RHEIN-NECKAR - GABRIELE BOBKA
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www.immobilienwirtschaft.de 06 l 2014 Immobilien wirtschaft Region Das Fachmagazin für Management, Recht und Praxis Report Metropolregion RHEIN- NECKAR Forschen.Bewegen.Vernetzen. Quartiersentwicklung Strukturwandel als Chance Büromarkt Siegeszug der Eigennutzer Nachhaltigkeit Corporates effizient managen
www.m-r-n.com Hinter der Metropolregion Rhein-Neckar verbirgt sich mehr als ein Wirtschaftsraum, der zu den dynamischsten in Europa zählt. Entdecken Sie Investitionspotenziale, die nachhal- tig überzeugen. Seien Sie gespannt auf Architektur, die neue Maßstäbe setzt. Freuen Sie sich auf die Partner des Immobiliennetzwerks Rhein-Neckar, die mit zukunftsweisenden Konzepten punkten. Wählen Sie einen Standort, der bereits über 130.000 Unternehmen optimale Bedingungen bietet. www.m-r-n.com/immobilien
EDITORIAL REGION REPORT RHEIN-NECKAR 3 ICH BIN SCHON DA Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Städte der Metropolregion zählen nicht zu den A-Standor- ten, aber wie in der Geschichte vom Hasen und dem Igel ent- scheiden im Wettbewerb nicht immer Größe und Status über den Erfolg. Die älteste Hochschule Deutschlands entstand 1386 in Heidelberg. Christiane Nüsslein-Volhard und Eric Wieschaus vom Europäischen Laboratorium für Molekularbio- logie und Harald zur Hausen vom Deutschen Krebsforschungs- zentrums wurden für ihre Erkenntnisse mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Im Rahmen einer Internationalen Bauausstel- lung (IBA) analysiert Heidelberg bis 2022 seine Potenziale als Stadt des Wissens. Schon in der Aufklärung galt die Region als eines der kulturellen Zentren Europas. Mannheim setzt mit dem deutschlandweit ersten Existenzgründungszentrum für die Musikwirtschaft und der Gründung der deutschlandweit einzigen staatlichen Hochschule für Populärmusik und Musik- business diese Tradition fort. Nun hat sich die Stadt für den Titel UNESCO City of Music beworben. Ludwigshafen erregte deutschlandweit Aufmerksamkeit mit der Nacht der singenden Balkone, in der Laien und Profis aus luftiger Höhe Darbie- tungen zum Thema Liebe offerierten. Das Rhein-Neckar-Ge- biet brachte viele Denker und Tüftler hervor. Carl Benz erfand das Automobil, Hugo Stotz den Leitungsschutzschalter und Julius Hatry das erste Flugzeug mit Raketenantrieb. Wen wun- dert es da, dass Mannheim nun Standort für eine Lokalkammer des Einheitlichen Europäischen Patentgerichts werden soll? Die Menschen der Region betreiben gerne Understatement, doch unterschätzen sollte sie niemand, sonst wird auch er am Ende hören: „Ich bin schon da.“ Ihre Gabriele Bobka, Wirtschaftsjournalistin
REGION REPORT RHEIN-NECKAR INHALT SCHWERPUNKT 10 15 08 Mit der Bahnstadt erhält Heidelberg bis 2022 ein neues Quartier, das größer ist als die gesamte Altstadt. 1.500 Menschen leben bereits dort. S. 05 S. 14 INNOVATION BÜROMARKT Die Metropolregion zählt zu den Cityrand-Lagen avancierten führenden Wirtschaftsstandorten. zu Hotspots. S. 06 S. 16 PROJEKT WOHNEN Im Herzen von Mannheim ent- Eigentum in der Region ist steht das Quartier Q 6 Q 7. vielfältig, gefragt und teuer. RHEIN-NECKAR, S. 07 S. 18 DEINE ENTWICKLUNGEN EINZELHANDEL KONVERSION In der Region punkten neben Mannheim setzt bei der Ober- auch Mittelzentren. Umnutzung auf Dialog. In der Metropolregion Rhein-Neckar herrscht Bewegung. Die Bewältigung des S. 11 S. 20 Strukturwandels durch Konversion, die HOTELS GEWERBEPARKS Erneuerung der Infrastruktur und die Städtereisen liegen im Trend. Attraktive Agglomerate mit Synergiepotenzial. Neuausrichtung der Innenstädte werden S. 12 im Dialog mit den Bürgern innovativ NACHHALTIGKEIT S. 22 entwickelt und umgesetzt. Green CREM optimiert Betrieb LOGISTIK und Management von Indus- Spitzenreiter der Regionen trieimmobilien. beim Flächenumsatz. Impressum Abonnenten-Service Anzeigen Anzeigendisposition Verlag und Vertrieb Anzeigenpreisliste (1.1.2013) Inge Fischer Haufe-Lexware GmbH & Co. KG Service-Center Freiburg Haufe-Lexware GmbH & Co. KG Tel. 0931 2791-464 Ein Unternehmen der Haufe Gruppe Niederlassung Würzburg Fax 0931 2791-477 Munzinger Straße 9, 79111 Freiburg Tel. 0800 7234-253 Unternehmensbereich Media Sales anzeigen@immobilienwirtschaft.de Geschäftsführung: Isabel Blank, Fax 0800 5050-446 Im Kreuz 9, 97076 Würzburg Markus Dränert, Jörg Frey, Randolf Jessl, E-Mail: zeitschriften@haufe.de Grafik/Layout Matthias Mühe, Markus Reithwiesner, Anzeigenleitung Lilly Pritulov Joachim Rotzinger, Dr. Carsten Thies Redaktion lilly.pritulov@haufe-lexware.com Klaus Sturm, Tel. 0931 2791-733 Dirk Labusch (verantw. Chefredakteur), klaus.sturm@haufe-lexware.com Titelbild Laura Henkel, Jörg Seifert, Gabriele Bobka Bildnachweis Michaela Burgdorf Verlagsvertretung Soweit nicht anders vermerkt, Jörg Walter Druck wurden die verwendeten Bilder Autorin Tel. 0931 359515-66 FIRMENGRUPPE APPL von den jeweiligen Unternehmen und Gabriele Bobka iw@wanema.de 97084 Würzburg der Autorin zur Verfügung gestellt.
