RHEIN-NECKAR - GABRIELE BOBKA

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RHEIN-NECKAR - GABRIELE BOBKA
www.immobilienwirtschaft.de   06 l 2014

    Immobilien
    wirtschaft                                          Region
    Das Fachmagazin für Management, Recht und Praxis
                                                        Report

                                   Metropolregion

                                                       RHEIN-
                                                       NECKAR
                                                       Forschen.Bewegen.Vernetzen.

Quartiersentwicklung
Strukturwandel
als Chance

Büromarkt
Siegeszug
der Eigennutzer

Nachhaltigkeit
Corporates effizient
managen
RHEIN-NECKAR - GABRIELE BOBKA
www.m-r-n.com

Hinter der Metropolregion Rhein-Neckar verbirgt sich mehr als ein Wirtschaftsraum, der
zu den dynamischsten in Europa zählt. Entdecken Sie Investitionspotenziale, die nachhal-
tig überzeugen. Seien Sie gespannt auf Architektur, die neue Maßstäbe setzt. Freuen Sie
sich auf die Partner des Immobiliennetzwerks Rhein-Neckar, die mit zukunftsweisenden
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RHEIN-NECKAR - GABRIELE BOBKA
EDITORIAL          REGION REPORT RHEIN-NECKAR   3

ICH BIN SCHON DA

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Städte der Metropolregion zählen nicht zu den A-Standor-
ten, aber wie in der Geschichte vom Hasen und dem Igel ent-
scheiden im Wettbewerb nicht immer Größe und Status über
den Erfolg. Die älteste Hochschule Deutschlands entstand
1386 in Heidelberg. Christiane Nüsslein-Volhard und Eric
Wieschaus vom Europäischen Laboratorium für Molekularbio-
logie und Harald zur Hausen vom Deutschen Krebsforschungs-
zentrums wurden für ihre Erkenntnisse mit dem Nobelpreis
ausgezeichnet. Im Rahmen einer Internationalen Bauausstel-
lung (IBA) analysiert Heidelberg bis 2022 seine Potenziale als
Stadt des Wissens. Schon in der Aufklärung galt die Region als
eines der kulturellen Zentren Europas. Mannheim setzt mit
dem deutschlandweit ersten Existenzgründungszentrum für
die Musikwirtschaft und der Gründung der deutschlandweit
einzigen staatlichen Hochschule für Populärmusik und Musik-
business diese Tradition fort. Nun hat sich die Stadt für den
Titel UNESCO City of Music beworben. Ludwigshafen erregte
deutschlandweit Aufmerksamkeit mit der Nacht der singenden
Balkone, in der Laien und Profis aus luftiger Höhe Darbie-
tungen zum Thema Liebe offerierten. Das Rhein-Neckar-Ge-
biet brachte viele Denker und Tüftler hervor. Carl Benz erfand
das Automobil, Hugo Stotz den Leitungsschutzschalter und
Julius Hatry das erste Flugzeug mit Raketenantrieb. Wen wun-
dert es da, dass Mannheim nun Standort für eine Lokalkammer
des Einheitlichen Europäischen Patentgerichts werden soll? Die
Menschen der Region betreiben gerne Understatement, doch
unterschätzen sollte sie niemand, sonst wird auch er am Ende
hören: „Ich bin schon da.“

Ihre

Gabriele Bobka, Wirtschaftsjournalistin
RHEIN-NECKAR - GABRIELE BOBKA
REGION REPORT RHEIN-NECKAR               INHALT

          SCHWERPUNKT
                                                                            10
                                                                            15
          08

                                                                           Mit der Bahnstadt erhält Heidelberg bis 2022 ein neues Quartier, das
                                                                           größer ist als die gesamte Altstadt. 1.500 Menschen leben bereits dort.

                                                                           S. 05                                    S. 14
                                                                           INNOVATION                               BÜROMARKT
                                                                           Die Metropolregion zählt zu den          Cityrand-Lagen avancierten
                                                                           führenden Wirtschaftsstandorten.         zu Hotspots.

                                                                           S. 06                                    S. 16
                                                                           PROJEKT                                  WOHNEN
                                                                           Im Herzen von Mannheim ent-              Eigentum in der Region ist
                                                                           steht das Quartier Q 6 Q 7.              vielfältig, gefragt und teuer.
      RHEIN-NECKAR,
                                                                           S. 07                                    S. 18
      DEINE ENTWICKLUNGEN                                                  EINZELHANDEL                             KONVERSION
                                                                           In der Region punkten neben              Mannheim setzt bei der
                                                                           Ober- auch Mittelzentren.                Umnutzung auf Dialog.
      In der Metropolregion Rhein-Neckar
      herrscht Bewegung. Die Bewältigung des                               S. 11                                    S. 20
      Strukturwandels durch Konversion, die                                HOTELS                                   GEWERBEPARKS
      Erneuerung der Infrastruktur und die                                 Städtereisen liegen im Trend.            Attraktive Agglomerate mit
                                                                                                                    Synergiepotenzial.
      Neuausrichtung der Innenstädte werden                                S. 12
      im Dialog mit den Bürgern innovativ                                  NACHHALTIGKEIT                           S. 22
      entwickelt und umgesetzt.                                            Green CREM optimiert Betrieb             LOGISTIK
                                                                           und Management von Indus-                Spitzenreiter der Regionen
                                                                           trieimmobilien.                          beim Flächenumsatz.

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und Vertrieb                             Anzeigenpreisliste (1.1.2013)     Inge Fischer                         Haufe-Lexware GmbH & Co. KG
Service-Center Freiburg                  Haufe-Lexware GmbH & Co. KG       Tel. 0931 2791-464                   Ein Unternehmen der Haufe Gruppe
                                         Niederlassung Würzburg            Fax 0931 2791-477                    Munzinger Straße 9, 79111 Freiburg
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                                         Unternehmensbereich Media Sales   anzeigen@immobilienwirtschaft.de     Geschäftsführung: Isabel Blank,
Fax 0800 5050-446
                                         Im Kreuz 9, 97076 Würzburg                                             Markus Dränert, Jörg Frey, Randolf Jessl,
E-Mail: zeitschriften@haufe.de                                             Grafik/Layout                        Matthias Mühe, Markus Reithwiesner,
                                         Anzeigenleitung                   Lilly Pritulov                       Joachim Rotzinger, Dr. Carsten Thies
Redaktion                                                                  lilly.pritulov@haufe-lexware.com
                                         Klaus Sturm, Tel. 0931 2791-733
Dirk Labusch (verantw. Chefredakteur),
                                         klaus.sturm@haufe-lexware.com     Titelbild
Laura Henkel, Jörg Seifert,
                                                                           Gabriele Bobka                       Bildnachweis
Michaela Burgdorf                        Verlagsvertretung                                                      Soweit nicht anders vermerkt,
                                         Jörg Walter                       Druck                                wurden die verwendeten Bilder
Autorin                                  Tel. 0931 359515-66               FIRMENGRUPPE APPL                    von den je­wei­ligen Unternehmen und
Gabriele Bobka                           iw@wanema.de                      97084 Würzburg                       der Autorin zur Verfügung gestellt.
RHEIN-NECKAR - GABRIELE BOBKA
5

INNOVATION UND TRADITION IM HERZEN EUROPAS
Die Metropolregion Rhein-Neckar                Mannheimer Bahnhof als zweitgrößten                über 90.000 Studierende eingeschrieben.
(MRN) ist mit ihren 2,4 Millionen Ein-         ICE-Verteilbahnhof Deutschlands, den               Gemeinsam mit einer Vielzahl renom-
wohnern der siebtgrößte Wirtschafts-           nur 30 Minuten entfernten internationa-            mierter Forschungseinrichtungen wie
raum Deutschlands. Auf einer Fläche            len Frankfurter Flughafen und die Häfen            dem Deutschen Krebsforschungszen-
von 5.637 Quadratkilometern umfasst            in Ludwigshafen und Mannheim.                      trum bilden sie ein kreatives Umfeld
sie acht kreisfreie Städte und sieben          Die Rhein-Neckar-Region zeichnet sich              für innovative Technologien. Der rege
Landkreise. Global Player wie BASF,            durch bunte Vielfalt aus, mehr als 170             Austausch der Hochschulen und For-
SAP, Heidelberger Druckmaschinen               Nationalitäten leben hier zusammen.                schungseinrichtungen mit der Industrie
und Bilfinger Berger sind hier ebenso          Zwölf Prozent der Studierenden stam-               gewährleistet zudem einen breiten Wis-
zu Hause wie mittelständische „Hidden          men aus Staaten rund um den Globus                 senstransfer. Daneben punktet die Re-
Champions“ der Kaliber Hornbach, Vile-         und tragen so zur Weltoffenheit der Re-            gion mit kultureller Vielfalt, exzellenten
da, Capri Sonne und Bauhaus.                   gion bei. Ebenso gehört das Streben nach           Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten und
Die Region punktet mit der zentralen           wissenschaftlicher Erkenntnis zur Tra-             drei Naturparks. Mehr als 200 Museen
Lage in Europa und einer bestens aus-          dition. Die 1386 gegründete Ruprecht-              und Galerien, drei Weltkulturerbe­stätten
gebauten Infrastruktur. Neben dem An-          Karls-Universität in Heidelberg ist die            sowie über 200 Burgen, Dome und
schluss an das überregionale Autobahn-         älteste Universität Deutschlands. Heute            Schlösser prägen diese geschichtsträch-
netz umfasst das Mobilitätsangebot den         sind an den 22 Hochschulen der Region              tige Landschaft.        Gabriele Bobka

