWC Schaffhausen, am Anfang der Diamonds und der Schweizer Uhrendesigner Gérald Rue du Rhône, wählte der Juwelier Boucheron Genta, Teil der Bulgari-Gruppe, vor zwei Jahren die den Standort für seine erste Boutique. Die frisch ersten Schweizer Boutiquen eröffnet. Ebenfalls zu erworbene Liegenschaft eines Chinesischen In- LVMH gehören die Uhrenmarke Hublot und Dior vestors ist das Schweizer Flagship des zur Gucci Horlogerie, welche beide seit 2009 neu an der Rue Gruppe gehörenden Unternehmens. Die UBS hat Robert-Céard vertreten sind. Hublot ist nun in den angekündigt ihre von der Rue du Rhône zur Rue de ehemaligen Räumen von Montblanc vertreten. Dior la Confédération durchgehende Liegenschaft an hat den Mietvertrag im vormaligen Kindergeschaft der Rue du Commerce zu sanieren und für den Ein- von Catimini übernommen. In der gleichen Strasse zelhandel nutzbar zu machen. Gegenüber, im ehe- baut Burberry im Sommer seine Boutique um. maligen Geschäft des Mobilfunkanbieters Orange, ist seit Anfang Dezember 2009 der Französische Nachdem Chanel die Immobilie, zwischen Patek Star-Schuhdesigner Christian Louboutin neu an Philippe und Bucherer gelegen, für über 50 Millio- bester Lage vertreten. Kürzlich wurden die sechste nen Franken erworben hatte, wurde dem Nachbarn Louboutin Boutique der USA im Design District in Hermès der bestehende Mietvertrag im selben Miami sowie die erste Südamerikas im Shopping Haus vom neuen Eigentümer gekündigt. Daraufhin Center Iguatemi in São Paulo eröffnet. kaufte Jean-Louis Dumas die Liegenschaft links neben Patek Philippe, dort ist Les Ambassadeurs eingemietet. Gegenüber haben Lanvin auf 150 Quadratmetern vergangenes Jahr, und Loro Piana auf über 500 Quadratmetern das Jahr zuvor, eröff- net. In der ehemaligen Boutque von Lanvin, neben Christian Dior, befindet sich nun neu das zu LVMH gehörende italienische Mode- und Accessoire-Un- ternehmen Fendi auf zirka 300 Quadratmetern. 5 locationgroup research ∙ Retail Marktstudie Schweiz 2010
Mehrere Millionen FrankenKey Money an Rue du Rhône Montblanc, die nun 50 Meter weiter an den Place du Port neben Celine gezogen sind, konnte seine Fläche auf 100 Quadratmeter verdoppeln. Gegen- über von Celine hatte Versace die Papeterie Galli am Place de Longemalle für ein Key Money im obe- ren einstelligen Millionenbereich übernommen. Nach dem Führungswechsel beim Mailänder Hau- Apple mit zweitem Geschäftin Kontinental- te-Couture Haus, wurde jedoch wieder Abstand von europa in Genf dem im Erdgeschoss nur 60 Quadratmeter grossen Touzeau Arts de la Table haben ihr Ladenlokal an der Geschäft genommen. Und somit wird nun für meh- Rue de la Croix d’Or an Diesel verkauft, sie selbst rere Millionen Franken Schlüsselgeld ein Nach- sind nun neben dem französischen Schuhfabrikan- folgemieter gesucht. Nebenan eröffnete Vacheron ten J.M. Weston vertreten. An der Rue de Rive fin- Constantin am Place Longemalle ein 3-jähriges det man neu im Ladenlokal von Fust eine ebenfalls Provisorium. Ein Haus weiter rechts ist nun auch zu Coop gehörende Christ Bijouterie. Gegenüber das hochwertige Label Hervé Leger des amerika- eröffnete bereits im August 2008 Apple das erste nischen Modeanbieters BCBG Max Azria vertreten. Geschäft in der Schweiz, das nach Rom das zweite Gegenüber findet man den hochwertigen Schuh- in Kontinentaleuropa ist. Im Sommer des vergange- anbieter John Lobb, welcher zur Hermès Gruppe nen Jahres übernahm Sunrise linkerhand das Lokal gehört. Gegenüber dem Hotel Métropole, eröffnete vom Damenmodeanbieter Sinequanone. der französische Bademodeanbieter Vilebrequin. Der zur Prada-Gruppe gehörende Schuhhersteller Der britische Herrenausstatter Hackett und die Church’s und die Haute Couture Boutique Show-Off französische Designerin Tara Jarmon sind beide sind seit Anfang 2009 neu gegenüber von Escada seit 2009 neu an der Rue de la Tour Maîtresse prä- und Max Mara angesiedelt. Weiter am Ende der Rue sent. Ein weiterer hochwertiger Mode- und Acces- du Rhône, Richtung Rue Pierre Fatio, findet man soire Anbieter, Paul & Joe, ist seit kurzem an der nun den Bettenhersteller Hästens sowie Touzeau Rue de la Madeleine, parallel zur Rue de la Croix Arts de la Table. d’Or, vertreten. Unweit davon entfernt ist nun auch Agent Provocateur an der Rue d’Enfer in der Rho- nestadt zu finden. Im ehemaligen EPA-Warenhaus an der Rue de la Croix d’Or mietete sich das zur Deichmann-Grup- pe gehörende Schuhunternehmen Dosenbach im Untergeschoss auf über 1’000 Quadratmetern bei Interdiscount ein. Wolford ist gegenüber von Zara, Massimo Dutti und Bershka neu am Place du Mo- lard neben dem Juwelier Gübelin und zahlte dort ein Schlüsselgeld im oberen sechsstelligen Be- reich. Am Ende der Rue du Marché hat die Familie Brunschwig die Immobilie der Valora Pensionskas- se erworben. Nach dem Auslaufen des Mietvertrags der Merkur Confiserien, welche ehemals zur Valo- ra-Gruppe gehörten, erweitert dort nun Bon Genie den