5 INNOVATION UND TRADITION IM HERZEN EUROPAS Die Metropolregion Rhein-Neckar Mannheimer Bahnhof als zweitgrößten über 90.000 Studierende eingeschrieben. (MRN) ist mit ihren 2,4 Millionen Ein- ICE-Verteilbahnhof Deutschlands, den Gemeinsam mit einer Vielzahl renom- wohnern der siebtgrößte Wirtschafts- nur 30 Minuten entfernten internationa- mierter Forschungseinrichtungen wie raum Deutschlands. Auf einer Fläche len Frankfurter Flughafen und die Häfen dem Deutschen Krebsforschungszen- von 5.637 Quadratkilometern umfasst in Ludwigshafen und Mannheim. trum bilden sie ein kreatives Umfeld sie acht kreisfreie Städte und sieben Die Rhein-Neckar-Region zeichnet sich für innovative Technologien. Der rege Landkreise. Global Player wie BASF, durch bunte Vielfalt aus, mehr als 170 Austausch der Hochschulen und For- SAP, Heidelberger Druckmaschinen Nationalitäten leben hier zusammen. schungseinrichtungen mit der Industrie und Bilfinger Berger sind hier ebenso Zwölf Prozent der Studierenden stam- gewährleistet zudem einen breiten Wis- zu Hause wie mittelständische „Hidden men aus Staaten rund um den Globus senstransfer. Daneben punktet die Re- Champions“ der Kaliber Hornbach, Vile- und tragen so zur Weltoffenheit der Re- gion mit kultureller Vielfalt, exzellenten da, Capri Sonne und Bauhaus. gion bei. Ebenso gehört das Streben nach Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten und Die Region punktet mit der zentralen wissenschaftlicher Erkenntnis zur Tra- drei Naturparks. Mehr als 200 Museen Lage in Europa und einer bestens aus- dition. Die 1386 gegründete Ruprecht- und Galerien, drei Weltkulturerbestätten gebauten Infrastruktur. Neben dem An- Karls-Universität in Heidelberg ist die sowie über 200 Burgen, Dome und schluss an das überregionale Autobahn- älteste Universität Deutschlands. Heute Schlösser prägen diese geschichtsträch- netz umfasst das Mobilitätsangebot den sind an den 22 Hochschulen der Region tige Landschaft. Gabriele Bobka Kultur und Natur – Weinheim, der Premium-Standort im Rhein-Main-Neckar-Dreieck Fotograf: Arne Hückelheim ATTRAKTIVE GRUNDSTÜCKE FÜR BÜRO- UND GEWERBEIMMOBILIEN An der idyllischen Bergstraße gelegen, bietet Ihnen dieser Standort neben der idealen Verkehrsanbindung und dem umfangreichen Dienstleistungsangebot alle Voraussetzungen für den Erfolg Ihres Unternehmens. Interessiert? Dann rufen Sie uns gerne an. Frankfurt >j]m\]fZ]j_AeegZada]f EYfY_]e]fl?eZ@ Darmstadt Höhnerweg 2-4 Mannheim PRODUKTIONS- UND LAGERFLÄCHEN LEISTUNGSFÄHIGE INFRASTRUKTUR D-69469 Weinheim Weinheim Tel.: +49 (0) 6201 807090 info@freudenberg-immobilien.com Heidelberg technologiepark-weinheim.de industriepark-weinheim.de
REGION REPORT RHEIN-NECKAR PROJEKT DEVELOPMENT ZUKUNFT IM HERZEN DER STADT Mitten in der Mannheimer City, in den Quadraten Q 6 und Q 7, realisiert die Diringer & Scheidel Unternehmensgruppe (D&S) in ihrer Funktion als Projektentwicklerin, Bauunternehmen, Bau- herrin und zukünftige Hotelbetreiberin bis 2016 ein modernes Stadtquartier mit einem lebendigen Mix von Wohnen, Arbeiten, Shoppen und Freizeit. Das neue Stadtquartier Q 6 Q 7 wird die Mannheimer Fressgasse zu einer 1A-Lage aufwerten und den Kongressstandort stärken. MANAGEMENT EINER GROSSBAUSTELLE nierzone ausgestaltet wird. Das rund 300 Hotellerie, Gastronomie, Gesundheit In der 16 Meter tiefen, zwei komplette Millionen Euro teure Projekt umfasst und Wohnen entstehen“, erläutert Heinz Stadtquadrate umfassenden Baugrube 153.000 Quadratmeter Bruttogeschoss- Scheidel, Geschäftsführender Gesell- herrscht lebhaftes Treiben. Zehn Kräne fläche. Das Quartier besteht zum einen schafter der Diringer & Scheidel Unter- ziehen ihre Kreise, heben und senken aus einer dreigeschossigen Shopping- nehmensgruppe, das zukunftsorientierte Lasten, Stahlmatten werden verlegt und Mall mit 27.000 Quadratmeter Fläche. Konzept. Die Wohn- und Praxisflächen auf der Aussichtsplattform unterhalten Den Fitnessbereich übernimmt die Kette gehen Ende 2015 in die Vermarktung. sich interessierte Mannheimer über die Fitness First. Darüber hinaus entstehen Das Projekt verfügt über ein DGNB- Fortschritte „ihrer“ Baustelle. Im Herbst 86 Mietwohnungen, Büro- und Praxis- Vorzertifikat in Silber. Projektpartner für 2012 gestaltete sich der Ablauf noch ex- flächen, ein Radisson-Blu-Hotel mit 229 Architektur und Design ist das Mann- plosiver, galt es doch zunächst, die 1,60 Zimmern sowie eine dreigeschossige heimer Büro von Blocher Blocher Part- Meter starke Decke eines Weltkriegs- Tiefgarage mit 1.376 Pkw-Stellplätzen. ners. Finanziert wird das Projekt durch bunkers unter dem ehemaligen Parkhaus Auf dem Dach des Hotels wird es einen den Projektentwickler und ein Banken- durch Mikrosprengungen zu lockern Seminarbereich von 700 Quadratmetern konsortium aus DG Hyp, Helaba und und anschließend mit Meißelbaggern mit Terrasse geben. Volksbank Kur- und Rheinpfalz, das ins- und Hydraulikzangen abzubrechen. gesamt 192 Millionen Euro beisteuert. Fotos: Diringer & Scheidel, Procom Invest MIT MISCHNUTZUNGEN PUNKTEN „Mannheim ist als Einzelhandels- und EINE STADT IM WANDEL „Die Shopping-Center auf der grünen Kongressstandort sehr gefragt. Diese Po- Bis 2016 wird sich an dieser Stelle ein Wiese sind ein auslaufendes Modell. sition werden wir mit Q 6 Q 7 ausbauen modernes, urbanes Ensemble erheben, Zur Erhöhung der Attraktivität der In- können und gleichzeitig die gesamte Me- in dem die beiden Quadrate Q 6 und Q 7 nenstädte, die auch als Wohnstandort tropolregion Rhein-Neckar für Besucher mit einer gläsernen Verbindungsbrücke wieder verstärkt nachgefragt werden, noch interessanter machen“, so Scheidel. zusammengeführt und der öffentliche müssen neue Formen der Quartiersnut- Die Fressgasse werde so zu einer 1A-La- Raum darunter als verkehrsfreie Fla- zungen mit einem Mix von Einzelhandel, ge aufgewertet. Gabriele Bobka