                  Kultur und Natur – Weinheim, der Premium-Standort im Rhein-Main-Neckar-Dreieck

                                                                                                                                   Fotograf: Arne Hückelheim

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                                                                  An der idyllischen Bergstraße gelegen, bietet Ihnen dieser Standort neben der
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                                                                  EYfY_]e]fl?eZ@                                             Darmstadt
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RHEIN-NECKAR - GABRIELE BOBKA
REGION REPORT RHEIN-NECKAR        PROJEKT

   DEVELOPMENT

   ZUKUNFT IM HERZEN DER STADT

   Mitten in der Mannheimer City, in den Quadraten Q 6 und Q 7,
   realisiert die Diringer & Scheidel Unternehmensgruppe (D&S) in
   ihrer Funktion als Projektentwicklerin, Bauunternehmen, Bau-
   herrin und zukünftige Hotelbetreiberin bis 2016 ein modernes
   Stadtquartier mit einem lebendigen Mix von Wohnen, Arbeiten,
   Shoppen und Freizeit.

Das neue Stadtquartier Q 6 Q 7 wird die Mannheimer Fressgasse zu einer 1A-Lage aufwerten und den Kongressstandort stärken.

MANAGEMENT EINER GROSSBAUSTELLE             nierzone ausgestaltet wird. Das rund 300     Hotellerie, Gastronomie, Gesundheit
In der 16 Meter tiefen, zwei komplette      Millionen Euro teure Projekt umfasst         und Wohnen entstehen“, erläutert Heinz
Stadtquadrate umfassenden Baugrube          153.000 Quadratmeter Bruttogeschoss-         Scheidel, Geschäftsführender Gesell-
herrscht lebhaftes Treiben. Zehn Kräne      fläche. Das Quartier besteht zum einen       schafter der Diringer & Scheidel Unter-
ziehen ihre Kreise, heben und senken        aus einer dreigeschossigen Shopping-         nehmensgruppe, das zukunftsorientierte
Lasten, Stahlmatten werden verlegt und      Mall mit 27.000 Quadratmeter Fläche.         Konzept. Die Wohn- und Praxisflächen
auf der Aussichtsplattform unterhalten      Den Fitnessbereich übernimmt die Kette       gehen Ende 2015 in die Vermarktung.
sich interessierte Mannheimer über die      Fitness First. Darüber hinaus entstehen      Das Projekt verfügt über ein DGNB-
Fortschritte „ihrer“ Baustelle. Im Herbst   86 Mietwohnungen, Büro- und Praxis-          Vorzertifikat in Silber. Projektpartner für
2012 gestaltete sich der Ablauf noch ex-    flächen, ein Radisson-Blu-Hotel mit 229      Architektur und Design ist das Mann-
plosiver, galt es doch zunächst, die 1,60   Zimmern sowie eine dreigeschossige           heimer Büro von Blocher Blocher Part-
Meter starke Decke eines Weltkriegs-        Tiefgarage mit 1.376 Pkw-Stellplätzen.       ners. Finanziert wird das Projekt durch
bunkers unter dem ehemaligen Parkhaus       Auf dem Dach des Hotels wird es einen        den Projektentwickler und ein Banken-
durch Mikrosprengungen zu lockern           Seminarbereich von 700 Quadratmetern         konsortium aus DG Hyp, Helaba und
und anschließend mit Meißelbaggern          mit Terrasse geben.                          Volksbank Kur- und Rheinpfalz, das ins-
und Hydraulikzangen abzubrechen.                                                         gesamt 192 Millionen Euro beisteuert.
                                                                                                                                       Fotos: Diringer & Scheidel, Procom Invest

                                            MIT MISCHNUTZUNGEN PUNKTEN                   „Mannheim ist als Einzelhandels- und
EINE STADT IM WANDEL                        „Die Shopping-Center auf der grünen          Kongressstandort sehr gefragt. Diese Po-
Bis 2016 wird sich an dieser Stelle ein     Wiese sind ein auslaufendes Modell.          sition werden wir mit Q 6 Q 7 ausbauen
modernes, urbanes Ensemble erheben,         Zur Erhöhung der Attraktivität der In-       können und gleichzeitig die gesamte Me-
in dem die beiden Quadrate Q 6 und Q 7      nenstädte, die auch als Wohnstandort         tropolregion Rhein-Neckar für Besucher
mit einer gläsernen Verbindungsbrücke       wieder verstärkt nachgefragt werden,         noch interessanter machen“, so Scheidel.
zusammengeführt und der öffentliche         müssen neue Formen der Quartiersnut-         Die Fressgasse werde so zu einer 1A-La-
Raum darunter als verkehrsfreie Fla-        zungen mit einem Mix von Einzelhandel,       ge aufgewertet.           Gabriele Bobka
RHEIN-NECKAR - GABRIELE BOBKA
EINZELHANDEL                                                                                                                        7

In Bensheim entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs
ein Fachmarktzentrum. Procom Invest investiert rund 30 Millionen Euro.

RETAIL
                                                                                        Güterbahnhofsgelände ein Fachmarkt-
HOHE NACHFRAGE AUCH IN                                                                  zentrum auf einer Grundstücksfläche
                                                                                        von 46.200 Quadratmetern. Das Ensem-
DEN MITTELZENTREN                                                                       ble mit insgesamt 12.100 Quadratmeter
                                                                                        Nutzfläche soll Mitte 2015 fertiggestellt
                                                                                        sein. Kernstück des Neubaus ist die Ver-
                                                                                        lagerung des Edeka-Marktes von der
Mit ihrem Einwohnerpotenzial und der hohen Kaufkraft ist die                            Ecke Moselstraße/Wormser Straße. Auf
                                                                                        dem dortigen Grundstück soll danach
Rhein-Neckar-Region für Handelsunternehmen und Investoren                               Wohnbebauung entstehen. Das Center,
attraktiv. Dabei punkten nicht nur die Oberzentren. Auch in den                         das sich links und rechts der alten Gü-
Mittelzentren entstehen zahlreiche Fachmärkte.                                          terhalle befinden wird, umfasst eine Ge-
                                                                                        samthandelsfläche von 8.500 Quadrat-
                                                                                        metern. „Das ist weniger, als wir gedurft
                                                                                        hätten“, betont Dennis Barth, Geschäfts-
                                                                                        führer des Investors. Das Unternehmen
Das geringe Angebot an Core-Immobili-        dratmeter zu. In Ludwigshafen sanken       wolle jedoch behutsam mit den Flächen
en und die entsprechend geringen Rendi-      sie dagegen im gleichen Zeitraum um 31     umgehen. Einziehen werden neben dem
ten in den Top-7-Städten rücken zuneh-       Prozent auf 24 Euro pro Quadratmeter.      verlagerten Edeka-Markt unter anderem
mend auch prosperierende Mittelstädte                                                   Takko und Deichmann. Zudem entsteht
in den Fokus der Investoren. Neben den       MIX-USED STATT BANK                        ein Parkplatz für 384 Autos. Die denk-
Oberzentren Mannheim, Heidelberg             Im Mannheimer Innenstadt-Quadrat P 3       malgeschützte Güterbahnhofshalle wird
und Ludwigshafen sind in der Metropol-       realisiert die Aachener Grundvermögen      saniert und soll für kulturelle Nutzungen
region Rhein-Neckar mehrere Mittel-          einen Gebäudekomplex mit vielfältiger      zur Verfügung stehen.
zentren wie Schwetzingen, Viernheim,         Nutzung. Anstelle des früheren Com-
Landau, Mosbach und Hockenheim als           merzbank-Gebäudes sollen insgesamt         ZÜRICH-PASSAGE ADE
Einzelhandelsstandorte von Bedeutung.        7.200 Quadratmeter Einzelhandels-,         Nach dem Abriss der „Zürich-Passage“
Neben hohen Einzelhandelszentralitäten       Büro- und Wohnfläche entstehen. Mie-       im Mannheimer Quadrat P 7, 16-18, er-
ziehen sie die Kaufkraft der umliegenden     ter im Erdgeschoss ist der Drogeriemarkt   richtet der Hamburger Projektentwickler
Gemeinden an. In Mannheim lagen die          Müller. Der Entwurf für das Gebäude        DC Values, eine Tochter von Dahler &
Einzelhandelsspitzenmieten in der In-        stammt von Blocher Blocher Partners        Company, dort für 55 Millionen Euro
nenstadt laut „Immobilienmarktbericht        und greift mit der massiven Gitterstruk-   ein Handels- und Büroprojekt. Von ins-
2013“ der Metropolregion Rhein-Neckar        tur aus hellem Main-Sandstein die stadt-   gesamt 8.000 Quadratmeter Nutzfläche
im vergangenen Jahr stabil bei 150 Euro      bildprägende Lochfassade auf.              sind 5.000 Quadratmeter für Einzel-
pro Quadratmeter. Zwischen 2003 und                                                     handelsunternehmen aus dem Bereich
2013 legten sie in Mannheim um 15,4          SHOPPEN AUF EHEMALIGEN GLEISEN             „Fashion und Lifestyle“ bestimmt. In
Prozent, in Heidelberg immerhin noch         In Bensheim realisiert Procom Invest für   den oberen Geschossen entstehen Büros.
um 7,5 Prozent auf 150 Euro pro Qua-         30 Millionen Euro auf dem ehemaligen                              Gabriele Bobka
RHEIN-NECKAR - GABRIELE BOBKA
REGION REPORT RHEIN-NECKAR             INTERVIEW