Eingangsbereich. Vier Häuser weiter rechts konnte Orange die Räumlichkeiten des Accessoire- Geschäfts Static übernehmen. Am Anfang der Rue du Marché feierte Ende November 2009 das im Ausland vornehmlich als «The Swiss Army Knife» bekannte Familienunternehmen Victorinox die Er- öffnung des Schweizer Flagschiffs auf rund 700 Quadratmetern, im ehemaligen Geschäft von Marks & Spencer. Letztere zogen sich nach nicht geglück- ter Expansion komplett aus der Schweiz zurück. An der Rue de la Confédération übernahm der Mobil- funkanbieter Mobilezone das Geschäft von Barber Optique. Ebenfalls neu sind hier die Parfümerieket- te Marionnaud und gegenüber die Swisscom. Die Assetimmo beteiligte sich in Minderheit schon bereits in 2008 an dem Genfer Objekt Place Corna- vin 14–20 für etwa CHF 3 Mio. 6
03 Veränderungen der bedeutendsten Schweizer 1A-Lagen Die Bundeshauptstadt BERN ist die Europäische Railcity & Christoffelunterführung in Hauptstadt mit dem geringsten Luxusbesatz in ganz Bern mit Rekordumsätzen von 29’000 Franken Europa. Es fehlen bis auf Bally und Hermès sämtli- pro Quadratmeter che hochwertigen Einzelhändler, wie beispielsweise Im Sommer 2008 eröffnete zwischen dem Railcity Louis Vuitton und Cartier. Der bisher höchste Miet- im Berner Hauptbahnhof und dem Warenhaus Loeb zins beträgt über CHF 6’000 pro Quadratmeter. die Christoffelunterführung mit 15 Geschäften. Aufgrund der zweithöchsten Passantenfrequenz Im Dezember 2009 wurde an der Kramgasse nach der Schweiz erzielen hier ansässige Retailer ih- langem Leerstand das ehemalige Geschäft von rerseits die besten Ergebnisse in der Schweiz. Der Dies & Das durch Mammut angemietet. Der Korn- jährliche Durchschnittsumsatz pro Quadratmeter hausplatz wird bei der Zytglogge Mitte 2010 durch beträgt CHF 29’000 und bildet die Schweizer Spit- einen weiteren Edelweiss Shop bereichert. Am ze. Die Spitalgasse konnte zudem einen Wechsel Theaterplatz kann man nun auch in Bern in einer verzeichnen: Sunrise übernahm die Fläche mit 75 G-Star Boutique einkaufen. H&M konnte an der Quadratmetern von kKiosk beim Warenhaus Loeb. Marktgasse die Fläche von Citydisc übernehmen Der Schuh-Filialist Pasito-Fricker übernahm die und somit die Front auf zirka 12 Meter vergrössern. Clockhouse Fläche von C&A an der Neuengasse. Gegenüber ist Merkur Confiserien auf der ehema- Nespresso zog von der Schauplatzgasse an die ligen Laura Ashley Fläche präsent. Nebenan hat Neuengasse und präsentiert sich nun auf doppelt Gamestop das Geschäft von Langenthal Leinen so grosser Fläche mit 290 Quadratmetern. Wie für übernommen. Am Ende der Marktgasse beim Kä- die Gestaltung aller Nespresso Boutiquen zeichnen figturm hat Fein-Kaller die Segel gestrichen. Der erneut die Stararchitekten von Concept Consult Ar- Zürcher Herrenausstatter gab seine Fläche an chitects in Lausanne für die Realisierung des zwei- Metro Boutique ab. Der Bieler Young-Fashion Fi- ten Berner Kaffee-In-Places verantwortlich. Do- lialist konnte somit seine bestehende Fläche mit senbach-Ochsner, Teil der deutschen Deichmann dem neuen Geschäft verbinden. Gegenüber konnte Gruppe, beendete den Franchise-Vertrag des Nike McDonald’s beim Mietpoker nicht mehr mithalten Store im Dezember 2009 und wird an gleicher Stel- und trat sein Restaurant an der best frequentierten le einen Ochsner Sport eröffnen. Vero Moda wech- Lage an Tally Weijl ab. Letztere konnten sich für ihre selte in die Christoffel-Unterführung und Pieces ehemalige Boutique nebenan mit ihrem Nachfolger, ist nun in deren ehemaliger Boutique am Ende der dem Kleider-Discounter Chicorèe, einigen. Neuengasse präsent. Im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstäd- ten spielt Bern eine auf nationaler Ebene recht unbedeutende Rolle in Sachen Einzelhandel. Die Wirtschafts- und Kaufkraft im Raum Bern ist eben nicht vergleichbar mit Orten wie Zürich oder Genf. Auch ist die Qualität des Flächenbesatzes auf dem Aarefelsen wegen der baulichen Gegebenheiten des UNESCO Weltkulturerbes einer guten Flächen- produktivität entgegenstehend. Und doch gerade wegen dieser Umstände hat der Einzelhandel in Bern ein grosses Potential. Auch hier ist der Fokus auf entwickelbaren innerstädti- schen Lagen. Der grosse Erfolg der Christoffelun- terführung steht dabei im direkten Gegensatz zur Shopping-Center-Entwicklung Westside, welches, wie das Urban Entertainment Center Sihlcity in Zü- rich, ein unvollständiges Konzept an einer periphe- ren Lage darstellt. 7 locationgroup research ∙ Retail Marktstudie Schweiz 2010