EINZELHANDEL 7 In Bensheim entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs ein Fachmarktzentrum. Procom Invest investiert rund 30 Millionen Euro. RETAIL Güterbahnhofsgelände ein Fachmarkt- HOHE NACHFRAGE AUCH IN zentrum auf einer Grundstücksfläche von 46.200 Quadratmetern. Das Ensem- DEN MITTELZENTREN ble mit insgesamt 12.100 Quadratmeter Nutzfläche soll Mitte 2015 fertiggestellt sein. Kernstück des Neubaus ist die Ver- lagerung des Edeka-Marktes von der Mit ihrem Einwohnerpotenzial und der hohen Kaufkraft ist die Ecke Moselstraße/Wormser Straße. Auf dem dortigen Grundstück soll danach Rhein-Neckar-Region für Handelsunternehmen und Investoren Wohnbebauung entstehen. Das Center, attraktiv. Dabei punkten nicht nur die Oberzentren. Auch in den das sich links und rechts der alten Gü- Mittelzentren entstehen zahlreiche Fachmärkte. terhalle befinden wird, umfasst eine Ge- samthandelsfläche von 8.500 Quadrat- metern. „Das ist weniger, als wir gedurft hätten“, betont Dennis Barth, Geschäfts- führer des Investors. Das Unternehmen Das geringe Angebot an Core-Immobili- dratmeter zu. In Ludwigshafen sanken wolle jedoch behutsam mit den Flächen en und die entsprechend geringen Rendi- sie dagegen im gleichen Zeitraum um 31 umgehen. Einziehen werden neben dem ten in den Top-7-Städten rücken zuneh- Prozent auf 24 Euro pro Quadratmeter. verlagerten Edeka-Markt unter anderem mend auch prosperierende Mittelstädte Takko und Deichmann. Zudem entsteht in den Fokus der Investoren. Neben den MIX-USED STATT BANK ein Parkplatz für 384 Autos. Die denk- Oberzentren Mannheim, Heidelberg Im Mannheimer Innenstadt-Quadrat P 3 malgeschützte Güterbahnhofshalle wird und Ludwigshafen sind in der Metropol- realisiert die Aachener Grundvermögen saniert und soll für kulturelle Nutzungen region Rhein-Neckar mehrere Mittel- einen Gebäudekomplex mit vielfältiger zur Verfügung stehen. zentren wie Schwetzingen, Viernheim, Nutzung. Anstelle des früheren Com- Landau, Mosbach und Hockenheim als merzbank-Gebäudes sollen insgesamt ZÜRICH-PASSAGE ADE Einzelhandelsstandorte von Bedeutung. 7.200 Quadratmeter Einzelhandels-, Nach dem Abriss der „Zürich-Passage“ Neben hohen Einzelhandelszentralitäten Büro- und Wohnfläche entstehen. Mie- im Mannheimer Quadrat P 7, 16-18, er- ziehen sie die Kaufkraft der umliegenden ter im Erdgeschoss ist der Drogeriemarkt richtet der Hamburger Projektentwickler Gemeinden an. In Mannheim lagen die Müller. Der Entwurf für das Gebäude DC Values, eine Tochter von Dahler & Einzelhandelsspitzenmieten in der In- stammt von Blocher Blocher Partners Company, dort für 55 Millionen Euro nenstadt laut „Immobilienmarktbericht und greift mit der massiven Gitterstruk- ein Handels- und Büroprojekt. Von ins- 2013“ der Metropolregion Rhein-Neckar tur aus hellem Main-Sandstein die stadt- gesamt 8.000 Quadratmeter Nutzfläche im vergangenen Jahr stabil bei 150 Euro bildprägende Lochfassade auf. sind 5.000 Quadratmeter für Einzel- pro Quadratmeter. Zwischen 2003 und handelsunternehmen aus dem Bereich 2013 legten sie in Mannheim um 15,4 SHOPPEN AUF EHEMALIGEN GLEISEN „Fashion und Lifestyle“ bestimmt. In Prozent, in Heidelberg immerhin noch In Bensheim realisiert Procom Invest für den oberen Geschossen entstehen Büros. um 7,5 Prozent auf 150 Euro pro Qua- 30 Millionen Euro auf dem ehemaligen Gabriele Bobka
REGION REPORT RHEIN-NECKAR INTERVIEW WANDEL AKTIV GESTALTEN Unter dem Titel „Stadt im Wandel“ ist Ludwigshafen mit dem Bau der neuen Stadtquartiere Rheinufer Süd und Zollhofhafen näher an den Rhein gerückt und hat sich neu positioniert. Traditionell von der chemischen Industrie geprägt, entwickelt sich die Stadt zunehmend zu einem Forschungs- und Innovations- standort. Zur Person Klaus Dillinger ist Geschäftsführer der W.E.G. WirtschaftsEntwicklungsGesellschaft und seit 2010 Bau- und Umweltdezernent der Stadt Ludwigshafen am Rhein. Gezielte Standortförderung, zukunftsorientierte Stadtentwicklungspolitik und hohe Kundenorientierung sind für ihn wichtige Faktoren zur Stärkung der Ludwigshafener Wirtschaftsstruktur. Großprojekte wie der Abriss der Hochstraße Nord sind häu- auch der Bund gefordert. Dabei erforderten schon die Aus- fig mit einem kontroversen Diskurs der unterschiedlichen arbeitung der Varianten und die Durchführung des Stadtdi- Interessen verbunden. Ein Preis für Online-Partizipation alogs einen hohen Betrag, ohne dabei den zusätzlichen Auf- springt bei solchen Prozessen eher selten für eine Stadt wand der 20 Mitarbeiter in der Verwaltung und der zehn heraus. Was hat die Jury am Vorgehen der Stadt Ludwigsha- Mitarbeiter in der Agentur zu berücksichtigen. Eine weitere fen überzeugt? Herausforderung entsteht mit dem notwendigen Abriss des Dillinger: Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, nördlichen Teils des „Rathaus-Centers“. Wir haben bereits dass das Projekt City West ein Thema aufgreife, das den erste Gespräche mit Vertretern der Gebäudeeigentümer, Menschen in Ludwigshafen auf den Nägeln brenne. Positiv einem von der DeAWMI verwalteten Geschlossenen Im- wurde die crossmediale Vorgehensweise der Verwaltung bei mobilienfonds, und der Betreiberin des Rathaus-Centers, der Partizipation der Bürger gewertet. Bei den Planungen der ECE, geführt. Es liegt in unser aller Interesse, die Ver- prüfte die Stadtverwaltung zunächst 21 Hauptvarianten sorgungs- und Magnet-Funktion des Centers für die In- mit 54 Untervarianten einer künftigen Straßenführung aus nenstadt zu sichern. Daher prüfen wir intensiv, in welchem unterschiedlichen Blickwinkeln. Übrig blieben vier inge- Umfang und in welcher Lage sinnvolle Ersatzflächen ent- nieurstechnisch machbare Varianten, über die im Rahmen stehen können. Durch die neue Verkehrsführung wird eine eines Stadtdialogs offen diskutiert wurde. Dabei galt es, den Fläche von insgesamt 340.000 Quadratmeter realisierbarer Meinungsbildungsprozess mit den Bürgern so zu gestal- Bruttogeschossfläche frei, die ein hohes städtebauliches ten, dass er nicht nur ein Stimmungsbild einfängt, sondern Potenzial für die Neugestaltung und Aufwertung der City eine differenzierte Beurteilung mit konkreten Handlungs- West bietet. ableitungen für die politisch Verantwortlichen ermöglicht. Daher orientierte sich die Bewertung der vier Varianten Die „Tortenschachtel“ genannte ehemalige Kaufhof-Im- an den Themen Bauzeiten, Entwicklungschancen, Kosten, mobilie am Berliner Platz ist in die Jahre gekommen und Nachbarn, Raumgefühl, Umwelt und Verkehr. Nach dem soll einem Neubau weichen. Endet damit ein Stück eindeutigen Votum für die „Stadtstraße lang“ beschloss der Stadtgeschichte? Stadtrat im März, diese als Vorzugsvariante dem weiteren Dillinger: Weicht eine Immobilie, die so lange Zeit ein Planungsprozess zugrunde zu legen. Stadtbild prägt, einem Neubau, können solche Pläne durch- aus wehmütige Erinnerungen und den Wunsch nach einem Welche Herausforderungen gilt es bei diesem Großprojekt Erhalt wecken. Allerdings unterliegen das Einkaufsverhal- zu bewältigen und welches Potenzial bietet sich für die Neu- ten, die Anforderungen der Nutzer, aber auch das städte- gestaltung der City West? bauliche Verständnis einem steten Wandel. Der funktio- Dillinger: Die größte Schwierigkeit bildet sicher die Finan- nalen Trennung der Stadträume, die in den 1950er und 60er zierung dieses 300 Millionen teuren Projektes, die die Stadt Jahren als modern galt, aber zu einem Verlust lebendiger niemals alleine stemmen könnte. Da es sich um eine Straße Innenstädte führte, steht heute wieder die Mischung und mit überregionaler Bedeutung handelt, sind das Land, aber enge Verzahnung unterschiedlicher Nutzungen gegenüber.