WANDEL AKTIV GESTALTEN
Unter dem Titel „Stadt im Wandel“ ist Ludwigshafen mit dem Bau der neuen
Stadtquartiere Rheinufer Süd und Zollhofhafen näher an den Rhein gerückt und
hat sich neu positioniert. Traditionell von der chemischen Industrie geprägt,
entwickelt sich die Stadt zunehmend zu einem Forschungs- und Innovations-
standort.

   Zur Person
   Klaus Dillinger ist Geschäftsführer der W.E.G. WirtschaftsEntwicklungsGesellschaft und seit 2010
   Bau- und Umweltdezernent der Stadt Ludwigshafen am Rhein. Gezielte Standortförderung,
   zukunftsorientierte Stadtentwicklungspolitik und hohe Kundenorientierung sind für ihn wichtige
   Faktoren zur Stärkung der Ludwigshafener Wirtschaftsstruktur.

Großprojekte wie der Abriss der Hochstraße Nord sind häu-                         auch der Bund gefordert. Dabei erforderten schon die Aus-
fig mit einem kontroversen Diskurs der unterschiedlichen                          arbeitung der Varianten und die Durchführung des Stadtdi-
Interessen verbunden. Ein Preis für Online-Partizipation                          alogs einen hohen Betrag, ohne dabei den zusätzlichen Auf-
springt bei solchen Prozessen eher selten für eine Stadt                          wand der 20 Mitarbeiter in der Verwaltung und der zehn
heraus. Was hat die Jury am Vorgehen der Stadt Ludwigsha-                         Mitarbeiter in der Agentur zu berücksichtigen. Eine weitere
fen überzeugt?                                                                    Herausforderung entsteht mit dem notwendigen Abriss des
	Dillinger: Die Jury begründete ihre Entscheidung damit,                        nördlichen Teils des „Rathaus-Centers“. Wir haben bereits
    dass das Projekt City West ein Thema aufgreife, das den                       erste Gespräche mit Vertretern der Gebäudeeigentümer,
    Menschen in Ludwigshafen auf den Nägeln brenne. Positiv                       einem von der DeAWMI verwalteten Geschlossenen Im-
    wurde die crossmediale Vorgehensweise der Verwaltung bei                      mobilienfonds, und der Betreiberin des Rathaus-Centers,
    der Partizipation der Bürger gewertet. Bei den Planungen                      der ECE, geführt. Es liegt in unser aller Interesse, die Ver-
    prüfte die Stadtverwaltung zunächst 21 Hauptvarianten                         sorgungs- und Magnet-Funktion des Centers für die In-
    mit 54 Untervarianten einer künftigen Straßenführung aus                      nenstadt zu sichern. Daher prüfen wir intensiv, in welchem
    unterschiedlichen Blickwinkeln. Übrig blieben vier inge-                      Umfang und in welcher Lage sinnvolle Ersatzflächen ent-
    nieurstechnisch machbare Varianten, über die im Rahmen                        stehen können. Durch die neue Verkehrsführung wird eine
    eines Stadtdialogs offen diskutiert wurde. Dabei galt es, den                 Fläche von insgesamt 340.000 Quadratmeter realisierbarer
    Meinungsbildungsprozess mit den Bürgern so zu gestal-                         Bruttogeschossfläche frei, die ein hohes städtebauliches
    ten, dass er nicht nur ein Stimmungsbild einfängt, sondern                    Potenzial für die Neugestaltung und Aufwertung der City
    eine differenzierte Beurteilung mit konkreten Handlungs-                      West bietet.
    ableitungen für die politisch Verantwortlichen ermöglicht.
    Daher orientierte sich die Bewertung der vier Varianten                   Die „Tortenschachtel“ genannte ehemalige Kaufhof-Im-
    an den Themen Bauzeiten, Entwicklungschancen, Kosten,                     mobilie am Berliner Platz ist in die Jahre gekommen und
    Nachbarn, Raumgefühl, Umwelt und Verkehr. Nach dem                        soll einem Neubau weichen. Endet damit ein Stück
    eindeutigen Votum für die „Stadtstraße lang“ beschloss der                Stadtgeschichte?
    Stadtrat im März, diese als Vorzugsvariante dem weiteren                  	Dillinger: Weicht eine Immobilie, die so lange Zeit ein
    Planungsprozess zugrunde zu legen.                                            Stadtbild prägt, einem Neubau, können solche Pläne durch-
                                                                                  aus wehmütige Erinnerungen und den Wunsch nach einem
Welche Herausforderungen gilt es bei diesem Großprojekt                           Erhalt wecken. Allerdings unterliegen das Einkaufsverhal-
zu bewältigen und welches Potenzial bietet sich für die Neu-                      ten, die Anforderungen der Nutzer, aber auch das städte-
gestaltung der City West?                                                         bauliche Verständnis einem steten Wandel. Der funktio-
	Dillinger: Die größte Schwierigkeit bildet sicher die Finan-                   nalen Trennung der Stadträume, die in den 1950er und 60er
   zierung dieses 300 Millionen teuren Projektes, die die Stadt                   Jahren als modern galt, aber zu einem Verlust lebendiger
   niemals alleine stemmen könnte. Da es sich um eine Straße                      Innenstädte führte, steht heute wieder die Mischung und
   mit überregionaler Bedeutung handelt, sind das Land, aber                      enge Verzahnung unterschiedlicher Nutzungen gegenüber.
RHEIN-NECKAR - GABRIELE BOBKA
9