Mietpreisvergleich der Schweizer Toplagen*, 2009 / 2010 CHF / m² € / m² Steigerung in % Zürich Bahnhofstrasse 9’475 530 13.5 Genf Rue du Rhône 7’400 414 –.– Genf Rue du Marché / Rue de Rive 6’900 386 0.7 Bern Marktgasse / Spitalgasse 6’300 352 1.6 Bestseller setzt Zeichen mit Basel Freie Strasse 5’400 302 8.0 Flagshipstore in Basel Am Barfüsserplatz wird Sprüngli das zweite Ge- Luzern Hertensteinstr. / Weggisgasse 4’900 274 5.4 schäft nach dem Basler Hauptbahnhof im Stadt- Winterthur Untertor / Marktgasse 4’400 246 2.3 casino gegenüber dem Puppenmuseum eröffnen. Die dänische Bestseller Gruppe wird an der Stei- Zürich Rennweg 4’300 240 4.9 nenvorstadt, in der einst für das Modehaus Speng- Lausanne Rue du Bourg 4’075 228 16.4 ler konzipierten Liegenschaft der Credit Suisse, im März 2010 das grösste Geschäft der Schweiz auf St. Gallen Multergasse 4’050 227 –.– 1’300 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnen. Das * Spitzen-Mietzins, netto (ebenerdiges Geschäft / 100–150 m² / 6–8 m Front) Volumen der Transaktionen liegt im mittleren acht- stelligen Bereich. Vormieter war FNAC, der fran- BASEL ist die grösste Stadt im Dreiländereck mit zösische Mitbewerber des Deutschen Elektronik- den Pharmariesen Novartis (Ciba-Geigy & Sand- fachmarktes Saturn, welcher nicht einmal ein Jahr oz) und Roche. An vierter Stelle steht die Stadt am nach Eröffnung die Segel strich. Saturn hat im Ok- Rhein schweizweit mit Mieten von über CHF 5’000 tober 2009 im neuen Basler Shopping Center Stü- pro Quadratmeter. Hier übernahm die Deutsche cki den ersten Schweizer Elektronikmarkt eröffnet. Damenmode-Kette Bonita das Geschäft von Tchibo Im jetzigen Store von Vero Moda, gegenüber des an der 1A-Lage Freie Strasse auf zirka 120 Quad- Bestseller Family Stores, wird die Modemarke VILA ratmetern. Rechter Hand angrenzend ist noch of- der Skandinavier Premiere in der Schweiz feiern. fen wer den Zuschlag für die durch ein Schuhhaus Der Convenience Anbieter Avec der Valora Gruppe genutzte 900 Quadratmeter grosse Fläche erhält. übernahm den Migros Food Court gegenüber dem Franchisenehmer und Franchisegeber haben sich Nike Sportgeschäft. In der Mitte der Ausgehmeile mit dem neuen Eigentümer vor Ablauf der Mietfrist konnte die Liegenschaft verkauft werden, in der gütlich geeinigt. Ein Trois Pommes Geschäft weni- das Unterwäsche-Geschäft Beldona jahrelang an- ger in Basel hat die Zürcherin Trudie Götz, die ihre sässig war. Vor Kaufvertragsabschluss konnte es Boutique an den Body Shop Mitbewerber L’Occitane jedoch ertragreicher an die Fastfood-Kette Burger verkaufte. Die alteingesessene Parfümerie Mäder King vermietet werden. Am Ende der Strasse findet gab aus Altersgründen und Nachfolgemangel auf. man neu das britische Kultmodelabel Bench. Die gleichen Eigentümer der Liegenschaft vermie- teten an den Basler Juwelier Urs Mezger. Die Falknerstrasse konnte ihre Attraktivität mit dem Zuzug von Marc O’Polo durch die Bollag-Gug- Am Ende der Aeschenvorstadt kommen im ehema- genheim Fashion Group behaupten. An der Ger- ligen Migros Kirschgarten der Gastro-Trendsetter bergasse sind neu der Apple Reseller Ingeno Data, Vapiano, Lidl und die Valiant Bank. Nicht behaupten Gamestop, das Schweizer Gastronomiekonzept konnten sich die Detailhandelsgeschäfte im neuen Nooch und am Ende der deutsche Filalist Street MM Migros Drachencenter. One im ehemaligen Geschäft von Yendi auf rund 180 Quadratmetern, vertreten. LAUSANNE hat seit eine stark wachsende Bevölke- rung, kombiniert mit wachsendem Wohlstand und einem internationalem Publikum. Dies hat zu einer weiteren Verstärkung des Einzelhandels auf den wichtigsten Einkaufsstrassen Lausannes geführt. Der Wachstumsdynamik der Stadt entsprechend, ist ein hohes Mass an Aktivitäten der Detailhänd- ler zu beobachten, die die Detailhandelsqualität innerhalb der etablierten Fussgängerzonen ausge- weitet haben. Insgesamt ist die Vielfalt der Retailer in Lausanne die grösste der Schweiz. Das ist auf die Ausbreitungsmöglichkeiten der Ladengeschäf- te aufgrund der dezentralen und dennoch starken Passantenfrequenzen in den Fussgängerzonen zu- rückzuführen. Aufgrund des grossen Angebots an 8
Retailflächen betragen die Mieten noch moderate Spitzenmieten von knapp über CHF 4’000 pro Qua- dratmeter im Jahr. An der Rue de l’Ale und Rue Saint Laurent verkehren täglich bis zu 80’000 Passanten. An der Top 1A-Lage Rue du Bourg übernahm Man- go das Geschäft des Einrichtungsgeschäfts Inside Home Design mit 600 Quadratmetern Verkaufsflä- che. Gegenüber eröffnete Buckles & Belts in den dem ehemaligen The Phonehouse Store. Weiter oben im hochwertigeren Teil der Fussgängerzone übernahm der Anbieter von Geschenkgutscheinen Smartbox die 85 Quadratmeter grosse Fläche von In WINTERTHUR gab es wie erwartet am Untertor Cotton Club. Im selben Gebäude wird nebenan das nur einen Neuzuzug. Die Schild Gruppe eröffnete französische Modelabel Comptoir des Cotonniers die Damenmode Boutique Street One. Das Gebäude auf rund 120 Quadratmetern das Schweizer Debut wurde bis auf die Fassade komplett abgerissen und mit einem eigenen Store geben, nachdem das zu neu aufgebaut, was mehr als ein Jahr Zeit in An- Fast Retailing aus Japan gehörende Unternehmen spruch nahm. Die höchste Miete ist hier vergleich- bereits seit zwei Jahren sehr erfolgreich in fünf bar mit dem Rennweg in Zürich