9 Daher begrüßen wir die Absicht von Investor Timon Bau- werden sollten. Gemeinsam mit den Gebäudeeigentümern regie, neben Einzelhandel auch studentisches Wohnen, werden wir im Rahmen individueller Lage- und Gebäude- möglicherweise noch weitere Nutzungen umzusetzen. Kon- Checks zielgerichtet das Potenzial und die Chancen neuer krete Pläne über die Ausgestaltung liegen uns allerdings Nutzungen analysieren. Neben privaten Eigentümern gilt es noch nicht vor. auch Projektentwickler und Investoren für die inhaltliche Neuausrichtung einzelner Lagen zu sensibilisieren und für Das 2008 aufgelegte Stadtumbauprogramm „Entwicklungs- die erforderlichen baulichen Maßnahmen zu mobilisieren. konzept Innenstadt“ versucht durch eine Neuordnung von Handel, Dienstleistung, Kultur und Gastronomie die Innen- Das TechnologieZentrum Ludwigshafen (TZL) schreibt Er- stadt zu stärken. Wie stellt sich die Situation aktuell dar? folgsgeschichte. Nun soll es zu einem Regionalen Innovati- Dillinger: Die Ludwigshafener Innenstadt muss sich, wie onszentrum weiterentwickelt werden. Welche Schwerpunkte viele andere vergleichbare Innenstädte auch, den Folgen prägen die künftige Ausrichtung? eines tief greifenden Strukturwandels im Handel sowie Dillinger: Zielgruppe des TZL sind technologieorientierte der wachsenden regionalen Konkurrenz der Mittelzentren und innovative Gründer und Unternehmen, denen das stellen. Innenstädte sind zudem nicht homogen, sondern Zentrum neben den Räumlichkeiten auch betriebswirt- setzen sich aus einem Geflecht von Lagen unterschied- schaftliche Beratung, Unterstützung in der Öffentlichkeits- licher Qualitäten zusammen. Der mit der Ausweisung als arbeit sowie verschiedene Büroserviceleistungen anbietet. Sanierungsgebiet eingeleitete Neuordnungsprozess führt Gesellschafter sind das Land und die Stadt Ludwigshafen. zu einem positiven Wandel der Stadt. Private Eigentümer Das Angebot, das sich bisher vor allem am städtischen Ra- haben in den vergangenen fünf Jahren bereits kräftig in die dius orientierte, soll nun stärker regional ausgerichtet wer- energetische Sanierung und Aufwertung ihrer Immobilien den. Die Schwerpunkte der künftigen Arbeit liegen in mehr investiert. Unterstützt von zwei externen Beratungsunter- Neugründungen und einer umfangreicheren Beratung von nehmen, der auf Marketing im öffentlichen Sektor speziali- Gründungsunternehmen. Dabei ist keine spezielle Cluster- sierten CIMA und der GIU Gesellschaft für Innovation und bildung vorgesehen. Um weitere Flächen zu schaffen, die Unternehmensförderung, soll nun ein zukunftsträchtiges als Veranstaltungsfläche sowie als Seminar- und Bespre- Konzept für die weitere Stärkung und Aufwertung der In- chungsräume genutzt werden können, wird das TZL für nenstadt erarbeitet und umgesetzt werden. Dabei zeichnet rund 780.000 Euro umgebaut und erweitert. Für chemiena- sich ab, dass der nördliche Teil der Bismarckstraße und die he Gründer besteht darüber hinaus in Kooperation mit der Ludwigstraße in Gänze weiterhin für Einzelhandel geeig- BASF die Möglichkeit, im Rahmen des Projektes chem2biz net sind, andere Teile dagegen sinnvollerweise für andere die Labor-Infrastruktur im Werk zu nutzen. Nutzungen wie Praxen oder Studentenwohnungen geöffnet Gabriele Bobka
REGION REPORT RHEIN-NECKAR QUARTIERSENTWICKLUNG stellt der niederländische Stadtforscher 1.500 Menschen leben bereits in der Heidelberger Bahnstadt. Professor Willem van Winden fest. Der Die Nachfrage nach Wohnungen ist hoch. Trend gehe weg von monofunktionalen Campuslösungen hin zu urbanen Wis- sensquartieren, in denen sich Wohnen, Wissenschaft und Gewerbe gegenseitig befruchten. Herzstück des Campus ist das Büro- und Laborgebäude Skylabs. Studenten der „Schiller International University“, dem deutschen Ableger ei- ner privaten US-Hochschule, studieren dort bereits. Das Hightechunternehmen Heidelberg Engineering wird ebenfalls in das Gebäude einziehen. „Derzeit ent- wickeln wir einen der dynamischsten und aktivsten Orte für wissenschaftliche INNOVATION Zusammenarbeit in ganz Europa, einen Hotspot für Entdeckungen und Innova- LEBEN. FORSCHEN. ENTWICKELN. tion“, so der amerikanische Skylabs-Pro- jektinvestor Henry Jarecki. DEM KLIMASCHUTZ VERPFLICHTET In der Bahnstadt werden alle Gebäude Auf dem ehemaligen Heidelberger Güterbahnhof und auf frei flächendeckend nach Passivhaus-Stan- werdenden Militärflächen entsteht bis 2022 mit der Bahnstadt ein dard errichtet. Für dieses Konzept wurde neues Stadtquartier, das größer ist als die gesamte Altstadt. der neue Stadtteil vom Passivhaus Insti- tut mit dem „Passive House Award 2014“ ausgezeichnet. „Der Award beweist eindrucksvoll, wie groß die Strahlkraft des Leuchtturmprojekts Bahnstadt ist. Mit einer Gesamtfläche von insgesamt die erst nach und nach steigen. Träger Vertreter aus Stadtentwicklung, Politik 116 Hektar ist die Heidelberger Bahn- der Entwicklungsmaßnahme ist die Stadt und Medien kommen aus ganz Europa, stadt eines der größten Stadtentwick- Heidelberg, die Deutsche Stadt- und Asien und Amerika nach Heidelberg, um lungsprojekte Deutschlands. Hier soll Grundstücksentwicklungsgesellschaft sich ein Bild von der weltgrößten Passiv- bis 2022 ein urbaner Stadtteil mit eige- (DSK) fungiert als treuhänderischer haussiedlung zu machen. Unser jüngster ner Identität, hoher Nutzungsmischung Entwicklungsträger. Insgesamt 60 Hek- Stadtteil zeigt, was möglich ist, wenn und zukunftsweisenden Bauformen tar der Flächen werden von der Entwick- man die technischen Möglichkeiten in- entstehen. Anfang 2014 lebten hier be- lungsgesellschaft Heidelberg (EGH) ent- telligent anwendet“, stellt Heidelbergs reits 1.500 Menschen. Inzwischen ist die wickelt und vermarktet. Oberbürgermeister Eckart Würzner fest. Wohnbebauung des ersten Bauabschnitts Passivhäuser dürfen einen jährlichen abgeschlossen. Aufgrund der hohen FORSCHEN UND LEHREN Heizenergiebedarf von höchstens 15 Ki- Nachfrage wurde auf drei der sechs Forschungseinrichtungen und wissen- lowattstunden pro Quadratmeter nicht weiteren Baufelder bereits mit dem Bau schaftsnahen Unternehmen bietet der übersteigen. „Die Vorteile des energieef- begonnen. Bis Anfang 2017 soll ein Ein- Bahnstadt-Campus die Möglichkeit, fizienten Bauens setzen sich in immer kaufszentrum mit rund 6.700 Quadrat- Wissenschaft und Wirtschaft zu verbin- mehr Städten durch, dass aber gleich ein metern Verkaufsfläche eröffnen. Neben den. Hier entstehen Labore, Büros und kompletter Stadtteil im Passivhaus-Stan- Fotos: Gabriele Bobka, Diringer & Scheidel Edeka und Aldi werden weitere Fach- Seminarräume genauso wie Wohnraum dard gebaut wird, ist einmalig“, so Pro- geschäfte, eine Apotheke, ein Ärzteh- für Studenten und Wissenschaftler. fessor Wolfgang Feist, Leiter des Darm- aus sowie Restaurants und Cafés direkt „Viele Städte versuchen, besondere Flä- städter Passivhaus Instituts. Zwei Drittel neben dem zentralen Gadamerplatz ein chenangebote für forschungsorientierte aller Dächer in der Bahnstadt sind zu- großes Nahversorgungszentrum bilden. Unternehmen zu schaffen. Wichtige dem begrünt und dienen so dem Natur- Als Ausgleich für etwas schwächere Erfolgsfaktoren dabei sind eine gemein- und Artenschutz, dem Mikroklima und Anfangszeiten bieten Bauträger Einzel- same Identität, klare Zielgruppen und der Regenwasserrückhaltung. händlern günstige Einstiegsmieten an, Konzepte und ein gutes Management“, Gabriele Bobka