   Daher begrüßen wir die Absicht von Investor Timon Bau-            werden sollten. Gemeinsam mit den Gebäudeeigentümern
   regie, neben Einzelhandel auch studentisches Wohnen,              werden wir im Rahmen individueller Lage- und Gebäude-
   möglicherweise noch weitere Nutzungen umzusetzen. Kon-            Checks zielgerichtet das Potenzial und die Chancen neuer
   krete Pläne über die Ausgestaltung liegen uns allerdings          Nutzungen analysieren. Neben privaten Eigentümern gilt es
   noch nicht vor.                                                   auch Projektentwickler und Investoren für die inhaltliche
                                                                     Neuausrichtung einzelner Lagen zu sensibilisieren und für
Das 2008 aufgelegte Stadtumbauprogramm „Entwicklungs-                die erforderlichen baulichen Maßnahmen zu mobilisieren.
konzept Innenstadt“ versucht durch eine Neuordnung von
Handel, Dienstleistung, Kultur und Gastronomie die Innen-         Das TechnologieZentrum Ludwigshafen (TZL) schreibt Er-
stadt zu stärken. Wie stellt sich die Situation aktuell dar?      folgsgeschichte. Nun soll es zu einem Regionalen Innovati-
	Dillinger: Die Ludwigshafener Innenstadt muss sich, wie        onszentrum weiterentwickelt werden. Welche Schwerpunkte
    viele andere vergleichbare Innenstädte auch, den Folgen       prägen die künftige Ausrichtung?
    eines tief greifenden Strukturwandels im Handel sowie         	Dillinger: Zielgruppe des TZL sind technologieorientierte
    der wachsenden regionalen Konkurrenz der Mittelzentren            und innovative Gründer und Unternehmen, denen das
    stellen. Innenstädte sind zudem nicht homogen, sondern            Zentrum neben den Räumlichkeiten auch betriebswirt-
    setzen sich aus einem Geflecht von Lagen unterschied-             schaftliche Beratung, Unterstützung in der Öffentlichkeits-
    licher Qualitäten zusammen. Der mit der Ausweisung als            arbeit sowie verschiedene Büroserviceleistungen anbietet.
    Sanierungsgebiet eingeleitete Neuordnungsprozess führt            Gesellschafter sind das Land und die Stadt Ludwigshafen.
    zu einem positiven Wandel der Stadt. Private Eigentümer           Das Angebot, das sich bisher vor allem am städtischen Ra-
    haben in den vergangenen fünf Jahren bereits kräftig in die       dius orientierte, soll nun stärker regional ausgerichtet wer-
    energetische Sanierung und Aufwertung ihrer Immobilien            den. Die Schwerpunkte der künftigen Arbeit liegen in mehr
    investiert. Unterstützt von zwei externen Beratungsunter-         Neugründungen und einer umfangreicheren Beratung von
    nehmen, der auf Marketing im öffentlichen Sektor speziali-        Gründungsunternehmen. Dabei ist keine spezielle Cluster-
    sierten CIMA und der GIU Gesellschaft für Innovation und          bildung vorgesehen. Um weitere Flächen zu schaffen, die
    Unternehmensförderung, soll nun ein zukunftsträchtiges            als Veranstaltungsfläche sowie als Seminar- und Bespre-
    Konzept für die weitere Stärkung und Aufwertung der In-           chungsräume genutzt werden können, wird das TZL für
    nenstadt erarbeitet und umgesetzt werden. Dabei zeichnet          rund 780.000 Euro umgebaut und erweitert. Für chemiena-
    sich ab, dass der nördliche Teil der Bismarckstraße und die       he Gründer besteht darüber hinaus in Kooperation mit der
    Ludwigstraße in Gänze weiterhin für Einzelhandel geeig-           BASF die Möglichkeit, im Rahmen des Projektes chem2biz
    net sind, andere Teile dagegen sinnvollerweise für andere         die Labor-Infrastruktur im Werk zu nutzen. 
    Nutzungen wie Praxen oder Studentenwohnungen geöffnet                                                          Gabriele Bobka
RHEIN-NECKAR - GABRIELE BOBKA
REGION REPORT RHEIN-NECKAR       QUARTIERSENTWICKLUNG

                                                                                                   stellt der niederländische Stadtforscher
                                     1.500 Menschen leben bereits in der Heidelberger Bahnstadt.   Professor Willem van Winden fest. Der
                                                       Die Nachfrage nach Wohnungen ist hoch.      Trend gehe weg von monofunktionalen
                                                                                                   Campuslösungen hin zu urbanen Wis-
                                                                                                   sensquartieren, in denen sich Wohnen,
                                                                                                   Wissenschaft und Gewerbe gegenseitig
                                                                                                   befruchten. Herzstück des Campus ist
                                                                                                   das Büro- und Laborgebäude Skylabs.
                                                                                                   Studenten der „Schiller International
                                                                                                   University“, dem deutschen Ableger ei-
                                                                                                   ner privaten US-Hochschule, studieren
                                                                                                   dort bereits. Das Hightechunternehmen
                                                                                                   Heidelberg Engineering wird ebenfalls
                                                                                                   in das Gebäude einziehen. „Derzeit ent-
                                                                                                   wickeln wir einen der dynamischsten
                                                                                                   und aktivsten Orte für wissenschaftliche
INNOVATION                                                                                         Zusammenarbeit in ganz Europa, einen
                                                                                                   Hotspot für Entdeckungen und Innova-
LEBEN. FORSCHEN. ENTWICKELN.                                                                       tion“, so der amerikanische Skylabs-Pro-
                                                                                                   jektinvestor Henry Jarecki.

                                                                                                   DEM KLIMASCHUTZ VERPFLICHTET
                                                                                                   In der Bahnstadt werden alle Gebäude
Auf dem ehemaligen Heidelberger Güterbahnhof und auf frei
                                                                                                   flächendeckend nach Passivhaus-Stan-
werdenden Militärflächen entsteht bis 2022 mit der Bahnstadt ein                                   dard errichtet. Für dieses Konzept wurde
neues Stadtquartier, das größer ist als die gesamte Altstadt.                                      der neue Stadtteil vom Passivhaus Insti-
                                                                                                   tut mit dem „Passive House Award 2014“
                                                                                                   ausgezeichnet. „Der Award beweist
                                                                                                   eindrucksvoll, wie groß die Strahlkraft
                                                                                                   des Leuchtturmprojekts Bahnstadt ist.
Mit einer Gesamtfläche von insgesamt         die erst nach und nach steigen. Träger                Vertreter aus Stadtentwicklung, Politik
116 Hektar ist die Heidelberger Bahn-        der Entwicklungsmaßnahme ist die Stadt                und Medien kommen aus ganz Europa,
stadt eines der größten Stadtentwick-        Heidelberg, die Deutsche Stadt- und                   Asien und Amerika nach Heidelberg, um
lungsprojekte Deutschlands. Hier soll        Grundstücksentwicklungsgesellschaft                   sich ein Bild von der weltgrößten Passiv-
bis 2022 ein urbaner Stadtteil mit eige-     (DSK) fungiert als treuhänderischer                   haussiedlung zu machen. Unser jüngster
ner Identität, hoher Nutzungsmischung        Entwicklungsträger. Insgesamt 60 Hek-                 Stadtteil zeigt, was möglich ist, wenn
und zukunftsweisenden Bauformen              tar der Flächen werden von der Entwick-               man die technischen Möglichkeiten in-
entstehen. Anfang 2014 lebten hier be-       lungsgesellschaft Heidelberg (EGH) ent-               telligent anwendet“, stellt Heidelbergs
reits 1.500 Menschen. Inzwischen ist die     wickelt und vermarktet.                               Oberbürgermeister Eckart Würzner fest.
Wohnbebauung des ersten Bauabschnitts                                                              Passivhäuser dürfen einen jährlichen
abgeschlossen. Aufgrund der hohen            FORSCHEN UND LEHREN                                   Heizenergiebedarf von höchstens 15 Ki-
Nachfrage wurde auf drei der sechs           Forschungseinrichtungen und wissen-                   lowattstunden pro Quadratmeter nicht
weiteren Baufelder bereits mit dem Bau       schaftsnahen Unternehmen bietet der                   übersteigen. „Die Vorteile des energieef-
begonnen. Bis Anfang 2017 soll ein Ein-      Bahnstadt-Campus die Möglichkeit,                     fizienten Bauens setzen sich in immer
kaufszentrum mit rund 6.700 Quadrat-         Wissenschaft und Wirtschaft zu verbin-                mehr Städten durch, dass aber gleich ein
metern Verkaufsfläche eröffnen. Neben        den. Hier entstehen Labore, Büros und                 kompletter Stadtteil im Passivhaus-Stan-
                                                                                                                                                Fotos: Gabriele Bobka, Diringer & Scheidel

Edeka und Aldi werden weitere Fach-          Seminarräume genauso wie Wohnraum                     dard gebaut wird, ist einmalig“, so Pro-
geschäfte, eine Apotheke, ein Ärzteh-        für Studenten und Wissenschaftler.                    fessor Wolfgang Feist, Leiter des Darm-
aus sowie Restaurants und Cafés direkt       „Viele Städte versuchen, besondere Flä-               städter Passivhaus Instituts. Zwei Drittel
neben dem zentralen Gadamerplatz ein         chenangebote für forschungsorientierte                aller Dächer in der Bahnstadt sind zu-
großes Nahversorgungszentrum bilden.         Unternehmen zu schaffen. Wichtige                     dem begrünt und dienen so dem Natur-
Als Ausgleich für etwas schwächere           Erfolgsfaktoren dabei sind eine gemein-               und Artenschutz, dem Mikroklima und
Anfangszeiten bieten Bauträger Einzel-       same Identität, klare Zielgruppen und                 der Regenwasserrückhaltung.
händlern günstige Einstiegsmieten an,        Konzepte und ein gutes Management“,                                            Gabriele Bobka
HOTELS                                                                                                                                       11

ÜBERNACHTEN

INTERNATIONALER FLAIR FÜR DIE ZWEITE REIHE

Die Übernachtungen außerhalb der Top-Metropolen haben in den vergangenen zehn Jahren laut
einer Hotour-Langzeitanalyse um über 44 Prozent zugelegt, in Mannheim sogar um 60 Prozent.
Daher entscheiden sich auch immer mehr Hotelgesellschaften für diese Sekundärstandorte.