bei CHF 4’400. Über Globusfilialen vertreten ist. 50’000 Personen frequentieren hier täglich vom Bahnhofplatz in Richtung zur Marktgasse. Am Anfang der Marktgasse startete das Fruitkon- zept Chiquita auf 40 Quadratmetern mit der ers- ten Bar der Schweiz. Die Confiserie Vollenweider konnte sich mit einem dritten Café auf 250 Quad- ratmetern nicht behaupten und gab ihre Fläche an Vero Moda ab. Im ehemaligen Street One Geschäft wird nun Tom Tailor vertrieben. Auch das britische Nudelkonzept Wagamama gab nach nicht einmal einem Jahr wieder auf. Der Franchisenehmer SV Group schloss das Lokal im Sommer 2009. Nachfol- Leider nicht behaupten konnte sich die 10’000 Qua- ger wird hier auf 300 Quadratmetern ebenfalls die dratmeter grosse Galerie St-François. In der auf- Bestseller Gruppe mit ihren Accessoire- und Mo- wendig sanierten Immobilie der UBS befindet sich de-Konzepten Pieces und VILA. Am Obertor / Ecke die unter anderem die grösste Nespresso Boutique Oberer Graben eröffnete das Unterwäsche-Label der Schweiz. Doch leider sind die Flächenkonfigu- Triumph auf der Fläche der ehemaligen Bijouterie ration und der Mietermix ungünstig. Und es fehlt Goldige Egge. ein als echter Magnet fungierender Ankermieter. Nennenswerte Zukäufe Schweizer Institutionen in An der Rue Saint François ist Sunrise neu auf 75 2009 waren der Erwerb eines Einkaufzentrums in Quadratmetern in der ehmaligen Pharmacie Cen- Winterthur durch die Swisscanto für CHF 56 Mio. trale von GaleniCare. Auf der anderen Strassensei- sowie des Kesselhauses durch die UBS. Auch der te der Rue Centrale an der Rue du Pont startete die durch die Credit Suisse Asset Management verwal- dänische Bestseller Gruppe mit dem ersten Pieces tete CS REF PropertyPlus nutzt Projektentwicklun- Store auf 65 Quadratmetern gegenüber von Glo- gen als Akquisitionsmethode und zählt die Inves- bus. Am Übergang des Place de la Palud von der tition in die Einkaufszentrumprojektentwicklung Rue Pichard zur Rue Haldimand verabschiedete Lokwerk in Winterthur zu seinen wichtigsten Ein- sich die französische Bäckereikette Paul’s mit zwei zelhandelsengagements in 2009. Filialen. Mit grossem Erfolg und guten Umsätzen startete das neu sanierte Shopping Center Métro- Mehrere Millionen Franken pole 2000 oberhalb des Flon auf einer Verkaufsflä- in St. Gallen verschenkt che von mehr als 12’000 Quadratmetern und steht In ST. GALLEN konnten sich nach kurzen intensiven damit im Kontrast zum Westside und Sihlcity. 50 Verhandlungen Esprit mit dem weltweit grössten Meter entfernt in der Fussgängerzone an der Rue Schuhproduzenten Bata sowie dem Eigentümer Pichard übernahm Sisley das Bata Geschäft neben über die Übergabemodlitäten der damals von Bata Tally Weijl. Gegenüber wird Vero Moda das Geschäft und Tally Weijl gemeinsam genutzten Ladenfläche um 300 Quadratmeter erweitern. Vier Häuser weiter einigen. Es handelt sich um die höchstdotierte rechts an der Rue Haldimand eröffnete der West- Transaktion der vergangenen Jahre an der Multer- schweizer Lokalmatador Aeschbach Chaussures gasse. Die Spitzenmiete an der kürzesten 1A-Lage seinen Lausanner Flagshipstore. Daneben siedel- der Schweiz ist, im Vergleich zu den anderen Top 10, te sich auch Bata neu in einem 300 Quadratmeter die moderateste bei rund CHF 4’000. Über 40’000 grossen Geschäft an. Personen am Tag sind hier keine Seltenheit mehr. 9 locationgroup research ∙ Retail Marktstudie Schweiz 2010
Höchstes Key Money an der Weggisgasse In LUZERN übernahm Fielmann die Fläche des holländischen Modeanbieters Mexx für ein Key Money im unteren siebenstelligen Bereich an der Weggisgasse. Auch das erste Obergeschoss konnte zusätzlich von Promod übernommen werden, da- mit die mehr als 40 Mitarbeiter dem Ansturm der Kunden auch schon morgens um acht Uhr gerecht werden können. Die Gesamtfläche beträgt über vier Etagen mehr als 1’000 Quadratmeter inklusive La- ger und stand nun mehr als ein Jahr lang leer. Rech- ter Hand nutzt Gränicher seine Boutique Ella um und wird hier wie an der Pilatusstrasse hochwer- tige Damenmode anbieten. Am anderen Ende der Weggisgasse konnte sich Benetton die Fläche der ehemaligen Douglas Parfümerie sichern, nachdem diese den Mietvertrag nicht verlängerten. Ausser- Die Liegenschaft des ehemaligen Geschäfts von dem übernahm der Franchisenehmer von Benetton Esprit gehörte einem Schweizer börsenkotierten auch rechter Hand die Boutique Subito by Kofler Immobilienunternehmen. Aus strategischen Grün- und richtet dort ein Benetton Kindergeschäft ein. den wurde die Liegenschaft zu nahezu denselben Das hier gezahlte Key Money dürfte sich im oberen Mietkonditionen an einen Zürcher Versicherungs- sechsstelligen Bereich bewegen. Auch die höchste konzern verkauft. Neuer Mieter ist Dosenbach- Zentralität der 10 grössten Schweizer Städte in Lu- Ochsner, obwohl eine Mietofferte eines Modefi- zern dürfte wohl dazu geführt haben, dass dieser lialisten vorlag, welche ein Drittel höher war und Standort so begehrt ist und Mieten bis zu CHF 5’000 einem Mehrwert von mehreren Millionen Franken an der besten Lage gezahlt werden. 