HOTELS 11 ÜBERNACHTEN INTERNATIONALER FLAIR FÜR DIE ZWEITE REIHE Die Übernachtungen außerhalb der Top-Metropolen haben in den vergangenen zehn Jahren laut einer Hotour-Langzeitanalyse um über 44 Prozent zugelegt, in Mannheim sogar um 60 Prozent. Daher entscheiden sich auch immer mehr Hotelgesellschaften für diese Sekundärstandorte. Städtereisen liegen im Trend und die De- nettes, vier Juniorsuiten und vier Suiten. Zuhausesein“, so Ihrig. Die Eröffnung stinationen in der Region Rhein-Neckar Auf dem Dach des neuen Hauses ent- des Hauses ist für 2016 vorgesehen. profitieren davon. Laut Statistischem steht ein Seminarbereich mit 700 Qua- Landesamt Baden-Württemberg ver- dratmetern und Terrasse. „Gerade nach NEUES OUTFIT FÜR DEN BESTAND zeichnete Heidelberg mit fast 1,2 Mil- den Long Stay Appartements gibt es in In Ludwigshafen will die Grand City lionen Übernachtungen im Jahr 2013 Mannheim eine sehr große Nachfrage“, Gruppe, der neue Eigentümer des „Hotel einen Anstieg um 8,4 Prozent. Mit ei- erläutert Ihrig. Durch die in Mannheim Excelsior“, das 18-stöckige Gebäude bei ner Bettenauslastung von 51,8 Prozent und der Region beheimateten internati- laufendem Betrieb umfangreich sanie- liegt die Stadt sogar landesweit an der onalen Großunternehmen komme viel ren. Die Neugestaltung der Lobby, des Spitze. In Mannheim ging die Zahl der Geschäftsreiseverkehr nach Mannheim. Frühstücksrestaurants, der Cocktailbar, Übernachtungen um 0,9 Prozent auf Die Long Stay Appartements garan- der Sky-Lounge sowie der ersten 15 von 1,15 Millionen zurück, seit 2008 wurde tierten nicht nur den Komfort und Ser- insgesamt 160 Zimmern ist bereits ab- jedoch ein Plus von 37,9 Prozent bei den vice eines Vier Sterne Superior Hotels, geschlossen. „Die restlichen Zimmer Übernachtungszahlen erzielt. Die Regi- sondern böten aufgrund ihrer Größe werden sukzessive renoviert und die on Rhein-Neckar insgesamt verzeichne- und Ausstattung mehr Möglichkeiten Außenfassade soll einen neuen Anstrich te von Januar bis Dezember 2013 einen zum Wohnen, Arbeiten und Entspan- erhalten“, sagt Steffanie Paul, Resident Übernachtungszuwachs von 1,7 Prozent. nen. „Dazu gehört für viele Menschen Manager des Hotels. Die Gruppe hat- Für die Pfalz weist das Statistische Lan- auch das Gefühl der Unabhängigkeit. te das Haus im August 2013 aus einer desamt Rheinland-Pfalz einen Zuwachs Sich auch selbst mal kleinere Speisen zu- Zwangsversteigerung für 3,8 Millionen der Übernachtungen um 0,2 Prozent bereiten zu können, bedeutet ein Stück Euro erworben. Gabriele Bobka auf 4,4 Millionen aus; die Zahl der Gäste stieg um 0,3 Prozent auf 1,8 Millionen. ÜBERNACHTEN IM STADTQUARTIER Das Hotel im künftigen Mannheimer Innenstadtquartier Q 6 Q 7 wird unter der Flagge „Radisson Blu Hotel Mann- heim“, einer Marke der belgischen Re- zidor Hotel Group, laufen. „Mannheim braucht in der City wieder ein Hotel von internationalem Rang“, stellt Achim Ih- rig, Geschäftsführer von Ariva Hotel, einer Tochter der Diringer & Scheidel Unternehmensgruppe, die das Hotel be- treiben wird, fest. Das stärke die Hotel- lerie und das Kongress- und Veranstal- Mit dem Radisson Blu Hotel verfügt Mannheim mitten tungsgeschäft. Das Vier Sterne Superior in der City über ein Hotel von internationalem Rang. Hotel wird mit insgesamt 229 Zimmern aufwarten, davon 199 Businesszimmer, 18 Long Stay Appartements mit Kitche-
REGION REPORT RHEIN-NECKAR INTERVIEW GRÜNES MANAGEMENT VON UNTERNEHMENSIMMOBILIEN Energieeffizienz und ökologische Qualität beim Betrieb von Immobilien, aber auch kompletter Industriestandorte, gewinnen für Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Für Dr. Stefan Beretitsch prägt die Verbindung von Ökologie, Ökonomie und soziokulturellen Zielsetzungen ein nachhaltiges Immobilien management. Zur Person Dr. Stefan Beretitsch ist Geschäftsführer der ABB Grundbesitz GmbH. Das Unternehmen steuert, verwaltet und optimiert seit über 20 Jahren das Immobilienportfolio der deutschen ABB. Die Nachhaltigkeitsstrategie von ABB nutzt seit 2007 ein in- gekommenen Immobilien mit entsprechend ungünstigen tern entwickeltes Green Corporate Real Estate Management. Dämmwerten bei Fassaden und Dächern sowie schlechten Welche Schwerpunkte beinhaltet dieses? U-Werten (Wärmedurchgangskoeffizient) bei der Vergla- Beretitsch: Ziel von Green CREM ist es, das gesamte ABB sung. Die Heizsysteme mit ihrer veralteten Technik hatten Immobilienportfolio zu untersuchen und Maßnahmen zur teilweise einen sehr niedrigen Wirkungsgrad und es gab Verbesserung von Energieeffizienz und ökologischer Quali- auch Ausfallsrisiken. tät systematisch zu identifizieren sowie sukzessive umzuset- zen. Das Green CREM Nachhaltigkeitssystem gliedert sich Wie sind Sie bei der Implementierung des Green-CREM- in zwei Stufen: In der ersten Stufe erfassen wir die Ener- Konzeptes vorgegangen? gieeffizienz der Gebäude im Portfolio. Dafür ermitteln wir Beretitsch: Wir haben 2007 in Deutschland zunächst alle die Energieverbräuche und untersuchen den Zustand von 20 maßgeblichen ABB-Standorte hinsichtlich ihres Zu- Dächern und Fassaden sowie der Gebäudetechnik. Wir standes von Dächern und Fassaden, Gebäudetechnik und werten die Daten aus und identifizieren Verbesserungs- Energiemanagement untersucht und die Energieverbräuche maßnahmen, die dann sukzessive umgesetzt werden. Im ermittelt. Ergebnis: 53 Prozent des Energieverbrauchs ent- zweiten Schritt analysieren und bewerten wir die ökolo- fallen auf die Gebäude, der Rest auf die Produktion. Der gische Qualität der kompletten Standorte mit dem soge- Energieverbrauch betrug bundesweit 177.000 Megawatt- nannten Green-CREM-Index. Dieser dient als Indikator stunden (MWh) oder 56.000 Tonnen CO2, was jährliche für durchzuführende Maßnahmen, um die Energieeffizienz Betriebskosten von rund zehn Millionen Euro bedeutete. und ökologische Qualität des jeweiligen Standortes zu ver- Fast ein Drittel der erheblichen energietechnischen Mängel bessern. Der Indexwert wird alle drei Jahre neu ermittelt. betraf Dächer und Fassaden ohne Wärmedämmung sowie So können wir erkennen, wie sich die durchgeführten Maß- Fenster mit Einfach-Verglasungen. Entsprechend hoch nahmen ausgewirkt haben. waren der Energieverbrauch und die Kosten. Zur Verbes- serung der Energiebilanz wurden