Städtereisen liegen im Trend und die De-    nettes, vier Juniorsuiten und vier Suiten.            Zuhausesein“, so Ihrig. Die Eröffnung
stinationen in der Region Rhein-Neckar      Auf dem Dach des neuen Hauses ent-                    des Hauses ist für 2016 vorgesehen.
profitieren davon. Laut Statistischem       steht ein Seminarbereich mit 700 Qua-
Landesamt Baden-Württemberg ver-            dratmetern und Terrasse. „Gerade nach                 NEUES OUTFIT FÜR DEN BESTAND
zeichnete Heidelberg mit fast 1,2 Mil-      den Long Stay Appartements gibt es in                 In Ludwigshafen will die Grand City
lionen Übernachtungen im Jahr 2013          Mannheim eine sehr große Nachfrage“,                  Gruppe, der neue Eigentümer des „Hotel
einen Anstieg um 8,4 Prozent. Mit ei-       erläutert Ihrig. Durch die in Mannheim                Excelsior“, das 18-stöckige Gebäude bei
ner Bettenauslastung von 51,8 Prozent       und der Region beheimateten internati-                laufendem Betrieb umfangreich sanie-
liegt die Stadt sogar landesweit an der     onalen Großunternehmen komme viel                     ren. Die Neugestaltung der Lobby, des
Spitze. In Mannheim ging die Zahl der       Geschäftsreiseverkehr nach Mannheim.                  Frühstücksrestaurants, der Cocktailbar,
Übernachtungen um 0,9 Prozent auf           Die Long Stay Appartements garan-                     der Sky-Lounge sowie der ersten 15 von
1,15 Millionen zurück, seit 2008 wurde      tierten nicht nur den Komfort und Ser-                insgesamt 160 Zimmern ist bereits ab-
jedoch ein Plus von 37,9 Prozent bei den    vice eines Vier Sterne Superior Hotels,               geschlossen. „Die restlichen Zimmer
Übernachtungszahlen erzielt. Die Regi-      sondern böten aufgrund ihrer Größe                    werden sukzessive renoviert und die
on Rhein-Neckar insgesamt verzeichne-       und Ausstattung mehr Möglichkeiten                    Außenfassade soll einen neuen Anstrich
te von Januar bis Dezember 2013 einen       zum Wohnen, Arbeiten und Entspan-                     erhalten“, sagt Steffanie Paul, Resident
Übernachtungszuwachs von 1,7 Prozent.       nen. „Dazu gehört für viele Menschen                  Manager des Hotels. Die Gruppe hat-
Für die Pfalz weist das Statistische Lan-   auch das Gefühl der Unabhängigkeit.                   te das Haus im August 2013 aus einer
desamt Rheinland-Pfalz einen Zuwachs        Sich auch selbst mal kleinere Speisen zu-             Zwangsversteigerung für 3,8 Millionen
der Übernachtungen um 0,2 Prozent           bereiten zu können, bedeutet ein Stück                Euro erworben.          Gabriele Bobka
auf 4,4 Millionen aus; die Zahl der Gäste
stieg um 0,3 Prozent auf 1,8 Millionen.

ÜBERNACHTEN IM STADTQUARTIER
Das Hotel im künftigen Mannheimer
Innenstadtquartier Q 6 Q 7 wird unter
der Flagge „Radisson Blu Hotel Mann-
heim“, einer Marke der belgischen Re-
zidor Hotel Group, laufen. „Mannheim
braucht in der City wieder ein Hotel von
internationalem Rang“, stellt Achim Ih-
rig, Geschäftsführer von Ariva Hotel,
einer Tochter der Diringer & Scheidel
Unternehmensgruppe, die das Hotel be-
treiben wird, fest. Das stärke die Hotel-
lerie und das Kongress- und Veranstal-
                                                     Mit dem Radisson Blu Hotel verfügt Mannheim mitten
tungsgeschäft. Das Vier Sterne Superior              in der City über ein Hotel von internationalem Rang.
Hotel wird mit insgesamt 229 Zimmern
aufwarten, davon 199 Businesszimmer,
18 Long Stay Appartements mit Kitche-
REGION REPORT RHEIN-NECKAR           INTERVIEW

GRÜNES MANAGEMENT VON
UNTERNEHMENSIMMOBILIEN
Energieeffizienz und ökologische Qualität beim Betrieb von Immobilien, aber
auch kompletter Industriestandorte, gewinnen für Unternehmen zunehmend
an Bedeutung. Für Dr. Stefan Beretitsch prägt die Verbindung von Ökologie,
Ökonomie und soziokulturellen Zielsetzungen ein nachhaltiges Immobilien­
management.

   Zur Person
   Dr. Stefan Beretitsch ist Geschäftsführer der ABB Grundbesitz GmbH. Das Unternehmen steuert,
   verwaltet und optimiert seit über 20 Jahren das Immobilienportfolio der deutschen ABB.

Die Nachhaltigkeitsstrategie von ABB nutzt seit 2007 ein in-                   gekommenen Immobilien mit entsprechend ungünstigen
tern entwickeltes Green Corporate Real Estate Management.                      Dämmwerten bei Fassaden und Dächern sowie schlechten
Welche Schwerpunkte beinhaltet dieses?                                         U-Werten (Wärmedurchgangskoeffizient) bei der Vergla-
	Beretitsch: Ziel von Green CREM ist es, das gesamte ABB                     sung. Die Heizsysteme mit ihrer veralteten Technik hatten
    Immobilienportfolio zu untersuchen und Maßnahmen zur                       teilweise einen sehr niedrigen Wirkungsgrad und es gab
    Verbesserung von Energieeffizienz und ökologischer Quali-                  auch Ausfallsrisiken.
    tät systematisch zu identifizieren sowie sukzessive umzuset-
    zen. Das Green CREM Nachhaltigkeitssystem gliedert sich                Wie sind Sie bei der Implementierung des Green-CREM-
    in zwei Stufen: In der ersten Stufe erfassen wir die Ener-             Konzeptes vorgegangen?
    gieeffizienz der Gebäude im Portfolio. Dafür ermitteln wir             	Beretitsch: Wir haben 2007 in Deutschland zunächst alle
    die Energieverbräuche und untersuchen den Zustand von                     20 maßgeblichen ABB-Standorte hinsichtlich ihres Zu-
    Dächern und Fassaden sowie der Gebäudetechnik. Wir                        standes von Dächern und Fassaden, Gebäudetechnik und
    werten die Daten aus und identifizieren Verbesserungs-                    Energiemanagement untersucht und die Energieverbräuche
    maßnahmen, die dann sukzessive umgesetzt werden. Im                       ermittelt. Ergebnis: 53 Prozent des Energieverbrauchs ent-
    zweiten Schritt analysieren und bewerten wir die ökolo-                   fallen auf die Gebäude, der Rest auf die Produktion. Der
    gische Qualität der kompletten Standorte mit dem soge-                    Energieverbrauch betrug bundesweit 177.000 Megawatt-
    nannten Green-CREM-Index. Dieser dient als Indikator                      stunden (MWh) oder 56.000 Tonnen CO2, was jährliche
    für durchzuführende Maßnahmen, um die Energieeffizienz                    Betriebskosten von rund zehn Millionen Euro bedeutete.
    und ökologische Qualität des jeweiligen Standortes zu ver-                Fast ein Drittel der erheblichen energietechnischen Mängel
    bessern. Der Indexwert wird alle drei Jahre neu ermittelt.                betraf Dächer und Fassaden ohne Wärmedämmung sowie
    So können wir erkennen, wie sich die durchgeführten Maß-                  Fenster mit Einfach-Verglasungen. Entsprechend hoch
    nahmen ausgewirkt haben.                                                  waren der Energieverbrauch und die Kosten. Zur Verbes-
                                                                              serung der Energiebilanz wurden an den Standorten Maß-
Bei Industrieunternehmen ist das Immobilienportfolio                          nahmenkataloge erstellt, die sukzessive realisiert wurden
meist historisch gewachsen und umfasst dementsprechend                        bzw. werden. Über die Einzelobjektbetrachtung hinaus wur-
einen hohen Anteil an in die Jahre gekommenen Bestands-                       den anschließend die kompletten Standorte in die Nach-
objekten. Wie sah die Situation bei ABB aus?                                  haltigkeitsbetrachtung einbezogen und nach festgelegten
	Beretitsch: Im Industriebereich stellen Bestandsimmo-                      Bewertungskriterien untersucht. Für jeden Standort wurde
   bilien von Non-Property-Unternehmen einen wichtigen                        ein Green-CREM-Index ermittelt, der den Erfüllungsgrad
   Bestandteil im Wertschöpfungsprozess innerhalb der Kern-                   der untersuchten Kriterien angibt. Nachdem Stufe 2 des
   tätigkeit des Unternehmens dar. Hierzu zählen Büroimmo-                    Nachhaltigkeitssystems inzwischen durchgeführt ist, befin-
   bilien ebenso wie Produktionsstätten, Hallen sowie Ver-                    den sich die ersten drei Standorte nun bereits in der Re-
   kehrs- und Freiflächen. Bei ABB umfasste das Real Estate                   evaluierungsphase. Die Ergebnisse überzeugen: An allen
   Portfolio in Deutschland einen hohen Anteil an in die Jahre                drei Standorten ist der Indexwert dank der durchgeführten
13