70’000 Passan- entsprach. Somit besitzt der Schweizer Markt- ten pro Tag wurden hier schon gemessen. führer im Schuhgeschäft nun vier Ladenlokale an der meist frequentierten Flaniermeile der gröss- Am Übergang zur Hertensteinstrasse und dem ten Stadt in der Ostschweiz. Gegenüber übernahm Grendel ist im komplett sanierten Eckgebäude Wol- Swarovski das Schuhgeschäft von Navyboot. ford neben Dosenbach und Yves Rocher vertreten. An der Hertensteinstrasse wird Pieces sein drittes Am Übergang zur Markt- und Spisergasse eröffne- Schweizer Geschäft im ehemaligen Waffen Stämp- te Anfang 2009 Orell Füssli nach über einjährigen li auf rund 160 Quadratmetern eröffnen. Sunrise Umbauarbeiten auf 1’500 Quadratmetern die Buch- übernahm das Geschäft des Lokalmatadors in Sa- handlung Rösslitor, wo zuvor Manor zu Hause war. chen Andenken von Casagrande. Am Kappelplatz Letztere sind bereits Ende 2007 in die Webersblei- hat Thomas Sabo auf 70 Quadratmetern seine che umgezogen. Tally Weijl zog an die Neugasse in Expansion in der Schweiz zwischen der Lingerie- das ehemalige Geschäft von City Disc. Gegenüber Boutique Blue Lemon und C&A fortgesetzt. Fünf- sind neu auch der Juwelier Thomas Sabo (ehemals zig Meter weiter konnte sich an der Kapellgasse Geschenkidee.ch), der Schuhanbieter Pasito Fri- Apple Data Quest den zweiten Standort in Luzern cker (ehemals Borsella Lederwaren) und die Bou- sichern. Nebenan hat der Outdoor-Ausrüster House tique Roma (ehemals The Phonehouse). of Sherpa sein Pforten geöffnet. In das ehemalige Geschäft von Fielmann wird auf 300 Quadratme- tern die dritte VILA Boutique der Schweiz eröffnen. Am Weinmarkt eröffneten Mammut auf zirka 150 Quadratmetern und Weber’s World, das älteste Messer-Geschäft Luzerns, im aufwendig sanierten Haus von Mischa Palmers. Gegenüber schloss das Schuhhaus Imgrüth wieder den Mephisto Schuh- laden, wo nun ein lokaler Modeanbieter die Marke Silk & Cotton präsentiert. Gleich neben dem Hauptbahnhof entwickelt der CS Fonds CS REF Siat 46 das Wohngebäude City- bay mit 690 Quadratmetern Detailhandelsfläche im Erdgeschoss. An der Webergasse eröffnete Herren Globus auf über 1’000 Quadratmetern in den ehemaligen Räumen der Rösslitor Buchhandlung. Es wurden CHF 4.7 Mio in den Umbau investiert. 10
Kulinarientempel Lino Gabbani in Lugano In LUGANO vergrösserte Louis Vuitton seine Bou- tique am Ende der Luxusmeile via Nassa auf zirka 300 Quadratmeter. Gegenüber entsteht ein neues fünf Sterne Hotel, in dem gemäss lokalen Insidern auch Giorgio Armani seine Brands präsentieren wird. In der ehemaligen Boutique Carisma ist nun auf 55 Quadratmetern ein Bernie’s Schuhgeschäft. Nachdem bereits Chopard und Mobilezone neben dem Antiquitätengeschäft Weber & Bläuer wieder aufgaben wird nun der Juwelier Les Ambassadeurs Als regionales Oberzentrum ist somit auch in Biel neben dem Juwelier Gübelin einziehen. An der Pi- Bewegung unter den Einzelhändlern zu verzeich- azzetta Maraini wird Moncler als Nachfolger der nen. Auch trägt die Erstellung neuer Flächen und Bijouterie Valente Milano neben Hermès einzie- die Verdichtung innerhalb der Stadt zu einem ins- hen. Die höchsten Mieten betragen hier nahezu gesamt verbesserten Angebot für die Konsumen- CHF 4’000 pro Quadratmeter. Bis zu 50’000 Passan- ten bei. Ein gutes Beispiel Schweizer Asset Ma- ten verkehren hier an Spitzentagen. nagements hat der Fonds der CS Anlagestiftung RE Switzerland Dynamic abgeliefert, welcher in Der Hit des Luganer Einkaufsviertels ist weder das der Bieler Bözingenstrasse durch die Modernisie- feine Tuch noch die exquisite Uhr, sondern der farbi- rung und Neukonfigurierung von knapp 1’120 Qua- ge Kulinartempel von Lino Gabbani. So umschreibt dratmetern Einzelhandelsflächen die Mövenpick der Reiseführer Marco Polo Herrn Gabbani, der Weinkellerei und weitere gute Mieter in die vormals nach jahrelangem Kampf um sein Geschäft dem wenig gefragte Liegenschaft locken konnte. Filialisierungsdruck an der via Pessina zugunsten von Swarovski nachgeben musste. Aber die Fami- In THUN eröffnete Esprit auf 860 Quadratme- lie gab nicht auf und kaufte sich direkt an ihre alte tern am Bälliz. Die neue Eigentümerin investierte Lokalität angrenzend die Liegenschaft, welche sie CHF 21 Mio in den Neubau zwischen Sunrise und mit grossem Aufwand sanierte und im November dem Warenhaus Schaufelberger. Der Home-Acces- 2009 neu eröffnete. Am Piazza Dante wurde die soire Anbieter Dies & Das verkaufte seinen Miet- ehemals von der BSI Bank genutzte Fläche vom vertrag an Chicorée. Die ehemalige Fläche von The Mobilfunkanbieter Orange angemietet. Phonehouse konnte die Swisscom nach langem Leerstand Ende August 2009 an Data Quest auf zir- 41 Millonen Franken Investment für Esprit ka 120 Quadratmetern abgeben. Die Mieten betra- und Lüthi + Stocker Bücher gen hier im Jahr bis zu CHF 3’000. In BIEL investierte eine deutsche Bauträgerin CHF 41 Mio in das Projekt der neuen Geschäfte In ZUG konnte Dosenbach im März 2009 das Ge- von Esprit und Lüthi + Stocker Bücher auf insge- schäft von Zehnder Mode auf rund 1’000 Quadrat- samt 1’900 Quadratmetern an der Nidaugasse. metern an der Bahnhofstrasse übernehmen. Im Geplante Eröffnung ist im Herbst 2010. Die sehr Metalli Center ersetzte Starbucks einen lokalen gefragte 1A-Lage weist Mieten von über CHF 3’000 Gastronomen auf zirka 120 Quadratmetern. pro Quadratmeter auf. Ende 2008 eröffnete Manor das neue Warenhaus auf 8’000 Quadratmetern In BADEN kaufte an der Badstrasse der Credit am Ende der Zentralstrasse an der Nidau. An je- Suisse Fonds CS REF Interswiss die Immobilie ner historischen Stelle, wo das Unternehmen vor der Unimo Real Estate, in welcher der Modehänd- mehr als hundert Jahren seinen Anfang nahm, ist ler Ledergerber eingemietet ist. Der Verkehrs- ein zeitgemässer Gebäudekomplex entstanden. wert beträgt CHF 22.9 Mio, der Mietertrag lag bei Es wurden CHF 17.4 Mio investiert. Ebenfalls im CHF 1.2 Mio. An der Weite Gasse übernahm der Warenhaus sind Optic 2000 und Body Shop ein- Apple Reseller Ingenodata zwischenzeitlich die gezogen. Letztere verkauften ihren Mietvertrag an Fläche der Volksbank. der Nidaugasse an den Apple Reseller Data Quest. Metro-Boutiques konnte nach zähen Verhandlun- gen die Fläche von Cecil, der Schwesterfirma von Street One, übernehmen. Somit hat Metro Boutique nun endlich die Möglichkeit sich in seiner Heimat- stadt entsprechend zu präsentieren. 11 locationgroup research ∙ Retail Marktstudie Schweiz 2010
Mehr Bewegung in den Alpenresorts In den Skigebieten übernahm Ralph Lauren in ST. MORITZ an der via Serlas neben Ermenegildo Zeg- na die langjährige Boutique von Bogner. Nebenan eröffnete der italienische Schuhhersteller Silvano Lattanzi in der 30 Quadratmeter grossen ehemali- gen Boutique des Pelzgeschäfts Slupinski. Letztere zogen auf der gleichen Strassenseite am Aufgang zur via Maistra in das etwas grössere ehemalige Friseurgeschäft von Helen Röher. In der ehemali- gen Galerie Salis & Vertes ist nun das fünfte Trois Pommes Geschäft von Trudie Götz neben Nespres- so. Im Badrutt’s Palace hat sich der italienische Schuhhersteller Santoni niedergelassen. Sonja und Willy Bogner kauften sich an der via Maistra die Immobilie der Credit Suisse. Die 300 Quadratmeter grosse «World of Bogner» ist gegenüber der traditi- onsreichen Geschäfte Kriemler (Wäsche Boutique) und der berühmten Confiserie Hanselmann. Marni eröffnete eine Fashion Boutique an der Via Mais- tra, wenige Meter davon entfernt hat Kacy Crown einen Shop eröffnet und an der Via Somplaz bie- tet Komsos & Giganten Ed Hardy Kollektionen. In In VERBIER ist am Place Centrale auf zirka 70 Qua- ST. MORITZ-BAD findet man den ersten Schweizer dratmetern eine weitere Moncler Boutique aufge- Pro-Shop von Columbia Sportswear Company an gangen. Die nächste Destination des erfolgreichen der via Rosatsch. Mieten von über CHF 4’000 sind Daunenjacken Labels wird im Herbst 2010 in ZER- keine Seltenheit mehr. MATT an der Bahnhofstrasse auf rund 50 Quadrat- metern eröffnen. Ein weiteres Geschäft befindet In GSTAAD eröffnete die zweite Ralph Lauren Bou- sich auch in CRANS SUR SIERRE neben Bally an tique der Schweiz im 170 Quadratmeter grossen der Rue du Prado. Chalet von Les Amis auf drei Stockwerken. Ne- benan bei Hermès befindet sich die neue Moncler Boutique auf rund 80 Quadratmetern, welche von Ciolina geführt wird. An der Hauptstrasse findet man die einzige schweizer Cashmere Boutique von Brunello Cucinelli. Heidi und Curt Engelhorn kauften sich zwei weitere Chalets und bewohnen das Chalet «Souleiadou» das in den 50ern von Aga Khan gebaut wurde. In DAVOS wurde an der Promenade das Hotel Mo- rosani für CHF 15 Mio komplett saniert und das Erdgeschoss für weitere Retailflächen ausgebaut. Odlo hat hier Anfang Dezember 2009 auf rund 150 Quadratmetern mit seinem zweiten Schweizer Ge- schäft die Boutique an der linken Ecklage bezogen. Sunrise platzierte sich am alten Haupteingang auf Weitere hochwertige internationale Einzelhändler 70 Quadratmetern neben dem Sportgeschäft An- siedelten sich in den mondänen Skiorten im Alpen- gerer. Migrolino ist nun auch an der rechten Eck- gebiet an. Hierbei differenziert sich das Angebot lage des Hotels auf 150 Quadratmetern mit sei- für die betuchte Kundschaft. Es ist ein Trend der nem Convenience Store präsent. Auch hier werden Angleichung der jeweils vor Ort präsenten Marken CHF 3’000 und mehr pro Quadratmeter bezahlt. spürbar zu erkennen. Aufgrund der hohen Restrik- tionen hinsichtlich der Erstellung von Neubauten spielt sich der grösste Teil der Expansion oder Ver- lagerung von Einzelhändlern im Bestand ab. Am anderen Ende des Spektrums hinsichtlich der Kundensegmente haben sich nun auch zumindest teilweise Lebensmitteldiscounter in oder nahe der wichtigsten Resorts niedergelassen. Dies kommt vor allem den angestammten einheimischen Ver- brauchern und Saisonarbeitern im Portemonnaie merklich zugute. 12