an den Standorten Maß- Bei Industrieunternehmen ist das Immobilienportfolio nahmenkataloge erstellt, die sukzessive realisiert wurden meist historisch gewachsen und umfasst dementsprechend bzw. werden. Über die Einzelobjektbetrachtung hinaus wur- einen hohen Anteil an in die Jahre gekommenen Bestands- den anschließend die kompletten Standorte in die Nach- objekten. Wie sah die Situation bei ABB aus? haltigkeitsbetrachtung einbezogen und nach festgelegten Beretitsch: Im Industriebereich stellen Bestandsimmo- Bewertungskriterien untersucht. Für jeden Standort wurde bilien von Non-Property-Unternehmen einen wichtigen ein Green-CREM-Index ermittelt, der den Erfüllungsgrad Bestandteil im Wertschöpfungsprozess innerhalb der Kern- der untersuchten Kriterien angibt. Nachdem Stufe 2 des tätigkeit des Unternehmens dar. Hierzu zählen Büroimmo- Nachhaltigkeitssystems inzwischen durchgeführt ist, befin- bilien ebenso wie Produktionsstätten, Hallen sowie Ver- den sich die ersten drei Standorte nun bereits in der Re- kehrs- und Freiflächen. Bei ABB umfasste das Real Estate evaluierungsphase. Die Ergebnisse überzeugen: An allen Portfolio in Deutschland einen hohen Anteil an in die Jahre drei Standorten ist der Indexwert dank der durchgeführten
13 Verbesserungsmaßnahmen gestiegen. Gegenüber 2007 ABB führt das Green-CREM-Konzept ab diesem Jahr auch konnten wir den jährlichen Energieverbrauch bei ABB in an Standorten außerhalb Deutschlands ein. Wurden hierfür Deutschland um 35.000 MWh senken, den CO2-Ausstoß länderspezifische Varianten entwickelt und lässt sich das um 8.000 Tonnen. Und trotz gestiegener Energiepreise und Konzept auch von anderen Unternehmen nutzen? zusätzlicher gesetzlicher Abgaben, wie der Öko-Steuer, Beretitsch: Nach der erfolgreichen Umsetzung von Green konnten wir die Energiekosten sogar senken. Zusätzlich ha- CREM bei ABB in Deutschland wird das Nachhaltigkeitssy- ben wir die ökologische Qualität der Standorte maßgeblich stem nun global ausgerollt. Der Konzern hat Ende 2013 im erhöht und einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz ersten Schritt das Energy Efficiency Europe Projekt gestar- geleistet. Die Sanierung eines Bürogebäudes am ABB- tet. In 16 ABB-Ländern in Europa wird an über 100 Stand- Standort Mannheim wurde sogar mit dem Energieeffizienz- orten die Stufe 1 „Energieeffizienz“ des Green-CREM-Sys- Preis der dena, der Deutschen Energie-Agentur, ausge- tems umgesetzt. Dazu wurden entsprechende Tools und zeichnet. Es geht hier aber nicht nur um Energieeffizienz: Workflows von uns entwickelt und länderspezifisch ange- Der Nachhaltigkeitsanspruch eines Unternehmens an sein passt. Die Umsetzung erfolgt dann lokal unter Leitung der Immobilienportfolio ist ein weiterer wesentlicher Baustein ABB Grundbesitz. Wir sind überzeugt, dass gerade Indus- für die sichtbare und durchlässige Übernahme von Verant- trieunternehmen angesichts der Anforderungen und Aus- wortung des Unternehmens in Sachen Nachhaltigkeit und wirkungen von Themen wie Energiewende, Versorgungs- Klimaschutz. sicherheit, Zertifizierung und Arbeitgeberattraktivität vor große Herausforderungen gestellt sind – dies schließt auch Voraussetzung für ein effizientes Energiemanagement ist den Umgang mit betrieblichen Immobilien ein. Mit Green Transparenz bei den Verbrauchswerten. Die ABB Grundbe- CREM haben wir ein Nachhaltigkeitssystem entwickelt, mit sitz nutzt hierfür ein eigens entwickeltes Management-Tool, dem die anstehenden Aufgaben systematisch und pragma- das Energy Monitoring. Wie unterscheidet sich dieses von tisch gelöst werden können. Es bietet branchenunabhängig herkömmlichen Erfassungssystemen? Lösungen für einen ökonomischen und ökologischen Um- Beretitsch: Das von uns entwickelte ABB Energy Moni- gang mit den Bestandsimmobilien eines Unternehmens. toring verstehen wir als Management-Tool, mit dem online Dank regelmäßiger Reevaluierungen ist es im Gegensatz alle Energieverbräuche an den ABB-Standorten erfasst, zur Status-quo-Betrachtung bei Zertifizierungen ein dy- abgerufen und analysiert werden können. Für effizientes namisches Bewertungsinstrument. Die Immobilienbestän- Energiesparen ist Transparenz bei den Verbrauchswerten de werden in Bezug auf Energieeffizienz und ökologische für Strom, Wasser, Gas und Heizöl definitiv eine wesent- Qualität systematisch untersucht und Optimierungspoten- liche Voraussetzung. Im Allgemeinen werden Energiedaten zial identifiziert. Die daraus resultierenden plan- und kal- an Industriestandorten heutzutage immer noch über die kulierbaren Verbesserungsmaßnahmen stellen dabei einen Abrechnung des Versorgers oder mittels manueller Zwi- bedeutenden Hebel zur Kontrolle von Risiken sowie zur schenablesungen erhoben. Dies wird den heutigen Anfor- Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Unter- derungen an das Energiemanagement nicht mehr gerecht. nehmens dar. Gabriele Bobka Mit dem ABB Energy Monitoring haben wir ein Tool ent- wickelt, mit dem im gewerblich-industriellen Immobilien- portfolio jederzeit und aktuell abrufbare Energiedaten aus- Green CREM Nachhaltigkeitssystem gewertet und damit gezielte Maßnahmen zur Reduzierung Green CREM ist ein dynamisches Bewertungsinstrument. Das System der Verbräuche abgeleitet werden können. Innerhalb von gliedert sich in zwei Stufen: Energieeffizienz und Green-CREM-Index. nur zwei Monaten haben wir hier in Deutschland die En- ergiehauptzähler auf das zentrale Monitoring aufgeschaltet. Level 1: Implementierung „Energy Monito- ring“ (Energiedatenerfassung) Somit stehen alle Verbrauchsverläufe für die Analyse zur effizienz Energie- Stufe 1 Level 2: Technische Bewertung von Gebäude- Verfügung: Es geht dabei beispielsweise um Auswertungen hüllen und Gebäudetechnik Nachhaltigkeitssystem hinsichtlich der exakten Verbräuche an einzelnen Tagen Level 3: Analyse, Ableitung und Umsetzung oder Wochenenden oder während der Sommer- bzw. Win- von Energieeffizienz-Maßnahmen Green CREM Level 4: Untersuchung von kompletten Stand- termonate. Das Tool bildet auch betriebsrelevante Informa- Ökologische Qualität/ orten/Datenerhebung tionen ab, was wiederum für die Optimierung von betrieb- Nachhaltigkeit Level 5: Datenauswertung/Ermittlung stand- lichen Prozessen wichtig ist und zu Energieeinsparungen ortbezogener Green-CREM-Index Stufe 2 und Kostensenkungen führt. Viele weitere Auswertungen Level 6: Ableiten und Umsetzen von Maßnah- men zur Steigerung der ökologischen sind möglich. Zudem bietet das ABB Energy Monitoring Qualität und Energieeffizienz die ideale Grundlage für ein Energiemanagement-System, Level 7: Regelmäßige Reevaluation der wie es bei der Zertifizierung nach ISO 50001 gefordert wird. Standorte Eine entsprechende Konformitätsbescheinigung vom TÜV © ABB Grundbesitz GmbH, 28. April 2014 als Grundlage für diese Zertifizierung liegt uns vor.