   Verbesserungsmaßnahmen gestiegen. Gegenüber 2007                ABB führt das Green-CREM-Konzept ab diesem Jahr auch
   konnten wir den jährlichen Energieverbrauch bei ABB in          an Standorten außerhalb Deutschlands ein. Wurden hierfür
   Deutschland um 35.000 MWh senken, den CO2-Ausstoß               länderspezifische Varianten entwickelt und lässt sich das
   um 8.000 Tonnen. Und trotz gestiegener Energiepreise und        Konzept auch von anderen Unternehmen nutzen?
   zusätzlicher gesetzlicher Abgaben, wie der Öko-Steuer,          	Beretitsch: Nach der erfolgreichen Umsetzung von Green
   konnten wir die Energiekosten sogar senken. Zusätzlich ha-         CREM bei ABB in Deutschland wird das Nachhaltigkeitssy-
   ben wir die ökologische Qualität der Standorte maßgeblich          stem nun global ausgerollt. Der Konzern hat Ende 2013 im
   erhöht und einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz              ersten Schritt das Energy Efficiency Europe Projekt gestar-
   geleistet. Die Sanierung eines Bürogebäudes am ABB-                tet. In 16 ABB-Ländern in Europa wird an über 100 Stand-
   Standort Mannheim wurde sogar mit dem Energieeffizienz-            orten die Stufe 1 „Energieeffizienz“ des Green-CREM-Sys-
   Preis der dena, der Deutschen Energie-Agentur, ausge-              tems umgesetzt. Dazu wurden entsprechende Tools und
   zeichnet. Es geht hier aber nicht nur um Energieeffizienz:         Workflows von uns entwickelt und länderspezifisch ange-
   Der Nachhaltigkeitsanspruch eines Unternehmens an sein             passt. Die Umsetzung erfolgt dann lokal unter Leitung der
   Immobilienportfolio ist ein weiterer wesentlicher Baustein         ABB Grundbesitz. Wir sind überzeugt, dass gerade Indus-
   für die sichtbare und durchlässige Übernahme von Verant-           trieunternehmen angesichts der Anforderungen und Aus-
   wortung des Unternehmens in Sachen Nachhaltigkeit und              wirkungen von Themen wie Energiewende, Versorgungs-
   Klimaschutz.                                                       sicherheit, Zertifizierung und Arbeitgeberattraktivität vor
                                                                      große Herausforderungen gestellt sind – dies schließt auch
Voraussetzung für ein effizientes Energiemanagement ist               den Umgang mit betrieblichen Immobilien ein. Mit Green
Transparenz bei den Verbrauchswerten. Die ABB Grundbe-                CREM haben wir ein Nachhaltigkeitssystem entwickelt, mit
sitz nutzt hierfür ein eigens entwickeltes Management-Tool,           dem die anstehenden Aufgaben systematisch und pragma-
das Energy Monitoring. Wie unterscheidet sich dieses von              tisch gelöst werden können. Es bietet branchenunabhängig
herkömmlichen Erfassungssystemen?                                     Lösungen für einen ökonomischen und ökologischen Um-
	Beretitsch: Das von uns entwickelte ABB Energy Moni-               gang mit den Bestandsimmobilien eines Unternehmens.
    toring verstehen wir als Management-Tool, mit dem online          Dank regelmäßiger Reevaluierungen ist es im Gegensatz
    alle Energieverbräuche an den ABB-Standorten erfasst,             zur Status-quo-Betrachtung bei Zertifizierungen ein dy-
    abgerufen und analysiert werden können. Für effizientes           namisches Bewertungsinstrument. Die Immobilienbestän-
    Energiesparen ist Transparenz bei den Verbrauchswerten            de werden in Bezug auf Energieeffizienz und ökologische
    für Strom, Wasser, Gas und Heizöl definitiv eine wesent-          Qualität systematisch untersucht und Optimierungspoten-
    liche Voraussetzung. Im Allgemeinen werden Energiedaten           zial identifiziert. Die daraus resultierenden plan- und kal-
    an Industriestandorten heutzutage immer noch über die             kulierbaren Verbesserungsmaßnahmen stellen dabei einen
    Abrechnung des Versorgers oder mittels manueller Zwi-             bedeutenden Hebel zur Kontrolle von Risiken sowie zur
    schenablesungen erhoben. Dies wird den heutigen Anfor-            Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Unter-
    derungen an das Energiemanagement nicht mehr gerecht.             nehmens dar.                                Gabriele Bobka
    Mit dem ABB Energy Monitoring haben wir ein Tool ent-
    wickelt, mit dem im gewerblich-industriellen Immobilien-
    portfolio jederzeit und aktuell abrufbare Energiedaten aus-    Green CREM Nachhaltigkeitssystem
    gewertet und damit gezielte Maßnahmen zur Reduzierung          Green CREM ist ein dynamisches Bewertungsinstrument. Das System
    der Verbräuche abgeleitet werden können. Innerhalb von         gliedert sich in zwei Stufen: Energieeffizienz und Green-CREM-Index.
    nur zwei Monaten haben wir hier in Deutschland die En-
    ergiehauptzähler auf das zentrale Monitoring aufgeschaltet.                Level 1: Implementierung „Energy Monito-
                                                                                         ring“ (Energiedatenerfassung)
    Somit stehen alle Verbrauchsverläufe für die Analyse zur
                                                                                                                                effizienz
                                                                                                                                Energie-
                                                                     Stufe 1

                                                                               Level 2: Technische Bewertung von Gebäude-
    Verfügung: Es geht dabei beispielsweise um Auswertungen                              hüllen und Gebäudetechnik
                                                                                                                                                        Nachhaltigkeitssystem

    hinsichtlich der exakten Verbräuche an einzelnen Tagen                     Level 3: Analyse, Ableitung und Umsetzung
    oder Wochenenden oder während der Sommer- bzw. Win-                                  von Energieeffizienz-Maßnahmen
                                                                                                                                                            Green CREM

                                                                               Level 4: Untersuchung von kompletten Stand-
    termonate. Das Tool bildet auch betriebsrelevante Informa-
                                                                                                                                Ökologische Qualität/

                                                                                         orten/Datenerhebung
    tionen ab, was wiederum für die Optimierung von betrieb-
                                                                                                                                   Nachhaltigkeit

                                                                               Level 5: Datenauswertung/Ermittlung stand-
    lichen Prozessen wichtig ist und zu Energieeinsparungen                              ortbezogener Green-CREM-Index
                                                                     Stufe 2

    und Kostensenkungen führt. Viele weitere Auswertungen                      Level 6: Ableiten und Umsetzen von Maßnah-
                                                                                         men zur Steigerung der ökologischen
    sind möglich. Zudem bietet das ABB Energy Monitoring                                 Qualität und Energieeffizienz
    die ideale Grundlage für ein Energiemanagement-System,                     Level 7: Regelmäßige Reevaluation der
    wie es bei der Zertifizierung nach ISO 50001 gefordert wird.                         Standorte
    Eine entsprechende Konformitätsbescheinigung vom TÜV                                                  © ABB Grundbesitz GmbH, 28. April 2014
    als Grundlage für diese Zertifizierung liegt uns vor.
REGION REPORT RHEIN-NECKAR         BÜROMARKT

                                                                      Am Rheinufer Süd in Ludwigshafen entsteht bis Herbst 2014
                                                                              ein neuer Bürokomplex für 1.500 BASF-Mitarbeiter.