04 Warenhäuser und Shoppingcenter im weltweiten Vergleich am erfolreichsten in Zürich Immer noch an der Weltspitze befindet sich das zur Migros Genossenschaft gehörende 7’500 Quadrat- meter grosse Warenhaus Globus mit einem jähr- lichen Umsatz von rund CHF 25’000 pro Quadrat- meter. In nichts nach steht die kleine Schwester in Genf an der Rue du Marché und Rue du Rhône mit 9’000 Quadratmetern und einem Umsatz von CHF 140 Mio. Der 28’000 Quadratmeter grosse und nur 100 Meter entfernte Department Store Jelmoli erneuert einen grossen Teil der Verkaufsfläche und erhofft sich mit attraktiveren Brands ein besseres Die Warenhäuser und Shoppingcenter profitierten Ergebnis als zuletzt mit rund CHF 350 Mio einzu- abermals von der grossen Kauflust der Schweizer. fahren. Berücksichtigt man, dass die Flächenpro- Die grössten zehn Unternehmen verzeichneten mit duktivität im Erdgeschoss heute weit mehr als das einer Ausnahme alle höhere Verkäufe. Auch die Um- Doppelte ist, gibt es mit derzeit CHF 13’000 pro sätze pro Quadratmeter zeigten mehrheitlich nach Quadratmeter im Jahr noch entsprechendes Um- oben. Knapp ein Fünftel der bestehenden Einkauf- satzpotenzial, mit über 20’000 Besuchern pro Tag stempel wies stagnierende bis rückläufige Verkäu- bzw. 49’000 Besuchern an einem Samstag. Die Ge- fe aus. Das Flächenwachstum war mit insgesamt samteröffnung des Umbauprojekts wird im Herbst plus 3 % gegenüber den Vorjahren bescheiden. Der 2010 stattfinden. Für das zwischen Globus und Bauboom hält unverändert an: 22 neue Shopping- Jelmoli liegende Kaufhaus Manor evaluiert die Ei- center sind in Planung – wie viele davon errichtet gentümerin einen ertragreicheren Mietermix für die werden, bleibt abzuwarten. 10’000 Quadratmeter grosse Verkaufsfläche. 13 locationgroup research ∙ Retail Marktstudie Schweiz 2010
Erfolgreiches Center-Management Das mit rund 70’000 Quadratmetern grösste Shop- Im Glattzentrum in WALLISELLEN bei Zürich wer- ping-Center der Schweiz, das Center Spreitenbach den neben Esprit auch die beiden zur Bollag-Gug- (ehemals Shoppi-Tivoli) in Spreitenbach bei Zürich, genheim Fashion Group gehörenden Modelabel befindet sich nun im letzten Drittel der Umbaupha- Guess und Marco Polo neu eröffnen. Das Center se und kann nur einen Umsatz von CHF 6’126 pro verlassen müssen der Modeanbieter Modissa und Quadratmeter im Jahr verzeichnen. H&M wird hier das zur selben Gruppe gehörende Young Fashion sein grösstes Geschäft der Schweiz betreiben und Geschäft BIG, sowie Atlanta Jeans. Nach vielen startet Anfang 2010 die Umbauarbeiten. Im No- Jahren Zugehörigkeit zum Mix des Centers und mit vember 2009 konnte im Haus Tivoli die Eröffnung einem Umsatz von weit mehr als CHF 30’000 pro des grössten Modegeschäfts des gesamten Cen- Quadratmeter im Jahr, müssen diese drei im Jahr ters gefeiert werden: Van Graaf von der Hamburger 2010 nun die Segel streichen. Im Gegensatz zu füh- Peek & Cloppenburg Gruppe eröffnete auf 4’500 renden Europäischen Shopping Center-Betreibern Quadratmetern und erhofft sich mit dem Start in beschäftigt die Center-Eigentümerin Migros das der Schweiz mehr Erfolg als der gleichnamige Kon- hiesige Management seit nunmehr neun Jahren. kurrent aus Düsseldorf im Zürcher Sihlcity. Das Ur- Mit einem durchschnittlichen Umsatz von über CHF ban Entertainment Center im Südwesten Zürichs 15’000 pro Quadratmeter zählt das Glattzentrum zu hat nach ersten Anlaufschwierigkeiten nun auch den erfolgreichsten Einkaufszentren Europas. schon die ersten Wechsel zu verzeichnen. Neben Charles Vögele möchten auch andere Mieter früher aus ihren langjährigen Verträgen aussteigen und suchen Nachfolgemieter. Der Umsatz pro Quadrat- meter beträgt hier CHF 7’000 im Jahr. Shopping Center Schweiz: Verkaufsfläche Umsatz / m² 50’000 45’000 40’000 35’000 30’000 25’000 20’000 15’000 10’000 5’000 0 SZ Sig ne, C kon t rci and Ce y, Zü h Lé ecen lexer ogis Ein Zen g Ce mer s Em , Zü n Gä ren gano rg Sih de nne Pa -Cen szen ty Ba h S y Ce ann , Wet ügg G Ce de C Zug om llee egen ster , S nbü yz 00 lket er Ce oppi ntre rki len du ter, P rum sel gro rkt, igny Wy e B -de ikon . A Län n Ce , Buc enf ho tre KZ, sier g-A Lu ribo ) en am ka Rail g Zü h Ch -Mä tre B ich ntr kaus rum ter, cial Sh yth rcial talli orf rla Schö Schw r zip hau E en rich es ausa il ac Ma , Zür n (Sh in-C ich , E . Gal d li t Zu and, nter, rissie Ne Cent mbe in Com tan sw ric ric se in üric r Su Le tein hl B Illu ntoin derp ntre, hs A fäf Gla op Cen tre, Tivo u le d, V Cent lci , Be ng e sd r ter t, G r E ris s C Zü U -B e , z S ho ity Z o & um re, C oll fi F ty ark t ge o Ci tsi up a, S it ,L n n rt S ailC t r M pp ntr es R rt a ste e C ark a n pin tro ark n W 20 R nd ny t tro -La ô Air ille- m uf Rh r S en h e op en e C -A Mi t av ry- pp m ma Mé olki po n po V ge l Av nb ed Ein py me erl op ZV M rc al ite Sh om Ob EK pre Sh e c Züri- rS Ce Se St nte Ce ntr Ce 14