REGION REPORT RHEIN-NECKAR BÜROMARKT Am Rheinufer Süd in Ludwigshafen entsteht bis Herbst 2014 ein neuer Bürokomplex für 1.500 BASF-Mitarbeiter. ARBEITEN CITYRAND-LAGEN jüngeren Vergangenheit zum Beispiel im Gewerbegebiet „Eastsite“ in Mannheim oder in der „Bahnstadt Heidelberg“ ent- ALS HOTSPOTS standen sind. Positiv im Vergleich mit traditionellen Bürostandorten wie Ber- lin, Frankfurt oder München beurteilen die gif-Gutachter die weiterhin niedrigen Leerstandsquoten in Mannheim (5,1 Prozent), Heidelberg (5,9 Prozent) und Ludwigshafen (4,8 Prozent). Die Büroimmobilienmärkte der Rhein-Neckar-Region waren 2013 durch niedrige Leerstandsquoten und steigende Mietpreise REKORDUMSATZ IN HEIDELBERG geprägt. Bei den Spitzenmieten lagen in Mannheim und Heidel- Mannheim ist mit einem Büroflächen- bestand von rund 1,95 Millionen Qua- berg die Cityrand-Standorte noch vor der Stadtmitte. dratmetern vor Heidelberg mit 0,93 und Ludwigshafen mit 0,82 Millionen Quadratmetern der bedeutendste Bü- rostandort der Metropolregion Rhein- Die Büromärkte der Rhein-Neckar-Regi- fen. Während üblicherweise die höchsten Neckar. Der Flächenumsatz sank nach on entwickelten sich im vergangenen Jahr Mieten in der City erzielt werden, lagen einer Erhebung von Rich Immobilien robust. Nach Zahlen der Gesellschaft für diese in Mannheim und Heidelberg mit um 14 Prozent von 94.000 auf 81.000 Immobilienwirtschaftliche Forschung 14,00 Euro und 14,50 Euro pro Quadrat- Quadratmeter, die Leerstandsquote legte (gif) lagen die realisierten Spitzenmieten meter um 0,60 Euro pro Quadratmeter von 4,6 auf 5,1 Prozent zu. Auf den Ver- in Mannheim und Heidelberg bei 14,00 hinter den Spitzenmieten der Cityrand- mietungsmarkt entfielen dabei 55.000 Euro pro Quadratmeter und in Ludwigs- Lagen zurück. Nur in Ludwigshafen Quadratmeter, 36 Prozent weniger als Fotos: BASF, Gabriele Bobka hafen bei 9,70 Euro pro Quadratmeter. toppte die City mit einer Spitzenmiete im Jahr 2012. Die Hauptgründe für den Die realisierten Durchschnittsmieten von 9,60 Euro pro Quadratmeter die deutlichen Umsatzrückgang bei den erreichten ein Quadratmeterniveau von Randlage mit 7,00 Euro. Zurückzufüh- Vermietungsumsätzen sieht das Makler- 10,20 Euro in Mannheim, 11,90 Euro in ren ist dieses untypische Preisgefälle auf haus in den geringeren Umsätzen in den Heidelberg und 8,60 Euro in Ludwigsha- neue, moderne Bürogebäude, die in der Marktsegmenten der größeren Mietver-
15 träge mit mehr als 1.000 Quadratmeter geplant. In unmittelbarer Nachbarschaft, einer zweigeschossigen Sockelzone mit und der Mietverträge im Bereich von 400 ebenfalls am Werkstor 2, läuft noch bis Arkaden und einem verbindenden Un- bis 1.000 Quadratmeter. Demgegenüber Ende des Jahres der Abriss des nach dem tergeschoss mit Tiefgarage und Neben- stieg der Eigennutzerumsatz auf einen Gründer der BASF benannten Friedrich- raumflächen. Das Großprojekt Mar- außergewöhnlich hohen Wert von ca. Engelhorn-Hochhauses. Die geplante silius-Arkaden mit zusammen 20.000 26.000 Quadratmeter, was einem An- Sanierung des denkmalgeschützten Ge- Quadratmeter Fläche wird von dem stieg von ca. 225 Prozent gegenüber 2012 bäudes war aufgrund von Schadstoffbela- Universitätsklinikum, dem interdiszi- entspricht. Das Fertigstellungsvolumen, stungen und umfangreichen Mängeln in plinären „Marsilius-Kolleg“ sowie für das mit 24.000 Quadratmeter schon 2013 der Bausubstanz aufgegeben, der Abriss Studenten- und Personalwohnungen deutlich an Fahrt aufgenommen hatte, von der Unteren Denkmalschutzbehörde genutzt werden. Das Investitionsvolu- wird in diesem Jahr voraussichtlich auf der Stadt Ludwigshafen im Juni 2013 ge- men beläuft sich auf rund 60 Millionen 35.000 Quadratmeter steigen. nehmigt worden. Der Startschuss für den Euro. Der Neubau der Marsilius-Ar- In Heidelberg stieg der Flächenum- an gleicher Stelle geplanten Neubau ist kaden geht zurück auf einem EU-weit satz um 58 Prozent von 33.000 auf 52.000 frühestens ab 2016 vorgesehen. Im No- ausgeschriebenen Investorenwettbe- Quadratmeter. Dabei legte der Vermie- vember 2013 startete das Unternehmen werb, den die Epple Projekt zusammen tungsumsatz um 50 Prozent auf 42.000 einen Architektenwettbewerb für den mit dem Heidelberger Architekturbüro Quadratmeter zu. Als Hauptgrund für Ersatz des einstigen Wahrzeichens der Hübner+Erhard und Partner im Jahr den deutlichen Zuwachs nennt Rich Im- Stadt. Bis zum Sommer soll feststehen, 2007 gewonnen haben. Das Projekt wird mobilien die höhere Anzahl von Groß- wer das Bürogebäude für rund 600 Ani- als Öffentlich-Private-Partnerschaft abschlüssen. So wurden 45 Prozent des liner planen wird. Ziel des Architekten- (ÖPP) realisiert, wobei das Land Grund- Gesamtumsatzes mit Mietverträgen von wettbewerbs sind bauliche Entwürfe, die stückseigner bleibt. Flächen über 1.000 Quadratmeter er- sich gut in den bestehenden städtebau- reicht. Das Fertigstellungsvolumen lag lichen Rahmen einfügen und mit den URBANES ARBEITEN IN WALLDORF im vergangenen Jahr bei 6.000 Quadrat- benachbarten Gebäuden als Ensemble Die Vollack Bauinvest will bis Ende 2015 metern. Einen signifikanten Anstieg pro- eine ansprechende Eingangssituation zur am Walldorfer Bahnhof auf rund 4.000 gnostiziert das Maklerhaus erst ab 2016, BASF schaffen. Quadratmetern ein viergeschossiges wenn das „Mathematikon“ in Neuenheim Niedrigenergie-Bürogebäude mit fle- und weitere Projekte wie das „Colours“ in ÖPP AUF DEM CAMPUS xiblen Büro-Arbeitswelten realisieren. der Bahnstadt fertiggestellt werden. Auf dem Heidelberger Campus Neuen- Das „Metropol Office Walldorf “ ist ins- heimer Feld errichtet Epple Projekt auf besondere für Firmen der Kreativbran- NEUE BÜROS FÜR DIE ANILINER dem Areal eines ehemaligen Schwestern- che, IT-Firmen oder kleinere Labore für Ludwigshafens größter Arbeitgeber, der wohnheims einen gemischt genutzten Umwelttechnik oder Medizin konzipiert. Chemiekonzern BASF, investiert in sei- Gebäudekomplex, bestehend aus drei Die ersten Mieter sollen Ende 2015 ein- nen Heimatstammort. Am Rheinufer Türmen mit zehn bis 13 Geschossen, ziehen. Gabriele Bobka Süd entsteht bis Herbst 2014 ein neuer Bürokomplex. Auf 38.000 Quadratme- tern Geschossfläche werden künftig rund 1.500 Mitarbeiter des Unterneh- mens tätig sein, die bisher über 30 Ein- zelstandorte verteilt sind. Entwicklung, Planung, Baulogistik und Erstellung des lebenszyklusoptimierten Bürogebäudes erfolgt durch Bilfinger. Dabei wurden die langfristigen Betriebskosten frühzeitig in der Planung berücksichtigt. Ein weiterer Neubau für die Aniliner entsteht bis zum ersten Quartal 2015 am Werkstor 2. Das siebenstöckige Büro- und Konferenzge- bäude D 105, das Platz für rund 1.400 Mitarbeiter bieten wird, erhält eine Glas- fassade, helle, offene Büroräume und eine Betriebsgaststätte mit begrünter Ter- rasse. Eine Zertifizierung des Neubaus nach dem Green Building Standard ist Die Arbeitsplätze im Universitätsklinikum Heidelberg sind geschätzt.