ARBEITEN

CITYRAND-LAGEN
                                                                                          jüngeren Vergangenheit zum Beispiel im
                                                                                          Gewerbegebiet „Eastsite“ in Mannheim
                                                                                          oder in der „Bahnstadt Heidelberg“ ent-

ALS HOTSPOTS
                                                                                          standen sind. Positiv im Vergleich mit
                                                                                          traditionellen Bürostandorten wie Ber-
                                                                                          lin, Frankfurt oder München beurteilen
                                                                                          die gif-Gutachter die weiterhin niedrigen
                                                                                          Leerstandsquoten in Mannheim (5,1
                                                                                          Prozent), Heidelberg (5,9 Prozent) und
                                                                                          Ludwigshafen (4,8 Prozent).
Die Büroimmobilienmärkte der Rhein-Neckar-Region waren 2013
durch niedrige Leerstandsquoten und steigende Mietpreise                                  REKORDUMSATZ IN HEIDELBERG
geprägt. Bei den Spitzenmieten lagen in Mannheim und Heidel-                              Mannheim ist mit einem Büroflächen-
                                                                                          bestand von rund 1,95 Millionen Qua-
berg die Cityrand-Standorte noch vor der Stadtmitte.
                                                                                          dratmetern vor Heidelberg mit 0,93
                                                                                          und Ludwigshafen mit 0,82 Millionen
                                                                                          Quadratmetern der bedeutendste Bü-
                                                                                          rostandort der Metropolregion Rhein-
Die Büromärkte der Rhein-Neckar-Regi-        fen. Während üblicherweise die höchsten      Neckar. Der Flächenumsatz sank nach
on entwickelten sich im vergangenen Jahr     Mieten in der City erzielt werden, lagen     einer Erhebung von Rich Immobilien
robust. Nach Zahlen der Gesellschaft für     diese in Mannheim und Heidelberg mit         um 14 Prozent von 94.000 auf 81.000
Immobilienwirtschaftliche Forschung          14,00 Euro und 14,50 Euro pro Quadrat-       Quadratmeter, die Leerstandsquote legte
(gif) lagen die realisierten Spitzenmieten   meter um 0,60 Euro pro Quadratmeter          von 4,6 auf 5,1 Prozent zu. Auf den Ver-
in Mannheim und Heidelberg bei 14,00         hinter den Spitzenmieten der Cityrand-       mietungsmarkt entfielen dabei 55.000
Euro pro Quadratmeter und in Ludwigs-        Lagen zurück. Nur in Ludwigshafen            Quadratmeter, 36 Prozent weniger als
                                                                                                                                      Fotos: BASF, Gabriele Bobka

hafen bei 9,70 Euro pro Quadratmeter.        toppte die City mit einer Spitzenmiete       im Jahr 2012. Die Hauptgründe für den
Die realisierten Durchschnittsmieten         von 9,60 Euro pro Quadratmeter die           deutlichen Umsatzrückgang bei den
erreichten ein Quadratmeterniveau von        Randlage mit 7,00 Euro. Zurückzufüh-         Vermietungsumsätzen sieht das Makler-
10,20 Euro in Mannheim, 11,90 Euro in        ren ist dieses untypische Preisgefälle auf   haus in den geringeren Umsätzen in den
Heidelberg und 8,60 Euro in Ludwigsha-       neue, moderne Bürogebäude, die in der        Marktsegmenten der größeren Mietver-
15

träge mit mehr als 1.000 Quadratmeter        geplant. In unmittelbarer Nachbarschaft,      einer zweigeschossigen Sockelzone mit
und der Mietverträge im Bereich von 400      ebenfalls am Werkstor 2, läuft noch bis       Arkaden und einem verbindenden Un-
bis 1.000 Quadratmeter. Demgegenüber         Ende des Jahres der Abriss des nach dem       tergeschoss mit Tiefgarage und Neben-
stieg der Eigennutzerumsatz auf einen        Gründer der BASF benannten Friedrich-         raumflächen. Das Großprojekt Mar-
außergewöhnlich hohen Wert von ca.           Engelhorn-Hochhauses. Die geplante            silius-Arkaden mit zusammen 20.000
26.000 Quadratmeter, was einem An-           Sanierung des denkmalgeschützten Ge-          Quadratmeter Fläche wird von dem
stieg von ca. 225 Prozent gegenüber 2012     bäudes war aufgrund von Schadstoffbela-       Universitätsklinikum, dem interdiszi-
entspricht. Das Fertigstellungsvolumen,      stungen und umfangreichen Mängeln in          plinären „Marsilius-Kolleg“ sowie für
das mit 24.000 Quadratmeter schon 2013       der Bausubstanz aufgegeben, der Abriss        Studenten- und Personalwohnungen
deutlich an Fahrt aufgenommen hatte,         von der Unteren Denkmalschutzbehörde          genutzt werden. Das Investitionsvolu-
wird in diesem Jahr voraussichtlich auf      der Stadt Ludwigshafen im Juni 2013 ge-       men beläuft sich auf rund 60 Millionen
35.000 Quadratmeter steigen.                 nehmigt worden. Der Startschuss für den       Euro. Der Neubau der Marsilius-Ar-
     In Heidelberg stieg der Flächenum-      an gleicher Stelle geplanten Neubau ist       kaden geht zurück auf einem EU-weit
satz um 58 Prozent von 33.000 auf 52.000     frühestens ab 2016 vorgesehen. Im No-         ausgeschriebenen       Investorenwettbe-
Quadratmeter. Dabei legte der Vermie-        vember 2013 startete das Unternehmen          werb, den die Epple Projekt zusammen
tungsumsatz um 50 Prozent auf 42.000         einen Architektenwettbewerb für den           mit dem Heidelberger Architekturbüro
Quadratmeter zu. Als Hauptgrund für          Ersatz des einstigen Wahrzeichens der         Hübner+Erhard und Partner im Jahr
den deutlichen Zuwachs nennt Rich Im-        Stadt. Bis zum Sommer soll feststehen,        2007 gewonnen haben. Das Projekt wird
mobilien die höhere Anzahl von Groß-         wer das Bürogebäude für rund 600 Ani-         als      Öffentlich-Private-Partnerschaft
abschlüssen. So wurden 45 Prozent des        liner planen wird. Ziel des Architekten-      (ÖPP) realisiert, wobei das Land Grund-
Gesamtumsatzes mit Mietverträgen von         wettbewerbs sind bauliche Entwürfe, die       stückseigner bleibt.
Flächen über 1.000 Quadratmeter er-          sich gut in den bestehenden städtebau-
reicht. Das Fertigstellungsvolumen lag       lichen Rahmen einfügen und mit den            URBANES ARBEITEN IN WALLDORF
im vergangenen Jahr bei 6.000 Quadrat-       benachbarten Gebäuden als Ensemble            Die Vollack Bauinvest will bis Ende 2015
metern. Einen signifikanten Anstieg pro-     eine ansprechende Eingangssituation zur       am Walldorfer Bahnhof auf rund 4.000
gnostiziert das Maklerhaus erst ab 2016,     BASF schaffen.                                Quadratmetern ein viergeschossiges
wenn das „Mathematikon“ in Neuenheim                                                       Niedrigenergie-Bürogebäude mit fle-
und weitere Projekte wie das „Colours“ in    ÖPP AUF DEM CAMPUS                            xiblen Büro-Arbeitswelten realisieren.
der Bahnstadt fertiggestellt werden.         Auf dem Heidelberger Campus Neuen-            Das „Metropol Office Walldorf “ ist ins-
                                             heimer Feld errichtet Epple Projekt auf       besondere für Firmen der Kreativbran-
NEUE BÜROS FÜR DIE ANILINER                  dem Areal eines ehemaligen Schwestern-        che, IT-Firmen oder kleinere Labore für
Ludwigshafens größter Arbeitgeber, der       wohnheims einen gemischt genutzten            Umwelttechnik oder Medizin konzipiert.
Chemiekonzern BASF, investiert in sei-       Gebäudekomplex, bestehend aus drei            Die ersten Mieter sollen Ende 2015 ein-
nen Heimatstammort. Am Rheinufer             Türmen mit zehn bis 13 Geschossen,            ziehen.                Gabriele Bobka
Süd entsteht bis Herbst 2014 ein neuer
Bürokomplex. Auf 38.000 Quadratme-
tern Geschossfläche werden künftig
rund 1.500 Mitarbeiter des Unterneh-
mens tätig sein, die bisher über 30 Ein-
zelstandorte verteilt sind. Entwicklung,
Planung, Baulogistik und Erstellung des
lebenszyklusoptimierten Bürogebäudes
erfolgt durch Bilfinger. Dabei wurden die
langfristigen Betriebskosten frühzeitig in
der Planung berücksichtigt. Ein weiterer
Neubau für die Aniliner entsteht bis zum
ersten Quartal 2015 am Werkstor 2. Das
siebenstöckige Büro- und Konferenzge-
bäude D 105, das Platz für rund 1.400
Mitarbeiter bieten wird, erhält eine Glas-
fassade, helle, offene Büroräume und eine
Betriebsgaststätte mit begrünter Ter-
rasse. Eine Zertifizierung des Neubaus
nach dem Green Building Standard ist                Die Arbeitsplätze im Universitätsklinikum Heidelberg sind geschätzt.
REGION REPORT RHEIN-NECKAR       WOHNEN

RESIDENTIAL

HOHE DYNAMIK,
                                                                                          Das Wohnprojekt „Urban Green“ von
                                                                                          LBBW Immobilien Development bietet
                                                                                          viel Grün und hochwertige Ausstattung.