Das zur Migros Genossenschaft Genf gehörende Centre Balexert wurde teilsaniert und um rund 20’000 auf zirka 60’000 Quadratmeter erweitert. Damit ist es das zweitgrösste Shopping Center der Schweiz. Ein neuer grossflächiger Mieter wird das Warenhaus Globus auf rund 6’000 Quadrat- unterschrieben haben. Gemäss gut unterrichteten metern mit seinem vierzehnten Standort sein. Das Quellen ist der Bauträger mit über zwei Jahren in Centre Balexert ist mit einem Umsatz von zirka Verzug und hat noch keinen Investor gefunden, da CHF 11’000 pro Quadratmeter noch unter den Top das Projekt einen zu hohen Wohnanteil hat, um für 30 der Schweiz. ausländische Investoren investierbar zu sein. Das neue Stücki ist ein in Basel-Kleinhüningen, auf In das komplett neu gestaltete Shopping Center dem Gebiet der ehemaligen Stückfärberei Basel, Marin werden unter anderem Globus und H&M gelegenes klassisches Einkaufszentrum. Angeglie- einziehen und dort eine Fläche von jeweils rund dert an das Einkaufszentrum sind ein Hotel und ein 5’900 bzw. 1’400 Quadratmetern belegen. Das Cen- Gewerbekomplex, der Stücki Business Park. Das ter, zwischen Biel und Neuchâtel gelegen, erfährt Einkaufszentrum wurde im September 2009 eröff- durch den Umbau eine markante Aufwertung. Ins- net. Investor war die zu Jelmoli gehörende Tivona besondere wird eine optimierte Zufahrt von der Eta AG. Für den Betrieb ist die in Hamburg ansäs- Autobahn die Erschliessung deutlich verbessern. sige ECE Projektmanagement verantwortlich. Die Auch der optische Auftritt wird stark aufgewertet Architektur des Gebäudes wurde durch das Bas- und die Totalverkaufsfläche um über 15 % erwei- ler Architekturbüro Diener & Diener gestaltet. Das tert. Die Eröffnung ist für Herbst 2011 vorgesehen. Einkaufszentrum beherbergt auf 32’000 Quadrat- Es wird erwartet, dass sich der durchschnittliche metern Verkaufsfläche 125 Läden, davon zirka 15 Umsatz pro Quadratmeter deutlich von derzeit Gastronomie-Betriebe. Hauptmieter im Einkaufs- CHF 6’160 verbessert. zentrum sind Saturn und Migros. Die zur Metro AG gehörende Elektronikfachmarktkette Saturn eröff- An der Autobahn A1 im Westen der Stadt St. Gal- net im Einkaufszentrum Stücki ihre erste Filiale in len konnte das Shopping Center in der AFG Arena der Schweiz. Weiterhin gibt es einige Einzelhan- mit CHF 5’000 Umsatz pro Quadratmeter im Jahr delskonzerne, die mit der Eröffnung ihres ersten nicht den Erwartungen entsprechen. Das gröss- Ladens im Stücki Einkaufszentrum versuchen in te Einkaufs- und Freizeitzentrum der Ostschweiz die Schweiz zu expandieren. umfasst neben IKEA eine 30’000 Quadratmeter grosse Shopping Mall, 2’000 m² Restauration und 1’100 Kundenparkplätze. Auf rund 7’000 Quad- ratmetern ist Coop auf der ehemals für Carrefour vorgesehenen Fläche präsent. Insgesamt sind über 50 aus vielen anderen Shopping Centern bekannte Fachgeschäfte vertreten, darunter Esprit, Dipl. Ing. Fust & Interdiscount, H&M, C&A, Mode Weber, New Yorker, Ochsner Sport, Sun Store Apotheke, Thalia, Vögele Shoes und Zara. Wiederholt nicht behaupten konnte sich das Ein- kaufszentrum A1 in Oftringen. Auf 18’000 m² Ver- kaufsfläche klagen viele der 47 Mieter über zu schlechte Umsätze (CHF 5’200 pro Quadratmeter im Jahr) und teilweise rote Zahlen. Das ist bedingt Sulzer Areal entwickelt sich positiv durch die deutlich zu geringe Frequenz und die feh- Sehr gut starten konnten fast ausnahmslos alle Re- lende Attraktivität des Standortes. Die Schranken tailer im Shoppingcenter Lokwerk an der Zürcher- am Parkplatz leisten sicherlich auch ihren Beitrag strasse auf 20’000 Quadratmetern Bruttogrundflä- zu der Situation. che. Gebaut wurde das Einkaufszentrum durch die Kamata Real AG mit dem Ankermieter Coop, dem In seinem sechsten Betriebsjahr verzeichnet das grössten H&M in Winterthur, einem Müller Droge- Einkaufscenter La Praille in Genf eine Erhöhung des riemarkt und weiteren Einzelhändlern und Filia- Umsatzes auf CHF 187.5 Mio (+ 8.3%), das CHF 8’700 listen. Investorin ist die Credit Suisse. Das Projekt pro Quadratmeter entspricht, und eine laufend stei- Kesselhaus desselben Entwicklers an den Bahn- gende Kundenfrequenz mit 3.8 Mio Besuchern. gleisen beim Shopping Center Neuwiesen wird voraussichtlich im Sommer 2010 fertig gestellt. Der von der UBS Asset Management verwaltete Ankermieter werden hier Media-Markt und ein UBS SIMA Fonds kaufte das Einkaufszentrum Cris- Multiplex Kino. Offen ist, ob das Projekt Arch-Höfe tal Centre Commercial Martigny mit 13’900 Qua- noch einen Investor findet. Ein namhafter spani- dratmetern für etwa CHF 90 Mio. Eröffnung ist im scher Modefilialist soll allerdings einen Vorvertrag Frühjahr 2011 geplant. 15 locationgroup research ∙ Retail Marktstudie Schweiz 2010
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