REGION REPORT RHEIN-NECKAR WOHNEN RESIDENTIAL HOHE DYNAMIK, Das Wohnprojekt „Urban Green“ von LBBW Immobilien Development bietet viel Grün und hochwertige Ausstattung. URBANE VIELFALT Der Wohnungsmarkt der Metropolregion Rhein-Neckar entwickelt sich positiv. Die hohe Nachfrage nach Eigentumswohnungen treibt die Preise. Dieser Trend wird sich auch 2014 fortsetzen. Die frei werdenden Flächen von Bahn und Militär bieten hier Chancen. In Mannheim sind die Wohnimmo- für das Segment Eigentumswohnungen bilienpreise 2013 aufgrund der hohen ebenfalls zu. Für eine Eigentumswoh- Nachfrage weiter gestiegen. In Toplagen nung zahlten die Käufer bis zu 3.500 wie der Oststadt oder dem Lindenhof Euro pro Quadratmeter. zahlten Käufer laut Engel & Völkers bis Die höchsten Wohnimmobilien- zu 6.500 Euro pro Quadratmeter, 500 preise in Ludwigshafen werden auf der Euro mehr als 2012. „Die prosperieren- Parkinsel, im Musikerviertel im Stadtteil de Wirtschaft des Standorts Mannheim Ludwigshafen-Süd und in dem neu er- wird sich auch im Jahr 2014 positiv auf schlossenen Baugebiet „Rheinufer Süd“ die Wertentwicklung von Wohnimmo- erzielt. „Diese Wohnlagen sind aufgrund bilien auswirken. Wir erwarten, dass die ihrer grünen Umgebung, der Nähe zum Kaufpreise in fast allen Segmenten und Rhein und der Innenstadt sowie ihrer Lagen leicht steigen werden“, prognosti- attraktiven Bauweise sehr begehrt“, so ziert Frank Schmidt, Geschäftsführender Steffen Schehl, Geschäftsführender Ge- Gesellschafter von Engel & Völkers in sellschafter von Engel & Völkers in Lud- dratmeter zu; eine leichte Entspannung Mannheim. wigshafen. zeigte lediglich Mannheim. Hier san- Zu den gesuchten Objekten zäh- ken die Mieten von 8,98 auf 8,86 Euro STABILE PREISENTWICKLUNG len Eigentumswohnungen zwischen 90 pro Quadratmeter. Das knappe Angebot Auch in Heidelberg sind die Preise für und 140 Quadratmeter Wohnfläche. Für führt in Heidelberg und Mannheim zu Eigentumswohnungen in guten und sehr 2014 gehen die Berater von einer stei- einer geringen Leerstandsquote. „Mit guten Lagen gestiegen. Für eine Woh- genden Preisentwicklung aus. „Bis auf 3,1 Prozent in Heidelberg und 4,3 Pro- nung in begehrten Quartieren wie Neu- die Mieten in den einfachen bis guten zent in Mannheim kann man grund- enheim zahlten Käufer bis zu 6.500 Euro Lagen werden die Preise voraussichtlich sätzlich nicht von einem substanziellen pro Quadratmeter. „Für 2014 gehen wir in allen Segmenten weiter leicht steigen. Leerstand sprechen“, so Stephan Kippes, von einer stabilen Preisentwicklung aus. In einzelnen Stadtgebieten kann es auch Leiter des IVD-Instituts. Für einen funk- Lediglich bei den Mieten in den sehr gu- zu stärkeren Preiserhöhungen kommen“, tionierenden Immobilienmarkt sei eine ten Lagen ist mit einem leichten Rück- sagt Schehl. Leerstandsquote von etwa drei Prozent gang der Quadratmeterpreise zu rech- für Sanierungsmaßnahmen und Mieter- Foto: LBBW Immobilien Development nen. Grund hierfür ist der Abzug der WEITERER ANSTIEG DER MIETEN wechsel notwendig. amerikanischen Streitkräfte, wodurch Die Angebotsmieten sind nach Zahlen viele Wohnungen in den begehrten La- von Empirica im ersten Quartal 2014 STÄDTCHEN IN DER STADT gen frei geworden sind“, sagt Gerhard gegenüber dem Vorjahreszeitraum in Die Unmüssig-Gruppe plant am Eingang Nett, Geschäftsführender Gesellschafter Heidelberg von 9,89 auf 10,27 Euro pro der Heidelberger Bahnstadt (Czerny- von Engel & Völkers in Heidelberg. In Quadratmeter gestiegen. Ludwigshafen platz) das neue Stadtquartier Westarka- der Stadt Ludwigshafen legten die Preise legte von 7,45 auf 7,60 Euro pro Qua- den. Auf einem etwa zwei Hektar großen
17 Grundstück entstehen 14.000 Quadrat- so genannte Lifestyle-Apartments. Die meter Einzelhandelsfläche, 300 größ- Mikroapartments werden dabei in Pas- tenteils familienfreundliche Mietwoh- sivhausbauweise errichtet und durch nungen und 650 Stellplätze. Das nach einen Waschsalon, Fitness- und Ge- Passivhaus-Standard konzipierte Quar- meinschaftsräume sowie 119 Tiefgara- tier wird unter dem Motto „Städtchen genplätze ergänzt. Die Fertigstellung ist in der Stadt“ ab Anfang 2015 nach dem für Herbst 2015 geplant. Die Vermark- Vorbild der Freiburger Westarkaden re- tung hat die Sparkassen-Immobilien alisiert. Als Mieter der verschiedenen Heidelberg übernommen. Einzelhandelsflächen stehen bereits Aldi, Edeka und ein Drogeriemarkt fest. NACHHALTIGES WOHNEN Des Weiteren sind eine Kindertagesstät- Die LBBW Immobilien Development te, eine Apotheke, ein Ärztehaus, diverse entwickelt in der Heidelberger Bahn- Büroflächen sowie vielfältige, hochwer- stadt das Wohnprojekt „Urban Green“. tige Gastronomiebetriebe vorgesehen. Auf einer Fläche von rund 7.600 Qua- Die Eröffnung wird für Frühjahr 2017 dratmetern entstehen insgesamt 65 anvisiert. Eigentums- und 53 Mietwohnungen. Hinzu kommen 128 Tiefgaragenplät- SINGLES UND STUDENTEN IM FOKUS ze sowie sechs Gewerbeeinheiten. Das In der Heidelberger Bahnstadt realisiert Projektvolumen beläuft sich auf rund 35 der Aalener Projektentwickler i Live Millionen Euro. Geplant ist eine Block- 370 zwischen 21 und 52 Quadratmeter randbebauung, bei der sich die Wohn- große Mikroapartments für Studieren- häuser um einen begrünten, parkähnlich de, junge Akademiker und Berufstätige. angelegten Innenhof gruppieren. Die mit Aufgrund der beruflichen Mobilität die- hochwertiger Ausstattung konzipierten ser Zielgruppen benötigen diese zeitlich Wohnungen sollen zwischen zwei und befristet Wohnraum, möchten sich aber fünf Zimmer haben und 55 bis 150 Qua- häufig nicht als Untermieter bei Pri- dratmeter groß sein. Das Projekt wird im vatmietern einquartieren müssen. Die Passivhaus-Standard realisiert und hat Wohnanlage „Campus Gardens“ bietet das Vorzertifikat der DGNB in Silber er- aus diesem Grund komplett möblierte halten. Gabriele Bobka &KHIVJHVXFKW ´ 1LHGULJHU*HZHUEHVWHXHUVDW] ´ (86RQGHUI|UGHUXQJ ´ 9HUNHKUVJQVWLJH/DJHLQGHU0HWURSRO UHJLRQ5KHLQ1HFNDUGLUHNWDQGHU% ´ 8QNRPSOL]LHUWH$EZLFNOXQJ ,KUHU%DXDQIUDJH ´ 3HUIHNWHV8PIHOGIUSURGX]LHUHQGHV *HZHUEH+DQGZHUNXQG'LHQVWOHLVWHU ´ 3URGXNWLRQUXQGXPGLH8KU (UZWYLJOWHY[ULY! (SMYLK:JO\THJOLY,4HPS!THYRL[PUN'[LJOUVKL ;LS!-H_! ^^^[LJOUVKL ½PòIUYROOHUVFKORVVHQHV*HZHUEHEDXODQG
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