URBANE VIELFALT
Der Wohnungsmarkt der Metropolregion Rhein-Neckar entwickelt
sich positiv. Die hohe Nachfrage nach Eigentumswohnungen
treibt die Preise. Dieser Trend wird sich auch 2014 fortsetzen. Die
frei werdenden Flächen von Bahn und Militär bieten hier Chancen.

In Mannheim sind die Wohnimmo-             für das Segment Eigentumswohnungen
bilienpreise 2013 aufgrund der hohen       ebenfalls zu. Für eine Eigentumswoh-
Nachfrage weiter gestiegen. In Toplagen    nung zahlten die Käufer bis zu 3.500
wie der Oststadt oder dem Lindenhof        Euro pro Quadratmeter.
zahlten Käufer laut Engel & Völkers bis         Die höchsten Wohnimmobilien-
zu 6.500 Euro pro Quadratmeter, 500        preise in Ludwigshafen werden auf der
Euro mehr als 2012. „Die prosperieren-     Parkinsel, im Musikerviertel im Stadtteil
de Wirtschaft des Standorts Mannheim       Ludwigshafen-Süd und in dem neu er-
wird sich auch im Jahr 2014 positiv auf    schlossenen Baugebiet „Rheinufer Süd“
die Wertentwicklung von Wohnimmo-          erzielt. „Diese Wohnlagen sind aufgrund
bilien auswirken. Wir erwarten, dass die   ihrer grünen Umgebung, der Nähe zum
Kaufpreise in fast allen Segmenten und     Rhein und der Innenstadt sowie ihrer
Lagen leicht steigen werden“, prognosti-   attraktiven Bauweise sehr begehrt“, so
ziert Frank Schmidt, Geschäftsführender    Steffen Schehl, Geschäftsführender Ge-
Gesellschafter von Engel & Völkers in      sellschafter von Engel & Völkers in Lud-    dratmeter zu; eine leichte Entspannung
Mannheim.                                  wigshafen.                                  zeigte lediglich Mannheim. Hier san-
                                                Zu den gesuchten Objekten zäh-         ken die Mieten von 8,98 auf 8,86 Euro
STABILE PREISENTWICKLUNG                   len Eigentumswohnungen zwischen 90          pro Quadratmeter. Das knappe Angebot
Auch in Heidelberg sind die Preise für     und 140 Quadratmeter Wohnfläche. Für        führt in Heidelberg und Mannheim zu
Eigentumswohnungen in guten und sehr       2014 gehen die Berater von einer stei-      einer geringen Leerstandsquote. „Mit
guten Lagen gestiegen. Für eine Woh-       genden Preisentwicklung aus. „Bis auf       3,1 Prozent in Heidelberg und 4,3 Pro-
nung in begehrten Quartieren wie Neu-      die Mieten in den einfachen bis guten       zent in Mannheim kann man grund-
enheim zahlten Käufer bis zu 6.500 Euro    Lagen werden die Preise voraussichtlich     sätzlich nicht von einem substanziellen
pro Quadratmeter. „Für 2014 gehen wir      in allen Segmenten weiter leicht steigen.   Leerstand sprechen“, so Stephan Kippes,
von einer stabilen Preisentwicklung aus.   In einzelnen Stadtgebieten kann es auch     Leiter des IVD-Instituts. Für einen funk-
Lediglich bei den Mieten in den sehr gu-   zu stärkeren Preiserhöhungen kommen“,       tionierenden Immobilienmarkt sei eine
ten Lagen ist mit einem leichten Rück-     sagt Schehl.                                Leerstandsquote von etwa drei Prozent
gang der Quadratmeterpreise zu rech-                                                   für Sanierungsmaßnahmen und Mieter-
                                                                                                                                   Foto: LBBW Immobilien Development

nen. Grund hierfür ist der Abzug der       WEITERER ANSTIEG DER MIETEN                 wechsel notwendig.
amerikanischen Streitkräfte, wodurch       Die Angebotsmieten sind nach Zahlen
viele Wohnungen in den begehrten La-       von Empirica im ersten Quartal 2014         STÄDTCHEN IN DER STADT
gen frei geworden sind“, sagt Gerhard      gegenüber dem Vorjahreszeitraum in          Die Unmüssig-Gruppe plant am Eingang
Nett, Geschäftsführender Gesellschafter    Heidelberg von 9,89 auf 10,27 Euro pro      der Heidelberger Bahnstadt (Czerny-
von Engel & Völkers in Heidelberg. In      Quadratmeter gestiegen. Ludwigshafen        platz) das neue Stadtquartier Westarka-
der Stadt Ludwigshafen legten die Preise   legte von 7,45 auf 7,60 Euro pro Qua-       den. Auf einem etwa zwei Hektar großen
17

        Grundstück entstehen 14.000 Quadrat-        so genannte Lifestyle-Apartments. Die
        meter Einzelhandelsfläche, 300 größ-        Mikroapartments werden dabei in Pas-
        tenteils familienfreundliche Mietwoh-       sivhausbauweise errichtet und durch
        nungen und 650 Stellplätze. Das nach        einen Waschsalon, Fitness- und Ge-
        Passivhaus-Standard konzipierte Quar-       meinschaftsräume sowie 119 Tiefgara-
        tier wird unter dem Motto „Städtchen        genplätze ergänzt. Die Fertigstellung ist
        in der Stadt“ ab Anfang 2015 nach dem       für Herbst 2015 geplant. Die Vermark-
        Vorbild der Freiburger Westarkaden re-      tung hat die Sparkassen-Immobilien
        alisiert. Als Mieter der verschiedenen      Heidelberg übernommen.
        Einzelhandelsflächen stehen bereits
        Aldi, Edeka und ein Drogeriemarkt fest.     NACHHALTIGES WOHNEN
        Des Weiteren sind eine Kindertagesstät-     Die LBBW Immobilien Development
        te, eine Apotheke, ein Ärztehaus, diverse   entwickelt in der Heidelberger Bahn-
        Büroflächen sowie vielfältige, hochwer-     stadt das Wohnprojekt „Urban Green“.
        tige Gastronomiebetriebe vorgesehen.        Auf einer Fläche von rund 7.600 Qua-
        Die Eröffnung wird für Frühjahr 2017        dratmetern entstehen insgesamt 65
        anvisiert.                                  Eigentums- und 53 Mietwohnungen.
                                                    Hinzu kommen 128 Tiefgaragenplät-
        SINGLES UND STUDENTEN IM FOKUS              ze sowie sechs Gewerbeeinheiten. Das
        In der Heidelberger Bahnstadt realisiert    Projektvolumen beläuft sich auf rund 35
        der Aalener Projektentwickler i Live        Millionen Euro. Geplant ist eine Block-
        370 zwischen 21 und 52 Quadratmeter         randbebauung, bei der sich die Wohn-
        große Mikroapartments für Studieren-        häuser um einen begrünten, parkähnlich
        de, junge Akademiker und Berufstätige.      angelegten Innenhof gruppieren. Die mit
        Aufgrund der beruflichen Mobilität die-     hochwertiger Ausstattung konzipierten
        ser Zielgruppen benötigen diese zeitlich    Wohnungen sollen zwischen zwei und
        befristet Wohnraum, möchten sich aber       fünf Zimmer haben und 55 bis 150 Qua-
        häufig nicht als Untermieter bei Pri-       dratmeter groß sein. Das Projekt wird im
        vatmietern einquartieren müssen. Die        Passivhaus-Standard realisiert und hat
        Wohnanlage „Campus Gardens“ bietet          das Vorzertifikat der DGNB in Silber er-
        aus diesem Grund komplett möblierte         halten.                Gabriele Bobka

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